[0001] Die Erfindung betrifft eine untere Führungsschiene für ein in seiner Hauptebene verschiebbar
aufgehängtes Wandelement, insbesondere eine untere Führungsschiene für eine Schiebetür
einer Duschkabine oder Duschabtrennung, bei der das an seiner Oberkante in einem Rahmen
verschiebbar aufgehängte Wandelement an seiner Unterkante direkt oder über Führungshilfsglieder
von oben her eingreifend zwischen zwei Führungswänden geführt ist , von denen zumindest
eine in ihrer Lage im Rahmen derart veränderbar gelagert ist, daß sie aus einer normalen
führenden Funktionslage in eine Null-Lage überführbar ist, in der das geführte Wandelement
senkrecht zu seiner Verschiebungsrichtung aus der unteren Führung herausschwenkbar
ist.
[0002] Eine untere Führungsschiene dieser Art ist aus der deutschen Auslegeschrift DE 27
47 480 B1 bekannt. Die Bekannte Führungsschiene ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine der beiden Führungswände um eine horizontale geometrische Schwenkachse nach
außen schwenkbar ist, und zwar derart, daß der Abstand zwischen den Schiebetüren
und dem Boden des von den Führungswänden begrenzten Führungsschlitzes etwas größer
ist als die Höhe des in der ausgeschwenkten Stellung höchsten Bereiches der Führungswand
über dem Boden.
[0003] Diese bekannte Lösung erfordert außerhalb des Führungsprofils oder Rahmens ausreichend
Freiraum, um die Führungswand in der erforderlichen Weise ausschwenken zu können.
Rahmenelemente, Profilelemente, Teil der Duschtasse bzw. ihrer Randprofilierung und
gegebenenfalls Mauervorsprünge sind dabei häufig störende Elemente. Außerdem ist dieser
Schwenkmechanismus nur dann verwendbar, wenn die Führungswände in Richtung der Verschiebung
des aufgehängten Wandelementes linear verlaufen. Dieser Schwenkmechanismus ist nicht
verwendbar für gekrümmte Führungsbahnen, beispielsweise die platzsparenden sogenannten
Rundduschen mit Eckeinstieg.
[0004] Weiterhin sind aus der deutschen Patentschrift DE 25 16 851 C3 und aus der deutschen
Gebrauchsmusterschrift DE 81 20 556 U1 Lösungen für das Öffnen einer unteren Führungsschiene
der hier in Rede stehenden Art bekannt, bei der eine Führungswand vollständig aus
dem Führungsschienenprofil herausnehmbar ist. Zu diesem Zweck kann die Führungsschiene
entweder geteilt (DE 25 16 851 C3) oder knickbar oder anderweitig in ihrer Längsachse
abwinkelbar (DE 81 20 556 U1) ausgebildet sein. Vor jeder Reinigung der Unterkanten
der verschiebbaren Wandelemente sowie nach der Reinigung müssen also zunächst Montagearbeiten
an der unteren Führungsschiene durchgeführt werden und muß die entnommene Führungswand
einteilig oder zweiteilig beiseite gelegt oder beiseite gestellt werden. Diesem System
fehlt daher vor allem eine benutzerfreundliche Handhabbarkeit.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine untere Führungsschiene für ein verschiebbar über Kopf aufgehängtes Wandelement,
insbesondere für Türelemente von Duschabtrennungen, zu schaffen, bei denen zum Zwecke
der Herbeiführung einer Ausschwenkbarkeit der Wandelemente senkrecht zu ihrer Verschiebungsrichtung
mindestens eine der Führungswände derart in ihrer Lage veränderbar gehaltert oder
gelagert ist, daß die Lageveränderung benutzerfreundlich und bequem, insbesondere
ohne die Notwendigkeit, die Führungswand aus dem Rahmenverbund entfernen zu müssen,
und ohne einen Raumbedarf außerhalb des Führungsschienenprofils oder des angrenzenden
Rahmenprofils zu benötigen, erfolgen kann, wobei eine solche Lösungsmerkmale aufweisende
Führungsschiene für die verschiebbaren Wandelemente auch gekrümmte Führungsbahnen
zulassen soll.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine untere Führungsschiene der eingangs genannten
Art dadurch gekennzeichnet, daß die in ihrer Lage veränderbare Führungswand an ihren
beiden Stirnseiten durch eine in dem an die Führungswand angrenzenden Rahmen mittels
Führungselementen geführte vertikale Translation aus ihrer Funktionslage in ihre
Null-Lage oder umgekehrt, aus der Null-Lage in die Funktionslage, überführbar ist.
[0007] Dadurch, daß die Lageveränderung der Führungswand durch eine reine, nämlich vertikale
Translation herbeiführbar ist, wird durch die Ausbildung der Führungswand der unteren
Führungsschiene gemäß der Erfindung zunächst bewirkt, daß die Führungsschiene, ohne
daß sie geteilt oder verkippt zu werden braucht, auch für gekrümmte Führungsbahnen
der verschiebbaren Wandelemente, insbesondere also für sogenannte Rundduschen, eingesetzt
werden kann. Sie ist sodann in zahlreichen Varianten mit einfachen mechanischen Mitteln
realisierbar und in allen Ausführungen vom Benutzer leicht handhabbar. Die Führungswand
der Führungsschiene gemäß der Erfindung beansprucht darüber hinaus aber auch keinen
Freiraum, beispielsweise zum Ausschwenken, Herausbiegen oder Verkippen, der über
die Kontur des Schienen- und Rahmenprofils seitlich hinausragt. Dies bedeutet, daß
die Führungswand auch bei beengten Verhältnissen oder teleskopartig über die Führungsschiene
übergreifenden seitlichen Rahmenholmprofilen nicht geteilt oder verkürzt, sondern
durchgehend bis unmittelbar an die seitlichen Rahmenprofile anschließend, ausgebildet
sein kann. Im Hinblick auf die mechanische Realisierung der vertikalen Translationsführung
der Führungswand für die verschiebbaren Wandelemente kann davon ausgegangen werden,
daß dem Fachmann eine Vielzahl von Realisierungsmöglichkeiten zur Verfügung steht,
wobei die Positionierung oder Fixierung der Führungswand jeweils in ihrer Funktionslage
und/oder ihrer Null-Lage vorzugsweise durch Anschläge oder Rastelemente bewirkt wird.
So hat es sich als insbesondere zweckmäßig erwiesen, daß die Führungswand durch Rastelemente,
insbesondere kurze Horizontalnutabschnitte, die sich zur Vertikalnut öffnen, in der
die mit Führungszapfen ausgerüstete Führungswand für ihre vertikale Translation geführt
ist, in ihrer Funktionslage gehaltert ist und durch ihre Masse auf Anschlagelementen
in ihrer Null-Lage fixierbar ist. Alternativ ist die Führungswand vorzugsweise unter
Beaufschlagung durch eine Feder, insbesondere Gummifeder, mittels Anschlagelementen
in ihrer oberen Funktionslage und durch Rastelemente in ihrer Null-Lage gehaltert.
Dabei können die Rastelemente selbst klemmende Federn, Hinterschnittelemente tragende
Federn oder einfach kurze Horizontalnutabschnitte sein, in die hinein die Führungswand
mit ihren Führungszapfen eingeschoben oder eingehängt oder eingeklinkt werden kann.
"Horizontalnutabschnitt" bezeichnet dabei der Kürze halber in diesem Zusammenhang
sowohl kurze, streng horizontal verlaufende Führungsnutabschnitte als auch alle geneigt
oder gewinkelt verlaufende Nutabschnitte oder Ausnehmungen, die eine Lagefixierung
der mit Führungszapfen versehenen Führungswand ermöglichen.
[0008] Vorzugsweise bestehen die komplementär ineinandergreifenden Führungs- und Rastelemente,
die an der Führungswand und/oder dem Profil der Führungsschiene und/oder an oder in
den angrenzenden Rahmenelementen ausgebildet oder vorzugsweise angebracht sind, bestehen
vorzugsweise aus Kunststoff.
[0009] Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung und im Querschnitt ein erstes Ausführungsbeispiel
der Führungsschiene;
Fig. 2 einen Schnitt nach II-II in Fig. 1;
Fig. 3 im Ausschnitt und im Querschnitt ein zweites Ausführungsbeispiel der Führungsschiene;
und
Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel der Führungsschiene.
[0010] In der Fig. 1 ist in schematischer Darstellung eine untere Führungsschiene 1 für
ein in seiner Hauptebene, die in der Darstellung der Fig. 1 senkrecht zur Zeichnungsebene
liegt, verschiebbar aufgehängtes Wandelement 2 dargestellt, und zwar eine Schiebetür
für eine Duschkabine, bei der das an seiner Oberkante verschiebbar in einem hier in
Fig. 1 mit seinem Seitenholm gezeigten Rahmen 3 aufgehängte Wandele ment 2 an seiner
Unterkante 4 über Führungshilfselemente 5,6, nämlich Führungsstifte, von oben her
eingreifend zwischen zwei Führungswänden 7, 8 geführt ist. Die Führungswand 7 ist
in ihrer Lage relativ zu den übrigen Elementen der Führungsschiene, des verschiebbaren
Randelementes 2 und des Rahmens 3 derart veränderbar gelagert, daß sie aus einer normalen,
für die Führung des Wandelementes 2 geeigneten und in der Fig. 1 mit ausgezogenen
Linien dargestellten Funktionslage in eine in der Fig. 1 mit unterbrochenen Linien
dargestellte Nullage überführbar ist, in der das geführte Wandelement 2 senkrecht
zu seiner Verschieberichtung, in der Darstellung der Fig. 1 nach links, aus der unteren
Führungsschiene 1 herausschwenkbar ist.
[0011] Zu diesem Zweck trägt die als Aluminiumprofil ausgebildete Führungswand 7 an ihren
beiden Stirnseiten je eine Kunststoffkappe 9 (Fig. 2), an der stirnseitig Führungszapfen
10, 11 angeformt sind. Die Führungszapfen 10, 11 sind in einer vertikalen Führungsnut
12 geführt, die in einem in Gegenüberstellung zum Kunststoffteil 9 auf der Führungswand
7 am Rahmen 3 befestigten Kunststoffteil 13 ausgebildet ist. In kurzen, abwärts geneigten,
hier zur Unterscheidung zur Vertikalnut 12 kurz Horizontalnuten 14, 15 genannten
Aufnahmenuten ist die Führungswand 7 in ihrer in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellten
oberen Funktionslage gehaltert. Nach dem Ausheben aus diesen Horizontalnuten kann
die Führungswand 7 durch eine in der Vertikalnut 12 geführte vertikale Translation
in ihre in der Fig. 1 mit unterbrochenen Linien dargestellten Nullage überführt werden,
in der das Wandelement 2 über die Oberkante der Führungswand 7 hinweg zu Reinigungszwecken,
in der Darstellung der Fig. 1 nach links, ausgeschwenkt werden kann.
[0012] Ein zweites Ausführungsbeispiel der Führung und Lagerung der in ihrer Lage veränderbaren
Führungswand 7 ist in der Fig. 3 dargestellt. Das in der Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch,
daß die Führungswand 7 mittels nur einer einzigen Horizontalnut 14ʹ in ihrer oberen
Funktionslage gehalten ist. Der untere Führungszapfen 15ʹ stüzt die Führungswand
7 in der Vertikalnut 12 ab.
[0013] Während bei den in den Fig. 1 und 3 gezeigten Ausführungsbeispielen die Führungswand
7 in ihrer oberen Funktionslage durch Rasterelemente gehalten und durch ihre eigene
Schwerkraft auf Anschläge, die die Nullage definieren, abgestützt wird, ist bei dem
in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel die veränderbare Führungswand 8ʹ durch eine
Feder 16 derart aufwärts beaufschlagt, daß sie mittels Anschlägen 17, 18 stets elastisch
in ihre in der Fig. 4 dargestellte Funktionslage gezwungen wird. Die Führungswand
8ʹ kann durch einfaches Niederdrücken in ihre Nullage überführt werden, wobei die
Führungswand 8ʹ an ihren Stirnseiten in Nut-Zapfen-Führungen aus Kunststoff geführt
ist. Bei Erreichen der Nullage springt ein federbeaufschlagtes Rastelement, das an
der Führungswand 8ʹ befestigt ist, in eine Ausnehmung des Rahmens 3 und fixiert so
die Führungswand 8 in der niedergedrückten Nullage. Das verschiebbare Wandelement
2 ist dann über die Oberkante der Führungswand 8ʹ hinweg in der Darstellung der Fig.
4 nach rechts aus der Führungsschiene 1 heraus verschwenkbar. Um die Führungswand
8ʹ nach erfolgter Reinigung der Unterkanten der Türelemente wieder in ihre Funktionslage
zu überführen, braucht lediglich die Rasterung, beispielsweise durch Eindrücken,
gelöst zu werden. Die Überführung in die vorgegebene Funktionslage erfolgt dann unter
Wirkung der Feder 16.
[0014] In der Darstellung der Fig. 4 ist die Feder 16 als Spiralfeder aus Stahl dargestellt.
In zahlreichen Fällen werden Gummifedern oder Blattfedern den gleichen Gebrauchszweck
erfüllen.
1. Untere Führungsschiene (1) für ein in seiner Hauptebene verschiebbar aufgehängtes
Wandelement (2), insbesondere für eine Schiebetür einer Duschkabine oder Duschabtrennung,
bei der das oder die an ihrer Oberkante verschiebbar in einem Rahmen aufgehängten
Wandelemente an ihrer Unterkante (4) direkt oder über Führungshilfselemente (5, 6)
von oben her eingreifend zwischen zwei Führungswänden (7, 8) geführt sind, von denen
zumindest eine (7) in ihrer Lage im Rahmen (3) derart veränderbar gelagert ist, daß
sie aus einer normalen führenden Funktionslage in eine Null-Lage überführbar ist,
in der das geführte Wandelement senkrecht zu seiner Verschieberichtung aus der unteren
Führungsschiene herausschwenk bar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in ihrer Lage veränderbare Führungswand (7; 8ʹ) an ihren beiden Stirnseiten
durch eine in dem an die Führungswand angrenzenden Rahmen (3) oder in sich selbst
mittels Führungselementen (10, 11, 12) geführte vertikale Translation aus ihrer Funktionslage
in ihre Null-Lage oder umgekehrt, aus der Null-Lage in die Funktionslage, überführbar
ist.
2. Führungsschiene nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungswand (7) durch Rastelemente (14, 15) in ihrer Funktionslage und durch
ihre Masse auf Anschlagelementen in ihrer Null-Lage gehaltert ist.
3. Führungsschiene nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungswand (8ʹ) unter Beaufschlagung durch eine Feder (16) mittels Anschlagelementen
(17, 18) in ihrer Funktionslage und durch Rastelemente in ihrer Null-Lage gehaltert
ist.
4. Führungsschiene nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder eine Gummifeder ist.
5. Führungsschiene nach Anspruch 4,
dadurchgekennzeichnet,
daß die Führungswand (7) seitlich Führungszapfen (10, 11) aufweist, die in senkrechte
Führungsnuten (12) eingreifen, die am Rahmen (3) angebracht oder in diesem ausgebildet
sind.
6. Führungsschiene nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rastelemente einseitig blinde Horizontalnutabschnitte (14, 15) sind, die
sich in die Vertikalführungsnut (12) öffnen.
7. Führungsschiene nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu beiden Stirnseiten der Führungswand (7) und an Rahmen (3) funktionskomplementär
vorgesehenen Rast- und Translationsführungselemente Kunststoff-Formteile (9, 13)
sind.
8. Führungsschiene nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Krümmung in der Führungslinie für das verschiebbare Wandelement.
9. Verwendung der Führungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 8 für eine Duschkabine
oder Duschabtrennung mit abgerundetem Eckeinstieg.