(19)
(11) EP 0 252 902 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.01.1988  Patentblatt  1988/02

(21) Anmeldenummer: 87890156.0

(22) Anmeldetag:  06.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41A 9/45, F41A 19/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB GR LI NL SE

(30) Priorität: 08.07.1986 AT 1844/86

(71) Anmelder: STEYR-DAIMLER-PUCH Aktiengesellschaft
A-1011 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Zedrosser, Ulrich, Ing.
    A-4400 Steyr (AT)

(74) Vertreter: Schieschke, Klaus, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Eder Dipl.-Ing. K. Schieschke Elisabethstrasse 34
D-80796 München
D-80796 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schusswaffe


    (57) Eine Schußwaffe (l) weist ein Gehäuse (2), einen Lauf (3), einen Laderaum (5) und einen Abzug (l0) samt Zündein­richtung auf, wobei eine eigene, vom Lauf (3) getrennte Abschußkammer (4) den Laderaum (5) bildet, die im Gehäuse (2) quer zur Laufachse verschiebbar geführt und zwischen einer Feuerstellung und einer Ladestellung hin- und herbe­wegbar ist, wobei der Laderaum (5) der Abschußkammer (4) in der Feuerstellung einerends koaxial an den Lauf (3) angrenzt, andernends vor einer Verschlußwand (7) des Ge­häuses (2) sitzt und in der Ladestellung beiderends zu­gänglich außerhalb des Lauf- und Verschlußwandbereiches liegt.
    Um eine möglichst einfache, robuste und funktionssi­chere Konstruktion zu erreichen, dient die Abschußkammer (4) dient als Teil des Abzuges (l0) und bringt durch ihre Bewegungsenergie beim Eintreffen in der Feuerstellung selbst die Zündeinrichtung zur Wirkung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schußwaffe mit Gehäuse, Lauf, Laderaum und Abzug samt Zündeinrichtung, wobei eine eigene, vom Lauf getrennte Abschußkammer den Laderaum bildet, die im Gehäuse quer zur Laufachse verschiebbar geführt und zwischen einer feuerstellung und einer Ladestellung hin- und herbewegbar ist, wobei der Laderaum der Abschußkammer in der Feuerstellung einerends koaxial an den Lauf angrenzt, andernends vor einer Verschlußwand des Gehäuses sitzt und in der Ladestel­lung beiderends zugänglich außerhalb des Lauf- und Verschluß­wandbereiches liegt.

    [0002] Bei den meisten Schußwaffen bildet bisher der Lauf den Laderaum zur Aufnahme des Geschosses oder der Patrone und ein im Gehäuse längsgeführter Verschluß dichtet den Laderaum nach hinten ab, was das Austreiben des Geschosses nach vorne durch den Lauf ermöglicht. Diese Waffen weisen jedoch komplizierte Verschluß- und Abzugsmechanismen auf, die aus vielen ferti­gungstechnisch aufwendigen Teilen zusammengesetzt sind, eine beträchtliche Baulänge erfordern und darüber hinaus trotz aller Präzision störanfällig bleiben.

    [0003] Gemäß der AT-A-26 ll5, der FR-A-3l7 85l oder auch der US-A-­658 0l0 gibt es auch schon Schußwaffen mit eigenen Abschußkam­mern, die ihrerseits den Laderaum bilden und zwischen einer Feuerstellung zum Auslösen eines Schusses und einer Ladestel­lung zum Aufnehmen der Patronen hin- und herbewegbar sind. Da­bei können die Abschußkammern zum Verschießen von hülsenlosen Patronen einseitig offen oder zum Verschießen von hülsenbe­stückten Patronen beidseitig offen sein, doch müssen diese Abschußkammern über einen federbeaufschlagten Kipphebelmecha­nismus der Abzugseinrichtung angetrieben werden, wobei sich gleichzeitig durch den Abzug ein Schlagbolzen der Zündeinrich­tung vorspannen und betätigen läßt, so daß sich wiederum eine recht komplizierte und unzuverlässige Mechanik ergibt und die Waffe insbesondere für den militärischen Einsatz vollkommen ungeeignet ist.

    [0004] Wie aus der DE-B-24 0l 543 oder der DE-C- 24 l3 6l5 her­vorgeht, wurde auch schon eine walzenförmige Abschußkammer vorgeschlagen, die drehbar im Gehäuse eingesetzt ist und die ihren Laderaum durch ein Verdrehen um einen winkel von 90° aus der Lade- in die Feuerstellung bringt. Diese Drehkammern haben sich in der Praxis nicht bewährt, da sie nicht nur aufwendige Antriebs-, Steuerungs- und Abzugseinrichtungen verlangen, son­dern vor allem große Schwierigkeiten beim Entladen bereiten, wozu die Einnahme einer eigenen Entladestellung oder gar ein Zurückstoßen der im Laderaum verbliebenen Hülse oder nicht ge­zündeten Patrone in das Magazin erforderlich ist.

    [0005] Weiters sind auch bereits Schußwaffen bekannt, bei denen das Magazin selbst die Funktion einer Abschußkammer übernimmt, wobei diese Waffen, wie Revolver, drehbare Trommelmagazine oder gemäß der CA-A- 056 63l und der FR-A- 347 965 querver­schiebbare Stangenmagazine aufweisen. Durch ein Vorwärtsbewegen der Magazine in einer gleichbleibenden Richtung kann auf diese Weise eine Patrone nach der anderen zum Abschuß vor den Lauf gebracht und über eine Zentriereinrichtung gezündet werden. Die Abschußkammer ist hier demnach kein eigentlicher Teil der Waffe, was vor allem Abdichtungsprobleme für den Laderaum mit sich bringt und, bedingt durch die leicht zu beschädigenden Magazine, in der Praxis häufig zu Klemmungen und anderen Funk­tionsstörungen führt.

    [0006] Als Munition für diese bekannten Schußwaffen müssen außer­dem wegen der fehlenden oder schwierigen Entladungsmöglichkeit die sich wenig bewährenden, hülsenlosen Patronen oder wegen der schlechten Laderaumabidichtung Patronen mit Metallhülsen verwendet werden, wobei vorteilhafte Patronen mit Kunststoff­hülsen dafür vollkommen unbrauchbar sind.

    [0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schuß­waffe der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die sich durch ihren besonders einfachen und funktionssicheren Aufbau auszeichnet, die aus vergleichsweise wenig und leicht herstell­baren Teilen besteht, eine Verkürzung der Baulänge erlaubt und sich auch bestens zum Verschießen von Patronen mit Kunststoff­hülsen eignet.

    [0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Abschuß­kammer als Teil des Abzuges dient und durch ihre Bewegungsener­gie beim Eintreffen in der feuerstellung selbst die Zündein­richtung zur Wirkung bringt. Da die Abschußkammer dem Abzug zugehört und ihre kinetische Energie zum Zünden genützt wird, erübrigt sich ein eigener Schlagmechanismus zum Aufbringen der Zündenergie, wodurch nicht nur der Bau- und Konstruktionsauf­wand sinkt, sondern auch Platz für eine Verkürzung der Baulänge gewonnen wird. Es fehlen komplizierte Hebelmechanismen und es verbleiben einfache, robuste Bauteile, die ein rationelles und störunanfälliges, zum Verschießen jeder Art von Munition, vor allem auch von Patronen mit Kunststoffhülsen geeignetes Lade- und Abschußsystem ergeben.

    [0009] An und für sich können beliebige Zündeinrichtungen vor­gesehen sein. Bei Zündeinrichtungen, die einen in den Lade­raum der sich in Feuerstellung befindenden Abschußkammer ein­dringenden Zündstift aufweisen, können im Gehäuse oder in der Abschußkammer beweglich eingesetzte, durch das Aufschlagen der Kammer unmittelbar oder mittels Auslösehebel od.dgl. betä­tigbare Zündstifte verwendet werden, doch ergibt sich eine besonders zweckmäßige Konstruktion, wenn erfindungsgemäß die Zündeinrichtung aus einem quer zur Laufachse gerichteten ge­häusefesten Zündstift und einer diesem zugeordneten, radial in den Laderaum führenden Zündbohrung der Abschußkammer be­steht. Als Zündeinrichtung genügt dadurch ein einfacher, fester Zündstift im Gehäuse, der durch die Zündhohrung der ankommenden Abschußkammer in den Laderaum eindringt und dort auf den Rand­zünder einer entsprechend ausgebildeten Patrone aufschlägt, so daß die Abschußkammer beim Eintreffen in der Feuerstellung nicht eine Schlageinrichtung für den Zündstift auslöst, sondern gewissermaßen selbst auch Schlageinrichtung zum Aufbringen der Zündenergie ist. Für Patronen mit geeigneten Randzündern entsteht so ein genauso einfaches wie effektvolles, funktions­sicheres Zündsystem.

    [0010] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin­dung ist bei Schußwaffen mit einem Federantrieb zur Bewegung der in der Ladestellung durch den Abzug fixierbaren Abschußkam­mer aus der Ladestellung in die Feuerstellung ein in Laufrich­tung verschiebbar geführtes, über einen aus einer pulvergas­beaufschlagbaren Kolben-Zylindereinheit bestehenden Gasantrieb gegen die Kraft einer Rückstellfeder bewegbares Gleitstück vorgesehen, das zur Verschieberichtung schräg verlaufende und mit Mitnehmern der Abschußkammer zu deren Rückebwegung aus der Feuerstellung in die Ladestellung zusammenwirkende Steuerflä­chen aufweist. Durch die Kombination zwischen Federantrieb und Gasantrieb kommt es zu einem betriebssicheren Bewegungsablauf für das Laden, Schießen und Entladen, es wird eine robuste, störunanfällige Konstruktion erreicht und eine Automatisierung des Abschußvorganges ist problemlos möglich.

    [0011] Um dabei den Lade- und Entladevorgang schnell und zuver­lässig durchführen zu können, trägt erfindungsgemäß das Gleit­stück eine laufparallele, zur Abschußkammer hin frei vorra­gende, gegen die Kraft einer Ausstoßerfeder teleskopartig zu­sammenschiebbare Ausstoßerstange, die zum Laderaum der in Lade­stellung liegenden Abschußkammer koaxial verläuft und durch die Gleitstückbewegung in den Laderaum einfahrbar ist. Bringt das Gleitstück die Abschußkammer nach Schußabgabe in die Lade­stellung zurück, wird durch das Gleitstück auch die Ausstoßer­stange in den Laderaum eingefahren und stößt die im Laderaum vorhandene Patronenhülse sicher aus, und zwar wegen des Fehlens einer Auszieherkralle od.dgl. unabhängig davon, ob eine Metall- ­oder Kunststoffhülse verwendet wird. Um die Bewegung der Aus­stoßerstange auf die Abschußkammerbewegung einfach abzustimmen, ist die Ausstoßerstange teleskopartig zusammenschiebbar, wo­durch außerdem während der Rückbewegung der Abschußkammer in die Ladestellung eine Vorspannung der Ausstoßerstange erfolgt, die dann beim Einfahren in den Laderaum eine Schlagwirkung auf die Patronenhülse ausübt und damit einen hemmungsfreien Entla­devorgang gewährleistet.

    [0012] Nimmt nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bei Schußwaffen mit einem der Abschußkammer in Ladestellung benachbarten Magazinansatz zum Anstecken eines Magazins das Gleitstück auf der der Ausstoßerstange gegenüberliegenden Seite der Abschußkammer einen dieser Ausstoßerstange entgegen­gerichteten Zuführer auf, der in der Ausgangslage den in Entla­derichtung hinter der Abschußkammer liegenden Magazinansatz überdeckt und beim entladen bis hinter eine dem Magazinansatz nachgeordnete Auswurföffnung zurückschiebbar ist, entsteht ohne großen Bau- und Konstruktionsaufwand zusammen mit der Entladeeinrichtung auch eine Ladeeinrichtung, da die Ausstoßer­stange und der Zuführer eine Funktionseinheit bilden und die Rückbewegung des Gleitstückes nach dem Entladevorgang als Ladebewegung nutzbar ist. Der im Zuge des Entladens entspre­chend weit nach hinten geschobene Zuführer kann beim Zurückfah­ren in die Ausgangslage die nächste Patrone dem Magazin entneh­men und in den Laderaum einschieben, so daß durch die Gleit­stückbewegung nicht nur die Abschußkammer aus der Feuerstellung in die Ladestellung gebracht wird, sondern sich sofort auch die Abschußkammer entladen und dann wieder laden läßt. Abschußkam­mer, Magazinansatz und Auswurföffnung liegen in Laufrichtung hintereinander, wodurch auch ein weder links- noch rechtshän­dige Schützen störender Hülsenauswurf nach unten möglich ist.

    [0013] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel rein schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen

    Fig. l eine erfindungsgemäße Schußwaffe im Längsschnitt und die

    Fig. 2 bis 5 verschiedene Phasen des Funktionsablaufes dieser Schußwaffe anhand von mit Fig. l vergleichbaren Schnitt­darstellungen.



    [0014] Eine nur schematisch angedautete Schußwaffe l mit Gehäuse 2 und Lauf 3 weist eine eigene Abschußkammer 4 auf, die einen vom Lauf 3 getrennten Laderaum 5 bildet. Die Abschußkammer 4 ist in einer Gehäuseführung 6 quer zur Laufachse verschiebbar geführt und läßt sich zwischen einer oberen Feuerstellung zum Auslösen eines Schusses und einer unteren Ladestellung zum Laden und Entladen hin- und herbewegen, wobei der Laderaum 5 in der Feuerstellung koaxial zum Lauf 3 liegt und einerends unmittelbar am Lauf 3 angrenzt, andernends durch eine feste Verschlußwand 7 des Gehäuses 2 verschlossen ist. In der Ladestellung hin­gegen befindet sich der Laderaum 5 außerhalb des Lauf- und Verschlußwandbereiches und ist beiderends zugänglich. Durch diese querbewegbare, den Laderaum 5 aufnehmende Abschußkammer 4 und die dadurch gegebene Möglichkeit, die Bewegungsenergie dieser Abschußkammer zum Aufbringen der Zündenergie nutzen zu können, ergibt sich ein ganz neues Funktionsprinzip für die Schußwaffe l, das zu einer we­sentlichen vereinfachung der gesamten Konstruktion, einer Verringerung des Herstellungsaufwandes, einer Steigerung der Robustheit und Sicherheit gegen Störanfälligkeit, einer Verringerung der Baulänge usw. führt und darüber hinaus die optimalen Voraussetzungen zum Verschießen von Patronen mit Kunststoffhülsen bietet.

    [0015] Beim veranschaulichten Ausführungsbeispiel dient als Zündeinrichtung ein fest im Gehäuse 2 sitzender, quer zur Laufachse gerichteter Zündstift 8, dem eine radiale Zünd­bohrung 9 der Abschußkammer 4 zugeordnet ist, durch welche Zündbohrung 9 der Zündstift 8 beim eintreffen der Abschuß­kammer 4 in der feuerstellung bis zum Laderaum vordringen kann. Die Abschußkammer 4 wird in der Ladestellung durch einen nur angedeuteten Abzug l0 fixiert, wobei ein Feder­antrieb ll für die Bewegung der Abschußkammer 4 aus der Ladestelung in die Feuerstellung sorgt.

    [0016] Zur Rückbewegung der abschußkammer 4 in die Ladestel­lung ist ein Gleitstück l2 vorgesehen, das über einen Griff l3 oder einen Gasantrieb l4 gegen die Kraft einer Rückstellfeder l5 in Richtung der Laufachse gegen die Abschußkammer 4 zurückbewegbar ist und dabei mittels Steuerflächen l6, die mit Mitnehmern l7 der Abschußkammer 4 zusammenwirken, die Abschußkammer 4 zwangsweise aus der Feuerstellung in die Ladestellung zurückbewegen. Das Gleitstück l2 trägt außerdem eine Ausstoßerstange l8 und einen dieser entgegengerichteten Zuführer l9, so daß durch die Gleitstückbewegung auch gleichzeitig das Laden und entladen der Abschußkammer 4 erfolgt.

    [0017] In Fig. l ist die ungeladene Schußwaffe l dargestellt, bei der die Abschußkammer 4 mit leerem Laderaum in der Ladestellung durch den Abzug l0 verriegelt wird. In dieser Ausgangslage befindet sich das Gleitstück l2 in seiner vorderen Endstellung und der Laderaum 5 liegt koaxial zwischen Ausstoßerstange l8 und Zuführer l9, der in dieser Lage einen Magazinansatz 20 mit eingesetztem Magazin 2l überdeckt. Zum Laden wird nun, wie in Fig. 2 angedeutet, das Gleitstück l2 über den Griff l3 zurückgezogen, wodurch der Zuführer l9 den Magazinansatz 20 freigibt, so daß die oberste Patrone 22 des Magazins 2l in die Bahn des Zu­führers l9 hochgedrückt und beim Vorschnellen des Gleit­stückes l2 aufgrund der Rückstellfeder l5 nach Loslas­sen des Griffes l3 durch den Zuführer l9 mitgenommen und in den Laderaum 5 eingeschoben wird. Die Waffe ist, wie in Fig. 3 gezeigt, geladen und feuerbereit.

    [0018] Durch Betätigen des Abzuges l0 wird die Abschußkammer 4 mit der geladenen Patrone 22 freigegeben und der Fede­rantrieb ll schnellt die Abschußkammer 4 aus der Ladestel­lung in die Feuerstellung. Dabei dringt der Zündstift 8 durch die Zündbohrung 9 in den Laderaum 5 und trifft dort den nicht weiter dargestellten Randzünder der Patrone 22, womit automatisch die Patrone gezündet und der Schuß aus­gelöst wird, was in Fig. 4 angedeutet ist. Die entstehen­den Pulvergase treiben das Geschoß 22a durch den Lauf 3, während die Patronenhülse 22b im Laderaum 5 zurückbleibt. Durch eine Verbindungsbohrung l4a zwischen Gasantrieb l4 und Lauf 3 beaufschlagen die Pulvergase, sobald das Ge­ schoß über die Verbindungsbohrung l4a hinweg ist, den Gasantrieb l4, der seinerseits das Gleitstück l2 gegen die Kraft der Rückstellfeder l5 nach hinten bewegt. Durch diese Bewegung erfassen die Steuerflächen l6 die Mitnehmer l7 und bringen die Abschußkammer 4 mit der leeren Patro­nenhülse 22b in die Ladestellung zurück, wo der Abzug l0 einrastet und die Abschußkammer 4 wieder fixiert. Während dieser Rückbewegung wird die Ausstoßerstange l8, die gegen die Kraft einer Ausstoßerfeder l8a teleskopartig zusammen­schiebbar ist, zusammengedrückt und vorgespannt, bis sich der Laderaum 5 in der Ladestellung koaxial zur Ausstoßer­stange l8 befindet, worauf die Ausstoßerstange l8 vor­schnellt und die Patronenhülse 22b aus dem Laderaum 5 auswirft, wie in Fig. 5 dargestellt. Die Ausstoßerstange l8 schiebt dabei die Patronenhülse über das Magazin 2l hinweg bis zu einer nach unten gerichteten Auswurföffnung 23 im nur angedeuteten Schaftteil la der Schußwaffe l. Da mit dem Gleitstück l2 auch der Zuführer l9 zurückbewegt wird, gibt dieser Zuführer l9 einerseits den Weg zum Aus­stoßen der Patronenhülse 22b frei und kann anderseits bei der Vorwärtsbewegung des Gleitstückes l2 nach dem Patro­nenhülsenauswurf entsprechend den Figuren 2 und 3 sofort wieder die nächste Patrone 22 aus dem Magazin 2l mitnehmen und in den Laderaum 5 einschieben. Die Waffe ist erneut geladen und feuerbereit.


    Ansprüche

    1. Schußwaffe (l), mit Gehäuse (2), Lauf (3), Laderaum (5) und Abzug (l0) samt Zündeinrichtung, wobei eine eigene, vom Lauf (3) getrennte Abschußkammer (4) den Lade­raum (5) bildet, die im gehäuse (2) quer zur Laufachse verschiebbar geführt und zwischen einer Feuerstellung und einer Ladestellung hin- und herbewegbar ist, wobei der Laderaum (5) der Abschußkammer (4) in der Feuerstellung einerends koaxial an den Lauf (3) angrenzt, andernends vor einer Verschlußwand (7) des Gehäuses (2) sitzt und in der Ladestellung beiderends zugänglich außerhalb des Lauf- und Verschlußwandbereiches liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschußkammer (4) als Teil des Abzuges (l0) dient und durch ihre Bewegungsenergie beim Eintreffen in der Feuer­stellung selbst die Zündeinrichtung zur Wirkung bringt.
     
    2. Schußwaffe nach Anspruch l, mit einer Zündeinrich­tung, die einen in den Laderaum (5) der sich in Feuerstel­lung befindenden Abschußkammer (4) eindringenden Zündstift (8) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinrich­tung aus einem quer zur Laufachse gerichteten, gehäusefe­sten Zündstift (8) und einer diesem zugeordneten, radial in den Laderaum (5) führenden Zündhohrung (9) der Abschuß­kammer (4) besteht.
     
    3. Schußwaffe nach Anspruch l oder 2, mit einem Feder­antrieb (ll) zur Bewegung der in der Ladestellung durch den Abzug (l0) fixierbaren Abschußkammer (4) aus der Lade­stellung in die Feuerstellung, dadurch gekennzeichnet, daß ein in Laufrichtung verschiebbar geführtes, über einen aus einer pulvergasbeaufschlagbaren Kolben-Zylindereinheit bestehenden Gasantrieb (l4) gegen die Kraft einer Rück­ stellfeder (l5) bewegbares Gleitstück (l2) vorgesehen ist, das zur Verschieberichtung schräg verlaufende und mit Mitnehmern (l7) der Abschußkammer (4) zu deren Rückbewe­gung aus der Feuerstellung in die Ladestellung zusammen­wirkende Steuerflächen (l6) aufweist.
     
    4. Schußwaffe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück (l2) eine laufparallele, zur Abschuß­kammer (4) hin frei vorragende, gegen die Kraft einer Ausstoßerfeder (l8a) teleskopartig zusammenschiebbare Ausstoßerstange (l8) trägt, die zum Laderaum (5) der in Ladestellung liegenden Abschußkammer (4) koaxial verläuft und durch die Gleitstückbewegung in den Laderaum (5) ein­fahrbar ist.
     
    5. Schußwaffe nach Anspruch 3 und 4, mit einem der Abschußkammer (4) in Ladestellung benachbarten Magazinan­satz zum Anstecken eines Magazins (2l), dadurch gekenn­zeichnet, daß das Gleitstück (l2) der der Ausstoßer­stange (l8) gegenüberliegenden Seite der Abschußkammer (4) einen dieser Ausstoßerstange (l8) entgegengerichteten Zuführer (l9) aufnimmt, der in der Ausgangslage den in Entladerichtung hinter der Abschußkammer (4) liegenden Magazinansatz (20) überdeckt und beim Entladen bis hinter eine dem Magazinansatz (20) nachgeordnete Auswurföffnung (23) zurückschiebbar ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht