[0001] Die Erfindung betrifft eine motorgetriebene Handschleifmaschine mit einer Arbeitseinheit,
die eine im Maschinengehäuse gelagerte Arbeisspindel und eine von dieser zu einer
Exzenterbewegung angetriebene und drehbar gelagerte Schleiftellereinheit enthält.
[0002] Bei einer derartigen, auch Exzentertellerschleifer genannten Maschine führt die Schleiftellereinheit,
deren Unterseite die das jeweilige Werkstück bearbeitende Schleiffläche bildet oder
einen auswechselbaren Scheifkörper trägt, eine planetarisch um die Arbeitsspindel
umlaufende Exzenterbewegung aus. Hierbei ist regelmäßig vorgesehen, daß sich die Schleiftellereinheit
zusätzlich über eine an ihr angeordnete Wälzfläche an einer gehäusefesten Wälzfläche
abwälzt, so daß sich die Schleiftellereinheit gleichzeitig um den Exzenterzapfen dreht
und somit insgesamt eine hypozykloidische Bewegung ausführt. Aufgrund der zusätzlichen
Rotation um den Exzenterzapfen ergibt sich ein wesentlich erhöhter Materialabrieb
am Werkstück. Will man dagegen anstelle dieser Grobbearbeitung eine Feinbearbeitung
durchführen, verzichtet man auf die zusätzliche Abwälzbewegung, entweder indem man
überhaupt keine Wälzflächen vorsieht oder eine Verstelleinrichtung in die Maschine
integriert, mit deren Hilfe die Wälzflächen ausser Eingriff gebracht werden können,
so daß die Schleiftellereinheit vom Gehäuse frei ist. Die gegen das Werkstück gehaltene
Schleiftellereinheit führt dann nur noch die Exzenterbewegung aus. Hierbei tritt jedoch
folgendes Problem auf:
Der Exzenterzapfen rotiert mit der Maschinendrehzahl um die Arbeitsspindel. Durch
diese Rotation wirken über das die Schleiftellereinheit am Exzenterzapfen lagernde
Drehlager Reibungskräfte auf die vom Gehäuse freie Schleiftellereinheit ein, so daß
die Schleiftellereinheit ebenfalls rotiert. Zu Beginn des Leerlaufbetriebs ist diese
Drehzahl noch Null, sie dreht sich jedoch sehr schnell hoch bis zu einem von der Drehzahl
der Arbeitsspindel und der sozusagen einen Schlupf bewirkenden trägen Masse der Schleiftellereinheit
bestimmten Wert. Setzt man die sich so bewegende Schleiftellereinheit auf das Werkstück
auf, d.h. geht man zum Lastlauf über, erhält man zu Beginn der Werkstückbearbeitung
der schnellen Schleiftellerrotation entsprechende Schleifspuren, was bei einer Feinbearbeitung
unerwünscht ist. Erst anschließend bremst die zwischen dem Werkstück und der Schleiftellereinheit
auftretende Schleifkraft die Rotation der Schleiftellereinheit, so daß man nur nach
einer gewissen Zeit den gewünschten Feinschliff erhält.
[0003] Berücksichtigt man, daß man bei einem größeren Werkstück die Schleiftellereinheit
verhältnismäßig häufig vom Werkstück abhebt und wieder aufsetzt, so ist ohne weiteres
ersichtlich, daß es sich hier um einen gravierenden Nachteil handelt.
[0004] Eine Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine für eine Feinbearbeitung geeignete
Handschleifmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der sich die Schleiftellereinheit
im Leerlauf nicht bis zur Drehzahl der Arbeitsspindel hochdrehen kann. Die hierfür
vorzusehenden Maßnahmen sollen möglichst einfach im Aufbau und billig in der Herstellung
sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schleiftellereinheit entgegen
der Kraft einer Rückholfeder aus einer dem Gehäuse entfernteren Leerlaufstellung in
eine dem Gehäuse nähere Laststellung frei verschiebbar ist und daß an der Schleiftellereinheit
eine kreisförmig umlaufende erste Reibfläche vorhanden ist, der eine gehäuseseitige,
drehfest angeordnete und ebenfalls kreisförmig umlaufende zweite Reibfläche anderen
Durchmessers zugeordnet ist, derart, daß in der Leerlaufstellung die erste Reibfläche
an der zweiten Reibfläche anliegt und in der Laststellung die erste Reibfläche von
der zweiten Reibfläche frei ist.
[0006] Auf diese Weise wirkt im Leerlauf über die beiden Reibflächen auf die Schleiftellereinheit
eine Bremskraft ein, die eine Mitnahme der Schleiftellereinheit in Drehrichtung durch
die Lagerreibung verhindert. Es versteht sich, daß der Durchmesserunterschied zwischen
den beiden Reibflächen so bemessen ist, daß die zweite Reibfläche die Exzenterbewegung
der Schleiftellereinheit nicht behindert und daß die beiden Reibflächen mit über den
Umfang wandernder Berührungsstelle aneinander anliegen. Ähnlich wie bei der oben geschilderten
Grobbearbeitung ergibt sich lediglich eine Abwälzbewegung, so daß sich die Schleiftellereinheit
nur mit einer gegenüber der Drehzahl der Arbeitsspindel kleinen, definierten Drehzahl
dreht. Setzt man die Maschine auf das Werkstück auf, erhält man aufgrund des Maschinengewichtes
und des von der arbeitenden Person auf die Maschine ausgeübten Druckes eine Relativverschiebung
zwischen der Schleiftellereinheit und dem Maschinengehäuse, wodurch die Schleiftellereinheit
in ihrer Laststellung gelangt, in der die Reibverbindung mit der zweiten Reibfläche
aufgehoben ist.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie zweckmäßige Ausgestaltungen werden nun
anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Handschleifmaschine im Längsschnitt in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 eine variierte Einzelheit der Maschine gemäß Fig. 1 in Seitenansicht gemäß
Pfeil II in Fig. 1 in Teildarstellung und
Fig. 3 die Anordnung nach Fig. 2 im Schnitt gemäß der Schnittlinie III-III in Fig.
2.
[0008] In Fig. 1 ist der Kopf einer als Exzentertellerschleifer ausgebildeten motorgetriebenen
Handschleifmaschine dargestellt und insgesamt mit 1 bezeichnet. An den Kopf 1 schließt
sich ein insgesamt mit 2 bezeichnetes Motorgehäuse an, in dem ein nicht näher dargestellter
Motor untergebracht ist.
[0009] Das im folgenden als Maschinengehäuse bezeichnete Gehäuse 3 des Kopfes 2, das aus
mehreren, nicht einzeln mit einer Bezugsziffer belegten Gehäuseteilen besteht, enthält
eine Arbeitseinheit, die im wesentlichen aus einer im Maschinengehäuse gelagerten
Arbeitsspindel 4, einem an deren unteres Ende exzentrisch und achsparallel angesetzten
Exzenter- oder Kurbelzapfen 5 sowie aus einer am Exzenterzapfen 5 mittels eines Drehlagers
6 drehbar gelagerten Schleiftellereinheit 7 besteht, die einen dem Maschinengehäuse
3 vorgelagerten Schleifteller 8 zum schleifenden Bearbeiten eines Werkstückes aufweist,
der beim Ausführungsbeispiel mit einem Nabenkörper 9 verschraubt ist, der über das
Drehlager 6 am Exzenterzapfen 5 gelagert ist. Der Antrieb erfolgt über ein Antriebszahnrad
10, beim Ausführungsbeispiel ein Kegelzanhrad, das koaxial zur Arbeitsspindel 4 angeordnet
ist und eine zentrale Spindelbohrung aufweist, durch die die Arbeitsspindel 4 greift.
Das Antriebszahnrad 4 sitzt beispielsweise mit Hilfe von Keilen 11 drehfest auf der
Arbeitsspindel 4 und kämmt mit einem motorseitigen Kegelzahnrad 12.
[0010] Bei eingeschaltetem Motor führt die Schleiftellereinheit 7 somit eine Exzenterbewegung
um die Achse 13 der Arbeitsspindel 4 aus.
[0011] An der Schleiftellereinheit 7, beim Ausführungsbeispiel am Nabenkörper 9, ist eine
kreisförmig umlaufende erste Reibfläche 14 vorhanden. Dieser ist eine gehäuseseitige,
drehfest angeordnete und ebenfalls kreisförmig umlaufende zweite Reibfläche 15 anderen
Durchmesser zugeordnet. Dabei ist die erste Reibfläche 14 koaxial zum Exzenterzapfen
5 und die zweite Reibfläche 15 koaxial zur Arbeitsspindel 4 angeordnet. Ferner befindet
sich beim zweckmäßigen Ausführungsbeispiel die erste Reibfläche 14 am Aussenumfang
der Schleiftellereinheit 7, während die zweite Reibfläche 15 am benachbarten Innenumfang
des bis über den Nabenkörper 9 heruntergezogenen Gehäuses 3 angeordnet ist, so daß
die zweite Reibfläche 15 die erste Reibfläche 14 umgibt. Die Anordnung könnte auch
umgekehrt getroffen werden, daß nämlich eine radial innen liegende zweite Reibfläche
von einer radial weiter außen liegenden Partie der Schleiftellereinheit umgriffen
wird, die eine erste Reibfläche größeren Durchmessers trägt. Die dargestellte Anordnung
ist jedoch besonders zweckmäßig, beispielsweise da, sieht man vom Schleifteller 8
ab, die Schleiftellereinheit 7 nur achsnahe Teile enthält und somit die Unwuchtkräfte
kleiner sind.
[0012] In der dargestellten Leerlaufstellung der Schleiftellereinheit 7, in der der Schleifteller
8 vom Werkstück abgehoben und somit nicht belastet ist, liegt die erste Reibfläche
14 an der zweiten Reibfläche 15 an. Dabei sind die Durchmesser der beiden Reibflächen
14, 15 so bemessen, daß zum einen die zweite Reibfläche 15 die Exzenterbewegung der
ersten Reibfläche 14 nicht behindert und zum anderen stets eine Anlage der Reibflächen
14, 15 aneinander gegeben ist. Die erste Reibfläche 14 wälzt sich auf der zweiten
Reibfläche 15 ab, so daß sich eine Bewegung nach Art einer Hypozykloide ergibt. Wären
die beiden Reibflächen 14, 15 nicht vorhanden, würde die vom Drehlager 6 auf den Nabenkörper
9 ausgeübte Lagerkraft den Nabenkörper 9 und somit die Schleiftellereinheit 7 rotieren,
wobei sich die Drehzahl der Schleiftellereinheit 7 allmählich nahezu auf die Spindeldrehzahl
hochdrehen würde. Dies wird durch die beiden Reibflächen 14, 15 verhindert, indem
die zweite Reibfläche 15 sozusagen eine Bremskraft ausübt, so daß die Schleiftellereinheit
nicht frei rotieren kann sondern nur eine Wälzbewegung ausführt.
[0013] Beim Lastlauf, d.h. bei auf das Werkstück aufgesetzter Maschine, ist die erste Reibfläche
14 von der zweiten Reibfläche 15 frei. Auch ansonsten ist die Schleiftellereinheit
7 vom Maschinengehäuse 3 frei, so daß der Schleifteller 8 nur der Bewegung des Exzenterzapfens
5 folgt. Hiermit wird eine Feinbearbeitung des Werkstücks erreicht. Das Verstellen
der Schleiftellereinheit aus ihrer dem Gehäuse 3 entfernteren Leerlaufstellung (siehe
Fig. 1) in ihre dem Gehäuse 3 nähere Laststellung (nicht gezeigt) und umgekehrt erfolgt
durch axiales Verschieben der Schleiftellereinheit 7, so daß sich beim Übergang in
die Laststellung die beiden Reibflächen 14, 15 voneinander entfernen. Dabei ist die
Schleiftellereinheit entgegen der Kraft einer Rückholfeder 16 frei verschiebbar.
[0014] In der Leerlaufstellung hält die Rückholfeder 16 in Richtung auf den Schleifteller
8 hin die Schleiftellereinheit bzw. deren erste Reibfläche 14 gegen die zweite Reibfläche
15. Setzt man den Schleifteller auf das Werkstück und drückt die arbeitende Person
von oben her auf die Maschine, wird die Kraft der Rückholfeder 16 überwunden, so daß
sich das Maschinengehäuse 3 absenkt und eine axiale Relativverschiebung zwischen Gehäuse
und Schleiftellereinheit stattfindet, wodurch sich die zweite Reibfläche 15 von der
ersten Reibfläche 14 entfernt (Laststellung). Nimmt man die Maschine wieder vom Werkstück
weg, drückt die Rückholfeder 16 das Maschinengehäuse 3 und die Schleiftellereinheit
wieder voneinander weg, so daß die Reibflächen zur Anlage aneinander gelangen.
[0015] Mindestens eine der beiden Reibflächen 14, 15 wird zweckmäßigerweise von einem Reibring
gebildet, der aus Reibmaterial, insbesondere aus gummiartigem Material, besteht. Beim
Ausführungsbeispiel wird die erste Reibfläche 14 von einem solchen Reibring gebildet,
der fest an der Schleiftellereinheit angeordnet ist. Günstig ist ein 0-Ring als Reibring,
d.h. ein Ring mit Kreisquerschnitt.
[0016] Zum Nabenkörper 9 gehört ein fest aufgesetzter Trägerring 17, an dem die erste Reibfläche
14, beim AusFührungsbeispiel also der diese bildende Reibring befestigt ist.
[0017] Ferner kann, wie dargestellt, mindestens eine der Reibflächen 14, 15 von einer Konusfläche
gebildet werden. Beim zweckmäßigen Ausführungsbeispiel ist die zweite Reibfläche 15
eine solche Konusfläche mit einem sich in Richtung von der anderen Reibfläche weg
verkleinerndem Durchmesser.
[0018] Durch ein Abnutzen der einen oder anderen Reibfläche im Laufe der Zeit wird die Funktion
nicht beinträchtigt, da die Rückholfeder 16 sozusagen eine Nachstellfunktion ausübt
und in der Leerlaufstellung die Reibflächen stets aneinander hält.
[0019] Sind die Arbeitsspindel 4, der Exzenterzapfen 5 und die Schleiftellereinheit 7 fest
miteinander verbunden, ist es zu geschilderten Axialverschiebung der Schleiftellereinheit
zweckmäßig, die Arbeitsspindel 4 axial verschieblich zu lagern. Dabei ist beim Ausführungsbeispiel
die Anordnung in besonders einfacher Weise so getroffen, daß die Arbeitsspindel axial
verschieblich im Antriebszahnrad 10 angeordnet ist, das seinerseits axial festgelegt
ist.
[0020] Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß das Antriebszahnrad 10 am Gehäuse 3 mittels
eines Drehlagers 18 gelagert ist und hierzu einen von der Arbeitsspindel 4 durchgriffenen
Lagerfortsatz 19 besitzt.
[0021] Die Arbeitsspindel 4 trägt einen den Verschiebeweg beim übergang in die Laststellung
begrenzenden Anschlag 20, dem eine Stirnseite des Antriebszahnrads 10 als Gegenschlag
zugeordnet sein kann. Der Anschlag 20 kann von einem zum Ausgleich der Unwuchtkräfte
der Schleiftellereinheit 7 auf die Arbeitsspindel 4 aufgesetzten Gewichtskörper 21
gebildet werden. Der sich ergebende Verschiebeweg ist bei 22 ersichtlich. Der Anschlag
20 bzw. der Gewichtskörper 21 befindet sich zwischen dem Antriebsrad 10 und dem Exzenterzapfen
5.
[0022] An der entgegengesetzten Seite des Antrieszahnrads 10 befindet sich an der Arbeitsspindel
4 ein zweiter Gewichtskörper 23, der ebenfalls zum Ausgleich der Unwuchtkräfte dient
und in entgegengesetzter Richtung wie der erste Gewichtskörper 21 von der Arbeitsspindel
4 absteht.
[0023] Die Rückholfeder 16 ist zweckmäßigerweise eine Schraubenfeder. Diese ist beim Ausführungsbeispiel
im Bereich des der Schleiftellereinheit 7 entgegengesetzten Endes der Arbeitsspindel
4 angeordnet und wird von dieser durchgriffen. Sie ist ferner eine Druckfeder und
stützt sich mit ihrem dem Spindelende zugewandten einen Ende an einem gehäusefesten
Teil, z.B. am Spindellager 24, und mit ihrem anderen Ende an der Arbeitsspindel 4,
z.B. am aufgesetzten Gewichtskörper 23, ab.
[0024] Um bereits beim Aufsetzen des Schleiftellers auf das Werkstück ein Abheben der Reibflächen
14, 15 voneinander zu erreichen, ohne daß man auf die Maschine drückt, kann man die
Federkraft so wählen, daß sie etwa dem Maschinengewicht ohne Schleiftellereinheit
entspricht.
[0025] Die dargestellte Maschine kann von "Feinschliff" auf "Grobschliff" und umgekehrt
umgestellt werden. Die bis jetzt beschiebenen Maßnahmen lassen sich jedoch auch bei
einer nur für eine Feinbearbeitung ausgelegten Maschine verwirklichen, wenngleich
die Kombination zweckmäßig ist.
[0026] Axial versetzt zur ersten Reibfläche 14 weist die innerhalb des Maschinengehäuses
3 am Exzenterzapfen 5 drehbar gelagerte Schleiftellereinheit 7 eine zur ersten Reibfläche
14 koaxiale Wälzfläche 30 auf, die zweckmäßigerweise von einem Zahnkranz gebildet
wird. Beim Ausführungsbeispiel befindet sich diese erste Wälzfläche 30 neben der die
erste Reibfläche 14 tragenden Partie des Nabenkörpers 9 an der dem Schleifteller 8
abgewandten Seite.
[0027] Im Höhenbereich der ersten Wälzfläche 30 ist gehäuseseitig ein Verstellring 31 angeordnet,
der die zweite Reibfläche 15 und axial versetzt hierzu eine zweite Wälzfläche 32,
die zweckmäßigerweise ebenfalls von einem Zahnkranz gebildet wird, trägt. Die zweite
Wälzfläche 32 ist koaxial zur zweiten Reibfläche 15 angeordnet. Die Durchmesser der
beiden Wälzflächen 30, 32 sind verschieden voneinander, so daß sich die erste Wälzfläche
im noch zu beschreibenden Grobschliffbetrieb an der zweiten Wälzfläche abwälzt. Wie
im Falle der Reibflächen befindet sich die erste Wälzfläche 30 radial innen und die
zweite Wälzfläche 32 radial aussen.
[0028] Der Verstellring 31 ist mit seiner Führungspartie 33 am Maschinengehäuse 3 zwischen
zwei Stellungen von aussen her axial verstellbar geführt. Dabei ist er jedoch zumindest
in seinen Endstellungen drehfest angeordnet. Dabei ist die Anordnung ferner so getroffen,
daß in der ersten Stellung (nicht dargestellt) des Verstellrings 31 die beiden Wälzflächen
30, 32 miteinander in Eingriff stehen und die erste Wälzfläche 30 sich auf der zweiten
Wälzfläche 32 abwälzt, während in der zweiten Stellung (dargestellt) des Verstellrings
31 die beiden Wälzflächen 30, 32 ausser Eingriff sind. Ferner sind die Reibflächen
14, 15 in der ersten Verstellringstellung mit Abstand zueinander angeordnet, während
sie in der zweiten Verstellringstellung einander gegenüberliegen. In der zweiten Stellung
des Verstellrings 31, die dieser bei der Feinbearbeitung einnimmt, sind die beiden
Wälzflächen 30, 32 also unwirksam und die Anordnung funktioniert wie oben beschrieben.
In der ersten Stellung, die der Verstellring 31 bei der Grobbearbeitung einnimmt,
sind dagegen die Reibflächen 14, 15 unwirksam.
[0029] Der axiale Abstand zwischen der ersten Reibfläche 14 und der ersten Wälzfläche 30
und der axiale Abstand zwischen der zweiten Reibfläche 15 und der zweiten Wälzfläche
32 sind verschieden voneinander, wobei beim Ausführungsbeispiel der erstgenannte Abstand
kleiner als der zweitgenannte Abstand ist. Der Abstandsunterschied ist so bemessen,
daß in der zweiten Verstellringstellung (Feinschliff) die Schleiftellereinheit 7 zwischen
ihrer Leerlaufstellung und ihrer Laststellung verschiebbar ist, ohne daß die beiden
Wälzflächen 30, 32 in Eingriff miteinander gelangen.
[0030] Der dargestellte Verstellring 31 ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt, die die
Führungspartie 33, die zweite Wälzfläche 32 und die zweite Reibfläche 15 bilden. Er
kann jedoch auch einstückig sein. Zweckmäßigerweise besteht er aus Kunststoff.
[0031] Mindestens die Führungspartie 33 des Verstellrings 31 ist innerhalb des Maschinengehäuses
3 angeordnet. Beim zweckmäßigen Ausführungsbeispiel befindet er sich insgesamt innerhalb
des Gehäuses 3. Aufgrund dieser inneren Anordnung ist die Aussengestalt des Gehäuses
3 unabhängig vom Verstellring 31, so daß das Gehäuse 3 aussen auch beliebig unrund
sein kann, was beispielsweise für die Anordnung eines Staubabsaugkanals 34 innerhalb
des Gehäuses 3 zweckmäßig sein kann. Ausserdem ist die Führung des Verstellrings 31
im Gehäuse 3 keiner Verschmutzung ausgesetzt, insbesondere wenn man den Gehäuseinnenraum
auch zum Schleifteller 8 hin abdichtet. Eine solche, im vorliegenden Zusammenhang
im einzelnen nicht weiter interessierende Abdichtwand ist bei 35 gezeigt.
[0032] Zur Aufnahme der Führungspartie 33 des Verstellrings ist am Innenumfang des Gehäuses
3 eine ringförmige Führungsausnehmung 36 ausgebildet.
[0033] Am Maschinengehäuse 3 ist eine dieses von aussen her durchgreifende und mit dem Verstellring
31 in Eingriff stehende Betätigungseinrichtung 37 gelagert. Zweckmäßigerweise ist
die Betätigungseinrichtung von aussen her um eine quer zur axialen Verstellrichtung
des Verstellrings 31 gerichtete Achse 38 drehbar am Gehäuse gelagert und steht mittels
eines Exzentervorsprungs 39 mit dem Verstellring 31 in Eingriff. Dabei ist zweckmäßigerweise
vorgesehen, daß der Exzentervorsprung 39 an der Betätigungseinrichtung 37 angeordnet
ist. Im Unterschied hierzu könnte er auch vom Verstellring 31 vorstehen.
[0034] Im einzelnen weist die Betätigungseinrichtung 37 einen in einer durchgehenden Gehäusebohrung
40 drehbar gelagerten Drehzapfen 41 auf, an dem aussen eine Handhabe 42, z.B. ein
Drehknopf 43 mit abstehendem Griffsteg, zum Verdrehen angeordnet ist und dessen innere
Stirnseite in Exzentereingriff mit dem Verstellring 31 steht, zweckmäßigerweise indem
von dieser Stirnseite der in den Verstellring eingreifende Exzentervorsprung 39 vorragt.
[0035] Der Verstellring 31 steht mit der Betätigungseinrichtung formschlüssig in Eingriff,
so daß sich beim Drehen der Betätigungseinrichtung, d.h. des Drehzapfens 41, der Verstellring
31 nicht nur in seiner axialen Richtung vestellt sondern gleichzeitig eine Drehbewegung
ausführt. Dies ist vorteilhaft, da sich der Verstellring 31, sollte er am Gehäuse
3 haften, hierdurch leichter verstellen läßt. Ausserdem kann sich der Verstellring
im Unterschied zu einem linearen Verstellweg nicht verkanten.
[0036] In Fig. 1 nimmt der Verstellring 31 seine oben befindliche zweite Stellung (Feinschliff)
ein. Dreht man die Betätigungseinrichtung in Fig. 1 von links her gesehen beispielsweise
in Uhrzeigerrichtung, wandert der Exzentervorsprung 39 auf einem Kreisbogen zunächst
aus der Zeichenebene heraus und nach Erreichen eines Drehwinkels von 90° wieder zur
Zeichenebene zurück. Der Exzentervorsprung 39 befindet sich dann unten. Diese Bewegung
macht der Verstellring 31 mit, wobei er sich allerdings um seine eigene Achse dreht.
Er nimmt schließlich seine nicht dargestellte untere Stellung ein (Grobschliff).
[0037] In der ersten Verstellringstellung wälzt sich die erste Wälzfläche 30 an der zweiten
Wälzfläche 32 und somit die Schleiftellereinheit 7 am Gehäuse 3 ab, so daß der Exzenterbewegung
des Schleiftellers 8 eine den Schleifteller um den Exzenterzapfen 5 drehende, beim
Feinschliffbetrieb fehlende Bewegung überlagert ist, so daß man einen erhöhten Werkstückabrieb
erhält. Damit zwischen den beiden Wälzflächen 30, 32 kein Schlupf auftreten kann,
werden diese zweckmäßigerweise jeweils von einem Zahnkranz gebildet.
[0038] Um zu vermeiden, daß sich der Verstellring 31 beim Betrieb der Maschine unabsichtlich,
beispielsweise durch die auftretenden Erschütterungen, verstellt, ist die Betätigungseinrichtigung
in den beiden Verstellringstellungen zweckmäßigerweise feststellbar. Durch dieses
Arretieren wird der weitere Vorteil erreicht, daß man den Drehzapfen 41 leichtgängig
am Gehäuse lagern kann. Ohne die Arretierung müßte man die Betätigungseinrichtung
mit einer so großen Selbsthemmung lagern, daß sie sich beim Grobschliffbetrieb aufgrund
der über die Wälzflächen 30, 32 auf den Verstellring 31 und den Exzentervorsprung
39 übertragenen Kraft nicht verdreht.
[0039] Dieses Feststellen kann auf verschiedene Weise erfolgen, wobei zweckmäßigerweise
eine Rasteinrichtung vorgesehen sein kann. Hierzu kann am Gehäuse 3 bzw. an einem
von diesem abstehenden und den Drehzapfen 41 lagernden Gehäusevorsprung 44 ein durch
eine Rastfeder 45 belasteter Rastbolzen 46 vorgesehen sein, der in jeder der beiden
Verstellringstellung in eine Rastausnehmung 47 bzw. 48 der Betätitungseinrichtung
eingreift. Der dargestellte Rastbolzen 46 ist in einer Sackbohrung 49 des Gehäuses
gelagert und ragt aus ihr zum Drehknopf 44 od. dgl. hin vor. An dessen Umfang sind
die beiden Rastausnehmungen 47, 48 ausgebildet, die am Umfang frei sind und einen
kleineren Querschnitt als der Rastbolzen 46 besitzen, so daß der Rastbolzen 46 am
Umfang des Drehknopfes teilweise frei liegt und zum Verdrehen der Betätigungseinrichtung
eingedrückt werden kann. Die Rastausnehmungen 48, 49 sind an der der Sackbohrung 49
entgegengesetzten Seite geschlossen, so daß ein Anschlag für den eingreifenden Rastbolzen
46 gebildet wird.
1. Motorgetriebene Handschleifmaschine mit einer Arbeitseinheit, die eine im Maschinengehäuse
gelagerte Arbeitsspindel und eine von dieser zu einer Exzenterbewegung angetrieben
und drehbar gelagerte Schleiftellereinheit enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schleiftellereinheit (7) entgegen der Kraft einer Rückholfeder (16) aus einer dem
Gehäuse (3) entfernteren Leerlaufstellung in eine dem Gehäuse (3) nähere Laststellung
frei verschiebbar ist und daß an der Schleiftellereinheit (7) eine kreisförmig umlaufende
erste Reibfläche (14) vorhanden ist, der eine gehäuseseitige, drehfest angeordnete
und ebenfalls kreisförmig umlaufende zweite Reibfläche (15) anderen Durchmessers zugeordnet
ist, derart, daß in der Leerlaufstellung die erste Reibfläche (14) an der zweiten
Reibfläche (15) anliegt und in der Laststellung die erste Reibfläche (14) von der
zweiten Reibfläche (15) frei ist.
2. Handschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
der beiden Reibflächen von einem Reibring gebildet wird, wobei zweckmäßigerweise die
erste Reibfläche (14) von einem an der Schleiftellereinheit (7) fest angeordneten
Reibring gebildet wird, der beispielsweise einen Kreisquerschnitt aufweist.
3. Handschleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Reibfläche (14) am Außenumfang der Schleiftellereinheit (7) und die zweite Reibfläche
(15) am Innenumfang des Gehäuses (3) angeordnet ist.
4. Handschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Reibfläche (14) an einem auf dem die Schleiftellereinheit (7) mit der Arbeitsspindel
(4) verbindenen Exzenterzapfen (5) gelagerten Nabenkörper (9) der Schleiftellereinheit
(7) angeordnet ist.
5. Handschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Reibflächen von einer Konusfläche gebildet wird.
6. Handschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Arbeitsspindel (4) axial verschieblich gelagert ist, zweckmäßigerweise indem bei
Vorhandensein eines zur Arbeitsspindel (4) koaxialen, von dieser durchgriffenen und
drehfest mit diesem verbundenen Antriebszahnrad die Arbeitsspindel (4) axial verschieblich
im Antriebszahnrad (10) angeordnet ist und einen den Verschiebeweg begrenzenden Anschlag
(20) trägt, wobei der Anschlag (20) von einem zum Ausgleich der Unwuchtkräfte der
Schleiftellereinheit (7) auf die Arbeitsspindel (4) aufgesetzten Gewichtskörper (21)
gebildet werden kann.
7. Handschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückholfeder (16) eine Schraubenfeder ist, die zweckmäßigerweise im Bereich des
der Schleiftellereinheit (7) entgegengesetzten Endes der Arbeitsspindel (4) angeordnet
und von dieser durchgriffen ist, wobei sich die Rückholfeder (16) mit ihrem dem Spindelende
zugewandten einen Ende an einem gehäusefesten Teil, z.B. an einem Spindellager (24),
und mit ihrem anderen Ende an der Arbeitsspindel (4), z.B. an einem aufgesetzten Gewichtskörper
(23), abstützt.
8. Handschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federkraft etwa dem Maschinengewicht ohne Schleiftellereinheit entspricht.
9. Handschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schleiftellereinheit (7) axial versetzt zur ersten Reibfläche (14) eine hierzu
koaxiale erste Wälzfläche (30) aufweist und die zweite Reibfläche (15) an einem gehäuseseitigen
Verstellring (31) angeordnet ist, der koaxial und axial versetzt zur zweiten Reibfläche
(15) eine zweite Wälzfläche (32) mit von der ersten Wälzfläche (30) verschiedenem
Durchmesser trägt, wobei der Verstellring (31) zwischen einer ersten Stellung, in
der die beiden Wälzflächen (30, 32) miteinander in Eingriff stehen und die beiden
Reibflächen (14, 15) beabstandet zueinander sind, und einer zweiten Stellung, in der
die beiden Wälzflächen (30, 32) beabstandet zueinander sind und die beiden Reibflächen
(14, 15) einander gegenüberliegen, von aussen her verstellbar ist.
10. Handschleifmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Abstand
zwischen der ersten Reibfläche (14) und der ersten Wälzfläche (30) verschieden ist
von dem axialen Abstand zwischen der zweiten Reibfläche (15) und der zweiten Wälzfläche
(32), derart, daß in der zweiten Stellung des Verstellrings (31) die Schleiftellereinheit
(7) zwischen ihrer Leerlaufstellung und ihrer Laststellung verschiebbar ist, ohne
daß die beiden Wälzflächen (30, 32) in Eingriff miteinander gelangen.
11. Handschleifmaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Wälzflächen (30, 32) jeweils von einem Zahnkranz gebildet werden.