[0001] Die Erfindung betrifft einen Schaltmechanismus eines Schutzschalters nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs l.
[0002] Ein solcher Schaltmechanismus ist z.B. bekannt aus DE-A-35l62l7. Dort ist ein Schaltungsunterbrecher
beschrieben (Fig. l), mit einem Paar von trennbaren Kontakten l6, l8 von denen mindestens
einer beweglich ist. Der Betätigungsmechanismus 34 besteht aus einem Verriegelungselement
44 und einem Gelenkhebelmechanismus 58. Das Verriegelungselement 44 ist drehbar am
beweglichen Kontaktarm 36 montiert. Der Gelenkhebelmechanismus 58 ist an seinem einen
Ende mit einem Betätigungsteil 32 verbunden, und ist an seinem anderen Ende direkt
mit dem beweglichen Kontaktarm 36 und mit dem Verriegelungselement 44 in Eingriff
bringbar. Der bewegliche Kontaktarm 36 hat eine Verriegelungsfläche 72, und das Verriegelungselement
44 hat ein Verriegelungsende 82, das zusammen mit der Verriegelungsfläche 72 das
andere Ende des Gelenkhebelmechanismus 58 lösbar einfängt. Am beweglichen Kontaktarm
36 ist eine Anschlagfläche 75 ausgebildet, die eine Bewegung des anderen Endes 68
des Gelenkhebelmechanismus 58 über einen Punkt hinaus verhindert, bei dem der Gelenkhebelmechanismus
58 teilweise umgeklappt ist, wenn die Kontakte l6, l8 miteinander verschweisst sind.
[0003] Der oben beschriebene Schaltmechanismus hat den grossen Nachteil, dass die Verriegelungsfläche
72 derart ausgebildet ist, dass die resultierende Kraft des Gelenkhebelmechanismus
58 auf den beweglichen Kontaktarm 36 am grössten ist, wenn die Kontakte l6 und l8
sich beim Einschalten gerade berühren. Der Abstand zwischen dem Kolben 3O der elektromagnetischen
Schalteinrichtung 26 und dem beweglichen Kontaktarm 36 ist just dann am geringsten.
Wird der Schutzschalter eingeschaltet, währenddessen ein Kurzschluss auf den nachfolgenden
elektrischen Leitungen besteht, so wird eine grössere Kraft benötigt um den Schalter
auszulösen. Es besteht deshalb die Gefahr, dass der Schalter nicht auslöst. Um dies
zu verhindern, soll die Auslösekraft klein sein bei einem geringen Auslösehub und
grösser bei einem grösseren Auslösehub. Unter Auslösehub ist der Abstand zwischen
dem Kolben 3O und dem beweglichen Kontaktarm 36 zu verstehen.
[0004] Ein anderer Nachteil des beschriebenen Schaltmechanismus ist das Aus klinken des
Gelenkhebelmechanismus 58 (Fig. 3). Für den einwandfreien Betrieb sind zusätzliche
Führungen auf der Rückwand des Gehäuses notwendig. Zudem ist die Form der Einzelteile
recht aufwendig und es braucht spezielle Hilfsmittel bei der Montage des Schutzschalter.
Unter anderem soll verhindert werden, dass der Schaltmechanismus infolge der Zugfeder
56 (Fig. l) verkantet. Die Herstellung des Schutzschalters kann daher nur manuell
geschehen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es nun, bei einem Schaltmechanismus der vorgenannten Art,
das Zusammenwirken von Kniehebel und Auslösehebel so zu verbessern, dass der Schutzschalter
beim Einschalten während eines Kurzschlusses mit weniger Kraft ausgelöst wird, als
bei einem Kurzschluss im eingeschalteten Zustand. Diese Aufgabe wird bei einem Schaltmechanismus
der obigen Art gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs l.
[0006] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass erst eine genaue Abstimmung der Kräfte,die
auf den Schaltmechanismus wirken, eine optimale Funktion des Schutzschalters unter
allen Bedingungen gewährleistet. Der Auslösehub des Schlagankers - d.h. die gesamte
kinetische Energie, die vom Schlaganker freigegeben wird - kann dadurch wesentlich
geringer sein als bei den herkömmlichen Schutzschaltern.
[0007] Ein zusätzlicher Vorteil der Erfindung ist der automatengerechte Aufbau des Schaltmechanismus.
Die Einzelteile des Schaltmechanismus sind so angefertigt, dass der Schutzschalter
baugruppenweise von Fertigungsautomaten hergestellt werden kann. Beispielsweise braucht
es im Schaltergehäuse keine zusätzliche Führung für den Kniehebel, da er ständig vom
bewegbaren Kontaktteil umfasst wird. Der Führungsbügel und die Führung im Bodenteil
des Gehäuses gewährleisten, dass der Schaltmechanismus auch während der Montage nicht
verkantet.
[0008] Weitere Vorteile der Erfindung folgen aus der nachstehenden Beschreibung. Dort wird
die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Beispieles näher erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. l einen Ausschnitt eines Schutzschalters mit einem Schaltmechanismus, bei dem
die Kontaktteile sich gerade berühren,
Fig. la einen Querschnitt des Schutzschalters nach Fig. l gemäss der Linie A-A,
Fig. 2 einen Ausschnitt des Schutzschalters wie in Fig. l, jedoch in eingeschaltetem
Zustand, und
Fig. 3 einen Ausschnitt des Schutzschalters wie in Fig. l, jedoch in ausgeschaltetem
Zustand.
[0009] In Fig. l ist ein Teil eines Schutzschalters gezeigt, bei dem die Kontaktteile sich
gerade berühren. Der Schaltmechanismus l ist in einem Gehäuse 2 untergebracht. Die
Kontaktvorrichtung des Schutzschalters besteht aus einem bewegbaren Kontaktteil 3
und einem festen Kontaktteil 4. Der bewegbare Kontaktteil 3 wird von einer Kontaktfeder
5 gegen den festen Kontaktteil 4 gedrückt. Die Kontaktfeder 5 ist eine Schenkelfeder
mit zwei längeren Enden. Das eine Ende liegt direkt an der Schmalseite des Gehäuses
2, und das andere Ende ist in ein Loch geführt, das sich oben am bewegbaren Kontaktteil
3 befindet. Ein Betätigungsorgan 6 - hier ein Kipphebel - wird von einer schraubenförmigen
Rückstellfeder 7 in den ausgeschalteten Zustand gebracht. Das Betätigungsorgan 6 ist
über einen Kniehebel 8 mit dem bewegbaren Kontaktteil 3 verbunden. Der Kniehebel 8
ist ein u-förmiger Bügel, der als Variante zu einem fast geschlossenen Rechteck ausgebildet
sein kann, und der durch einen Schlitz 9 im oberen Teil des bewegbaren Kontaktteils
3 geführt ist. Ein Auslösehebel lO ist drehbar mit dem bewegbaren Kontaktteil 3 verbunden.
Zwischen dem unteren Ende des Auslösehebels lO und dem bewegbaren Kontaktteil 3 ist
eine Druckfeder ll vorgesehen. Oben ist der Auslösehebel lO verzweigt, wobei das rechte
Ende mit einer Nase versehen ist, die den Kniehebel 8 im Normalfall oben im Schlitz
9 gefangenhält. Etwa in der Mitte des bewegbaren Kontaktteils 3 und des Auslösehebels
lO befinden sich deckungsgleiche Bohrungen. Der eine Schenkel eines u-förmigen Führungsbügels
l2 bildet die Drehachse und ist durch die Bohrungen gesteckt. Der andere Schenkel
ist von einer Führung l3 im Bodenteil des Gehäuses 2 eingefasst (vgl. auch Fig. la).
Ein Schlaganker l4, der von einem - hier nicht dargestellten - Elektromagneten bewegt
wird, und ein Thermo-Auslöser l5 wirken bei Kurzschluss oder bei Ueberstrom auf den
Auslösehebel lO ein. Eine Litze l6 verbindet der bewegbare Kontaktteil 3 mit dem Thermo-Auslöser
l5. Ein Anschlag l7 im Gehäuse auf der Höhe des oberen Endes des bewegbaren Kontaktteils
3 beschränkt die Oeffnung des Kontaktes.
[0010] Fig. la ist ein Querschnitt des Schutzschalters gemäss der Linie A-A in Fig. l. Es
wurden dieselben Bezugszeichen für dieselben Elemente verwendet. Wie daraus ersichtlich,
besteht der bewegbare Kontaktteil 3 aus zwei parallelen Teile, die auf der Rückseite
miteinander verbunden sind. Dazwischen ist der Auslösehebel lO angeordnet.
[0011] In den Figuren 2 und 3 ist derselbe Schutzschalter dargestellt, und zwar im eingeschalteten
und im ausgeschalteten Zustand. In Fig. 3 ist strichliert die Anordnung des Betätigungsorgans
6 und des Kniehebels 8 bei Freiauslösung angedeutet. Dies ist der Fall, wenn das Betätigungsorgan
6 in eingeschaltetem Zustand blockiert ist, und ein Kurzschluss oder Ueberstrom auftritt.
[0012] In den Figuren l und 2 sind nun die Kräfte des Kniehebels 8 auf dem Auslösehebel
lO eingezeichnet. αist der Winkel, der zwischen dem Kniehebel 8 und seiner Auflagefläche
auf dem Auslösehebel lO besteht, und der die resultierende Kraft in Richtung der Drehachse
bestimmt. Mit B ist der Auslösehub des Schlagankers l4 angedeutet. Wie nun unmittelbar
aus diesen Figuren folgt, ist der Winkel α- und somit die Auflagekraft auf die Verklinkung
- beim Berühren der Kontaktteile 3 und 4 (Fig. l) klein. Auch der Auslösehub B des
Schlagankers l4 ist dort gering. Im eingeschalteten Zustand (Fig. 2) sind der Winkel
α, die resultierende Kraft und der Auslösehub B grösser. Daher ist die kinetische
Energie des Schlagankers l4, die vom Auslösehub B abhängig ist, gering, wenn die zu
überwindende Kraft gering ist, und grösser, wenn diese Kraft grösser ist. Das bedeutet,
dass der Schutzschalter beim Einschalten während eines Kurzschlusses genauso gut abschaltet,
wie bei einem Kurzschluss im eingeschalteten Zustand.
[0013] Es hat sich nun gezeigt, dass die obige Konstruktion der Einzelteile des Schaltmechanismus
l besonders vorteilhaft ist für eine automatische Fertigung des Schutzschalters.
Da insbesondere - ausser der Führung l3 - keine weitere Führungen im Gehäuse notwendig
sind, können der bewegbare Kontaktteil 3, der Auslösehebel lO, die Druckfeder ll,
der Führungsbügel l2, der Kniehebel 8 und das Betätigungsorgan 6 als erste Baugruppe
in der Fertigung zusammengesetzt werden. Der derart aufgebaute Schaltmechanismus
l kann dann verhältnismässig einfach in das Gehäuse 2 eingeschoben werden. Die übrigen
Manipulationen können bei offenem Gehäuse ohne jedwelche Hilfsmittel ausgeführt werden,
da der Führungsbügel l2 verhindert, dass der Schaltmechanismus l nicht mehr von der
Kontaktfeder 5 verkantet werden kann.
Bezeichnungsliste
[0014]
1. Schaltmechanismus
2. Gehäuse
3. bewegbarer Kontaktteil
4. fester Kontaktteil
5. Kontaktfeder
6. Betätigungsorgan, Kipphebel
7. Rückstellfeder
8. Kniehebel
9. Schlitz
lO. Auslösehebel
11. Druckfeder
12. Führungsbügel
13. Führung
14. Schlaganker
15. Thermo-Auslöser
16. Litze
17. Anschlag
α Winkel zwischen Auslösehebel und Kniehebel
B Auslösehub
1. Schaltmechanismus (l) eines Schutzschalters mit
- einer Kontaktvorrichtung, bestehend aus einem bewegbaren und einem festen Kontaktteil
(3, 4),
- einer Kontaktfeder (5),
- einem Betätigungsorgan (6) mit einer Rückstellfeder (7),
- einem Kniehebel (8), der zwischen dem Betätigungsorgan (6) und dem bewegbaren Kontaktteil
(3) angeordnet ist, und
- einem Auslösehebel (lO), auf das ein Schlaganker (l4) und ein Thermo-Auslöser (l5)
einwirken,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kniehebel (8) und die Auflagefläche des Kniehebels (8) auf dem Auslösehebel (lO)
derartige Winkel (α) zueinander bilden, dass die Auflage-Kraft vom Kniehebel (8) auf
den Auslösehebel (lO) und der Auslösehub (B) des Schlagankers (l4) bei dem Berühren
der Kontaktteile (3, 4) kleiner sind als bei dem vollständig eingeschalteten Zustand
des Schutzschalters.
2. Schaltmechanismus nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Kniehebel (8)
aus einem u-förmigen Bügel besteht und der bewegbare Kontaktteil (3) an seinem oberen
Ende einen Schlitz (9) aufweist, so dass der Kniehebel (8) ständig von dem bewegbaren
Kontaktteil (3) umfasst ist.
3. Schaltmechanismus nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kniehebel (8)
aus einem fast geschlossenen Rechteck besteht.
4. Schaltmechanismus nach einem der Ansprüche l bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Führungsbügel (l2) vorgesehen ist, dessen eine Schenkel die Drehachse des bewegbaren
Kontaktteils (3) bildet, und dessen andere Schenkel von einer Führung (l3) im Gehäuse
eingefasst ist.
5. Schaltmechanismus nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktfeder (5) eine Schenkelfeder ist, deren eine Ende gegen die Seitenwand
des Schaltergehäuses (2) und deren andere Ende gegen den bewegbaren Kontaktteil (3)
drückt.
6. Schaltmechanismus nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gegennzeichnet,
dass zwischen dem bewegbaren Kontaktteil (3) und dem Auslösehebel (lO) eine Druckfeder
(ll) vorgesehen ist.