[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von anisotropen Dauermagneten
verschiedenster Formen mit hoher magnetischer Energiedichte, wobei diese Magnete axial,
radial oder lateral mit einer beliebigen Polpaarzahl vorzugsgerichtet werden können.
[0002] Bekannt sind die verschiedenen Verfahren zur Herstellung der anisotropen Dauermagnete.
Das meist verwendete Verfahren für die Herstellung von gesinterten anisotropen Dauermagneten
aus Pulvern ist das Pressen im Magnetfeld und das anschließende Sintern der gepreßten
Teile. So werden Dauermagnete verschiedener Art mit Vorzugsrichtung in der Preßrichtung
oder quer zur Preßrichtung hergestellt. Verfahren zum.Pressen von Dauermagneten mit
radialer Vorzugsrichtung aus Pulvern sind eingeschränkt für Magnete mit niedrigem
Höhe/Durchmesser-Verhältnis-oder weisen schwache magnetische Eigenschaften auf. Es
sind auch Verfahren bekannt für das Pressen von polorientierten Ringmagneten. Diese
Verfahren sind nachteilig durch die Füllungsprobleme, schwache Orientierung und Risse
bei den gesinterten Teilen.
[0003] Ein anderes Verfahren zur Herstellung der gesinterten anisotropen Magnete ist das
Strangziehverfahren. Durch dieses Verfahren wird eine gewisse radiale Anisotropie
erzeugt, aber die resultierende Energiedichte ist nur etwas höher als bei den isotropen
Magneten.
[0004] Ein bekanntes Verfahren für die Herstellung der anisotropen Dauermagnete aus Pulvern
ist die Bindung der Pulver mit Kunststoff und Bearbeitung der Masse durch Pressen,
Spritzen, Kalandrieren oder Extrudieren und Einprägung der Vorzugrichtung mit mechanischen
oder magdetischen Methoden.
[0005] Diese anisotropen kunststoffgebundenen Dauermagnete zeigen

der Regel bessere Eigenschaften als die isotropen Dauermagnete aus dem gleichen magnetischen
Werkstoff und können auch verschiedene Vorzugsrichtungen aufweisen, axial, diametral,
radial, mehrpolig am Umfang. Durch die Einbettung im Kunststoff ist aber die Energiedichte
begrenzt und die hohen Werte, wie die der entsprechenden gesinterten Dauermagnete,
können nie erreicht werden.
[0006] Ein Verfahren wurde vorgeschlagen für die Herstellung von Dauermagneten aus Hartferrit
mit radialer Anisotropie, indem das Ferritpulver mit einem Kunststoff gemischt, dann
kalandriert in Folien unter Magnetfeld, dann auf einem Dorn unter Druck und Magnetfeld
gewickelt, dann der Kunststoff beseitigt und endlich gesintert wird. Die angegebenen
magnetischen Werte sind gut, aber das Verfahren ist kompliziert und sehr aufwendig
und ist nur für radiale Vorzugsrichtung der Magnete geeignet.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftliches Verfahren zu entwickeln,
wodurch einerseits die verschiedensten Arten von Anisotropieprägung möglich sind (axial,
diametral, radial und insbesondere mehrpolig lateral) und andererseits die hohen Energiedichten
erreichen, die bei gesinterten anisotropen Magneten, z.B. mit axialer Vorzugsrichtung,
üblich sind.
[0008] Das Verfahren nach der Erfindung besteht aus folgenden Stufen:
- Das dauermagnetische Pulver mit Kunststoffen (Polyamide, Polyurethane, Polypropylen,
Polyethylen, Polystyrol etc.) in einem Gewichtsverhältnis Pulver/Kunststoff von 1:1
bis 20:1 mischen und granulieren.
- Das so entstandene Granulat im Magnetfeld thermoplastisch in die gewünschte Form
spritzen, wobei die im Endzustand gewünschten Vorzugsrichtungen eingeprägt werden.
- Die gespritzten Teile werden anschließend gesintert und evtl. weiter mechanisch
bearbeitet (geschliffen).
- Magnetisierung der gesinterten Magnete mit Rücksicht auf die eingeprägten Pole.
[0009] Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die eingeprägte Orientierung durch das
Sintern nicht beeinträchtigt wird, so daß die magnetischen Eigenschaften entlang den
beim Spritzen vorhandenen magnetischen Wegen eine vollständige Anisotropie aufweisen.
Die magnetischen Werte liegen ähnlich den anisotropen gepreßten und gesinterten Magneten
mit axialer Anisotropie.
[0010] Das Verfahren kann für Dauermagnete aus Barium-oder StrontiumFerritpulver, aus Metallegierungspulver,
ebenso auch aus Seltenerdmagnetpulvern angewendet werden.
Beispiel
[0011] Aus Sr-Ferritpulver durch'Pressen hergestellte Dauermagnete mit axialer Anisotropie
zeigen folgende magnetische Eigenschaften:
Remanenz Br = 390 mT
Koerzitivfeldstärke BHc = 265 kA/m
Koerzitivfeldstärke JHc = 272 kA/m
Max. Energiedichte (BH) max = 28 kJ/m3
[0012] Aus gleichem Ferritpulver mit Kunststoff gemischt (Verhältnis 88 Gew% Ferritpulver/12
Gew% Kunststoff) und granuliert, werden Ringmagnete gespritzt mit folgenden Abmessungen
(im Endzustand): Da = 13 mm, Di = 8 mm, H = 20 mm, unter Magnetfeld mit Einprägung
von 12 Polen am Ringumfang, gesintert und geschliffen. Die magnetischen Eigenschaften
sind die gleichen wie oben.
[0013] Außerdem wird nach 12-poliger Magnetisierung am Umfang der Ringmagnete eine Induktion
von ca. 200 mT gemessen.
1. Verfahren zur Herstellung anisotroper Dauermagnete mit hoher Energiedichte aus
Pulver, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Magnetherstellung eingesetzte Pulver der
Reihe nach folgendem Fertigungsprozeß unterworfen wird:
Mischen mit geeignetem Kunststoff unter Wärmeanwendung, Granulieren dieses Compounds,
thermoplastisches Verspritzen in gewünschte Form unter Beaufschlagung mit einem oder
mehreren Magnetfeldern zur Einprägung der gewünschten Vorzugsrichtung(en), Sintern,
ggf. mechanisch nacharbeiten (z.B.. schleifen) und entsprechend der Polprägung aufmagnetisieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Magnetpulver
Barium- oder Strontiumferritpulver ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Magnetpulver
metallisches Legierungspulver (Al, Ni Co o.ä.) ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Magnetpulver
Seltenerd-Magnetpulver (Sa, Ne o,ä.) ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis Pulver zu Kunststoff 1:1 bis 20:1 beträgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorzugsrichtung der so hergestellten Magnete axial, diametral, radial, lateral
ein- oder mehrpolig ist.
7. Magnete jeglicher Konfiguration, die nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 - 6
hergestellt sind.