(19)
(11) EP 0 253 048 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.01.1988  Patentblatt  1988/03

(21) Anmeldenummer: 86890212.3

(22) Anmeldetag:  18.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06F 71/29
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Texma Textilmaschinen und Armaturen Gesellschaft m.b.H.
A-1232 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Engel, Harald
    AT-1232 Wien (AT)

(74) Vertreter: Krause, Ernst, Dipl.-Ing. et al
Krause, Ernst, Dipl.-Ing. Casati, Wilhelm, Dipl.-Ing P.O. Box 234 Amerlingstrasse 8
1061 Wien VI
1061 Wien VI (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bügelmaschine


    (57) Bei dieser Bügelmaschine ist je eine Ober- und Unterplatte (1, 2) vorgesehen, die gegeneinander preßbar angeordnet sind und an ihren einander zugekehrten Seiten eine Bügelfläche aufweisen.
    Um vor und während des eigentlichen Bügelvorganges das Ebenliegen des Bügelgutes sicherzustellen, ist mindestens einer, vorzugsweise jeder, der Ober- und Unterplatten (1, 2) ein Spannrahmen (5, 6) mit einem elastisch dehnbaren Bezug (3, 4) zugeodnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bügelmaschine mit je einer Ober- und Unterplatte, die gegeneinander preßbar angeordnet sind und an ihren einander zugekehrten Seiten eine Bügelfläche aufwei­sen. In üblicher Weise bilden dabei die Ober- und Unterplatte je einen Bügelformkörper, der mit einer Dampfzuführung versehen ist.

    [0002] Nachteilig ist bei bekannten Maschinen dieser Art, daß beim Bügeln von Gut, das verschieden hohe Materiallagen aufweist, wie z.B. der Nahtbereich von Hosenbeinen, sogenannte Abdrücke entste­hen, d.h. sich Vertiefungen ausbilden, die ein Nachbügeln von Hand erfordern.

    [0003] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, unter Vermeidung dieser Nachteile eine Anordnung zu schaffen, bei der vor und während des eigentlichen Bügelvorganges das Ebenliegen des Bügelgutes gewähr­leistet ist.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einer Bügelmaschine der eingangs genannten Art dadurch, daß mindestens einer, vorzugswei­se jeder, der Ober- und Unterplatten ein Spannrahmen mit einem elastisch dehnbaren Bezug zugeordnet ist. Dadurch wird ermöglicht, vor dem Schließen von Ober- und Unterplatte einen, bevorzugt beide, Spannrahmen aus der Ebene der Bügelfläche heraus zu verstellen, so daß das mit ihm bzw. ihnen in Berührung stehende Bügelgut durch die Spannung des bzw. der sich dabei dehnenden Bezüge, unter Ausübung eines Zuges von der Mitte der Preßplatte aus zu deren Seitenkanten hin, mitgespannt und dadurch eben gehalten wird, wenn nachfolgend Ober- und Unterplatte geschlossen werden und dann das eigentliche Bügeln erfolgt. Diese Spannung des Bügelgutes kann auch während des Trocknens mittels Vacuum aufrechterhalten werden: es treten also keine Abdrücke mehr auf.

    [0005] Händisch bedienbare Spannrahmen um eine horizontale Achse drehbar oberhalb einer Bügelplatte anzuordnen, ist an sich bekannt; diese bekannten Rahmen dienen jedoch nur dem Festhalten des Bügelgutes, d.h. nach dem Schließen ist von Hand aus über die nicht elastische Bespannung des Rahmens das darunter befindliche Bügelgüt glattzustreifen.

    [0006] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles; es zeigen:

    Fig. 1 ein Schaubild der wesentlichen Teile der Bügelmaschine, nämlich je einer Ober- und Unterplatte als Preßplatten mit je einem zugeordneten Spannrahmen, und

    die Fig. 2 bis 4 die Stellungen dieser Teile zueinander, vor und während des Bügelvorganges.



    [0007] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die Bügelmaschine eine Oberplatte 1 auf, unterhalb welcher sich eine Unterplatte 2 befindet. Zweckmäßig liegen diese Platten 1, 2, zueinander parallel verstellbar geführt, vertikal übereinander, wobei die Oberplatte 1 bevorzugt aus der in Fig. 1 ersichtlichen Lage seitlich wegbeweg­bar, insbesondere wegschwenkbar, angeordnet sein kann, um das ungehinderte Auflegen von Bügelgut auf die Unterplatte 2 zu ermöglichen.

    [0008] Der Oberplatte 1 ist ein mit einem dehnbaren Bezug 3 versehener Spannrahmen 5 zugeordnet, und entsprechend ist der Unterplatte 2 ein mit einem dehnbaren Bezug 4 versehener Spannrahmen 6 zugeordnet. Wie aus Fig. 2 erkenntlich, liegt jeder Spannrahmen 4 bzw. 6, und zwar mit ungedehntem Bezug 3 bzw. 5, etwa in der Höhe der Bügelfläche, die durch die einander zugekehrten Seitenflächen von Ober- und Unterplatte 1 bzw. 2 gebildet ist.

    [0009] Jeder der Spannrahmen 5,6, zwischen deren Bezügen 3, 4 als Bügelgut hier z.B. eine Hose 7, liegt, ist an einer schematisch angedeuteten Vertikalführung 8 beweglich gelagert.

    [0010] Als Bezug für die Spannrahmen 5,6 hat sich ein elastischer Stretchcord, wie er z.B. für Skihosen gebraucht wird, als besonders günstig erwiesen.

    [0011] Die Bügelmaschine kann in üblicher Weise mit einer nicht dargestellten Zentralsteuereinheit versehen sein, von der aus entsprechende, ebenfalls nicht dargestellte, pneumatische, insbe­sondere elektropneumatische, oder hydraulische Stellvorrichtungen für das Betätigen bzw. die Verstellung von Ober- und Unterplatte 1, 2 und deren zugeordneten Spannrahmen 5,6 steuerbar sind.

    [0012] Wie ersichtlich, sind die den Bezug 3, 4 tragenden Schenkel der Spannrahmen 5, 6 nicht nur zueinander parallel, sondern auch parallel zu den zugeordneten Kanten der Bügelflächen, gebildet durch die Ränder von Ober- und Unterplatte 1,2, angeordnet.

    [0013] Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende:

    [0014] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird die Hose 7 auf den Bezug 3 des Spannrahmens 4 der Unterplatte 2 aufgelegt, und dann wird die Oberplatte 1, zusammen mit dem zugeordneten, den Bezug 3 tragenden Spannrahmen 5, in die Stellung über die Unterplatte 2 verfahren, wie in Fig. 3 dargestellt.

    [0015] Hierauf erfolgt gleichzeitig eine Verstellung der beiden Spann­rahmen 5, 6 an den Führungen 8 nach unten, wie durch vertikale Pfeile in Fig. 3 veranschaulicht. Dabei werden die Bezüge 3, 4 gedehnt, d.h. sie gleiten mit ihren Randbereichen über die Ränder der Unterplatte 2 hinweg nach unten und üben somit, von der Mitte der Unterplatte 1, in der sich die Hosennähte befinden, ausgehend in Richtung auf die Bügelfalten der Hose 7 hin einen durch horizontale Pfeile angedeuteten Zug auf diese aus, sodaß diese eben gespannt gehalten wird.

    [0016] Nun wird die Oberplatte 1 auf die Unterplatte 2 abgesenkt, wie durch die vertikalen Pfeile in Fig. 4 angedeutet, und preßt dabei das gestreckt gehaltene Bügelgut, hier die Hose 7.

    [0017] Nach dem Bügelvorgang erfolgt das Öffnen der Preßplatten 1, 2, d.h. die Oberplatte 1 wird samt ihrem sich in die Aus­gangsstellung zurückbewegenden Spannrahmen 5 nach oben verfah­ren und allenfalls weggeschwenkt, worauf vom Bezug 4 des ebenfalls in seine Ausgangsstellung zurückbewegten Spannrhamens 6 die Hose 7 abnehmbar ist.

    [0018] Im Rahmen der Erfindung sind Abänderungen an dem be­schriebenen Ausführungsbeispiel möglich. So kann es in manchen Fällen genügen, auch bloß eine der beiden Preßplatten 1, 2 mit einem Spannrahmen auszustatten. Das Strecken des Bügelgutes könnte, anders als beim erläuterten Beispiel, auch dadurch erfolgen, daß beide Spannrahmen nach oben über die Höhe der Bügelfläche verstellt werden. Auch muß die Oberplatte 1 nicht unbedingt zusätzlich seitlich zur Unterplatte 2 verfahrbar angeord­ net sein. Ferner können nach Bedarf die einzelnen Arbeits- und Verstellschritte der Teile der Bügelmaschine programmgesteuert sein.

    [0019] Die Spannrahmen 5,6 können, anstelle wie dargestellt als zwei parallele Stangen, auch in Form eines U-Bügels oder eines geschlossenen rechteckigen Rahmens ausgebildet sein,; in manchen Fällen mag es zweckmäßig sein, sie entsprechend der Form des Bügelgutes auszubilden, z. B. sektorförmig oder kreisrund.

    [0020] Ein Merkmal der Erfindung besteht auch darin, ein Verfahren zum Bügeln vorzusehen, bei dem in üblicher Weise auf das zwischen den Bügelflächen befindliche Bügelgut die Anwendung von Wärme und bzw. oder Druck erfolgt. Erfindungsgemäß wird dabei so verfahren, daß vor dem Schließen der Bügelflächen und vor dem Anwenden von Wärme und bzw. oder Feuchtigkeit auf das Bügelgut ein von der Mitte nach seinen Randzonen hin wirkender Zug ausgeübt wird, um es während der folgenden Einwirkung von Wärme und bzw. oder Feuchtigkeit gespannt zu halten. In dieser Weise wird die Ausbildung der vorerwünschten Abdrücke oder Falten sicher hintangehalten.


    Ansprüche

    1. Bügelmaschine mit je einer Ober- und Unterplatte, die gegeneinander preßbar angeordnet sind und an ihren einander zugekehrten Seiten eine Bügelfläche aufweisen, dadurch gekenn­zeichnet, daß mindestens einer, vorzugsweise jeder, der Ober- und Unterplatten (1,2) ein Spannrahmen (5,6) mit einem elastisch dehnbaren Bezug (3,4) zugeordnet ist.
     
    2. Bügelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den elastischen Bezug tragenden Schenkel des bzw. der Spannrahmen (5, 6) zueinander parallel angeordnet sind und vorzugsweise auch zusätzlich parallel zu den zugeordneten Kanten der Bügelfläche liegen.
     
    3. Bügelmaschine nach Anspruch 1 oder 2,, dadurch gekenn­zeichnet, daß der elastisch dehnbare Bezug (3,4) ein Strechcord ist.
     
    4. Bügelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Ober- und Unterplatte (1,2) in an sich bekannter Weise parallel zu- und voneinander in einer Vertikalen verstellbar geführt sind, wobei vorzugsweise die Oberplatte (1) aus ihrer oberen Endstellung seitlich verschiebbar, insbesondere weg­schwenkbar, angeordnet ist.
     
    5. Bügelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spannrahmen (5,6) parallel zur Bewegung seiner zugeordneten Ober- bzw. Unterplatte (1, 2), jedoch unabhän­gig von dieser, verstellbar angeordnet ist.
     
    6. Bügelmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannrahmen (5,6) von Ober- und Unterplatte (1,2) mit ungedehntem Bezug (3,4) in der Höhe der zugeordneten Plattenbügel­fläche liegen.
     
    7. Bügelmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß beide Spannrahmen (5,6), vorzugsweise gleichzeitig zusammen, unter die Bügelfläche der Unterplatte (2) verstellbar angeordnet sind.
     
    8. Bügelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Bewegung von Ober- bzw. Unterplatte (1,2) zugeordneten Spannrahmen (5,6) pneuma­tische, insbesondere elektropneumatische, oder hydraulische, vor­zugsweise durch eine Zentralsteuereinheit betätigbare Stellvorrich­tungen vorgesehen sind.
     
    9. Verfahren zum Pressen von Bügelgut, insbesondere Hosen, zwischen Bügelflächen, unter Anwendung von Wärme und bzw. oder Feuchtigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Schließen der Bügelflächen und vor dem Anwenden von Wärme und bzw. oder Feuchtigkeit auf das Bügelgut ein von der Mitte nach seinen Randzonen hin wirkender Zug ausgeübt wird, um es während der folgenden Einwirkung von Wärme und bzw. oder Feuchtigkeit gespannt zu halten.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht