(19)
(11) EP 0 253 057 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.01.1988  Patentblatt  1988/03

(21) Anmeldenummer: 87103616.6

(22) Anmeldetag:  12.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F42B 12/10, F42C 1/14, F42B 12/58
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 18.07.1986 DE 3624330

(71) Anmelder: Rheinmetall GmbH
40880 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Günthner, Friedhelm
    D-4040 Neuss 1 (DE)
  • Altenau, Ernst-Wilhelm
    D-4100 Duisburg 29 (DE)

(74) Vertreter: Podszus, Burghart, Dipl.-Phys. 
Rheinmetall GmbH Ulmenstrasse 125 Postfach 6609
D-4000 Düsseldorf
D-4000 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hohlladungstochtergeschoss mit einer Geschosshülle und vorderseitigem Zündabstandshalter


    (57) Die Geschoßhülle 10 eines Hohlladungstochtergeschosses ist aus gewendeltem Draht 12 derart zu einer geschlosse­nen Wand 18 gestaltet, daß einander benachbarte Draht­windungen 14 in gemeinschaftlichen Bereichen 16 miteinander verbunden sind. Eine vorgebbare Anzahl Drahtwindungen 14 in der Nachbarschaft der Basis 22 einer Hohlladungs­einlage 20 bleibt unverbunden, so daß sich ein Zündab­standshalter 26 ergibt, welcher vorderseitig von der letzten Drahtwindung 14 l begrenzt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Hohlladungstochtergeschoß nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

    [0002] Ein gattungsgleiches Hohlladungstochtergeschoß ist be­kannt aus der DE-PS 22 42 930. Es ist säulenartig stapelbar. Der Zündabstandshalter ist als Rohr ausgebil­det und gegen die Rückstellkraft einer gewendelten Druck­feder zum Einnehmen der raumsparenden Transportstellung außenseitig axial über die Geschoßhülle schiebbar. Das bekannte Hohlladungstochtergeschoß wird höchsten An­forderungen gerecht. Sein Aufbau aus zahlreichen Einzel­teilen ist jedoch nachteiligerweise aufwendig und be­lastet die Logistik.

    [0003] Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, ein Hohlladungstochtergeschoß der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welches zudem aus vergleichsweise weniger Einzelteilen besteht und somit eine vereinfachte Ferti­gung gestattet.

    [0004] Gelöst wird die Aufgabe nach der Lehre des Patentanspruchs mit den in dessen kennzeichnendem Teil angegebenen erfin­derischen Merkmalen.

    [0005] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    [0006] Es zeigt jeweils

    Fig. 1 einen Stapel aus zwei bekannten Hohlladungs­ tochtergeschossen im längsaxialen Schnitt,

    Fig. 2 ein Hohlladungstochtergeschoß nach der Er­findung im seitlichen Aufriß in Transport­stellung und

    Fig. 3 das Hohlladungstochtergeschoß nach Fig. 2 mit einer zur Verdeutlichung weggebrochenen Partie in Wirkstellung,

    wobei in den Figuren 2 und 3 auf die Darstellung aller erfindungsunwesentlichen Einzelheiten verzichtet und in allen drei Figuren nach Möglichkeit jeweils überein­stimmende Bezugszeichen verwendet wurden.

    [0007] Gemäß Fig. 1 bilden zwei bekannte Hohlladungstochterge­schosse 8.1 und 8.2 (letzteres ist strichpunktiert dar­gestellt und nicht vollständig mit Bezugszeichen ver­sehen) mit je einer Geschoßhülle 10 einen Stapel. Dabei ist ein Zündabstandsrohr 46 gegen die Rückstellkraft ei­ner gewendelten Druckfeder 48 zur raumsparenden Trans­portstellung rückwärts über die Geschoßhülle 10 gescho­ben. Hierdurch ergibt sich für das Hohlladungstochterge­schoß 8.2 unter Abzug der Länge eines Zündergehäuses 28, welches Aufnahme in dem Hohlladungstochtergeschoß 8.1 - teilweise im Hohlraum der Hohlladungseinlage 20 - findet, eine mit 36 bezeichnete Länge in Transportstel­lung. Am Zündergehäuse 28 ist ein Wickelleitwerk 44 an­geordnet, welches einfach und zudem raumsparend ist. Ei­ne Sprengladung 30 ist nur durch das betreffende Bezugs­zeichen angedeutet.

    [0008] Auch das Hohlladungstochtergeschoß nach der Erfindung ist stapelbar; aus Gründen der Übersichtlichkeit sind aber aus der Fig. 1 bekannte Einzelheiten - beispiels­weise das Stabilisierungsleitwerk - nicht mehr gesondert dargestellt.

    [0009] Gemäß den Figuren 2 und 3 sind einander benachbarte Win­dungen 14 eines gewendelten Drahtes 12, welcher vorzugs­weise rechteckigen Querschnitt aufweist, in nur angedeu­teten Bereichen 16 miteinander verbunden. Dies kann durch Schweißen, Löten oder Kleben geschehen. Hierdurch entsteht eine geschlossene Wand 18 der Geschoßhülle 10. Letztere ist in einem ebenfalls nur angedeuteten Bereich 50 mit dem Zündergehäuse 28 verbunden. Die geschlossene Wand 18 der Geschoßhülle 10 hat die Länge 40, wobei die vorderseitige Begrenzung im wesentlichen durch eine Basisebene 22 der Hohlladungseinlage 20 gegeben ist. Im Nachbarbereich 24 der Basisebene 22 sind die Draht­windungen 14 nicht mehr miteinander verbunden. Auf die­se Weise entsteht eine Druckfeder als Abstandshalter 26; dies geschieht bei einem einzigen Arbeitsgang und ohne zusätzliches Teil.

    [0010] Im zur Transportstellung zusammengedrückten Zustand weist der Abstandshalter 26 (siehe Fig. 2) eine nur geringe Länge 41 auf. Die letzte Drahtwindung 14 ℓ defi­niert die äußere Begrenzung des Abstandshalters 26. In Wirkstellung (siehe Fig. 3) beträgt die Länge 38, wobei zu der konstanten Länge 40 nun die gegenüber der Länge 41 größere Länge 42 hinzuzurechnen ist.

    [0011] Das Ausführungsbeispiel ist nur mit einer einzigen La­ge gewendelten Drahtes dargestellt. Es versteht sich, daß mehrere Drahtwendeln eng ineinander geschoben sein können, wobei aus Gründen der Platzersparnis die Aus­bildung des Zündabstandshalters 26 der außenliegenden Drahtwendel vorbehalten bleibt.


    Ansprüche

    Hohlladungstochtergeschoß mit einer Geschoßhülle und einem vorderseitigen Zündabstandshalter, welcher gegen die Rückstellkraft einer gewendelten Druckfeder in eine raumsparende Transportstellung bringbar ist, aus welche er nach dem Ausstoßen aus einem Trägergeschoß in eine Wirkstellung zum Gewährleisten eines günstigen Stand­off zurückkehrt, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) die Geschoßhülle (10) besteht aus wenigstens einer Lage gewendelten Drahtes (12), vorzugsweise recht­eckigen Querschnitts,

    b) eine vorgebbare Anzahl einander benachbarter Draht­windungen (14...) ist unter gegenseitiger Berührung in vorgebbaren Bereichen (16) zum Bilden einer ge­schlossenen Wand (18) der Geschoßhülle (10) miteinan­der verbunden und

    c) eine vorgebbare Anzahl von Drahtwindungen (14...) in einem der Basis (22) der Hohlladungs-Einlage (20) vorderseitig mit Abstand benachbarten Bereich (24) bleibt gegenseitig unverbunden und bildet dieser art den Zündabstandshalter (26), welcher vorderseitig von der letzten freien Drahtwindung (14.1.) begrenzt wird.


     




    Zeichnung







    Recherchenbericht