(19)
(11) EP 0 254 883 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.02.1988  Patentblatt  1988/05

(21) Anmeldenummer: 87109277.1

(22) Anmeldetag:  27.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47B 88/00, A47B 88/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE GB IT

(30) Priorität: 14.07.1986 AT 1898/86

(71) Anmelder: Julius Blum Gesellschaft m.b.H.
A-6973 Höchst (AT)

(72) Erfinder:
  • Röck, Erich
    A-6973 Höchst (AT)
  • Brunner, Josef
    A-6973 Höchst (AT)

(74) Vertreter: Torggler, Paul, Dr. et al
Wilhelm-Greil-Strasse 16
6020 Innsbruck
6020 Innsbruck (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schublade


    (57) 1. Eine Schublade mit zwei metallischen Schubladenzargen (1), einer Frontblende (2), einer Rückwand (3) und einem Schubladenboden. An beiden Seiten der Schublade ist hinten je eine Laufrolle (10) für die Ausziehführung angeordnet, die auf einem separaten Rollenträger (7) lagert. Ein Steg (15) des Rollenträgers (7), dessen Höhe der Höhe der Schubladenzarge (1) und dessen Breite (b) der Stärke (S) der Rückwand (3) entspricht, ragt zwischen die Stirnseite der Rückwand (3) und die Schubladenzargen (1) und ist seitlich der Kontur der Schubladenzarge (1) angepaßt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schublade mit zwei metallischen Schubladenzargen, einer Frontblende, einer Rückwand und einem Schubladenboden, wobei an beiden Seiten der Schublade hinten je eine Laufrolle für die Ausziehführung angeordnet ist, die auf einem separaten Rollenträger lagert, der mit der Schubladenzarge verbunden ist.

    [0002] Neben Schubladen, die in einem Stück aus Kunststoff gefertigt sind und natürlich neben den altbekannten Schubladen aus Holz sind Schub­laden bekannt, die Schubladenzargen aufweisen, an denen die Lauf­rolle für die Ausziehführung unmittelbar befestigt ist.

    [0003] In vielen Fällen ersetzt dabei die Schubladenzarge die Auszieh­schiene einer Ausziehführungsgarnitur, wobei die Schubladenzarge einen Laufsteg für die korpusseitige Laufrolle aufweist. Um die auftretenden Belastungen, insbesondere im Bereich der Lagerung der Laufrolle aufnehmen zu können, müssen derartige Schubladenzargen relativ stark sein und werden daher im allgemeinen aus Stahlblech gefertigt.

    [0004] Es sind andererseits Schubladenzargen aus extrudierbaren Materialien, beispielsweise Kunststoff oder Aluminium bekannt. Diese können in jeder gewünschten Form gespritzt oder extrudiert werden.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schublade dahingehend zu ver­bessern, daß der Zusammenbau der Schubladenrückwand mit den Schubladenzargen erleichtert wird.

    [0006] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein Steg des Rollenträgers, dessen Höhe der Höhe der Schubladenzarge und dessen Breite der Stärke der Rückwand entspricht, zwischen die Stirnseite der Rückwand und die Schubladenzargen ragt und daß der Steg seitlich der Kontur der Schubladenzarge angepaßt ist.

    [0007] Gemäß der Erfindung kann die Schubladenrückwand gerade abgeschnitten werden. Die Anpassung an die Kontur der Innenseite der Schubladen­zarge erfolgt durch die Rollenträger.

    [0008] Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die Rollenträger die Schubladen­zargen stirnseitig abdecken. Dadurch können die Schubladenzargen strangweise hergestellt werden. Erst wenn die Tiefe der Schublade feststeht, werden Teile des Schubladenzargenstranges entsprechender Länge abgeschnitten. Ein besonderer Abschluß am hinteren Ende der Schubladenzarge ist nicht notwendig, da dieser von den Rollenträgern gebildet wird. Vorne wird die Schubladenzarge von der Frontblende stirnseitig abgedeckt. Es ist erwähnenswert, daß derartige Schub­ladenzargen im allgemeinen doppelwandig ausgeführt sind, um die notwendige Steifigkeit zu erreichen.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß der Steg unten seitlich mit einer Rundung versehen ist, die an einer den Schub­ladenboden abdeckenden Lippe der Schubladenzarge satt anliegt. Der Steg des Rollenträgers kann am freien Rand mit ein konkaven Rundung versehen sein. Diese erleichtert das Reinigen der Schublade.

    [0010] Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die Rollenträger aus Zink-Druckguß oder Stahl, während die Schubladenzargen aus Aluminium sind.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß an den Rollen­trägern die Rückwand der Schublade befestigt ist. Dadurch übernehmen die Rollenträger zusätzlich die Aufgabe eines Verbindungsstückes zwischen der Schubladenzarge und Rückwand. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist dabei vorgesehen, daß die Rollenträger einen die Schubladenzargen überragenden Steg aufweisen, der eine Schubladenreling trägt.

    [0012] Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die Laufrollen mit den Schubladen­zargen fluchten, sodaß die Laufrollen unmittelbar hinter einem Steg der Schubladenzarge angeordnet sind, der als Laufsteg für die korpusseitige Laufrolle dient.

    [0013] Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen beschrieben.

    [0014] Die Fig. 1 zeigt ein Schaubild einer erfindungsgemäßen Schublade, die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht, die Fig. 3 zeigt einen Horizontalschnitt durch eine Eckverbindung mit Rollenträgern, die Fig. 4 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Schubladenzarge bei einem weiteren Ausführungsbeispiel und die Fig. 5 zeigt einen Horizontalschnitt durch die Eckverbindung dieses Ausführungsbei­spiels.

    [0015] Die Hauptteile der erfindungsgemäßen Schublade sind die beiden Schubladenzargen 1, die Frontblende 2, die Rückwand 3 und der Schubladenboden.

    [0016] Die Schubladenzargen 1 sind in beiden Ausführungsbeispielen aus Aluminium extrudiert und doppelwandig mit einer inneren Wand 1ʹ und einer äußeren Wand 1ʺ ausgeführt. Die innere Wand 1ʹ ist höher als die äußere Wand 1ʺ und geht am oberen Rand in einen Steg über, der den Laufsteg 5 für die korpusseitige Laufrolle Ausziehführungs­garnitur bildet.

    [0017] Die korpusseitigen Teile des Möbels sind nicht gezeigt, da sie nicht unmittelbar zur Erfindung gehören.

    [0018] Die Frontblende 2 ist mittels Frontblendenhalterungen 6 mit den Schubladenzargen 1 verbunden.

    [0019] Am hinteren Ende jeder Schubladenzarge 1 ist ein Rollenträger 7 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel sind die Rollenträger 7 mit den Schubladenzargen 1 vernietet.

    [0020] Die Rollenträger 7 weisen einen Steg 8 auf, der die Schubladenzargen 1 stirnseitig abdeckt.

    [0021] Senkrecht zu diesem Steg 8 ist ein Steg 9 ausgerichtet, der die Laufrollen 10 trägt. Die Laufrollen fluchten dabei mit der Schub­ladenzarge 1, d.h. sie sind unmittelbar hinter dem Laufsteg 5 ange­ordnet.

    [0022] Die Rollenträger 7 weisen einen weiteren Steg 11 auf, an dem die Rückwand 3 angeschraubt ist.

    [0023] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 - 3 ist der Steg 11 über die Höhe der Schubladenzarge 1 hinausgezogen und trägt eine Reling 12. Die Reling 12 ist beispielsweise mittels einer Schraube 13 an einer Abwinkelung 14 des Steges 11 gehalten.

    [0024] Im Bereich der Schubladenzarge 1 ist der Rollenträger 7, wie ins­besondere aus der Fig. 3 ersichtlich, kreuzförmig ausgebildet und weist einen Steg 15 auf, der zwischen die Schubladenzarge 1 und die Rückwand 3 ragt. Die Breite b des Steges 15 entspricht der Stärke S der Rückwand 3.

    [0025] An der in die Schublade ragenden Kante ist der Steg 15 beim Ausfühungs­beispiel der Fig.1-3 mit einer konkaven Rundung 16 versehen, die einen sauberen Übergang von der Rückwand 3 zur Schubladenzarge 1 bildet.

    [0026] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 weist der Steg 15 eine gerade Stirnfläche 17 auf. Bim unteren Ende ist der Steg 15 jedoch seitlich mit einer Rundung 18 versehen, die den Steg 15 an die Kontur der Innenseite der Schubladenzarge 1, die in diesem Bereich von der den Schubladenboden 19 abdeckenden Lippe 20 bestimmt wird, anpaßt. Die Schubladenrückwand kann also ohne Rücksicht auf die Kontur der Innenseite der Schubladenzarge 1 gerade abgeschnitten werden. Die notwendige fugenlose Anpassung der Rückwand 3 an die Schubladenzarge 1 erfolgt durch den Rollenträger 7 bzw. dessen Steg 15.

    [0027] Die Rollenträger 7 sind Mehr-Funktionsteile, d.h. sie dienen nicht nur der Lagerung der Laufrollen 10, sondern sind auch ein Verbin­dungselement zwischen den Schubladenzargen 1 und der Rückwand 3, sowie ein Trägerteil für die Schubladenreling 12.


    Ansprüche

    1. Schublade mit zwei metallischen Schubladenzargen, einer Front­blende, einer Rückwand und einem Schubladenboden, wobei an beiden Seiten der Schublade hinten je eine Laufrolle für die Auszieh­führung angeordnet ist, die auf einem separaten Rollenträger lagert, der mit der Schubladenzarge verbunden ist, dadurch ge­kennzeichnet, daß ein Steg (15) des Rollenträgers (7), dessen Höhe der Höhe der Schubladenzarge (1) und dessen Breite (b) der Stärke (S) der Rückwand (3) entspricht, zwischen die Stirnseite der Rückwand (3) und die Schubladenzargen (1) ragt und daß der Steg seitlich der Kontur der Schubladenzarge (1) angepaßt ist.
     
    2. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (15) unten seitlich mit einer Rundung (18) versehen ist, die an einer den Schubladenboden (19) abdeckenden Lippe (20) der Schub­ladenzarge (1) satt anliegt.
     
    3. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (15) am freien Rand mit einer konkaven Rundung (16) versehen ist.
     
    4. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Rollenträgern (7) die Rückwand (3) der Schublade an einem weiteren Steg (11) befestigt ist.
     
    5. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schub­ladenzargen (1) Aluminiumprofile und die Rollenträger (7) aus Zink-Druckguß sind.
     
    6. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenträger (7) die Schubladenzargen (1), die doppelwandig ausgeführt sind, mit einem zusätzlichen Steg (8) stirnseitig abdecken.
     
    7. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (11) für die Befestigung der Rückwand (3) die Schubladenzargen (1) überragt und eine Schubladenreling (12) trägt.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht