[0001] Die Erfindung betrifft einen Mischer gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein Mischer der vorausgesetzten Art ist aus der DE-PS 25 19 721 bekannt. Die bei
dieser bekannten Ausführung vor allem angestrebte konstruktive Vereinfachung ist
insbesondere in der Anordnung einer einzigen Mischflügelwelle und in der Ausbildung
der Mischflügel sowie ferner in der Begrenzung des Ringspaltes zu sehen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Mischer der im Oberbegriff
des Anspruches 1 vorausgesetzten Art insbesondere hinsichtlich seiner Abreinigungs-
und Einsatzmöglichkeiten noch weiter zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebene
Merkmal gelöst.
[0005] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Da bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform des Mischers die Ringwand relativ zum
stationären Deckel vollständig aus dem Mischraum herausgezogen werden kann, ergibt
sich eine hervorragende Abreinigungsmöglichkeit der Innenwände des Mischbehälters,
und zwar einerseits dadurch, daß der gesamte Behälterinnenraum erheblich besser zugänglich
wird als bei bekannten Ausführungen, und andererseits dadurch, daß die einen Ringschlitz
zur Führung der Ringwand begrenzenden Ränder bzw. Kanten des stationären Deckels bzw.
der stationären Deckelteile so eng an den inneren und äußeren Umfangs-Oberflächen
der Ringwand anliegen, daß beim Herausziehen dieser Ringwand aus dem Mischraum ein
selbsttätiges Abreinigen dieser inneren und äußeren Umfangs-Oberflächen erfolgen
kann.
[0007] Das vollständige Herausziehen der Ringwand aus dem Mischraum führt zu einem weiteren
wesentlichen Vorteil: Bei vollkommen nach oben herausgezogener Ringwand ist nämlich
die Teilung des Mischbehälters in Innenraum und Außenraum aufgehoben, so daß bei vollkommen
herausgezogener Ringwand der Mischbehälter einen einzigen, ungeteilten inneren Mischraum
erhält, in dem der gesamte Behälterinhalt sofort an der gemeinsamen Mischbewegung
teilnimmt, während bei eingeschobener bzw. herabgelassener Ringwand das eingebrachte
Mischgut zunächst nur im Innenraum gemischt bzw. vorgemischt wird, dann in den ringförmigen
Außenraum gelangt und dort - gegebenenfalls nach einer gewissen Nachmischung - ausgetragen
wird. Die zuletzt genannte Möglichkeit ist vor allem dann von Bedeutung, wenn in den
Innenraum noch zusätz liche Mischkomponenten zugegeben werden sollen.
[0008] Die Erfindung sei im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen
Fig.1 eine Vertikalschnittansicht der wesentlichen Teile des Mischers bei herabgelassener
Ringwand;
Fig.2 eine gleichartige Vertikalschnittansicht wie Fig.1, jedoch bei herausgezogener
Ringwand.
[0009] Bevor auf die Konstruktion des erfindungsgemäßen Mischers im einzelnen eingegangen
wird, sei festgestellt, daß in der Zeichnung lediglich die zur Erläuterung der Erfindung
für wesentlich angesehenen Teile veranschaulicht sind, während andere in üblicher
Weise vorhandene Bauteile, wie z.B. Grundgestell zur Halterung des Mischers, Befestigungselemente,
Dichtungsteile usw., der Übersichtlichkeit halber weggelassen worden sind.
[0010] Anhand von Fig.1 sei zunächst der allgemeine Aufbau des Mischers erläutert. Dieser
Mischer enthält einen Mischbehälter 1 mit vertikal ausgerichteter Achse 2. Der Mischbehälter
1 bestitzt einen Boden 3, eine vorzugsweise zylindrische Umfangs- bzw. Außenwand 4
und einen am oberen Ende der Außenwand 4 angeordneten, einen Gesamtmischraum 5 nach
oben abschließenden Deckel 6.
[0011] Der Mischraum 5 ist durch eine koaxial zur vertikalen Achse 2 angeordnete Ringwand
7 in einen mit einer Guteintragsöffnung 8 versehenen Innenraum 5a und in einen mit
einer Gutaustragsöffnung 9 versehenen Außenraum 5b unterteilt. Der Innenraum 5a und
der Außenraum 5b sind über einen Ringspalt 10 miteinander verbunden, dessen obere
Begrenzung durch den unteren Rand der Ringwand 7 gebildet wird.
[0012] Koaxial im Mischbehälter 1 ist ferner eine Rühreinrichtung mit Mischflügeln 11 vorgesehen,
die von einer Welle 12 getragen werden. Die Mischflügel 11 können - wie gezeichnet
- in an sich bekannter Weise ausgeführt sein und sich über dem Boden 3 des Mischbehälters
1 durch den Ringspalt 10 vom Innenraum 5a in den Außenraum 5b bis etwa unmittelbar
in den Bereich der Außenwand 4 erstrecken. Der Boden 3 oder ein Teil der Rühreinrichtung
bzw. der Mischflügel 11 begrenzen gleichzeitig den Ringspalt 10 nach unten.
[0013] Die Mischflügelwelle 12 kann in an sich bekannter Weise von einem unter dem Behälterboden
3 angeordneten, in geeigneter Weise ausgebildeten Antrieb (mit Motor und Getriebe)
13 verbunden sein.
[0014] Die Gutaustragsöffnung 9 kann - wie mittels durchgehender Linien dargestellt - im
Behälterboden 3 vorgesehen sein, wobei sich an diese Gutaustragsöffnung 9 nach unten
hin ein Austragsstutzen 14 mit Absperrschieber 15 anschließen kann. Wie strichpunktiert
in der linken Hälfte der Fig.1 angedeutet ist, kann die Gutaustragsöffnung jedoch
auch in der Außenwand 4 vorgesehen sein, wobei sich dann ein entsprechend ausgebildeter
Gutaustragsstutzen 16 (ebenfalls mit Absperrschieber) an die dortige Gutaustragsöffnung
anschließen kann.
[0015] Von besonderer Bedeutung ist in diesem Falle, daß die Ringwand 7 relativ zum stationären
Deckel 6 in Richtung des Doppelpfeiles 17 auf- und abbewegt werden kann, so daß diese
Ringwand im Bedarfsfalle vollständig aus dem Mischraum 5 nach oben herausgezogen
werden kann, wie es in Fig.2 dargestellt ist.
[0016] Der stationäre Deckel 6 ist zu diesem Zweck vorzugsweise in einen ringförmigen äußeren
Deckelteil 6a und in einen scheibenförmigen inneren Deckelteil 6b unterteilt. Hierbei
begrenzen die einander benachbarten Umfangskanten, d.h. die innere Umfangskante des
äußeren Deckelteiles 6a und die äußere Umfangskante des inneren Deckelteiles 6b einen
Ringschlitz 18, in dem die Ringwand 7 relativ eng gleitbeweglich geführt ist, und
zwar derart, daß die genannten Umfangskanten beider Deckelteile 6a, 6b beim Herausziehen
der Ringwand 7 die äußeren und inneren Umfangsoberflächen der Ringwand 7 automatisch
abreinigen, indem sie alle dort vorhandenen Verunreinigungen bzw. Anbackungen nach
unten abstreifen.
[0017] Auf dem äußeren Deckelteil 6a sind in Umfangsrichtung mehrere Halterungsbrücken
19 verteilt und fest angeordnet. Diese Halterungsbrücken 19 tragen den inneren Deckelteil
6b, so daß der gesamte Deckel 6 stationär angeordnet ist. Diese Halterungsbrücken
besitzen einen lichten Brückenraum 20 mit einer lichten Brückenhöhe und -weite (vgl.
Fig.1 und 2), die wenigstens etwa der höchsten Auszugshöhe sowie der Wanddicke der
Ringwand 7 entsprechen. Auf diese Weise wird eine zuverlässige stationäre Verbindung
zwischen den inneren und äußeren Deckelteilen 6a und 6b geschaffen, die auch dann
unbeeinträchtigt ist, wenn die Ringwand 7 sich in ihrer oberen, aus dem Mischraum
5 herausgezogenen Stellung befindet (entsprechend Fig.2).
[0018] Zumindest zwei, vorzugsweise jedoch alle Halterungsbrücken 19 dienen gleichzeitig
zur Halterung (an deren oberen Enden) von Hubantrieben 21, die mit dem oberen Rand
7a der Ringwand in Verbindung stehen und die Ringwand in Richtung des Doppelpfeiles
17 herausziehen und absenken können.
[0019] Als Hubantrieb 21 können - wie in der Zeichnung dargestellt - geeignete druckmittelbetriebene
Zylinder-Kolben-Einheiten vorgesehen sein, deren Kolbenstangen 22 am oberen Rand
7a der Ringwand 7 angreifen. Anstelle von Zylinder-Kolben-Einheiten könnten die Hubantriebe
selbstverständlich auch durch geeignete, an sich bekannte mechanische Spindelantriebe
gebil det werden.
[0020] Darüber hinaus können die Hubantriebe 21 so ausgebildet sein, daß sie die Ringwand
7 nicht nur vollkommen aus dem Mischraum 5 des Mischbehälters 1 herausziehen, sondern
auch gleichzeitig eine Verstellbarkeit der Ringwand 7 derart gestatten, daß dadurch
die Höhe des Ringspaltes 7 eingestellt bzw. verändert werden kann.
[0021] Wie sich aus der Zeichnung ersehen läßt, schließt sich an die Guteintragsöffnung
8, die sich in dem inneren Deckelteil 6b befindet, nach oben hin ein Guteinlaufstutzen
23 an, der so angeordnet und bemessen ist, daß sich dadurch keine Behinderung in
der Herausziehbarkeit der Ringwand ergibt. Diese Ringwand 7 kann ferner - wie ebenfalls
in der Zeichnung angedeutet ist - im wesentlichen zylindrisch und an ihrem oberen
Rand 7a im Querschnitt etwa L-förmig ausgebildet sein, so daß sich dieser obere Rand
7a im vollkommen abgesenkten Zustand der Ringwand 7 auf dem stationären Deckel 6
abstützen kann (mit gleichzeitiger zusätzlicher Abdichtung).
[0022] Wie die Ringwand 7 nach oben hin aus dem Mischraum 5 sowie relativ zum stationären
Deckel 6 herausgezogen werden kann, bedarf keiner weiteren Erklärung, wenn man die
Darstellungen in den Fig.1 und 2 miteinander vergleicht. Die Außenwand 4 des Mischbehälters
1 kann generell ebenfalls stationär angeord net sein. Für diese Außenwand 4 bietet
sich jedoch zusätzlich noch die Möglichkeit, diese ebenfalls nach unten absenkbar
auszubilden und zu haltern, wie es in Fig.2 in der rechten Hälfte bei 4ʹ angedeutet
ist. Die in der rechten Hälfte der Fig.2 im abgesenkten Zustand 4ʹ veranschaulichte
Außenwand ermöglicht dadurch noch eine weiter erleichterte Abreinigungsmöglichkeit
des gesamten Innenraumes vom Mischbehälter 1. In diesem Falle müßten dann jedoch entsprechend
ausgebildete Stützen des Mischergestelles vorgesehen sein, damit der Deckel 6 in
der gewünschten Weise stationär gehaltert werden kann.
[0023] Während in dem oben beschriebenen und in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiel
für das stationäre Festhalten des inneren Deckelteiles 6b am äußeren Deckelteil 6a
des Gehäusedeckels 6 als Halterungen die erläuterten Halterungsbrücken bevorzugt
werden, sind selbstverständlich auch andere Ausführungsformen möglich, um den inneren
Deckelteil 6b am äußeren Deckelteil 6a in der gewünschten Weise stationär zu haltern.
Zu diesem Zwecke könnten beispielsweise auch auslegerartige Halterungen bzw. Halterungselemente
vorgesehen sein, die jeweils einseitig sowie abwechselnd innen und außen auf den
Deckelteilen angebracht bzw. abgestützt sind, damit in jedem Falle der ganze Gehäusedeckel
6 stationär mit dem Mischbehälter ausgebildet sein und den erläuterten Ringschlitz
18 aufweisen kann.
1. Mischer, enthaltend
a) einen vertikalachsigen Mischbehälter (1), dessen nach oben durch einen Deckel (6)
abgeschlossener Mischraum (5) durch eine koaxial angeordnete Ringwand (7) in einen
mit einer Guteintragsöffnung (8) versehenen Innenraum (5a) und einen mit einer Gutaustragsöffnung
(9) versehenen Außenraum (5b) unterteilt ist, wobei der Innenraum und der Außenraum
über einen Ringspalt (10) miteinander in Verbindung stehen, dessen obere Begrenzung
durch die Ringwand gebildet wird,
b) eine koaxial im Mischbehälter (1) angeordnete Rühreinrichtung, deren Welle (12)
Mischflügel (11) trägt, die sich über dem Boden (3) des Mischbehälters durch den Ringspalt
(10) vom Innenraum (5a) in den Außenraum (5b) erstrekken,
dadurch gekennzeichnet, daß
c) die Ringwand (7) relativ zum stationären Dekkel (6) vollständig aus dem Mischraum
(5) herausziehbar ist.
2. Mischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der stationäre Deckel(6) in
einen ringförmigen äußeren Deckelteil (6a) und einen scheibenförmigen inneren Deckelteil
(6b) unterteilt ist, wobei die einander benachbarten Umfangskanten beider Deckelteile
(6a, 6b) einen Ringschlitz (18) begrenzen, in dem die Ringwand (7) relativ eng gleitbeweglich
geführt ist.
3. Mischer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Deckelteil (6b)
mit Hilfe mehrerer in Umfangsrichtung verteilt angeordneter Halterungen (19) vom
äußeren Deckelteil (6a) getragen wird, wobei diese Halterungen eine lichte Höhe und
Weite besitzen, die wenigstens etwa der höchsten Auszugshöhe sowie der Wanddicke der
Ringwand (7) entsprechen.
4. Mischer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens zwei Halterungen
(19) Hubantriebe (21) zum Herausziehen und Absenken der Ringwand (7) angeordnet sind.
5. Mischer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hubantrieb (21) eine
druckmittelbetriebene Zylinder-Kolben-Einheit ist.
6. Mischer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hubantrieb ein mechanischer
Spindelantrieb ist.
7. Mischer nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen
in Form von Halterungsbrücken (19) ausgebildet sind, die den äußeren Deckelteil (6a)
und den inneren Deckelteil (6b) starr miteinander verbinden.
8. Mischer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am inneren Deckelteil (6b)
die Guteintragsöffnung (8) mit einem Guteinlaufstutzen (23) vorgesehen ist.
9. Mischer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die den Außenraum (6a) umgebende
Außenwand (4ʹ) des Mischbehälters (1) nach unten absenkbar ist.