[0001] Die Erfindung betrifft ein Trag- oder Spannseil mit einer Ummantelung. Außerdem
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines
solchen Seiles.
[0002] Tragseile für Bauwerke, insbesondere für Seilbrücken, hat man bislang zum Zwecke
des Korrosionsschutzes mit einer Kunststoffummantelung versehen. Es hat sich jedoch
erwiesen, daß Kunststoffummantelungen den agressiven Einflüssen der Atmosphäre, insbesondere
in Ballungs- oder Industriegebieten, nicht ausreichend lange standhalten. Kunststoffummantelungen
haben auch keine ausreichende Beständigkeit gegen UV-Strahlung. Bei einer beträchtlichen
Anzahl länger existierender Trag- und Bauwerke stehen daher die kunststoffummantelten
Seile zur Sanierung an.
[0003] Eine Sanierung in der Weise, daß das Seil mit einer metallischen Ummantelung in Form
eines dichten, das Seil einschließenden Rohres aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff
versehen wird, würde bei Trag- oder Spannseilen einen dauerhaften Schutz bieten. Da
jedoch bei in existierende Trag- oder Bauwerke eingebauten Seilen keines der Seilenden
freiliegt, ist ein Aufschieben von Rohren nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen, indem die Möglichkeit
geschaffen wird, daß in Trag- oder Bauwerke bereits eingebaute Seile mit einer dauerhaften
Ummantelung versehen werden, ohne daß ein Ausbau des betreffenden Seiles oder ein
Freilegen eines Seilendes erforderlich wäre.
[0005] Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Ummantelung ein Metallrohr
ist, das aus einem Metallband gebildet ist, das das Seil schraubenförmig mit nebeneinanderliegenden
Windungen umgibt und längs seiner Seitenränder mit den Seitenrändern der benachbarten
Windung durch einen dichten Falz verbunden ist. Dadurch wird ein Trag- oder Spannseil
geschaffen, das eine metallische Ummantelung hat, so daß, wenn für das Metallband,
das zur Herstellung des Ummantelungsrohres dient, ein geeignetes Metall verwendet
wird, beispielsweise Kupfer, Edelstahl od.dgl., das Seil auf Dauer vor schädlichen
Umwelteinflüssen geschützt ist. Das das Ummantelungsrohr bildende Metallband kann
auch mit einer zusätzlichen Schutzbeschichtung versehen sein, beispielsweise verzinkt
oder verzinnt sein. Die Erfindung ermöglicht es, ein das Seil ummantelndes Metallrohr
auf dem Seil selbst zu bilden, so daß auch ein an beiden Enden befestigtes Seil, das
in das Trag- oder Bauwerk eingebaut ist, mit einem metallischen Schutzrohr versehen
werden kann.
[0006] Bei der Herstellung des Falzes, der die Seitenränder der nebeneinanderliegenden
Windungen des Metallbandes dicht miteinander verbindet, kann ein Dichtungselement,
beispielsweise ein sich in Falzlängsrichtung erstreckendes Dichtungsband, in den Stoß
aneinanderliegender Flächen des Falzes eingelegt werden. Bei sorgfältiger Ausbildung
des Falzes unter Anwendung üblicher Falztechniken, wenn beispielsweise ein Doppelfalz
oder ein Rollfalz hergestellt wird, ist völlige Dichtheit des Falzes aber auch ohne
Anwendung zusätzlicher Dichtungselemente zu erreichen.
[0007] Eine elastische Nachgiebigkeit der Ummantelung in Rohrlängs- und Querrichtung, beispielsweise
im Hinblick auf Wärmedehnung, läßt sich durch eine verformbare Zone erreichen, die
sich in Längsrichtung des Metallbandes erstreckt und in Bandquerrichtung verformbar
ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein Teil des Falzes selbst als verformbare
Zone dient. Zur Bildung der verformbaren Zone kann jedoch auch eine gesonderte, sich
in Bandlängsrichtung erstreckende Sicke im Metallband vorgesehen sein.
[0008] Bei einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel sind die Seitenränder der Windungen
des Metallbandes durch einen Doppelfalz miteinander verbunden, der aus fünf nebeneinanderliegenden
Lagen besteht, von denen drei Lagen aus Abschnitten des Seitenrandes des einen Bandes
und zwei Lagen aus Abschnitten des Seitenrandes des benachbarten Bandes gebildet
sind. Ein derartiger Doppelfalz, der im fertigen Zustand eine aus der Mantelfläche
des Rohres im wesentlichen radial vorspringendes Rippe bildet, läßt sich mit einer
Kraft zusammenpressen, die im wesentlichen in der Längsrichtung des Rohres wirkt.
Dies kann dann wichtig sein, wenn das Seil mit einer relativ weichen Masse umgeben
ist, wenn das Seil also beispielsweise mit einem Kautschukband umwickelt ist, auf
dessen Außenseite das metallische Ummantelungsrohr sitzt.
[0009] Die Erfindung betrifft auch ein zum Herstellen des erfindungsgemäßen Seiles vorgesehenes
Verfahren, das darin besteht, daß als Ummantelung ein Metallrohr hergestellt wird,
indem um das Seil ein Metallband schraubenförmig mit nebeneinanderliegenden Windungen
gewickelt und die Seitenränder benachbarter Windungen des Bandes durch Bildung eines
dichten, sich in Bandlängsrichtung ohne Unterbrechung durchgehend erstreckenden Falzes
miteinander verbunden werden.
[0010] Das Metallband kann unmittelbar auf das Seil oder auf eine das Seil gegebenenfalls
umgebende, nachgiebige Masse, beispielsweise ein um das Seil gebundenes Kautschuk-
oder Kunststoffband, gewickelt werden. Das Verfahren kann jedoch auch so durchgeführt
werden, daß das Ummantelungsrohr so hergestellt wird, daß sein Innendurchmesser größer
ist als der Außendurchmesser des Seiles, zwischen diesem und der metallischen Ummantelung
also ein Zwischenraum entsteht. Bei einer solchen Ausführungsform des Verfahrens
kann eine geteilte Hülse, deren Wandstärke der lichten Weite des zu bildenden Zwischenraumes
zwischen Seil und Rohr angepaßt ist, als verschiebbarer Wickeldorn auf dem Seil vorgesehen
sein, auf den das Metallband gewickelt wird. Der so zwischen Seil und Ummantelungsrohr
gebildete Zwischenraum kann in diesem Falle nachträglich mit einer nachgiebigen Füllstoffmasse
gefüllt werden. Vor dem Füllen mit der Füllstoffmasse kann durch eine Druckprobe,
bei der der Zwischenraum mit einem Druckgas gefüllt wird, die Ummantelung auf Gasdichtigkeit
geprüft werden.
[0011] Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum Herstellen einer metallischen
Ummantelung an einem Trag- oder Spannseil.
[0012] Die Vorrichtung weist erfindungsgemäß einen geteilten, das Kabel umfassenden, drehbaren
Wickelkörper auf, der einen Vorratswickel des Metallbandes trägt, aus dem das Ummantelungsrohr
gewickelt wird. Mit dem Wickelkörper sind Bandführungs-, Bandprofilier- und Falzwerkzeuge
verbunden. Bei der Drehbewegung des Wickelkörpers um das zu bewickelnde Seil sorgen
die umlaufenden Werkzeuge für die beim Wickeln erforderliche Bandspannung.
[0013] Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist ein elektromotorischer Antrieb für
das Erzeugen der Drehbewegung des Wickelkörpers vorgesehen. Der den Antrieb tragende,
nicht umlaufende Teil der Vorrichtung, der zusammen mit dem Wickelkörper längs des
Seiles verschiebbar ist, ist gegen das vom Antrieb erzeugte Reaktions-Drehmoment
abgestützt, beispielsweise durch ein Stabilisierungsgewicht oder einen Abstützarm,
der an einem benachbarten Seil abgestützt ist, das sich gegebenenfalls neben dem Seil
erstreckt, an dem der Wickelvorgang durchgeführt wird.
[0014] Nachfolgend ist die Erfindung beispielsweise anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
[0015] Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Herstellen
einer metallischen Ummantelung auf einem Seil;
Fig. 2 eine Vorderansicht des Wickelrahmens der Vorrichtung entsprechend dem Schnitt
nach Linie II -II in Fig. 1;
Fig. 3 einen in anderem Maßstab gezeichneten Längsschnitt eines Seiles mit teilweise
fertiggestellter Ummantelung und
Fig. 4 einen der Fig. 3 ähnlichen Längsschnitt, bei dem die Ummantelung einen Innendurchmesser
besitzt, der größer ist als der Außendurchmesser des Seiles.
[0016] Die Fig. zeigen ein Seil 1, bei dem es sich beim vorliegenden Beispiel um ein eingebautes
Tragseil einer bereits existierenden Seilbrücke handelt. Von einer Vorrichtung, die
dazu dient, das Seil 1 mit einer metallischen Ummantelung in Form eines das Seil 1
dicht einschließenden Rohres 3 zu versehen, sind in Fig. 1 und 2 die wesentlichen
Teile dargestellt. Die Vorrichtung weist einen Tragkörper 5 auf, der als hohles Metallgehäuse
ausgebildet ist, das in zwei Gehäusehälften teilbar ausgebildet ist, so daß es auf
dem beidseits eingespannten Seil 1 angebracht werden kann, wobei die Gehäusehälften
durch einen in Fig. 1 mit gestrichelten Linien angedeuteten Befestigungsflansch 7
miteinander verschraubbar sind. Der Tragkörper 5 ist mittels mehrerer Spann- und Führungsrollen,
von denen in Fig. 1 lediglich eine eingezeichnet und mit 9 bezeichnet ist, längsverschiebbar
auf dem Seil 1 gelagert. Zur Anpassung an unterschiedliche Seildurchmesser sind die
Rollen 9 an unterschiedlichen Lagerstellen 11 eines zugehörigen Trägerarmes 13 anbringbar,
der seinerseits schwenkbar am Tragkörper 5 gelagert und über ein Federelement 15
am Tragkörper 5 abgestützt ist, wobei die Lage der Rolle 9 und die die Rolle 9 gegen
das Seil 1 andrückedne Vorspannkraft des Federelements 15 durch eine Einstellmutter
16 einstellbar sind.
[0017] Am Tragkörper 5 ist ein ringscheibenförmiger, ebenfalls in zwei Hälften teilbarer
Lagerkörper 17 drehbar gelagert, und zwar an einem zum Gehäuse des Tragkörpers 5 konzentrischen
Lagerring 19, an dem mehrere Rollenpaare 20, die der axialen Führung dienen, sowie
mehrere Rollen 21 zur radialen Führung laufen. Von den am Lagerkörper 17 drehbar gelagerten
Rollen 21 und den Rollenpaaren 20 ist in Fig. 1 nur je eines dargestellt. Da der Lagerring
19 konzentrisch zum Gehäuse des Tragkörpers 5 ist und dieser mittels der Rollen 9
zentrisch aus dem Seil 1 geführt ist, sind Drehachse des Lagerkörpers 17 und Längsachse
23 des Seiles 1 identisch.
[0018] Als Antrieb zum Erzeugen der Drehbewegung des Lagerkörpers 17 ist am Tragkörper 5
ein Getriebemotor 25 seitlich angeflanscht, dessen Ritzel 26 mit einem Innenzahnkranz
27 des Lagerkörpers 17 kämmt. Dabei sind die Zähnezahlen des Ritzels 26 und des Zahnkranzes
27 und die Getriebeuntersetzung des Getriebemotors 25 so gewählt, daß der Lagerkörper
17 mit einer Drehzahl antreibbar ist, die für einen Wickelvorgang geeignet ist, bei
dem ein Metallband 29 um das Seil 1 gewickelt wird, wobei, wie unten noch ausführlicher
erläutert wird, aus dem Metallband 29 das das Seil 1 umhüllende Metallrohr 3 gebildet
wird.
[0019] Für dessen Herstellung ist mit dem Lagerkörper 17 ein Wickelkörper fest verbunden,
der beim vorliegenden Ausführungsbeispiel als kreisrunder, als Ganzes mit 31 bezeichneter
Wickelrahmen ausgebildet ist, der das Seil 1 im wesentlichen zentrisch umgibt, das
sich durch eine runde innere Öffnung 33 des Wickelrahmens 31 erstreckt. Der Wickelrahmen
31 ist, wie der Tragkörper 5 und der Lagerkörper 17, ebenfalls geteilt, so daß er
auf einem betreffenden, beidseits eingespannten Seil 1 in Stellung gebracht werden
kann, wobei die Hälften des Wickelrahmens 31 mittels nur in Fig. 2 angedeuteter Befestigungsflansche
35 miteinander verschraubbar sind.
[0020] Entsprechend dem Steigungswinkel, mit dem das Metallband 29 in schraubenförmig nebeneinanderliegenden
Windungen um das Seil 1 gewickelt wird, ist der Wickelrahmen 31 unter einem Neigungswinkel
zur Drehebene des ihn tragenden Lagerkörpers 17 angeordnet, wobei der Neigungswinkel
mittels verstellbarer Verbindungsglieder 37 und 38 einstellbar ist, über die der
Wickelrahmen 31 mit dem Lagerkörper 17 verbunden ist (Fig. 1).
[0021] Der Wickelrahmen 31 weist im zusammengesetzten Zustand zwei zueinander parallele
Ringscheiben 39 und 41 auf, die mittels innerer Verbindungsbolzen 43 sowie am Umfang
befindlicher äußerer Verbindungsbolzen 45 miteinander verbunden sind, wobei auf den
Bolzen 43 und 45 sitzende Hülsen 47 die Ringscheiben 39 und 41 voneinander in einem
Abstand halten, der im wesentlichen der Breite des flachen, noch nicht bearbeiteten
Metallbandes 29 entspricht. Ein Vorratswickel 49 aus dem noch flachen, nicht bearbeiteten
Metallband 29 ist im Ringraum zwischen den inneren Bolzen 43 und den äußeren Bolzen
45 untergebracht, wobei die Hülsen 47 der inneren Bolzen 43 den Vorratswickel 49 tragen.
[0022] Wie am deutlichsten aus Fig. 2 zu ersehen ist, verläuft das Metallband 29 von der
innersten Windung des Vorratswickels 49 über eine Bandführungseinrichtung, die aus
zwei bogenförmig gekrümmten Führungsleisten 51 und 52 gebildet ist, zum Umfang des
zu bewickelnden Seiles 1. An den Leisten 51 und 52 sind mehrere Biegerollen 53 gelagert,
die eine Profilierstation bilden, die das durchlaufende Band 29 an beiden Seitenrändern
67 und 69 (Fig. 3) in mehreren Biegeschritten in der Weise profilieren, wie dies aus
den Fig. 1 sowie 3 und 4 ganz links ersichtlich ist. Durch diese Profilierung der
Seitenränder des Bandes 29 wird dieses für die Bildung eines Doppelfalzes 75 (Fig.
3) vorbereitet, durch den die schraubenförmig nebeneinanderliegenden Windungen des
um das Seil 1 gewickelten Bandes 29 miteinander verbunden werden, so daß auf dem Seil
1 das geschlossene Metallrohr 3 als Ummantelung entsteht.
[0023] Die Herstellung des Doppelfalzes 75 erfolgt beim vorliegenden Beispiel in drei Schritten
mit drei Falzwerkzeugen, von denen in Fig. 1 lediglich eines vollständig dargestellt
und als Ganzes mit 55 bezeichnet ist. Dieses Falzwerkzeug 55 ist auf einem Träger
57 verstellbar angeordnet, dessen eines Ende 59 mit dem Lagerkörper 17 verschraubt
ist. Träger 61 und 62 für die beiden anderen Falzwerkzeuge, von denen eines in Fig.
1 mit gestrichelter Linie angedeutet und mit 63 bezeichnet ist, sind in Fig. 2 schematisiert
eingezeichnet.
[0024] Fig. 3 zeigt die einzelnen Falzschritte bei 71, 72 und 73, die zur Bildung des Metallrohrs
3 durchgeführt werden, in näheren Einzelheiten. Bei 65 ist dargestellt, wie beim Wickelvorgang
das zulaufende profilierte Band 29 mit seinem in der Zeichnung rechts gelegenen profilierten
Seitenrand 67 über den linksseitigen profilierten Seitenrand 69 der zuvor gelegten
Windung gewickelt wird, um den Falz vorzubereiten. Das erste Stadium bei der Ausbildung
des Falzes, also der Zustand nach dem ersten Falzschritt, ist bei 71 in Fig. 3 gezeigt.
Die Konfiguration des Falzes nach dem zweiten Falzschritt ist bei 72 dargestellt.
Schließlich zeigt die Fig. 3 bei 73 den fertiggestellten Doppelfalz 75. Wie ersichtlich
ist, ist die zur Herstellung einer völlig dichten Verfalzung erforderliche Preßkraft,
mit der der Doppelfalz 75 zusammengepreßt wird, längs der Rohraußenseite gerichtet.
Im Zuge der Herstellung des Falzes muß also keine auf das Metallrohr 3 radial einwirkende
wesentliche Krafteinwirkung ausgeübt werden. Dies ist insbesondere dann günstig, wenn
das Seil 1 an seinem Umfang mit einer nachgiebigen Masse beschichtet ist, beispielsweise
mit einem Kautschukband 77 oder einem Kunststoffband umwickelt ist, wie es in Fig.
3 dargestellt ist. Bei Herstellung des Falzes ohne über das Rohr 3 auf das Band 77
einwirkende, radiale Druckkraft besteht keine Gefahr, daß die von dem Band 77 gebildete,
nachgiebige innere Ummantelung durchgedrückt wird.
[0025] Fig. 3 zeigt an der linksäußeren Windung des Metallbandes 29 ein als Dichtungselement
in die Innenseite des profilierten Seitenrandes 67 eingelegtes Dichtungsband 79,
das aus Übersichtlichkeitsgründen in der Zeichnung bei 71, 72 und 73 weggelassen
ist. Es ist jedoch zu bemerken, daß bei sorgfältiger Bildung des Doppelfalzes 75
völlige Dichtheit auch ohne Einlegen eines Dichtungsbandes erreichbar ist.
[0026] Bei Anwendung eines Doppelfalzes 75, der eine am Mantel des Rohres 3 radial vorspringende
Rippe darstellt, kann der Falz 75 selbst eine verformbare Zone bilden, die Wärmedehnungen
des Rohres 3 ermöglicht, indem eine in Fig. 3 mit 81 bezeichnete äußere Lage des
Falzes 75 von der angrenzenden, mit 82 bezeichneten Lage geringfügig, d.h. innerhalb
der Elastizitätsgrenzen, abspreizt wird. In diesem Falle können Längenänderungen des
Rohres 3 unter elastisch nachgiebigem, stärkerem Auseinanderbewegen der Lagen 81 und
82 jedes Falzes 75 oder engerer Annäherung der Lagen 81 und 82 kompensiert werden.
[0027] Fig. 4 zeigt eine andere Möglichkeit der Bildung einer verformbaren Zone in Form
einer Sicke 83. Die Sicke 83 wird, wie die Profilierung an den Seitenrändern 67 und
69 des Bandes 29, bei dessen Durchlauf durch die Gruppe der Rollen 53 in der Profilierstation
erzeugt.
[0028] Fig. 4 zeigt die Verwendung einer geteilten Hülse 85 als verschiebbarer Wickeldorn,
der dem Fortgang des Wickelvorgangs entsprechend auf dem Seil 1 in Längsrichtung
verschoben wird, so daß das aus dem Band 29 gewickelte Rohr 3 einen dem Außendurchmesser
der Hülse 85 entsprechenden Innendurchmesser erhält. Zwischen Seil 1 und Rohr 3 entsteht
ein Zwischenraum 87, dessen lichte Weite der Wandstärke der Hülse 85 entspricht. Dieser
Zwischenraum 87 wird später mit einer nachgiebigen Füllstoffmasse gefüllt, gegebenenfalls,
nachdem zuvor durch eine Druckprobe, bei der der Zwischenraum 87 mit einem Druckgas
gefüllt wird, das fertiggestellte Rohr 3 auf Gasdichtheit geprüft worden ist.
[0029] Bei dem Betrieb der in Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung wird der Vorratswickel
49 des Bandes 29, das zur Bildung des Metallrohrs 3 vorgesehen ist, wobei es sich
z.B. um ein Kupferband, ein Band aus Edelstahl od. dgl. handelt, auf den Hülsen 47
der inneren Bolzen 43 des Wickelrahmens 31 in Stellung gebracht, wobei das den Wickel
49 bildende Band 29 nach Entfernen der äußeren Bolzen 45 und deren Hülsen 47 von außen
her aufgewickelt werden kann. Die Einstellung des Neigungswinkels des Wickelrahmens
31 zur Achse 23, um die die Drehbewegung beim Wickelvorgang erfolgt, wird entsprechend
der Steigung der schraubenförmigen Windungen, mit denen das Band 29 um das Seil 1
gelegt wird, mittels Verstellen der einstellbaren Verbindungsglieder 37 und 38 vorgenommen.
Der Neigungswinkel richtet sich nach dem Durchmesser des Seiles 1 und der Breite der
Windungen, d.h. der Breite des verwendeten Bandes 29.
[0030] Das Band 29 läuft von der innersten Windung des Vorratswickels 49 durch die Bandführungsleisten
51 und 52 und über die durch die Biegerollen 53 gebildete Profilierstation zum Umfang
des Seils 1 und wird bei der Drehbewegung des Wickelrahmens 31 dort in nebeneinanderliegenden
Windungen abgelegt, deren Seitenränder durch die Falzwerkzeuge, siehe das in Fig.
1 mit 55 bezeichnete Falzwerkzeug, miteinander verfalzt werden. Dieses Falzwerkzeug
55 dient auch gewissermaßen als Führungsglied, das bei der Drehbewegung durch den
gebildeten, fertigen Falz 75, dessen Schraubensteigung entsprechend, in Längsrichtung
des Seiles 1 verschoben wird, wodurch sich eine Längsbewegung der mittels der Rollen
9 beweglich auf dem Seil 1 gelagerten Vorrichtung ergibt. Die für den Wickelvorgang
erforderliche Zugspannung im Band 29 ergibt sich beim Wickelvorgang aufgrund der Reibungskräfte,
die die Bandführungs- und -Bearbeitungseinrichtungen, also die Hülsen 47, die die
innerste Windung des Wickels 49 tragen, die Führungsleisten 51, 52 und die Biegerollen
53, auf das sich relativ zu diesen bewegende Band 29 ausüben.
[0031] Das am Tragkörper 5 der Vorrichtung durch die Antriebskraft des Getriebemotors 25
erzeugte Gegen-Drehmoment wird durch ein nicht gezeigtes, mit dem Tragkörper 5 verbundenes
Gegengewicht kompen siert. Bei Anwendungsfällen, wo, wie es bei Seilbrücken in der
Regel der Fall ist, neben dem zu ummantelnden Seil 1 zumindest ein weiteres Tragseil
verläuft, kann zur Abstützung gegen das Drehmoment auch eine vom Tragkörper 5 zu dem
betreffenden benachbarten Seil verlaufende Traverse vorgesehen sein, die an dem sie
abstützenden Seil verschiebbar geführt ist.
[0032] Wenn bei der Ummantelung eines langen Seiles 1 der Bandvorrat eines Vorratswickels
49 aufgebraucht ist, wird ein neuer Wickel auf die Hülsen 47 der Bolzen 43 gewickelt.
Der Anfang der innersten Windung des neuen Vorratswickels wird an dem Bandende des
vorangehenden Bandes durch Hartlöten stumpf befestigt. Auf diese Weise ist ein ununterbrochenes
Metallrohr 3 von beliebiger Länge herstellbar.
[0033] Wenn an dem Wickelrahmen mehrere Bandführungseinrichtungen, Profilierstationen und
Falzstationen in Seillängsrichtung versetzt nebeneinander angeordnet sind, dann kann
ein aus mehreren Metallbändern bestehendes Metallrohr hergestellt werden. Dabei werden
bei jeder Umdrehung des Wickelrahmens mehrere Windungen auf dem Seil erzeugt und durch
Falzen miteinander verbunden.
[0034] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der
Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in den
Ansprüchen erwähnt sind.
1. Trag- oder Spannseil mit einer Ummantelung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ummantelung ein Metallrohr (3) ist, das aus mindestens einem Metallband
(29) gebildet ist, das das Seil (1) schraubenförmig mit nebeneinanderliegenden Windungen
umgibt und längs seiner Seitenränder (67, 69) mit den Seitenrändern der benachbarten
Windungen durch einen dichten Falz (75) verbunden ist.
2. Seil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenränder durch einen
Doppelfalz (75) miteinander verbunden sind, der aus fünf nebeneinanderliegenden Lagen
(81,82) besteht, von denen drei Lagen (81) aus Abschnitten des Seitenrandes des einen
Bandes (29) und zwei Lagen (82) aus Abschnitten des Seitenrandes des benachbarten
Bandes (29) gebildet sind.
3. Seil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Falz (75) eine aus
der Mantelfläche des Rohres (3) im wesentlichen radial vorspringende Rippe bildet.
4. Seil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenränder durch einen
Rollfalz miteinander verbunden sind.
5. Seil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein in den Falz (75)
eingelegtes Dichtungselement.
6. Seil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtungselement ein sich
in Falzlängsrichtung erstreckendes Dichtungsband (79) vorgesehen ist.
7. Seil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (3)
eine sich in Längsrichtung des Bandes erstreckende verformbare Zone aufweist.
8. Seil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die verformbare Zone durch eine
äußere Lage (81) des Falzes (75) gebildet ist, die aus dem dem Zentralbereich des
Bandes (29) nächstgelegenen Seitenrandbereich desselben besteht.
9. Seil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (29) zur Bildung der
verformbaren Zone eine sich in Bandlängsrichtung erstreckende Sicke (83) aufweist.
10. Seil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser
des aus dem Band (29) gewickelten Rohres (3) größer ist als der Außendurchmesser
des Seiles (1) und daß in dem so gebildeten Zwischenraum (87) zwischen Seil (1) und
Rohr (3) ein den Zwischenraum (87) zumindest teilweise ausfüllender nachgiebiger
Werkstoff vergesehen ist.
11. Seil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Zwischenraum zwischen Seil
(1) und Rohr (3) ein um das Seil (1) gewickeltes, nachgiebiges Band (77) vorgesehen
ist.
12. Seil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum (87) zwischen
Seil (1) und Rohr (3) mit einer nachgiebigen Füllstoffmasse gefüllt ist.
13. Seil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallband
(29) aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff besteht.
14. Seil nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallband (29) an zumindest
einer Breitseite mit einer Schutzschicht versehen, vorzugsweise verzinnt oder verzinkt
ist.
15. Verfahren zum Herstellen eines eine Ummantelung aufweisenden Seiles nach einem
der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß als Ummantelung ein Metallrohr
hergestellt wird, indem um das Seil mindestens ein Metallband schraubenförmig mit
nebeneinanderliegenden Windungen gewickelt und die Seitenränder benachbarter Windungen
des Bandes durch Bildung eines dichten, sich in Bandlängsrichtung ohne Unterbrechung
durchgehend erstreckenden Falzes miteinander verbunden werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenränder des Bandes
vor dem Anlegen an die zuvor um das Seil gewundene Windung an beiden Seitenrändern
mit einer aus der Bandebene ausgebogenen, der Form des zu bildenden Falzes angepaßten
Profilierung versehen werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Profilierung der
Seitenränder des Bandes eine die Ausbildung des Falzes durch Aufbringen einer im
wesentlichen in Längsrichtung des Seiles wirkenden Falzkraft ermöglichende Profilform
erzeugt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
Seil vor dem Umwickeln mit dem Metallband mit einer Ummantelung aus nachgiebigem Werkstoff
versehen wird und daß das Metallband auf die nachgiebige Ummantelung gewickelt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
Metallband um das Seil in Windungen gewickelt wird, deren Innendurchmesser größer
ist als der Außendurchmesser des Seiles, und daß in den so gebildeten Zwischenraum
zwischen Seil und Rohr eine nachgiebige Füllstoffmasse eingefüllt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallband um eine
das Seil umgebende Hülse gewickelt wird, die durch Längsverschieben auf dem Seil auf
die Wickelstelle ausgerichtet wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Nebeneinanderlegen der Seitenränder angrenzender Windungen des Bandes ein Dichtungselement
in den Falz eingelegt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das
Band mit einer sich in dessen Längsrichtung erstreckenden Sicke versehen wird.
23. Vorrichtung zum Herstellen einer metallischen Ummantelung an einem Trag- oder
Spannseil, gekennzeichnet durch
einen auf dem zu ummantelnden Seil (1) längsverschiebbar geführten Tragkörper (5);
einen Wickelkörper, der am Tragkörper (5) für eine Drehbewegung um eine mit der Längsachse
(23) des Seiles (1) zusammenfallende Drehachse drehbar gelagert ist und einen das
Seil (1) umgebenden teilbaren Rahmen bildet, dessen Umfangsbereich mit Mitteln (43,
47) zum Halten eines Vorratswickels (49) versehen ist, der eine Vorratsmenge eines
Metallbandes (29) aufweist und das Seil (1) ringartig umgibt;
am Wickelkörper angebrachte Bandführungseinrichtungen (51, 52), über die das Metallband
(29) bei der Drehbewegung des Wickelkörpers von der inneren Windung des Vorratswickels
(49) zur Außenseite des Seiles (1) zugeführt und um dieses gewickelt wird; am Wickelkörper
angebrachte Bandbearbeitungseinrichtungen, die eine Profilierstation, die an der Bewegungsbahn
des vom Vorratswickel (49) vum Seilumfang verlaufenden Bandes (29) angeordnet und
zum Erzeugen einer aus der Ebene des Bandes (29) ausgebogenen Profilierung der Seitenränder
(67, 69) desselben Biegewerkzeuge (53) besitzt, sowie Falzwerkzeuge (55, 63) aufweisen,
die die profilierten Seitenränder (67, 69) nebeneinanderliegender, um das Seil (1)
gewickelter Windungen des Bandes (29) miteinander verfalzen.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper einen
ringförmigen, in seinem Umfangsbereich mit Tragbolzen (43) zum Halten des Band-Vorratswickels
(49) versehenen Wickelrahmen (31) besitzt, der an einem ringscheibenartigen Lagerkörper
(17), der am Tragkörper (5) für die Drehbewegung um die Drehachse drehbar und axial
unverschiebbar gelagert ist, über Verbindungsglieder (37, 38) befestigt ist, die verstellbar
ausgebildet sind, um zwischen Lagerkörper (17) und Wickelrahmen (31) einen Neigungswinkel
einzustellen, der dem Steigungswinkel der schraubenförmig um das Seil (1) gewickelten
Windungen des Bandes (29) angepaßt ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzwerkzeuge (55,
63) an Trägern (57, 61, 62) gelagert sind, die sich an der von den Verbindungsgliedern
(37, 38) und dem Lagerkörper (17) abgekehrten Seite des Wickelrahmens (31) längs
des Seiles (1) erstrecken.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerkörper
(17) mit einem am Tragkörper (5) angebrachten Antrieb zum Erzeugen der Drehbewegung
in Getriebeverbindung ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerkörper (17)
einen Zahnkranz (27) aufweist, der mit dem Ritzel (26) eines am Tragkörper (5) als
Antrieb vorgesehenen elektrischen Getriebemotors (25) kämmt.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tragkörper (5) mittels Führungsrollen (9) auf dem Seil bewegbar gelagert ist, die
zur Anpassung an unterschiedliche Seildurchmesser verstellbar am Tragkörper (5) angebracht
sind.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28 und Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragkörper (5) mit einem Abstützelement zur Aufnahme des vom Antrieb erzeugten
Reaktions-Drehmoments versehen ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß als Abstützelement ein
Gegengewicht oder ein Abstützarm vorgesehen ist, der an einem sich neben dem zu ummantelnden
Seil (1) verstreckenden, benachbarten Seil abgestützt ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Bilden eines Rohres (3), dessen Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser
des Seiles (1), eine Hülse (85) vorgesehen ist, die auf dem Seil (1) zusammen mit
dem Wickelkörper längsverschiebbar ist und als Wickeldorn dient, auf den das Metallband
(29) gewickelt wird.