[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollo-Vorhang für Wohnwagenfenster mit einer obenliegenden
Kassette, mit einer in der Kassette drehbar gelagerten, federvorgespannten Aufwickelwelle,
mit einem auf die Welle aufwickelbaren Vorhang, mit seitlichen Führungsschienen für
den Vorhang und mit Feststellmitteln zum Feststellen des Vorhanges in einer gewünschten
Lage.
[0002] Bei bekannten Rollo-Vorhängen dieser Art ist vor dem Wohnwagenfenster nur ein einziger
Vorhang in seitlichen Führungsschienen auf- und abverschieblich. Dieser Vorhang ist
beispielsweise entweder ein Verdunkelungsvorhang oder ein Fliegengitter. Es ist dabei
nicht möglich, gleichzeitig das Fenster mit einem Fliegengitter abzudecken und beispielsweise
halb zu verdunkeln.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen gegenüber dem Stand der Technik universeller
einsetzbaren Rollo-Vorhang vorzuschlagen, der sich leicht produzieren läßt und bezüglich
seiner Bedienung Gebrauchsvorteile aufweist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Kassette zwei
Aufwickelwellen drehbar gelagert sind, auf die jeweils ein Vorhang aufwickelbar ist,
und daß für jeden Vorhang jeweils besondere seitliche Füh- run
gsschienen vorgesehen sind, so daß beide Vorhänge unabhängig voneinander bedienbar
und gegebenenfalls auch übereinander bringbar sind.
[0005] Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht eines doppelten Rollo-Vorhanges;
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie 2-2 in Fig. 1;
Fig. 3 eine Teilschnittansicht entlang der Linie 3-3 in Fig. 1 und
Fig. 4 eine Teilschnittansicht einer seitlichen Führungsschiene entlang der Linie
4-4 in Fig. 1.
[0006] In einem Fensterrahmen 1, der Teil einer Wohnwagenwand ist, ist eine Fensterscheibe
2 fest oder verstellbar, z.B. verschieblich oder nach außen aufklappbar, angeordnet.
An der im Inneren des Wohnwagens gelegenen Seite des Rahmens 1 ist oben eine Kassette
3 horizontal querverlaufend befestigt, welche der Lagerung von zwei Aufwickelwellen
4 bzw. 5 dient. Die Aufwickelwellen dienen der Aufwicklung von Vorhängen 6 bzw. 7
und sind, wie bei Rollos an sich bekannt, derart durch Federn vorgespannt, daß die
Vorhänge gegen die Federwirkung nach unten gezogen werden können. Die vorgespannte
Feder wickelt beim Hochschieben der Vorhänge 6, 7 diese selbsttätig auf die Aufwickelrollen
auf. Der Vorhang 6 ist bei der dargestellten Ausführungsform als flexibles Fliegengitter,
der Vorhang 7 als Verdunkelungsvorhang ausgebildet, wobei auf der außenliegenden Seite
des Vorhangs 7 eine Metallfolie 8 (Fig. 2) aufkaschiert ist. Somit kann wahlweise
entweder das Fliegengitter 6 oder der Verdunkelungsvorhang 7 vor den Fensterrahmen
gebracht werden, wobei es auch möglich ist, bei voll durch das Fliegengitter 6 abgedecktem
Fenster dieses zusätzlich teilweise durch den Verdunkelungsvorhang 7 abzudecken.
[0007] Die Vorhänge 6 und 7 sind in seitlich am Fenster angeordneten, vertikal ausgerichteten
Führungsschienen 11 geführt, die an ihrer Oberseite jeweils mit der Kassette 3, vorzugsweise
durch Einstecken, verbunden sind. An ihrer Unterseite ruhen die seitlichen Führungsschienen
auf Stützen 12 auf, die abstehend am Fensterrahmen befestigt sind. Die Querschnittsform
der Führungsschienen 11 ergibt sich aus Fig. 4. Von einem Trägerteil 13, welches teilweise
aus Stabilitäts- und Gewichtsgründen als Hohlprofil ausgebildet ist, stehen drei Schenkel
14, 15, 16 in Form eines "E" ab. Der Vorhang 6 ist beidseits zwischen den Schenkeln
14, 15, der Vorhang 7 zwischen den Schenkeln 15, 16 gleitverschieblich geführt.
[0008] Die unteren Ränder der Vorhänge 6, 7 sind in profilierten Leisten 17 bzw. 18, deren
Querschnittsform aus Fig. 2 ersichtlich ist, befestigt. Die Leisten 17, 18 sind ebenfalls
in den seitlichen Führungsschienen 11 auf- und abverschieblich. Die Leisten 17, 18
weisen obere Längsbohrungen 19 bzw. 20 auf, die sich über einen Schlitz zur Oberseite
der Leisten hin öffnen und der Aufnahme des wulstförmig verdickten, unteren Randes
der Vorhänge 6, 7 dienen, wobei wegen der Kaschierung 8 der Durchmesser der Bohrung
20 größer sein kann.
[0009] In eine weitere, längs der mit dem Fliegengitter 6 verbundenen Leiste 17 verlaufende
Ausnehmung 21 ist der Träger 22 einer Bürste 23 eingesteckt oder eingeklipst, wobei
sich die Bürste 23 über die gesamte Breite des Fensters erstreckt und eine hermetische
Abdichtung desselben von unten her zwischen den Führungsschienen 11 gegen Insekten
vermittelt.
[0010] In eine nach unten gekehrte, längs verlaufende Aussparung der Leisten 17, 18 kann,
wie in Fig. 2 am Beispiel der Leiste 17 gezeigt, an geeigneter Stelle eine Zuglasche
24 eingeklipst werden, die mittels einer an ihr vorgesehenen Öse 25 (Fig. 1) in einen
vom Fensterrahmen 1 abstehenden Fixierzapfen 26 eingehängt werden kann. Hierdurch
kann das Fliegengitter 6 festgestellt werden, wie in Fig. 2 dargestellt.
[0011] Die Profilleisten 17, 18 bestehen vorzugsweise aus Metall, beispielsweise Aluminiumlegierung.
Die ein Gehäuse für die Aufwickelwellen 4, 5 bildende Kassette 3 und die seitlichen
Führungsschienen 11 sind bevorzugt aus Kunststoff gefertigt.
[0012] An die innengelegene Seite der mit dem Vorhang 7 verbundenen Profilleiste 18 können
weiterhin links und rechts (vergl. Fig. 1) Verriegelungselemente 31, 32 angeklipst
werden. Diese Elemente weisen horizontal verschiebliche, federnde Schnappriegel 33,
34 auf, die in Rastkerben A, B, C der Führungsschienen 11 einschnappen können. Hierdurch
kann der Vorhang 7 in verschiedenen Höhenlagen festgestellt werden. Die federnden
Schnappriegel 33, 34 sind mit Griffelementen 35, 36 fest verbunden, so daß sie entgegen
der Federwirkung.;aus den Rastkerben zurückgezogen werden können, wodurch der Vorhang
7 nach oben oder unten verschoben werden kann.
[0013] Um die Schnappriegel 33, 34 gleichzeitig mit einem Griff aus ihren Rastkerben herauszuziehen,
ist in der Mitte des Vorhangs 7 an dessen Profilleiste 18 ein Fernbedienungselement
41 angeordnet, vergl. Fig. 3. Dieses Fernbedienungselement 41 besteht aus zwei Feststellmitteln
31, 32, wie sie soeben beschrieben wurden. Das Fernbedienungselement umfaßt also einen
nach links und einen nach rechts wirkenden Schnappriegel 33 bzw. 34 mit Griffelementen
35, 36, die jeweils durch Federn 40 in entgegengesetzter Richtung vorgespannt sind
und beim Zusammenschieben in Richtung der Pfeile F bzw. G durch Anfassen an den Griffelementen
35, 36 mit zwei Fingern einer Hand zusammengeschoben werden können. In die Schnappriegel
33, 34 des Fernbedienungselementes 41 sind, wie aus Fig. 3 hervorgeht, rechtwinklig
abgebogene, starre Drähte 42, 43 eingehängt, die an den jeweils gegenüberliegenden
Seiten in entsprechender Weise mit den Schnappriegeln 33, 34 der an den seitlichen
Rändern des Vorhangs 7 angeordneten Feststellmittel 31, 32 verbunden sind. Wenn man
also mit zwei Fingern einer Hand die beiden Griffelemente 35, 36 des zentral angeordneten
Fernbedienungselementes 41 zusammenschiebt, werden wegen des von den Drähten 42, 43
gebildeten Gestänges auch die Riegel 33, 34 der seitlich angeordneten Feststellmittel
31, 32 aus den Rastkerben A, B, C herausgezogen.
[0014] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Feststellmittel 31, 32 - einschließlich des aus
solchen Mitteln gebildeten Fernbedienungselementes 41 - in entsprechende, längs verlaufende
Nuten der Profilleiste 18 eingesteckt oder eingerastet. Hierzu weisen die Feststellmittel
31, 32 entsprechende Vorsprünge auf, die in Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 44 bezeichnet
sind. Unterhalb der einen Vorsprung 44 aufnehmenden Nut der Profilleiste 18 ist eine
weitere Nut vorgesehen, in welcher die Drähte 42, 43 innerhalb der Profilleiste 18
geführt sind.
[0015] Um ein Austreten der Drähte 42, 43 aus ihren Nuten zu verhindern, sind letztere,
wie aus Fig. 1 ersichtlich, durch kleine Platten 46, 47 stellenweise überbrückt.
[0016] Der beschriebene Rollo-Vorhang ist wegen seiner zahlreichen, in einfacher Weise ineinandergesteckten
Bauteile leicht herstellbar, wobei einzelne Bauteile leicht ersetzbar sind, was den
Gebrauchswert des Vorhangs ebenfalls erhöht. Vorteilhaft ist vor allem auch das zentrale
Fernbedienungselement 41, welches ein Ablösen des zugeordneten Vorhanges aus seinen
Rastkerben mit einem Griff ermöglicht.
1. Rollo-Vorhang für Wohnwagenfenster mit einer obenliegenden Kassette, mit einer
in der Kassette drehbar gelagerten, federvorgespannten Aufwickelwelle, mit einem auf
die Welle aufwickelbaren Vorhang, mit seitlichen Führungsschienen für den Vorhang
und mit Feststellmitteln zum Feststellen des Vorhanges in einer gewünschten Lage,
dadurch gekennzeichnet ,
daß in der Kassette (3) zwei Aufwickelwellen (4, 5) drehbar gelagert sind, auf die
jeweils ein Vorhang (6, 7) aufwickelbar ist, und daß für jeden Vorhang (6, 7) jeweils
besondere seitliche Führungsschienen (11) vorgesehen sind, so daß beide Vorhänge unabhängig
voneinander bedienbar und gegebenenfalls auch übereinander bringbar sind.
2. Rollo-Vorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Führungsschienen
(11) von einem E-Profil (Fig. 4) gebildet sind, welches zwei'parallel zueinander verlaufende
Führungsbahnen (14, 15; 15, 16) für jeweils einen Vorhang (6, 7) aufweist.
3. Rollo-Vorhang nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das E-Profil ein Kunststoffprofil
ist.
4. Rollo-Vorhang nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen
(11) Rastkerben (A, B, C) aufweisen und am Vorhang (7) federnde Schnappriegel (33,
34) angeordnet sind, welche in die Rastkerben einrastbar sind.
5. Rollo-Vorhang nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mitte des unteren
Randes wenigstens eines Vorhanges ein Fernbedienungselement (41) für die Schnappriegel
(33, 34) angeordnet ist.
6. Rollo-Vorhang nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fernbedienungselement
(41) über ein Drahtgestänge (42, 43) mit den Schnappriegeln (33, 34) verbunden ist.
7. Rollo-Vorhang nach Anspruch 4, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Fernbedienungselement
(41) nebeneinander zwei Schnappriegel (33, 34) angeordnet sind, die über das Drahtgestänge
(42, 43) mit am Rand des Vorhangs vorgesehenen, weiteren Schnappriegeln (33, 34) gleicher
Art in Verbindung stehen.
8. Rollo-Vorhang nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Vorhängen (6, 7) wenigstens eine Zuglasche (24) angeordnet ist und die Zuglasche
eine Öse (25) zum Einhängen in ein ortsfestes Fixiermittel (26) aufweist.
9. Rollo-Vorhang nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der am Wohnwagenfenster außen gelegene Vorhang (6) ein Fliegengitter und der innen
gelegene Vorhang (7) ein Dekor- oder ein Verdunkelungsvorhang ist.
10. Rollo-Vorhang nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenseite
des Dekor- oder Verdunkelungsvorhangs (7) eine Metallfolie (8) aufkaschiert ist.
11. Rollo-Vorhang nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Rand des
außen gelegenen Vorhanges (6) eine Bürste (23) zum Abdichten des Vorhangs am unteren
Fensterrand angeordnet ist.
12. Rollo-Vorhang nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß seine Einzelteile, insbesondere eine am unteren Vorhangrand angeordnete Leiste
(17, 18), das Fernbedienungselement (41), die Feststellmittel (31, 32), die Bürste
(23), die Führungsschienen (11) und die Kassette (3) als miteinander verbindbare Einsteckelemente
ausgebildet sind.