[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Transporttechnik in einer Hochgeschwindigkeits-Produktherstellung
und betrifft ein Produkt-Transfer-Verfahren im Zusammenhang mit einem Herstellungsprozess,
insbesondere die Uebernahme eines Produktausstosses aus einer Maschine und die zeitdilatierte
Uebergabe in den nächsten Fertigungsschritt. Das Produkttransferverfahren richtet
sich in einer spezifischen Ausführungsform auf den Produktionsausstoss von in Flow-Pack
Verfahrensweise verpackte Güter.
[0002] Ein typischer Hochgeschwindigkeits-Herstellungsprozess, bspw. in der Schokoladenherstellung
beginnt bei den Rohmaterialien, die in der Regel aus der Silolagerung über automatische
Zuführungen in den Produktionsprozess gelangen. Mah
- len, Mischen etc. geschieht vollautomatisch, auch das Mischen und Rühren sind in
der Regel automatisierte Produktionsvorgänge. Ein Zwischen-Batch-Betrieb, bspw. das
Entleeren der Rührwerke in Behälter mit einem Fassungsvermögen bis zu 78 Tonnen Schokoladenmasse
unterbricht wohl den kontinuierlichen Materialfluss, ändert aber am hohen Massenpotential
des Herstellungsprozesses gar nichts. Die ersten Engpassprobleme bei hohem Materialdurchsatz
zeigen sich am anschliessenden Spritz- oder Giessvorgang, bei dem von der ungeformten
Masse eine stückige, also in Portionen aufgeteilten Form entstehen soll.
[0003] Wenn bis zu diesem Punkt der Produktion der Materialfluss, dank des amorphen Vorliegens
der Zwischenprodukte, mit einfachen Mitteln bewältigt werden kann, meistens durch
Rohrverbindungen welche ein verhältnismässig einfaches Pipelining ermöglichen, das
sich für den vollautomatischen Massentransport besonders gut eignet, können die stückigen
Produkte, oder besser das portionierten Produkt, um es bspw. von stückiger Steinkohle,
die auch pipelinetransportierbar ist, zu unterscheiden, nicht mehr mit den Massengütertransportmethoden
transferiert werden.
[0004] Eine zunehmende Verschärfung der Engpassproblematik, zeigt sich besonders im Verpackungsabschnitt
des Herstellungsprozesses, in welchem in einer einzigen Verpackungsstrasse bspw. ein
Aussstoss von 50 Tonnen/Tag in bspw. 8.8881t-Portionen die Bewältigung von 500'000
Verpackungsvorgängen erfordert. In der Regel sind mehrere solcher Verpackungsstrassen
installiert und auch simultan in Betrieb stehend.
[0005] Wenn schon bei der Portionierung der Materialfluss in mehrere Spritzstrassen aufgeteilt
wurde, um durch simultane, parallele Arbeitsvorgänge Engpässe zu umgehen, so wird
dies beim unvermeidbar seriellen Vorgang der Verpackung erst recht erzwungen. An jede
Spritzstrasse schliessen sich daher mehrere parallel arbeitende Verpackungsstrassen
an, in welchen die in diesem Beispiel produzierten Schokoladetafeln (Portionen) durch
ein für hohe Verpackungsgeschwindigkeiten entwickeltes Flow-Pack-Verfahren eingepackt
werden. In der Regel wird der Flowpackstrang anschliessend in die vorgesehenen Portionen
zerschnitten und die losen Einzelprodukte in irgend einer Weise gesammelt.
[0006] Hier setzt nun die erfinderische Idee ein. Ueblicherweise wird der Materialfluss
verpackter Produkte, hier Schokoladentafeln, entweder vollautomatisch oder von Hand
weiterverarbeitet. Sehr oft geschieht dies doch noch von menschlicher Hand, bspw.
durch ganz konventionelles Abpacken in Schachteln etc., wo aus einer unhandlichen
Vielstückigkeit eine handlichere aber aufwendigere Wenigerstückigkeit herbeigeführt
wird. Gleich welcher Art die Verpackung nun geschieht, bei der Vereinzelung zu abpackbaren
Portionen wird eine prozessinhärente Ordnung eigentlich zu früh aufgehoben.
[0007] Mit prozessinhärenter Ordnung ist in einer hier wertfreien Betrachtung folgendes
gemeint. Verschiedene Bearbeitungsschritte finden an verschiedenen Orten statt, die
unter Umständen sehr nahe beieinander- oder sehr weit auseinanderliegen können. Das
Material muss von einem Ver-(Be-)arbei- tungsschritt zum anderen gefördert werden.
Dabei sind zum Beispiel Lageänderungen oder dergleichen durchzuführen. Sie sind als
Anschlussoperation an den nächsten Prozessschritt aufzufassen und repräsentieren eine
bestimmte (transiente) Ordnung im Gesamtfluss. Eine Störung dieser Ordnung stört den
Ablauf, ein Aufheben dieser Ordnung blockiert den Ablauf. Diese Eingriffe können als
"eingebrachte" Ordnungselemente aufgefasst werden. Die prozessinhärenten Ordnungselemente
dagegen sind implizite (eigentlich schon) vorhanden und müssen speziell aufgesucht
werden, um sie nutzbar zu machen. Recht selten liegen sie auf der Hand, meist derart
selten, dass oft Ordnungselemente in einen Prozess eingebracht werden, wo eine prozessinhärente
Ordnung eigentlich nutzbar gewesen wäre (Beispiel angeben) oder, was auch vorkommt,
eine prozessinhärente Ordnung wird durch einen zusätzlichen Produktionsschritt aufgehoben
(zerstört) und durch eine "eingebrachte" Ordnung ersetzt.
[0008] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren zur Weiterverarbeitung eines
Verpackungsverbundes bspw. Flowpack anzugeben, bei dem die Transportmöglichkeiten
des verpackten Materials wesentlich erweitert werden und das einen Hochgeschwindigkeits-Herstellungsprozess
besonders unterstützt. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zu schaffen.
[0009] Ein Beispiel dieser Nutzung wird an der Weiterverarbeitung eines Flowpackausstosses
von Schokoladentafeln, es können aber auch andere Produkte sein, gezeigt.
[0010] Die Lösung der Aufgabe gemäss Erfindung, wird an einer speziellen Ausführungsform
gezeigt und ist durch die in den Patentansprüchen definierte Erfindung beschrieben.
[0011] Eine der möglichen Anwendungen des erfindungsgemässen Verfahrens und eine spezielle
Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung dieser Anwendung des Verfahrens,
werden anhand der nachfolgend aufgeführten Figuren eingehend diskutiert. Es zeigen:
Figur 1 ein Diagramm eines Materialflusses bei der Herstellung eines Produktes;
Figur 2a/b ein Stück Flowpack in Auf- und Seitensicht zur Erklärung des in das diskutierte
Verfahren involvierten Gegenstandes;
Figur 3 eine schematische Darstellung des Verfahrens am Ausstoss der Verpackungsmaschine
(Produktübernahme);
Figur 4 einen Verfahrensteil nach der Produktübernahme;
Figur 5 eine typische Produktformation zum Zwecke der Ein-und Auslagerung, Pufferung
oder Transports eines Produktausstosses;
Figur 6 eine Vorrichtung zur Erstellung der Formation gemäss Fig. 5;
Figur 7 eine Transportunterlage (Palette) für die Vorrichtung gemäss Fig. 6;
Figur 1 zeigt die letzten Stationen eines Materialflusses in einem Herstellungsprozess
und zwar ab der Portionierung einer Grundmasse (Schokolode) und die damit einhergehende
Aufteilung in simultan arbeitende Fertigungsstrassen. Diese Parallelisierung beginnt
bei den Tafelanlagen 1A bis ID, die einen teigigen Materialfluss von bspw. 22,5 t/h
aufnehmen und zu bestimmten Portionen verarbeiten. Jede Tafelanlage arbeitet auf 1e
eine Verpackungseineheit, die mit 3A bis 3D bezeichnet sind, wobei jede der dargestellten
Einheiten mehrere parallel arbeitende Verpackungsstrassen umfassen kann. In den Verpackungsstrassen
wird das Produkt im Flow- Pack-Verfahren, einer Art Schlauchbeutelverpackung, eingehüllt.
Die Verpackungsgeschwindigkeit in einer Verpackungsstrasse und damit ihr Ausstoss,
beträgt typischerweise 1.8 bis 1.5 m/s. Die Produktströme 4A/a bis 4D/d am Ausgang
der Verpackungseinheiten sollen folgendes zeigen. Ein kleinerer Produktstrom 4a wird
bspw. in voller Ausstossgeschwindigkeit einer automatischen Grossabpackung zugeführt;
ein grösserer Produktstrom 4A kann aus irgendwelchen Gründen nicht gleicher automatisch
abgepackt werden und sollte deshalb in eine Zwischenlagerung kommen.
[0012] Somit stellt sich für den grösseren Produktstrom 4A nun das Problem der Weiterverarbeitung
bspw. in einer Sortenmischstrasse 6 und/oder Zwischenlagerung in bspw. einem Zwischenlager
5 zur späteren Weiterverarbeitung in einer Sortenmischstrasse. Diese Zwischenlagerung
dient einerseits als Zeitpuffer. Andererseits kann ein Transport vorgesehen sein,
der sich über eine kürzere oder längere Distanz erstreckt. Das Verfahren gemäss Erfindung
erlaubt nun solche Zwischenpufferungen durch Nutzung prozessinhärenter Ordnungselemente
fast beliebig durchzuführen, in dem bei deren Nutzung einerseits bei vollem Produktausstoss
die Transfergeschwindigkeit herabgesetzt werden kann und andererseits der portionierte
Materialstrom in bestimmter räumlicher Anordnung stillgelegt werden kann.
[0013] Die Figuren 2a/b zeigen aus zwei Betrachtungsrichtungen eine typische Schlauchbeutelverpackung
mit Portionen 28A bis 20E usf., die in einem "Verpackungsschlauch" 22 untergebracht
sind. Die einzelnen Portionen sind im Verpackungsschlauch durch Verschlusszonen 21A
bis 2ID usf. voneinander getrennt. Im üblichen Flowpackprozess trennt eine Schneidvorrichtung
den Flowpackverbund 22 in etwa mittig in den Verschlusszonen die Portionen voneinander.
Diese Vereinzelung hat bis anhin als unabdingbar gegolten, da bei einem Ausstoss von
1 bis 1,5 m/s der zusammenhängende Flowpackverbund (Materialstrom) nicht zu beherrschen
wäre.
[0014] Gemäss Erfindung wird diese Vereinzelung jedoch gerade vermieden, um eine prozessinhärente
Ordnung zu erhalten und zu nutzen. Es wird auf einen Schneidvorgang verzichtet und
die hohe Geschwindigkeit des Materialstroms durch Zusammenfalten des Flowpackverbunds
heruntergesetzt bis stillgelegt. Als prozessinhärentes Ordnungselement ist die unzerschnittene
bzw. intakte Verschlusszone zu betrachten. Die Gesamtheit der intakten Verschlusszonen
ordnet die Verpackten Portionen in eine definierte Reihe oder Verbund. Den Zusammenfalt-Vorgang
zeigt in einer schematischen Darstellung Figur 3. Links oben in Figur 3 ist der Eintritt
des Materialstroms 30 als Flowpackverbund mit einer Austrittsgeschwindigkeit v1 von
bspw. 1.2 m/s dargestellt. Wie erwähnt, wird eine Vereinzelung der Einzelpackungen
durch Umgehung der Schneidvorrichtung vermieden. Eine skizzenhaft dargestellte Einholvorrichtung
34 mit einem Greifer 35 an seinem freien Ende, zieht nun mit einer Geschwindigkeit
ca. bis =v1 den Flow
- packverbund zu einer über ein Umlenkrad 38 laufenden Förderkette 27 mit einer Anzahl
äquidistant angeordneten Haken 36 und übergibt den Flowpackverbund an bestimmten Verschlusszonen
21 an die Haken 36 der Förderkette 27. Auf diese Weise ergeben sich die in Fig. 3
rechts dargestellten Schlaufen. Der Grad der Auslenkung der Einholvorrichtung 34 bestimmt
die Schlaufenlänge und das "Tastverhältnis" Haken 36/kein Haken 36 ist einstellbar
und bestimmt Faltungsdichte einerseits und die vl/v2-Transformation andererseits.
Hier beträgt die Transformation 1.2:8.2, also eine Verlangsamung auf das 1/6-fache.
Die Verdoppelung der Hakenzahl würde eine weitere Halbierung der Geschwindigkeit bringen.
[0015] Ein weiterer verfahrensmässiger Vorteil der hier diskutierten (hängenden) 3-Dimensional-Förderung
ist in Figur 3 in der Raumrichtung "abwärts verlaufend" in den Transferab
- schnitten 32 und 33 dargestellt. Die Förderkette 37 kann nun (unter Ausnützung der
Schwerkraft, damit die Schlaufen hängend transportiert werden können) räumlich so
geführt werden, wie es die örtlichen Verhältnisse jeweils erfordern. Diese Auslenkbarkeit,
wie sie hier als abwärtsgerichtete Kurve dargestellt ist, ist in alle Raumrichtungen
möglich, also auf-/abwärts, links/rechts- seitlich und beliebige Bahnen zwischen diesen
Richtungen. Dieser Sachverhalt ist in Figur 3 durch einen in eine Anzahl Raumrichtungen
zeigenden Kegel K dargestellt, der an der Uebergabestelle des Verpackungsverbundes
von der Einholvorrichtung 34 auf die Haken 36 eingezeichnet ist. Diese Bahnen können
geradlinig oder gekrümmt sein und der minimale Radius ist in der Regel durch das Transportmittel,
hie die Förderkette 37 begrenzt.
[0016] Eine Wegförderung des verpackungsverbundes in jede beliebige Raumrichtung in beinahe
beliebig gekrümmten Bahnen würde durch den Verpackungsverbund, so wie er aus der Flowpack-Maschine
kommt, nicht zugelassen. Erst wenn er in die hier vorgeschlagene spezielle Anordnung
(Schlaufen) gebracht wird, ist dies möglich. Der aus der Verpackungsmaschine laufende,
gestreckte Verpackungsverbund ist zumindest in allen Richtungen, die in der Ebene
des "flachen" Verbundes liegen, nicht ohne weiteres auslenkbar. Nur Auslenkungen aus
der Ebene sind möglich, dazu gehört bspw. auch ein Verdrehen des bandförmigen Verbundes
für eine seitliche Auslenkung. Diese Beschränkung fällt bei der erfindungsgemässen
Schlaufenanordnung weg. Kurz nach der Schlaufenbildung kann die neue Anordnung des
Verpackungsstrangew bspw. in einem verhältnismässig kleinen, lediglich von der Förderkette
begrenzten Radius in beliebiger Richtung weggefördert werden.
[0017] Figur 4 zeigt nun eine weitere Manipulation des Flowpackverbunds mit einer schematisch
dargestellten Vorrichtung zur Durchführung dieser Manipulation. Wenn bspw. mit der
die ersten Schlaufen bildenden Einholvorrichtung 34 die Schlaufenlänge so eingestellt
wird, dass der Materialstrom bspw. durch einen vorhandenen Mauerdurchbruch von einem
Raum in den anderen geführt werden kann, so ist u. U. diese Schlaufenlänge (-kürze)
für die Weiterverarbeitung wie Pufferung etc. nicht mehr optimal. Eine weitere, nun
zu diskutierende Schlaufenmanipulation verändert die Länge der Schlaufen; sie umfasst
die Operation der Verdopplung der Schlaufenlänge.
[0018] Eine Hilfsvorrichtung 40, die prinzipiell wie die Hauptvorrichtung ausgestaltet ist,
mit einer über Umlenkräder 41,41' laufenden Endloskette 42 mit Haken 46, dient zur
Übernahme von bestimmten Flowpackschlaufen. Das prozessinhärente Ordnungselement ist
die Aufhängung der Schlaufen, genützt davon, wird jede zweite Aufhängung. Die Funktion
gemäss Figur 4 ist folgende: die in Pfeilrichtung zl geförderten Flow- pack-Schlaufen
werden in einem getakteten Verhältnis vom Hauptstrang der Hauptvorrichtung auf einen
Nebenstrang der Hilfsvorrichtung übertragen (major loop/minor loop), d.h. in diesem
Beispiel, dass an der Stelle 45 der Gesamtvorrichtung jede zweite Schlaufe des Flowpackverbundes
an die Haken 46 der Hilfsvorrichtung 40 übergeben wird, von wo diese Schlaufenstelle
unter einem bestimmten Neigungswinkel in Pfeilrichtung z2 synchron bis zum unteren
Scheitel der neuen (verlängerten) Schlaufe gefördert wird. Das Aushängen der im Untergriff
arbeitenden Haken 46 der Hilfsvorrichtung geschieht ohne Zutun, da bei der 3-D-Förderung
Lagevorteile als prozessinhärente Ordnungselemente behandelt werden. Es wird also
kein zusätzliches Ordnungselement (mit zusätzlichen Vorrichtungsteilen nota bene)
in den Prozess eingebracht. Dabei ist es irrelevant, ob das Umlenkrad 41 als Ende
des Nebenstrangs an der Aushängestelle, in deren Nähe oder weiter entfernt angeordnet
ist, das Aushängen der Schlaufen des Untergriffs wird durch die divergente Bahn in
Richtung z2 bewirkt. Eine unnötige Verlängerung der Transportketten wird natürlich
aus Kostenerwägungen heraus vermieden, darum dürfte die dargestellte Hilfsvorrichtung
praxisgerecht sein.
[0019] Als weitere Massnahme des Verfahrens ist eine andere Einholvorrichtung 44 am Umlenkrad
38' der Hauptvorrichtung, also am Hauptstrang gezeigt. Es ist ganz klar, dass die
verlängerten Schlaufen auch weitergeführt werden könnten und an dieser Stelle ein
Kettenumlenkrad 38' als Ende des Hauptstrangs nicht zwingend ist. Am Anfang der Diskussion
wurde eine Verlangsamung bis Stillegung des Materialstroms erwähnt; die Verlangsamung
ist diskutiert worden , in der Folge wird noch die Stillegung im Zusammenhang mit
Figur 5 dargelegt.
[0020] Die in Figur 4 gezeigte Einholvorrichtung 44 kann auf eine in Figur 5 gezeigte Speichervorrichtung
zur automatischen Ein- und Auslagerung des immer noch unvereinzelten Flowpackverbunds
arbeiten. In der ebenfalls schematischen Darstellung von Fig. 5, werden die hängenden
Flowpackschlaufen spiralförmig angeordnet, bspw. mit einer in Figur 6 gezeigten Vorrichtung.
Um sich eine Vorstellung der "räumlichen" Wirksamkeit machen zu können, sei das hier
besprochene Beispiel der Schokoladenherstellung dafür herangezogen. Ein Lagerverbund
von lediglich 2m Höhe und 2m Durchmesser umfasst etwa 30'000 Schokoladentafeln im
Gesamtgewicht von über 3 Tonnen. Dabei sind die ursprünglichen prozessinhärenten Ordnungselemente
immer noch vorhanden, bspw. die fest in Serie angeordneten Produktportionen, sodass
der Flowpackverbund zur Weiterverarbeitung problemlos wieder auf eine gewünschte Ueberführungs-
oder Verarbeitungsgeschwindigkeit in jeder Raumlage gebracht werden kann, wenn nötig
auch bspw. wieder auf die ursprüngliche Prozessgeschwindigkeit von 1.2 m/s, was bei
den heute bekannten Methoden nicht möglich ist. Es wird also bei der Lagerung nicht
nur das Produkt stillgelegt wird, sondern auch die Funktion faktisch angehalten. Zu
jeder beliebigen Zeit kann nach der Lagerung (Stillstand) die stillgelegte, gleichsam
eingefrorene Funktion wieder aufgenommen und reetabliert werden. Auch dies ist bei
den heute bekannten Methoden nicht zu finden. Ein weiterer Vorteil dieser Speicherform
besteht darin, dass trotz 3 Tonnen räumlich dichter Packung keine der Schokoladenportionen
einem Stapeldruck ausgesetzt ist. Die Eigenschaft der Schlauchpackung und prozessinhärente
Ordnungselemente, hier also der unvereinzelte Flowpackverbund, werden herangezogen,
um bei Zwischenlagerung eine für das Produkt stressarme Lagerform mit hohem Raumfüllfaktor
zu realisieren.
[0021] Die Lagerform nach Figur 5 ist nur eine von mehreren Möglichkeiten Flowpack-Schlaufen
raumdicht anzuordnen. Die gezeigt Form ist hauptsächlich zur Zwischenlagerung geeignet,
bei der im Falle der Reaktivierung der First-in-lastout Aspekt keine Rolle spielt.
Es sind aber auch
Vorrichtun- gen realisierbar, mit welchen die Schlaufen vorhangartig im Zick-Zack aufgehängt
werden und welche eine first-in-firstout Entnahme erlauben. Bei einer solchen räumlichen
Anordnung kann innerhalb eines Herstellungsprozesses ein raumsparender Puffer erstellt
werden, der in der Lage ist, bis zu 10 (?) Tonnen Flowpackverbund während des Herstellungsprozesses,
d.h. ohne den Prozess verlangsamen zu müssen, zu puffern. Während in den Abschnitten
vor und nach dem Puffer Hochgeschwindigkeitsprozesse ablaufen können, ist trotzdem
die Transfergeschwindigkeit des Materialstroms beliebig verringerbar, bis zum vorübergehenden
Stillstand, ohne dass der Flowpackverbund, der Hunderte von Metern lang werden kann,
zertrennt werden muss.
[0022] Figur 6 zeigt nun eine sehr einfache Vorrichtung, mit der ein spiralig geordneter
Flowpackverbund, wie er in Figur 5 gezeigt ist, erstellt werden kann. Die Vorrichtung
besteht in ihren wesentlichen Teilen aus einem Antriebssockel 60, in welchen der Fuss
61 eines drehbaren Ständers 62, der an seinem anderen Ende eine als ebene Spirale
augebildete Anordnung des Transportmittels 67 mit Aufnehmern 66 auf einer Tragspinne
63 trägt. Der Antriebssockel ist mit einem hier nich dargestellten Elektromotor ausgerüstet,
der über ein ebenfalls nicht dargestelltes Getriebe den Fuss 61 des drehbaren Ständers
62 antreibt, wie dies durch zwei Drehpfeile angedeutet ist. Gemäss dieser einfachen
Ausführungsweise des Ständers, welcher als Lagermittel in wesentlich grösserer Anzahl
vorhanden ist als bspw. Antriebssockel, ist ein Nachführen der Einholvorrichtung 44
von Aufnehmer zu Aufnehmer ähnlich dem Tonarm eines Plattenspielers vorgesehen.
[0023] So wird die Einholvorrichtung 44 (Fig.4) nahe dem Zentrum 64 der ebenen, sich synchron
drehenden Transportmittel-Spirale positioniert, sodass eine Uebernahme der Schlaufenscheitel
bei den innersten Aufnehmern beginnt und bei den äussersten, bspw am Terminal 68 endet.
Die so aufgehängten Schlaufen formen dann einen Raumverbund, wie er in Figur 5 dargestellt
ist.
[0024] Figur 7 zeigt ein Hilfsmittel für den Transport von behangenen und leeren Ständern.
Es ist dies, im Sinne einer normierten Schnittstelle ein Körper 78 mit Palettnuten
73 zum Einführen der Gabeln eines Gabelstaplers und einer Vertiefung zur Aufnahme
des Fussteils 61 eines Ständers. Die in den beiden Figuren 6 und 7 dargestellten Befestigungs-
und Haltemittel 65,65' sind starke Bolzen mit einer Oese am einen und einem Schraubgewinde
am andern Ende. Durch die Oesen lassen sich zum Einsetzen und Ausheben des Ständers
entsprechend dimensionierte Stangen einer Hebevorrichtung einschieben, womit der Ständer
kippsicher vom Antriebssockel auf den Palettkörper 78 gehoben werden kann. Im Palettkörper
kann für einen allfälligen Transport der Fussteil 61 durch Einschrauben der Bolzen
65 in die Gewindelöcher 65' gesichert werden.
[0025] Somit wäre streng genommen dewr Antriebssockel 60 Teil der Schlaufenanlage und die
Ständer wären eine Art Retourgebinde. Auf die geschilderte Weise können die Vielzahl
Ständer kostengünstig hergestellt werden, inklusive des Palettkörpers, der zum Transport
wie auch zum Lagern verwendet werden kann. In speziellen Lagerräumen können im Boden
eingelassenen Gewindelöcher und seichte Zentriervertiefungen, die das Einsetzen erleichtern,
ein Ersparnis an Palettkörpern ermöglichen.
[0026] Das Entleeren eines voll- oder teilbehangenen Ständers erfolgt in umgekehrter Operation
wie das Behängen und prinzipiell mit denselben Vorrichtungen. Die Schlaufenscheitel
werden mittels der Aufnehmer eines anderen Transportmittels übernommen und zur Weiterverarbeitung
wegtransportiert.
1. Verfahren zum Ordnen eines zusammenhängenden Verpackungsstranges zur Ein- und Auslagerung
in Lagereinheiten oder zur Zwischenpufferung während des Verpackungsvorganges, dadurch
gekennzeichnet, dass vor dem Zerschneiden in Produktportionen, der mit voller Prozessgeschwindigkeit
ausgegebene Verpackungsstrang zur Geschwindigkeitsreduktion abschnittsweise zwischen
Produktportionen aufgenommen und in Schlaufen geordnet wird, wobei zur weiteren Geschwindigkeitsreduktion
der Abstand von den dabei gebildeten Schlaufenscheiteln sukzessive verringert wird,
bis sich die gewünschte Materialgeschwindigkeit eingestellt hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufen durch Untergreifen
des Verpackungsstranges und mit Hilfe des Materialgewichts in eine hängende Ordnung
gebracht sind und die oberen Schlaufenscheitel als Aufhängestelle verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufenscheitel
zwischen zwei Produktportionen angeordnet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass aus erstgebildeten Schlaufen
durch Freigabe oder Neubildung von Schlaufenscheiteln zweitgebildete Schlaufen erstellt
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch Freigabe von Schlaufenscheiteln
aus erstgebildeten Schlaufen doppelt lange zweitgebildete Schlaufen erstellt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch Neubildung von Schlaufenscheiteln
aus erstgebildeten Schlaufen verkürzte zweitgebildete Schlaufen erstellt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch weitere Schlaufenmanipulationen
mittels Freigabe und/oder Neubildung dritt-, viert-, usf.gebildete Schlaufen erstellt
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4,5,6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei
einen oberen und einen unteren Schlaufenscheitel aufweisende hängende Schlaufen die
oberen Schlaufenscheitel in einer ebenen Spirale angeordnet sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4,5,6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei
einen oberen und einen unteren Schlaufenscheitel aufweisende hängende Schlaufen die
oberen Schlaufenscheitel in eine ebene Zigzag-Anordnung gebracht werden.
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss Anspruch 1, gekennzeichnet
durch ein Transportmittel (37) mit Aufnehmern (36) zur Plazierung der Schlaufenscheitel
und mindestens einer mit dem Transportmittel (37) zusammenwirkenden Einholvorrichtung
(34) mit (mindestens) einem den aus der Verpackungsmaschine laufenden Verpackungsstrang
(30) aufnehmenden Greifer (35) zur Bildung von Schlaufenscheiteln, wobei die Einholvorrichtung
(43) einen Holhub auszuführen fähig ist, mit dem der vom Greifer (35) aufgenommene
Verpackungsstrang (38) an einen Aufnehmer (36) am Transportmittel (37) übergeben wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportmittel
(37) mit Aufnehmern (36) über Umlenkräder (38,38') geführt ist und als Endlosmittel
ausgestaltet ist.
12. Vorrichtung einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einholvorrichtung
(34) in ihrer Länge einstellbar ausgestaltet ist, zur Einstellung eines variablen
Holhubs.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Umlankrad
(38,38') eine Einholvorrichtung (34,44) vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10,11,12,13, dadurch gekennzeichnet, dass
zum Transportmittel (37) mit Aufnehmern (36) ein zweites Transportmittel (42) mit
Aufnehmern (46) zugeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Transportmittel
(42) mit Aufnehmern (46) über Umlenkräder (41,41') geführt ist und als Endlosmittel
ausgestaltet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Transportmittel
(37) und das zweite Transportmittel (42) in gleichsinniger Laufrichtung (zl,z2) und
im Winkel zur Schwerkraft zueinander angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die
Anordnung der Aufnehmer (36,46,66) an den Transportmitteln (37,42,67) äquidistant
zueinander ist.