[0001] Die Erfindung betrifft eine Haubeneinheit zum Verschließen von Flaschen, insbesondere
von Medikamentenflaschen, die eine Tropfenzählerröhre aufweist und eine darüber gestülpte
Kappe, durch die die Tropfenzählerröhre nach Öffnung wiederverschließbar ist, wobei
die Haubeneinheit im Originalzustand von der Flasche untrennbar ist.
[0002] Solche Verschlüsse von Flaschen mit Tropfenzählerröhren sind bekannt, haben neben
Vorteilen jedoch noch gewisse Nachteile. Sie sind z. B. gegen Fälschungen des Behälterinhaltes
sicher, weil sie nicht geöffnet werden können, ohne daß der Originalzustand der Haube
zerstört wird.
[0003] In der Haubeneinheit nach DE-OS 27 43 270 wird dies z. B. dadurch erreicht, daß das
Oberteil der Haube fest auf einem Unterteil befestigt ist und dies Unterteil den Flaschenhals
umschließt. Im Oberteil der Haube befindet sich ein geschwächter Wandbereich, so
daß bei Ausübung einer Querkraft sich dieses Oberteil verbiegt oder abbricht. Hierdurch
soll verhindert werden, daß die Haubeneinheit als Ganzes, also Unterteil und Oberteil,
vom Flaschenhals abgehebelt werden können, ohne die Haubeneinheit zu beschädigen.
Die vorschriftsmäßige Öffnung erfolgt durch Abziehen eines Trennringes, wodurch die
Fixierung des oberen Teiles der Haube an den unteren Teil gelöst wird. Auch durch
diese vorschriftsmäßige Art der Öffnung wird der Originalzustand der Haube zerstört.
[0004] In der DE-OS 32 15 522 ist ebenfalls ein zweiteiliges System beschrieben, bei dem
im Originalzustand Oberteil und Unterteil der Haubeneinheit durch miteinander verzahnte
Wülste verbunden sind. Hier müssen - wie in der vorerwähnten Offenlegungsschrift -
Abdichtungsflächen zwischen Oberteil und Unterteil der Haubeneinheit für die erforderliche
Güte der Sterilität auch bei langen Lagerzeiten sorgen. Um dies zu gewährleisten,
weist das hier dargestellte Beispiel eine Kombination mehrfacher, kompliziert strukturierter
Dichtflächen auf. Wie im vorerwähnten Beispiel erfolgt die Erstöffnung durch Abziehen
eines Trennringes im Schwächungsbereich der Haubenkappe.
[0005] Nachteilig an diesen Konstruktionen ist es, daß das Ohr, welches am Trennring befestigt
ist, um ihn abziehen zu können, durch unsachgemäße Handhabung während der Lagerung
oder während des Öffnungsversuches abreißen kann. In diesem Falle gestaltet sich die
Öffnung der Flasche schwierig. Weil die Haubeneinheit auch im ungeöffneten Originalzustand
zweiteilig ist und die Keimfreiheit des Inhaltes der Tropfenflasche auch über oft
längere Dauer der ungeöffneten Lagerung gewährleistet sein muß, sind mehrfache und
kompliziert angeordnete Dichtungsflächen notwendig, um die erforderliche Sterilität
des Behälterinhaltes zu gewährleisten. Zudem ist es erforderlich, die Toleranzen
der Dichtflächen auch bei großen Stückzahlen gleichbleibend klein zu halten, womit
an den Herstellungsprozeß entsprechende Anforderungen gestellt werden müssen.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb insbesondere darin, ein einfaches,
störunanfälliges Öffnungssystem mit einfachem Abdichtungssystem zu schaffen sowie
gleichzeitig die Güte der Abdichtung zu erhöhen und sie von Schwankungen des Herstellungsprozesses
unabhängiger zu machen, ohne die preiswerte Massenherstellung zu gefährden.
[0007] Die Aufgabe wird insbesondere dadurch gelöst, daß die Kappe im ungeöffneten Original-Zustand
einteilig und über eine Sollbruchstelle mit dem Befestigungssockel der Haubeneinheit
verbunden sowie durch Aufbrechen dieser Sollbruchstelle öffenbar ist.
Vorzugsweise ist der Kappen-Sockel über eine Sicherungseinrichtung unlösbar mit der
Flasche verbunden.
[0008] Zweckmäßigerweise besitzt die erfindungsgemäße Haubeneinheit einen Schraubsockel,
mit dem sie auf Flaschen befestigt ist. Hierdurch ergibt sich einerseits eine universelle
Verwendbarkeit der Haubeneinheit, da sie keine speziell ausgebildeten Flaschenhälse
zu ihrer Befestigung braucht. Andererseits ergibt sich hieraus gegenüber einer über
eine Wulst nur aufgesteckten Haubeneinheit der Vorteil, daß es praktisch unmöglich
ist, die Haubeneinheit als ganzes und unversehrt im Originalzustand vom Flaschenhals
abzuhebeln. Das einfache Abdrehen des Schraubsockels vom Flaschenhals wird vorzugsweise
dadurch verhindert, daß der Schraubsockel mit einer Schnapplippe an einem Sicherheitsring
auf der Flaschenmündung unlösbar festgehalten wird. Im Zusammenhang mit der Schwächungsstelle
der Haubeneinheit (Sollbruchstelle) ergibt sich in dieser Ausbildung der Erfindung
eine hohe Fälschungssicherheit.
[0009] Die Haubeneinheit wird vorzugsweise dadurch geöffnet, daß auf die Kappe einfacher
seitlicher Druck ausgeübt wird und diese entlang der Sollbruchstelle abbricht. Nach
dem Trennen der Kappe vom Haubensockel wird die Flasche vorzugsweise dadurch wieder
verschlossen, daß die Kappe auf die Tropfenröhre aufgesetzt wird. Besonders zweckmäßig
ist es dabei, wenn die Kappe innen mit einem Zapfen versehen ist, der in die Tropfmündung
der Tropfenröhre paßt und diese dicht verschließt.
[0010] Dabei kann die Kappe vorteilhaft insbesondere dadurch auf der Tropfenzählerröhre
fixiert werden, daß sowohl Tropfenzählerröhre wie Kappe mindestens je eine auf die
jeweils andere abgestimmte Einraststelle besitzen, die vorzugsweise im Inneren der
Kappe sowie auf der Oberfläche der Tropfenzählerröhre aus mindestens je einer Auswölbung
bzw. einer darauf abgestimmten Vertiefung besteht, wobei die jeweilige Auswölbung
beim Wiederaufsetzen der Kappe auf die Tropfenzählerröhre in die jeweils dazu passende
Vertiefung einrastet. Öffnen und Verschließen der Flasche geschieht somit durch einfaches
Abziehen bzw. Aufsetzen der Kappe, wodurch eine besonders einfache Handhabung des
Verschlusses erreicht wird.
Die Einraststelle auf der Tropfenzählerröhre ist vorzugsweise als ringförmige Vertiefung
ausgebildet und die entsprechenden Einraststellen der Kappe bestehen vorzugsweise
aus drei in gleichem Abstand zueinander liegenden Auswölbungen im Inneren dieser Kappe.
Durch die ringförmige Ausgestaltung der Vertiefung auf der Tropfenzählerröhre wird
es dem Benutzer der Medikamentenflasche abgenommen, auf eine besondere Einraststellung
beim Wiederverschluß der Flasche zu achten. Die Ausgestaltung der Kappe mit vorzugsweise
drei in gleichem Abstand zueinander liegenden Auswölbungen garantiert maximale axiale
Stabilität der Kappenfixierung auf der Tropfenzählerröhre in Einraststellung.
[0011] Eine wichtige Forderung, die an die Verschlüsse von Medikamentenflaschen gestellt
wird, ist die deutliche Sichtbarkeit eines bereits stattgefundenen Erstgebrauches
(tamper evidence). Dies wird in einfacher und wirksamer Weise in einer Ausbildung
der erfindungsgemäßen Haubeneinheit dadurch erreicht, daß die Trennung von Kappe
und Haubensockel auch bei geschlossener Tropfenröhre und auf ihr fixierter Kappe sichtbar
ist. Dies wird vorzugs weise dadurch erreicht, daß die Kappe nach dem Trennen vom
Haubensockel in - auf der Tropfenzählerröhre - fixierter Stellung einen Abstand zum
Haubensockel aufweist und dieser vorzugsweise durch unterschiedliche Färbung von
Kappe und darunter liegender Tropfenröhre optisch deutlich gekennzeichnet ist. Dieser
Sichtabstand stellt sich in einer sehr einfachen und zweckmäßigen Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Haubeneinheit praktisch "von selbst" her, nämlich dadurch, daß
die Kappe und die Tropfenzählerröhre in ungeöffnetem (Original-) Zustand unter Vorspannung
stehen. Diese Vorspannung ergibt sich daraus, daß die Tropfenzählerröhre aus elastisch
stauchbarem Material besteht und von der noch ungebrochenen Kappe in Richtung zur
Flasche hin gestaucht wird. Die axiale Röhrenlänge der Tropfenzählerröhre, gemessen
in Lotrichtung von der Einraststelle bis zur Sockelebene, ist in dieser Ausgestaltung
in geöffnetem Zustand größer als die axiale Kappenlänge, gemessen in Lotrichtung von
der Einraststelle bis zur Kappengrundebene, die durch den Umfang der Kappe an der
Sollbruchstelle festgelegt ist. Sobald die Kappe abgebrochen ist, wird sie deshalb
von der sich entsprannenden Tropfenzählerröhre ein Stück weit vom Haubensockel abgehoben,
so daß sich der vorbeschriebene Abstand zwischen Kappe und Haubendeckel einstellt
und die darunter liegende optisch deutlich gekennzeichnete Tropfenzählerröhre dem
Blick freigegeben wird. Die gleiche Wirkung wird in entsprechender Ausgestaltung erzielt,
wenn die Kappe aus elastisch dehnbarem Material besteht. In dieser Ausgestaltung
der Erfindung zeigt sich, daß das System des abbrechbaren Verschlusses, welches die
bereits beschriebenen Vorteile besitzt, kein Widerspruch zu sein braucht zur Forderung
nach deutlicher Sichtbarkeit des Erstgebrauches, die durch die vorliegende Ausgestaltung
der Erfindung in überraschend einfacher und wirksamer Weise erfüllt wird.
[0012] Sowohl der Herstellungsprozeß wie auch der Prozeß des Aufsetzens der Kappe auf die
Flasche wird insbesondere dadurch unkompliziert gestaltet, daß die Haubeneinheit vorzugsweise
aus Polypropylen oder ähnlichem zum Spritzgießen geeigneten Werkstoffen wie PE, PET,
PBT, PA oder dgl. besteht. Denn diese Materialien haben den Vorteil, daß sie dampfsterilisierbar
sind, wodurch das System einer industriell üblichen Dampfsterilisation unterworfen
werden kann.
[0013] Demgegenüber müssen bei den herkömmlichen Konstruktionen, um das Abziehen des Trennringes
überhaupt zu ermöglichen, Materialien verwandt werden, die nicht dampfsterilisierbar
sind, wodurch diese bekannten Systeme auch keiner industriell üblichen Dampsterilisation
unterworfen werden können. Dieser Nachteil wird somit erst durch die erfindungsgemäße
Konstruktion und durch ihre vorbeschriebene Ausgestaltung vermeidbar.
[0014] Hierdurch wird der Prozeß des maschinellen sterilen Verschließens der Medikamentenflaschen
vereinfacht.
[0015] Nachstehend ist die Erfindung mit den ihr als wesentlich zugehörigen Eigenschaften
in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher beschrieben.
[0016] Es zeigt:
Fig. 1 eine Haubeneinheit in ungeöffnetem Originalzustand,
Fig. 2 eine Haubeneinheit mit abgenommener Kappe und
Fig. 3 eine Haubeneinheit nach Öffnung in wieder verschlossenen Zustand.
[0017] Fig. 1 zeigt eine Haubeneinheit 1 auf dem Flaschenhals 2 einer Medikamentenflasche,
die eine Tropfenzählerröhre 3 aufweist sowie eine darüber gestülpte Kappe 4. Die
Kappe 4 ist über die Sollbruchstelle 5 mit einem am Flaschenhals 2 gesichert angebrachten
Befestigungssockel 6 verbunden, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als
Schraubsockel ausgebildet und mit einer Schnapplippe 7 am Sicherheitsring 8 auf dem
Flaschenhals 2 unlösbar befestigt ist.
[0018] Im Ausführungsbeispiel deutlich erkennbar ist die Einteiligkeit der gesamten Haubeneinheit
4 - 7, die sie wesentlich von allen anderen bekannten und vergleichbaren Systemen
unterscheidet. Einteiligkeit heißt hier, daß im Gegensatz zu bekannten Haubeneinheiten
die Kappe 4 und der Befestigungssockel 6 nicht auf einer die Flaschenmündung umgebenden
Sockelbasis angebracht, sondern, aus einem Materialstück bestehend, unmittelbar auf
der Flaschenmündung 2 fixiert sind. Damit entfällt von vornherein die Notwendigkeit
einer Abdichtung zwischen Sockelbasis und übrigen Sockel, wodurch sowohl die Verwendungssicherheit
wie auch der Herstellungsprozeß vereinfacht werden. Die Verwendungssicherheit wird
insbesondere deshalb verbessert, weil jede Dichtfläche die Gefahr in sich birgt, auf
Grund von Fertigungstoleranzen oder Verbiegungen durch vorschriftsmäßigen oder vorschriftswidrigen
Gebrauch undicht zu werden und damit die notwendige Sterilität und Lagerfähigkeit
des Flascheninhalts nicht mehr zu gewährleisten. Die einfachste Art und Weise, diese
Probleme zu vermeiden, ist es eine Konstruktion zu suchen, bei der diese Probleme
von vornherein nicht oder nur in eingeschränktem Maße auftreten können. Das Ausführungsbeispiel
demonstriert die verblüffend einfache Lösung, die Dichtungsflächen im Sockelbereich
überflüssig zu machen, indem der Befestigungssockel 6 einstückig in die Kappe 4 fortgesetzt
wird.
[0019] So wie die Haubeneinheit in Fig. 1 auf der Flaschenmündung 2 fixiert ist, kann sie
ohne Zerstörung der Einteiligkeit nicht von der Flasche getrennt werden. Ein Abschrauben
der Haubeneinheit scheitert daran, daß die Schnapplippe 7, die um die Flaschenmündung
2 unterhalb des Sicherheitsringes 8 herumgeführt ist, nicht über den Sicherheitsring
8 gedrückt bzw. abgehebelt werden kann. Der Schraubverschluß sperrt insoweit jede
Hebelbewegung, die am Befestigungssockel 6 oder der Kappe 4 angreift und trägt weiterhin
auch dazu bei, daß die Schnapplippe 7 nicht durch axialen Druck in Richtung der Tropfenzählerröhre
3 über den Sicherheitsring 8 geschoben werden kann. Jeder an der Kappe 4 ansetzende
Versuch, die Haubeneinheit als Ganzes von der Flaschenmündung 2 zu entfernen, sei
es durch Drehung oder sei durch seitlichen Druck auf die Kappe 4, führt zum Aufbrechen
der Sollbruchstelle 5 zwischen Haubensockel 6 und Kappe 4. Eine Fälschung des Behälterinhaltes,
d. h. eine Verändern des Behälterinhalts ohne daß dies durch die Zerstörung der Einteiligkeit
der Haubeneinheit oder durch anderweitige Beschädigungen der Substanz der Haubeneinheit
1 sichtbar wird, ist somit so gut wie ausgeschlossen. Die Erfindung gewährleistet
somit eine sehr hohe Fälschungssicherheit.
[0020] Vorschriftsmäßig wird die Haubeneinheit 1 durch einfachen seitlichen Druck auf die
Kappe 4 geöffnet, indem die Kappe 4 vom Befestigungssockel 6 entlang der Sollbruchstelle
5 getrennt wird. Die Sollbruchstelle 5 erfüllt hiermit also nicht nur Sicherungs-
sondern gleichzeitig auch Öffnungsfunktion. Während bei einem Öffnungsmechanismus
mittels eines an einem Ohr abziehbaren Trennungsringes das als Griff dienende Ohr
abbrechen kann und der Öffnungsmechanismus somit versagt, gewährleistet das erfindungsgemäße
System eine genauso zuverlässige wie einfache Art und Weise der Öffnung, bei der man
zudem kaum etwas falsch machen kann. Darüberhinaus eignet sich die Haubeneinheit
1 zum einhändigen Öffnen, indem die Flasche mit der Hand umschlossen wird, und gleichzeitig
der Daumen seitlich gegen die Kappe 4 drückt.
[0021] Nach dem Abbrechen der Kappe 4 vom Sockel 6 der Haubeneinheit kann die Kappe 4 abgezogen
werden (vgl. Fig. 2), wodurch die Tropfmündung 9 der Tropfenzählerröhre 3 freigegeben
wird.
[0022] Soll die Tropfenzählerröhre wieder verschlossen werden, so reicht es, die Kappe 4
wieder auf die Tropfenzählerröhre 3 aufzusetzen, wobei der Zapfen 10, welcher die
Kappe 4 an ihrem verschlußseitigen Ende in ihrer Mitte in Richtung des Behälterinnern
weisend aufweist, dichtend in die Tropfmündung 9 der Tropfenzählerröhre 3 paßt.
[0023] In Fig. 2 deutlich erkennbar ist die Ausnehmung 11 in der Tropfenzählerröhre 3, die
sich ringförmig um den Umfang der Tropfenzählerröhre 3 erstreckt. Dazu passend, sind
an der Innenwand der Kappe 4 in entsprechender Höhe über den inneren Umfang verteilt
Auswölbungen 12 vorgesehen, die beim Aufsetzen der Kappe 4 auf die Tropfenzählerröhre
3 in die Ausnehmungen 11 der Tropfenzählerröhre 3 einrasten. Um einen festen Sitz
der Kappe 4 auf der Tropfenzählerröhre3 zu gewährleisten, sind im Ausführungsbeispiel
drei in gleichem Abstand voneinander befindliche Auswölbungen 12 vorgesehen. Öffnen
und Verschließen der Flasche geschieht somit durch einfaches Abziehen bzw. Aufsetzen
der Kappe 4, wodurch eine besonders einfache Handhabung des Verschlusses erreicht
wird. Wegen der Ausbildung der Ausnehmung 11 als ringförmige Nut rasten die Auswölbungen
12 in jedem Falle in die Ausnehmung 11 ein, ohne daß auf eine bestimmte Drehorientierung
der Kappe 4 relativ zur Tropfenzählerröhre 3 geachtet werden müßte. Die Einraststellen
11, 12 sorgen zudem dafür, daß der Zapfen 10 jeweils fest in der Tropfmündung 9 sitzt
und diese dicht verschließt. Zur weiteren Sicherung der Dichtheit des Verschlusses
ist ein Bereich der Außenfläche der Tropfenzählerröhre 3 von der Tropfmündung 9 abwärts
als abwärts sich verbreiternde, konische Paßfläche 13 ausgebildet, die im verschlossenen
Zustand auf der entsprechend ausgebildeten konischen Gegenfläche 14 im Innern der
Kappe 4 paßt. Mit dem Einrasten der Einraststellen 11 u. 12 liegen diese Paßflächen
13 und 14 dicht aneinander an und sorgen somit zusätzlich für einen dichten Verschluß
der Flasche. Am flaschenseitigen Ende wird die Tropfenzählerröhre mit ihrem nach
außen gerichteten flanschartigen, ringförmigen Ende 15 mittels des flanschartig übergreifenden
Befestigungssockels 6 fest auf die Flaschenmündung 2 gedrückt. Insbesondere dann,
wenn wie im Ausführungsbeispiel, die Tropfenzählerröhre 3 aus gummielastischem Material
besteht, kann sie sich gut auch an kleine Unebenheiten der Flaschenmündung anpassen
und einen dauerhaften dichten Verschluß der Flasche an der Flaschenmündung gewährleisten,
unabhängig davon, ob die Kappe 4 abgebrochen ist oder sich noch im Originalzustand
auf der Tropfenzählerröhre 3 befindet.
[0024] Eine wichtige Forderung, die an die Verschlüsse von Medikamentenflaschen gestellt
wird, ist die deutliche Sichtbarkeit eines bereits stattgefundenen Erstgebrauches
(tamper evidence). Fig. 3 zeigt eine Haubeneinheit 1, die angebrochen, sich also
nicht mehr im Originalzustand befindet, jedoch wieder verschlossen ist. Der Unterschied
der Haubeneinheit im Zustand der der Fig. 1 und im Zustand der Fig. 3 fällt auf den
ersten Blick auf (obwohl es sich hier nicht einmal um eine farbige Darstellung handelt).
Im abgebrochenen, aber wieder verschlossenen Zustand weist die Kappe 4 vom Befestigungssockel
6 einen Sockelabstand 16 auf, der dazu führt, daß die Tropfenzählerröhre 3, im Ausführungsbeispiel
deutlich eingefärbt, im nun geöffneten Zwischenraum sichtbar wird. Der Erstgebrauch
der Flasche wird somit deutlich für jedermann durch einen farbigen Streifen zwischen
Sockel 6 und Kappe 4 angezeigt. Dieser Effekt ergibt sich bei der erfindungemäßen
Haubeneinheit automatisch, weil die Tropfenzählerröhre 3 in ungeöffnetem (Originalzustand)
und die Kappe 4 unter Vorspannung stehen, so daß beim Zerstören der Sollbruchstelle
5 die Kappe 4 ein Stück weit vom Sockel abgehoben wird. Um diesen Effekt zu erreichen,
ist es notwendig, entweder die Tropfenzählerröhre 3 und/oder die Kappe 4 elastisch
dehnbar bzw. stauchbar vorzusehen. Stehen dann in ungeöffnetem Originalzustand die
Kappe 4 und die Tropfenzählerröhre 3 unter axial gerichteter Gegenspannung, die Sollbruchstelle
5 also unter Zugspannung, so dehnt sich beim Lösen dieser Spannung durch Aufbrechen
der Sollbruchstelle 5 die Tropfenzählerröhre 3 axial aus und/oder die Kappe 4 zieht
sich zusammen, so daß sich im entspannten Zustand in axialer Richtung eine Längendifferenz
zwischen der Länge der Tropfenzählerröhre 3 und der Länge der überdeckenden Kappe
mit der Folge des bereits erwähnten Sockelabstands 16 ergibt. Dabei ist die axiale
Röhrenlänge L 1 der Tropfenzählerröhre 3, gemessen in Lotrichtung von der Einraststelle
11 bis zur Sockelebene 17, im geöffneten Zustand größer als die axiale Kappenlänge
L 2, gemessen in Lotrichtung von der Einraststelle 12 bis zur Kappengrundebene 18,
die durch den Kappenumfang an der Sollbruchstelle 5 festgelegt ist.
[0025] Der Erstgebrauch der Flasche kennzeichnet sich somit auf sehr einfache, unmißverständliche
und deutliche Weise von selbst.
1. Haubeneinheit (1) zum Verschließen von Flaschen, insbesondere von Medikamentenflaschen,
die eine Tropfenzählerröhre (3) aufweist sowie eine darüber gestülpte Kappe (4),
durch die die Tropfenzählerröhre (3) nach Öffnung wieder verschließbar ist, wobei
die Haubeneinheit (1) im ungeöffneten Originalzustand von der Flasche untrennbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (4) im ungeöffneten Originalzustand einteilig und über eine Sollbruchstelle
(5) mit einem Befestigungssockel (6) der Haubeneinheit (1) verbunden sowie durch Aufbrechen
dieser Sollbruchstelle (5) öffenbar ist.
2. Haubeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel (6) der Kappe
(4) über eine Sicherungseinrichtung unlösbar mit der Flasche verbunden und vorzugsweise
als Schraubsockel ausgebildet und mit einer Schnapplippe (7) an einem Sicherheitsring
(8) auf der Flaschenmündung (2) unlösbar angebracht ist.
3. Haubeneinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haubeneinheit
(1) dampfsterilisierbar ist und vorzugsweise aus Polypropylen oder ähnlichen zum Spritzgießen
geeigneten Werkstoffen wie PE, PET, PBT, PA oder dgl. besteht.
4. Haubeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kappe (4) durch einfachen seitlichen Druck auf die Kappe (4) entlang der Sollbruchstelle
(5) abbrechbar ist.
5. Haubeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kappe (4) nach dem Trennen von dem Haubensockel (6) durch Aufsetzen auf die Tropfenzählerröhre
(3) diese dicht verschließt, wobei die Kappe (4) vorzugsweise innen mit einem Zapfen
(10) versehen ist, der in die Tropfmündung (9) der Tropfenzählerröhre (3) dichtend
paßt.
6. Haubeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kappe (4) sowie die Tropfenzählerröhre (3) mindestens je eine auf die jeweils andere
abgestimmte Einraststelle (11, 12) besitzen, die vorzugsweise im Inneren der Kappe
(4) sowie auf der Oberfläche der Tropfenzählerröhre (3) aus mindestens je einer Auswölbung
(12) bzw. einer darauf abgestimmten Vertiefung (11) besteht, wobei die jeweilige Auswölbung
(12) beim Wiederaufsetzen der Kappe (4) auf die Tropfenzählerröhre (3) in die jeweils
dazu passende Vertiefung (11) einrastet.
7. Haubeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einraststelle (11) auf der Tropfenzählerröhre (3) vorzugsweis als ringförmige Vertiefung
ausgebildet ist und die entsprechende Einraststelle (12) der Kappe vorzugsweise aus
drei zweckmäßigerweise in gleichem Abstand zueinander liegenden Auswölbungen im Inneren
der Kappe besteht.
8. Haubeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trennung von Kappe (4) und Haubensockel (6) auch bei geschlossener Tropfen zählerröhre
(3) mit aufgesetzter, fixierter Kappe (4) sichtbar ist, vorzugsweise dadurch, daß
die Kappe (4) nach dem Trennen vom Haubensockel (6) in - auf der Tropfenzählerröhre
(3) - fixierter Stellung einen sichtbaren, vorzugsweise ringförmigen Sockelabstand
(16) zum Haubensockel (6) aufweist.
9. Haubeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sockelabstand (16) durch unterschiedliche Färbung von Kappe (4) und darunterliegender
Tropfenzählerröhre (3) optisch deutlich gekennzeichnet ist.
10. Haubeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kappe (4) und die Tropfenzählerröhre (3) in ungeöffnetem Zustand (Original-Zustand)
unter Vorspannung stehen, wobei die Tropfenzählerröhre (3) aus elastisch stauchbarem
oder die Kappe (4) aus elastisch dehnbarem Material besteht und die axiale Röhrenlänge
(L 1) der Tropfenzählerröhre (3), gemessen in Lotrichtung von der Einraststelle (11)
bis zur Sockelebene (12), im geöffneten Zustand größer ist als die axiale Kappenlänge
(L 2), gemessen in Lotrichtung von der Einraststelle (12) bis zur Kappengrundebene
(13), die durch den Kappenumfang an der Sollbruchstelle (5) festgelegt ist.