[0001] Die Erfindung betrifft die Gestaltung im Bereich eines Rostes einer Zerkleinerungsmaschine,
insbesondere zum Zerkleinern von Abfall- und Wertstoffen sowie Erzen, Steinen, Kohlen
u.dgl., deren Gehäuse mit mindestens einem Guteinlaß und mit mindestens einem Rost
im Auslaßbereich versehen ist und einen mit Zerkleinerungswerkzeugen besetzten Rotor
mit horizontaler Achse trägt.
[0002] Eine Zerkleinerungsmaschine vorstehender Art, die jedoch nur für Metallschrott vorgesehen
ist, wird in der DE-OS 22 25 916 beschrieben. Bei dieser bekannten Zerkleinerungsmaschine
übt die Gestaltung im Bereich des Rostes bzw. der im Auslaßbereich angeordnete Rost
auf das Zerkleinerungsergebnis einen mittelbaren oder unmittelbaren Einfluß aus. Allerdings
sind solche Maschinen für die Branchen Abfall-und Wertstoffaufbereitung weniger gut
geeignet, denn die spezifischen Anforderungen, die an die Qualität des Endproduktes
beispielsweise hinsichtlich unterschiedlicher Stückgrößen bzw. Feinheitsgrade und/oder.
Dichten gefordert werden, können nur durch wahlweisen Einsatz von verschiedenartigen
Auslaßrosten mit varilerenden Rostöffnungen erfüllt werden, die in Anpassung an das
gewünschte Endzerkleinerungsergebnis gegeneinander ausgetauscht werden müßten. Die
mit jedem Rostaustausch verbundene Stillstandzeit der Maschine und der daraus resultierende
Produktionsausfall wirken sich dabei natürlich unwirtschaftlich aus, weil die Stillstandzeiten
je nach Häufigkeit eines notwendigen Rostwechsels, der durch das gewünschte Zerkleinerungsergebnis
oder auch durch eine besondere Zerkleinerungsbehandlung vorgegeben ist, erhebliche
Ausmaße annehmen können. Als weitere negative Faktoren addieren sich außerdem zu den
erwähnten Stillstandzeiten die lange Auslaufdauer des Rotors mit in aller Regel hoher
Masse hinzu, der vor dem jeweiligen Rostwechsel zum Stillstand kommen muß, sowie der
mit dem Rostwechsel bzw. Umbau der Maschine verbundene, relativ hohe Personalaufwand.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Zerkleinerungsmaschine der eingangs
beschriebenen Art, für die das Aufgabegutjedoch nicht auf Metallschrott beschränkt
sein soll, die Umrüstung der Maschine zu mechanisieren, um die vorangehend geschilderten
Nachteile weitestgehend zu vermeiden. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß der bzw. die Rost(e) aus mehreren Wirkelemente bildenden, relativ gegeneinander
verlagerbare Schichten aufgebaut ist bzw. sind. Durch eine so gestaltete Zerkleinerungsmaschine
kann bei Bedarf durch Manipulationen im Rostbereich bzw. relative Verlagerung der
die Wirkelemente bildenden Schichten ein Zustand erzeugt werden, durch den während
des Betriebes vollautomatisch ohne Austausch der Wirkelemente
bzw. des Rostes zerkleinertes Material sowohl mit der jeweils geforderten Stückgroße
als auch mit der erforderlichen Dichte erzielt werden kann. Werden dabei die Wirkelemente
in Weiterbildung der Erfindung als ineinandergreifende perforierte Matrize und Patrize
ausgebildet, so kann in besonders vorteilhafter Weise je nach geforderter Stückgröße
oder Dichte die Patrize derart relativ zu der Matrize verlagert werden, daß dadurch
eine offene, geschlossene oder durchragte bzw. durchgriffene Matrize entsteht, die
das gewünschte Endzerkleinerungs- bzw. Dichteergebnis liefert.
[0004] Besonders vielfältige Manipulationsmöglichkeiten bieten sich in vorteilhafter Weiterbildung
der Erfindung durch Ausgestaltungen nach den Unteransprüchen an. Durch die verschiedenartigen
Ausgangsgestaltungen der Matrize und/oder Patrize können unterschiedliche Ausführungsformen
der Wirkelemente im Bereich des Rostes eingestellt werden. Durch diese Maßnahme bzw.
Möglichkeit, die Patrize oder auch Matrize in diesem Fall mit entsprechender Anpassung
der Patrize unterschiedlich geometrisch zu gestalten, kann auf das Aufgabematerial
die gewünschte Wirkung ausgeübt werden, die das geforderte Zerkleinerungsergebnis
liefert.
[0005] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung besteht außerdem die Möglichkeit, anstelle
der Patrize als Wirkelement ein die Matrize überdeckendes Abdeckblech vorzusehen,
wodurch die Manipulationsmöglichkeiten einer geöffneten und geschlossenen Matrize
bzw. eines solchen Rostes bestehen. Des weiteren können die Wirkelemente auch aus
verstellbaren Schichten mit unterschiedlich großen Löchern bestehen, wo-. bei darüber
hinaus auch eine unterschiedliche Lochgeometrie möglich ist. Unter unterschiedlicher
Lochgeometrie werder im Rahmen der Erfindung insbosondere sowohl verschiedene geometrische
Gestaltungen der Löcher, wie beispielsweise runde Oder eckige locher, als auch verschiedene
Lochanordnungen verstanden. Durch diese Maßnahmen führt eine Verstel-
lung bzw. relative Verlagerung der Schichten zueinander zu LochUberschneidungen, die
durch entsprechende Manipulation das gewünschte Zerkleinerungsergebnis liefert.
[0006] Die relative Einstellung der Wirkelemente zueinander wird vorzugsweise dadurch erreicht,
daß die die Wirkelemente bildenden Schichten entweder gegeneinander verschwenk- oder
verschiebbar gelagert sind. Durch diese Maßnahme ist eine besonders praktische Handhabung
und zeitsparende Steuerung der Verstellung der Wirkelemente zueinander ohne Maschinenstillstand
und Demontage gewährleistet, wobei es sich empfehlen kann, eine stufenweise, anschlagbewi.rkte
Verstellung vorzusehen.
[0007] Die Erfindung bzw. erfindungsgemäße Vorrichtung bietet die Möglichkeit, nach Sicht
des Bedienungspersonals das für die Aufbereitung des jeweils gefahrenen Materials
erforderliche Zerkleinerungselement während des Betriebes der Maschine einzublenden
oder zu entfernen. Bei der Aufbereitung von Holzabfällen in der Forstwirtschaft wird
beispielsweise teils leicht zerkleinerbare Rinde der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zugeführt, die keine besonderen Maßnahmen für die Zerkleinerung erfordert; zwischenzeitlich
können dann aber auch stärkere Äste und Wurzeln aufgegeben werden, die nicht ohne
weiteres zerkleinert werden können. In diesem Fall kann das Bedienungspersonal die
erfindungsgemäße Maschine während des Betriebes sofort auf den veränderten Betriebsfall
ein- bzw. umstellen, indem die Patrize eingeblendet wird, die dann durch die Matrizenöffnungen
hindurchragt, so daß die aufgegebenen Äste oder Wurzeln einen zusätzlichen Zerkleinerungseffekt
erfahren, wodurch die Verarbeitung wesentlich intensiviert wird.
[0008] Als weiteres Anwendungsgebiet kommt die schrottverarbeitende Industrie in Betracht.
Zum Beispiel ist die Aufbereitung von sogenanntem Kühlschrott (hochdichter Schrott,
der gegen Ende des Schmelzprozesses zur Chargenberuhigung und/oder -abkühlung zugegeben
wird) für Stahlwerke und Gießereien besonders interessant.
[0009] Entsprechend seiner Verwendung sind drei Sorten von Kühlschrott zu unterscheiden,
an die gleichzeitig auch bestimmte Forderungen hinsichtlich der Dichte und/oder Abmessungen
gestellt werden:
Kühlschrott für den Konverter in Blasstahlwerken. Dieser Schrott sollte eine Dichte
von mindestens 1,0 bis 1,3 t/m3 haben.
Kühlschrott für die Pfanne, der während der metallurgischen Fertigbearbeitung des
Stahls zugeführt wird. Dieser Schrott muß bestimmte Legierungsbedingungen erfüllen
und bunkerfähig sein, weil er über automatisch arbeitende Dosier- und Beschickungsanlagen
zugeführt wird. Die Dichte sollte bei 1,6 bis 1,7 t/m3 liegen.
Kühlschrott für die Gießpfanne. Dieser Schrott muß eine Dichte von ca. 7,0 t/m3 haben, um bei ruhigem Bad durch die Schlackenschicht in das flüssige Metall eindringen
zu können. Die Abmessungen sollten bei ungefähr 15 bis 20 mm Durchmesser und 100 mm
Länge liegen.
[0010] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, durch die relative Verlagerung
bzw. Verstellung der Schichten der Wirkelemente gegeneinander unterschiedliche Lochabmessungen
oder Lochüberschneidungen zu erzeugen, die sowohl das erforderliche Dichteergebnis
als auch die gewünschten
Abmessun- gen liefert.
[0011] Natürlich sind über die vorangehend erläuterten Beispiele hinaus weitere Einsatzgebiete
und Verarbeitungsfälle für die erfindungsgemäße Vorrichtung ohne weiteres denkbar.
[0012] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Zerkleinerungsmaschine mit im
Bereich des Rostes geschlossenem unteren Gehäuseteil bzw. mit durch die Patrize geschlossener
Matrize;
Fig. 2 die Zerkleinerungsmaschine gemäß Fig. 1 mit aus der Matrize ausgeschwenkter
Patrize;
Fig. 3 die Zerkleinerungsmaschine gemäß Fig. 2 mit offenem unteren Gehäuseteil bzw.
aus dem Arbeitsbereich ausgeschwenkter Matrize und Patrize;
Fig. 4 die Zerkleinerungsmaschine gemäß Fig. 1 mit verbundener und ausgeschwenkter
Matrize und Patrize;
Fig. 5 eine alternative Ausfuhrungsform der Zerkleinerungsmaschine in einer der Fig.
1 entsprechenden Darstellung mit im Bereich des Rostes geschlossenem unteren Gehäuseteil
bzw. mit durch die Patrize geschlossener Matrize;
Fig. 6 die Zerkleinerungsmaschine gemäß Fig. 5 mit durch die Matrize durchgeblendeter
Patrize;
Fig. 7 einen vergrößerten Teilausschnitt einer alternativen Matrizenausführungsform;
Fig. 8 einen der Zerkleinerungsmaschine gemäß Fig. 5 entsprechenden vergrößerten Teilausschnitt
der Matrize mit der alternativen Matrizengestaltung nach Fig. 7;
Fig. 9 die Matrize gemäß Fig. 8 mit durchgeblendeter Patrize;
Fig. 10 einen Schnitt entlang der Linie X-X in Fig. 8;
Fig. 11 eine perspektivische Teildarstellung der Matrize und Patrize mit nach oben
abgeklappter Matrize;
Fig. 12 eine Lagerstelle einer austauschbaren schwenkbeweglich gelagerten Matrize
und Patrize im Gehäuse; und
Fig. 13 verschiedene Ausführungsformen bzw. Gestaltungemöglichkeiten einer durch eine
Patrize durchblendeten Matrize.
[0013] Die allgemein mit 1 bezeichnete Zerkleinerungsmaschine besitzt ein Gehäuse 2, welches
auf einer Grundplatte 3 steht. Im Gehäuse 2 läuft ein Zerkleinerungsrotor 4 in Drehrichtung
R um, dessen Welle 5 beidseitig in nicht dargestellten, auf Lagerböcken befestigten
Lagern gelagert ist. Der Rotor 4 besteht aus mehreren auf der Welle 5 im Abstand aneinandergereihten
Rotorscheiben 6, zwischen denen im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1
nur angedeutete Zerkleinerungswerkzeuge 7 auf Achsen 8 drehbeweglich gelagert gehalten
sind, die die Rotorscheiben 6 im radialen Abstand von der Welle 5, parallel zu letzterer,
durchsetzen. Die Welle 5 steht über eine nicht dargestellte Kupplungsscheibe mit einem
Antrieb in Verbindung. Im Gehäuse 2 sind ein Guteinlaß 9 und Gutaustritte 10a und
lOb vorgesehen. Der Guteinlaß 9 ist an der abwärts drehenden Seite des Zerkleinerungsrotors
4 in Höhe der die Rotorachse x enthaltenen Horizontalebene H-H angeordnet. Die Unterkante
der Guteinlaßöffnung 9 ist Teil eines auswechselbaren Ambosses 11.
[0014] Unterhalb des Gutaustritts lOb, der sich in etwa auf der dem Guteinlaß 9 gegenüberliegenden
Seite des Gehäuses 2 befindet, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel der oberhalb
des Zerkleinerungsrotors 4 liegende Teil des Gehäuses 2 als oben und unten offener
Prallschacht 12 ausgebildet, dessen Höhe beispielsweise etwa dem Durchmesser des Zerkleinerungsrotors
4 entspricht. Oben ist der Prallschacht 12 mit einem Klassierrost bzw. Ausl-aßrost
13 abgedeckt, der mit Rostöffnungen 14 versehen ist und sich senkrecht zur Achse des
Prallschachts 12 erstreckt. Der Klassier- bzw. Auslaßrost 13 kann durch eine, mittels
nicht dargestellter Hydraulik-Zylinder um eine Achse 16 schwenkbeweglich gelagerte
Abdeckplatte 15 verschlossen werden. Durch entsprechendes Öffnen oder Verschließen
der Abdeckplatte 15 kann auch Einfluß auf das gewünschte Zerkleinerungsergebnis und
die Enddichte genommen werden. Oberhalb des Klassierrostes 13 ist eine Haube 17 angeordnet,
an der das aus den Rostöffnungen bei geöffneter Klappe 15 herausgeschleuderte Material
nach unten umgelenkt wird, das dann durch eine Öffnung 18 nach außen gelangt. Etwaige
im Gehäuse 2 rotierende, unzerkleinerbare Grobteile können durch eine um eine Achse
20 in den Prallschacht 12 schwenkbare Klappe 19 ausgeworfen werden.
[0015] Der ebenfalls rostartige, in Umlaufrichtung R des Rotors 4 dem Guteinlaß 9 nachgeordnete
zweite Gutaustritt 10a ist erfindungsgemäß folgendermaßen gestaltet: Der bzw. die
den oder die Rost(e) enthaltende(n) kreisbogenförmigen Gehäuseteile(n) 21 ist bzw.
sind im dargestellten Ausführungsbeispiel in radialer Richtung aus mehreren Wirkelemente
22 bildenden Schichten aufgebaut, wobei die Wirkelemente 22 im dargestellten Ausführungsbeispiel
als ineinandergreifende Matrize 23 und Patrize 24 ausgebildet und relativ gegeneinander
verlagerbar bzw. verschwenkbar sind. Bevorzugte Formen bzw. Gestaltungen erfindungsgemäßer
Matrizen bzw. Patrizen werden unten näher beschrieben. Im Sinne der Erfindung können
erfindungsgemäß gestaltete Roste allerdings an allen Stellen des Maschinengehäuses
angeordnet und vorgesehen werden, z.B. im Gehäuseboden (wie dargestellt) als Abdeckung
eines oberhalb des Rotors liegenden Auslaßrostes oder auch als seitlicher Auslaßrost,
beispielsweise in allen raumlichen Lagen.
[0016] Die Matrize 23 und Patrize 24 sind um eine gemeinsame Schwenkachse 25 schwenkbeweglich
gelagert. Zwei Hydraulik- zylinder 26 - die über Gelenkverbindungen 27a und 27b einerseits
an der Patrize 24 und andererseits am Gehäuse 2 der Zerkleinerungsmaschine 1 befestigt
sind - dienen dem Öffnen, Verschließen und/oder Durchblenden, d.h. Hindurchragen oder
Durchgreifen sowie dem Verschwenken der Patrize 24 und/oder Matrize 23 in die verschiedenen
gewünschten Stellungen, die jeweils in Anpassung an die geforderte Stückgröße bzw.
Feinheit und/oder Dichte erforderlich sind. Um mit der Schwenkmöglichkeit der Patrize
24 auch die Matrize 23 bewegen bzw. verschwenken zu können, werden im dargestellten
Ausführungsbeispiel entsprechende Kopplungselemente 28, beispielsweise eine in Fig.
8 und 9 dargestellte Schraubverbindung, vorgesehen, die die Matrize 23.und Patrize
24 miteinander verbindet. Es bestehen alternativ dazu noch weitere technische Möglichkeiten,
die Schwenkbewegung der Matrize 23 durchzuführen, beispielsweise über zwei zusätzliche
Hydraulikzylinder, die unabhängig von der Schwenkbewegung der Patrize 24 auch die
Matrize 23 steuern. Ein zusätzliches Kopplungselement, wie es im zuvor erläuterten
Fall erforderlich ist, wird dann überflüssig.
[0017] Die einzelnen Arbeits- bzw. End- und Austauschstellungen der Matrize 23 und/oder
Patrize 24 werden durch entsprechende Halteelemente, z.B. Sperrbolzen 29, justiert
bzw. arretiert. Die Figuren 1 bis 6 stellen nur einige der vielfältigen Manipulationsmöglichkeiten
im Bereich des den Rost am Gutaustritt 10a enthaltenden Gehäuseteils 21 dar, die mittels
der die Wirkelemente 22 bildenden Schichten, im dargestellten Ausführungsbeispiel
mittels Matrize 23 und Patrize 24, moglich sind. Im Ausführungsbeispiel gemaß Fig.
1 bildet der Gehäuseboden 30 bzw. die Matrize 23 den den Rost enthaltenden Gehäuseteil
21 der Zerkleinerungsmaschine 1. Die Patrize 24 befindet sich im eingeschwenkten Zustand
und greift in die Matrize 23 ein. Auf diese Art entsteht ein geschlossener Gehäuseboden
30. Durch entsprechende Manipulation des oberen Rostes 13 bzw. mit der Abdeckplatte
15 im Bereich des Gutaustritts lOb, d.h. durch Öffnen oder Schließen dieses Rostes
13 können über die Möglichkeit der Einflußnahme mit den Wirkelementen 22 im Bereich
des unteren Rostes auf Stückgrößen und Dichten etc. hinaus zusätzliche Beeinflussungen
erzielt werden. Die Manipulationsmöglichkeit mit dem oberen Rost 13 ist allerdings
nur eine von vielen Möglichkeiten und für die Funktionsfähigkeit der beschriebenen
Zerkleinerungsmaschine 1 nicht zwingend erforderlich. Wird die Patrize 24 aus dem
Funktionsbereich der Matrize 23 ausgeschwenkt, wie in Fig. 2 dargestellt, so ergibt
sich durch die nunmehr freiliegenden Matrizenöffnungen 23a eine entsprechende Klassierwirkung,
was entsprechende Auswirkungen auf die Stückgröße und/oder Dichte bzw. den Feinheitsgrad
des zu zerkleinernden Materials hat.
[0018] In der Stellung gemäß Fig. 3 lassen sich die Wirkelemente 22, hier Matrize 23 und/oder
Patrize 24 relativ leicht gegen andere Wirkelemente 22 austauschen. Dazu werden zunächst
- s.auch Fig. 12 - die die Schwenkachse 25 sichernden, an der Matrize 23 verschraubten
Befestigungselemente 31 und die Befestigungselemente 32, mittels derer der Kopf 33
der Schwenkachse 25 am Gehäuse 2 befestigt ist, gelost. Dann kann die Schwenkachse
25 axial nach außen bis zu der Ausnehmung 34 im Gehäuse ? gezogen werden, so daß die
Matrize 23 frei nach unten ausgetauscht werden kann.
[0019] Die Patrize 24 ist auf einem Rahmen 24a aufgeschraubt, so daß auch diese jederzeit
gegen beliebige andere Patrizen ohne großen Aufwand, nur durch Lösen der Befestigungselemente
bzw. der in Fig. 11 dargestellten Schrauben 35 beispielsweise ausgetauscht werden
kann.
[0020] Fig. 4 zeigt beispielsweise eine Stellung der Wirkelemente 22, in der besonders gut
Wartungsarbeiten an der Zerkleinerungsmaschine ausgeführt und aber auch eventuelle
Materialverstopfungen beseitigt werden können. Wird die Patrize 36 so ausgebildet,
daß sie, wie in Fig. 6 dargestellt, mit ihren Erhebungen durch die Matrize 37 hindurchgreift
bzw. durchgedrückt ist und über die Matrizeninnenfläche 30 hinausragt, so kommt bei
gewissen Materialien beispielsweise ein Mahl- oder auch Reißeffekt zustande, oder
aber bei Schrott auch beispielsweise ein sogenannter "Matrazeneffekt", der den Gehäuseboden
30 vor Verschleiß schützt. Außerdem könnten bei kurzzeitigem Durchstoßen der Erhebungen
der Patrize 36 durch die Matrize 37 die Matrizenlöcher 37a gereinigt werden und/ oder
bei leicht zusetzenden Materialien von Verstopfungen befreit werden.
[0021] Fig. 7 stellt eine alternative Matrize 39 dar, bei der die Matrizenlöcher 39a durch
eine entsprechende Gestaltung - vorzugsweise im wesentlichen L-förmiger Längsschnitt
- als Anschlag wirken. Um die Patrize 38 gegenüber der Matrize 39 bei dem gewünschten
geschlossenem Gehäusetei bzw. Gehäuseboden 30 auf Abstand zu halten, damit die Patrize
38 bzw. ihre in die Matrize ragenden Erhebungen mit den Matrizenlöchern 39a bündig
abschließt bzw. abschließen (s. auch Fig. 5), wird z.B. an einem Gewindebolzen 40,
der durch die Patrize 39 geführt wird und mit einem Drehverschluß 41 versehen ist,
ein Distanzstück 42 angeordnet. Das Distanzstück 42 wird, wie aus Fig. 8 ersichtlich,
in im Patrizenrahmen 38a, über Kreuz (s. Fig. 10) angeordnete, unterschiedliche Tiefe
besitzende Langlöcher 43, 44 durch Anheben und Verdrehen justiert und arretiert. Wird
hingegen eine andere Stückgröße bzw. Dichte des Endmaterials gewünscht, so wird durch
entsprechendes Verdrehen des Drehverschlusses 41 und somit des Distanzstückes 42 das
Distanzstück in dem unteren Langloch 43 versenkt, wodurch die Matrize 39 entsprechend
abgesenkt und die Patrize 38 durch die Matrizenlöcher 39a hindurchgestoßen wird, wie
es in Fig. 9 dargestellt ist.
[0022] Durch entsprechende verschiedenartige Anordnung bzw. Ausrichtung und/oder Abmessungen
der Patrizenerhebungen 24, 36, 38, die in die Matrizenlöcher 23a, 37a, 39a eingreifen,
(s. Fig. 13), ist es möglich, unterschiedlich geometrisch gestaltete aktive Matrizendurchgänge
zu erzielen, die wiederum unterschiedliche Effekte bzw. Wirkungen auf das zu bearbeitende
Material ausüben. Durch andere, unterschiedliche Ausgestaltungen der Patrize, beispielsweise
als Reißwirkelement, Reibwirkelement etc. sind zusätzliche Beeinflussungen hinsichtlich
des Zerkleinerungsgrades möglich.
[0023] Fig. 13 zeigt nur einige der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten für die Patrizenerhebungen
24, 36, 39, die in die Matrizenlöcher 23a, 37a, 39a eingreifen.
[0024] Es besteht bei entsprechend konstruktiver Gestaltung auch die Moglichkeit, die zeichnerisch
nicht weiter dargestellt wird, die, Patrize durch ein Blech zu ersetzen, das die Matrizenlocher
28a, 37a, 39a abdeckt, so daß eine geschlossene Matrize bzw. unterer Gehäuseboden
- auf die vorangehenden Ausführungsbeispiele bezogen - und wahlweise eine Matrize
mit offenen Matrizenlöchern, mit der beispielsweise eine normale Rostwirkung erzielt
werden kann, geschaffen wird. Außerdem können die Patrizen 24, 36, 38 sowohl in den
Hammerschlagebenen, als auch zwischen den Hammerschlagebenen in das Gehäuse 2 hineinragen.
[0025] Die in den Ausführungsbeispielen dargestellte Matrize und Patrize brauchen nicht
einteilig ausgeführt zu sein, sondern können im Rahmen der Erfindung z.B. auch radial
unterteilt, also zweiteilig ausgebildet sein, um die zuvor bei der einteiligen Bauweise
geschilderten Manipulationsmöglichkeiten bei Anordnung entsprechender zusätzlicher
Verstellantriebe zu ermöglichen.
1. Gestaltung im Bereich eines Rostes einer Zerkleinerungsmaschine, insbesondere zum
Zerkleinern von Abfall- und Wertstoffen sowie Erzen, Steinen, Kohlen u.dgl., deren
Gehäuse mit mindestens einem Guteinlaß und mit mindestens einem Rost im Auslaßbereich
versehen ist und einen mit Zerkleinerungswerkzeugen besetzten Rotor mit horizontaler
Achse trägt, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Rost(e) aus mehreren Wirkelemente
(22) bildenden, relativ gegeneinander verlagerbare Schichten aufgebaut ist bzw. sind.
2. Gestaltung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen bogenförmigen, in radialer
Richtung mehrschichtigen Rostaufbau.
3. Gestaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich- net, daß die Wirkelemente (22) als ineinandergreifende Patrize (24, 36, 38) und perforierte
Matrize (23, 37, 39) ausgebildet sind.
4. Gestaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils einen Rost
bildenden Matrizen (23, 37, 39) und Patrizen (24, 36, 38) zwar rastermäßig übereinstimmen,
ihre jeweils korrespondierenden Erhebungen bzw. Löcher jedoch hinsichtlich ihrer Abmessungsrelationen
variabel sind.
5. Gestaltung nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch im Eingriffszustand von
Matrize (23) und Patrize (24) die Matrizenlöcher (23a) verschließende, im Querschnitt
ausfüllende Patrizenerhebungen.
6. Gestaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, gekennzeichnet durch
eine gegenüber der Tiefe der Matrizenlöcher (23a) größere Höhe der Erhebungen der
Patrize (24).
7. Gestaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, gekennzeichnet durch
einen L-förmigen Längsschnitt der Matrizenöffnungen (39a) und der Erhebungen der Patrize
(38).
8. Gestaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, gekennzeichnet durch
die jeweils zugeordneten Matrizenöffnungen nur teilweise ausfüllende Querschnitte
der Patrizenerhebungen.
9. Gestaltung nach Aospruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkelemente
(22) als Matrize (24, 36, 38) und die Matrize überdeckendes Abdeckblech ausgebildet
sind.
10. Gestaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkelemente
aus verstellbaren Schichten mit unterschiedlich großen Löchern bestehen.
11. Gestaltung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch unterschiedliche Lochgeometrie.
12. Gestaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Wirkelemente (22) bildenden Schichten verschwenkbar gelagert sind.
13. Gestaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die die Wirkelemente (22) bildenden Schichten
verschiebbar gelagert sind.
14. Gestaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Wirkelemente (22) bildenden Schichten stufenweise zueinander verstellbar
sind.