(19)
(11) EP 0 253 417 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.01.1988  Patentblatt  1988/03

(21) Anmeldenummer: 87201167.1

(22) Anmeldetag:  17.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H05G 1/20, H05G 1/46, H05G 1/56
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB NL

(30) Priorität: 28.06.1986 DE 3621803

(71) Anmelder:
  • Philips Patentverwaltung GmbH
    22335 Hamburg (DE)

    DE 
  • Philips Electronics N.V.
    5621 BA Eindhoven (NL)

    FR GB NL 

(72) Erfinder:
  • Ochmann, Rudolf
    D-2000 Hamburg 61 (DE)
  • Stege, Peter
    D-2000 Hamburg 73 (DE)
  • Zimmermann, Robert
    D-2000 Hamburg 19 (DE)

(74) Vertreter: Hartmann, Heinrich, Dipl.-Ing. et al
Philips Patentverwaltung GmbH, Röntgenstrasse 24
D-22335 Hamburg
D-22335 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Röntgengenerator


    (57) Bei Röntgengeneratoren, die zur Erzeugung der Hochspannung für eine Röntgenröhre einen Wechselrichter enthalten, können sich bei Serienbetrieb mit fester Aufnahmezeit infolge von Versorgungsspannungs- oder Objektabsorptions­änderungen starke Änderungen der Dosis von Aufnahme zu Aufnahme bei einer Aufnahmeserie ergeben. Diese Dosis­schwankungen sind um so ausgeprägter, je kürzer die Aufnahmezeit ist und je geringer die Wechselrichter­frequenz ist. Nach der Erfindung können diese Änderungen dadurch reduziert werden, daß die Aufnahmen einer Serie jeweils nach der gleichen Zahl von Wechselrichter­schwingungen beendet werden, wenn die Abweichung zwischen dem Istwert und dem Sollwert der Dosis bzw. der Dosis­leistung einen vorgegebenen Wert unterschreitet. Zur Verringerung von Regelabweichungen wird dabei vorzugsweise nur die Röhrenspannung geändert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Röntgengenerator mit einer Wechselrichteranordnung und mit Mitteln zur Dosis- oder zeitgesteuerten Abschaltung der Hochspannung für eine Röntgenröhre.

    [0002] Ein derartiger Röntgengenerator ist im wesentlich bekannt - DE-OS 29 08 767 und DE-OS 30 46 4l3. Wenn damit Serien von Aufnahmen eines Objektes angefertigt werden, können sich auch bei einer Dosis- bzw. Dosisleistungsregelung erhebliche Schwankungen der Dosis ergeben, insbesondere wenn die Aufnahmezeiten relativ kurz sind und die Spannungswelligkeit relativ hoch ist. Dies führt zu Schwankungen der Bildhelligkeit, die sich besonders störend auswirken, wenn die Aufnahmen der Serie fort­laufend betrachtet werden, wie z.B. bei Kinobetrieb.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Röntgen­generator der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß die geschilderten Schwankungen der Dosis (hinter dem Objekt) bei einer Aufnahmeserie weitgehend unterdrückt werden.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Zählanordnung vorgesehen ist, die die Zahl der Wechselrichterschwingungen bei einer Aufnahme bestimmt und die nachfolgenden Aufnahmen einer Aufnahmeserie bei der gleichen Zahl von Wechselrichterschwingungen wie die vorangegangene Aufnahme abschaltet.

    [0005] Die Erfindung basiert auf folgenden Überlegungen:
    Einem Röntgengenerator mit einem (oder mehreren) Wechsel­richter(n), der aus einer Gleichspannung mit Hilfe von Schaltelementen (z.B. Thyristoren), die nach dem Ein­schalten so lange leitend bleiben, bis der sie durch­fließende Strom seine Polarität umkehrt, eine Wechsel­spannung erzeugt, kann jeweils nur nach einer ganzen Zahl von Schwingungen dieser Wechselspannung abgeschaltet werden. Je nach Größe der Aufnahmeparameter bei den einzelnen Aufnahmen einer Serie kann der Abschaltzeitpunkt kurz vor oder kurz nach dem Beginn einer Wechselrichter­schwingung liegen. Damit variiert die effektive Aufnahme­zeit um die Dauer einer Wechselrichterschwingung, was eine entsprechende Dosisschwankung ergibt, die um so ausge­prägter ist, je kleiner die Zahl der Wechselrichter­schwingungen pro Aufnahme ist.

    [0006] Wenn das Aufnahmeende jeweils durch die Zahlanordnung bestimmt wird, wird die nachfolgende Aufnahme stets nach derselben Zahl von Wechselrichterschwingungen abgeschaltet wie die vorangehende Aufnahme. Infolgedessen können die durch Änderung der Zahl der Wechselrichterschwingungen pro Aufnahme bedingten Dosisschwankungen nicht auftreten.

    [0007] Der Begriff "Aufnahme" ist dabei breit zu interpretieren, hier und im folgenden wird die Erfassung jedes Röntgen­bildes, das durch Ein- und Ausschaltung einer Röntgen­strahlung festgelegt wird, als Aufnahme bezeichnet - also beispielsweise auch die gepulste Durchleuchtung.

    [0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß ein Zeitschalter zum Abschalten einer Aufnahme nach einem vorgebbaren Zeitintervall vorgesehen ist und daß der Röntgengenerator in Abhängigkeit von der Differenz zwischen Sollwert und Istwert der Dosis bzw. Dosisleistung so gesteuert ist, daß unterhalb eines Schwellenwertes der Differenz die Zählanordnung und oberhalb des Schwellen­wertes der Zeitschalter die Aufnahme beendet.

    [0009] Bei dieser Ausgestaltung, die beispielsweise bei Kino­aufnahmen anwendbar ist, wird eine Aufnahme durch den Zeitschalter (d.h. nach einer definierten Zeit) beendet, wenn eine relativ große Regelabweichung vorliegt, und bei kleinen Regelabweichungen durch die Zählanordnung, d.h. nach einer definierten Anzahl von Wechselrichter­schwingungen.

    [0010] Diese Ausgestaltung ist für alle die Aufnahmeverfahren geeignet, bei denen eine Aufnahme üblicherweise nach einer definierten Zeit beendet wird, wie beispielsweise im Kino­betrieb. Grundsätzlich ist die Erfindung jedoch auch bei solchen Aufnahmeverfahren anwendbar, bei denen die einzel­nen Aufnahmen von einem Belichtungsautomaten nach Erreichen einer bestimmten Abschaltdosis beendet werden. Denn auch hierbei kann die Zahl der Wechselrichter­schwingungen von Aufnahme zu Aufnahme schwanken. Die Erfindung ist aber auch bei solchen Aufnahmeverfahren anwendbar, bei denen die Belichtung der Aufnahmen einer Serie einmal durch eine Testaufnahme bestimmt wird und bei denen alle flgenden Aufnahmen der Serie mit den gleichen Aufnahmeparametern durchgeführt werden. Netzspannungs­schwankungen, die durch eine Änderung der Wechselrichter­frequenz ausgeglichen werden, haben dabei praktisch keinen Einfluß auf die Aufnahmedosis.

    [0011] Eine für die vorerwähnte Ausgestaltung der Erfindung zweckmäßige Weiterbildung sieht vor, daß die Stellglieder so gesteuert sind, daß bei einer Differenz zwischen Sollwert und Istwert unterhalb des Schwellenwertes im wesentlichen nur das Stellglied für die Röhrenspannung wirksam ist. Dadurch können trotz sich von Aufnahme zu Aufnahme ändernder Absorption der Röntgenstrahlung gleich­mäßig belichtete Aufnahmen erhalten werden.

    [0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen

    Fig. l ein Prinzipschaltbild eines erfindungsgemäßen Röntgengenerators,

    Fig. 2 einige Einzelheiten eines solchen Generators, und

    Fig. 3 den zeitlichen Verlauf der Röhrenspannung bei einer Röntgenaufnahme.



    [0013] In Fig. l ist mit l ein Röntgengenerator bezeichnet, der die Spannung und den Strom für eine Röntgenröhre 2 erzeugt, die ein Objekt 3 durchstrahlt, dessen Röntgen­schattenbild von einem Bildverstärker 4 in ein sichtbares Bild umgesetzt wird. Dieses sichtbare Bild wird über einen Bildverteiler 6 einerseits einer Kinokamera 5 und anderer­seits einem Dosis- bzw. Dosisleistungsmeßglied 7 zuge­führt, dessen Meßwert in einer Vergleichseinrichtung 8 mit einem vorgegebenen Sollwert Ds der Dosis bzw. Dosis­leistung verglichen wird.

    [0014] Aus der Differenz zwischen Sollwert und Istwert bestimmt eine Steuereinheit 9 Sollwerte für den Röhrenstrom und die Röhrenspannung, die auf in dem Röntgengenerator l befind­liche Stellglieder einwirken.

    [0015] Wie sich aus Fig. 2 ergibt, wird in dem Röntgengenerator l mit Hilfe einer an ein Drehstromnetz R, S, T angeschlosse­nen Drehstrom-Gleichrichterbrücke l0l an einem an deren Ausgänge angeschlossenen Kondensator l02 eine Gleich­spannung erzeugt. Diese Gleichspannung speist einen Serienresonanz-Wechselrichter. Dieser enthält (als Voll­brückenschaltung) zwei parallelgeschaltete Zweige, von denen jeder zwei mit gleicher Durchlaßrichtung in Serie geschaltete Thyristoren l03 und l04 bzw. l05 und l06 ent­hält. Jedem Thyristor ist eine Freilaufdiode l07 und l08 bzw. l09 und ll0 parallelgeschaltet. Die Thyristoren l03 und l06 werden durch ihren Zündelektroden a zugeführte Zündimpulse gleichzeitig und im Wechsel zu den ebenfalls gleichzeitig durch Zündimpulse an ihren Zündelektroden b eingeschalteten Thyristoren l05 und l04 eingeschaltet. Von den Thyristoren in einem Brückenzweig ist daher allenfalls einer leitend.

    [0016] Zwischen die Verbindungspunkte der Thyristoren l03 und l04 einerseits und l05 und l06 andererseits ist die Serien­schaltung eines Kondensators lll und einer Induktivität geschaltet, die durch die Primärwicklung eines Hoch­spannungstransformators ll2 gebildet wird, dessen Sekun­därseite an einen Gleichrichter ll3 angeschlossen ist, dessen Ausgangsspannung mittels eines Kondensators ll4 geglättet und der Röntgenröhre 2 zugeführt wird. Um die Spannung an der Röntgenröhre (bei konstantem Röhrenstrom, zu ändern, ist lediglich eine kurzzeitige bzw. gering­fügige Änderung der Frequenz der den Thyristoren l03...l06 zugeführten Zündimpulse erforderlich. Um jedoch bei einer Änderung des Röhrenstromes eine vorgegebene Röhrenspannung aufrechtzuerhalten, muß die Zündfrequenz nahezu proportional zum Röhrenstrom geändert werden.

    [0017] Der Röntgengenerator enthält zur Einstellung von Röhren­strom und Röhrenspannung zwei Regelkreise. Der Röhren­strom-Regelkreis umfaßt einen Regler ll5, in dem der von der Steuereinrichtung 9 gelieferte Sollwert Is für den Röhrenstrom mit dem an einem Widerstand ll6 in der Kathodenzuleitung der Röntgenröhre 2 abgegriffenen Spannungsabfall, der dem Istwert des Röhrenstroms entspricht, verglichen wird. Die von dem Regler ll5 erzeugte Regelgröße wird über einen Verstärker ll7 und einen Heizstromwandler ll8 dem Heizfaden der Röntgen­röhre 2 zugeführt, wobei der Röhrenstrom sich mit dem Heizstrom ändert.

    [0018] Der Röhrenspannungs-Regelkreis umfaßt einen Regler ll9 (z.B. mit PID-Verhalten), dessen Eingangsgröße durch die Differenz zwischen dem von der Steuereinheit 9 vorgegebenen Sollwert Us der Röhrenspannung und dem Istwert der Röhrenspannung gebildet wird, der an einem zur Röntgenröhre 2 parallelgeschalteten Spannungsteiler l20 abgegriffen wird. Die Ausgangsgröße des Reglers ll9 wird einem Spannungs-Frequenz-Wander l2l zugeführt, dessen Ausgangs­frequenz die Frequenz ist, mit der die Thyris­toren l03...l06 gezündet werden. Ein Impulsgeber l23, der mit dem Wandler l2l über eine Torschaltung l22 verbunden ist, bildet daraus die Zündimpulse für die Zündelek­troden a und b der Thyristoren l03...l06. Die Torschal­tung l22 ist geöffnet - bzw. es werden Zündimpulse erzeugt - wenn auf einer Leitung "Start" ein Startsignal anliegt und wenn auf einer Leitung "Stop" kein Stopsignal anliegt. In allen anderen Fällen ist die Torschaltung gesperrt, so daß keine Zündimpulse mehr gebildet werden.

    [0019] Erfindungsgemäß enthält der Röntgengenerator eine Zähl­anordnung, die zwei Zähler ll und l3 umfaßt. Die Daten­ausgänge des Zählers ll sind mit den Dateneingängen des Zählers l3 verbunden, so daß bei einem Signal auf dem Setzeingang l3l des Zählers l3 der Zählerstand des Zählers ll in den Zähler l3 geladen wird. Dies erfolgt immer dann, wenn auf der Leitung Start ein Startsignal erscheint. Der Zähleingang l42 des Zählers ll ist über einen von der Steuereinheit 9 gesteuerten Schalter l7 mit dem Ausgang der Torschaltung l22 verbunden, der ebenfalls - und zwar direkt - mit dem Zähleingang l32 des zweiten Zählers l3 verbunden ist. Wenn der Schalter l7 geschlossen ist, zählen beide Zähler also die den Thyristoren des Wechselrichters zugeführten Zündimpulse und damit die von den Wechselrichtern erzeugten Schwingungen. Während aber der Zähler ll als Aufwärtszähler geschaltet ist, wirkt der Zähler l3 als Abwärtszähler. Der Zähler ll ist mit seinem Rücksetzeingang l4l über einen ebenfalls von der Steuer­einrichtung 9 steuerbaren Schalter l4 mit der Leitung Start verbunden, so daß er jeweils bei Erscheinen eines Startsignals auf der Leitung Start, d.h. jeweils bei Aufnahmebeginn, auf Null zurückgestellt wird.

    [0020] Durch das Startsignal wird auch ein Zeitschalter l5 gestartet, dessen Ausgang über einen Umschalter l6 mit der Leitung Stop verbunden ist, über die die Aufnahme beendet wird. Der andere Anschluß des Umschalters l6 ist mit einem Ausgang l23 des Zählers l3 verbunden, an dem immer dann ein Signal zur Beendigung der Aufnahme erscheint, wenn der Zählerstand den Wert Null erreicht hat.

    [0021] Bei Beginn einer Aufnahmeserie sind die Schalter l7 und l4 geschlossen und der Umschalter l6 ist mit dem Ausgang des Zeitschalters l5 verbunden. Das Aufnahmeende wird also zunächst durch den Zeitschalter l5 vorgegeben, so daß der zeitliche Abstand zwischen dem Start- und dem Stopsignal genau definiert und für alle Aufnahmen der Serien gleich ist. Weicht die gemessene Dosis von der vorgegebeneen Solldosis Ds ab, dann werden von der Steuereinheit 9 für die nachfolgende Aufnahme Sollwerte von Röhrenstrom und Röhrenspannung vorgegeben, die nach einem geeigneten Regelalgorithmus so bestimmt sind, daß die Differenz zwischen Sollwert und Istwert bei der folgenden Aufnahme verringert wird. Bei jeder Aufnahme wird durch das Start­signal auf der Leitung Start der Zählerstand des Zählers ll in den Zähler l3 übernommen, der Zähler ll auf Null zurückgestellt, und der Zähler ll zählt die Zünd­impulse bzw. die Wechselrichterschwingungen während einer Aufnahme.

    [0022] Nach wenigen Aufnahmen hat in der Regel die Abweichung zwischen Istwert und Sollwert der Dosis für eine Aufnahme einen vorgebbaren Schwellenwert unterschritten, der beispielsweise bei 30 % des Sollwertes liegen kann. In diesem Fall schaltet die Steuereinheit die Schalter­anordnung l7, l4, l6 um, so daß die Schalter l7 und l4 geöffnet und der Umschalter l6 mit dem Ausgang l33 des Zählers l3 verbunden wird. Bei Beginn der darauffolgenden Aufnahme wird dann der bei der vorangegangenen Aufnahme ermittelte Zählerstand des Zählers ll in den Zähler l3 geladen und dieser wird durch die während der Aufnahme erzeugten Zündimpulse abwärts gezählt. Wenn der Zählerstand Null erreicht ist, d.h. wenn der Zähler l3 genausoviel Zündimpulse gezählt hat wie bei der vorangegangenen Aufnahme, wird ein Stopsignal am Ausgang l33 des Zählers l3 erzeugt und dadurch die Aufnahme beendet. Da der Zählerstand des Zählers ll in diesem Betriebszustand nicht mehr verändert wird, wirkt er wie ein Speicher, dessen Inhalt jeweils bei Beginn einer Aufnahme in den Zähler l3 geladen wird, so daß auch alle weiteren Aufnahmen nach der gleichen Zahl von Zündimpulsen bzw. Wechselrichterschwingungen beendet werden. Dies dauert so lange, wie die Abweichung unterhalb des erwähnten Schwellenwertes bleibt. Wird die Abweichung größer, dann werden die Schalter l7 und l4 und der Umschalter l6 wieder in die aus Fig. l ersichtliche Stellung gebracht und der Röntgengenerator arbeitet wieder im reinen Zeitschalterbetrieb.

    [0023] Die Steuereinheit 9 ist so ausgelegt, daß Dosisab­weichungen, in dem Betriebszustand, in dem der Zähler l3 das Aufnahmeende bestimmt, indem jede Aufnahme also nach der gleichen Anzahl von Wechselrichterschwingungen abge­schaltet wird, bei der nächsten Aufnahme dadurch ver­ringert werden, daß der dafür vorgegebene Sollwert Us für die Röhrenspannung geändert wird, während der Sollwert Is für den Röhrenstrom im wesentlichen unverändert bleibt. Der Grund dafür ist, daß eine Änderung des Röhrenstrom-­Sollwertes (bei konstant bleibender Röhrenspannung) zur Folge hätte, daß - wie schon zuvor erläutert - die Zünd­frequenz nahezu proportional mit dem Röhrenstrom geändert werden müßte. Die Aufnahmedauer würde sich dann ent­sprechend stark in entgegengesetztem Sinne ändern, was dazu führen würde, daß sich das Produkt von Aufnahmedauer und Röhrenstrom, das für die Dosis maßgebend ist, praktisch nicht oder in einer nicht vorhersagbaren Weise ändern würde. Ein solches Verhalten kann bei einem Regel­kreis aber zu Instabilitäten führen. Es kommt hinzu, daß die starke Änderung der Aufnahmedauer bei Aufnahmen mit Kinokameras zu unerwünschten Ergebnissen führen kann.

    [0024] Aus diesen Gründen ist die Steuereinheit 9 so ausgelegt, daß in dem erwähnten Betriebszustand eine Änderung des Röhrenstrom-Sollwertes nur in Verbindung mit einer umgekehrt proportionalen Änderung des Röhrenspannungs-­Sollwertes und nur in dem Grenzfall erfolgt, in dem das Produkt aus Röhrenstrom und Röhrenspannung der für die Röntgenröhre 2 jeweils gerade noch zulässigen Röhren­leistung entspricht. Wäre in diesem Grenzfall nämlich die Istdosis zu niedrig, dann würde eine Erhöhung der Röhren­spannung zwecks Vergrößerung der Dosis bei der nächsten Aufnahme, zu einer Überlastung der Röntgenröhre 2 führen, wenn nicht gleichzeitig der Röhrenstrom in entgegenge­setztem Sinne so verändert würde, daß die zulässige Röhrenleistung nicht überschritten wird. Trotz der Verrin­gerung des Stromes würde dabei die Dosis bei der nach­folgenden Aufnahme vergrößert werden, weil die Änderung der Röhrenspannung sich bekanntlich auf die Dosis viel stärker auswirkt als die Änderung des Röhrenstromes. Dabei würde sich also Röhrenstrom und Zündfrequenz gegensinnig zu der Röhrenspannung ändern, was eine zur Röhrenspannung gleichsinnige Änderung der Aufnahmedauer zur Folge hätte, wodurch die Dosis zusätzlich in dem gewünschten Sinne beeinflußt würde.

    [0025] Wie bereits erwähnt, erfolgt in dem Betriebszustand, in dem der Zähler l3 das Aufnahmeende bestimmt, eine Änderung der Dosis bzw. der Dosisleistung im Regelfall nur durch eine Änderung des Röhrenspannungs-Sollwertes Us, während der Röhrenstrom konstant bleibt. Der zeitliche Verlauf der Röhrenspannung ist in Fig. 3 dargestellt, und zwar in ausgezogenen Linien für eine erste Röhrenspannung und in gestrichelten Linien für eine zweite Röhrenspannung, die höher ist als die erste. Zu Beginn einer jeden Aufnahme ist die Zündfrequenz relativ hoch, so daß die Röhren­spannung relativ schnell ihren Sollwert erreicht. Bei einem niedrigeren Sollwert nimmt die Zündfrequenz jedoch schon eher ab als bei einem höheren Sollwert, so daß die Dauer einer Aufnahme mit niedrigerer Röhrenspannung geringfügig - um die Zeitdauer dT - größer ist als die einer Aufnahme mit höherer Röhrenspannung. Indes ist diese Änderung so gering, daß ihre zur Änderung der Röhren­spannung gegensinnige Wirkung auf die Dosis sich praktisch nicht bemerkbar macht.


    Ansprüche

    1. Röntgengenerator mit einer Wechselrichteranordnung und mit Mitteln zur dosis- oder zeitgesteuerten Abschal­tung der Hochspannungeiner Röntgenröhre
    dadurch gekennzeichnet, daß eine Zählanordnung (ll, l3) vorgesehen ist, die die Zahl der Wechselrichterschwin­gungen bei einer Aufnahme bestimmt und die nachfolgenden Aufnahmen einer Aufnahmeserie bei der gleichen Zahl von Wechselrichterschwingungen wie die vorangegangene Aufnahme abschaltet.
     
    2. Röntgengenerator nach Anspruch l mit einem Regel­kreis für die Dosis oder die Dosisleistung ,
    dadurch gekennzeichnet, daß ein Zeitschalter (l5) zum Ab­schalten einer Aufnahme nach einem vorgebbaren Zeitinter­vall vorgesehen ist und daß der Röntgengenerator in Abhängigkeit von der Differenz zwischen Sollwert und Istwert der Dosis bzw. Dosisleistung so gesteuert ist, daß unterhalb eines Schwellenwertes der Differenz die Zähl­anordnung (ll, l3) und oberhalb des Schwellenwertes der Zeitschalter (l5) die Aufnahme beendet.
     
    3. Röntgengenerator nach Anspruch 2 mit Stellgliedern für die Spannung und den Strom an bzw. durch eine ange­schlossene Röntgenröhre in Abhängigkeit von der Differenz zwischen Sollwert und Istwert der Dosis bzw. Dosis­leistung,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Stellglieder so gesteuert sind, daß bei einer Differenz zwischen Sollwert und Istwert unterhalb des Schwellenwertes im wesentlichen nur das Stellglied für die Röhrenspannung wirksam ist.
     
    4. Röntgengenerator nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Zählanordnung wenigstens einen Speicher (ll) enthält, in dem die Zahl der Wechsel­richterschwingungen für eine Aufnahme gespeichert ist und daß ein Zähler (l3) die Aufnahme nach Zählung der gespeicherten Zahl von Wechselrichterschwingungen beendet.
     
    5. Röntgengenerator nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzechnet, daß der Speicher durch einen Zähler (ll) gebildet wird, der die Zahl der Wechsel­richterschwingungen während einer Aufnahme bestimmt und dessen Zählstand bei Beginn einer nachfolgenden Aufnahme in den Zähler (l3) der Zählanordnung geladen wird.
     




    Zeichnung