[0001] Die Erfindung betrifft einen Leitungsschutzschalter der eingangs genannten Art.
[0002] Zur Erhöhung der Schaltleistung eines Leitungsschutzschalters werden eine Reihe
von Maßnahmen getroffen, um dafür zu sorgen, daß der Lichtbogen möglichst schnell
in das Lichtbogenlöschblechpaket hineinwandert. Eine dieser Maßnahmen, mit denen dieses
unterstützt werden kann, besteht darin, parallel zu der Lichtbogenleitschiene einen
zusätzlichen Leiter zu verlegen, in dem der Strom in die gleiche Richtung fließt,
wie in der Lichtbogenleitschiene. Eine derartige Stromleiteranordnung ist aus der
DE-AS 21 41 525 bekanntgeworden. Bei dieser Anordnung allerdings wird eine sogenannte
zusätzliche Blasschleife dadurch gebildet, daß an dieses parallel verlaufende Leiterteilstück
noch weitere Leiterteilstücke anschließen, die die Lichtbogenlöschkammer schleifenartig
umgeben. Dadurch wird praktisch eine Art Doppelschleife gebildet, die eine starke
Verschiebungswirkung auf den Lichtbogen zeigt. Der Nachteil dieser Anordnung besteht
aber darin, daß diese zusätzliche Schleife und der zusätzliche Leiter bzw. die zusätzlichen
Leiterteilstücke dauernd in den Stromkreis eingeschaltet sind, wodurch eine höhere
Erwärmung des Schalters verursacht wird, was sich ungünstig bei höheren Nennstromstärken
auswirkt.
[0003] Ein Leitungsschutzschalter, bei dem dieses Problem im wesentlichen gelöst ist, ist
aus der DE-AS 28 41 004 bekanntgeworden. Dort ist zwar parallel zu der Lichtbogenleitschiene
ein Leiterstück vorgesehen, das aber zu einer zusätzlichen Blasschleife gehört, die
in einem großen Raum hinter der Lichtbogenleitschiene und mittels eines Isolierzwischenstückes
von dieser getrennt angeordnet ist. Diese zusätzliche Blasschleife ist dabei dreieckförmig
ausgebildet, wobei die Hypothenuse dieses Dreiecks der Lichtbogenleitschiene zugeordnet
bzw. zugewandt ist. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die Blasschleife erst
dann vom Strom durchflossen wird, wenn der Lichtbogen beim Ausschaltvorgang entstanden
ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, einen Leitungsschutzschalter der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei dem der erforderliche Platzbedarf noch weiter verringert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0006] Es hat sich bei der Untersuchung der zusätzlichen Blasschleife nach der DE-AS 28
41 004 herausgestellt, daß nicht die Blasschleife an sich, also die dreieckförmige
Ausgestaltung, sondern lediglich das Leiterteilstück, das parallel zur Lichtbogenleitschiene
verläuft, zur Erzeugung eines Antriebes auf den Lichtbogenfußpunkt einwirkt. Aus diesem
Grunde erscheint das Vorsehen einer eigentlichen Blasschleife, wie sie in der DE-AS
28 41 004 beschrieben ist, unzweckmäßig; vielmehr kommt es lediglich darauf an, maßnahmen
zu treffen, um zumindest in dem Bereich der Lichtbogenleitschiene, in der sich das
bewegliche Kontaktstück bei der Ausschaltstellung befindet, und in dem der Lichtbogenfußpunkt
auf der Leitschiene seinen ersten Antrieb erhält, den parallelen Stromfluß durch das
zusätzliche Leiterteilstück zu erzeugen. Dies wird mit der Verbindungsleitung gemäß
den kennzeichnenden Teilen des Anspruches 2 erreicht.
[0007] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist,
sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
[0008] Es zeigt:
Figur 1: eine Einsicht in einen Leitungsschutzschalter gemäß der Erfindung und
Figur 2: eine perspektivische Darstellung der Lichtbogenleitschiene mit angedeutetem
festem und beweglichem Kontaktstück.
[0009] Die Figur 1 zeigt einen Einblick in einen erfindungsgemäßen Leitungsschutzschalter
10. Bei dessen Gehäuse 11, das in Schmalbauweise ausgebildet ist, wird ein Sockelbereich
12 und ein Gehäuseoberteil 13 unterschieden. Im Sockel befinden sich links und rechts
zwei Anschlußklemmen 14 und 15, wobei die linke Anschlußklemme 14 mit einer Lichtbogenleitschiene
16 und über eine Litze 14a mit einem an einer Achse 18 drehbar aufgelagerten Kontakthebel
19 verbunden ist. Daran ist ein bewegliches Kontaktstück 20 angeformt, das mit einem
festen Kontaktstück 21 zusammenwirkt. Oberhalb eines Lichtbogenlöschblechpaketes 22
befinden sich ein elektromagnetischer Antrieb 23 und ein Schaltschloß 24, mit dem
die aus dem beweglichen und dem festen Kontaktstück 20, 21 bestehende Kontaktstelle
41 bei anstehendem Kurzschlußstrom bleibend geöffnet werden kann. Mittels eines Handbetätigungsknebels
25 kann der Schalter ein- bzw. ausgeschaltet werden.
[0010] An die rechte Anschlußklemme 15 schließt über einen flexiblen Leiter 50 ein Thermobimetall
17 an, dessen eines Ende an einer Verlängerung 51 des Joches (ohne Bezugsziffer) des
elektromagnetischen Antriebes 23 befestigt ist - an diesem Ende schließt auch der
Leiter 50 an -, und dessen anderes, freies, ausbiegbares Ende über einen weiteren
flexiblen Leiter 52 mit einem Ende der Wicklung (ohne Bezugsziffer) des elektromagnetischen
Antriebes 23 verbunden ist.
[0011] Die Lichtbogenleitschiene 16 ist etwa bogenförmig gestaltet und begrenzt das Lichtbogenlöschblechpaket
22 an der Bodenseite des Schalters mit einem Blech 26 und an das feste Kontakstück
21 schließt eine Leitschiene 27 an, wodurch das Lichtbogenlöschblechpaket 22 durch
das Blech 26, das mit der Lichtbogenleitschiene 16 in Verbindung steht, und das Leitblech
27 beidseitig begrenzt wird. Im Bereich der linken Klemme 14 ist der Teil - mit X
bezeichnet - vorgesehen, der einen zusätzlichen Antrieb des Lichtbogens bewirkt.
Der gesamte Aufbau des Schalters ist an sich für die Erfindung nicht weiter von Bedeutung,
so daß weitere Einzelheiten nicht beschrieben werden.
[0012] Teil dieses zusätzlichen Antriebes ist eine Fahne 30 (siehe auch Figur 2), die mit
der Klemme 14 zusammenwirkt und an dieser angeschlossen ist. Dieser Steg 30 ist ein
angenähertes rechteckiges Teil, an dessen oberem Ende - eine U-Form damit bildent
- ein Leiterteilstück 31 angeformt ist, wobei zwischen dem Leiterteilstück 31 und
dem Steg 30 ein U-Steg 32 liegt. Das Leiterteilstück 31 verläuft eine gewisse Strecke
parallel zu dem Teilbereich 33 der Lichtbogenleitschiene 16. An der einen in der
Figur 2 linken Seitenkante 31a des Leiterstückes 31 ist L-förmig und mit seinem Längssteg
34a parallel zu der Seitenkante 31a des Leiterteilstückes 31 verlaufend sowie den
U-Steg 32 nach oben überragend, eine Anschlußfahne 34 vorgesehen, an der - wie aus
Figur 1 hervorgeht - eine Verlängerung 14b der linken Klemme 14 angeschlossen ist.
An dem Leiterteilstück 31 schließt sich senkrecht dazu verlaufend, jedoch in seiner
Ebene und dabei an dem dem U-Steg 32 entgegengesetzten Ende des Leiterteilstückes
31 ein unterer Quersteg 35 an, an den ein Parallelleiterteilstück 36 anschließt, das
über einen in seiner Ebene abgekröpften oberen Quersteg 37 mit der Leitschiene 16
verbunden ist. Der obere Quersteg 37 verläuft parallel zu dem unteren Quersteg 35
und bildet mit dem Teilbereich 33 und dem Parallelleiterstück 26 in der Aufsicht
von vorne rechts ein Rechteck. Dadurch wird insgesamt in der Projecktion auf die Ebene
des Bereiches 33 ein geschlossenes Rechteck gebildet, das in seiner Ebene praktisch
seitlich zu der Lichtbogenleitschiene bzw. zum Teilbereich 33 verläuft und nicht
in der Ebene, die durch die Bewegungsrichtung des beweglichen Kontaktstückes aufgespannt
ist.
[0013] Am unteren, entgegengesetzten Ende der Lichtbogenleitschiene schließt sich das Blech
26 an, das eines der Lichtbogenlöschbleche bildet. Mit dem beweglichen Kontaktstück
20 wirkt das feste Kontaktstück 21 zusammen, zwischen dessen im Falle einer Ausschalthandlung
ein Lichtbogen gezogen wird.
[0014] Die elektrische Leitungsverbindung zwischen den beiden Klemmen 14 und 15 erfolgt
über die flexible Litze 14a das bewegliche Kontaktstück 20, das feste Kontaktstück
21, den elektromagnetischen Antrieb 23 und das Thermobimetall 17. Dabei ist der in
Figur 2 gezeigte Bereich "X" bei geschlossener Kontaktstelle 41 aus dem Strompfad
herausgeschaltet.
[0015] Wenn nunn die Kontaktstelle 41 öffnet und der bewegliche Kontakt bzw. das bewegliche
Kontaktstück 20 zur Lichtbogenleitschiene hin in Pfeilrichtung A hinüberschwenkt,
dann springt der Lichtbogen mit seinem einen Fußpunkt zunächst im Bereich 33 auf die
Lichtbogenleitschiene 16; dadurch wird folgender Strompfad erzielt: Herkommend von
der Klemme 14 fließt der Strom gemäß Pfeilrichtung P₁ zunächst von oben, über den
Steg 34 zu dem Leiterteilstück 31 und von hier nach unten, über den Quersteg 35,
das Teilstück 36 nach oben und den oberen Quersteg 37, ebenfalls entlang der Pfeilrichtung
P₁, zur Lichtbogenleitschiene 16. Man erkennt, daß der Strom, der durch das Leiterteilstück
31 fließt, parallel und in gleicher Richtung wie der Strom fließt, der durch die Lichtbogenleitschiene
16 fließt. Dadurch wird eine Antriebskraft auf den auf dem Bereich 33 brennenden Lichtbogenfußpunkt
bewirkt, die zusätzlich zu der durch die U-förmige Blasschleife zwischen dem festen
und dem beweglichen Kontaktstück erzeugte Antriebskraft wirkt, so daß der Lichtbogenfußpunkt
im Bereich 33 besonders gut beschleunigt wird.
[0016] Aufgrund der Anordnung der oberen und unteren Querstücke 37 und des Teilstückes 36
seitlich neben dem Leiterteilstück 31 und der Lichtbogenleitschiene 33 wird erheblicher
Platz eingespart, der ggf. anderweitig genutzt werden kann. Die Zuordnung des Leiterteilstückes
31 zu der Lichtbogenleitschiene bzw. zu dem Klemmensteg 30 ist so, daß der Abstand
von dem Klemmensteg 30 bis zur Lichtbogenleitschiene ca. 5 bis 6 mm beträgt, abhängig
von der Dicke der einzelnen Blechteile und von dem erforderlichen Abstand zwischen
dem Klemmensteg 30, dem Leiterstück 31 und dem Bereich 33 der Lichtbogenleitschiene
16. Das Querstück 37 trägt zum Raumbedarf in Richtung der Verbindungsebene zwischen
den beiden Klemmen 14 und 15 praktisch nichts bei, so daß der im Inneren eines Leitungsschutzschalters
ohnehin schon sehr knappe Raum auch nicht besonders weiter und zusätzlich beengt wird,
wie dies beispielsweise bei dem Schalter gemäß der DE-AS 28 41 004 der Fall ist.
1. Leitungsschutzschalter, mit einer eine U-förmige Blasschleife bildenden, aus einem
beweglichen und einem festen Kontaktstück bestehenden Kontaktanordnung und einer Lichtbogenkammer
mit einem zur U-förmigen Blasschleife annähernd im rechten Winkel zugeordnete, parallele
Löschbleche aufweisenden Lichtbogenlöschblechpaket mit Lichtbogenleitschienen, die
den bei einer Ausschalthandlung gezogenen Lichtbogen zum Lichtbogenlöschblechpaket
hinführen, und mit einem hinter der Lichtbogenleitschiene angeordneten, zumindest
in dem Bereich der Lichtbogenleitschiene, in dem sich in der Ausschaltstellung das
bewegliche Kontaktstück befinder, parallel zu dieser verlaufenden Leiterschiene, die
erst bei Entstehen eines Lichtbogens und dessen Auflaufen auf die Lichtbogenleitschiene
in den Stromkreis geschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtbogenleitschiene (16, 33) und die zusätzliche Leiterschiene (31) mittels
einer im wesentlichen seitlich neben der Lichtbogenleitschiene anschließenden und
im wesentlichen im Bereich der Ausschaltstellung des beweglichen Kontaktstückes liegende,
rechteckförmige Verbindungsleitung (35, 36, 37) miteinander verbunden sind.
2. Leitungsschutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung
(35, 36, 37) an der Lichbogenleitschiene (16, 33) seitlich anschließt und sich hinter
dieser fortsetzt und im Grundriß, d.h. projiziert auf die Lichtbogenleitschienenfläche,
ein Rechteck bildet.