[0001] Die Erfindung betrifft eine Transport- und Lagerungseinrichtung für einen Patienten,
welche einen Patiententransportwagen und eine stationäre Patientenlagerungsstatt
umfaßt, die jeweils eine Auflagefläche für den Patienten besitzen.
[0002] Solche Transport- und Lagerungseinrichtungen sind im Bereich der Medizin weit verbreitet.
Der Patiententransportwagen dient dazu, den Patienten zu einer stationären Patientenlagerungsstatt,
z.B. einem Operationsstisch, oder von dieser weg zu transportieren. Dabei ist es erforderlich,
daß das Pflegepersonal den Patienten von der Auflagefläche des Patiententransportwagens
auf die der Patientenlagerungsstatt und umgekehrt manuell umbettet. Obwohl dies geschieht,
während der Patiententransportwagen und die Patientenlagerungsstatt unmittelbar nebeneinander
angeordnet sind, stellt dies für das Pflegepersonal dennoch eine erhebliche körperliche
Anstrengung dar, insbesondere dann, wenn der Patient infolge seines Leidens oder einer
Narkose hilflos und bewegungsunfähig ist. Auch für den Patienten ist dieser Vorgang
wenig schonend, da während des Umbettens erhebliche Kräfte auf ihn ausgeübt werden,
die ihm, je nach Leiden oder Verletzung, Schmerz bereiten können. Im Falle von Schwerverletzten
oder frisch operierten Patienten kann das Umbetten sogar deren Zustand verschlechtern.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tranport-und Lagerungseinrichtung
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sich das Umbetten des Patienten von
der Auflagefläche des Patiententransportwagens auf die der Patientenlagerungsstatt
und umgekehrt für diesen möglichst schonend und für das Pflegepersonal ohne nennenswerte
körperliche Anstrengung vollzieht.
[0004] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Patiententransportwagen
mit ersten und die Patientenlagerungsstatt mit zweiten Transportmitteln versehen
ist, mittels derer der Patient auf der jeweiligen Auflagefläche verschiebbar ist,
wobei die ersten oder zweiten Transportmittel motorisch antreibbar und, während die
Auflageflächen des Patiententransportwagens und der Patientenlagerungsstatt einander
unmittelbar benachbart angeordnet sind und beide Auflageflächen die gleiche Höhe
aufweisen, mit den jeweils anderen Transportmitteln derart kuppelbar sind, daß beide
Transportmittel eine Bewegung gleicher Richtung und gleicher Geschwindigkeit vollführen.
Da die Auflageflächen jeweils mit Transportmitteln versehen sind, ist es zunächst
möglich, den Patienten auf der jeweiligen Auflagefläche zu verschieben, ohne daß
nennenswerte Kräfte auf diesen ausgeübt werden. Da außerdem die ersten Transportmittel,
d.h. die des Patiententransportwagens, mit den zweiten, d.h. denen der Patientenlagerungsstatt,
dann, wenn beide Auflageflächen unmittelbar benachbart angeordnet sind und die gleiche
Höhe aufweisen, derart kuppelbar sind, daß beide Transportmittel eine Bewegung gleicher
Richtung und gleicher Geschwindigkeit vollführen, kann der Patient, wenn die ersten
oder zweiten Transportmittel motorisch angetrieben werden, äußerst schonend von der
einen auf die andere Auflagefläche transportiert werden. Körperliche Anstrengungen
für das Pflegepersonal sind mit diesem Vorgang nicht verbunden. In der Regel wird
es zweckmäßig sein, die zweiten Transportmittel, d.h. die der Patientenlagerungsstatt,
motorisch anzutreiben, da die Patientenlagerungsstatt stationär und die Energieversorgung
für den motorischen Antrieb somit leichter zu bewerkstelligen ist.
[0005] Nach einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, daß die Transportmittel eine Bewegung
in der Längsrichtung des Patiententransportwagens und der Patientenlagerungsstatt
vollführen. An den Längskanten der Auflagefläche des Patiententransportwagens können
dann Wülste oder dergleichen vorgesehen sein, die ein Herabfallen des Patienten von
der Auflagefläche während des Transportes ausschließen.
[0006] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß wenigstens eine Auflagefläche
durch die Transportmittel gebildet ist. Diese Maßnahme führt zu einer konstruktiv
einfachen Ausbildung des Patiententransportwagens bzw. der Patientenlagerungsstatt
und läßt sich besonders einfach dann realisieren, wenn nach einer Variante der Erfindung
als Transportmittel Transportbänder vorgesehen sind.
[0007] Nach Ausführungen der Erfindung können die Transportmittel des Patiententransportwagens
mit denen der Patientenlagerungsstatt formschlüssig oder kraftschlüssig, und in letzterem
Falle insbesondere reibschlüssig kuppelbar sein.
[0008] Nach einer weiteren Variante der Erfindung ist die Höhe der Auflagefläche wenigstens
des Patiententransportwagens verstellbar. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß
der Patiententransportwagen mit Patientenlagerungsstätten, deren Auflageflächen unterschiedliche
Höhen aufweisen, zusammenwirken kann. Außerdem wird durch diese Maßnahme das Umbetten
des Patienten auf die Auflagefläche einer Patientenlagerungsstatt, die keine Transportmittel
aufweist, erleichtert, da die Höhe der Auflagefläche des Patiententransportwagens,
der der Patientenlagerungsstatt angepaßt werden kann.
[0009] In der beigefügten Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Transport- und Lagerungseinrichtung für einen Patienten, und
Fig. 2 und 3 in schematischer Darstellung Details erfindungsgemäßer Transport- und
Lagerungseinrichtungen.
[0010] Die in Figur 1 gezeigte erfindungsgemäße Transport- und Lagerungseinrichtung für
einen Patienten 1 umfaßt einen Patiententransportwagen 2 und eine stationäre Patientenlagerungsstatt
3, die jeweils eine Auflagefläche 4 und 5 für den Patienten 1 besitzen. Der Patiententransportwagen
weist zwei Längsholme 6 auf, von denen in Figur 1 nur einer sichtbar ist und zwischen
denen die Auflagefläche 4 angeordnet ist. Die Längsholme 6 sind durch einen Querträger
7 miteinander verbunden, wobei dieser durch einen Ständer 8 mit einem Fahrgestell
9 verbunden ist, das Rollen 10 besitzt. Die Patientenlagerungsstatt 3 weist ebenfalls
zwei mit 11 bezeichnete Längsholme auf, von denen wiederum nur einer sichtbar ist,
zwischen denen die Auflagefläche 5 angeordnet ist und die mit Standbeinen 12 versehen
sind.
[0011] Sowohl der Patiententransportwagen 2 als auch die Patientenlagerungsstatt 3 sind
mit Transportmitteln versehen, mittels derer der Patient 1 auf der jeweiligen Auflagefläche
4 bzw. 5 verschiebbar ist, wobei die Transportmittel durch Transportbänder 13 bzw.
14 gebildet sind, die über Rollen 15 und 15a bzw. 16 und 16a in Längsrichtung des
Patiententransportwagens 2 bzw. der Patientenlagerungsstatt 3 laufen, wobei das Transportband
14 der Patientenlagerungsstatt 3 durch einen schematisch dargestellten Motor 17
antreibbar ist.
[0012] Während im Falle des Patiententransportwagens 2 dessen Auflagefläche 4 unmittelbar
durch das Transportband 13 gebildet ist, ist im Falle der Patientenlagerungsstatt
3 deren Auflagefläche 5 außer durch das Transportband 14 durch eine zwischen dessen
Trumen angebrachte Platte 18, die mit den Längsholmen 11 verbunden ist, gebildet.
[0013] Wenn, wie in Figur 1 dargestellt, die Auflageflächen 4 und 5 des Patiententransportwagens
2 bzw. der Patientenlagerungsstatt 3 unmittelbar benachbart angeordnet sind und beide
Auflageflächen 4 und 5 die gleiche Höhe aufweisen - um die Höhe der Auflagefläche
4 des Patiententransportwagens 2 an die Höhe der Auflagefläche 5 der Patientenlagerungsstatt
3 anpassen zu können, ist der Ständer 8 als durch ein Pedal 19 betätigbarer teleskopischer
Hydraulikzylinder ausgebildet -, ist das Transportband 13 des Patiententransportwagens
2 mit dem Transportband 14 der Patientenlagerungsstatt 3 mittels einer schematisch
angedeuteten Kupplungseinrichtung 20 derart kuppelbar, daß beide Transportbänder 13
und 14 eine Bewegung gleicher Richtung und gleicher Geschwindigkeit vollführen. Wenn
das Transportband 14 der Patientenlagerungsstatt mittels des Motors 17 derart angetrieben
wird, daß sein die Auflagefläche 5 bildendes Trum eine Bewegung in Richtung des Pfeiles
A ausführt, führt somit auch das die Auflagefläche 4 bildende Trum des Transportbandes
13 des Patiententransportwagens 2 eine Bewegung in dieser Richtung, und zwar mit
gleicher Geschwindigkeit aus. Ein zunächst auf der Auflagefläche 4 des Patiententransportwagens
2 befindlicher Patient 1 wird somit mittels der Transportbänder 13 und 14, wie aus
Figur 1 ersichtlich ist, auf die Auflagefläche 5 der Patientenlagerungsstatt 3 befördert.
Wird das Transportband 14 der Patientenlagerungsstatt 3 in umgekehrter Richtung angetrieben,
kann der Patient 1 von der Auflagefläche 5 der Patientenlagerungsstatt 3 wieder auf
die Auflagefläche 4 des Patiententransportwagens 2 zurückbefördert werden.
[0014] In den Figuren 2 und 3 sind Ausführungsformen der Kupplungseinrichtung 20 schematisch
näher dargestellt.
[0015] Im Falle der in Figur 2 dargestellten Kupplungseinrichrichtung 20 ist eine Gummiwalze
21 auf einer an den Längsholmen 6 des Patiententransportwagens 2 befestigten Achse
22 derart drehbar gelagert, daß sie gegen das über die Rolle 15a laufende Transportband
13 gepreßt ist. Werden nun, wie in Figur 1 dargestellt, der Patiententransportwagen
2 und die Patientenlagerungsstatt 3 so zueinander angeordnet, daß ihre Auflageflächen
4 und 5 einander unmittelbar benachbart sind, wird die Gummiwalze 21 auch gegen das
über die Rolle 16 laufende Transportband 14 der Patientenlagerungsstatt 3 gepreßt.
Sobald das Transportband 14 angetrieben wird, wird das Transportband 13 des Patiententransportwagens
2 durch die Gummiwalze 21 reibschlüssig mitgenommen und führt eine Bewegung in gleicher
Richtung wie das Transportband 14 aus, so daß der Patient 1 von der einen auf die
andere Auflagefläche befördert werden kann. Um die Gummiwalze 21 während dieses Vorganges
gegen das Förderband 14 und die Rolle 16 gepreßt zu halten, ist ein Bügel 23 vorgesehen,
der, während die Transportbänder 13 und 14 durch die Gummiwalze 21 miteinander gekuppelt
sind, in Bohrungen 24 und 25 in den Längsholmen 6 und 11 des Patiententransportwagens
2 bzw. der Patientenlagerungsstatt 3 eingesetzt ist.
[0016] Im Gegensatz zu der in Figur 2 dargestellten Kupplungseinrichtung, die reibschlüssig
wirkt, ist in Figur 3 eine formschlüssig wirkende Kupplungseinrichtung 20 dargestellt,
die neben den Transportbändern 13 und 14 angeordnete Zahnräder 26 und 27 aufweist,
die mit den Rollen 15a und 16 drehfest verbunden sind. Außerdem ist ein auf einer
mit dem Längsholm 6 des Patiententransportwagens 2 verbundenen Achse 28 drehbar gelagertes
Zwischenrad 29 vorhanden, das ständig mit dem Zahnrad 26 kämmt. Wenn, wie dies in
Figur 1 dargestellt ist, die Auflageflächen 4 und 5 des Patiententransportwagens 2
und der Patientenlagerungsstatt 3 einander unmittelbar benachbart und in der gleichen
Höhe angeordnet sind, kämmt das Zwischenrad 29 außerdem mit dem Zahnrad 27, so daß
das Transportband 13 mit dem Transportband 14 derart gekuppelt ist, daß beide eine
Bewegung gleicher Richtung und gleicher Geschwindigkeit vollführen, wenn das Transportband
14 motorisch angetrieben wird, wodurch es möglich ist, den Patienten 1 von der einen
auf die andere Auflagefläche zu befördern.
[0017] Im Falle der Ausführungsbeispiele sind die Transportmittel als Transportbänder ausgebildet.
Es ist jedoch auch möglich, die Transportmittel andersartig, z.B. als Rollen oder
dergleichen, auszubilden. Im Gegensatz zu dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
kann die Bewegungsrichtung der Transportmittel im Rahmen der Erfindung auch quer
zur Körperlängsachse des Patienten erfolgen, was in bestimmten Anwendungsfällen vorteilhaft
sein kann. Außerdem ist es möglich, die Kupplungseinrichtung anders als in den Figuren
dargestellt auszubilden, z.B. können Gelenkwellen als Kupplungseinrichtung vorgesehen
sein. Auch die Höhenverstellung der Auflagefläche des Patiententransportwagens muß
nicht zwingend hydraulisch erfolgen, vielmehr kann diese auch auf andere Art, z.B.
mittels einer batteriebetriebenen Elektromotors, erfolgen.
1. Transport- und Lagerungseinrichtung für einen Patienten (1), welche einen Patiententransportwagen
(2) und eine stationäre Patientenlagerungsstatt (3) umfaßt, die jeweils eine Auflagefläche
(4, 5) für den Patienten (1) besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Patiententransportwagen (2) mit ersten und die Patientenlagerungsstatt (3)
mit zweiten Transportmitteln (13 bzw. 14) versehen ist, mittels derer der Patient
(1) auf der jeweiligen Auflagefläche (4 bzw. 5) verschiebbar ist, wobei die ersten
oder zweiten Transportmittel (13 oder 14) motorisch antreibbar und, während die Auflageflächen
(4 und 5) des Patiententransportwagens (2) und der Patientenlagerungsstatt (3) einander
unmittelbar benachbart angeordnet sind und beide Auflageflächen (4 und 5) die gleiche
Höhe aufweisen, mit den jeweils anderen Transportmitteln (13 und 14) derart kuppelbar
sind, daß beide eine Bewegung gleicher Richtung und gleicher Geschwindigkeit vollführen.
2. Transport- und Lagerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportmittel (13, 14) eine Bewegung in Längsrichtung des Patiententransportwagens
(2) und der Patientenlagerungsstatt (3) vollführen.
3. Transport- und Lagerungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Auflagefläche (4, 5) durch die Transportmittel (13, 14) gebildet
ist.
4. Transport- und Lagerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Transportmittel Transportbänder (13, 14) vorgesehen sind.
5. Transport- und Lagerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportmittel (13) des Patiententransportwagens (2) mit denen (14) der
Patientenlagerungsstatt (3) formschlüssig kuppelbar sind.
6. Transport- und Lagerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportmittel (13) des Patiententransportwagens (2) mit denen (14) der
Patientenlagerungsstatt (3) kraftschlüssig kuppelbar sind.
7. Transport- und Lagerungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportmittel (13) des Patiententransportwagens (2) mit denen (14) der
Patientenlagerungsstatt (3) reibschlüssig kuppelbar sind.
8. Transport- und Lagerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Höhe der Auflagefläche (4) des Patiententransportwagens (2)
verstellbar ist.