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EP 0 254 769 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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03.02.1988 Patentblatt 1988/05 |
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Anmeldetag: 23.10.1986 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL |
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Priorität: |
24.07.1986 DE 3625005
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Anmelder: IDEAL-STANDARD GMBH |
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D-53008 Bonn (DE) |
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Erfinder: |
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- Burkard, Bernhard
D-5591 Brenn
Rheinland Pfalz (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Sanitäre Einlaufarmatur für Wannen, Waschtische oder dergl. |
(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Sanitäre Einlaufarmatur für Wannen, Waschtische
oder dergl. mit einem insbesondere farbigen Armaturengehäuse und wobei das Armaturengehäuse
(1) aus einem keramischen Material besteht und der Hohlraum (9) zwischen der Wandung
des Armaturengehäuses (1) und einer aus wasserführenden Teilen und Dichtelementen
bestehenden Baugruppe (2) mit einem hochfesten Kunstoff ausgeschäumt ist.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine sanitäre Einlaufarmatur für Wannen, Waschtische
und dergl. mit einem insbesondere farbigen Armaturengehäuse.
[0002] Einlaufarmaturen sind seit einer Vielzahl von Jahren bekannt und werden insbesondere
für Wannen, Waschtische oder dergl. verwendet. Das Armaturergehäuse besteht in der
Regel aus Messing und weist eine metallische oder nichtmetallische Oberfläche auf.
Die Oberfläche ist häufig verchromt. Für die Herstellung verschiedenfarbiger Armaturengehäuse
ist es bekannt, diese entweder mit einem Naßlack zu überziehen, welcher nach der Trocknung
mittels einer transparenten Kunstharzschicht geschützt wird, oder mit einer Pulverbeschichtung
zu versehen, die eingebrannt wird.
[0003] Ein Nachteil bei den bisher verwendeten Einlaufarmaturen ist darin zu sehen, daß
die metallischen oder nichtmetallischen Oberflächen des Armaturengehäuses nicht putz-
und kratzfest sind und ferner wegen der hohen Wärmeleitfähigkeit von Messing erheblichen,
schlagartigen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, was der Benutzer als unangenehm
empfindet. Hinzu kommt, daß es fertigungstechnisch schwierig ist, an den herkömmlichen
Oberflächen Dekors, Ornamente, Kennzeichen oder dergl. anzubringen. Außerdem sind
verchromte Armaturengehäuse anfällig gegen Verkalkung.
[0004] Ferner ist es bereits bekannt, farbige Ventilgehäuse für sanitäre Absperr- oder Mischventile
aus einem keramischen Material herzustellen (siehe Gbm 85 07 950).
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugunde, die vorstehend genannten Nachteile bei einer
sanitären Einlaufarmatur der eingangs genannten Art zu beseitigen, und eine Einlaufarmatur
zu schaffen, die einfach in der Herstellung, sicher in der Wirkungsweise ist und eine
hohe Festigkeit aufweist.
[0006] Erreicht ist dieses Ziel dadurch, daß das Armaturengehäuse aus einem keramischen
Material besteht und der Hohlraum zwischen der Wandung des Armaturengehäuses und einer
aus wasserführenden Teilen und Dichtelementen bestehenden Baugruppe mit einem hochfesten
Kunststoff ausgeschäumt ist. Eine bevorzugte Ausführungsform ist in den Unteransprüchen
2 bis 4 gekennzeichnet.
[0007] Patentanspruch 5 sieht ein Verfahren zur Herstellung der sanitären Einlaufarmatur
vor.
[0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel im Längsschnitt
dargestellt.
[0009] Die sanitäre Einlaufarmatur besteht aus einem Porzellan-Armaturengehäuse 1; in diesem
befindet sich eine Baugruppe 2. Sie besteht aus einem Winkelanschluß 3 und einem Anschlußstück
7 mit einem Sicherungs- u. Dichtring 8. Durch ein Verbindungsstück 4 ist die Baugruppe
2 unter Einfügung eines Sicherungs- u. Dichringes 5 und eines Gummiringes 6 in dem
Winkelanschluß 3 befestigt. In den Hohlraum 9 ist bis annähernd zum Anschlußstück
7 ein nach dem Aushärten hochfester Polyurethanschaum eingebracht. Es ist auch möglich
und vorgesehen, anstatt des Verbindungsstückes 4, während des Ausschäumens einen nicht
gezeigten Zentrierdorn zu verwenden. Wenn ein Zentrierdorn verwendet wird, wird dieser
anschließend durch das Verbindungsstück 4 ersetzt. Ein Anschlußstück 10 ist auf dem
Anschlußstück 7 unter Einfügung eines O-Ringes 11 befestigt. In dem Porzellankörper
1 ist ein Schnappeinsatz 12 eingerastet. Als Abstützung und Abschluß an einer nicht
gezeigten Wand ist ein Anschlagstreifen 13 vorgesehen. In das Verbindungsstück 4
ist ein Strahleinsatz 14 eingeschraubt. Die dargestellte und beschriebene Ausführung
ist nur ein Beispiel zur Verwirklichung der Erfindung, und diese ist nicht darauf
beschränkt, vielmehr sind im Rahmen des erfindungsgemäßen Grundgedankens besonders
hinsichtlich der Anordnung und Gestaltung der einzelnen Teile auch noch andere Möglichkeiten
gegeben.
[0010] Eine erfindungsgemäße Einlaufarmatur, deren Gehäuse wegen der Kunststoffausschäumung
eine hohe Festigkeit aufweist und z.B. auch als Griff benutzt werden kann, bereitet
in der Herstellung keine Schwierigkeiten. Der Kostenaufwand ist relativ gering. Das
keramische Armaturengehäuse, dessen Wärmeleitfähigkeit gegenüber Metallausführungen
deutlich geringer ist, und das deshalb im Betrieb wohltemperiert bleibt, kann leicht
in beliebigen Farben und Formen hergestellt und mit beliebigen Dekors, Ornamenten,
Kennzeichen etc. versehen werden. Dies bedeutet ferner, daß die pflegeleichten Armaturengehäuse
ohne Schwierigkeiten mit Oberflächen im Glasurbrand versehen werden können, die denen
entsprechen, welche z.B. farbige Wannen, Waschtische, Sitzwaschbecken etc. aufweisen.
Verkalkungsgefahren bestehen nicht. Die Oberflächen sind putzmittel- und kratzfest.
Aufgrund der Verwendung der Baugruppe 2 steht das keramische Armaturengehäuse nicht
unter Wasserdruck. Es versteht sich von selbst, daß eine erfindungsgemäße Ausschäumung
auch für die Ausläufe von z.B. Mischventilen oder Einzel-Absperrventilen verwendet
werden kann.
1. Sanitäre Einlaufarmatur für Wannen, Waschtische oder dergl. mit einem insbesondere
farbigen Armaturengehäuse, dadurch gekennzeichnet, daß das Armaturengehäuse (1) aus
einem keramischen Material besteht und der Hohlraum (9) zwischen der Wandung des
Armaturengehäuses (1) und einer aus wasserführenden Teilen und Dichtelementen bestehenden
Baugruppe (2)mit einem hochfesten Kunststoff ausgeschäumt ist.
2. Freistehende, sanitäre Einlaufarmatur nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß das Armaturengehäuse (1) aus Porzellan besteht.
3. Sanitäre Einlaufarmatur nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlraum (9) mit Polyurethanschaum ausgefüllt ist.
4. Freistehende, sanitäre Einlaufarmatur nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in ein Verbindungsstück (4) ein Luftsprudler (14) eingeschraubt ist.
5. Verfahren zur Herstellung einer sanitären Einlaufarmatur, nach den Ansprüchen 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Baugruppe (2) in dem Armaturengehäuse
(1) unter Einfügung eines Gummiringes (6) und eines Sicherungs- Dichtringes (5) durch
ein Verbindungsstück (4) oder einen Zentrierdorn befestigt wird, anschließend der
nach dem Aushärten hochfeste Kunststoffschaum bis annähernd in die Nähe des Verbindungsstückes
(7) eingebracht wird und dann ein Anschlußstück (10) unter Einfügung eines O-Ringes
(11) und eines Sicherungs- und Dichtringes (8) auf dem Anschlußstück (7) befestigt
und danach ein Schnappeinsatz (12) in dem Armaturengehäuse (1) verrastet und davor
ein Anschlagstreifen (13) angeordnet wird.
