(19)
(11) EP 0 255 038 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.02.1988  Patentblatt  1988/05

(21) Anmeldenummer: 87110645.6

(22) Anmeldetag:  23.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 9/15
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 31.07.1986 AT 2063/86

(71) Anmelder:
  • Gertl, Franz
    A-6262 Bruck am Ziller (AT)
  • Kammerlander, Walter
    A-6020 Innsbruck (AT)

(72) Erfinder:
  • Gertl, Franz
    A-6262 Bruck am Ziller (AT)
  • Kammerlander, Walter
    A-6020 Innsbruck (AT)

(74) Vertreter: Hofinger, Engelbert, DDr. et al
Patentanwälte Torggler & Hofinger Wilhelm-Greil-Strasse 16
6020 Innsbruck
6020 Innsbruck (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolladen


    (57) Ein aufrollbarer Rolladen ist in zwei vertikalen Führungs­schienen (3) geführt, wobei die Brettchen (4) um stirn­seitig abstehende Drehzapfen (5) nach Art einer Jalousie zusätzlich verdrehbar gelagert sind. Jede der beiden Füh­rungsschienen (3) ist in der Rolladenebene verschiebbar, und deren parallele Stege (21) führen in der Rolladen­stellung die Endabschnitte der Brettchen (4), in der ver­schobenen Jalousiestellung hingegen nur deren Drehzapfen (5). Zwischen jedem Drehzapfen (5) und einem gemeinsamen Schwenkantrieb (7) ist eine Kupplung vorgesehen, die in der Rolladenstellung der Führungsschiene (3) eine Vertikal­verschiebung der Drehzapfen (5) in der Rolladenebene zuläßt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladen mit einer Aufroll­einrichtung und über Zugorgane aneinandergereihten Brett­chen, die in zwei vertikalen Führungsschienen geführt und um stirnseitig abstehende Drehzapfen mittels eines gemein­samen Schwenkantriebes verdrehbar gelagert sind, wobei jede Führungsschiene zwei parallel zur Rolladenebene ver­laufende Stege aufweist, und ihr für die Brettchenver­schwenkung eine Verschiebeeinrichtung zur Verstellung der Führungsschiene zwischen der Rolladenstellung und einer Jalousiestellung zugeordnet ist.

    [0002] Ein derartiger Rolladen ist beispielsweise der EP-B-52 320 zu entnehmen. Bei einzelnen Brettchen sind dort nach Art von Lamellen ausgebildet und jeweils an einem Paar von Zugorganen aufgehängt. Um in der Rolladenstellung und der Jalousiestellung eine verbesserte Führung der Brettchen zu erzielen, ist jedes Brettchen stirnseitig mit einem Zapfen versehen, der in jeder Stellung an zwei Vertikal­stegen anliegend geführt ist und unterschiedliche Durch­messer in horizontaler und vertikaler Richtung aufweist. Um dem Rechnung zu tragen, ist ein Vertikalsteg in Abstand zum weiten durch Federbeaufschlagung oder entlang schräger Führungen durch sein Eigengewicht verstellbar, wobei er die Zapfen beaufschlagt.

    [0003] Zueinander im Abstand verstellbare Führungsstege, die die ständige Führung von schwenkbaren Jalousielamellen bewir­ken, indem sie deren Enden direkt umgreifen, sind aus der DE-A-19 10 198 bekannt. Die hier beschriebene Jalousie hat aber keine Rolladenfunktion, da die Lamellen horizon­tal zu einem oberen Stapel hochgezogen werden.

    [0004] Zueinander verstellbare Führungsstege der Führungsschienen sind weiters (DE-C- 8275) auch bei einfachen, nicht ver­schwenkbaren Rolläden bekannt, wo eine federnde Auspres­sung eines Führungssteges an die Brettchen die Entstehung von Windgeräuschen unterbinden soll.

    [0005] Gewöhnliche Rolläden mit massiven Brettchen, insbesondere Holzbrettchen, die in festen Führungsschienen beweglich sind, sollen einbruchshemmend wirken, wobei bei herunter­gelassenem Rolladen jedoch auch ein Luft- und Lichtdurch­tritt gegeben sein soll. Die Brettchen sind daher über längenveränderliche, meist flexible Verbindungsteile an­einandergehängt, sodaß sie bei Auflage des untersten Brett­chens dicht übereinanderliegen, in jeder Zwischenstellung jedoch Luftspalten freilassen, die allerdings nicht die Größe der Schlitze von Jalousien aufweisen können.

    [0006] Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, einen Rolladen der eingangs genannten Art zu schaffen, der in der Rolladenstellung eine hohe Einbruchshemmung durch massive Führungen und gegebenenfalls geringe Luftdurch­trittsspalte aufweist, und dessen Brettchen dennoch über eine gemeinsame Schwenkeinrichtung in eine Jalousiestellung verschwenkbar sind, die die üblichen verstellbaren Luft- und Lichtdurchtrittsspalte besitzt.

    [0007] Erfindungsgemäß wird dies nun dadurch gelöst, daß jede der beiden Führungsschienen in der Rolladenebene verschiebbar ist, wobei deren parallele Stege in der Rolladenstellung jeweils die Endabschnitte der Brettchen, und in der Jalou­siestellung von den Brettchen distanziert nur deren Dreh­zapfen führen, daß zwischen jedem Drehzapfen und dem ge­meinsamen Schwenkantrieb eine Kupplung vorgesehen ist, die in der Rolladenstellung der Führungsschiene zumindest im Sinne einer Vertikalverschiebung des Drehzapfens in der Rolladenebene außer Eingriff ist.

    [0008] Die erfindungsgemäße Ausführung ermöglicht es somit die Endabschnitte der Brettchen bei Verwendung als Rolladen in der Art einfacher Rolladen in Führungsschienen zu füh­ren, deren Seitenstege einen konstanten Abstand zueinander aufweisen, wodurch eine Konstruktion mit beliebig hoher Stabilität erreicht werden kann, die je nach Schwere der Ausführung in hoher Weise einbruchshemmend ist. Die opti­male Funktion der Einrichtung ist aber auch in der zweiten Verwendungsart als Jalousie gegeben, sobald die Führungs­schiene von den Endabschnitten der Brettchen abgezogen ist, da dann die Brettchen nur mehr an den Drehzapfen geführt um einen beliebigen Winkel verschwenkt werden können. Da­bei können auch die Dicke und Breite der Brettchen nach Rolladengesichtspunkten ausgewählt werden. Es ergibt sich zusätzlich noch der Vorteil, daß eine Verschwenkung der Brettchen auch dann möglich ist, wenn der Rolladen in be­stimmten, teilabgesenkten Stellungen ist.

    [0009] In einer bevorzugten Ausführung ist dabei vorgesehen, daß der Drehzapfen verdrehfest in einen diametralen Schlitz einer Kupplungswelle des Schwenkantriebes eingreift, wo­bei die Schlitze aller Kupplungswellen in der Rolladen­stellung miteinander fluchten. Somit ist zwar der ver­drehfeste Eingriff beim Wechsel von der Rolladenstellung in die Jalousiestellung und umgekehrt sichergestellt, in der Rolladenstellung ist jedoch die vertikale Bewegung der Drehzapfen und damit der Brettchen möglich, sodaß der in den seitlichen Führungsschienen geführte Rolladen auf- und abbewegt werden kann. Da die Führungsschiene in der Rolladenebene ausweicht, ist eine bevorzugte, ausbalancier­te Anordnung der Drehzapfen jeweils mittig an der Stirn­seite des Brettchens möglich.

    [0010] In bevorzugter Ausführung ist weiters vorgesehen, daß jede der beiden verschiebbaren Führungsschienen U-förmig ausgebildet ist, und in dem sich senkrecht zur Rolladen­ebene erstreckenden Quersteg pro Kupplungswelle des Schwenkantriebes eine Durchtrittsöffnung aufweist. Jede Kupplungswelle ist dadurch rahmenfest gelagert, wobei sie in beliebiger Weise für die gemeinsame Verschwenkung aller Kupplungswellen ausgebildet sein kann.

    [0011] Für die Verschiebung jeder Führungsschiene sind in be­vorzugter Ausgestaltung zumindest zwei parallel ver­schwenkbare Steuernocken vorgesehen, die vom Schwenkan­trieb abhängig bewegbar sind. Das heißt, daß die Ver­schwenkung der Steuernocken gesperrt ist, solange die Brettchen nicht ihre Rolladenstellung eingenommen haben. Die Verschwenkung der Steuernocken ist somit nur möglich, bevor der Schwenkantrieb wirksam werden kann, und nach­dem die Brettchen wieder in die Rolladenebene zurückge­dreht worden sind.

    [0012] Die Steuernocken beaufschlagen vorzugsweise die Führungs­schienen nur in einer Richtung, nämlich in der Verschiebe­richtung in die Rolladenstellung. Für die Rückführung ist in dieser Ausführung eine Federbeaufschlagung vorgesehen, die die Führungsschiene bei Rückschwenkung der Steuer­nocken diesen folgen läßt. Selbstverständlich könnte aber auch die Zwangsmitnahme der Führungsschiene durch die Steuernocken in beiden Richtungen erfolgen.

    [0013] In einer zweiten Ausführung des erfindungsgemäßen Rolladens wird die Kupplung der Brettchen zum Schwenkantrieb dadurch erreicht, daß jeder Drehzapfen ein Zahnrad trägt, und an einem der Stege der Führungsschiene eine innere Längs­verzahnung vorgesehen ist, wobei die Zahnräder in der Jalousiestellung der Führungsschiene in die Längsverzah­nung eingerückt und in der Rolladenstellung ausgerückt sind. In dieser Ausführung erfolgt die Verschwenkung der Brettchen in der Jalousiestellung dann über die Aufroll­einrichtung, d. h. ein Hochziehen (oder Absenken) des Rolladens um die Umfangslänge des Zahnrades bewirkt eine Verdrehung um 360°. Auch die Verschiebung der Führungs­schiene selbst könnte den Schwenkantrieb der Brettchen in der Jalousiestellung bewirken, wenn die Kupplungswel­len wiederum rahmenfest drehbar gelagert sind und Durch­trittsöffnungen im Quersteg der Führungsschiene verdreh­ fest durchsetzen, und in einem Endabschnitt Schrauben­flächen mit hoher Steigung aufweisen. Bis zur Freigabe der Brettchen von der Führungsschiene bleiben dabei die Kupplungswellen in der Rolladenstellung, d. h. ihre Schlitze liegen in der Rolladenebene, und ein weiteres Zurückschieben der Führungsschiene bewirkt dann aufgrund der Schraubenflächen eine Verdrehung der Kupplungswellen.

    [0014] Eine bevorzugte Ausgestaltung aller Ausführungen sieht weiters vor, daß jeder Drehzapfen innerhalb der Führungs­schiene das Zugorgan der Aufrolleinrichtung durchsetzt, das miteinander gelenkig verbundene Laschen aufweist, wo­bei der Achsabstand der Gelenksbolzen der Höhe eines Brett­chens entspricht. Das Zugorgan kann damit als stabile Laschenkette ausgebildet sein, wobei die Laschenbreite der Brettchendicke entsprechen kann und die Laschenkette in der Führungsschiene gegen seitliche Auslenkung gesichert geführt ist. Ein Formschluß zwischen den Brettchenschmal­seiten, die z. B. V-förmig verlaufen, kann dabei dadurch erreicht werden, daß eines der Drehlager jeder Lasche als Langloch ausgebildet ist, dessen Länge die Höhe eines zwischen den Brettchen in der Rolladenstellung erziel­baren Luftdurchtrittsspaltes bestimmt, wodurch bei völlig geschlossenem Rolladen vor der Verschwenkung der Brettchen diese soweit angehoben werden, daß die Luftdurchtritts­spalte gegeben sind. In diesem Fall ist dann vorgesehen, daß der Achsabstand zwischen zwei Kupplungswellen dem Achsabstand zwischen zwei Gelenksbolzen zuzüglich der Höhe des Luftdurchtrittsspaltes entspricht.

    [0015] Im zweiten vertikalen Rahmenteil des Rolladens ist gegebenen­falls eine spiegelbildliche Ausgestaltung vorgesehen, wo­bei die Bewegungsabläufe miteinander gekoppelt sind.

    [0016] Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.

    [0017] Die Fig. 1 zeigt einen Horizontalschnitt durch einen Teil des Rolladens in Rolladenstellung nach der Linie I-I der Fig. 3, die Fig. 2 einen Horizontalschnitt entsprechend Fig. 1 in Jalousiestellung nach der Linie II-II der Fig. 3, die Fig. 3 und 4 Vertikalschnitte nach den Linien III-III und IV-IV der Fig. 1, wobei die Jalousiestellung jeweils strichliert gezeichnet ist, die Fig. 5 eine Darstellung gemäß Fig. 3 in einer völlig geschlossenen Rolladenstellung, und die Fig. 6 und 7 zeigen Schnitte gemäß Fig. 1 und 2 durch ein zweites Ausführungsbeispiel.

    [0018] Ein erfindungsgemäßer Rolladen weist einen Rahmen 2, der an einem Fenster 1 od. dgl. vorgesehen ist. Der Rahmen 2 kann dabei als eigener am Fensterstock anzubringender oder bereits im Stockprofil integrierter Teil ausgebildet sein. Jeder der beiden sich vertikal erstreckenden Teile des Rahmen 2 weist, wie aus den Zeichnungen ersichtlich, eine in der Rolladenebene sich erstreckende Nut 38 auf, die zu den Brettchen 4 des Rolladens hin offen ist. In der Nut 38 ist eine U-förmige Führungsschiene 3 angeordnet, die zwei zueinander parallele Stege 21 und einen Quer­steg 13 aufweist. Die Führungsschiene 3 ist in der Nut 38 in der Rolladenebene horizontal zwischen einer Rolladen­stellung und einer Jalousiestellung verschiebbar, wobei in der Rolladenstellung (Fig. 1) die Stege 21 der Füh­rungsschiene 3 die Endabschnitte der Brettchen 4 einfas­sen, sodaß eine herkömmliche, massive Rolladenführung ge­geben ist. Die Stege 21 geben in der in die Jalousiestel­lung nach Fig. 2 zurückgezogenen Führungsschiene 3 die Endabschnitte der Brettchen 4 frei, sodaß diese um Dreh­zapfen 5 verschwenkbar sind. Diese Drehzapfen 5 ragen von der Stirnseite der Brettchen 4 mittig ab, und durchsetzen ein im Inneren der Führungsschiene 3 angeordnetes Zugor­gan 6 der Aufrolleinrichtung des Rolladens. Somit werden in der Jalousiestellung nur mehr die Drehzapfen 5 bzw. das Zugorgan 6 von den Stegen 21 eingefaßt. Die Brettchen 4 können in beliebiger Art aus Holz, Metall oder Kunst­stoff gefertigt sein, wie dargestellt sind deren Längs­schmalseiten dachförmig abgestuft bzw. ausgekehlt, sodaß sie in völlig geschlossener Stellung (Fig. 5) formschlüs­sig ineinander greifen.

    [0019] Um nun einerseits in der Rolladenstellung gemäß Fig. 1, die Brettchen 4 in üblicher Weise vollständig auf- und abrollen, beliebige Zwischenstellungen einstellen und Luftdurchtrittsspalte 31 (Fig. 5) vorsehen zu können, und andererseits in der Jalousiestellung die Brettchen gemeinsam vom Schwenkantrieb 7 aus verdrehen zu können, ist jeder Drehzapfen 5 getrennt an den Schwenkantrieb 7 lösbar angekuppelt. Zu diesem Zweck ist, wie aus den Fig. 1, 2, 3 und 5 besonders gut ersichtlich, pro Dreh­zapfen 5 eine Kupplungswelle 8 vorgesehen, die am freien Ende ein Zahnrad 11 trägt. Jede Kupplungswelle 8 durch­setzt eine Öffnung im Quersteg 13 und ist im Rahmen 2 drehbar gelagert. Das Kupplungsende der Kupplungswelle 8 ist mit einem sich diametral erstreckenden Schlitz 9 ver­sehen, in den eine am Ende des Drehzapfens 5 diametral ausgebildeter flacher Steg 10 eingreift. Die Zahnräder 11 aller Kupplungswellen 8 sind über eine Kette 12 gekoppelt, deren Bewegung alle Kupplungswellen gleichzeitig und gleich­sinnig verdreht.

    [0020] In der Rolladenstellung ist eine Verschwenkung der Brett­chen 4 unmöglich, jedoch muß ihre Vertikalbewegung ge­währleistet sein. Dies ist dann der Fall, wenn gemäß Fig. 1 die sich diametral erstreckenden Schlitze 9 aller Kupplungswellen 8 in der Rolladenebene liegen, da dann wie in Fig. 5 gezeigt, der Austritt der Stege 10 aus den Schlitzen 9 erfolgen kann. Es versteht sich, daß für die Verschwenkung der Brettchen 4 in der Jalousieverwendung die Stege 10 der Drehzapfen 5 wieder in die Schlitze 9 der Kupplungswellen 8 eingetreten sein müssen. Das be­deutet, daß bei vollständig geschlossenem Rolladen gemäß Fig. 5 die Brettchen 4 angehoben werden, um mit den Stirn­seiten außer Eingriff zu kommen, also in jene Stellung gebracht werden, in der die Luftdurchtrittsspalte 31 ge­bildet sind. DAs Zugorgan 6 setzt sich hiefür aus einzeln aneinandergelenkten Laschen 18 zusammen, wobei jede Lasche 18 einseitig ein Langloch 19 aufweist, sodaß für den Ge­lenksbolzen 10 ein Verschiebeabstand a freibleibt, der der Breite des Luftdurchtrittsspaltes 31 entspricht, wobei der Achsabstand der Kupplungswellen 8 der Brettchenhöhe ein­schließlich des Abstandes a gleichkommt.

    [0021] Aus dieser Eingriffsstellung der Drehzapfen 5 in die Kupp­lungswellen 8 wird die Führungsschiene 3 zurückgezogen, die in der Rolladenstellung durch zumindest zwei Steuer­nocken 14 gesperrt ist. Diese sind auf Achsen 15 im Rah­men 2 gelagert und über eine Zugstange 17 mit Querachsen 16 gemeinsam verschwenkbar. In Fig. 3 und 4 ist strich­liert die verschwenkte Stellung der Steuernocken 14 dar­gestellt, wobei die Führungsschiene 3 unter der Wirkung mehrerer Druckfedern 32 zurückgeschoben ist und die in Fig. 2 ersichtliche Lage einnimmt.

    [0022] In der Sperrstellung der Steuernocken 14 ist die Zug­stange 17 in ihrer tiefsten Position vorgesehen. Ein an die Zugstange 17 an geeigneter Stelle angelenkter Steuer­hebel 23, der auf einer Achse 24 schwenkbar gelagert und von einer schematisch angedeuteten Feder 25 nach unten beaufschlagt ist, liegt mit seinem zweiten Arm 26 im Ver­schiebeweg eines vertikal verstellbaren Sperrschiebers 27.

    [0023] Dieser ist mittels eines Seilzuges 30 einerseits bzw. über eine Druckfeder 28 andererseits verschiebbar. Der Sperrschieber 27 ist mit einem Längsschlitz 29 versehen, in dem ein Ende der Kette 12 verschiebbar geführt ist, wobei sich die Druckfeder 28 zwischen dem Ende der Kette 12 und dem Sperrschieber 27 abstützt. Das erste Ende der Kette 12, die vom Sperrschieber 27 kommend über das oberste Zahnrad 11 nach unten umgelenkt alle Zahnräder 11 ver­bindet, ist an einer rahmenfesten Rückhaltefeder 22 be­festigt. Somit wird bei Betätigung des Seilzuges 30 der Sperrschieber 27 nach unten gezogen, wobei die Druck­feder 28 komprimiert wird, ohne die Kette 12 vorerst zu bewegen, da die Verdrehung der Brettchen 4 noch nicht möglich ist. Der Sperrschieber 27 schwenkt jedoch unter Spannung der Feder 25 den Steuerhebel 23, wodurch die Zug­stange 17 aufwärtsgeschoben und die Steuernocken 14 ab­wärts geschwenkt werden. Die damit freigegebene Führungs­schiene 3 weicht durch die Druckfedern 32 aus und ermög­licht die Verschwenkung der Brettchen 4, die durch ein weiteres Ziehen am Seilzug 30 erfolgt, da der Sperrschie­ber 27 nach Kompression der Feder 28 die Kette 12 bewegt. Der Schwenkwinkel der Brettchen 4 kann somit problemlos gewählt und eingestellt werden.

    [0024] Für die Rückführung in die Rolladenverwendung wird der Seilzug 30 freigegeben, und die Rückholfeder 22 schwenkt alle Brettchen in ihre Rolladenstellung, worauf in weiterer Folge die Druckfeder 28 den Sperrschieber 27 weiter ver­schiebt, so daß durch die Feder 25 auch der Steuerhebel 23 zurückholbar ist, der die Hubstange 17 nach unter ver­schiebt und die Steuernocken 14 aufwärts verschwenkt. Diese drücken die Führungsschiene 3 nach vorne, sodaß die End­abschnitte der Brettchen 4 eingefaßt, und die nicht ge­zeigte Aufrolleinrichtung einsehbar ist.

    [0025] In Fig. 6 und 7 ist eine weitere Ausführung dargestellt. Die Führungsschiene 3 ist wiederum über Steuernocken 14 und einen nicht weiter ausgeführten Betätigungsmechanis­mus zwischen der Rolladenstellung nach Fig. 6 und der Jalousiestellung nach Fig. 7 verschiebbar. Jeder das Zugorgan 6 durchsetzende Drehzapfen 5 trägt jedoch di­rekt ein Zahnrad 40. Diesem ist als Teil des Schwenk­antriebes eine Verzahnung, beispielsweise eine Zahn­stange 41 an der Innenseite eines Steges 21 der Führungs­schiene 3 zugeordnet. Die Zahnstange 41 ist daher mit der Führungsschiene 3 verschiebbar, sodaß gemäß Fig. 6 in der Rolladenstellung außer Eingriff mit den Zahnrädern 40 und in der Jalousiestellung gemäß Fig. 7 in Eingriff mit den Zahnrädern 40 steht. Die Verdrehung der Brettchen 4 kann über das Zugorgan 6 erfolgen, dessen Bewegung die Zahnräder 40 in der Zahnstange 41 abrollen läßt. Es wäre aber ebenso denkbar, stattdessen die Zahnstange 41 vertikal zu verschieben.

    [0026] In einer weiteren Ausführung, die wiederum gemäß Fig. 1-5 die Führungsschiene durchsetzende Kupplungswellen 8 mit diametralen Schlitzen verwendet, in die Stege der Dreh­zapfen eingreifen, könnte die Verschwenkung der Brett­chen 4 durch ein weiteres Zurückziehen der Führungs­schiene in eine entsprechend tiefere Nut 38 bewirkt werden, wenn jede im Rahmen drehbar gelagerte Kupplungs­welle in einem Abschnitt einen unrunden Querschnitt mit Schraubenflächen hohen Steigung aufweist, sodaß die den­selben Querschnitt aufweisende Durchtrittsöffnung im Quersteg 13 der Führungsschiene 3 beim weiteren Zurück­ziehen der Führungsschiene entlang dieses Abschnittes die Verdrehung jeder Kupplungswelle direkt bewirkt.


    Ansprüche

    1. Rolladen mit einer Aufrolleinrichtung und über Zug­organe aneinandergereihten Brettchen, die in zwei vertikalen Führungsschienen geführt und um stirn­seitig abstehende Drehzapfen mittels eines gemein­samen Schwenkantriebs verdrehbar gelagert sind, wo­bei jede Führungsschiene zwei parallel zur Rolladen­ebene verlaufende Stege aufweist, und ihr für die Brettchenverschwenkung eine Verschiebeeinrichtung zur Verstellung der Führungsschiene zwischen der Rolladenstellung und einer Jalousiestellung zuge­ordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden Führungsschienen (3) in der Rolladenebene ver­schiebbar ist, wobei deren parallele Stege (21) in der Rolladenstellung jeweils die Endabschnitte der Brettchen (4), und in der Jalousiestellung von den Brettchen (4) distanziert nur deren Drehzapfen (5) führen, daß zwischen jedem Drehzapfen (5) und dem gemeinsamen Schwenkantrieb (7) eine Kupplung vor­gesehen ist, die in der Rolladenstellung der Führungs­schiene (3) zumindest im Sinne einer Vertikalver­schiebung des Drehzapfens (5) in der Rolladenebene außer Eingriff ist.
     
    2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehzapfen (5) verdrehfest in einen dia­metralen Schlitz (9) einer Kupplungswelle (8) des Schwenkantriebs (7) eingreift, wobei die Schlitze (9) aller Kupplungswellen (8) in der Rolladenstellung miteinander fluchten.
     
    3. Rolladen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß jeder Drehzapfen (5) mittig an der Stirnseite des Brettchens (4) angeordnet ist.
     
    4. Rolladen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden verschiebbaren Führungsschienen (3) U-förmig ausgebildet ist, und in dem sich senkrecht zur Rolladenebene erstrecken­den Quersteg (13) pro Kupplungswelle (8) des Schwenk­antriebes (7) eine Durchtrittsöffnung aufweist.
     
    5. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Führungsschiene (3) zu­mindest zwei parallel verschwenkbare Steuernocken (14) zugeordnet sind, die vom Schwenkantrieb abhängig bewegbar sind.
     
    6. Rolladen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (3) in die Jalousiestellung feder­beaufschlagt ist, und die Steuernocken (14) in die Rolladenstellung wirksam sind.
     
    7. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Drehzapfen (5) ein Zahnrad (40) trägt, und an einem der Stege (21) der Führungsschiene (3) eine innere Längsverzahnung (41) vorgesehen ist, wobei die Zahnräder (40) in der Jalousiestellung der Füh­rungsschiene (3) in die Längsverzahnung (41) einge­rückt und in der Rolladenstellung ausgerückt sind.
     
    8. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Drehzapfen (5) innerhalb der Führungsschiene (3) das Zugorgan (6) der Auf­rolleinrichtung durchsetzt, das miteinander gelenkig verbundene Laschen (18) aufweist, wobei der Achsab­stand der Gelenksbolzen (20) der Höhe eines Brettchens (4) entspricht.
     
    9. Rolladen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Drehlager jeder Lasche (18) als Langloch (19) ausgebildet ist, dessen Länge die Höhe (a) eines zwischen den Brettchen (4) in der Rolladenstellung er­zielbaren Luftdurchtrittsspaltes (31) bestimmt.
     
    10. Rolladen nach Anspruch 2 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Achsabstand zwischen zwei Kupplungswellen (8) dem Achsabstand zwischen zwei Gelenksbolzen (20) zu­züglich der Höhe (a) des Luftdurchtrittsspaltes (31) entspricht.
     




    Zeichnung