[0001] Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät für Tennis gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Zum Erlernen der Schlagtechnik für das Tennisspiel gibt es eine Reihe von Methoden.
Üblicherweise wird dabei einem Anfänger vom Tennislehrer oder einer Ballwurfmaschine
ein Tennisball mit geringer Geschwindigkeit zugespielt, worauf der Anfänger versuchen
muß, diesen Ball zu treffen und zu schlagen. Im ersten Anfangsstadium ist dies besonders
schwierig, da weder die Sprunghöhe noch die Geschwindigkeit eines ankommenden Balles
abgeschätzt werden kann. Bekanntlich gibt es insbesondere für die sogenannten Grundschläge
einen idealen Ort, bezogen auf den Spieler etwa schräg vor der Schlaghand, an dem
der Ball geschlagen werden soll. Dieser Ort ist bei dem erforderlichen schnellen Bewegungsablauf,
wenn ein Ball entgegenspringt, für einen Anfänger meist weder erkennbar noch kann
er sich dazu in die richtige Position stellen.
[0003] Für die Erlernung der Schlagtechnik wäre es daher wünschenswert, einen Ball in ruhender
Stellung an dem idealen Schlagort zu halten.
[0004] Dazu ist eine Tennisball-Haltevorrichtung bekannt (US-PS 3 876 203), die im wesentlichen
aus einem Fußteil besteht, aus dem über eine kardanische Federaufhängung ein höhenverstellbarer
Arm nach oben-seitlich weist. Dieser Arm trägt endseitig eine tellerförmige Ballaufnahme,
in die ein Tennisball eingelegt werden kann.
[0005] Bei einem Schlag auf den statisch gehaltenen Tennisball wird zugleich der Tragarm
bzw. die Ballaufnahme getroffen, so daß der Tragarm nach einem Schlag in eine Rotations-
und Pendelbewegung versetzt wird. Eine starre Auslegung der Rückstellfedern für den
Arm ist aus praktischen Erwägungen nicht möglich, da dann einerseits der Ball nicht
in der gewünschten Weise weggeschlagen werden könnte und andererseits die abbremsende
Wirkung auf den Schläger bzw. den Schlagenden zu groß wäre. Bei einer relativ weichen
Federauslegung dagegen vollführt der Tragarm nach einem Schlag ersichtlich große Dreh-
und Pendelausschläge, bis sich die aufrechte Grundstellung wieder einstellt. Wegen
der erforderlichen Höhe des Tragarms besteht daher die Gefahr einer Verletzung für
den ohnehin unsicheren Anfänger. Einen Hinweis auf die Qualität des Schlages bzw.
eine sauber ausgeführte Schlagtechnik kann einer Stellung des Haltearms nicht entnommen
werden, da dieser sofort nach dem Schlag mit erheblichen Dreh-Pendelbewegungen zurückschwingt.
Als nachteilig wird auch die tellerförmige Ballaufnahme angesehen. Eine solche Ballaufnahme
kann den Tennisball nur von unten her unterstützen, so daß die Lage des Tragarms bzw.
die Anordnung der Ballaufnahme weitgehend festliegt und nicht frei wählbar ist. Verschiedene
Schlagtechniken, wie beispielsweise für unterschnittene Bälle, können mit der bekannten
Vorrichtung nicht geübt werden. Zudem ist eine tellerförmige Ballaufnahme zwangs
läufig groß in ihrer räumlichen Ausdehnung, so daß sie bei einem Schlag sehr frühzeitig
oder bereits zusammen mit dem Tennisball getroffen wird. Dadurch wird in unerwünschter
Weise ein erheblicher Teil der Schlagenergie nicht auf den Tennisball, sondern auf
die Ballaufnahme und damit die Haltevorrichtung übertragen. Aufgrund der vorstehenden
Nachteile konnte sich ein derartiges Gerät in der Praxis nicht durchsetzen.
[0006] Es ist weiter eine Schlaghilfe bekannt (DE-GM 84 31 159), bei der ein Winkelhebel
endseitig fest verbunden einen Ball trägt. Der Winkelhebel ist bodenseitig mit einem
Scharniergelenk mit horizontaler Achse mit einer Bodenplatte verbunden. Die horizontale
Achse liegt quer zur Schlagrichtung. Nach dem Treffen des Balls wird der Winkelhebel
auf einen im Abstand angebrachten Gummipuffer geschlagen, wonach er in seine aufrechte
Lage wieder zurückspringt und für einen erneuten Schlag mit seinem fest aufgesetzten
Ball bereitsteht.
[0007] Diese Einrichtung ist für das Training der Golfschlagtechnik beschrieben; es ist
jedoch beiläufig erwähnt, daß die Schlaghilfe auch für das Tennistraining einsetzbar
sein soll. Dies ist kaum vorstellbar, da die erhebliche Wucht eines Tennisschlages
auf einen fest angebrachten Tennisball gegeben würde (es werden Abprallgeschwindigkeiten
von bis zu 200 km/h gemessen), wodurch mit entsprechender Wucht der Winkelhebel auf
den Gummipuffer geschlagen und mit entsprechender Geschwindigkeit zurückprallen würde.
Beim Training der Golfschlagtechnik mag dies möglich sein, da der Ball und die Schlagfläche
des Schlägers klein sind, sich der Vorgang in Bodennähe abspielt und die Hebellängen
nur klein zu sein brauchen. Bei den großen, erforderlichen Hebellängen bei einem Tennisschlag,
wobei der Ball in aller Regel wenigstens in Hüfthöhe gehalten werden müßte, bestünde
ein erhebliches Verletzungsrisiko, insbesondere auch dann, wenn ein Schlag nicht ganz
"durchgezogen" wird. Durch den festgehaltenen Ball sind ersichtlich Schlagtech niken
für über- oder unterschnittene Bälle nicht möglich. Weiter ist eine Kontrolle einer
guten Schlagtechnik weder durch einen wegfliegenden Ball noch durch eine bleibende
Stellung des Winkelhebels möglich.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Trainingsgerät so weiterzubilden,
daß eine möglichst geringe Rückwirkung des Trainingsgeräts bzw. des Ballhalters auf
einen Tennisschlag und einen den Tennisschlag ausführenden, Trainierenden erfolgt
und damit eine möglichst geringe Beeinflußung der Schlagtechnik durch das Gerät bei
geringer Verletzungsgefahr des Trainierenden vorliegt.
[0009] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Das Trainingsgerät besteht aus einem Stützteil mit einer relativ schweren Grundplatte
und einem höhenverstellbaren Standrohr. Mit dem Standrohr ist ein Ballhalter beweglich
verbunden, der aus einem Arm mit einer daran endseitig angebrachten Aufnahme für
einen Tennisball besteht. Aus dieser Aufnahme kann ein Tennisball mit Hilfe eines
Tennisschlägers weggeschlagen werden.
[0011] Erfindungsgemäß ist der Ballhalter bzw. der bewegliche Arm mit dem Standrohr über
ein Scharniergelenk verbunden, wobei die Gelenkachse horizontal quer zur Schlagrichtung
liegt. Es sind keine elastischen Rückführelemente für den Ballhalter eingebaut. Die
Ballaufnahme ist als U-förmige elastische Klammer ausgeführt, wobei die U-Schenkel
quer zur Schlagrichtung liegen.
[0012] Für das Training der Schlagtechnik wird das Standrohr und damit der Ballhalter in
der gewünschten Höhe eingestellt, so daß der Tennisball in geeigneter Schlagposition
durch die U-förmige elastische Klammer gehalten wird. Beim Schlag wird der Ball aus
der Klammer weggeschlagen, wobei die Wucht des Schla ges im wesentlichen in gewünschter
Weise auf den Tennisball übertragen wird. Der Ballhalter selbst schwenkt entweder
wegen der Klemmkraft zum Tennisball sofort zurück oder wird, nachdem der Tennisball
aus dem Ballhalter geschlagen wurde, nur mehr leicht vom Schläger getroffen. Da zudem
keine Feder-Rückführelemente eingebaut sind, bietet somit der Ballhalter nur einen
geringen Widerstand für den Schlag. Der Ballhalter schwenkt um die horizontale Achse
weg. Der Flug des Balles wird daher vom Ballhalter nur wenig beeinflußt, so daß daran
die Schlagtechnik kontrolliert werden kann. Da wegen der fehlenden elastischen Rückführelemente
der Ballhalter nur wegkippt und nicht zurückschlägt, besteht praktisch kein Verletzungsrisiko
für den Trainierenden oder die Gefahr, daß sich der Tennisschläger am Ballhalter verfängt.
Wegen der U-förmigen elastischen Klammer als Ballaufnahme kann der Tennisball auch
von oben her gehalten werden, so daß dessen Unterseite für unterschnittene Schlagtechniken
frei ist.
[0013] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Trainingsgegenstandes ist mit den
Merkmalen des Anspruchs 2 gegeben. Es wird dabei vorgeschlagen, den Ballhalter zusätzlich
zu der Lagerung um eine horizontale Schwenkachse noch über eine senkrecht stehende
Achse drehbar zu lagern. Wenn beispielsweise ein Schlag auf den Ballhalter in Richtung
auf die Schwenkachse ausgeführt würde, ist es ersichtlich, daß der Ballhalter dadurch
nicht wegklappen würde, sondern als praktisch starres Element wirken würde. Bei richtiger
Stellung zum Ballhalter tritt dieser Extremfall nicht auf, bei einer unsauberen Schlagtechnik
oder bewußten Schlägen nach der Seite, tritt aber auch eine Kraftkomponente auf, die
seitlich zu der Schwenkebene wirkt, wodurch der Ballhalter dem Schlag eine größere
Gegenkraft entgegensetzen kann. Dies wird dadurch verringert, daß der Ballhalter auch
um eine senkrechte Achse drehbar ist. Dadurch wird einerseits der mögliche Widerstand
und damit eine Verletzungsgefahr verringert und andererseits schwenkt der Ballhalter
in die Schlagrichtung. Dies ist zusätzlich zu der Ballflugrichtung eine Möglichkeit,
die Schlagrichtung und mögliche Fehler in der Schlagtechnik zu erkennen und zu korrigieren.
Insbesondere wenn der Ballhalter oberhalb des Standrohrs angebracht ist (Anspruch
8), bleibt der Ballhalter in der geschlagenen Richtung nach seinem Wegkippen stehen,
so daß hier eine bleibende Kontrolle möglich ist. Dadurch ist zum Beispiel zu erkennen,
ob bei einem Grundschlag die Geradführ-Phase and er Ballposition zu kurz ist und der
Schläger zu früh ausgeschwungen wird.
[0014] Für eine Verbesserung des vorstehend genannten Effekts ist es nach Anspruch 3 vorteilhaft,
die Schwenkachse und die Drehachse nicht unmittelbar untereinander anzuordnen, sondern
die Schwenkachse gegenüber der Drehachse in Schlagrichtung z. B. auf einer Auflageplatte
versetzt anzubringen. Dadurch entsteht eine Art "Nachlaufeffekt". Bei schrägen Schlägen
weicht der Ballhalter leichter aus und weist in die gegebene Schlagrichtung.
[0015] Mit Anspruch 4 wird eine einfache, kostengünstige und stabile Ausführung eines Scharniergelenks
als gelagerte Rolle, mit der der Arm fest verbunden ist, angegeben.
[0016] Nach Anspruch 5 ist es möglich, den gelagerten Ballhalter stehend oder hängend am
Standrohr anzubringen, wobei die Ballaufnahme etwa ober- bzw. unterhalb der Lagerstelle
liegen soll, zumindest quer zur Schlagrichtung gesehen. Dadurch ergibt sich eine gute
Krafteinleitung in die Schwenklagerung (auch bei gebogenem Arm).
[0017] Mit der in Anspruch 6 beanspruchten gewölbten Form des Tragarms wird vorteilhaft
erreicht, daß der Arm selbst mit dem Schläger, beispielsweise dem Schlägerrand, nicht
getroffen werden kann, sondern in gewünschter Weise zuerst der Ball und dann die
Ballaufnahme nur mit der Schlägerbespannung getroffen wird. Weiter wird durch die
beanspruchte Form ausgeschlossen, daß sich der Schläger am Ballhalter verhängt oder
insgesamt der Schlag in seiner Bewegungsrichtung behindert wird.
[0018] Nach Anspruch 7 kann der Arm auch so ausgebildet sein, daß er sich in Schlagrichtung
gesehen seitlich von seinem Lagerpunkt weg erstreckt. Eine solche Ausbildung eines
Arms bzw. Ballhalters ist insbesondere für das Training der Aufschlagtechnik oder
die Schlagtechnik für hohe Bälle zweckmäßig.
[0019] Wenn der Ballhalter in seiner Ausgangsstellung nach oben stehen soll, d. h. die Schwenkachse
unterhalb der Ballaufnahme liegt, ist es erforderlich, den Ballhalter vor dem Schlag
in dieser Stellung zu halten. Dies wird nach Anspruch 8 am einfachsten dadurch erreicht,
daß die Ballaufnahme entgegen der Schlagrichtung zum Spieler hin versetzt gegenüber
der Schwenkachse liegt und der Arm dabei an seiner Unterseite im Bereich der Schwenkachse
abgestützt ist. Bei einer entsprechenden gewichtsmäßigen Dimensionierung (mit eingesetztem
Ball) liegt dann der Schwerpunkt des Ballhalters auf der Schwenkachsenseite zum Spieler
hin und der Ballhalter hält sich in dieser Position selbst. Diese Versetzung soll
nur gering sein, damit der Ballhalter beim Schlag leicht wegkippt. Eine günstige Ausführung
und Dimensionierung ergibt sich nach Anspruch 9 dann, wenn der Ballhalter etwa über
der Drehachse liegt und die Schwenkachse in Schlagrichtung geringfügig, z. B. etwa
um eine Ballbreite in Schlagrichtung versetzt liegt.
[0020] Anspruch 10 gibt eine zweckmäßige Ausführungsform des Standrohrs bei einer hängenden
Befestigung des Ballhalters an.
[0021] Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung mit weiteren
Einzelheiten, Merkmalen und Vorteilen näher erläutert.
[0022] Es zeigen
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines Trainingsgeräts in einer Seitenansicht,
Fig. 2 eine Frontansicht einer Ballaufnahme,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines Trainingsgeräts in Seitenansicht,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform eines Trainingsgeräts in Seitenansicht,
Fig. 5 eine Frontansicht des Trainingsgeräts nach Fig. 4.
[0023] In Fig. 1 ist ein Trainingsgerät 1 dargestellt, das im wesentlichen aus einer Grundplatte
2, einem höhenverstellbaren Standrohr 3 und einem Ballhalter 4 besteht.
[0024] Der Ballhalter 4 besteht seinerseits aus einem Arm 5, der an seiner oberen Endseite
eine Ballaufnahme 6 für einen Tennisball 7 trägt und über ein Lagerelement 8 mit dem
Standrohr verbunden ist.
[0025] Das Lagerelement ist aufgebaut aus einer etwa horizontal liegenden Auflageplatte
(9), die einen nach unten abstehenden Lagerbolzen 10 trägt, der als Drehachse in das
Standrohr 3 eingreift, wodurch eine Drehbewegung um das Standrohr 3 möglich ist (Pfeil
11). Zum Lagerbolzen 10 in Schlagrichtung (Pfeil 12) versetzt ist eine horizontal
gelagerte Rolle 13 angebracht, wobei die Lagerachse 14 quer zur Schlagrichtung (Pfeil
12) liegt. Mit der Rolle fest verbunden ist der untere Teil des Arms 5.
[0026] Der Endteil 15 des Arms 5 stützt sich an der Auflageplatte 9 in seiner nach oben
weisenden Stellung ab. Der Arm 5 ist bogenförmig in Schlagrichtung ausgebaucht, wobei
die ange gebenen Durchmesser A etwa 360 mm und B etwa 250 mm betragen. Der Tennisball
7 bzw. die Ballaufnahme 6 liegen versetzt zur Schwenkachse 14, wodurch sich der Ballhalter
4 in seiner nach oben stehenden Stellung hält, jedoch in Schlagrichtung wegkippen
kann (Pfeil 16 bzw. strichlierter Ballhalter 17).
[0027] Aus Fig. 2 ist die Ausführung des Ballhalters 6 als U-förmige Klammer zu ersehen.
Als Material dafür könnte beispielweise Weichplastik verwendet werden.
[0028] Das dargestellte Trainingsgerät 1 hat folgende Funktion:
[0029] Vor einem Schlag wird das Trainingsgerät durch nach oben Schwenken des Ballhalters
4 und Einsetzen eines Tennisballs 7 in die in Fig. 1 dargestellte Position gebracht.
Anschließend wird der Ball 7 weggeschlagen, wodurch er aus der Ballaufnahme 6 fliegt.
Zugleich oder kurz danach wird auch die Ballaufnahme 6 von der Schlägerbespannung
getroffen, wodurch der Ballhalter 4 um die Lagerachse 14 nach vorne unten wegklappt.
Wenn eine Kraftkomponente schräg zur Klapprichtung im Schlag enthalten war, dreht
sich der Ballhalter 4 entsprechend um die Lagerachse 10 und bleibt im wesentlichen
in der Schlagrichtung in der nach unten geklappten Position. Um den Aufschlag des
weggeklappten Ballhalters 4 zu mildern, können dämpfende Mittel, die möglichst ohne
Rückstellkraft wirken, verwendet werden.
[0030] Vor einem erneuten Schlag ist der Ballhalter 4 wieder aufzurichten und mit einem
Tennisball 7 zu bestücken.
[0031] Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist eine Grundplatte 2 und ein höhenverstellbares
Standrohr 3 vorgesehen. Dieses Standrohr ist in seinem oberen Bereich 18 wieder
nach unten abgebogen und ein Lagerelement 8 und ein Ballhalter 4 gemäß Fig. 1 sind
im Bereich 18 hängend angebracht.
[0032] Die Funktion dieser Ausführung ist ähnlich der in Fig. 1, nur daß der Ballhalter
4 hier nach oben wegklappt. Es könnte eine (nicht dargestellte) Rasteinrichtung vorgesehen
sein, die den Ballhalter in der nach oben geklappten Stellung fängt und bis zu einem
neuen Schlag hält. Dies ist aber normalerweise nicht erforderlich, da der Ballhalter
4 selbst relativ leicht ist und bei einem Zurückschwingen durch die Schwerkraft weder
den Schlag behindert noch zu Verletzungen führen kann, da keine rückstellenden Federmittel
enthalten sind.
[0033] Die Ausführung nach Fig. 1 ist insbesondere für gerade Grundschläge und überschnittene
Bälle gedacht, während die Ausführung nach Fig. 3 ebenfalls für gerade Grundschläge
und unterschnittene Bälle geeignet ist.
[0034] In den Fig. 4 und 5 ist eine dritte Ausführungsform dargestellt, die insbesondere
für hohe Bälle und das Aufschlagtraining geeignet ist. Entsprechend hoch ist somit
der Ballhalter 4 über der Kopfhöhe eines Spielers angebracht. Die Ballaufnahme 6
ist hier ebenfalls eine U-förmige federnde Klammer, in der der Tennisball gehalten
wird. In der Seitenansicht (Fig. 4) entspricht diese dritte Ausführungsform den Ausführungsformen
gemäß den Fig. 1 und 3. Während aber in den Ausführungsformen nach den Fig. 1 und
3 die Ballaufnahme 6 auch in einer Frontansicht bzw. in Schlagrichtung etwa oberhalb
bzw. unterhalb der Lagerelemente 8 liegen, unterscheidet sich diese dritte Ausführungsform
dadurch, daß der Arm 5 in einer Frontansicht nach der Seite geführt ist (Fig. 5).
Dadurch wird insbesondere für das Aufschlagtraining eine optimalere Ballage erreicht.
Durch die seitliche Versetzung wird bei einem Schlag ersichtlich der Ballhalter 4
auch in eine Drehbewegung versetzt. Dies ist jedoch bei einem Schlag in hoher Position
unkritisch, da dann der Schläger ohnehin nach unten geführt wird und durch die Drehbewegung
weder der Spieler noch der Schläger beeinflußt werden.
[0035] Zusammenfassend wird festgestellt, daß mit der Erfindung ein Trainingsgerät für Tennis
zur Verfügung gestellt wird, das sehr preisgünstig ist und bei praktisch keiner Verletzungsgefahr
Anfängern das Erlernen der Tennisschlagtechnik am statischen Ball ermöglicht. Ein
besonderes Anwendungsgebiet wird daher in Schulen gesehen, um Schüler mit den Anfängen
der Tennisschlagtechnik vertraut zu machen.
1. Trainingsgerät für Tennis
mit einem Stützteil aus einer relativ schweren Grundplatte und einem höhenverstellbaren
Standrohr und
mit einem mit dem Standrohr beweglich befestigten Ballhalter aus einem Arm und einer
daran endseitig angebrachten Aufnahme für einen Tennisball, aus der dieser mit Hilfe
eines Tennisschlägers weggeschlagen werden kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegliche Befestigung (8) des Ballhalters (4), bzw. des Arms (5) mit dem
Standrohr (3) über ein Scharniergelenk (13, 14) mit horizontaler Achse (14) erfolgt,
wobei die horizontale Achse (14) quer zur Schlagrichtung (Pfeil 12) liegt,
daß keine elastischen Rückführelemente für den Ballhalter (4) eingebaut sind, und
daß die Ballaufnahme als U-förmige elastische Klammer (6) ausgeführt ist, wobei die
U-Schenkel quer zur Schlagrichtung (Pfeil 12) liegen.
2. Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Befestigung
(8) des Ballhalters (4) bzw. des Arms (5) mit dem Standrohr (3) zusätzlich über eine
senkrechte Achse (10) erfolgt, so daß der Arm (5) eine Schwenk- bzw. Kippbewegung
um die horizontale Schwenkachse (14) des Scharniergelenks (13, 14) und eine Drehbewegung
um die senkrechte Drehachse (10) nach einem Schlag durchführen kann.
3. Trainingsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (10)
und die Schwenkachse (14) seitlich versetzt angebracht sind, wobei die Drehachse (10)
in der Verbindung mit dem Standrohr (3) liegt und die Schwenkachse (14) in der Schlagrichtung
(Pfeil 12) versetzt liegt.
4. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Scharniergelenk (13, 14) aus einer horizontal liegenden und gelagerten Rolle (13)
besteht, mit der der Arm (5) fest verbunden ist.
5. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ballaufnahme (6) (vor dem Schlag) etwa im Bereich ober- oder unterhalb der Befestigung
des Arms (5) mit dem Standrohr (3) liegt, zumindest quer zur Schlagrichtung (Pfeil
12) gesehen.
6. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Arm (5) quer zur Schlagrichtung (Pfeil 12) gesehen eine in Schlagrichtung (Pfeil 12)
gewölbte Form aufweist, wobei die Wölbung von der Armbefestigung mit einem größeren
Radius, bevorzugt ca. A = 180 mm, beginnt, dann auf einem größeren Bogenbereich im
Radius kleiner wird, bevorzugt ca. B = 125 mm, und zur Bildung einer Ballaufnahme
(6) entgegen der Wölbungsrichtung mit kleinem Radius in eine etwa senkrechte Richtung
umbiegt.
7. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Arm (5) in Schlagrichtung (Pfeil 12) gesehen sich seitlich schräg von seiner Befestigung
weg erstreckt, bevorzugt um einen Betrag von ca. C = 500 mm.
8. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Arm (5) von seiner Befestigung aus nach oben schwenkbar ist, und gegen einen Anschlag
(15 und 9) so abstützbar ist, daß die Ballaufnahme (6) entgegen der Schlagrichtung
(Pfeil 12) etwas versetzt über der Schwenkachse (14) liegt.
9. Trainingsgerät nach Anspruch 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballhalter
(6) etwa über der Drehachse (10) liegt.
10. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Arm (5) von seiner Befestigung aus nach unten hängt, wobei das Standrohr (3) im oberen
Bereich (18) bogenförmig nach unten abgebogen ist.