[0001] Der Einsatz nichtionischer Tenside in Waschmitteln dient vor allem der verbesserten
Auswaschbarkeit öliger und fettiger Verschmutzungen. In rieselfähigen Waschmitteln
ist aber die Menge der in der Regel flüssigen nichtionischen Tenside durch die Aufnähmefähigkeit
der festen Waschmittelbestandteile an flüssigen Bestandteilen begrenzt. Meistens verschlechtert
sich die Rieselfähigkeit der Waschmittel, wenn man eine an sich wünschenswerte Menge
nichtionischer flüssiger Tenside verwenden möchte. Außerdem lassen sich die nichtionischen
Tenside schlecht nach der in großem Umfang zur Waschmittelherstellung verwendeten
Heißsprüh-Methode verarbeiten. Waschmittel mit einem hohen Gehalt an nichtionischen
Tensiden können dagegen problemlos als flüssige bis pastöse Waschmittel - im Rahmen
dieser Erfindung als flüssige Waschmittel bezeichnet - hergestellt werden.
[0002] Üblicherweise enthalten Waschmittel Gerüststoffe, die beim Waschen. auf vielfältige
Weise die Waschleistung unterstützen. In ihrer üblichen Einsatzform sind Gerüststoffe
Pulver bzw. Granulate, die in flüssigen Systemen bei längerer Lagerung zum Absetzen
neigen'. Um diesen Nachteil zu vermeiden, werden die Feststoffe nach der Lehre der
DE-OS 28 25 218 vollständig auf sehr geringe Teilchengrößen (unter 10 Mikron) vermahlen.
Aus der EP-PS 34 387 ist bekannt, derartigen Waschmitteln zur Ver- rin
gerung des Absetzens von Feststoffen Tone mit Ketten-Struktur zuzusetzen. In der EP-OS
158 464 sind flüssige Waschmittel beschrieben, deren Feststoffe eine Teilchengröße
von über 10 Mikron haben und deren nichtionische Tenside einen "pour point" von weniger
als etwa 24 °C haben. Die bekannten flüssigen Waschmittel haben aber den Nachteil,
daß sie hinsichtlich der Waschleistung inerte Bestandteile (Ballastkomponenten) enthalten
oder daß ihre Viskosität beim Lagern instabil ist, was im allgemeinen zu einer Verschlechterung
der Lösegeschwindigkeit unter Waschbedingungen führt. Außerdem ist die Langzeit-Sedimentationsstabilität
der meisten Produkte unbefriedigend. Ein weiterer Nachteil der bisher beschriebenen
flüssigen Waschmittel ist die mangelhafte Lagerstabilität chemisch empfindlicher Komponenten,
wie z. B. Perborat, Bleichaktivator und der eingesetzten Enzyme. Der mehr oder minder
ausgeprägte Abbau dieser Komponenten führt zu einem signifikanten Verlust an Waschleistung
und verursacht das bekannte "Gasen" mancher flüssiger Waschmittel u. a. in luftdicht
verschlossenen Gebinden, z. B. in Portionspackungen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein flüssiges Waschmittel auf Basis
nichtionischer Tenside und Gerüststoffe bereitzustellen, das die Nachteile der bekannten
flüssigen Waschmittel nicht aufweist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Waschmittel, das eine Tensid-Flüssigkomponente
aus
a) Anlagerungsprodukten von 2 bis 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Fettalkohol mit 10 bis
20 Kohlenstoffatomen,
b) Aniontensiden vom Typ der Sulfate, Sulfonate und Seife,
c) Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 200 bis 600,
enthält, mit der Maßgabe, daß die Menge der Bestandteile a) + b) + c) größer als 20
Gewichtsprozent, insbesondere 20 bis 50 Gewichtsprozent des gesamten Waschmittels
ist, und daß das Verhältnis von a) : b) im Bereich von 1 :, 1 bis 2 : 1 liegt, daß
das Waschmittel eine Dichte von 1,4 bis 1,8 hat und praktisch wasserfrei und gasfrei
ist.
[0005] Der Fettalkohol der Komponente a) kann geradlinig oder verzweigt sein, er kann eine
gerade oder ungerade Anzahl von C-Atomen enthalten und sowohl gesättigt als auch ungesättigt
sein. Außer Fettalkoholen, die sich von in der Natur vorkommenden Fettsäuren ableiten,
kommen vor allem verzweigte Alkohole in Frage, insbesondere Oxoalkohole. Der Ausdruck
"praktisch wasserfrei" bedeutet, daß das Waschmittel höchstens 5 Gewichtsprozent nichtgebundenes
Wasser enthält, darüber hinaus kann das Waschmittel zusätzlich gebundenes Wasser,
d. h. z. B. Wasser in Form von Kristallwasser in anorganischen Salzen oder Wasser,
das adsorptiv gebunden ist und erst durch stärkeres Erhitzen auf beispielsweise über
400 °C entfernt werden kann oder Wasser, das Bestandteil der für das erfindungsgemäße
Waschmittel verwendeten Rohstoffen ist, enthalten.
[0006] Der Ausdruck "praktisch gasfrei" bedeutet, daß das Waschmittel höchstens 5, vorzugsweise
weniger als 3 Volumenprozent bei Raumtemperatur gasförmige Bestandteile enthält. Praktisch
gasfreie, flüssige Waschmittel im Rahmen dieser Erfindung weisen ein auch bei längerer
Lagerung kaum verändertes Viskositätsverhalten auf und gestatten die Einstellung einer
bestimmten, gewünschten Viskosität innerhalb weiter Grenzen leichter als Waschmittel
mit einem höheren- Gasgehalt. Sie besitzen eine hohe, gleichbleibende Dichte und stellen
die kompakteste Anbietungsform für die betreffende Rezeptur dar. Der niedrige Gasgehalt
fördert demnach die Herstellung von stabilen, fließ- und pumpfähigen Waschmitteln.
Dadurch wird auch die Lösegeschwindigkeit der Waschmittel in der Waschflotte verbessert.
[0007] Als geeignete Aniontenside vom Typ der Sulfate und Sulfonate kommen Alkylbenzolsulfonate
mit einem Cq- bis C
15-Alkylrest, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie
Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-C
18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Dialkansulfonate, die aus C
12-C
18-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse bzw.
Neutralisation bzw. durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind, sowie die Ester
von Alpha-Sulfofettsäuren, z. B. die alpha-sulfonierten Methyl- oder Ethylester der
hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren. Geeignete Tenside vom Sulfattyp
sind die Schwefelsäuremonoester aus primären Alkoholen natürlichen oder synthetischen
Ursprungs, d. h. aus Fettalkoholen, wie z. B. Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen,
Oleylalkohol-, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl-oder Stearylalkohol, oder den C
10-C
20-Oxoalkoholen und die sekundären Alkohole dieser Kettenlänge. Auch die Schwefelsäuremonoester
der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten aliphatischen primären Alkohole bzw.
ethoxylierten sekundären AIkohole sind geeignet. Ferner eignen sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide
und sulfatierte Fettsäurerranoglyceride.
[0008] Geeignete Seifen-sind im Rahmen dieser Erfindung die Alkalimetallsalze von gesättigten
oder ungesättigten Fettsäuren mit 10 bis 24 C-Atomen: Zur Schaumdämpfung werden Seifen
mit einer höheren Anzahl an C-Atomen, insbesondere mit 14 bis 24 C-Atomen eingesetzt.
Seifen der gesättigten C
20-C
24-Fettsäuren eignen sich besonders als Schaumdämpfer für Waschmittel auf Basis von
Natriumtriphosphat als Builder, während in überwiegend Zeolith enthaltenden Waschmitteln
bereits C
14-C
18-Seifen gute Schauminhibierung zeigen, insbesondere bei niederen Waschtemperaturen.
[0009] Teilchenförmige Gerüststoffe sind organische und anorganische Substanzen, vorzugsweise
alkalisch reagierende Salze, insbesondere Alkalisalze, die nicht nur Calciumionen
auszufällen oder komplex zu binden vermögen, sondern möglichst auch mit den Tensiden
eine synergistische Steigerung der Waschkraft bewirken und ein Schmutztragevermögen
besitzen. Von den anorganischen Salzen sind die wasserlöslichen Alkalimeta- oder Alkalipoly
- phosphate, insbesondere das Pentanatriumtriphosphat, immer noch von besonderer Bedeutung.
Neben diesen Phosphaten können organische Komplexbildner für Calciumionen und Schwermetallionen
vorhanden sein. Dazu gehören Verbindungen vom Typ der Aminopolycarbonsäuren, wie z.B.
Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure
sowie höhere Homologe. Geeignete phosphorhaltige organische Komplexbildner sind die
wasserlöslichen Salze der Alkanpolyphosphonsäuren, Amino- und Hydroxyalkanpolyphonphonsäuren
und Phosphonopolycarbonsäuren, wie z. B. die Verbindungen Methandiphosphonsäure, Dimethylaminomethan1,1-diphosphonsäure,
Aminotrimethylentriphosphonsäure, Ethylendiamintetramethylentetraphosphonsäure, Diethylentriaminpentamethylenpentaphosphonsäure,
1-Hydroxyethan-1,1-dip-hosphonsäure, 2-Phosphonobutan-i ,2,4-tricarbonsäure
[0010] Unter den organischen Gerüstsubstanzen sind die N- und P-freien, mit Calciumionen
Komplexsalze bildenden Polycarbonsäuren, wozu auch Carboxylgruppen enthaltende Polymerisate
zählen, von besonderer Bedeutung. Geeignet sind niedermolekulare Verbindungen, wie
-z.B. Citronensäure, 2,2-Oxydibernsteinsäure oder Carboxymethyloxybernsteinsäure.
Geeignete polymere Polycarbonsäuren haben ein Molgewicht von 350 bis etwa 1 500 000
in Form der wasserlöslichen Salze. Besonders bevorzugte polymere Polycarboxylate haben
ein Molgewicht im Bereich von 500 bis 175 000, und insbesondere im Bereich von 10
000 bis 100 000. Dazu gehören Verbindungen wie z. B. Polyacrylsäure, Poly-alphahydroxyacrylsäure,
Polymaleinsäure sowie die Copolymerisate der entsprechenden monomeren Carbonsäuren
untereinander oder mit ethylenisch ungesättigten Verbindungen, wie z.B. Vinylmethylether.
Weiterhin brauchbar sind auch die wasserlöslichen Salze der Polyglyoxylsäure.
[0011] Als in Wasser unlösliche anorganische Gerüstsubstanzen eignen sich die in der deutschen
Patentanmeldung DE 24 12 837 als Phosphatsubstitute für Wasch- und Reinigungsmitteln
näher beschriebenen feinteiligen synthetischen, gebundenes Wasser enthaltenden Natriumalumosilikate
von Zeolith-A-Typ. Die kationenaustauschenden Natriumalumosilikate kommen in der üblichen
hydratisierten, fein kristallinen Form zum Einsatz, d. h. sie weisen praktisch keine
Teilchen größer als 30 micron auf und bestehen vorzugsweise zu wenistens 80 % aus
Teilchen einer Größe von weniger als 10 micron. Ihr Calciumbindevermögen, das nach
den Angaben der DE 24 12 837 bestimmt wird, liegt im Bereich von 100 bis 2DO mg CaO/g.
Brauchbar ist insbesondere der Zeolith NaA, ferner auch der Zeolith NaX und Mischungen
aus Zeolith NaA und NaX.
[0012] Geeignete anorganische, nichtkomplexbildende Salze sind die - auch als "Waschalkalien"
bezeichneten - Bicarbonate, Carbonate, Borate, Sulfate oder Silikate- der Alkalien;
von den Alkalisilikaten sind vor allem die Natriumsilikate mit einem Verhältnis Na
2O : SiO
2 wie 1 : 1 bis 1 : 3,5 brauchbar.
[0013] Weitere Gerüstsubstanzen, die wegen ihrer hydrotropen Eigenschaften meist in flüssigen
Mitteln eingesetzt werden, sind die Salze der nicht kapillaraktiven, 2 bis 9 C-Atome
enthaltenden Sulfonsäuren,-Carbonsäuren und Sulfocarbonsäuren, beispielsweise die
Alkalisalze der Alkan-, Benzol-, Toluol-, Xylol- oder Cumolsulfonsäuren, der Sulfobenzoesäuren,
Sulfophthalsäure, Sulfoessigsäure, Sulfobernsteinsäure sowie die Salze der Essigsäure
oder Milchsäure. Als Lösungsvermittler sind auch Acetamid und Harnstoff geeignet.
[0014] Waschmittel, die hinsichtlich ihres Reinigungsvermögens ihres Schaumverhaltens und
ihrer Wasserlöslichkeit besonders günstige Eigenschaften aufweisen, enthalten als
Komponente b) ein Sulfonat zusammen mit Seife. Bei der Seife handelt es sich insbesondere
um solche Alkalisalze von Fettsäuren, die schaumdämpfende Eigenschaften aufweisen,
d.h., von Fettsäuren mit 18 bis 24 C-Atomen. Hinsichtlich ihrer Reinigungswirkung
und ihres Viskositätsverhaltens besonders wertvolle Waschmittel enthalten als Komponente
a) nichtionische Tenside, die Anlagerungsprodukte von 3 bis 5 Mol Ethylenoxid an ein
Mol Fettalkohol darstellen. Anlagerungsprodukte an Fettalkohole mit 12 bis 18 C-Atomen
und insbesondere Gemische von Anlagerungsprodukten an Fettalkohole mit unterschiedlichem
Kettenlängenbereich verleihen den Waschmitteln besonders wertvolle Eigenschaften.
Hinsichtlich ihres Einflusses auf das Viskositätsverhalten und die Lösegeschwindkeit
der erfindungsgemäßen Waschmittel besonders interessante Verbindungen der Komponente
c) sind Polyethylenglykole mit einem Moigewicht von etwa 300 bis 400, d.h. Verbindungen
mit etwa 7 bis etwa 9 Ethoxy-Einheiten im Molekül. Diese hydrotrop wirkenden Flüssigphasenzusätze
können., wie üblich, terminale Hydroxylgr-uppen tragen oder sie können, z. B. mit
Methylresten, endgruppenverschlossen sein.
[0015] Für die erfindungsgemäßen Waschmittel ist das Verhältnis der Komponenten a), b) und
c) zueinander besonders wichtig. Bevorzugt werden im Rahmen dieser Erfindung Waschmittel,
die die Komponente a) in einem Verhältnis zu Komponente b) von 1,1 : 1 bis 1,5 : 1
enthält und die Komponente c) in einer Menge von 2 bis 10 Gewichtsprozent enthalten.
Besonders leistungsfähige erfindungsgemäße Waschmittel enthalten die Komponenten a),
b) und c) in einer Menge von 25 bis 40 Gewichtsprozent.
[0016] Ein weiteres Merkmal von erfindungsgemäßen Waschmitteln mit besonders wertvollen
Eigenschaften besteht darin, daß die Waschmittel zwei Typen von teilchenförmigen Bestandteilen,
und zwar einen ersten, feinverteilten Anteil mit einer Teilchengröße im Bereich von
Staubfeinheit bis 30 Mikron und einen zweiten, gröberen Anteil mit einer Teilchengröße
im Bereich von 200 bis 2000 Mikron enthalten. "Staubfeinheit" steht für Teilchen mit
einer Größe von mehr als 0,01 Mikron, insbesondere mit einer Teilchengröße von über
0,1 Mikron. Teilchen mit einer Größe im Bereich von 200 bis 2000 Mikron sind vor allem
Granulate. In dieser Form werden bestimmte Waschmittelbestandteile den flüssigen Waschmitteln
hinzugefügt. Dabei handelt es sich um Waschmittelbestanteile, die entweder aus Handhabungsgründen,
vor allem aber um ihre Wechselwirkung mit anderen Waschmittelbestandteilen zu verhindern,
in Granulatform vorliegen. Hierzu zählen beispielsweise vergrauungsverhütende Stoffe,
optische Aufheller, Enzyme, Bleichmittel und Bleichaktivatoren, Schauminhibitoren.
[0017] Geeignete Vergrauungsverhüter sind Celluloseether, wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose,
Hydroxyalkylcellulosen und Mischether, wie Methylhydroxyethylcellulose, MethylhydroxypropylcelluIose
und Methyl-Carboxymethylcellulose. Geeignet sind ferner Gemische verschiedener Celluloseether,
insbesondere Gemische aus Carboxymethylcellulose- und Methylcellulose. Als Enzyme
kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen und Amylasen bzw. deren Gemische
in Frage. Besonders geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie bacillus substilis,
bacillus licheniförmis und streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe.
Um die Enzyme gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen, sind diese in der Regel in
Hüllsubstanzen eingebettet.
[0018] Als Bleichkomponente kommen die üblicherweise in Wasch- und Bleichmittel verwendeten
Perhydrate und Perverbindungen in Frage. Zu den Perhydraten zählt bevorzugt Natriumperborat,
das als Monohydrat oder insbesondere als Tetrahydrat eingesetzt wird. Ferner kommen
die Perhydrate des Natriumcarbonats (Natriumpercarbonat), des Natriumpyrophosphats
(Perpyrophosphat), des Natriumsilikats (Persilikat) sowie des Harnstoffes in Betracht.
Diese Perhydrate kommen bevorzugt zusammen mit Bleichaktivatoren zum Einsatz. Bevorzugt
kommt Natriumperborat-tetrahydrat und Natriumperborat-monohydrat in Verbindung mit
Bleichaktivatoren als Bleichkomponente in Frage. Zu den Bleichaktivatoren zählen insbesondere
N-Acylverbindungen und O-Acylverbindungen. Beispiele für geeignete N-Acylverbindungen
sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, wie Tetraacetylmethylendiamin, Tetraacetylethylendiamin
und deren höhere Homologen, sowie acylierte Glykolurile, wie Tetraacetylglykoluril.
Weitere Beispiele sind Na-Cyanamid, N-Alkyl-N-sulfonylcarbonamide, N-Acylhydantoine,
N-acylierte cyclische Hydrazide, Triazole, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide,
Cyanurate und Imidazoline. Als O-Acylverbindungen kommen neben Carbonsäureanhydriden,
wie Phthalsäureanhydrid und Estern, wie Na-(iso)-nonanoylphenolsulfonat, insbesondere
acylierte Zucker, wie Glucosepentaacetat in Frage. Bevorzugte Bleichaktivatoren sind
Tetraacetylethylendiamin und Glucosepentaacetat. Auch die Bleichaktivatoren können
zur Vermeidung von Wechselwirkungen mit Perverbindungen oder anderen Substanzen, z.
B. mit Enzymen, mit H-üllsubstanzen überzogen sein. In Form- von Granulaten oder mit
Hüllsubstanzen überzogenen Granulaten eingesetzte derartige Waschmittelbestanteile
führen zu Produkten mit besonders wertvollen Eigenschaften. Durch die besondere Zusammensetzung
der Waschmittel und durch die Anwesenheit von teilchenförmigen Bestandteilen mit zwei
verschiedenen Teilchengrößen-Bereichen, erhält man Waschmittel mit besonders hoher
Viskositätsstabilität und Sedimentationsstabilität. Die erfindungsgemäßen Mittel mit
einer Viskosität im Bereich von 10 000 bis 1 000 000 mPas, gemessen mit einem Brookfield-RVT-Viskosimeter
unter Verwendung von Spindel 6 bei 1 bis 10 Umdrehungen pro Minute und 20 °C, sind
besonders bevorzugte Waschmittel.
[0019] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines flüssigen Waschmittels der vorbeschriebenen Zusammensetzung und Eigenschaften.
Bei der Herstellung mischt man die flüssigen Bestandteile des Waschmittels und diejenigen
teilchenförmigen Bestandteile, die auch nach einer Zerkleinerung nicht in chemische
Wechselwirkung miteinander und mit dem flüssigen Bestandteilen treten, in einer ersten
Mischstufe innig miteinander und unterzieht die so erhaltene Suspension einer Naßvermahlung,
so daß der mittlere Korndurchmesser dieser festen Bestandteile in der so erhaltenen
Suspension nach dem Vermahlen höchstens 30 Mikron beträgt, worauf man die Suspension
entgast. In einem zweiten Prozeßschritt entgast man unter Kornerhaltung die übrigen
teilchenförmigen Bestandteile mit einer Teilchengröße zwischen 200 und 2000 Mikron
im Vakuum, vermischt dieses entgaste Feststoffgemisch mit der aemahlenen Suspension
der ersten Mischstufe in einer zweiten Mischstufe unter erneutem Entgasen, und fügt
zu dieser Mischung gegebenenfalls im Vakuum weitere Hilfsmittel wie Duftstoffe, Farbstoffe
oder hydrotrope Verbindungen oder sonstige Verbindungen zur Einstellung der gewünschten
Viskosität hinzu. Durch die Entgasung von Flüssig- und Festkomponenten wird bewirkt,
daß die flüssigen erfindungsgemäßen Waschmittel praktisch gasfrei sind, was sich in
einem besonders stabilen Viskositätsverhalten der Waschmittel auswirkt. Es wird angenommen,
daß durch diese besondere Verfahrensweise die nach der Naßvermahlung erhaltene Suspension
mit feinvermahlenem Feststoffen in die Poren der groben Feststoffe als Ganzes eindringen
und dadurch die Viskositätsstabilität des flüssigen Waschmittels bewirkt wird. Daher
sollte der mittlere Korndurchmesser der Feststoffe der feinvermahlenen Suspension
ungefähr in der Größenordnung der mittleren Porengröße der unter Kornerhaltung eingearbeiteten
grobteiligen festen Rezepturbestandteile oder darunter liegen.
[0020] Einen besonderen Handhabungsvorteil erhält man, wenn man die Waschmittel in Beuteln
aus einer wasserlöslichen Folie portionsweise abpackt. Als Anbietungsform besonders
bevorzugt sind Waschmittel, die in Beuteln aus Folie auf Basis von Polyvinylalkohol
enthalten sind. Für die Handhabung in Haushaltswaschmitteln ist es ein besonderer
Vorteil, wenn die Beutel soviel der erfindungsgemäßen Waschmittel enthalten, daß sie
zum Waschen der Wäschemenge einer Waschmaschienfüllung ausreichen. Geeignete Folien
sind beispielsweise Polyvinylalkoholfolien mit einer Foliendicke von 65 Mikron, die
durch Heiß- oder Naßversiegelung zu geschlossenen, das Waschmittel enthaltenden Beuteln
geformt werden.
B e i s p i e l e
Beispiel 1
[0021] In einem Rührbehälter wurden 25,2 kg C
12/18-Fettalkohol + 5 Mol Ethylenoxid,
100,
8 kg C
12/14-Fettalkohol + 3 Mol Ethylenoxid, 120,0 kg Alkylbenzolsulfonat-Pulver, 75,0 kg Polyethylenglykol
Molgewicht 400, 326,5 kg Natriumtripolyphosphat, 50,0 kg pulverförmiges Natronwasserglas
mit einem SiO
2 : Na
20-Verhältnis von 2,0 und einem Restwassergehalt von ca. 20 Gew.-%, 5,0 kg eines 3
: 7-Gemisches von Methylcellulose und Carboxymethylcellulose, miteinander vermischt.
Anschließend wurde dieses Gemisch in einer SZEGO-Mühle naßvermahlen (mittlere Korngröße
ca. 17 Mikron) und in einem Rührkessel mit Ankerrührung und Teflonabstreifern nach
Zugabe von 3,0 kg Silikonentschäumer durch Anlegen eines Vakuums von 20 mbar bis auf
einen Restgasgehalt von 2 Vol.-% entgast.
[0022] In einen evakuierbaren Kessel wurden 8,0 kg granulierte und umhüllte Alkalase, 250,0
kg Natriumperborat-Tetrahydrat (mittlere Teiichengröße ca. 1500 micron, Porengröße
10 bis 40 micron, gemessen mit Hilfe der Quecksilberporosimetrie) und 30,0 kg Seife
auf Basis von C16- bis C
22-Fettsäuren eingewogen und entgast. Der Inhalt dieses Kessels wurde dann unter Vakuum
(20 mbar) in einen ebenfalls evakuierten Mischkessel eingerührt. Abschließend werden
zugegeben 3,0 kg optische Aufheller, 0,5 kg Farbstoff und 3,0 kg Duftstoff. Man erhielt
ein Waschmittel mit einer Viskosität von 132 000 mPas. Der
pH-Wert einer 1 %igen Lösung dieses Mittels in Wasser betrug bei 20 °C 10,5.
[0023] Je 75g dieses Waschmittels wurden in Beutel aus einer in borathaltigen wäßrigen Lösungen
löslichen Polyvinylalkoholfolie mit einer Stärke von 65 micron abgefüllt; die Beutel
wurden durch thermisches Verschweißen verschlossen. Legte man einen solchen Beutel
in die Trommel einer automatischen Haushaltswaschmaschine, füllte die Trommel dann
mit 3,5 kg Textilien und prüfte die Auflösegeschwindigkeit der Beutel unter Benutzung
des Buntwaschprogramms (30 °C, 1-Laugenverfahren), stellte man fest, daß Beutel und
Waschmittel nach 10 Minuten Waschdauer vollständig gelöst waren.
Beispiel 2
[0024] In vergleichbarer Weise wie zuvor beschrieben wurde ein phosphatfreies Waschmittel
der folgenden Zusammensetzung hergestellt:

[0025] Dieses Waschmittel hatte eine Viskosität von 38 000 mPas. Das Auflöseverhalten war
wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Waschmittel aus den Beispielen 1 und 2 hatten ausgezeichnete
Waschleistung sowohl gegenüber Fett/Pigment-, enzymatischen als auch gegenüber bleichbaren
Anschmutzungen in hartem wie in weichem Wasser. Bei großer Wasserhärte wurden bis
zu 3 Beutel Waschmittel eingesetzt, bei niedriger Härte nur einer.
1. Flüssiges Waschmittel auf Basis von nichtionischen Tensiden und teilchenförmigen
Gerüststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Tensid-Flüssigkomponente aus
a) Anlagerungsprodukten von 2 bis 8 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Fettalkohol mit 10 bis
20 Kohlenstoffatomen,
b) Aniontensiden vom Typ der Sulfate, Sulfonate und Seife,
c) Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 200 bis 600,
enthält, mit der Maßgabe, daß die Menge der Bestandteile a) + b) + c) größer als 20
Gew.-%, insbesondere 20 - 50 Gew.-% des gesamten Waschmittels ist u.nd daß das Verhältnis
von a) : b) im Bereich von 1 : 1 bis 2 : 1 liegt, daß das Waschmittel eine Dichte
zwischen 1,4 und 1,8 hat und praktisch wasserfrei und praktisch gasfrei ist.
2. Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Komponente b) ein
Sulfonat zusammen mit Seife enthält.
3. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Komponente a) nichtionische Tenside, die Anlagerungsprodukte von 3 bis 5 Mol Ethylenoxid
an 1 Mol Fettalkohol sind, enthält.
4. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge-kennzeichnet, daß es Polyethylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 300 bis 400
enthält.
5. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es die
Komponente a) in einem Verhältnis zur Komponente b) von 1,1 : 1 bis 1,5 : 1 und Komponente
c) in einer Menge von 2 bis 10 Gew.-% enthält.
6. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es die
Komponenten a) + b) + c) in einer Menge von 25 bis 40 Gew.-% enthält.
7. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es 2
Typen von teilchenförmigen Bestandteilen und zwar einen ersten feinverteilten Anteil
mit einer Teilchengröße im Bereich von Staubfeinheit bis 30 Mikron und und einer zweiten
gröberen Anteil mit einer Teilchengröße von 200 bis 2000 Mikron enthält-
8. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es eine
Viskosität im Bereich von 10 000 bis 1 000 000 mPas hat.
9. Verfahren zur Herstellung eines Waschmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß man die flüssigen Bestandteile und diejenigen teilchenförmigen
Bestandteile, die auch nach Zerkleinerung nicht in chemische Wechselwirkung miteinander
und mit den flüssigen Bestandteilen treten, in einer ersten Mischstufe miteinander
vermischt, die so erhaltene Suspension einer Naßvermahlung unterzieht-, so daß der
mittlere Korndurchmesser der festen Bestandteile der Suspension nach dem Vermahlen
höchstens 30 Mikron beträgt, worauf man die Suspension im Vakuum entgast, daß man
die übrigen teilchenförmigen Bestandteile mit einer Teilchengröße zwischen 200 und
2000 Mikron in einem weiteren Prozeßschritt unter Kornerhaltung entgast, das entgaste
Feststoffgemisch zusammen mit der gemahlenen Suspension der ersten Mischstufe in einer zweiten
Mischstufe unter erneuter Entgasung vermischt und zu dieser Mischung im Vakuum ggf.
weitere Hilfsmittel hinzufügt.
10. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es in
Beuteln aus wasserlöslicher Folie enthalten ist.
11. Waschmittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es in Beuteln aus Folie
auf Basis von Polyvinylalkohol enthalten ist.
12. Waschmittel nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß es
in Beuteln in einer Menge, die zum Waschen der Wäschemenge einer Waschmaschinenfüllung
ausreicht, enthalten ist.