[0001] Die Erfindung betrifft neue Benzophenonether-ester und ein Verfahren zum Färben von
textilem Polyestermaterial mit Dispersionsfarbstoffen unter Verwendung von Benzophenonether-estern
zur Verbesserung der Lichtechtheit sowie die Verwendung dieser Benzonphenon-derivate
beim Färben von textilem Polyestermaterial.
[0002] Aus der DE-AS 1 156 760 ist beispielsweise ein Verfahren zur Verbesserung der Lichtechtheit
von Polyesterfärbungen bekannt, bei dem man die Fasern in einem siedenden wäßrigen
Färbebad, das neben dem Farbstoff noch Alkylether des 2,2ʹ,4,4ʹ-Tetrahydroxybenzophenons
enthält, behandelt. Bei diesem Verfahren zieht das Benzophenon-Derivat zusammen mit
dem Farbstoff auf die Faser auf. Die so gefärbte Faser weist bei der Belichtung in
einem Belichtungsgerät (beispielsweise Xenotest oder Fadeometer) eine im Vergleich
zu einer ohne Zusatz des Tetrahydroxybenzophenon-Derivats gefärbten Faser bessere
Lichtechtheit auf.
[0003] Die in der DE-AS 1 156 760 beschriebenen Verbindungen weisen jedoch eine Reihe von
Nachteilen auf: aufgrund ihrer Eigenfarbe verschieben sie insbesondere bei brillanten
Färbungen der Farbton und trüben die Färbung mehr oder weniger stark ab. Das Aufziehvermögen
auf die textilen Gebilde ist nicht erschöpfend genug, so daß das Abwasser der Färbereien
mit organischen Verbindungen belastet wird. Außerdem neigen die genannten Verbindungen
bei einer im Anschluß an den Färbeprozess üblicherweise durchgeführten thermischen
Nachbehandlung zur Sublimation.
[0004] Aus der US-PS 3 676 471 ist bekannt, daß 2,4-Dihydroxibenzophenon-Derivate als Lichtstabilisatoren
von Kunststoffen, Polymeren wie z.B. Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyester oder
Polyamide verwendet werden können. Es hat daraus nicht nahe gelegen, derartige Verbindungen
in einem System aus Farbstoffen und textilem Polyestermaterial zur Stabilisierung
der Farbstoffe einzusetzen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, für die Verbesserung der Lichtechtheit von Färbungen
mit Dispersionsfarbstoffen auf Polyester Stoffe zur Verfügung zu stellen, die gut
auf Polyester aufziehen, eine geringe Sublimationstendenz zeigen und die die Färbungen
insbesondere hinsichtlich ihrer Brillanz nicht oder nur geringfügig beeinträchtigen.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zum Färben von textilem
Polyestermaterial mit Dispersionsfarbstoffen unter gleichzeitiger Verwendung von Benzophenonderivaten
zur Verbesserung der Lichtechtheit, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den Färbebädern
ein Benzophenonderivat der Formel I

in der für
R ein Wasserstoffatom, ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, Cyan, Fluor, Chlor, Brom
oder Trifluormethyl,
R¹ ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen und für
m die Zahl 1 oder 2, für
n die Zahl 2, 3 oder 4 und für R² ein gegebenenfalls durch Hydroxy oder C₁- bis
C₄-Alkoxy substituierter Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen, ein Cycloalkylrest mit 3
bis 6 C-Atomen im Ring, ein Rest aus der Gruppe der Formeln

wobei R³, R⁴ und R⁵ Wasserstoffatome, Alkyl- oder Alkoxyreste mit 1 bis 4 C-Atomen
oder einer oder zwei der Reste R³ bis R⁵ Fluor, Chlor, Brom, Cyan oder Trifluormethyl,
einer der Reste R³ bis R⁵ Phenyl oder Phenoxy und q die Zahl 1, 2, 3 oder 4 bedeuten,
oder für R² ein gegebenenfalls substituierter 5- oder 6-gliedriger ungesättigter heterocyclischer
Ring stehen, zusetzt, sowie in der Verwendung der Benzophenonderivate der Formel I
zur Verbesserung der Lichtechtheit von gefärbtem textilem Polyestermaterial.
[0007] Bevorzugt sind die Benzophenonderivate der foldenden Formel II

in denen R ein Wasserstoffatom, Methyl, Fluor, Chlor oder Brom und R² einen Alkylrest
mit 1 bis 4 C-Atomen, einen Cyclohexylrest oder einen Rest aus der Gruppe

wobei p und q für die Zahlen 1 oder 2 stehen, bedeuten.
[0008] Die Verbindungen der Formeln 1 und 2 sind teilweise bekannt und teilweise noch nicht
beschrieben.
[0009] Gegenstand der Erfindung sind daher auch die neuen Benzophenonderivate der Formel
III

in der für R ein Wasserstoffatom, ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, Cyan, Fluor,
Chlor, Brom oder Trifluormethyl, R¹ ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis
6 C-Atomen und für m die Zahl 1 oder 2, für n die Zahl 2, 3 oder 4 und für R² ein
durch Hydroxy- oder C₁- bis C₄-Alkoxy substituierter Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen,
ein Rest aus der Gruppe

wobei R³, R⁴ und R⁵ Wasserstoffatome, Alkyl- oder Alkoxyreste mit 1 bis 4 C-Atomen
oder ein oder zwei der Reste R² bis R⁵ Fluor, Chlor, Brom, Cyan oder Trifluormethyl
und q die Zahl 1, 2, 3 oder 4 bedeuten, mit der Einschränkung, daß wenigstens einer
der Reste R³ bis R⁵ von Wasserstoff verschieden sein muß, oder für R² ein gegebenenfalls
substituierter 5- oder 6-gliedriger, ungesättigter heterocyclischer Ring stehen.
[0010] Von den Verbindungen der Formel III sind solche bevorzugt, in denen R ein Wasserstoffatom,
Methyl, Fluor, Chlor oder Brom und m die Zahl 1 und R¹ ein Wasserstoffatom bedeuten
und für n die Zahl 2 steht.
[0011] Ganz besonders bevorzugt und hervorzuheben sind Verbindungen der Formel III, in denen
R ein Wasserstoffatom, Methyl, ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom und m die Zahl 1,
R¹ ein Wasserstoffatom und R² einen Rest aus der Gruppe

wobei p und q für die Zahlen 1 oder 2 stehen, bedeuten mit der Ausnahme, daß R² nicht
Phenyl sein kann, wenn R für ein Wasserstoffatom steht.
[0012] Als Alkylreste für R und R¹ seien beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, n- und tert.-Butyl
genannt. Bevorzugte Reste für R und R¹ sind H und Methyl.
[0013] Als Reste R² in der Formel I seien beispielhaft genannt:
C₁- bis C₁₂-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sek.-Butyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl, 3-Methylbutyl, 1-Ethylpropyl, 1,1-Dimethylpropyl, 2,2-Dimethylpropyl,
n-Hexyl, n-Heptyl, 1-Ethylpentyl, n-Octyl, 2,4,4-Trimethylpentyl, n-Nonyl, n-Decyl,
n-Undecyl, 4-Dodecyl, Hydroxymethyl, Hydroxyethyl, 2-Hydroxypropyl, 2-Hydroxy-2-methylpropyl,
3-Hydroxy-2-methylpropyl, 2-Hydroxy-butyl, Methoxymethyl, Methoxyethyl;
Cycloalkyl, wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl;
für

beispielsweise Phenyl, 2-, 3- und 4-Methylphenyl, 2-, 3- und 4-Ethylphenyl, 2-,
2- und 4-n- oder iso-Propylphenyl, 2-, 3- und 4-n oder tert.-Butylphenyl, 2,3-Dimethylphenyl,
2,4-Dimethylphenyl, 2,5-Dimethylphenyl, 2,6-Dimethylphenyl, 3,4-Dimethylphenyl, 3,5-Dimethylphenyl,
2,4,6-Trimethylphenyl, 2,4-Dimethyl-6-tert.-butylphenyl, 2-, 3- und 4-Chlorphenyl,
2-, 3-Brom-phenyl, 2,4-Dichlorphenyl, 2,5-Dichlorphenyl, 2,6-Dichlorphenyl, 3,5-Dichlorphenyl,
2-, 3- und 4-Methoxyphenyl, 2,3-Dimethoxyphenyl, 2,4-Dimethoxyphenyl, 2,6-Dimethoxyphenyl,
3,4-Dimethoxyphenyl, 3,5-Dimethoxyphenyl, 2-Ethoxyphenyl, 4-Ethoxyphenyl, 2,3,4-Trimethoxyphenyl,
3,4,5-Trimethoxyphenyl, 4-Biphenyl, 4-Phenoxyphenyl;
für

beispielsweise Benzyl, 2-, 3- und 4-Methylbenzyl, 4-Ethylbenzyl, 4-Isopropylbenzyl,
4-tert.-Butylbenzyl, 2-, 3- und 4-Chlorbenzyl, 2-, 3-und 4-Brombenzyl, 2-, 3- und
4-Methoxybenzyl, 2-, 3- und 4-Ethoxybenzyl, 3,4-Dimethoxy-benzyl, 3,5-Dimethoxybenzyl,
3,4,5-Trimethoxybenzyl, 2-Phenylethyl, 3-Phenylpropyl, 4-Phenylbutyl;
für

beispielsweise Phenoxymethyl, 2-, 3- und 4-Methylphenoxymethyl, 2-, 3- und 4-Ethylphenoxymethyl,
4-Isopropylphenoxymethyl, 4-n-Butylphenoxymethyl, 4-tert.-Butylphenoxymethyl, 2,3-Dimethylphenoxymethyl,
2,4-Dimethylphenoxymethyl, 2,5-Dimethylphenoxymethyl, 3,5-Dimethylphenoxymethyl, 3,4-Dimethylphenoxymethyl,
2-Methyl-4-tert.-butyl-phenoxymethyl, 3,4,5-Trimethoxyphenoxymethyl, 2,4,6-Trimethylphenoxymethyl,
2,6-Dimethyl-4-tert.-butylphenoxymethyl, 2-, 3- und 4-Chlorphenoxymethyl, 2-, 3- und
4-Bromphenoxymethyl, 2-, 3- und 4-Methoxyphenoxymethyl, 4-Ethoxyphenoxymethyl, 2-Methyl-4-chlorphenoxymethyl,
2-Phenoxyethyl, 4-Phenoxybutyl;
als heterocyclische Ringe beispielsweise Furyl-2, Furyl-3, 2,5-Dimethylfuryl-3, Thienyl-2,
Thienyl-3, Pyridyl-2, Pyridyl-3, Pyridyl-4, 2-Chlorpyridyl-3.
[0014] Die Herstellung der neuen Verbindungen der Formel (III) erfolgt in an sich bekannter
Weise durch Umsetzung eines Alkohols der Formel (IV)

in der R, m und n die für R, m und n der Formel (III) angegebenen Bedeutungen haben,
mit einer Carbonsäure R²COOH, in der R² die für R² in Formel (III) angegebenen Bedeutungen
aufweist, in einem inerten Lösungsmittel, insbesondere Toluol oder Xylol, in Gegenwart
eines sauren Katalysators, insbesondere von Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäure oder
eines stark sauren Ionenaustauschers, bei Rückflußtemperaturen und Aufarbeitung in
an sich üblicher Weise.
[0015] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden in an sich üblicher Weise textile Materialien
aus Polyestern, insbesondere aus Polyethylenterephthalaten, wie Polyethylenglykolterephthalat,
gefärbt. Als solche kommen insbesondere Gebilde wie Fasern, Fäden, Flocken, Folien,
Gewebe und Gewirke in Betracht. Sie können mit den üblichen Dispersionsfarbstoffen,
die den bekannten Farbstoffklassen wie z.B. Azo, Anthrachinon-, Methin-, Chinophthalon-
und Cumarin-Farbstoffen, angehören, nach an sich bekannten Methoden, wie z.B. das
Hochtemperaturverfahren, das Thermosolverfahren oder das Carrierfärbeverfahren, gefärbt
werden, wie z.B. dem "Ratgeber, Färben und Ausrüsten von Polyesterfasern und Polyesterfasermischungen",
herausgegeben von der BASF Aktiengesellschaft 1974, entnommen werden kann. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren werden die Benzophenon-Derivate den Färbebädern in feinverteilter
Form ggf. als Pulver- oder Flüssigzubereitung zugesetzt. Sie werden in Mengen von
0,1 bis 10, vorzugsweise 0,3 bis 5 Gew.%, bezogen auf das Textilgut, eingesetzt.
[0016] Man erhält dabei Färbungen, die im Vergleich zu solchen ohne Zusatz der Benzophenon-Derivate
sich im Farbton nicht oder kaum unterscheiden, aber eine deutlich verbesserte Lichtechtheit
aufweisen, die auch höheren Anforderungen, wie sie z.B. im Automobilsektor für Sitzbezüge
und dergleichen gestellt werden, gerecht werden können.
[0017] Als besondere Vorteile gegenüber bekannten Benzophenonderivaten gemäß der DE-AS 11
56 760 seien hervorgehoben, daß die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen eine
deutlich geringere Eigenfarbe aufweisen und damit den Farbton von Färbungen praktisch
nicht beeinflussen. Während z.B. das 2,2ʹ-Dihydroxy-4,4ʹ-dimethoxybenzophenon im Färbebad
zu etwa 75 % auszieht, erreichen die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen
Aufziehgrade in der Größenordnung von 85 bis 95 %. Bei den bekannten Verbindungen
liegen die Sublimsationsverluste (30 sec., 190°C) bei 20 bis 25 %, bezogen auf die
aufgezogene Substanz, bei den erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen unterhalb
10 %.
[0018] Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile:
[0019] In den Beispielen 1 bis 13 bedeuten R und R¹ stets ein Wasserstoffatom.
Beispiel 1
[0020] Ein Gemisch aus 27,6 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 150 ml Toluol,
45,6 g 4-Methoxybenzoesäure und 2 Tropfen konz. Schwefelsäure wird 11 Stunden lang
am Wasserabscheider zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird
mit Petrolether verdünnt, der ausgefallene Niederschlag abgesaugt und mit wenig Methanol
gewaschen. Das Nutschgut wird 1 Stunde lang mit 200 ml 5 %iger Sodalösung gerührt,
abgesaugt, mit Wasser gewaschen und aus Isopropanol umkristallisiert. Man erhält 28,8
g der Verbindung der Formel I mit

vom Schmp. 107 - 109 °C.

Beispiel 2
[0021] Ein Gemisch aus 25,8 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 60 ml Toluol, 15
g Phenylessigsäure und 2 Tropfen konz. Schwefelsäure wird 5 Stunden am Wasserabscheider
zum Sieden erhitzt. Nach Zugabe von 10 ml 5 %iger Sodalösung dampft man zur Trockne
und kristallisiert den Rückstand aus Isopropanol um, wobei man beim Abkühlen der Isopropanollösung
25 ml 5 %ige Sodalösung zusetzt. Nach nochmaligem Umkristallisieren aus Isopropanol
und Waschen des Kristallisats mit Wasser erhält man 20 g der Verbindung der Formel
I mit

vom Schmp. 93 - 94 °C.

Beispiel 3
[0022] Ein Gemisch aus 10,3 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 50 ml Toluol, 9,1
g 3,4-Dimethoxybenzoesäure und 1 g p-Toluolsulfonsäure wird 13 Stunden am Wasserabscheider
zum Sieden erhitzt. Anschließend dampft man zur Trockne, rührt den Rückstand mit 150
ml 5 %iger Sodalösung und kristallisiert ihn anschließend zweimal aus Isopropanol
unter Zusatz von Bleicherde um. Man erhält 3,1 g der Verbindung der Formel I mit

vom Schmp. 106 - 108 °C.

Beispiel 4
[0023] Ein Gemisch aus 25,8 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 150 ml Toluol,
16,3 g 4-Methylbenzoesäure und 2 g p-Toluolsulfonsäure wird 24 Stunden am Wasserabscheider
zum Sieden erhitzt. Anschließend dampft man unter vermindertem Druck zur Trockne und
kristallisiert den Rückstand aus Isopropanol um, wobei man beim Abkühlen der Isopropanollösung
25 ml 5 %ige Sodalösung zusetzt. Man erhält nach nochmaliger Kristallisation aus Isopropanol
und Waschen des Kristallisats mit Wasser 9,5 g der Verbindung der Formel I mit

vom Schmp. 135 - 137 °C.

Beispiel 5
[0024] Ein Gemisch aus 25,8 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 150 ml Toluol,
43,5 g 3-Methylbenzoesäure und 2 g p-Toluolsulfonsäure wird 16 Stunden am Wasserabscheider
zum Sieden erhitzt. Anschließend dampft man unter vermindertem Druck zur Trockne und
verrührt den Rückstand mit 150 ml 5 %iger Sodalösung und kristallisiert ihn aus Isopropanol
unter Zusatz von Bleicherde um. Man erhält 16,2 g der Verbindung der Formel I mit

vom Schmp. 92 -93 °C.

Beispiel 6
[0025] Ein Gemisch aus 4,6 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 50 ml Toluol, 8,53
g 4-Chlor-phenylessigsäure und 2 Tropfen konz. Schwefelsäure wird 4 Stunden am Wasserabscheider
erhitzt. Anschließend dampft man unter vermindertem Druck zur Trockne und kristallisiert
den Rückstand aus Isopropanol um. Das Kristallisat wird zusammen mit weiteren aus
der Mutterlauge isoliertem Produkt nochmals aus Isopropanol unter Zusatz von Aktivkohle
umkristallisiert. Man erhält 2,3 g der Verbindung der Formel I mit

vom Schmp. 92 - 94 °C.

Beispiel 7
[0026] Ein Gemisch aus 25,8 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 60 ml Toluol, 16,7
g Phenoxyessigsäure und 2 Tropfen konz. Schwefelsäure wird 5 Stunden am Wasserabscheider
zum Sieden erhitzt. Nach Aufarbeitung analog Beispiel 4 erhält man 24,5 g der Verbindung
der Formel I mit

vom Schmp. 108 - 109 °C.

Beispiel 8
[0027] Ein Gemisch aus 27,6 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 60 ml Toluol, 27
g Methoxyessigsäure und 2 Tropfen konz. Schwefelsäure wird 6 Stunden am Wasserabscheider
erhitzt. Man dampft unter vermindertem Druck zur Trockne, nimmt den Rückstand in Methylenchlorid
auf und wäscht die Methylenchloridphase zweimal mit 5 %iger Sodalösung und mit Wasser.
Nach dem Trocknen über Natriumsulfat wird die Methylenchloridphase unter vermindertem
Druck entfernt. Man erhält die Verbindung der Formel I mit R² = CH₂OCH₃ in Form eines
Öls, das ohne weitere Reinigung in den Färbeprozeß eingesetzt wird.

Beispiel 9
[0028] Ein Gemisch aus 25,8 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 60 ml Toluol, 14,9
g 2-Methylbenzoesäure und 3 Tropfen konz. Schwefelsäure wird 10 Stunden am Wasserabscheider
zum Sieden erhitzt. Nach Aufarbeitung analog Beispiel 4 erhält man 22,8 g der Verbindung
der Formel I mit

vom Schmp. 91 - 93 °C.

Beispiel 10
[0029] Ein Gemisch aus 25,8 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 150 ml Toluol,
25,8 g 2,4-Homoveratrumsäure und 3 Tropfen konz. Schwefelsäure wird 12 Stunden am
Wasserabscheider zum Sieden erhitzt. Anschließend dampft man unter vermindertem Druck
zur Trockne, verrührt den Rückstand mit 150 ml 5 %iger Sodalösung und kristallisiert
aus Ethanol unter Zusatz von Aktivkohle um. Man erhält man 20,1 g der Verbindung der
Formel I mit

vom Schmp. 102 - 104 °C.

Beispiel 11
[0030] Ein Gemisch aus 25,8 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 150 ml Toluol,
19,9 g 4-Methoxyphenylessigsäure und 3 Tropfen konz. Schwefelsäure wird 6 Stunden
am Wasserabscheider erhitzt. Nach Aufarbeitung analog Beispiel 10 erhält man 9,2
g der Verbindung der Formel I mit

vom Schmp. 81 - 83 °C.

Beispiel 12
[0031] Ein Gemisch aus 25,8 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 150 ml Toluol,
14,1 g Cyclohexancarbonsäure und 3 Tropfen konz. Schwefelsäure wird 6 Stunden am Wasserabscheider
erhitzt. Nach Aufarbeitung analog Beispiel 4 erhält man nach zweimaliger Kristallisation
aus Isopropanol/Wasser unter Zusatz von Bleicherde 7,5 g der Verbindung der Formel
I mit

vom Schmp. 60 - 62 °C.

Beispiel 13
[0032] Ein Gemisch aus 25,8 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-benzophenon, 150 ml Toluol,
18 g Dihydrozimtsäure und 3 Tropfen konz. Schwefelsäure wird 6 Stunden am Wasserabscheider
erhitzt. Nach Aufarbeitung analog Beispiel 10 erhält man 22,1 g der Verbindung der
Formel I mit

vom Schmp. 75 - 77 °C.

Beispiel 14
[0033] Aus 13,6 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-4ʹ-methylbenzophenon und 7,5 g Phenylessigsäure
erhält man analog Beispiel 2 nach Umkristallisation aus Ethanol unter Zusatz von Aktivkohle
12,5 g der Verbindung der Formel

vom Schmp. 99 - 100°C

Beispiel 15
[0034] Ein Gemisch aus 13,6 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-4ʹ-methyl-benzophenon, 7,7
g Benzosäure, 60 ml Toluol und 2 Tropfen konz. Schwefelsäure wird 20 Stunden am Wasserabscheider
zum Sieden erhitzt. Nach Zusatz von 5 ml 5 gew.%iger Sodalösung dampft man zur Trockne
und kristallisiert den Rückstand zweimal aus Ethanol um. Man erhält 7,3 g der Verbindung
der Formel

vom Schmp. 70 - 72°C

Beispiel 16
[0035] Man verfährt unter Verwendung von 8,35 g Phenoxyessigsäure analog Beispiel 14 und
erhält 13,9 g der Verbindung der Formel

vom Schmp. 95 - 96°C

Beispiel 17
[0036] Aus 29,25 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-4ʹ-chlorbenzophenon und 15 g Phenylessigsäure
erhält man analog Beispiel 14 nach sukzessiver Umkristallisation aus wäßrigem Methanol
(80 %) unter Zusatz von Aktivkohle und Cylohexan 17,9 g der Verbindung der Formel

vom Schmp. 80 - 82°C

Beispiel 18
[0037] Aus 29,25 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-4ʹ-chlor-benzophenon und 16,7 g Phenoxyessigsäure
erhält man analog Beispiel 14 nach zweimaligem Umkristallisieren aus Isopropanol unter
Zusatz von Aktivkohle 21 g der Verbindung der Formel

vom Schmp. 94 - 96°C

Beispiel 19
[0038] Aus 29,25 g 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-4ʹ-chlorbenzophenon und 18,0 g Dihydrozimtsäure
erhält man analog Beispiel 14 nach sukzessiver Kristallisation aus Isopropanol unter
Zusatz von Aktivkohle und Cyclohexan/Bleicherde 16,5 g der Verbindung der Formel

vom Schmp. 65 - 67°C

[0039] Die Ausgangsverbindungen 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-4ʹ-chlor- und 2-Hydroxy-4-(β-hydroxyethoxy)-4ʹ-methylbenzophenon
werden durch übliche Umsetzung mit Ethylenoxid oder Ethylencarbonat aus dem entsprechenden
2,4-Dihydroxy-4ʹ-chlor- und 2,4-Dihydroxy-4ʹ-methylbenzophenon erhalten.

Anwendungsbeispiel 1
[0040] 100 Teile eines Polyestergarns werden in einem Färbebad, das 1500 Teile Wasser, 0,6
Teile einer Mischung der feinverteilten Farbstoffe

1,8 Teile eines durch Anlagerung von 50 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Spermölalkohol
und anschließendes Sulfonieren erhaltenen Produktes als Färbehilfsmittel und 1,5 Teile
der feinverteilten Benzophenonverbindung der Formel

enthält, behandelt.
[0041] Man beginnt bei 60 °C, erhöht die Temperatur in 20 Minuten auf 130 °C und färbt noch
weitere 90 Minuten bei dieser Temperatur in einem HT-Färbeapparat.
[0042] Es wird eine Braunfärbung erhalten, die bei einer Belichtung im Xenotest unter feucht-heißen
Bedingungen (z.B. Temperatur 75 °C, relative Luftfeuchtigkeit 80 %) deutlich lichtechter
ist als eine gleiche Färbung ohne den Zusatz der Benzophenonverbindung.
Anwendungsbeispiel 2
[0043] 100 Teile eines Gewirkes aus Polyester werden in einem Färbebad, das 2500 Teile Wasser,
1,2 Teile einer Mischung der feinverteilten Farbstoffe

5 Teile eines Carriers auf Basis Salicylsäuremethylester und 2 Teile der feinverteilten
Benzophenonverbindung der Formel

enthält, behandelt.
[0044] Man färbt während 90 Minuten bei Siedetemperatur und erhält eine rotbraune Färbung,
die bei einem Belichtungstest im Fadeometer deutlich bessere Ergebnisse liefert als
eine gleiche Färbung ohne den Zusatz der Benzophenonverbindung.
Anwendungsbeispiel 3
[0045] Ein Polyestergewebe wird auf einem Dreiwalzenfoulard mit einer Färbeflotte getränkt,
die in 1000 Teilen 25 Teile einer Mischung der feinverteilten Farbstoffe

20 Teile einer 20 %igen wäßrigen Lösung des Copolymeren aus Acrylsäure und Acrylamid,
25 Teile der feinverteilten Benzophenonverbindung

und 930 Teile Wasser enthält.
[0046] Nach dem Imprägnieren unter 60 % Flottenaufnahme wird das Gewebe bei 120 °C zwischengetrocknet
und während 60 Sekunden bei 200 °C thermosoliert.
[0047] Man erhält eine Graufärbung, die in der Lichtechtheit deutlich besser ist als eine
gleiche Färbung ohne den Zusatz der Benzophenonverbindung.
Anwendungsbeispiel 4
[0048] Man führt eine Färbung aus analog Beispiel 2 unter Verwendung der Benzophenonverbindung
der Formel

durch.
[0049] Man erhält eine rotbraune Färbung, die bei einem Belichtungstest im Fadeometer deutlich
bessere Ergebnisse liefertals eine gleiche Färbung ohne den Zusatz der Benzophenonverbindung.
Anwendungsbeispiel 5
[0050] 100 Teile eines Gewirkes aus Polyester werden in einem Färbebad, das 2500 Teile Wasser,
1,2 Teile einer Mischung der feinverteilten Farbstoffe

5 Teile eines Carriers auf Basis Salicylsäuremethylester und 2 Teile der feinverteilten
Benzophenonverbindung der Formel

enthält, behandelt.
[0051] Man färbt während 90 Minuten bei Siedetemperatur und erhält eine rotbraune Färbung,
die bei einem Belichtungstest im Fadeometer deutlich bessere Ergebnisse liefert als
eine gleiche Färbung ohne den Zusatz der Benzophenonverbindung.
Anwendungsbeispiel 6
[0052] 100 Teile eines Polyestergarns werden in einem Färbebad, das 1500 Teile Wasser, 0,6
Teile einer Mischung der feinverteilten Farbstoffe

1,8 Teile eines durch Anlagerung von 50 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Spermölalkohol und
anschließendes Sulfonieren erhaltenen Produktes als Färbehilfmittel und 1,5 Teile
der feinverteilten Benzophenonverbindung der Formel

enthält, behandelt.
[0053] Man beginnt bei 60°C, erhöht die Temperatur in 20 Minuten auf 130°C und färbt noch
weitere 90 Minuten bei dieser Temperatur in einem Hochtemperatur-Färbeapparat.
[0054] Es wird eine Braunfärbung erhalten, die bei einer Belichtung im Xenotest unter feucht-heißen
Bedingungen (Temperatur 75°C, relative Luftfeuchtigkeit 80 %) deutlich lichtechter
ist als eine gleiche Färbung ohne den Zusatz der Benzophenonverbindung.
[0055] Die in diesem Beispiel eingesetzte, erfindungsgemäße Benzophenonverbindung zieht
zu über 90 % auf die Polyesterfaser auf und zeigt nur einen geringen Sublimationsverlust
(30 Sek, 190°C) von 5 - 6 %. Sie verhält sich in diesen Eigenschaften deutlich günstiger
als das bekannte 2,2ʹ-Dihydroxy-4,4ʹ-dimethoxybenzophenon, dessen Aufziehgrad bei
etwa 75 % und dessen Sublimationsverlust (30 Sek, 190°C) bei 20 - 25 % unter gleichen
Färbebedingungen liegt.
Anwendungsbeispiel 7
[0056] Ein Polyestergewebe wird auf einem Dreiwalzenfoulard mit einer Färbeflotte getränkt,
die in 1000 Teilen 25 Teile einer Mischung der feinverteilten Farbstoffe

20 Teile einer 20 %igen wäßrigen Lösung des Copolymeren aus Acrylsäure und Acrylamid,
25 Teile der feinverteilten Benzophenonverbindung

und 930 Teile Wasser enthält.
[0057] Nach dem Imprägnieren unter 60 % Flottenaufnahme wird das Gewebe bei 120°C zwischengetrocknet
und während 60 Sekunden bei 200°C thermosoliert.
[0058] Man erhält eine Graufärbung, die in der Lichtechtheit deutlich besser ist als eine
gleiche Färbung ohne den Zusatz der Benzophenonverbindung.
[0059] Die in diesem Beispiel eingesetzte, erfindungsgemäße Benzophenonverbindung zieht
zu 87 - 88 % auf die Polyesterharze auf und zeigt nur einen geringen Sublimationsverlust
(30 Sek, 190°C) von unter 5 %. Sie verhält sich in diesen Eigenschaften deutlich günstiger
als das bekannte 2,2ʹ-Dihydroxy-4,4ʹ-dimethoxybenzophenon, dessen Aufziehgrad bei
etwa 75 % und dessen Sublimationsverlust (30 Sek, 190°C) bei 20 - 25 % unter gleichen
Färbebedingungen liegt.
Anwendungsbeispiel 8
[0060] 100 Teile eines Gewirkes aus Polyester werden in einem Färbebad, das 2500 Teile Wasser,
1,2 Teile einer Mischung der feinverteilten Farbstoffe

5 Teile eines Carriers auf Basis Salicylsäuremethylester und 2 Teile der feinverteilten
Benzophenonverbindung der Formel

enthält, behandelt.
[0061] Man färbt während 90 Minuten bei Siedetemperatur und erhält eine schwarze Färbung,
die bei einem Belichtungstest im Fadeometer deutlich bessere Ergebnisse liefert als
eine gleiche Färbung ohne den Zusatz der Benzophenonverbindung.
[0062] Die in diesem Beispiel eingesetzte, erfindungsgemäße Benzophenonverbindung zieht
zu etwa 87 % auf die Polyesterfaser auf und zeigt nur einen geringen Sublimationsverlust
(30 Sek, 190°C) von 4 - 5 %. Sie verhält sich in diesen Eigenschaften deutlich günstiger
als das bekannte 2,2ʹ-Dihydroxy-4,4ʹ-dimethoxybenzophenon, dessen Aufziehgrad bei
etwa 75 % und dessen Sublimationsverlust (30 Sek, 190°C) bei 20 - 25 % unter gleichen
Färbebedingungen liegt.
Anwendungsbeispiel 9
[0063] 100 Teile eines Polyestergarns werden in einem Färbebad, das 1500 Teile Wasser, 0,6
Teile einer Mischung der feinverteilten Farbstoffe

1,8 Teile eines durch Anlagerung von 50 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Spermölalkohol und
anschließendes Sulfonieren erhaltenen Produktes als Färbehilfsmittel und 1,5 Teile
der feinverteilten Benzophenonverbindung der Formel

enthält, behandelt.
[0064] Man beginnt bei 60°C, erhöht die Temperatur in 20 Minuten auf 130°C und färbt noch
weitere 90 Minuten bei dieser Temperatur in einem HT-Färbeapparat.
[0065] Es wird eine Grünfärbung erhalten, die bei einer Belichtung im Xenotest unter feucht-heißen
Bedingungen (Temperatur 75°C, relative Luftfeuchtigkeit 80 %) deutlich lichtechter
ist als eine gleiche Färbung ohne Zusatz der Benzophenonverbindung.
Anwendungsbeispiel 10
[0066] 100 Teile eines Polyestergarns werden in einem Färbebad, das 1500 Teile Wasser, 0,6
Teile einer Mischung der feinverteilten Farbstoffe

1,8 Teile eines durch Anlagerung von 50 Mol Ethylenoxid an 1 Mol Spermölalkohol und
anschließendes Sulfonieren erhaltenen Produktes als Färbehilfsmittel und 1,5 Teile
der feinverteilten Benzophenonverbindung der Formel

enthält, behandelt.
[0067] Man beginnt bei 60°C, erhöht die Temperatur in 20 Minuten auf 130°C und färbt noch
weitere 90 Minuten bei dieser Temperatur in einem Hochtemperatur-Färbeapparat.
[0068] Es wird eine Violettfärbung erhalten, die bei einer Belichtung im Xenotest unter
feucht-heißen Bedingungen (Temperatur 75°C, relative Luftfeuchtigkeit 80 %) deutlich
lichtechter ist als eine gleiche Färbung ohne den Zusatz der Benzophenonverbindung.