(57) Die Erfindung betrifft ein Zigarettenmundstücksbelagpapier, bestehend aus einem
Basispapier von 1o - 4o g/m² Gewicht und einer aufgedruckten Druckfarbe. Es ist die
Aufgabe der Erfindung, ein Zigarettenmundstücksbelagpapier der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß eine umweltfreundliche Herstellung bei einer verbesserten
Qualität des Zigarettenmundstücksbelagpapieres möglich wird. Die Erfindung besteht
darin, daß als Papier ein Basispapier verwendet wird, welches im Cobb-Test eine Wasseraufnahmefähigkeit
von 6 - 12 g/m² in 60 sec aufweist, daß als Lösungsmittel in der Druckfarbe Wasser
zumindest zu 60 % verwendet wird und daß alsBindemittel für die Pigmente Schellack
verwendet wird.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Zigarettenmundstücksbelagpapier, bestehend aus einem
Basispapier von lo - 4o g/m² Gewicht und einer aufgedruckten Druckfarbe.
[0002] Derartige Zigarettenmundstücksbelagpapiere sind seit Jahrzehnten bekannt. Als Basispapier
wurden früher eingefärbte Papiere verwandt, in neuerer Zeit werden weiße Papiere
verwandt, die zweimal mit Druckfarbe bedruckt sind. Es handelt sich hier um solche
Papiere, die als Filterumhüllung, als Mundstück oder als Filter bzw. Mundstücksbelag
verwendet werden. Die aufgedruckte Druckfarbe weist organische Lösungsmittel auf,
die nach dem Druckvorgang in Trockenanlagen von dem bedruckten Zigarettenmundstücksbelagpapier
durch Verdunsten entfernt werden und durch Absauganlagen in die freie Umgebung geleitet
werden. In neuerer Zeit werden von den auf Umweltschutz bedachten Behörden auch Rückgewinnungsanlagen
für das Lösungsmittel gefordert, damit der Lösungsmittelgeruch nicht in der Nähe von
Fabrikationsstätten wohende Anwohner beeinträchtigt. Derartige Anlagen sind kostspielig
und im Betrieb teuer, weil sie erhebliche Energie verbrauchen. Die verwendeten Basispapiere
müssen eine Reihe von technischen Eigenschaften, wie eine besondere Reißfestigkeit
z.B., haben, um einerseits einen schnellen Vor gang des Bedruckens und eines schnellen
Trocknens im Anschluß an das Bedrucken zu haben, aber auch um schnell in den Zigarettenmaschinen
verarbeitet werden zu können. Aus diesem Grunde benutzt die Industrie ein Basispapier,
welches eine Wasseraufnahmefähigkeit von etwa 17 g/m² in 60 Sekunden aufweist, gemessen
im Cobb-Test.
[0003] Versuche, als Lösungsmittel in der Druckfarbe Wasser zu verwenden, was die Druckfarbe
schwerer entflammbar und bei Brand leichter löschbar machen würde, sind bisher gescheitert,
weil die als Basispapier verwendbaren Papiere sich aus mehrerenGründen nicht für
eine Bedruckung mit Farben eignen, die Wasser alsLösungsmittel enthalten: In Versuchen
kräuselten sich die Basispapier nach dem Bedruckungsvorgang und beim Aufwickeln auf
die Bobine, das Druckbild war nicht einwandfrei, sondern infolge einer zu hohen Wasseraufnahmefähigkeit
des Basispapieres verwaschen, das gekräuselte Papier ließ sich auf den Zigarettenmaschinen
nicht verarbeiten, weil seine Reißfestigkeit abgenommen hatte, auch der glatte Einlauf
des Papieres in die Maschine war nicht mehr gewährleistet und es gab daher ständig
Produktionsunterbrechungen durch ein Abreißen des von der Bobine abgewickelten Papieres.
Bei den Versuchen stellte sich auch heraus, daß die verwendeten wasserlöslichen Bindemittel
erhebliche Probleme mit sich bringen, nicht nur bei der Bedruckung und der nachfolgenden
Trocknung, sondern auch bis zum Zigarettenverbraucher hin, bei dem sich die Druckfarbe
an der Lippe löste, weil das verwendete Bindemittel nicht speichelfest war: Aus diesem
Grunde werden bis heute lediglich Bindemittel verwendet, die zu ihrer Verarbeitung
organischer Lösungsmittel bedürfen.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Zigarettenmundstücksbelagpapier der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, daß eine umweltfreundliche Herstellung
bei einer verbesserten Qualität des Zigarettenmundstücksbelagpapieres möglich wird.
[0005] Die Erfindung besteht darin, daß als Papier ein Basispapier verwendet wird, welches
im Cobb-Test eine Wasseraufnahmefähigkeit von 6 - 12 g/m² in60 sec aufweist, daß
als Lösungsmittel in der Druckfarbe Wasser zumindest zu 60 % verwendet wird und daß
als Bindemittel für die Pigmente Schellack verwendet wird.
[0006] Ein derartiges Zigarettenmundstücksbelagpapier hat den Vorteil, daß der Druck ein
verbessertes Bild gibt, was darauf zurückzuführen sein dürfte, daß bei der Verwendung
von Schellack an der Oberfläche Pigmente freiliegen, die bei den bisher verwendeten
Bindemitteln voll vom Bindemittel umschlossen waren.Darüber hinaus ist ein Lösen der
Druckfarbe durch Feuchtigkeits- oder Wassereinwirkung an den Lippen des Verbrauchers
nicht möglich, weil der Schellack nach seinem Festwerden im Trocknungsvorgang nach
dem Druckvorgang nicht mehr durch einfache Wassereinwirkung lösbar ist. Dieses ist
auch der Grund dafür, daß das an seiner dem Papier abgekehrten Oberfläche freiliegende
Pigment nicht von dem Papier bzw. dem Bindemittel zwischen dem Pigment und dem Papier
abgelöst werden kann. Darüber hinaus sind auch erhebliche Vorteile bei der Verarbeitung
erzielt: Die Trocknung des Lösungsmittels Wasser bringt keinerlei Umweltprobleme mit
sich. Die Druckfarbe ist bei Brand mit Wasser löschbar, so sie überhaupt in Brand
gerät. Das ist auch ein Vorteil beim Transport und bei der Lagerung, weil hier keine
besonderen Vorsichtsmaßnahmen gegenüber Feuer zu ergreifen sind.
[0007] Hier wirken das besondere Basispapier, das besondere Lösungsmittel und das ausgewählte
Bindemittel zu einem einheitlichen technischen Erfolg zusammen: Es entsteht durch
dieses Zusammenwirken einerseits eine erleichterte Verarbeitung und andererseits
ein besonders gutes Bild bei sehr festhaftendem, nicht durch Speichel lösbarem Pigment-
oder Bindemittelteil.
[0008] Man kann als Lösungsmittel in der Druckfarbe Wasser zu 100 % verwenden. Es kann aber
auch Anwendungsfälle geben, in denen neben dem Wasser alsLösungsmittel auch Alkohole
verwendet werden, um die Vorteile eines Azeotropengemisches zu nutzen. Da die Verwendung
desLösungsmittels Alkohol jedoch nur in begrenztem Umfange stattfinden wird, ergeben
sich hierdurch keine Schwierigkeiten hinsichtlich der Umweltbelastung, es ergeben
sich auch keine Nachteile am Produkt.
Ausführungsbeispiel:
[0009] Es wird ein Zigarettenmundstücksbelagpapier mit einem hellbraunen Basispapier hergestellt,
welches 3o g/m² Gewicht und eine Wasseraufnahmefähigkeit von 9 g/m² in 60 sec. im
Cobb-Test aufweist. Dieses Basispapier wird mit einer Druckfarbe bedruckt, die als
Lösungsmittel 9o % Wasser und 1o % Äthylalkohol enthält. Als Bindemittel dient Schellack.Es
werden die üblichen Pigmente in folgender Zusammensetzung verwendet:
40 % Lösungsmittel
15 % Schellack
35 % Pigmente,
die sich aus Mischungen von Eisenoxyd und Titanoxyd zusammensetzen. Diese Druckfarbe
wurde auf einer üblichen Druckmaschine auf das Basispaier aufgebracht, wie sie jahrelang
bereits in derHerstellung von Zigarettenmundstücksbelagpapier verwendet wurde. Es
ergaben sich bei gleichen Trocknungszeiten gegenüber Druckfarben mit organischen Lösungsmitteln
verbesserte Bilder.
1. Zigarettenmundstücksbelagpapier, bestehend aus einem Basispapier von 1o - 4o g/m²
Gewicht und einer aufgedruckten Druckfarbe,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Papier als Basispapier verwendet wird, welches im Cobb-Test eine Wasseraufnahmefähigkeit
von 6 - 12 g/m² in 60 sec aufweist,
daß als Lösungsmittel in der Druckfarbe Wasser zumindest zu 60 % verwendet wird
und daß als Bindemittel für die Pigmente Schellack verwendet wird.
2. Zigarettenmundstücksbelagpapier nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Lösungsmittel Alkohole, insbesondere Äthylalkohol, verwendet wird.
3. Zigarettenmundstücksbelagpapier nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Basispapier ein hellbraunes Papier mit 3o g/m² Gewicht und einer Wasseraufnahmefähigkeit
von 9 g/m² in 60 sec. im Cobb-Test verwendet wird
und daß als Druckfarbe eine Farbe folgender Zusammensetzung verwendet wird:
90 % Wasser
10 % Äthylalkohol.