[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Vergasung feinzerteilter, insbesondere
fester Brennstoffe mit sauerstoffhaltigen Gasen unter erhöhtem Druck, bei der der
Vergasungsreaktor als kühlwasserbeaufschlagte Rohrwandkonstruktion ausgebildet ist,
die mit Abstand von einem Druckmantel umgeben ist.
[0002] Eine derartige Einrichtung ist aus der DE-AS 24 25 962 bekannt. Hierbei ist eine
Vielzahl von Zuführungs- und Abführungsleitungen zu bzw. von den einzelnen Kühlkreisläufen
der Rohrwandkonstruktion erforderlich, die den Druckmantel durchsetzen. Es ist dort
weiterhin die Zufuhr eines unter Druck stehenden Inertgases in den mit Isoliermaterial
ausgefüllten Raum zwischen Rohrwandkonstruktion und Druckmantel vorgesehen, um zu
vermeiden, daß Produktionsgas aus dem Vergasungsreaktor bis zum Druckmantel vordringt
und dort zu Korrosionen führt. Beide Maßnahmen erfordern einen nicht unerheblichen
Investitions- und Betriebsaufwand.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Einrichtung der eingangs beschriebenen
Art kostengünstig zu vereinfachen bei gleichzeitiger Erhöhung der Betriebssicherheit.
[0004] Erfindungsgemäß wird hierzu vorgeschlagen, daß die Kühlwasseraustritte der Kühlkreisläufe
der Rohrwandkonstruktion in den wassergefüllten Raum zwischen Rohrwandkonstruktion
und Druckmantel münden, wobei dieser Raum, der mit einer den Druckmantel durchsetzenden
Kühlwasser-Abführungsleitung versehen ist, gas- bzw. wasserdicht vom Innenraum der
Rohrwandkonstruktion getrennt ist.
[0005] Durch die vorgesehene Trennung des Innenraumes der Rohrwandkonstruktion, des Vergasungsreaktors
also, vom wassergefüllten Raum zwischen Rohrwandkonstruktion und Druckmantel wird
zuverlässig und ohne zusätzliche betriebliche Maßnahmen vermieden, daß heißes Produktionsgas
aus dem Vergasungsreaktor mit dem Druckmantel in Berührung kommt. Dadurch kann es
zum einen nicht zu einer unerwünschten Wärmebeaufschlagung des Druckmantels kommen,
zum anderen unterbleiben korrosive Angriffe des Produktionsgases auf den Druckmantel.
Dabei bildet das die Rohrwandkonstruktion umgebende Wasser eine zusätzliche Sicherheit
vor einer unmittelbaren Heißgasbeaufschlagung des Druckmantels bei etwaiger Beschädigung
der Rohrwandkonstruktion.
[0006] Vorteilhaft an der vorgeschlagenen Ausführungsform der Vergasungseinrichtung ist
ferner, daß nur die Kühlwasser-Zuführungsleitungen zu den einzelnen Kühlkreisläufen
der Rohrwandkonstruktion und die gemeinsame Kühlwasser-Abführungsleitung als den
Druckmantel durchsetzende und diesen und die Rohrwandkonstruktion verbindende Leitungen
vorgesehen werden müssen. Separate Kühlwasser-Abführungsleitungen von den einzelnen
Kühlkreisläufen, die bei herkömmlichen Vergasungseinrichtungen ebenfalls durch den
Druckmantel geführt werden mußten, entfallen.
[0007] Die Erfindung schlägt ferner vor, daß die Kühlkreisläufe der Rohrwandkonstruktion
mit Zwangsumlauf versehen sind. Damit wird eine zuverlässige Kühlung an jeder Stelle
der Rohrwandkonstruktion gewãhrleistet. Außerdem ermöglicht der Zwangsumlauf beliebige
Rohrführungen und Rohrumkehrungen.
[0008] Der wassergefüllte Raum zwischen Rohrwandkonstruktion und Druckmantel soll bevorzugt
einen höheren Druck als der Innenraum der Rohrwandkonstruktion aufweisen. Damit wird
bei auftretenden Schäden eine zusätzliche Sicherheit gegen das Ausströmen von Produktionsgas
aus dem Vergasungsreaktor in Richtung auf den Druckmantel geschaffen.
[0009] Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß die Kühlwasser-Zuführungsleitungen der Kühlkreisläufe
der Rohrwandkonstruktion sowie die Kühlwasser-Abführungsleitung den oberen, mittels
einer Flanschverbindung lösbaren Teil des Druckmantels durchsetzen und dieser Teil
des Druckmantels zusammen mit der daran befestigten kompletten Rohrwandkonstruktion
vom unteren Teil des Druckmantels abhebbar ist. Reparatur- und Wartungsarbeiten an
der Rohrwandkonstruktion bzw. am Inneren des Druckmantels werden dadurch erheblich
erleichtert.
[0010] Schließlich wird noch vorgeschlagen, daß zum Ausgleich von Wärmedehnungen die Rohrwandkonstruktion
an ihrem oberen und/oder unteren Ende mittels Kompensatoren mit dem Druckmantel verbunden
ist.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand der einzigen Zeichnung, die eine beispielsweise
Ausführungsform zeigt, näher erläutert.
[0012] In der Zeichnung ist mit 1 die Rohrwandkonstruktion als Ganzes bezeichnet, deren
Innenraum 2 der Vergasungsreaktor ist. In den Vergasungsreaktor münden mehrere Brenner
3, von denen in der Zeichnung nur einer dargestellt ist.
[0013] Die Rohrwandkonstruktion 1 ist mit Abstand von einem Druckmantel 4 umgeben, der
durch die Flanschverbindung 5 in einen oberen und einen unteren Teil 4a bzw. 4b unterteilt
ist. Der untere Teil 4b des Druckmantels weist im Inneren mehrere über den Umfang
verteilte Auflager 6 auf, auf denen die Rohrwandkonstruktion mit an ihr befestigten
Konsolen 7 arretiert und zentriert aufliegt. Mit dem oberen Teil 4a ist die Rohrwandkonstruktion
1 mittels einer Aufhängekonstruktion 8 verbunden, die eine Wärmedehnung der Rohrwandkonstruktion
in Achsrichtung relativ zum Druckmantel zuläßt.
[0014] Die Rohrwandkonstruktion 1 ist zusammengesetzt aus einzelnen Kühlkreisläufen 1a,
1b, 1c, 1d und 1e. Jeder dieser Kühlkreisläufe weist eine separate Kühlwasser-Zuführungsleitung
9a, 9b, 9c, 9d bzw. 9e auf, die jeweils den oberen Teil 4a des Druckmantels 4 durchsetzt,
wie dies im Falle der Leitung 9a dargestellt ist. Die Kühlwasseraustritte 1oa, 1ob,
1oc, 1od bzw. 1oe münden, wie aus der Zeichnung ersichtlich, in den wassergefüllten
Raum 11 zwischen der Rohrwandkonstruktion 1 und dem Druckmantel 4. Der Raum 11 weist
eine für alle Kühlkreisläufe gemeinsame Kühlwasser-Abführungsleitung 12 auf, die
durch den oberen Teil 4a des Druckmantels führt und mit einer hier nicht dargestellten
Dampftrommel in Verbindung steht. Der Druck im Raum 11 liegt, wie bereits erwähnt,
bevorzugt über dem Druck des Innenraumes 2. Der Differenzdruck sollte jedoch nicht
zu hoch gewählt werden, um die Belastung der Rohrwandkonstruktion gering zu halten.
Der Druck im Vergasungsreaktor, der beispielsweise 4o bar beträgt, wird somit bei
nur geringfügigem Differenzdruck im wesentlichen vom Druckmantel 4 aufgenommen, während
die Rohrwandkonstruktion 1 hiervon weitestgehend entlastet ist.
[0015] Da weiterhin durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Vergasungseinrichtung die
einzelnen Rohre der Rohrwandkonstruktion innen und außen nahezu gleichen Drücken
ausgesetzt sind, benötigen sie auch nur eine vergleichsweise geringe Wandstärke.
Dies hat zur Folge, daß während des Betriebes die Temperaturdifferenz in der Rohrwand
gering ist, was sich einerseits vorteilhaft hinsichtlich verringerter Temperaturspannungen
in der Rohrwand auswirkt und andererseits gut beherrschbare Temperaturen auf der
Gasseite der Rohre zur Folge hat.
[0016] Mit 13 ist ein Kompensator bezeichnet, der zum einen mit Teil 1e der Rohrwandkonstruktion
und zum anderen mit dem oberen Teil 4a des Druckmantels im Bereich des Gasaustrittes
14 verbunden ist. Ein weiterer Kompensator 15 verbindet Teil 1d der Rohrwandkonstruktion
mit dem Schlackenabzugsschacht 16, der an den unteren Teil 4b des Druckmantels angesetzt
ist. Durch diese Kompensatoren 13 und 15 werden unterschiedliche Wärmedehnungen von
Rohrwandkonstruktion und Druckmantel ausgeglichen.
[0017] Im Bereich des unteren Endes des Schlackenabzugsschachtes 16 ist noch ein Entleerungsstutzen
17 angeordnet, durch den das Wasser aus dem Raum 11 abgelassen werden kann.
[0018] Da alle Kühlwasser-Zuführungsleitungen 9a - 9e sowie die Kühlwasser-Abführungsleitung
12 durch den oberen Teil 4a des Druckmantels austreten, ist es möglich, nach Lösen
der Flanschverbindung 5 und Abtrennen des Kompensators 15 den oberen Teil 4a zusammen
mit der daran aufgehängten kompletten Rohrwandkonstruktion 1 vom unteren Teil 4b des
Druckmantels abzuheben. Die Rohrwandkonstruktion ist dann zu Reparatur- und Wartungszwecken
frei zugänglich, d.h. platzbeanspruchende Zugangsmöglichkeiten zum Raum 11 können
entfallen.
1. Einrichtung zur Vergasung feinzerteilter, insbesondere fester Brennstoffe mit
sauerstoffhaltigen Gasen unter erhöhtem Druck, bei der der Vergasungsreaktor als
kühlwasserbeaufschlagte Rohrwandkonstruktion ausgebildet ist, die mit Abstand von
einem Druckmantel umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlwasseraustritte
(1oa - 1oe) der Kühlkreisläufe (1a - 1e) der Rohrwandkonstruktion (1) in den wassergefüllten
Raum (11) zwischen Rohrwandkonstruktion (1) und Druckmantel (4) münden, wobei dieser
Raum, der mit einer den Druckmantel (4) durchsetzenden Kühlwasser-Abführungsleitung
(12) versehen ist, gas- bzw. wasserdicht vom Innenraum (2) der Rohrwandkonstruktion
(1) getrennt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkreisläufe (1a
- 1e) der Rohrwandkonstruktion (1) mit Zwangsumlauf versehen sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der wassergefüllte Raum
(11) zwischen Rohrwandkonstruktion (1) und Druckmantel (4) einen höheren Druck als
der Innenraum (2) der Rohrwandkonstruktion (1) aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlwasser-Zuführungsleitungen
(9a - 9e) der Kühlkreisläufe (1a - 1e) der Rohrwandkonstruktion (1) sowie die KühlwasserAbführungsleitung
(12) den oberen, mittels einer Flanschverbindung (5) lösbaren Teil (4a) des Druckmantels
(4) durchsetzen und dieser Teil des Druckmantels zusammen mit der daran befestigten
kompletten Rohrwandkonstruktion (1) vom unteren Teil (4b) des Druckmantels (4) abhebbar
ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausgleich von Wärmedehnungen
die Rohrwandkonstruktion (1) an ihrem oberen und/oder unteren Ende mittels Kompensatoren
(13, 15) mit dem Druckmantel (4) verbunden ist.