[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Auslösevorrichtung zum Abfeuern von Maschinenkanonen,
mit einem am Auslöser einer Kanone angreifenden, über einen Stelltrieb antreibbaren
und aus einer Ruhestellung gegen die Wirkung einer Rückstellkraft in eine den Auslöser
betätigende Feuerstellung bewegbaren Stellglied.
[0002] Maschinenkanonen sind für Dauerfeuer eingerichtete Waffen, die automatisch schießen,
solange der Auslöser gedrückt wird. Zur Betätigung des Auslösers gibt es eigene Auslösevorrichtungen,
die auf der Wiege des Geschützes angeordnet sind und den eigentlichen Auslöser der,
um den Rücklauf auffangen zu können, längsbeweglich auf der Wiege aufgesetzten Waffe
über ein Stellglied anheben und dadurch die Schußfolge auslösen. Das Stellglied steht
mit einem Stelltrieb, beispielsweise ein Hydraulikzylinder, ein Elektromagnet, ein
Spindeltrieb od. dgl., in Antriebsverbindung und wird zum Auslösen der Waffen über
diesen Stelltrieb aus einer Ruhestellung in eine den Auslöser betätigende Feuerstellung
hochgedrückt. Ein Aus- oder Umschalten des Stelltriebes bringt das Stellglied aufgrund
einer in geeigneter Weise durch eine Feder- oder Gewichtsbelastung hervorgerufenen
Rückstellkraft in die Ruhestellung zurück und der nicht mehr beaufschlagte Auslöser
beendet die Schußfolge. Bedingt durch die hohen Kadenzen dieser Maschinenkanonen einerseits
und die Trägheit des Antriebssystems samt der unzureichenden Reaktionsschnelligkeit
der Schützen anderseits, läßt sich mit den meisten bekannten Maschinenkanonen Einzelfeuer,
also die bewußte Einzelschußgabe, nicht schießen.
[0003] Gemäß der DE-A- 30 0l 490 wird allerdings schon eine Mechanik zum Abfeuern von Maschinenwaffen
vorgeschlagen, bei der durch das Zusammenspiel zweier zweiarmiger Hebel und eines
verstellbaren Anschlages die Möglichkeit zum Schießen von Dauer- und Einzelfeuer gegeben
ist. Für Dauerfeuer begrenzt der Anschlag die Drehbewegung des einen mit einer Betätigungswege
verbundenen Hebels so, daß dieser den anderen Hebel in die Auslösestellung schwenken
und dort halten kann, während für Einzelfeuer der Anschlag außer Reichweite des ersten
Hebels gelangt und dieser beim Ziehen der Betätigungsstange den zweiten Hebel in
die Auslösestellung anhebt und wegen des anschlaglosen Durchziehens sofort wieder
freigibt. Es kommt zu einem unerwünschten Unterschied der Betätigungsstange zwischen
Einzel- und Dauerfeuer, die Funktionssicherheit hängt von einer sehr feinen Justierung
der Hebel und des Anschlages ab und die ganze Auslösemechanik erfordert nicht nur
verhältnismäßig viel Platz, sondern sie muß auch in einem zusatzlichen Gehäuse an
der Waffe angeordnet werden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine
Auslösevorrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die mit vergleichsweise
geringem Konstruktionsaufwand und Platzbedarf ein zuverlässiges Schießen von Einzel-
und Dauerfeuer unter gleichbleibenden Abschußbedingungen erlaubt.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Antriebsverbindung zwischen Stelltrieb
und Stellglied eine Kupplung umfaßt, die durch einen wahlweise einsetzbaren Endanschlag
bei Erreichen eines der Bewegung des Stellgliedes von der Ruhe- in die Feuerstellung
entsprechenden Stellweges ausrückbar ist. Ohne Einsatz des Endanschlages bleibt die
Kupplung geschlossen und es kommt unabhängig von der Stellbewegung des Stelltriebes
stets zu einer aufrechten Antriebsverbindung zwischen Stelltrieb und Stellglied, so
daß sich die Auslösevorrichtung in üblicher Wirkungsweise zum Schießen von Dauerfeuer
und von mehr oder weniger langen Feuerstößen eignet. Wird hingegen der Endanschlag
zum Ein satz gebracht, öffnet dieser Endanschlag die Kupplung in dem Augenblick,
in dem das Stellglied die Feuerstellung erreicht und den Auslöser betätigt hat, wodurch
ein Schuß bricht und gleichzeitig durch die Unterbrechung der Antriebsverbindung zwischen
Stelltrieb und Stellglied das Stellglied durch die Rückstellkraft in die Ruhestellung
zurückgeworfen und das Schießen wieder beendet wird. Der Auslöser kann daher über
das Stellglied nur solange betätigt werden, bis genau ein einziger Schuß abgefeuert
ist, und unabhängig davon, ob der Schütze schnell oder langsam reagiert bzw. der Stelltrieb
aus- oder umgeschaltet wird, ist ein automatisches Weiterschießen nach der ersten
Schußabgabe unmöglich. Durch den wahlweisen Einsatz des Endanschlages läßt sich daher
die Auslösevorrichtung einfach und zuverlässig von Dauerfeuer auf Einzelfeuer und
umgegekehrt umschalten, ohne dazu die ganze Waffe umkonstruieren zu müssen.
[0006] Die Antriebsverbindung zwischen Stellglied und Stelltrieb kann an und für sich auf
beliebige Weise hergestellt und auch mit jeder geeigneten, die Antriebsverbindung
im gewünschten Augenblick unterbrechenden Kupplung versehen sein. Gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich allerdings bei Auslösevorrichtungen mit einem
heb- und senkbar geführten Stellglied und einem eine Anlauframpe zur Betätigung des
Stellgliedes bildenden, über eine Verbindungslasche od. dgl. am Stelltrieb angelenkten
Schieber eine besonders zweckmäßige Konstruktion, wenn die Verbindungslasche od.
dgl. mittels eines Kupplungsbolzens in ein dem Verlauf und der Länge nach an den Stellweg
angepaßtes Langloch des Schiebers eingreift und am Schieber eine dem Kupplungsbolzen
als Kupplung zugeordnete Klinke um eine zur Stellrichtung querverlaufende Achse schwenkbar
lagert, wobei die in Schließstellung den Kupplungsbolzen verriegelnde Klinke zum
Entriegeln des Kupplungsbolzens gegen die Kraft einer Schließfeder über einen in den
Bereich des eingesetzten Endanschlages vorragenden Betätigungshebel aufschwenkbar
ist. Bei diesen Auslösevorrichtungen wird der Schieber über den Stelltrieb so weit
verschoben, daß die Anlauframpe das beispielsweise über Parallelogrammlenker geführte
Stellglied anhebt und gegen den Auslöser drückt. Wird der Stelltrieb ausgeschaltet,
wird der Schieber durch das Gewicht des Stellgliedes und die Kraft der auf den Auslöser
einwirkenden Rückstellfeder in die Ausgangsstellung zurückgeschoben, so daß durch
die Hin- und Herbewegung des Schiebers die gewünschte Hubbewegung des Stellgliedes
entsteht. Ist die Klinke geschlossen, bringt der innerhalb des Langloches mit dem
Schieber verriegelte Kupplungsbolzen eine feste Verbindung zwischen Schieber und Verbindungslasche
bzw. Stelltrieb mit sich und die Auslösevorrichtung ist ohne den Einsatz des Endanschlages
für Dauerfeuer vorbereitet. Wird der Endanschlag hingegen eingesetzt, d.h. wird er
in die Bahn des Betätigungshebels der Klinke gebracht, dann öffnet dieser Endanschlag
bei seinem Zusammentreffen mit dem Betätigungshebel die Klinke und gibt den Kupplungsbolzen
im Langloch frei. Da der Endanschlag genau dann zur Wirkung kommt, wenn das Stellglied
aufgrund des zurückgelegten Stellweges den Auslöser betätigt und der erste Schuß
bricht, verhindern die in diesem Augenblick geöffnete Klinke und die dadurch gelöste
Antriebsverbindung zwischen Stellglied und Stelltrieb eine weitere Schußfolge. Wegen
der durch die geöffnete Klinke gegebenen Verschiebbarkeit des Schiebers gegenüber
dem Stelltrieb kann die Rückstellkraft das Stellglied zusammen mit dem Schieber unmittelbar
nach der ersten Schußabgabe wieder in die Ruhestellung zurückdrücken, wobei durch
den entriegelten Kupplungsbolzen und dessen Bewegungsspiel innerhalb des Langloches
diese Beweglichkeit unabhängig von der jeweiligen Lage und Beaufschlagung des Stelltriebes
entsteht. Ein neuerliches Abschießen der Waffe bedarf dann wieder eines Verriegelns
des Kupplungsbolzens durch entsprechende Beaufschlagung des Stelltriebes und Zusammenfahren
von Kupplungsbolzen und im Schließsinn federbelasteter Klinke, so daß nach diesem
selbständigen Kuppeln die Antriebsverbindung erneut geschlossen ist und je nach Wahl
und Einsatz des Endanschlages der nächste Einzelschuß oder Dauerfeuer geschossen
werden kann.
[0007] Um auf einfache Weise von Einzel- auf Dauerfeuer und von Dauer- auf Einzelfeuer umstellen
zu können, sitzt der Endanschlag auf einem vorzugsweise mit einer Griffstange verbundenen
Schwenkarm od.dgl., wodurch mit einer kleinen Schwenkbewegung der Endanschlag in die
oder aus der Bahn des Betätigungshebels gebracht werden kann und damit in oder außer
Funktion ist.
[0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel rein schematisch
dargestellt, und zwar zeigen
Fig. l eine erfindungsgemäße Auslösevorrichtung im Längsschnitt und
Fig. 2 diese Auslösevorrichtung in gleicher Schnittdarstellung bei Einzelschußabgabe.
[0009] Auf einer Wiege l ist eine nur angedeutete Kanone 2 längsbeweglich aufgesetzt, die
durch einen Auslöser 3 abgefeuert wird, wobei die Dauer der Auslöserbetätigung auch
automatisch die Länge der Schußfolge bestimmt. Zur Betätigung des Auslösers 3 ist
auf der Wiege l eine Auslösevorrichtung 4 vorgesehen, die ein am Auslöser 3 angreifendes,
über einen Stelltrieb 5 bewegbares Stellglied 6 aufweist, Das Stellglied 6 ist an
einem wiegenfesten Halter 7 mittels Parallelogrammlenkern 8 heb- und senkbar geführt,
wobei ein mit dem Stelltrieb 5 antriebsverbundener, im Halter 7 längsgeführter Schieber
9 eine mit den Parallelogrammlenkern 8 zusammenwirkende Anlauframpe l0 zum Heben und
Senken des Stellgliedes 6 bildet. Zur Antriebsverbindung zwischen Schieber 9 und Stelltrieb
5 dient eine am Stelltrieb 5 angelenkte, gabelförmige Verbindungslasche ll, die mit
einem Kupplungsbolzen l2 in ein Langloch l3 des Schiebers 9 eingreift. Eine am stelltriebseitigen
Ende des Schiebers 9 um eine Querachse verschwenkbar gelagerte Klinke l4 wirkt als
Kupplung für den Kupplungsbolzen l2 und verriegelt diesen in Schließstellung (Fig.
l). Die Klinke l4 besitzt einen Betätigungshebel l5, der über einen Endanschlag l6
gegen die Kraft einer Schließfeder l7 am Ende der zum Auslösen eines Schusses erforderlichen
Stellbewegung die Klinke l4 aufschwenkt und den Kupplungsbolzen l2 entriegelt. Der
Endanschlag l6 ist auf einem Schwenkarm l8 über eine Griffstange l9 drehbar angeordnet
und läßt sich in und aus dem Bereich des Betätigungshebels l5 schwenken.
[0010] Soll Dauerfeuer geschossen werden, wird der Endanschlag l6 ausgeschwenkt und ist
außer Funktion. Der entsprechend beaufschlagte Stelltrieb 5 zieht über die Lasche
ll und den im Langloch l3 durch die Klinke l4 verriegelten Kupplungsbolzen l2 den
Schieber 9 mit seiner Anlauframpe l0 gegen die Parallelogrammlenker 8, wodurch die
auflaufenden Parallelogrammlenker 8 das Stellglied 6 aus seiner Ruhestellung in die
Feuerstellung anheben, das dabei den Auslöser 3 betätigt. Bei ausgeschwenktem Endanschlag
l6 bleibt die Klinke l4 auch während der Feuerstellung des Stellgliedes 6 geschlossen
und die Kanone schießt solange, bis das Stellglied 6 aus der Feuerstellung wieder
in die Ruhestellung abgesenkt ist, wozu der Stelltrieb 5 entlastet wird, so daß der
federbelastete Auslöser 3 das Stellglied 6 selbsttätig abwärtsdrückt und dabei der
Schieber 9 durch die Anlauframpe l0 in die Ausgangslage zurückkommt.
[0011] Zum Schießen von Einzelfeuer braucht nun lediglich der Endanschlag l6 über die Griffstange
l9 in die Bahn des Betätigungshebels l5 eingeschwenkt zu werden und das Schießen
von Dauerfeuer ist nicht mehr möglich. Durch den Endanschlag l6 wird nämlich die Klinke
l4 beim Zurückziehen des Schiebers 9 zum Abfeuern eines Schusses geöffnet, sobald
das Stellglied 6 die Feuerstellung erreicht hat, da ja der Endanschlag l6 in seiner
Lage an diesen Stellweg angepaßt ist, und im Augenblick der ersten Schußabgabe entriegelt
die Klinke l4 den Kupplungsbolzen l2 (Fig. 2). Durch den freigegebenen Kupplungsbolzen
l2 ist die Antriebsverbindung zwischen Stelltrieb 5 und Schieber 9 unterbrochen und
sofort nach Abfeuern des ersten Schusses kann der federbelastete Auslöser 3 das Stellglied
6 wieder in die Ruhestellung zurückdrücken, da der entriegelte Kupplungsbolzen l2
eine Relativbewegung zwischen Schieber 9 und Verbindungslasche ll im Ausmaß des Langloches
l3 ermoglicht und der Schieber 9 beim Abwärtsbewegen des Stellgliedes 6 aufgrund der
Wirkung der Anlauframpe l0 ebenfalls in die Ausgangslage zurückschiebbar ist, ohne
daran vom Stelltrieb 5 oder der Verbindungslasche ll gehindert zu werden (strichpunktierte
Darstellung in Fig. 2). Ein einziger Schuß ist gebrochen und bevor ein zweiter Schuß
abgefeuert werden kann, muß der Kupplungsbolzen l2 wieder mit der Klinke l4 verriegelt
sein, was durch ein Nachfahren des Kupplungsbolzens l2 über den Stelltrieb 5 und die
Verbindungslasche ll selbsttätig erfolgt. Erst nach diesem Verriegeln des Kupplungsbolzens
l2 (Fig. l) kann durch Beaufschlagung des Stelltriebes 5 ein weiterer Schuß abgefeuert
werden, wobei es je nach ein- oder ausgeschwenktem Endanschlag l6 wieder zu einem
Einzelschuß oder zu Dauerfeuer kommt.
1. Auslösevorrichtung zum Abfeuern von Maschinenkanonen, mit einem am Auslöser (3)
einer Kanone (2) angreifenden, über einen Stelltrieb (5) antreibbaren und aus einer
Ruhestellung gegen die Wirkung einer Rückstellkraft in eine den Auslöser betätigende
Feuerstellung bewegbaren Stellglied (6), dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsverbindung zwischen Stelltrieb (5) und Stellglied (6) eine Kupplung
(l4) umfaßt, die durch einen wahlweise einsetzbaren Endanschlag (l6) bei Erreichen
eines der Bewegung des Stellgliedes (6) von der Ruhe- in die Feuerstellung entsprechenden
Stellweges ausrückbar ist.
2. Auslösevorrichtung nach Anspruch l, mit einem hebund senkbar geführten Stellglied
und einem eine Anlauframpe zur Betätigung des Stellgliedes bildenden, über eine Verbindungslasche
od. dgl. am Stelltrieb angelenkten Schieber, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslasche (ll) od. dgl. mittels eines Kupplungsbolzens (l2) in ein
dem Verlauf und der Länge nach an den Stellweg angepaßtes Langloch (l3) des Schiebers
(9) eingreift und am Schieber (9) eine dem Kupplungsbolzen (l2) als Kupplung zugeordnete
Klinke (l4) um eine zur Stellrichtung querverlaufende Achse schwenkbar lagert, wobei
die in Schließstellung den Kupplungsbolzen (l2) verriegelnde Klinke (l4) zum Entriegeln
des Kupplungsbolzens (l2) gegen die Kraft einer Schließfeder (l7) über einen in den
Bereich des eingesetzten Endanschlages (l6) vorragenden Betätigungshebel (l5) aufschwenkbar
ist.
3. Auslösevorrichtung nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Endanschlag (l6) auf einem vorzugsweise mit einer Griffstange (l9) verbundenen
Schwenkarm (l8) od. dgl. sitzt.