[0001] Die Erfindung betrifft eine Kassenlade mit einem kastenförmigen Gehäuse, dessen
Oberseite teilweise durch eine feste Abdeckung und teilweise durch einen Deckel geschlossen
ist, der im Bereich seiner Seitenränder an den Gehäuseseitenwänden verschiebbar und
um eine zu diesen senkrechte Schwenkachse schwenkbar derart geführt ist, daß er beim
Öffnen der Kassenlade mindestens teilweise unter die feste Abdeckung einschiebbar
ist.
[0002] Es sind Kassenladen bekannt, bei denen nach Auslösen eines Mechanismus eine Geldschublade
aus dem Kassengehäuse herausfährt. Dies bringt allerdings technische und ergonomische
Nachteile mit sich, da einerseits die erlaubte maximale Ausfahrlänge der Schublade
von Land zu Land verschieden ist und andererseits die bedienende Person ständig vor
der ausfahrenden Lade zurückweichen muß.
[0003] Aus der EP-Al 72 370 ist eine Kassenlade bekannt, deren Deckel hochklappbar ist.
Bei einer aus derselben Druckschrift bekannten anderen Ausführungsform ist der Deckel
in das Gehäuse der Kassenlade einschiebbar. In beiden Fällen fährt jedoch beim Öffnen
des Deckels die Geldschublade heraus. Dies hat die oben beschriebenen Nachteile
zur Folge.
[0004] Aus der französischen Patentschrift l l22 750 ist eine Kassenlade der eingangs genannten
Art bekannt, bei der zum Öffnen des vorderen Ladenbereiches der Deckel in einer kombinierten
Schwenk- und Schiebebewegung unter die feste Abdeckung einschiebbar ist. Da in diesem
Falle jedoch nur die Hälfte der Geldschublade freiliegt, muß diese um die halbe Länge
aus dem Kassengehäuse herausgezogen werden, um einen vollen Zugriff auf die Geldfächer
zu ermöglichen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kassenlade der eingangs genannten
Art anzugeben, die einerseits eine große Zugriffsöffnung besitzt, ohne andererseits
die oben beschriebenen Nachteile einer ausfahrbaren Lade aufzuweisen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Deckel zwei um die Schwenkachse
gelenkig miteinander verbundene Deckelteile umfaßt, von denen das der festen Abdeckung
nähere erste Deckelteil an den Gehäuseseitenwänden parallel zur festen Abdeckung
verschiebbar geführt ist, wogegen das zweite Deckelteil mit mindestens einem Führungselement
verbunden ist, das in einem radialen Abstand von der Schwenkachse mit einer an einer
Gehäuseseitenwand ausgebildeten Steuerkurve in Eingriff steht, durch die bei einer
Verschiebung des Deckels das zweite Deckelteil zwischen einer Schließstellung und
einer Offenstellung verschwenkbar ist.
[0007] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Deckels kann die Zugriffsöffnung in
dem Gehäuse so groß gemacht werden, daß auf die Anordnung einer ausfahrbaren Geldschublade
verzichtet werden kann. Andererseits ist dennoch das klappbare Deckelteil nicht so
breit, daß durch das Hochschwenken des Deckelteiles die Sicht auf eine auf der festen
Abdeckung der Kassenlade angeordnete Kasse behindert wird.
[0008] Bei einer konstruktiv einfach zu realisierenden Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kassenlade ist das Führungselement von einem Bolzen gebildet, der an einer mit dem
zweiten Deckelteil verbundenen Lasche angeordnet ist und in einen die Steuerkurve
bildenden Führungsschlitz in der Gehäuseseitenwand eingreift. Dabei kann die Steuerkurve
so ausgebildet sein, daß sie einen parallel zum Gehäuseboden verlaufenden ersten Abschnitt
und einen sich daran anschließenden zum Gehäuseboden hin gekrümmten zweiten Abschnitt
aufweist, wobei der Abstand des ersten Abschnittes von der Schiebeführung für das
erste Deckelteil kleiner als der Abstand des Führungselementes von der Schwenkachse
ist. Zu Beginn der Öffnungsbewegung des Deckels führen beide Deckelteile eine horizontale
Gleitbewegung aus. In dem Moment wo das Führungselement in den gekrümmten zweiten
Abschnitt des Führungsschlitzes einläuft, wird der zweite Deckelteil zwangsweise
verschwenkt, so daß er aufgeklappt ist, wenn der erste Deckelteil vollständig unter
die feste Abdeckung eingeschoben ist. Zum Öffnen und Schließen des Deckels kann dieser
in an sich bekannter Weise mit einer Antriebseinrichtung verbunden sein, so daß er
sich beispielsweise durch Betätigen eines Entriegelungsmagneten automatisch öffnet.
[0009] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigen:
Fig. l bis 3 jeweils einen schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Kassenlade
senkrecht zur Schwenkachse der Deckelteile in verschiedenen Stellungen des Deckels.
[0010] In den Fig. l bis 3 ist mit l0 das kastenförmige Gehäuse einer Kassenlade bezeichnet,
die an ihrer Oberseite etwa zu einem Drittel durch eine feste Abdeckung l2 abgeschlossen
ist, während eine sich etwa über zwei Drittel der Gehäuseoberseite erstreckende Zugriffsöffnung
l4 durch einen allgemein mit l6 bezeichneten Deckel verschlossen ist (Fig. l). Der
Deckel l6 besteht aus zwei plattenförmigen Deckelteilen l8 und 20, die durch ein Scharnier
mit einer Gelenkachse 22 miteinander verbunden sind. Das der festen Abdeckung l2 näher
gelegene erste Deckelteil l8 trägt an seinen parallel zu den Seitenwänden 24 des
Gehäuses l0 verlaufenden Seitenrändern jeweils eine Rolle 26, die jeweils in einer
parallel zur festen Abdeckung l2 an der zugehörigen Seitenwand 24 befestigten Schiene
28 geführt ist. Desgleichen sind an der Gelenkachse 22 in der Schiene 28 geführte
nicht dargestellte Rollen angeordnet. Damit ist das erste Deckelteil l8 parallel
zur festen Abdeckung l2 aus der in der Fig. l dargestellten Schließstellung so weit
verschiebbar, bis es praktisch vollständig unter der festen Abdeckung l2 verschwindet
(Fig. 3).
[0011] Das zweite Deckelteil 20 trägt an seinen zu den Seitenwänden 24 des Gehäuses l0
parallelen Rändern jeweils ein zum Gehäuseboden 30 hin gerichtetes Formblech 32, an
dem ein zur Seitenwand 24 hin weisender Zapfen 34 befestigt ist. Dieser greift jeweils
in einen Führungsschlitz 36 in der zugehörigen Seitenwand 24 oder in eine entsprechend
geformte Führungsschiene. Dieser Führungsschlitz 36 weist einen ersten parallel zur
Schiene 28 verlaufenden Abschnitt 38 und einen sich an diesen anschließenden zum Gehäuseboden
30 hin gekrümmten Abschnitt 40 auf. Wird nun der Deckel l6 aus der in der Fig. l dargestellten
Schließstellung, in der das Deckelteil 20 mit seinem vorderen freien Rand in eine
an der Gehäusevorderseite 42 ausgebildete Nut 44 eingreift, in Richtung des Pfeiles
A verschoben, so bewegt sich auch das zweite Deckelteil 20 zunächst horizontal, solange
die Zapfen 34 den Abschnitt 38 des Führungsschlitzes 36 durchlaufen. Wird der Deckel
l6 über diesen Punkt hinaus weiter in Richtung des Pfeiles A verschoben, tritt der
Zapfen 34 in den abwärts gekrümmten Abschnitt 40 des Führungsschlitzes 36 ein und
wird an einer Weiterbewegung in Richtung des Pfeiles A gehindert. Dadurch wird das
Deckelteil 20 zwangsweise in Richtung des Pfeiles B hochgeklappt, so daß dann die
Kassenlade bequem zugänglich ist. Durch Niederdrücken des Deckelteiles 20 entgegen
der Richtung des Pfeiles B oder durch ein Verschieben des Zapfens 34 in Richtung
auf die Gehäusevorderwand 42 wird der Deckel l6 wieder in die in der Fig. l dargestellte
Schließstellung überführt.
[0012] In den Fig. l bis 3 ist nur eine Seitenwand mit den an ihr angeordneten Teilen der
Kassenlade dargestellt. Vorzugsweise ist ein entsprechendes Formblech 32 und eine
Stift-Schlitz-Führung36,34 auch auf der anderen nicht dargestellten Seite der Kassenlade
vorgesehen.
[0013] Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht auch ohne die Anordnung einer herausziehbaren
Schublade einen bequemen Zugriff zu den in der Kassenlade angeordneten Geldfächern.
Dadurch kann die Kassenlade erheblich einfacher gestaltet werden, als dies bei einer
Lade mit einer herausziehbaren Schublade der Fall ist.
1. Kassenlade mit einem kastenförmigen Gehäuse, dessen Oberseite teilweise durch eine
feste Abdeckung und teilweise durch einen Deckel geschlossen ist, der im Bereich seiner
Seitenränder an den Gehäuseseitenwänden verschiebbar und um eine zu diesen senkrechte
Schwenkachse schwenkbar derart geführt ist, daß er beim Öffnen der Kassenlade mindestens
teilweise unter die feste Abdeckung einschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (l6) zwei um die Schwenkachse (22) gelenkig miteinander verbundene
Deckelteile (l8, 20) umfaßt, von denen das der festen Abdeckung (l2) nähere erste
Deckelteil (l8) an den Gehäuseseitenwänden (24) parallel zur festen Abdeckung (l2)
verschiebbar geführt ist, wogegen das zweite Deckelteil (20) mit mindestens einem
Führungselement (34) verbunden ist, das in einem radialen Abstand von der Schwenkachse
(22) mit einer an einer Gehäuseseitenwand (24) ausgebildeten Steuerkurve (36) in
Eingriff steht, durch die bei einer Verschiebung des Deckels (l6) das zweite Deckelteil
(20) zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung verschwenkbar ist.
2. Kassenlade nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (34) von einem Bolzen gebildet ist, der an einer mit dem
zweiten Deckelteil (20) verbundenen Lasche (32) angeordnet ist und in einen die Steuerkurve
bildenden Führungsschlitz (36) in der Gehäuseseitenwand (24) eingreift.
3. Kassenlade nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (36) einen parallel zum Gehäuseboden (30) verlaufenden ersten
Abschnitt (38) und einen sich daran anschliessenden, zum Gehäuseboden (30) hin gekrümmten
zweiten Abschnitt (40) aufweist, wobei der Abstand des ersten Abschnittes (38) von
der Schiebeführung (28) für das erste Deckelteil (l8) kleiner als der Abstand des
Führungselementes (34) von der Schwenkachse (22) ist.