[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Sicherheitsband an einem Gebindeverschluss aus
thermoplastischem Kunststoff gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Sicherheitsbänder, auch Garantiebänder genannt, insbesondere für Flaschenverschlüsse
sind bekannt. Sie dienen dazu, den Flascheninhalt gegen unbefugtes Öffnen zu sichern.
Das Sicherheitsband muss demzufolge beim erstmaligen Oeffnen des Verschlusses bzw.
der Flasche leicht erkennbar beschädigt werden.
[0003] Die meisten heute verwendeten Sicherheitsbänder bestehen aus einem Ring, der mittels
einer Vielzahl von dünnen Stegen am Mantel des Verscnlusses befestigt ist und in
etwa den gleichen Aussen- und Innendurchmesser des Mantels aufweist. Nach dem Aufschrauben
des Verschlusses auf eine Flasche wird das Sicherheitsband mittels Wärme eingeschrumpft
und legt sich so unterhalb der wulstförmigen Rippe am Flaschenhals an. Beim Öffnen
des Verschlusses brechen die Verbindungsstege zum Verschluss. Das Sicherheitsband
bleibt am Flaschenhals hängen.
[0004] Sicherheitsbänder dieser Gattung haben den Nachteil, dass sie durch Erwärmen, z.B.
mit der Hand, so weit erweicht werden können, dass der Verschluss zusammen mit dem
Sicherheitsband ohne Beschädigung von der Flasche abgenommen werden kann. Ein weiterer
Nachteil dieser bekannten Verschlüsse besteht darin, dass das Sicherheitsband auf
dem Flaschenhals hängen bleibt und beim Re-cycling, d.h. vor einer Wiederverwendung
oder Wiederverwertung der Flasche, in einem separaten Arbeitsgang entfernt werden
muss.
[0005] Es sind auch Sicherheitsbänder, auch Originalitätsverschlüsse genannt, bekannt (FR-A-2454977),
die beim Öffnen des Verschlusses brechen und an diesem hängen bleiben sollten. Die
mit Sollbruchstellen versehenen bekannten Sicherheitsbänder haben den Nachteil, dass
sie bereits beim Aufbringen des Verschlusses auf die Flasche häufig brechen und so
die Originalität von Anfang an nicht gewährleistet ist.
[0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0007] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, ein
Sicherheitsband für einen Flaschenverschluss aus Kunststoff zu schaffen, der beim
Aufbringen des Verschlusses mit dem Band auf den Flaschenhals mit Sicherheit keinen
Schaden erleidet und beim Aufdrehen des Verschlusses (Oeffnen der Flasche) sofort
und gut sichtbar mindestens teilweise vom Verschluss abgelöst wird.
[0008] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass das Sicherheitsband, das Teil des Verschluss ist, mit dem Verschluss in einem
einzigen Arbeitsgang und mit bestehenden Verschlussmaschinen auf das Gebinde aufgebracht
werden kann. Eine Beschädigung des Sicherheitsbandes während des Aufschraubens des
Verschlusses auf das Gebinde kann dank der elastischen ausgestalteten Verbindung des
Bandes mit dem Verschluss trotz grosser Fertigungstoleranzen, insbesondere bei Galsgebinden,
verhindert werden. Beim Öffnen des Verschlusses wird das Sicherheitsband infolge
der auf dieses aufwirkenden Zugkräfte in zwei im voraus bestimmten Schritten vom Verschluss
abgetrennt. Das abgetrennte Band verbleibt am Verschluss hängen und zudem in nach
aussen und/oder nach unten abstehender Lage zum Verschluss gehalten. Ein Zurückbiegen
oder Anlegen an den Flaschenhals ist infolge plastischer Verformung des Verbindungs
steges beim Öffnen des Verschlusses nicht mehr möglich.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Merkmalen der abhängigen
Ansprüche enthalten.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines Verschlusses mit einem Sicherheitsband,
Figur 2 einen Querschnitt durch den Verschluss entlang Linie II-II in Figur 1,
Figur 3 einen Flaschenhals mit einem von diesem abgeschraubten Verschluss, dessen
Sicherheitsband aufgebrochen ist,
Figur 4 ein vergrössert dargestellter Ausschnitt des Bandes mit einem Stütznocken
und
Figur 5 ein vergrössert dargestellter Ausschnitt eines Bandes mit umlaufend gleichbleibendem
Querschnitt.
[0011] In der perspektivischen Darstellung nach Figur 1 ist ein Kunststoffverschluss 1
mit einem Sicherheitsband 2 in einer Ansicht von unten dargestellt. Der Verschluss
1 ist nicht Gegenstand der Erfindung, und es werden dessen Merkmale bezüglich der
Raumform und der für einen dichten Verschluss notwendigen Dichtungsmittel im Innern
des Verschlusses 1 weder dargestellt noch näher erläutert.
Am Rand 3 an der offenen Seite des Verschlusses 1 ist das Sicherheitsband 2 in Gestalt
eines im wesentlichen kreiszylindermantelförmigen Ringes 5 angebracht. Der Ring 5
ist mittels zweier Verbindungsstege 7 und 9 im wesentlichen starr und untrennbar
oder trennbar mit dem Verschluss 1 verbunden. Unmittelbar beim Verbindungssteg 7
ist an der Stelle B der Querschnitt des Ringes 5 durch eine Einschnurung 11 wesentlich
verkleinert. Die Einschnürung 11 weist an ihrer dünnsten Stelle vorzugsweise nur noch
die Dicke einer Haut auf. Zusätzlich zur Wandstärkenverringerung kann der Ring 5
an der Einschnürung 11 durch eine spitzwinklige Kerbe 13 verengt sein. Der Verbindungssteg
9 befindet sich in einem Abstand vom Verbindungssteg 7, der vorzugsweise geringer
ist als der halbe Umfang des Ringes 5.
[0012] Seitlich des Verbindungssteges 9 an der mit A bezeichneten Stelle ist der Ring 5
durch einen vorzugsweise in einen spitzen Winkel auslaufenden Einschnitt 15 axial
geteilt. Die Trennstelle beim Einschnitt 15 kann auch mit einer dünnen Haut überbrückt
sein, deren Festigkeit vernachlässigbar klein ist, die aber optisch den Ring 5 einteilig
erscheinen lässt, bevor dieser beim Öffnen oder Entfernen eines Ringabschnittes zerrissen
wird (in gebrochenen Linien angedeutet).
[0013] Der Ring 5 kann damit in einen im wesentlichen starr und untrennbar mit dem Verschluss
1 verbundenen kürzeren Ringabschnitt 17 und einen mit dem Verschluss 1 elastisch verbundenen
längeren Ringabschnitt 19 geteilt werden. Der Ringabschnitt 19 ist an der Stelle A
nur durch einen sehr schmalen Verbindungssteg 21 mit dem Verschluss 1 verbunden. Vorzugsweise
wird die schwächste Stelle des Verbindungssteges 21 durch eine Kerbe 23 exakt bestimmt.
[0014] Auf dem Ringabschnitt 19 ist in geringem Abstand zum Einschnitt 15 oder direkt an
diesen anschliessend auf der Innenseite ein tangential verlaufender Haltenocken 25
angebracht. Ein weiterer Haltenocken 25 kann ebenfalls direkt anschliessend an die
Einschnürung 11 oder in einem geringen Abstand zu dieser angeordnet sein. Weitere
Haltenocken 25 können in regelmässigen oder unregelmässigen Abständen ebenfalls auf
der Innenseite der Ringabschnitte 17 und 19 vorgesehen sein.
[0015] Etwa in der Mitte zwischen der Einschnürung 11 und der Stelle A ist der Ringabschnitt
19 durch mindestens eine Sollbruchstelle 27, z.B. einen fadenförmigen Steg, oder eine
anders ausgebildete, definiert aufbrechbare Verbindung mit dem Verschluss 1 verbunden.
Direkt über der Sollbruchstelle 27 ist kein Haltenocken 25 angebracht. Der Steg 27
liegt vorzugsweise zwischen zwei 25 Haltenocken.
[0016] Der in einem Abstand zum Rand 3 des Verschlusses 1 liegende Ring 5 weist in im wesentlichen
regelmässigen Abständen gegen den Rand 3 des Verschlusses 1 gerichtete Stütznocken
29 auf. Das freie Ende 31 der Stütznocken 29 liegt in geringem Abstand - wie in Figur
4 gezeigt - oder in direkter Berührung mit der Kante 3. Vorzugsweise ist an den Stütznocken
29 ein Fuss 30 angebracht, so dass eine breite Auflagefläche fur den Rand 3 des Verschlusses
1 entsteht. Die Auflagefläche kann parallel oder geneigt zum Rand 3 verlaufen.
[0017] Zur Erhöhung der Festigkeit des Ringes 5 bzw. der Ringabschnitte 17 und 19 kann der
Ring 5 mit einer umlaufenden Rippe 33 vorsehen sein. Auch die Rippe 33 kann an der
Stelle A unterbrochen und bei der Einschnürung 11 kann deren Querschnitt ebenfalls
verringert sein.
[0018] In der Figur 2, welche einen Schnitt durch den Verschluss entlang der Kante 3 darstellt,
ist deutlich die geringere Länge des Ringabschnittes 17 mit den beiden diesen Ringabschnitt
verbindenden Stegen 7 und 9 sowie dem benachbart liegenden Einschnitt 15 bzw. der
Einschnürung 11 sichtbar.
Die Haltenocken 25 sind im wesentlichen übergangsfrei in den Ring 5 überlaufend ausgebildet.
Die Sollbruchstelle 27 weist einen kleinsten Durchmesser auf, der ca. zwei- bis zehnmal
geringer ist als die Dicke d des Ringes 5.
[0019] Anstelle eines Ringes 5 mit auf dem Umfang verteilten Stütznocken 29 kann auch ein
Ring 5 mit umlaufender Abstützung 30 vorgesehen werden.
In Figur 5 ist der Querschnitt einer solchen umlaufenden Abstützung 30 gezeigt. Bei
dieser Ausgestaltung kann auf die Ausbildung einer Rippe 33 verzichtet werden, weil
der Ring 5 an sich eine genügende Stabilität aufweist.
Die Flanken der Abstützung 30 müssen nicht geradlinig verlaufen; sie können auch bogenförmig
(in gebrochenen Linien in Figur 5 angedeutet) oder geknickt ausgebildet sein.
[0020] Im folgenden wird die Funktionsweise des erfindungsgemässen Verschlusses 1 bzw.
des aus dem Ring 5 gebildeten Sicherheitsbandes 2 näher erläutert.
[0021] Der Verschluss 1 mit dem daran angebrachten Sicherungsband 2 wird in herkömmlicher
Weise mit einer Verschlussmaschine auf das Gewinde 43 einer Flasche 41 oder eines
anderen eine Öffnung mit einem Gewinde 43 versehenen Behälters aufgeschraubt. Beim
Aufschrauben des Verschlusses 1 behält der kürzere Ringabschnitt 17 seine Lage zum
Verschluss 1 im wesentlichen bei. Der längere Ringabschnitt 19 wird durch das Gewinde
43 und im besonderen durch den dem Gewinde 43 folgenden umlaufenden Wulst 37 an der
Mündung 39 radial nach aussen gedrängt. Die elastische Verbindung an der Stelle A,
insbesondere der dünne Verbindungssteg 21 und die Sollbruchstelle 27 sowie die Einschnürung
11 ermöglichen diese radiale Bewegung, ohne dabei Schaden zu nehmen.
[0022] Sobald die Haltenocken 25 uber den Wulst 37 an der Mündung 39 hinwegbewegt sind,
d.h. sich unterhalb des Wulstes 37 befinden, springt der Ringabschnitt 19 und 17,
sofern Nocken vorhanden sind, in die ursprüngliche Lage zurück und verhakt sich an
der Unterseite des Wulstes 37, dessen untenliegende Flanke im wesentlichen radial
zum Flaschenhals 39 verläuft. Während des Aufschraubens wird der Ring 5 stets von
den Stütznocken 29 bzw. der umlaufenden Abstützung 30 am Verschluss 1 gestützt.
[0023] Beim Aufdrehen des Verschlusses 1 zum Öffnen der Flasche gelangen die Haltenocken
25 axial von unten in Anlage mit der im wesentlichen radial verlaufenden unteren
Flanke des Wulstes 37 und werden von dieser zuruckgehalten. Durch die uber die Haltenocken
25 auf den Ringabschnitt 19 wirkenden Kräfte wird der in Drehrichtung gesehen hinter
der Sollbruchstelle 27 befindliche Teil des Ringabschnittes 19 unter dem Wulst 37
am Flaschenhals 39 zuruckgehalten, während der Verschluss 1 axial nach oben geführt
wird. Mit zunehmendem Abstand zwischen dem Ringabschnitt 19 und dem Rand 3 des Verschlusses
1 wird die Zugkraft auf die Soll bruchstelle 27 so gross, dass diese reisst. Nun
wird der nur noch an der Einschnürung 11 und am Steg 21 gehaltene Ringabschnitt 19
zwischen den beiden Verbindungsstellen unter dem Wulst 37 der Flasche 1 gehalten.
Beim weiteren Aufdrehen des Verschlusses 1 oder spätestens beim Abnehmen des Verschlusses
1 reisst die Verbindung auch an der Einschnürung 11. Die Verbindung an der Stelle
A bleibt erhalten, da die Kerbe 23 erlaubt, dass der Ringabschnitt 19 scharnierartig
geschwenkt wird. Die plastische Verformung des Verbindungssteges 21 bewirkt, dass
der vom Verschluss 1 teilweise abgetrennte Ringabschnitt 19 nicht in die ursprüngliche
Lage zurückfedern und/oder leicht abgerissen werden kann.
Das einmal aufgerissene Sicherheitsband 2 kann auch nicht zum Schein wieder an den
Verschluss 1 angelegt werden.
1. Sicherheitsband an einem Gebindeverschluss aus Kunststoff, welches Sicherheitsband
aus einem umlaufenden Ring besteht, der durch mehrere Stege mit dem Flaschenverschluss
verbunden und beim Öffnen der Flasche vom Verschluss abtrennbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Ring (5) aus zwei ungleich langen Ringabschnitten (17 und 19) besteht, die
an den Stellen (A und B) am Umfang durch eine örtlich begrenzte, den gesamten Ringquerschnitt
örtlich verkleinernde Einschnurung (11) bzw. einen Einschnitt (15) erzeugt werden.
2. Sicherheitsband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringabschnitt
(17) im wesentlichen starr und untrennbar oder trennbar mit Stegen (7 und 9) mit
dem Verschluss (1) verbunden und der zweite Ringabschnitt (19) durch einen elastisch
ausgebildeten Steg (21) und durch die Einschnürung (11), die die beiden Ringabschnitte
(17 und 19) direkt miteinander verbindet, mit dem Verschluss (1) verbunden ist.
3. Sicherheitsband nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Abschnitt (17) des Ringes (5) an den Enden durch Stege (7 und 9) im wesentlichen
starr und untrennbar oder trennbar mit dem Verschluss (1) verbunden ist.
4. Sicherheitsband nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ringabschnitte (17 und 19) mindestens je einen gegen den Verschluss (1) gerichteten,
jedoch nicht mit diesem verbundenen Stütznocken (29) oder einer umlaufenden Abstützung
(30) aufweisen.
5. Sicherheitsband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Stütznocken (29)
bzw. die umlaufende Abstützung (30) ein eine breite Auflagefläche bildender Fuss (30)
angebracht ist, dessen dem Rand (3) des Verschlusses (1) zugewendete Auflagefläche
parallel oder geneigt verläuft.
6. Sicherheitsband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
am Ring (5) eine Verstärkungsrippe (33) angebracht ist.
7. Sicherheitsband nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
am Ringabschnitt (19) mindestens ein den Ringabschnitt (19) mit dem Verschluss (1)
verbindende Sollbruchstelle (27) oder ein fadenförmiger Steg angebracht ist.
8. Sicherheitsband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Innenseite des Ringes (5) ein oder mehrere tangential ausgerichtete Haltenocken
(25) angebracht sind.
9. Sicherheitsband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Ringabschnitt
(19) je ein Haltenocken (25) unmittelbar im Anschluss an die Einschnürung (11) und/oder
an die Stelle (A) beim Einschnitt (15) anschliessend angeordnet ist.
10. Sicherheitsband nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich direkt über der Sollbruchstelle (27) kein Haltenocken (25) angebracht
ist.