[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Skibindung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Eine Skibindung dieser ARt ist in der EP-A2-0183000 beschrieben. Sie hat sich in
der Praxis zwar bewährt, sie hat jedoch den Nachteil, daß sie bei einem Frontalsturz
des Skiläufers sich nicht öffnet.
[0003] Es wurde zwar bei einer Skibindung für einen Langlaufski bereits der Vorschlag gemacht,
durch einen besonderen Mechanismus, der von einem gegebenenfalls einstellbaren Anschlag
des Skischuhs betätigt wird, ein Öffnen der Bindung bei einem Frontalsturz herbeizuführen
(s. FR-PS 2 517 549). Doch hat diese Ausführung den Nachteil, daß das Öffnen erst
dann stattfindet, wenn der Skischuh senkrecht zur Skioberseite verläuft, der Skiläufer
also bereits im Schnee liegt.
[0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diesen Nachteil zu beseitigen und die Skibindung
gemäß dem Stande der Technik mit einer Sicherheitseinrichtung auszustatten, die ein
Öffnen der Bindung bereits dann herbeiführt, wenn der Winkel der bei einem normalen
Langlauf stattfindende Schwenkbewegung des Skischuhs bereits geringfügig überschritten
wird.
[0005] Ausgehend von einer Skibindung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe durch
die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 gelöst. Da die Größe und
Anordnung des Anschlages dem Konstrukteur überlassen ist, hat dieser die Möglichkeit,den
vom Skischuh zurückgelegten Schwenkwinkel zu bestimmen, bei welchem die Auslösung
der Bindung beginnen soll.
[0006] Die Maßnahme des Anspruches 2 hat den Vorteil, daß der Anschlag im Inneren der Bindung
untergebracht ist und dadurch gegen Verschmutzung und Vereisung geschützt ist.
[0007] Der Gegenstand des Anspruches 3 wieder ermöglicht eine robustere Ausbildung der Anschläge
und der Gegenanschläge, wobei die Gefahr eines Knickens eines Gegenanschlages ausgeschlossen
ist.
[0008] In der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
rein schematisch dargestellt. In Fig. 1 ist ein Längsmittelschnitt durch eine erste
Ausführungsform in der Gleitphase, in Fig. 2 in der Abstoßphase, in Fig. 3 bei einem
Frontalsturz und in Fig. 4 nach Freigabe des Skischuhs dargestellt. Fig. 5 ist eine
Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform während der Gleitphase und Fig. 6 eine
Seitenansicht zu Beginn eines Frontalsturzes.
[0009] In den Fig. 1 bis 4 ist mit 1 die Skibindung in ihrer Gesamtheit bezeichnet. Sie
besitzt eine am Ski befestigte Grundplatte 2, welche im Bereich ihres vorderen Endes
einen in Draufsicht U-förmigen Ansatz 2a besitzt. In diesen Ansatz 2a ist eine Querachse
3 gelagert, auf der sowohl ein Schwenkteil 4 als auch ein Haltebügel 5 gelagert ist.
Der Haltebügel 5 besitzt eine Platte 5a und zwei seitliche Führungen 5b für eine Sohlenverlängerung
des Skischuhs. Außerdem ist der Haltebügel 5 mit einem Steg 5c versehen, der eine
Rastnut 5d aufweist. Weiters befindet sich auf der Querachse 3 eine Schenkelfeder
6, welche bestrebt ist, den Haltebügel 5 entgegen dem Uhrzeigersinn nach oben zu verschwenken.
[0010] Der Schwenkteil 4, der von einer Gummifeder 13 belastet wird, ist etwa als Winkelhebel
ausgebildet. Er trägt an seinem zum Skiende hin gerichteten Hebelarm 4a einen nach
oben gerichteten Ansatz 7, der zum Eingriff in ein entsprechendes Loch der Sohlenverlängerung
des Skischuhs bestimmt ist. Im anderen Hebelarm 4b ist eine Achse 8 befestigt, auf
der ein zweiarmiger Hebel 9 gelagert ist. Der eine Arm 9a des Hebels 9 trägt eine
Rastnase, wogegen der andere Arm 9b eine Ausnehmung 10 zum Eingriff der Spitze eines
Skistockes aufweist. Der Innenseite des Armes 9a ist ein Gegenanschlag 2b zugeordnet,
welcher vom Ansatz 2a der Grundplatte 2 zum Skiende hin ragt. Der Hebel 9 steht unter
dem Einfluß einer Feder 12, die bestrebt ist, ihn im Uhrzeigersinn zu verschwenken.
[0011] In der Gleitphase der Skibindung 1 nehmen alle Bauteile die in Fig. 1 dargestellte
Lage ein, indem der Arm 9a mit seinem Ende in die Rastnut 5d eingreift. Schwenkteil
4 und Haltebügel 5 sind sohin gegeneinander verriegelt und bilden eine Einheit.
[0012] Während der Abstoßphase (s. Fig.2) verschwenkt sich die vom Schwenkteil 4 und dem
Haltebügel 5 gebildete Einheit entgegen dem Uhrzeigersinn. Findet jedoch während
der des Langlaufes ein Frontalsturz des Skiläufers statt, so drückt der Gegenanschlag
2b der Grundplatte 2 den Arm 9a des Hebels 9 aus der Rastnut 5d des Steges 5c des
Haltebügels, wodurch die Verbindung zwischen Haltebügel 5 und Schwenkteil 4 unterbrochen
wird (vgl. Fig. 3). Der Skischuh kann daher die Bindung verlassen, und der Arm 9a
des Hebels 9 gleitet über den Steg 5d des Halte bügels 5 unter dem Einfluß der Feder
12 nach unten, wobei sich der Hebel 9 im Uhrzeigersinn verdreht.
[0013] Die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Ausführungsform einer Skibindung 1ʹ ist der
zuerst behandelten sehr ähnlich. Sie unterscheidet sich von dieser lediglich dadurch,
daß der Anschlag am zweiarmigen Hebel 9ʹ von zwei Nasen 9ʹc gebildet ist, die im Bereich
der Seitenwände des Hebels 9ʹ angeordnet sind und die von der Achse 8ʹ weg radial
nach unten und zur Skispitze hin verlaufen. Diesen beiden Nasen 9ʹc sind zwei nach
oben ragende Gegenanschläge 2ʹb zugeordnet, deren beide Anschlagflächen etwa senkrecht
zur Skioberseite verlaufen.
[0014] Während des normalen Langlaufes pendelt wie von dem Schwenkteil 4ʹ und dem Haltebügel
5ʹ gebildete Einheit zwischen den Lagen gemäß den Fig. 5 und 6 hin und her. Findet
während der Fahrt dee Skiläufers jedoch ein Frontalsturz desselben statt, so kommen
die Nasen 9ʹc des Hebels 9ʹ zur Anlage an den Gegenanschlägen 2ʹb der Grundplatte
2ʹ, während sich die Einheit aus Schwenkteil 4ʹ und Haltebügel 5ʹ weiter entgegen
dem Uhrzeigersinn verschwenkt. Dadurch wird aber der Arm 9ʹa des Hebels 9ʹ aus der
Rastnut 5ʹd herausgehoben, was ein Lösen der Verbindung zwischen Haltebügel 5ʹ und
Schwenkteil 4ʹ zur Folge hat. Der Skischuh kann daher auch hier die Bindung 1ʹ verlassen.
[0015] Die Erfindung ist nicht an die in der Zeichnung dargestellten und im vorstehenden
beschriebenen Ausführungsbeispiele gebunden. Vielmehr wäre es denkbar, den den Hebel
verschwenkenden Gegenanschlag auch an einer anderen Stelle als dargestellt anzuordnen.
1. Skibindung (1) für einen Langlauf- oder Tourenski, bestehend aus einer am Ski zu
befestigenden Grundplatte (2), welche eine Querachse (3) trägt, auf der sowohl ein
mindestens einen Verriegelungszapfen aufweisender Schwenkteil (4) als auch ein Haltebügel
(5) schwenkbar gelagert sind, welch letzterer in der Schließstellung eine vordere
Sohlenverlängerung des Schuhs übergreift und in dieser Stellung mittels eines federbelasteten
zweiarmigen Hebels (9) festgehalten ist, der an einem nach oben ragenden Fortsatz
des Schwenkteils (4) gelagert ist, wobei eine Feder (6) Haltebügel (5) und Schwenkteil
(4) im Sinne eines Auseinanderspreizens belastet, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
zweiarmigen Hebel (9,9ʹ) mindestens ein Anschlag (9a,9ʹc) vorgesehen ist, dem ein
Gegenanschlag (2b,2ʹb) an der Grundplatte (2,2ʹ) zugeordnet ist, welcher Gegenanschlag
(2b,2ʹb) während des Langlaufens sich in einem Abstand vom Anschlag (9a,9ʹc) befindet
und bei einem Frontalsturz des Skiläufers nach Zurücklegen eines vorgegebenen Schwenkwinkels
des Schwenkteiles (4,4ʹ) am Anschlag (9a,9ʹc) zur Anlage kommend den Hebel (9,9ʹ)
verschwenkt und dadurch eine Freigabe des Schuhs herbeiführt.
2. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag des Hebels (9)
von der Innenseite des die Rastnase tragenden Hebelarmes (9a) gebildet ist, und daß
der Gegenanschlag (2b) der Grundplatte (2) im Bereich der Längsmittelebene der Skibindung
(1) angeordnet ist (Fig.1 bis 4).
3. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Hebel (9ʹ) zwei Anschläge
(9ʹc) angeordnet sind, welche an die beiden Seitenwände des Hebels angesetzt sind
und denen zwei Gegenanschläge (2ʹb) an der Grundplatte (2ʹ) zugeordnet sind (Fig.
5 und 6).