[0001] Die Erfindung betrifft eine Adaptionspatrone für Einsteckrohrsysteme, bestehend im
wesentlichen aus einem Patronengehäuse, einer sich axial anschließenden Schlagbolzenhülse,
einem Patronenboden und einem zylindrischen Mantelgehäuse.
[0002] Eine Adaptionspatrone der vorgenannten Art ist bspw. aus der deutschen Patentschrift
33 21 233 bekannt. Dabei sind das Patronengehäuse, der Patronenboden und auch der
zylindrische Mantel aus Metall, bspw. aus Messing gefertigt. Diese eingesetzten Messinghülsen
haben jedoch den Nachteil einer spezifischen Dichte von 8,5 g/cm
3, wodurch das Gesamtgewicht der Adaptionspatröne an der zulässigen Obergrenze liegt.
Als weiterer Nachteil kommt hinzu, daß die Adaptianspatronen nach dem Schuß originalgetreu
aus der Kanone ausgeworfen werden und in den sogenannten Hülsenauffangkasten fallen.
Dies führt zu Beschädigungen der jeweils unten liegenden Adaptionspatrone, welche
durch den Aufschlag der neu ausgeworfenen Patronen Beulen und Dellen aufweisen und
deshalb innerhalb kurzer Zeit nicht mehr ladbar sind. Die relativ aufwendige und teure
Messinghülse muß demzufolge bereits in kurzer Zeit ausgetauscht werden.
[0003] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Adaptionspatrone der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche von nur geringem Gewicht ist und außerdem die vorgeschilderten
Beschädigungen durch Aufeinanderfallen vermeidet.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der mit dem Mantelgehäuse
fest verbundene Patronenboden einen Hülsenausziehrand aufweist, der von einem Kunststoffring
fest umschlossen ist. Dabei ist der Patronenboden topfförmig ausgebildet und besitzt
einen radial umlaufenden Hülsenausziehrand, der allseitig von einem Kunststoffring
fest umschlossen ist, welcher mit der äußeren Stirn- . fläche des Patronenbodens etwa
bündig abschließt und wobei ferner die zylindrische Wand des Patronenbodens in ihrem
dem Boden abgewandten Endbereich im Außendurchmesser verringert ist, wobei dieser
Endbereich mit dem Mantelgehäuse fest verbunden ist. Das Mantelgehäuse besteht dabei
erfindungsgemäß aus einem faserverstärkten Kunststoff.
[0005] Durch den Einsatz des faserverstärkten Kunststoffs erhält das Mantelgehäuse im Gegensatz
zur Messinghülse des Standes der Technik nur hoch eine spezifische Wichte von etwa
2 g/cm
3. Dadurch wird die Handhabung der Adaptionspatrone wesentlich vereinfacht. Die Umschließung
des Hülsenausziehrandes mit einem Kunststoffring vermeidet die Beschädigung von Adaptionspatronen
bei Aufprall gegeneinander. Zum einen ist der Kunststoffring am Hülsenausziehrand
trotz ausreichender Festigkeit elastisch genug, um beim Aufprall auf eine weitere
Adaptionspatrone ein Einschlagen von Kerben und Dellen zu verhindern, und zum anderen
ist das Mantelgehäuse aus faserverstärktem Kunststoff so widerstandsfähig, daß bei
Aufprall anderer Adaptionspatronen mit einem kunststoffummantelten Hülsenausziehrand
Beschädigungen auf ihrer Oberfläche nicht auftreten können.
[0006] Erfinderische Ausbildungen der Hauptmerkmale sind in den Unteransprüchen 2 bis 6
aufgeführt.
[0007] In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Adaptionspatrone für Einsteckrohrsysteme im Schnitt;
Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Adaptionspatrone gemäß II in Fig. 1.
[0008] Die nach dem Stand der Technik verwendeten Adaptionspatronen sind im Regelfall mit
Messinghülsen ausgestattet. Beim Auswerfen einer solchen Adaptionspatrone werden die
Messinghülsen so stark gegeneinander geschlagen, daß an ihnen Beulen in konvexer und
konkaver Form entstehen. Dadurch ist ein Beladen in den Ladungsraum, bspw. einer Kampfpanzerkanone,
nach kurzer Zeit nicht mehr möglich. Die aufwendig hergestellte und teure Messinghülse
muß bereits nach 20 bis 30 Anwendungen gegen eine völlig neue Adaptionspatrone ausgetauscht
werden.
[0009] Zur Erhöhung der Lebensdauer und Erreichung einer Gewichtsreduzierung wird das Mantelgehäuse
1 aus einem faserverstärkten Kunststoff in Wickel-, Spritz- oder Gießtechnik hergestellt.
Ein solches Mantelgehäuse 1 hat sehr gute mechanische Eigenschaften. Bleibende Verformungen
bei Belastungen entstehen nicht. Dadurch ist eine solche Adaptionspatrone 2 immer
ladbar. Die spezifische Wichte des aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Mantelgehäuses
1 liegt bei etwa 2 g/cm
3, wodurch das Gesamtgewicht in den Mittelbereich der eingesetzten Munition fällt.
[0010] Das Mantelgehäuse 1 ist mit dem Patronenboden 11 fest verbunden. Um die Wickeltechnik
des Mantelgehäuses 1 zu ermöglichen, ist der Patronenboden zweiteilig ausgeführt und
besitzt einen zylindrischen Wandteil 4 und eine Bodenfläche 3, die beide mechanisch
unverschieblich miteinander verbunden sind.
[0011] Diese Teilung 5 erlaubt die einfache Herstellung des Mantelgehäuses auf einem Wickeldorn.
[0012] Die zylindrische Wand 4 des Patronenbodens 11 besitzt einen umlaufenden Hülsenausziehrand
7, der von einem Kunststoffring 8 durch Gießen oder Umspritzen fest umschlossen ist.
Dieser Kunststoffring 8 des Hülsenausziehrandes 7 besteht aus einem schlag- und abriebfesten
Kunststoff und dient so als Dämpfungsglied beim Aufschlagen der Adaptionspatrone in
die Wanne, bzw. in die in der Wanne liegenden weiteren benutzten Adaptionspatronen.
Die Mantelgehäuse werden also wesentlich weniger belastet als dies bei den Metallgehäusen
nach dem Stand der Technik der Fall ist. Die Lebensdauer wird dadurch wesentlich erhöht.
Außerdem wird in vorteilhafterweise der Hülsenauffangkasten weniger stark beansprucht.
[0013] Die zylindrische Wand 4 des Patronenbodens 11 ist in ihrem Endbereich 12 im Außendurchmesser
verringert. In diesem Endbereich wird das Mantelgehäuse 1 in Wickeltechnik fest mit
dem Patronenboden 11 verbunden. Durch die Wickeltechnik entsteht zwischen der zylindrischen
Wand 4 und dem Mantelgehäuse 1 eine nicht lösbare Verbindung 6. Durch eine entsprechende
Aushärtung des Kunststoffes erhält das Mantelgehäuse 1 eine sehr hohe Festigkeit.
[0014] Innerhalb des Mantelgehäuses 1 befinden sich in zentrischer Anordnung axial hintereinander
das Patronengehäuse 9 und die Schlagbolzenhülse 10.
1. Adaptionspatrone für Einsteckrohrsysteme, bestehend im wesentlichen aus einem Patronengehäuse,
einer sich axial anschließen- den Schlagbolzenhülse, einem Patronenboden und einem
zylindrischen Mantelgehäuse,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Patronenboden (11) mit dem Mantelgehäuse (1) aus faserverstärktem Kunststoff
fest verbunden ist und einen umlaufenden Hülsenausziehrand (7) aufweist, der von einem
Kunststoffring (8) fest umschlossen ist.
2. Adaptionspatrone nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Patronenboden (11) topfförmig und mit einer zylindrischen Wand (4) ausgebildet
ist, die in ihrem Endbereich im Außendurchmesser verringert ist und das Mantelgehäuse
(1) in Wickeltechnik fest aufnimmt.
3. Adaptionspatrone nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoffring (8) auf den Hülsenausziehrand (7) aufgespritzt ist und mit
der äußeren Bodenfläche (3) des Patronenbodens (11) bündig abschließt.
4. Adaptionspatrone nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der faserverstärkte Kunststoff des Mantelgehäuses eine spezifische Wichte von
etwa 2 g/cm3 hat.
5. Adaptionspatrone nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Patronenboden (11) zweiteilig ausgeführt ist, wobei die zylindrische Wand
(4) mit dem Boden (11) axial und radial fest verbunden ist.
6. Adaptionspatrone nach den Ansprüchen 1, 2 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Patronenboden (11) aus Stahl gefertigt ist.