(19)
(11) EP 0 253 181 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.01.1988  Patentblatt  1988/03

(21) Anmeldenummer: 87109270.6

(22) Anmeldetag:  27.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B24B 45/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 12.07.1986 DE 3623555

(71) Anmelder: C. & E. FEIN GmbH & Co.
D-70176 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihre Nennung verzichtet

(74) Vertreter: Witte, Alexander, Dr.-Ing. et al
Witte, Weller, Gahlert, Otten & Steil, Patentanwälte, Rotebühlstrasse 121
70178 Stuttgart
70178 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Befestigungseinrichtung für scheibenförmige Werkzeuge an der Werkzeugspindel einer tragbaren Elektrowerkzeugmaschine


    (57) Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zum Be­festigen einer Schleifscheibe an der Werkzeugspindel einer tragbaren Winkelschleifmaschine, die das Lösen der Befestigung ohne Hilfswerkzeug erlaubt. Die Ein­richtung besteht im wesentlichen aus einer hohl ausge­bildeten Werkzeugspindel (18), einem im Inneren der Hohlwelle (18) drehfest, aber in axialer Richtung mit Hilfe eines Betätigungsmechanismus (54) verschiebbar gelagerten Spannanker (22) sowie zwei die Schleifscheibe (28) zwischen sich aufnehmenden Flanschen, von denen der ein Widerlager (20) bildende Gegenflansch starr an der Werkzeugspindel und der Spannflansch (26) lösbar am Spannanker (22) angeordnet sind. Zwischen einander zugewandten Begrenzungsflächen (34,36) des Spannankers (22) und der Werkzeugspindel (18) befindet sich ein erster Hohlraum (39) der mit einem im Spannanker (22) angeordneten zweiten Hohlraum (44) in Verbindung steht. Die Hohlräume (39,44) sind mit einer plastischen Masse (40) zur hydraulischen Druckübertragung ausgefüllt. Im zweiten Hohlraum (44) ist ein Kolben (46) angeordnet, der durch den Betätigungsmechanismus (54) unter Ver­drängung der plastischen Masse (40) und Erzeugung des Spanndrucks in dem Hohlraum (39) verschiebbar und in der Spannstellung arretierbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Befestigung eines scheibenförmigen Werkzeugs an der motorisch ange­triebenen Werkzeugspindel einer tragbaren Elektrowerk­zeugsmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1 ange­gebenen Gattung. Die Einrichtung ist vor allem zur Befestigung der Schleifscheibe an der Werkzeugspindel einer tragbaren Winkelschleifmaschine geeignet. Auf die gleiche Weise können aber auch Kreissägeblätter, Trennscheiben und dergleichen Werkzeuge befestigt werden.

    [0002] Es ist eine Einrichtung an einer Winkelschleifmaschine dieser Art bekannt (DE-PS 34 05 885), mit deren Hilfe die Schleifscheiben unter Verwendung eines in der Maschine integrierten Betätigungsmechanismus ohne zu­sätzliche Werkzeuge von Hand montiert und abgenommen werden können. Zu diesem Zweck ist dort ein Drehhebel vorgesehen, der auf einen in der als Hohlwelle ausge­bildeten Werkzeugspindel axial verschiebbaren Spannanker einwirkt. Der Spannanker kann entgegen der Kraft einer Druckfeder so verschoben werden, daß die an seinem freien Ende aufgeschraubte flanschartige Spannmutter von der Schleifscheibe abgehoben wird und dadurch leicht von Hand gelöst werden kann. Der Spannanker ist über eine Verzahnung drehfest mit der Werkzeugspindel ver­bunden. Da die Druckfeder den überwiegenden Teil der auf die Schleifscheibe einwirkenden Spannkraft zu über­nehmen hat, sind gewisse Mindestabmessungen erforder­ lich, so daß die bekannte Einrichtung vor allem für größere Winkelschleifmaschinen, insbesondere für Zwei­hand-Winkelschleifmaschinen geeignet ist.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Einrichtung zur Befestigung eines scheibenförmigen Werkzeugs der eingangs angegebenen Art dahingehend weiterzubilden, daß sie aufgrund ihrer kompakteren Bauweise auch für kleinere tragbare Elektrowerkzeug­maschinen, insbesondere für Einhand-Maschinen geeignet ist.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0005] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß bei einge­spanntem Werkzeug ein ausreichender Kraftschluß zwischen Spannflansch, Werkzeug und Gegenflansch und damit auch zwischen der Werkzeugspindel und dem Spannanker bestehen sollte, während zum Lösen des Werkzeugs der Spannflansch entlastet werden sollte, damit er vom Spannanker abge­schraubt werden kann. Erfindungsgemäß werden diese Zustände dadurch ermöglicht, daß der Spannanker und die Werkzeugspindel einen gemeinsamen, einen variablen axialen Abstand zwischen einander zugewandten Be­grenzungsflächen dieser Teile definierenden Hohlraum begrenzen, der mit einem in Spannanker oder in der Werkzeugspindel angeordneten zweiten Hohlraum in Ver­bindung steht und daß die Hohlräume mit einer zusammen­hängenden plastischen Masse zur hydraulischen Druck­übertragung ausgefüllt sind. Im zweiten Hohlraum ist zusätzlich ein unter Änderung des Hohlraumvolumens verschiebbarer und in der Spannstellung arretierbarer Kolben angeordnet.

    [0006] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher die Werkzeugspindel als Hohlwelle ausge­bildet und der Spannanker innerhalb der Hohlwelle axial geführt ist, ist der erste Hohlraum durch eine zur Seite des Betätigungsmechanismus weisende Begrenzungs­fläche an der Hohlwelle und durch eine dieser gegenüber­liegende, zur Werkzeugseite weisende Begrenzungsfläche am Spannaker begrenzt, während der Spannanker eine zur Seite des Betätigungsmechanismus hin offene, bis zum zweiten Hohlraum reichende axiale Bohrung zur Auf­nahme des Kolbens aufweist. Die Hohlräume sind dabei zweckmäßig über im wesentlichen radial ausgerichtete Bohrungen im Spannanker miteinander verbunden.

    [0007] Die Hohlraumbegrenzungsfläche der Werkzeugspindel kann durch die innere Stirnfläche einer von der Werkzeug­seite her in die Hohlwelle starr eingesetzten Zylinder­hülse gebildet sein, durch deren Axialbohrung der Spann­anker mit einem an seinem Ende die Spannflansch-Mutter tragenden Schraubzapfen hindurchgreift, während der Spannanker eine der inneren Stirnfläche der Hülse gegen­überliegende Schulter als Hohlraumbegrenzungsfläche aufweisen kann.

    [0008] Damit sich der Kolben beim Betrieb des Elektrowerkzeugs um die Spindelachse mitdrehen und zum Scheibenwechsel trotzdem axial verschoben werden kann, weist der Be­tätigungsmechanismus ein im Getriebegehäuse axial ver­schiebbares Druckstück auf, das über ein Axialkräfte aufnehmendes, vorzugsweise als Nadellager ausgebildetes Drehlager gegen eine axiale Lagerfläche des Kolbens anliegt.

    [0009] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Betätigungsmechanismus eine in einer Gewindebohrung des Spannankers geführte Gewinde­spindel auf, die auf ihrer dem zweiten Hohlraum zuge­wandten Stirnseite unmittelbar mit ihrer Stirnfläche oder mittelbar über einen losen Kolben gegen die Ober­fläche der plastischen Masse anliegt. Das Gewinde der Gewindespindel und der Gewindebohrung ist dabei zweck­mäßig selbsthemmend ausgebildet. Vorteilhafterweise greift die Gewindespindel gegebenenfalls zusammen mit dem Spannanker auf der dem Werkzeug gegenüberliegenden Seite durch eine Öffnung im Getriebegehäuse hindurch, wobei die Gewindespindel auf der Außenseite des Ge­triebegehäuses einen vorzugsweise gerändelten Be­tätigungskopf aufweisen kann. Der Gewindespindel mit dem Betätigungskopf kommt dabei eine doppelte Funktion zu: Durch Drehen der Spindel kann der Kolben im zweiten Hohlraum axial verschoben und dadurch der Spannzustand verändert werden. Beim Spannvorgang wird dabei plastische Masse aus dem zweiten Hohlraum in den ersten Hohlraum gedrückt und dabei der Spannflansch über den Spannanker unter Zwischenklemmen des scheibenförmigen Werkzeugs gegen das Widerlager an der Werkzeugspindel gezogen. Umgekehrt kann nach erfolgtem Herausdrehen der Spindel in den entspannten Zustand der Spannanker durch axialen Druck gegen den Spindelkopf so gegenüber der Werkzeugspindel verschoben werden, daß der Spann­flansch durch Vergrößerung des Abstands zum Widerlager entspannt und dadurch leicht vom Spannanker abgenommen werden kann. Gleichzeitig strömt hierbei plastische Masse aus dem beim Verschieben kleiner werdenden ersten Hohlraum in den zweiten, den Kolben enthaltenden Hohl­raum über.

    [0010] Das von der Außenseite her zugängliche Betätigungs­ende der Gewindespindel ist aus Sicherheitsgründen durch einen am Getriebegehäuse angelenkten Deckel gegen versehentlichen Zugriff abdeckbar. Der Deckel weist dabei einen vorzugsweise als Rastverbindung ausgebilde­ten Deckelverschluß auf, der nur im Spannzustand des Betätigungsmechanismus wirksam bzw. einrastbar ist. Zusätzlich kann auch ein durch den Deckel oder den Deckelverschluß auslösbarer Sicherheitsschalter vorge­sehen werden, der gewährleisetet, daß die Maschine nur bei geschlossenem Deckel in Betrieb gesetzt werden kann.

    [0011] Um ein selbsttätiges Entspannen der Einspannvorrichtung beim Öffenen des Betätigungsmechanismus zu gewährleisten kann gemäß der Erfindung in einem Hohlraum zwischen Werkzeugspindel und Spannanker eine entgegen der Ein­spannrichtung wirkende Druckfeder vorgesehen werden, die als Schraubenfeder oder Tellerfedernpaket ausge­bildet sein kann. Die Druckfeder ist dabei so auszu­legen, daß ihre Druckkraft größer als der Verschiebe­widerstand zwischen Werkzeugspindel und Spannanker einschließlich der beim Verschieben zu überwindenden Verformungs- und Strömungswiderstände im Bereich der plastischen Masse ist.

    [0012] Um zu gewährleisten, daß der lose Kolben im zweiten Hohlraum nur axial verschoben aber beim Verdrehen der Betätigungsspindel nicht mitgedreht wird, sind in der Kolbenwandung und der zugehörigen Hohlraumwandung Ver­zahnungsnuten zur Aufnahme eines Teils der plastischen Masse angeordnet.

    [0013] Bei den bisherigen Ausführungsbeispielen wurde im einzelnen nicht näher erläutert, welche plastische Masse sich am besten für die erfindungsgemäße Einrichtung eignet. Grundsätzlich wäre hier die Verwendung von sämtlichen zur Verfügung stehenden plastischen Massen möglich, sofern diese dauerhaft plastisch bleiben. Am vorteilhaftesten hat es sich jedoch erwiesen, wenn die plastische Masse Polyvinylchlorid (PVC) mit relativ niedrigem Polymerisationsgrad umfaßt, da diese plastische Masse den Anforderungen bei tragbaren Elektrowerkzeugen weitestgehend gerecht wird.

    [0014] Bei einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel hat es sich als günstig erwiesen,wenn die dem Spannanker zugeordnete Begrenzungsfläche, d. h. der Teil der Begrenzungsfläche, welcher zur Werkzeugseite hin weist, zu einer Querschnitts­fläche des Kolbens im Verhältnis von mindestens 50 : 1 steht, da ein derartiges Übersetzungsverhältnis bei der erfindungs­gemäßen Einrichtung eine für ein Spannen des Werkzeugs aus­reichend große Spannkraft bei noch vertretbar großer Betäti­gungskraft erlaubt. Noch vorteilhafter ist es jedoch, wenn das Verhältnis 100 : 1 oder bei großen tragbaren Handwerkzeugen gegebenenfalls sogar 200 : 1 beträgt.

    [0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Aus­führungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch das Getriebe­gehäuse einer Winkelschleifmaschine mit Ex­zenterhebel als Betätigungsorgan für die Spann­vorrichtung;

    Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch eine Winkel­schleifmaschine mit Drehhebel als Betätigungs­organ für die Spannvorrichtung;

    Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch eine Winkel­schleifmaschine mit Gewindespindel und ge­rändeltem Betätigungskopf als Betätigungsorgan für die Spannvorrichtung;

    Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch eine Winkel­schleifmaschine mit Gewindespindel und losem Kolben als Betätigungsorgan für die Spannvor­richtung;

    Fig. 5 einen Schnitt entlang der Schnittlinie 5-5 der Fig. 4.



    [0016] Die Winkelschleifmaschine besteht im wesentlichen aus einem in einem Motorgehäuse 10 angeordneten Elektro­motor, einem daran anschließenden in einem Getriebege­häuse 12 angeordneten Kegelradgetriebe 14 für den An­trieb einer Werkzeugspindel 18 sowie einer mit Hilfe einer Spannvorrichtung an der Werkzeugspindel 18 be­festigbaren Schleifscheibe 28.

    [0017] Die als Hohlwelle ausgebildete Werkzeugspindel 18 ist in zwei radialen Wälzlagern 16 im Getriebegehäuse 12 gelagert. Sie weist an ihrem aus dem Getriebegehäuse herausragenden Ende ein Widerlager 20 auf, gegen das die Schleifscheibe 28 mit Hilfe eines Spannflanschs 26 anpreßbar ist. Der als Gewindemutter ausgebildete Spannflansch 26 ist auf den Gewindezapfen 24 eines im Inneren der Hohlwelle 18 drehfest aber in axialer Richtung verschiebbar gelagerten Spannankers 22 auf­schraubbar. Der Wellenstumpf 23 des Spannankers 22 greift durch die axiale Bohrung 31 einer von unten her in die Hohlwelle 18 eingesetzten und mit einem Sprengring 32 gesicherten Hülse 30 hindurch und steht mit seinem Gewindezapfen 24 über das flanschseitige Ende der Hohlwelle 18 über. Durch die nach innen weisende Stirnfläche 34 der Hülse 30, die daran an­schließende axiale Innenfläche der Hohlwelle 18 und die der Hülse 30 gegenüberliegende Schulter 36 des Spannankers 22 wird ein ringförmiger Hohlraum 39 be­grenzt, der über radiale Bohrungen 42 im Spannanker 22 mit einem zweiten Hohlraum 44 verbunden ist. In die zum zweiten Hohlraum 44 führende axiale Bohrung 45 greift ein Kolben 46 ein, dessen Stirnfläche 47 den Hohlraum 44 begrenzt. Durch Verschieben des Kolbens 46 in der axialen Bohrung 45 mit Hilfe eines Be­tätigungsmechanismus 54 kann das Volumen des Hohlraums 44 in gewissen Grenzen verändert werden.

    [0018] Die Hohlräume 39,44 sind mit einer über die Bohrung 42 zusammenhängenden, plastisch verformbaren, im wesent­lichen inkompressiblen Masse 40 ausgefüllt. Die Masse besteht beispielsweise aus PVC mit relativ niedrigem Polymerisationsgrad, das bei erhöhter Temperatur in flüssigem Zustand eingefüllt wird und bei Umgebungstem­peratur eine gallertartige plastische Konsistenz be­sitzt. In den Hohlraumbegrenzungswänden 34,36 können weitere, zum Hohlraum 39 hin offene Kammern 37 zur Aufnahme von plastischer Masse 40 angeordnet sein. Beim Verschieben des Kolbens 46 in der Bohrung 45 wird ein Teil der Masse 40 unter Veränderung der Verschiebe­lage des Spannankers 22 je nach Richtung der Verschiebe­bewegung in den einen oder anderen Hohlraum 39 bzw. 44 verdrängt.

    [0019] In der Spannstellung des Betätigungsmechanismus 54 is der Kolben 46 am weitesten in den Hohlraum 44 hinein verschoben. Der Kolben 46 wird dabei durch den Be­tätigungsmechanismus in seiner eingeschobenen Stellung festgehalten, so daß ein weitgehend starrer Verbund zwischen dem Kolben 46, dem Spannanker 22, der plasti­schen Masse 40 und der Hohlwelle 18 entsteht, während die Schleifscheibe 28 zwischen Spannflansch 26 und Widerlager 20 fest eingeklemmt ist. Der Kolben 46 wird ebenso wie die übrigen genannten Teile durch die ange­triebene Werkzeugspindel 18 um die Spindelachse mitge­dreht. Um die Drehung zu ermöglichen, ist zwischen dem Druckstück 52 und der Lagerplatte 48 des Kolbens ein vorzugsweise als Nadellager ausgebildetes axiales Drehlager 50 angeordnet (Fig. 1 und 2).

    [0020] Wird nun zum Zwecke des Entfernens der Schleifscheibe der Betätigungsmechanismus 54 durch Anheben des Ex­zenterhebels 55 (Fig. 1) oder durch Drehen des Dreh­hebels 58 (Fig. 2) gelöst, so wird das Druckstück 52 von der Lagerplatte 48 des Kolbens 46 abgehoben. Da der Kolben 46 um das nun freiegewordene Spiel axial verschiebbar ist, kann durch Aufwendung einer am Spann­anker 22 angreifenden Kraft plastisches Material 40 aus dem Hohlraum 39 heraus in den Hohlraum 44 verdrängt und der Spannanker 22 relativ zur Hohlwelle 18 um ein entsprechendes Stück nach unten verschoben werden. Die Kraft kann beispielsweise durch eine als Teller­federnpaket ausgebildete axial wirkende Druckfeder 60 aufgebracht werden, die in einem Ringraum 62 zwischen Hohlwelle 18 und Spannanker 22 angeordnet werden kann (Fig. 2) und deren Druckkraft größer als der Verschiebe­widerstand zwischen diesen Teilen einschließlich Ver­formungs- und Strömungswiderstand im Bereich der plastischen Masse 40 ist. Die Verschiebung bewirkt, daß der Spannflansch 26 von der Schleifscheibe 28 abge­hoben wird. Da zum Lösen des als Mutter ausgebildeten Spannflanschs 26 nicht mehr die volle Anpreßkraft zwischen Spannflansch 26 und Schleifscheibe 28 über­wunden werden muß, kann die vorzugsweise mit einer Rändelung versehene Spannflansch-Mutter 26 leicht von Hand von dem Gewindezapfen 24 abgeschraubt und die Schleifscheibe 28 abgenommen werden.

    [0021] Umgekehrt wird die Schleifscheibe 28 bei der Montage zunächst auf den Gewindezapfen 24 gesteckt und danach mit der von Hand auf den Gewindezapfen 24 aufgedrehten Spannflansch-Mutter 26 gegen das Widerlager 20 ver­schoben. Beim anschließenden Spannen mit Hilfe des Betätigungsmechanismus 54 wird der Kolben 46 in die Axialbohrung 45 eingeschoben, so daß plastische Masse 40 aus dem Hohlraum 44 in den Hohlraum 39 verdrängt wird. Dadurch wird der Spannanker 22 unter Vergrößerung des Abstands zwischen den Begrenzungsflächen 34,36 auf der Seite des Gewindezapfens 24 in die Hohlwelle 18 zurückgezogen und der Spannflansch 26 unter Zwischen­klemmen der Schleifscheibe 28 gegen das Widerlager 20 gepreßt. Die Drehrichtung der Werkzeugspindel 18 und die Gewindesteigung auf dem Gewindezapfen 24 sind so aufeinander abgestimmt, daß sich die Spann­flansch-Mutter 26 beim Anlaufen des Motors selbsttätig festzieht.

    [0022] Bei den in den Figuren 3 bis 5 gezeigten Ausführungs­beispielen ist das Betätigungsorgan als Gewindespindel 46ʹ ausgebildet, die in einer Gewindebohrung 45 des Spannankers 22 geführt ist. Im Falle der Fig. 3 greift die Gewindespindel 46ʹ durch eine mit einer Dichtung 67 versehene Öffnung 66 im Getriebegehäuse 12 hindurch, während im Falle der Fig. 4 der Spannanker 22 zusammen mit der Gewindespindel 46ʹ durch die Gehäuseöffnung 66 nach außen geführt ist. An ihrem Betätigungsende trägt die Gewindespindel einen mit einer Rändelung versehenen Betätigungskopf 72, der im Spannzustand des Betätigungsmechanismus 54 durch einen am Getriebege­häuse 12 angelenkten Klappdeckel 68 übergriffen wird. Der Klappdeckel 68 läßt sich am Deckelverschluß 70 aus Sicherheitsgründen nur dann verschließen, wenn sich die Betätigungsspindel 46ʹ in der Spannstellung befindet. Gegebenenfalls kann der Deckelverschluß 70 einen nicht dargestellten Sicherheitsschalter aufweisen, der die Stromzufuhr zum Antriebsmotor bei geöffnetem Deckel unterbricht.

    [0023] Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel bildet die Betätigungsspindel 46ʹ mit ihrer Stirnfläche selbst den gegen die plastische Masse 40 einwirkenden Kolben 46, während bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ein loser Kolben 46 im zweiten Hohlraum 44 angeordnet ist, auf den ein an der Spindel 46ʹ stirnseitig ange­formter Zapfen 64 einwirkt.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Befestigung eines scheibenförmigen Werkzeugs an einer in einem Getriebegehäuse gelagerten motorisch angetriebenen Werkzeugspindel eines tragbaren Elektrowerkzeugs, insbesondere einer Schleifscheibe an einer Winkelschleifmaschine, mit einem in der als Hohl­welle ausgebildeten Werkzeugspindel axial gegenüber die­ser verschiebbaren und mit dieser drehfest verbundenen, an seinem freien Ende über das werkzeugseitige Ende der Werkzeugspindel überstehenden Spannanker, mit einem am freien Ende des Spannankers lösbar befestigbaren Spann­flansch, mit einem am werkzeugseitigen Ende der Werkzeug­spindel angeordneten Widerlager und mit einem Betätigungs­mechanismus zum lösbaren Andrücken des Spannflansches gegen das Widerlager unter Zwischenklemmen des Werkzeugs, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannanker (22) und die Werkzeugspindel (18) jeweils eine Begrenzungsfläche (34, 36) aufweisen, welche beide innerhalb der als Hohlwelle ausgebildeten Werkzeugspindel (18) in axialem Abstand einander zugewandt angeordnet sind und gemeinsam einen ersten Hohlraum (39) definieren, welcher seinerseits mit einem im Spannanker (22) oder in der Werkzeugspindel (18) angeordneten zweiten Hohlraum (44) in Verbindung steht, daß im zweiten Hohlraum (44) ein unter Änderung des Hohl­raumvolumens durch den Betätigungsmechanismus (54) ver­schiebbarer und in mindestens einer Verschiebelage arre­tierbarer Kolben (46) angeordnet ist und daß die Hohl­räume (39, 44) mit einer plastischen Masse (40) zur hydrau­lischen Druckübertragung ausgefüllt sind.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus (54) auf der dem Werkzeug (28) gegenüberliegenden Seite des Getriebegehäuses (12) ange­ordnet ist, daß die der Hohlwelle (18) zugeordnete Begrenzungs­fläche (34) zur Seite des Betätigungsmechanismus (54) weist und die dem Spannanker (22) zugeordnete, dieser gegen­überliegende Begrenzungsfläche (36) zur Werkzeugseite weist und daß der Spannanker (22) eine zur Seite des Be­tätigungsmechanismus (54) hin offene, bis zum zweiten Hohlraum (44) reichende axiale Bohrung (45) zur Aufnahme einer Betätigungsstange oder -spindel (46ʹ) für den Kolben (46) aufweist.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der als Fortsatz der axialen Bohrung (45) ausgebildete zweite Hohlraum (44) über Radialbohrungen (42) mit dem durch die Hohlraumbegrenzungsfläche (34, 36) der Werkzeug­spindel (18) und des Spannankers (22) begrenzten ersten Hohlraum (39) verbunden ist.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­net, daß die Hohlraum-Begrenzungsfläche (34) der Werk­zeugspindel (18) durch die innere Stirnfläche einer von der Werkzeugseite her in die Hohlwelle (18) einge­setzten Zylinderhülse (30) gebildet ist, durch deren Axialbohrung (31) der Spannanker (22) mit einem an seinem Ende den Spannflansch (26) tragenden Wellen­stumpf (23) hindurchgreift, und daß der Spannanker (22) eine der inneren Stirnfläche (34) der Hülse (30) gegen­überliegende Schulter (36) als Hohlraum-Begrenzungs­fläche aufweist.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Hohlraumbegrenzungswänden (24, 36) zum Hohl­raum (39) hin offene Kammern (37) zur Aufnahme von plastischem Material (40) angeordnet sind.
     
    6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus (54) ein im Getriebegehäuse (12) axial verschiebbares Druck­stück (52) aufweist, das über ein Axialkräfte aufneh­mendes Drehlager (50) gegen eine axiale Lagerfläche (48) des Kolbens (46) anliegt.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehlager (50) als axiales Nadellager ausge­bildet ist.
     
    8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus (54) einen auf das drehfest im Getriebegehäuse (12) geführte Druckstück (52) einwirkenden Exzenterhebel (55) auf­weist.
     
    9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus (54) einen mit dem in einem Gewinde (56) des Getriebegehäu­ses (12) geführten Druckstück (52) verbundenen Dreh­hebel (58) aufweist.
     
    10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus (54) eine in einer Gewindebohrung (45) des Spannankers (22) geführte Gewindespindel (46ʹ) aufweist.
     
    11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (46ʹ) als Kolben (46) ausgebil­det ist.
     
    12. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (46ʹ) mit ihrer Stirnfläche oder mit einem an der Stirnseite angeformten Zapfen (64) gegen den im zweiten Hohlraum (44) lose ange­ordneten Kolben (46) anliegt.
     
    13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (46ʹ) in der Gewindebohrung (45) selbsthemmend verdrehbar ist.
     
    14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (46ʹ) durch eine Öffnung (66) im Getriebegehäuse (12) hindurchgreift.
     
    15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, da­durch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (46ʹ) mit dem Spannanker (22) durch eine Öffnung (66) im Ge­triebegehäuse (12) hindurchgreift.
     
    16. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (46ʹ) im Bereich der Gehäuse­öffnung (66) in einem dichtend wirkenden Drehlager aufgenommen ist.
     
    17. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannanker (22) im Bereich der Gehäuseöffnung (66) in einem dichtend wirkenden Drehlager (67) auf­genommen ist.
     
    18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, da­durch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (46ʹ) an ihrem Betätigungsende einen vorzugsweise gerän­delten Betätigungskopf (72) aufweist.
     
    19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, da­durch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (46ʹ) an ihrem Betätigungsende eine Mehrkantöffnung oder einen Mehrkantkopf für einen Schraubendreher oder -schlüssel aufweist.
     
    20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 19, da­durch gekennzeichnet, daß das Betätigungsende der Gewindespindel (46ʹ) durch einen am Getriebegehäuse (12) vorzugsweise schwenkbar angeordneten Deckel (68) abdeckbar ist.
     
    21. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (68) relativ zu dem Betätigungsme­chanismus (54) so angeordnet ist, daß ein als Rast­ verbindung ausgebildeter Deckelverschluß (70) nur in der Spannstellung des Betätigungsmechanismus (54) wirksam bzw. einrastbar ist.
     
    22. Einrichtung nach Anspruch 20 oder 21, gekennzeichnet durch einen durch den Deckel (68) bzw. den Deckelver­schluß (70) auslösbaren Sicherheitsschalter für die Stromversorgung des Elektromotors.
     
    23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Hohlraum (62) zwischen Werkzeugspindel (18) und Spannanker (22) mindestens eine entgegen der Spannrichtung des Betätigungsmechanis­mus (54) wirkende, vorzugsweise als Schraubenfeder oder Tellerfedernpaket ausgebildete Druckfeder (60) ange­ordnet ist, deren Druckkraft größer als der Verschiebe­widerstand zwischen Werkzeugpsindel (18) und Spann­anker (22) einschließlich Verformungs- und Strömungs­widerstand der plastischen Masse (40) ist.
     
    24. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verdrehsicherung des Kolbens (46) im zweiten Hohlraum (44) und im Kolben (46) Ver­zahnungsnuten vorgesehen sind.
     
    25. Einrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die plastische Masse Poly­vinylchlorid (PVC) mit relativ niedrigem Polymerisa­tionsgrad umfaßt.
     
    26. Einrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Spannanker (22) zugeordnete Begrenzungsfläche (36) zu einer Quer­schnittsfläche des Kolbens (46) im Verhältnis von mindestens 50 : 1 steht.
     
    27. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Begrenzungsfläche (36) des Spannankers (22) zur Querschnittsfläche des Kolbens (46) mindestens 100 : 1 beträgt.
     
    28. Einrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Begrenzungsfläche (36) des Spannankers (22) zur Querschnittsfläche des Kolbens (46) mindestens 200 : 1 beträgt.
     




    Zeichnung