[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein vorfabriziertes Bauelement gemäss dem Oberbegriff
des Patenanspruches 1 sowie ein Treppenhaus gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches
11.
[0002] Bekannte Bauelemente der eingangs genannten Art bestehen lediglich aus dem plattenförmigen
Teil, das erst auf dem Bau unter Zwischenlage schwingungsdämmenden Elemente (in der
Regel gebildet durch eine wenige mm starke Gummiauflage) auf Konsolen aufzulegen
ist, wobei der Luftspalt zwischen dem Mauerwerk und dem plattenförmigen Teil frei
bleiben sollte. Die Konsolen selbst können einerends fest im Mauerwerk verankert sein
oder in eine im Mauerwerk fest verankerte Hülse eingeschoben sein.
[0003] Beim Einbau bzw. auf dem Bau selbst ist es es sozusagen unvermeidlich, dass Feststoffteilchen
(beispielsweise Kies oder erhärteter Zement) in den Luftspalt fallen und dort festsitzen
bleiben. Solche Feststoffteilchen bilden dann eine Körperschallbrücke, die die Wirkung
der schwingungsdämmenden Auflage auf den Konsolen erheblich herabmindern, wenn nicht
gar aufheben.
[0004] Ausserdem liegen die vorbekannten Bauelemente im wesentlichen durch ihr Eigengewicht
auf den schwingungsdämmenden Auflagen der Konsolen nur auf. Sie sind also lediglich
gegen die Wirkung der Schwerkraft abgestützt. Das aufgelegte, plattenförmige Teil
ist gewissermassen mit einer Membrane vergleichbar und somit ein schwingungsfähiges
Gebilde. In der Regel wird das plattenförmige Teil, beispielsweise durch die Begehung,
zu Schwingungen angeregt, die im wesentlichen vertikal, d.h. rechtwinklig zum plattenförmigen
Teil selbst verlaufen. Solche Schwingungen können durch die auf den Konsolen vorhandenen
Auflagen gedämpft werden, vorausgesetzt, dass der Luftspalt nicht durch feste Teile
überbrückt ist. Es aber auch möglich, dass das plattenförmige Teil namentlich an dessen
Rändern zu Schwingungen angeregt wird, die eine von der Senkrechten abweichende Richtungskomponente
aufweisen. Die Schwingungen mit einer solchen Komponente beanspruchen die Auflagen
auf den Konsolen auf Scherung und können sogar zur Folge haben, insbesonderre wenn
die Schwingungsfrequenz in der Nähe der Eigenfrequenz des plattenförmigen Teils ist,
dass sich dieses auf den Konsolen verschiebt, und/oder, dass die Auflagen auf den
Konsolen beschädigt werden und ihre ursprünglichen Eigenschaften verlieren.
[0005] Schliesslich muss bei Verwendung der vorbekannten Bauelemente besonders darauf geachtet
werden, dass die Auflageflächen der Konsolen genauestens in einer Ebene liegen,
was nur mit grösster Sorgfalt zu erreichen ist.
[0006] Bei diesem Stand der Technik ist es als ein Zweck der Erfindung anzusehen, ein Bauelement
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem die vorstehend genannten Probleme
weitgehend umgangen werden können.
[0007] Dieser Zweck wird beim vorgeschlagenen Bauelement dadurch erreicht, dass es die im
Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale aufweist.
[0008] Dadurch wird bereits im Stadium der Vorfabrikation der Luftspalt nach aussen hin
abgedichtet, so dass auf dem Bau keine Festkörper mehr eindringen und festgeklemmt
werden können. Da ausserdem die schwingungsdämmenden Elemente sowohl im rahmenartigen
als auch im plattenförmigen Teil versenkt angeordnet sind, können beliebig gerichtete
und nicht nur rechtwinklig zum plattenförmigen Teil gerichtete Schwingungen wirksam
gedämpft werden, und deren Uebertragung auf das Mauerwerk ist sozusagen ausgeschlossen.
Das Bauteil kann mit seinem rahmenartigen Teil als Ganzes im Mauerwerk verankert werden.
Es ist nicht mehr erforderlich, die Einbauhöhe von Konsolen für das plattenförmige
Teil genau einzuhalten. Das plattenförmige Teil ist von allem Anfang an allseits schwingungsfähig
im rahmenartigen Teil aufgehängt.
[0009] Bevorzugte Ausführungsformen des Bauteiles sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0010] Das gemäss der Erfindung ebenfalls vorgeschlagene Treppenhaus ist im Patentanspruch
11 definiert.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel des vorgeschlagenen Bauelementes ist nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Grundriss eines Treppenhauses,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 in grösserem Massstab das im Kreis III der Fig. 2 erscheinende Detail in einem
schematischen Schnitt,
Fig. 4 in grösserem Massstab einen Längsschnitt durch ein schwingungsdämmendes Element,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 4,
Fig. 6 in ähnlicher Darstellung wie Fig. 4 eine Ausführungsvariante, und
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VII der Fig. 6.
[0012] In Fig. 1 und 2 ist ein Treppenhaus 10 dargestellt, von dem zwei Podeste 11, 12 sichtbar
sind, wobei ein Treppenlauf 13 zum Podest 11 führt und ein Treppenlauf 14 von diesem
weg zum Podest 12. Das Treppenhaus 10 ist von einem Mauerwerk 15 umschlossen, wobei
zwischen dem Mauerwerk 15 und den Podesten 11, 12 und den Treppenläufen 13, 14 rundum
ein Luftspalt 16 von grössenordnungsmässig 10 - 25 mm Breite vorhanden ist. Um das
Mauerwerk 15 herum schliessen an dieses Böden der Räume des Gebäudes an, in welchem
das Treppenhaus 10 eingebaut ist. Ein solcher Boden ist in Fig. 2 mit B angedeutet.
[0013] Wie bei vorbekannten Treppenhäusern geht es darum, namentlich die an das Treppenhaus
angrenzenden Räume gegen den bei der Begehung des Treppenhauses entstehenden Trittschall
zu schützen.
[0014] Zu diesem Zweck ist sowohl das Podest 11 als auch das Podest 12 ein vorfabriziertes
Bauelement, das gemäss der Erfindung ausgebildet ist. Ebenso sind die Treppenläufe
13, 14 vorfabriziert.
[0015] Die Podeste 11, 12 sind je aus einem rechteckigen, plattenförmigen Teil 17, 18 aufgebaut,
das auf drei Seiten in einem der Breite des Luftspaltes 16 entsprechenden Abstand
von einem in diesem Fall C-förmigen rahmenartigen Teil 19, 20 umgeben ist. Die einzige
tragende Verbindung zwischen dem rahmenartigen Teil 19, 20 und dem plattenförmigen
Teil 17, 18 ist durch schwingungsdämmende Elemente 21 gebildet, die nachstehend noch
im einzelnen zu beschreiben sind und die beiderends sowohl im rahmenartigen Teil
19, 20 als auch im plattenförmigen Teil 17, 18 versenkt angeordnet, beispielsweise
eingegossen, sind.
[0016] Wie aus der Fig. 3 hervorgeht, bildet das plattenförmige Teil 17, 18 die Begehungsfläche,
während das rahmenartige Teil 19, 20 in eingebautem Zustand ein Bestandteil des Mauerwerkes
15 ist. In Fig. 3 ist auch dargestellt, dass das plattenförmige Teil 17, 18 die gleiche
Dicke wie das rahmenartige Teil 19, 20 aufweist, und dass der Luftspalt 16 durch eine
dauerelastische Dichtung 22, beispielsweise einen vorgespannten Gummischlauch, nach
aussen hin vollständig abgedichtet ist. Damit ist das Eindringen und Festklemmen
von Festkörpern in den Luftspalt 16 und damit die Bildung von Körperschallbrücken
zum rahmenartigen Teil 19, 20 und somit zum Mauerwerk 15 wirksam verhindert. Das
mit dem plattenförmigen Teil 17, 18 schon nach der Vorfabrikation eine Einheit bildende
rahmenartige Teil 19, 20 kann nun unter Zwischenlage einer Mörtelschicht 23ʹ auf
das Mauerwerk so aufgelegt werden, dass das plattenförmige Teil 17, 18 in einer Horizontalebene
liegt, wobei es einerlei ist, ob bei der Vorfabrikation die Elemente 21 alle auf
ein und derselben Höhe eingebaut wurden.
[0017] Aus den Fig. 4 bis 7 sind Einzelheiten der schwingungsdämmenden Elemente 21 ersichtlich.
Man erkennt in Fig. 4 nur angedeutet das plattenförmige Teil 17, 18 und das dieses
unter Freilassung des Luftspaltes 16 umgebende rahmenartige Teil 19, 20. Diese beiden
Teile sind vorzugsweise aus armiertem Beton. Das plattenförmige Teil 17, 18 ist über
mehrere Elemente 21 (vgl. Fig. 1) mit dem rahmenartigen Teil 19, 20 verbunden. Jedes
Element 21 weist einen Bolzen 23, beispielsweise aus rostfestem Stahl, auf, der an
seinem Umfang mit in axialer Richtung wirksamen Formschlusselementen 24, hier in
Form eines Flachgewindes, versehen ist. An seinem in Fig. 4 rechts erscheinenden Ende
ist der Bolzen 23 fest im rahmenartigen Teil 19, 20 eingegossen. Mit seinem linken
Ende ist der Bolzen 23 in eine mit einem Innengewinde 25 versehene Innenhülse 26
eingeschraubt, die einerends durch einen beispielsweise angeschweissten Deckel 27
verschlossen ist. Die Innenhülse 26 ist vollständig von einem im wesentlichen rohr-
oder becherförmigen Federelement 28 aus einem Elastomer, vorzugsweise aus einem hochwertigen
Naturgummi, umschlossen. Damit das Elastomer-Federelement 28 auch wirksam einfedern
kann, ist in seiner vergleichsweise dicken Wand eine Anzahl, hier deren sechs, achsial
verlaufende Bohrungen 29 vorgesehen. Das Federelement 28 ist mit seiner Aussenseite
fest mit der Innenseite einer Aussenhülse 30 verbunden, beispielsweise an diese anvulkanisiert,
welche Aussenhülse 30 mit einem der Verankerung im plattenförmigen Teil 17, 18 dienenden,
angeschweissten Endflansch 31 versehen ist.
[0018] Der Zusammenbau und Einbau des Elementes 21 kann beispielsweise wie nachstehend
beschrieben erfolgen. Zunächst wird die Aussenhülse 30 und die darin zentrierte Innenhülse
26 nach entsprechender Vorbehandlung in eine mit Kernen für die Bohrungen 29 versehene
Vulkanisierform gebracht, worauf in dieser Form das Federelement 28 geformt und anvulkanisiert
wird. Sodann wird der Bolzen 23 in die Innenhülse 26 bis zum Anschlag an den Deckel
27 eingeschraubt. Da so vormontierte Element wird mittels Lehren in der zum Giessen
des plattenförmigen Teils 17, 18 und gegebenenfalls zugleich des rahmenartigen Teils
19, 20 dienenden Schalung positioniert, in der auch die zur Bewehrung dienenden Stäbe
oder Gitter (beides nicht dargestellt) gelegt sind. Sodann kann der Beton in die Schalung
eingeberacht und verdichtet werden. Nach dem Abbinden des Betons wird das Bauteil
ausgeschalt und wird der Luftspalt 16 mit der dauerelastischen Dichtung 22 nach aussen
hin abgedichtet.
[0019] Die Ausführungsform der Fig. 6 und 7 unterscheidet sich von jener der Fig. 4 und
5 dadurch, dass das Federelement 28 direkt auf die Aussenseite des Bolzens 23 aufvulkanisiert
ist, welcher dadurch einen grösseren Durchmesser aufweisen kann.
[0020] Trittschall-Uebertragungsmessungen in einem Treppenhaus, dessen Podeste aus den beschriebenen
Bauteilen besteht, haben Messwerte ergeben, die die ISO-Norm 717 (1982), bzw. DIN
52210, Teil 4 (1984) bei weitem unterschreiten.
[0021] Im Zusammenhang mit Fig. 1 und 2 wurde bereits erwähnt, dass die Treppenläufe 13,
14 ebenfalls vorfabriziert sind. In diesem Fall genügt es, die Treppenläufe 13, 14
gegebenenfalls unter Zwischenlage herkömmlicher Distanzelemente 32 auf die abgesetzt
ausgebildeten, freien Ränder der Podeste 11, 12 aufzulegen, denn die Uebertragung
des Trittschalles auf das Mauerwerk 15 ist durch die Podeste 11, 12 selbst wirksam
gedämpft. Während das vorgeschlagene Bauelement anhand eines Treppenhauses beschrieben
wurde, kann es auch für andere Böden verwendet werden, die der Wirkung von Vibrationen,
beispielsweise durch darauf montierte Maschinen, ausgesetzt sind, wenn es darum geht,
diese Vibrationen vom Mauerwerk und von den angrenzenden Räumen fernzuhalten.
1. Vorfabriziertes Bauelement mit einem plattenförmigen Teil (17, 18), das über schwingungsdämmende,
insbesondere schalldämmende Elemente (21) unter Freilassung eines umfangsseitigen
Luftspaltes (16) mit ortsfestem Mauerwerk (15) verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass das plattenförmige Teil (17, 18) über mindestens einen Teil seines Umfanges und
in einem der Breite des Luftspaltes (16) entsprechenden Abstand von einem rahmenartigen
Teil (19, 20) umgeben ist, das dazu bestimmt ist, fest im oder am Mauerwerk (15) verankert
zu werden, wobei die schwingungsdämmenden Elemente (21) einerends im rahmenartigen
(19, 20) und andernends im plattenförmigen (17, 18) Teil versenkt angeordnet sind,
und wobei der Luftspalt (16) durch eine dauerelastische Fugendichtung (22) gegen aussen
abgedichtet ist.
2. Bauelement nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das plattenförmige
(17, 18) und das rahmenartige Teil (19, 20) gleich dick sind.
3. Bauelement nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente
(21) je einen Bolzen (23) aufweisen, der einerends fest in einem der Teile (19, 20)
verankert ist und der andernends sich in eine im anderen Teil (17, 18) eingelassene
Hülse (30) hineinerstreckt, in welcher der Bolzen (23) allseitig von Federelementen
(28) aus einem Elastomer umgeben ist.
4. Bauelement nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (23)
einerends fest im rahmenartigen Teil (19, 20) verankert ist.
5. Bauelement nach Patentanspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente
durch eine auf die Innenseite der Hülse (30) aufvulkanisierte Gummifeder (28), beispielsweise
aus Naturgummi, gebildet sind.
6. Bauelement nach Patentanspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenseite
des Bolzens (23) mit in achsialer Richtung wirksamen Formschlusselementen (24), beispielsweise
einem Flachgewinde, versehen ist.
7. Bauelement nach Patentanspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gummifeder
ebenfalls auf der Aussenseite des Bolzens (23) aufvulkanisiert ist.
8. Bauelement nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite
der Gummifeder (28) auf die Aussenseite einer Innenhülse (26) aufvulkanisiert ist,
in welcher der Bolzen (23) in Axialrichtung formschlüssig gehalten ist.
9. Bauelement nach einem der Patentansprüche 5, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gummifeder (28) die Form eines einerends geschlossenen Rohrabschnittes aufweist,
in dessen Wandung achsparallele Bohrungen (29) vorhanden sind.
10. Bauelement nach einem der Patentansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
der Bolzen (23) aus einem rostfesten Stahl ist.
11. Treppenhaus mit mindestens einem Podest (11, 12), dadurch gekennzeichnet, dass
das Podest (11, 12) durch ein Bauelement gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 10
gebildet ist.
12. Treppenhaus nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die vom und zum Treppenpodest
(11, 12) führenden Treppenläufe (13, 14) an mindestens ihrem einen Ende gegebenenfalls
unter Zwischenlage von Distanzelementen (32) ausschliesslich auf dem Treppenpodest
(11, 12) abgestützt sind.