(19)
(11) EP 0 253 058 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.01.1988  Patentblatt  1988/03

(21) Anmeldenummer: 87103827.9

(22) Anmeldetag:  17.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F42B 12/22, F42B 14/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB NL

(30) Priorität: 15.07.1986 DE 3623806

(71) Anmelder: Rheinmetall GmbH
40880 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Simon, Walter
    D-5120 Herzogenrath (DE)
  • Eskam, Armin
    D-4018 Langenfeld (DE)
  • Becker, Wilfried
    D-4000 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Unterkalibriges Geschoss


    (57) Die Erfindung betrifft ein unterkalibriges Geschoß mit einem Geschoßkör­per (1), der eine eine Sprengladung (5) aufnehmende, zwischen Leitwerk und Ge­schoßspitze befindliche Geschoßhülle (2) aufweist, die außenseitig von einem Treibkäfig (7) umgeben ist. Um den Masseanteil von Konstruktionssplittern zu erhöhen und diesen in großen Grenzen variieren zu können, ist vorgesehen, daß zwischen der kreiszylindrischen Außenfläche der Geschoßhülle und der kreiszylindrischen Innenfläche des Treibkäfigs (7) im Aufnahmebereich der Sprengladung (5) wenigstens eine Splitterhülse (11) angeordnet ist, die axial beidseitig durch Schultern des Geschoßkörpers abgestützt und bündig zum Geschoßkörper angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein unterkalibriges Geschoß nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Bei unterkalibrigen Sprenggeschossen ist es bekannt, Konstruktionssplit­ter vorzusehen. Hierzu werden vollwandige, vorfragmentierte Geschoßhüllen verwendet, die bei der Zündung der Sprengladung zersplittern, oder die Geschoßhüllen besitzen eine Innenauskleidung aus Konstruktionssplittern, oder die Konstruktionssplitter sind eingeschmiedet. Nachteilig ist hier­bei, daß der Masseanteil der Konstruktionssplitter entweder klein oder nur in engen Grenzen zu steuern ist.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein unterkalibriges Geschoß nach dem Ober­begriff des Anspruchs 1 zu schaffen, das einen größeren Masseanteil der Konstruktionssplitter im Verhältnis zur Geschoßmasse und ein Variieren der Masse der Konstruktionssplitter in weiten Grenzen ermöglicht.

    [0004] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

    [0005] Hierdurch wird die Anordnung der Konstruktionssplitter auf der Außenseite des unterkalibrigen Geschosses ohne Formschluß vorgenommen, das heißt, daß die Geschoßhülle im Anordnungsbereich der Splitterhülle keine Erhe­bungen, Vertiefungen, Gewinde oder dergleichen aufweist, mit denen die Splitterhülse in Eingriff steht. Hierdurch wird bewirkt, daß beim Abschuß des Geschosses im Geschützrohr ein Gleichgewicht der Kräfte zwischen Treibkäfig und Splitterhülse einerseits und Geschoßhülle mit Sprengstoff andererseits erzielt wird. Dadurch muß die Geschoßhülle nur sich selbst und den Sprengstoff tragen, so daß sie entsprechend dünnwandig ausgeführt werden kann und die dabei eingesparte Masse der Konstruktionssplitter­masse zugute kommt. Hierdurch wird es auch möglich, die volle spreng­ stoffbelegte Geschoßhüllenlänge zum Anbringen von Konstruktionssplittern zu nutzen, es ergibt sich ein sehr günstiges Verhältnis der Masse von Konstruktionssplittern zur Geschoßmasse. Die Konstruktionssplitter können aus beliebigem dafür geeigneten Material, beispielsweise aus Stahl, be­stehen. Sie können in ihrer Masse über eine weite Spanne abgestuft wer­den, und es ergibt sich eine preiswerte Herstellung, da die Splitterhülse einfach aufgeschoben wird.

    [0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt ein unterkalibriges Geschoß teilweise im Schnitt.

    Fig. 2 zeigt ausschnittweise eine Ausführungsform der Splitterhülse.

    Fig. 3 zeigt ausschnittweise eine weitere Ausführungsform einer Split­terhülse.



    [0008] Das in Fig. 1 dargestellte unterkalibrige Geschoß besitzt einen Geschoß­körper 1 mit einer Geschoßhülle 2, die heckseitig mit einem Leitwerk 3 und bugseitig mit einer konischen Geschoßspitze 4 verbunden ist. Die Ge­schoßhülle 2 nimmt eine Sprengladung 5 auf. Der Geschoßkörper 1 trägt ferner einen Treibkäfig 6, der zweckmäßigerweise durch Axialschlitze 7 vorsegmentiert ist, einen Führungsring 8 aufweist und frontseitig mit einer Stautasche 9 versehen sein kann.

    [0009] Die Geschoßhülle 2 besitzt eine kreiszylindrische Außenfläche, die sich über den Aufnahmebereich der Sprengladung 5 erstreckt und frontseitig an einer Schulter 10 endet, während der Treibkäfig 7 eine ebenfalls kreis­zylindrische Innenfläche in diesem Bereich aufweist, so daß zwischen Treibkäfig 7 und Geschoßhülle 2 ein kreisringförmiger Zwischenraum existiert, der von einer Splitterhülse 11 eingenommen wird. Die Split­terhülse 11 kann aus einzelnen axial nebeneinander angeordneten Ringen 12 bestehen, die, wie in Fig. 3 dargestellt ist, durch Schlitze 13 vorseg­mentiert sein können. Die Splitterhülse 11 kann auch, wie in Fig. 2 dar­gestellt ist, aus einem durch Nuten 14 vorsegmentierten Rohrstück beste­hen, wobei die Nuten 14 entsprechend einem vorgegebenen Muster angeordnet sind.

    [0010] Die Splitterhülse 11 ist auf die kreiszylindrische Außenfläche der Ge­schoßhülle 2 von hinten gegen die Schulter 10 aufgeschoben und verläuft bündig zum Geschoßkörper 1. Heckseitig wird die Splitterhülse 11 durch einen Ring 15 gesichert, der beispielsweise auf die Geschoßhülle 2 auf­geschraubt ist, wobei die Geschoßhülle 2 in diesem Bereich zu diesem Zweck mit Gewinde versehen sein kann. Der Ring 15 kann ferner eine Schulter 16 aufweisen, die als Abrollkante für den Treibkäfig 7 dient.

    [0011] Miteinander korrespondierende Formschlußmittel 7 auf dem Umfang der Splitterhülse 11 und der kreiszylindrischen Innenfläche des Treibkäfigs 7 können, beispielsweise, als Gewinde ausgebildet sein.


    Ansprüche

    1. Unterkalibriges Geschoß mit einem Geschoßkörper, der eine eine Sprengladung aufnehmende, zwischen Leitwerk und Geschoßspitze befind­liche Geschoßhülle aufweist, die außenseitig von einem Treibkäfig umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der kreiszylindrischen Innenfläche des Treibkäfigs (7) im Aufnahmebereich der Sprengladung (5) wenigstens eine Splitter­hülse (11) angeordnet ist, die axial beidseitig durch Schultern (10, 15, 17) des Geschoßkörpers (1) abgestützt und bündig zum Geschoß­körper (1) angeordnet ist und umfangsseitig Formschlußmittel (17) zum Zusammenwirken mit korrespondierenden Formschlußmitteln auf der kreiszylindrischen Innenfläche des Treibkäfigs (7).
     
    2.Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Splitterhülse (11) aus gegebenenfalls vorsegmen­tierten Ringen (12) besteht, die axial nebeneinander angeordnet sind.
     
    3. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Splitterhülse (11) aus einem vorsegmentierten Rohrstück besteht.
     
    4. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Splitterhülse (11) heckseitig durch einen Ring (15, 17) abgestützt ist, der insbesondere gleich­zeitig dem Treibkäfig (7) heckseitig hält.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht