[0001] Die Erfindung betrifft eine Tintendruckeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
l.
[0002] Tintendruckeinrichtungen mit Tintendruckköpfen, die thermoelektrische Wandler enthalten,
sind allgemein bekannt und mit Erfolg zur Anwendung gelangt. So wird in der DE-OS
3l 42 l2l eine Fluidstrahlaufzeichnungseinrichtung beschrieben, bei dem der Tintenkopf
elektrothermische Wandler aufweist. Die elektrothermischen Wandler sind gemeinsam
mit einer entsprechenden Ansteueranordnung auf einem Substrat integriert.
[0003] Die Lebensdauer von derartigen in sogenannter Bubble-Jet-Technologie hergestellten
Tintenköpfen, insbesondere der in ihnen verwendeten Thermalwandler ist begrenzt.
[0004] Aus diesem Grunde ist es bisher üblich, den Tintendruckkopf austauschbar auszugestalten
und dabei den Tintenvorrat in Form einer nicht nachfüllbaren Tintenblase im Tintenaustauschkopf
mit zu integrieren.
[0005] Dabei ist als nachteilig anzusehen, daß der Tintenschreibkopf nach Leerschreiben
seines relativ kleinen Tintenvolumens von ca. 5 cm³ auch bei unveränderter Funktionsfähigkeit
seiner Thermalwandler unbrauchbar wird.
[0006] Bildet man außerdem einen derartigen Tintendruckkopf als Mehrfarbendruckkopf aus,
so wird er infolge der im Druckkopf enthaltenen mehrfarbigen Tintenvorratsbehälter
schwer, was einen hohen Antriebsaufwand verursacht. Dies insbesondere dann, wenn derartige
Tintendruckköpfe in Zeilendruckeinrichtungen verwendet werden, bei denen der Tintendruckkopf
beim Beschreiben des Aufzeichnungsträgers mit Hilfe von elektromotorischen Antriebseinrichtungen
zeilenweise bewegt wird.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tintendruckeinrichtung der eingangs genannten
Art derart auszugestalten, daß der Tintendruckkopf in Abhängigkeit von der Lebensdauer
der Thermalwandler ausgetauscht werden kann und zwar unabhängig von dem funktionsbedingten
Verbrauch an Schreibflüssigkeit und der Anzahl der verwendeten Schreibdüsen.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Tintendruckeinrichtung der eingangs genannten Art gemäß
dem kennzeichnenden Teil des ersten Patentanspruches gelöst.
[0009] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] Gemäß der Erfindung wird die leichte Austauschbarkeit eines hochauflösenden, eine
Vielzahl von Schreibdüsen enthaltenden Tintenschreibkopfes, der z.B. auch als Mehrfarbentintenschreibkopf
ausgestaltet sein kann, dadurch erreicht, daß spezielle Demultiplexer-Treiberchips
auf dem die Thermalwandler aufnehmenden Substrat integriert sind, die die Zahl der
Ansteuerleitungen reduzieren und damit die elektrische Steckbarkeit des Tintenkopfes
über Kontaktsteckerleisten auf kleinem Raum ermöglichen.
[0011] Die Verwendung einer tintenzuführenden Hohlnadel in der eigentlichen Tintenkopfhalterung,
sowie eines durch sie leicht perforierbaren Elastomerverschlusses im Tintenkopf ermöglicht
die fluidmechanische Steckbarkeit des Tintenkopfes und damit die Verwendung eines
großvolumigen stationären Tintenvorratsbehälters. Ein Schlauchklemmen hebelmechanismus
der Tintenkopfhalterung gewährleistet sowohl bei aufgesetztem Tintenschreibkopf als
auch bei abgenommenen Tintenschreibkopf die Auslaufsicherheit des stationären Tintenversorgungssystems.
[0012] Damit ist es möglich auch leere, d.h. luftgefüllte Tintenschreibköpfe zu verwenden,
die hinsichtlich ihrer Lager-und Transportfähigkeit nicht mehr beschränkt sind. Ein
Rückfließen der in der Tintenzuführung befindlichen Tinte in den Versorgungsbehälter
aufgrund des z.B. durch die Tintenschwerkraft dort herrschenden Unterdrucks wird beim
Aufsetzen eines leeren Tintenschreibkopfes dadurch verhindert, daß in Flußrichtung
der Tinte vor der Halterung ein Rückflußsperrfilter, das z.B. ein Kapillarfilter sein
kann, angeordnet ist.
[0013] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Tintendruckeinrichtung befindet sich
gesteuert über eine entsprechende Ansteueranordnung der Tintenkopf in Schreibpausen
in einer Parkposition außerhalb des Schreibbereiches. Dort können die Tintenaustrittsflächen
mit einer Elastomer-Saugglocke abgedichtet und gespült werden. Die Positionierung
und Saugfunktion der Saugglocke erfolgt mit Hilfe eines Schwenksystems. In dieser
beim Ein- und Ausschalten vorgesehenen Betriebsart wird der Tintendruckkopf mit
Tinte gespült und damit an den Düsenaustrittsflächen gereinigt. Evtl. im Tintenvorratsraum
und im Tintenversorgungssystem befindliche Gasblasen, die die Funktion des Tintendruckkopfes
beeinträchtigen, werden dadurch entfernt. Die gespülte Tinte wird dabei in einem stationär
dem Drucker zugeordneten Entsorgungsbehälter aufgefangen.
[0014] Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im
folgenden beispielsweise näher beschrieben.
[0015] Es zeigen
Fig. l eine schematische Darstellung eines VierfarbenTintendruckkopfes mit elektrothermischen
Wandlerelementen.
Fig. 2 eine schematische Funktionsdarstellung einer Tintendruckeinrichtung mit auswechselbarem
Tintendruckkopf und
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer die elektrothermischen Wandler, die zugehörige
Ansteueranordnung und die die Ansteueranordnung kontaktierende Kontaktsteckerleiste
aufnehmende gemeinsame Substratfläche.
[0016] In einer hier nicht im einzelnen dargestellten Mehrfarbentintendruckeinrichtung
in Thermalwandlertechnik wird mit Hilfe einer hier nicht dargestellten elektromotorischen
Einrichtung ein auf einem Druckerwagen l0 auswechselbar angeordneter Tintendruckkopf
ll im Schreibbetrieb zeilenweise entlang einer Schreibwalze l2 bewegt. Der Tintendruckkopf
ll besteht aus einem die Tintenkanäle l3 aufnehmenden Kanalblock l4, der aus Kunststoff
gegossen sein kann. Entsprechend der Anzahl der verwendeten Farben sind am Tintendruckkopf
ll wie in der Fig. l dargestellt, vier Schreibdüsengruppen auf Düsenplatten l5 angeordnet,
die wiederum im Kanalblock l4 getrennt über Tintenkanäle l3 mit farbiger Tinte versorgt
werden. Die Düsenplatten weisen dabei jeweils 20 Düsen l6 auf, der gesamte Drucker
als 80 Düsen.
[0017] Die Düsenöffnungen l6 der Düsenplatten l5 stehen mit Thermalwandlern l7 in Verbindung,
wobei die Düsenplatten l5 mit den Düsenöffnungen l6 oberhalb der Thermalwandler l7
angeordnet sind. Die Thermalwandler l7 und die die Thermalwandler abdeckenden Düsenplatten
l5 einer Düsengruppe sind jeweils auf einer gemeinsamen Substratfläche l8 angeordnet,
die auch die Ansteuerleitungen l9 für die Thermowandler l7 aufnimmt. Angesteuert werden
die Thermowandler l7 über einen Demultiplexer-Treiberchip, der ebenfalls integriert
auf der Substratfläche l8 angeordnet ist. Der Treiberchip 20 wiederum steht an seinem
Eingang mit Kontaktflächen 2l in Verbindung, die mit einer Kontaktsteckerleiste 22,
die auf dem Druckerwagen l0 angeordnet ist, zusammenwirken.
[0018] Zum Schutze vor Verschmutzung sind die Kontaktflächen 2l und die zugehörigen Treiberchips
am Tintendruckkopf ll über ein Abdeckblech 23 abgedeckt.
[0019] Abgedichtet ist jeder Tintenkanal l3 des Tintendruckkopfes ll über einen Elastomerverschluß
24. Der gesamte Tintendruckkopf ist auswechselbar auf dem Druckerwagen l0 angeordnet.
Zu diesem Zwecke weist der Druckerwagen l0 eine Halterung mit einem Tintenkoppelmechanismus
mit Verschluß- und Kontaktmechanismus auf, der derart ausgestaltet ist, daß beim
Einsetzen des Tintendruckkopfes ll in die Halterung die Tintenzufuhr geöffnet und
die Ansteueranordnung 20 kontaktiert und beim Entfernen des Tintendruckkopfes aus
der Halterung die Tintenzufuhr nachlaufsicher unterbrochen wird.
[0020] Deswegen weist die Halterung eine Tintenzuführungsnadel 25 in Form einer Hohlnadel
auf, die von einem Fließstoff enthaltenden Resttintenaufnehmer 26 des Druckerwagens
l0 umgeben ist. Die Tintenzuführungsnadel 25 (Hohlnadel) steht über ein Rückflußsperrfilter
27 in Form eines Kapillarfilters mit einer elastischen Tintenzuführungsleitung 28
in Verbindung, die den Tintendruckkopf ll aus einem stationären Vorratsbehälter 29
- der auswechselbar in einer Halterung 30 angeordnet ist - mit Tinte versorgt.
[0021] Für jede Farbe ist dabei jeweils ein Tintenvorratsbehälter angeordnet, mit entsprechenden
Tintenversorgungssystem. Übersichtlichkeitshalber ist dabei nur ein System dargestellt.
[0022] Weiters befindet sich im Bereich der Halterung ein Verschlußmechanismus aus einem
Schlauchklemmenhebel 3l, der entgegen einer Feder 32 ausgelenkt werden kann und der
ein Betätigungsstück 33 aufweist, das mit einem Betätigungsansatz 24 am Tintendruckkopf
ll zusammenarbeitet. Bei abgenommenem Tintendruckkopf ll entsprechend der Fig. 2
drückt die Feder 32 den Schlauchklemmenhebel 3l mit seinem walzenförmigen Klemmansatz
35 gegen die Tintenzuführleitung 28 und klemmt diese ab. Damit wird ein Ausfließen
der Tinte aus der Tintenzuführungsnadel 25 z.B. beim Transport der Tintendruckeinrichtung
durch hydrostatischen Überdruck bzw. ein Rückfließen der Tinte aus der Tintenzuführleitung
in den tieferliegenden Versorgungsbehälter 2l durch hydrostatischen Unterdruck verhindert.
[0023] Zur Kontaktierung des Tintendruckkopfes ll weist die Halterung eine Kontaktsteckerleiste
22 mit darauf angeordneten federnden Kontakten 36 auf, die mit den Kontaktflächen
2l der Substratflächen l8 (Fig. 3) zusammenarbeiten. Eine flexible Leitung 37 verbindet
die Kontaktsteckerleiste 22 mit der hier nicht dargestellten zentralen Druckersteuerung.
[0024] Beim Aufsetzen eines leer angelieferten Tintendruckkopfes ll in die Halterung des
Druckerwagens l0 perforiert die Tintenzuführungsnadel 25 (Hohlnadel) die Elastomerverschluß
24 der Tintenkanäle l3. Gleichzeitig öffnet der Betätigungsansatz 34 über das Betätigungsstück
33 den Schlauchklemm-Mechanismus und stellt damit die Verbindung zwischen den Tintenvorratsbehältern
29 und dem Druckkopf ll her. Gleichzeitig erfolgt der elektrische Kontakt über die
Kontaktsteckerleiste 22 bzw. die Kontakte 36 der Substratfläche l8.
[0025] In Schreibpausen und zum Auswechseln des Tintendruckkopfes ll befindet sich der Tintendruckkopf
ll mit seinem Druckerwagen l0 in einer Parkposition außerhalb des Schreibbe reiches.
In Schreibpausen wird der Tintendruckkopf ll mittels einer Elastomer-Saugglocke 39
dort verschlossen. Vor einem Auswechseln des Tintendruckkopfes ll wie auch vor Beginn
des Druckbetriebs wird über eine elektromotorische Antriebseinrichtung 38 die eine
Elastomer-Saugglocke 39 aus dem Tintenaustrittsbereich l5 des Tintendruckkopfes ll
geschwenkt. Zu diesem Zweck weist die Elastomer-Saugglocke 39 Ansätze 40 auf, die
in Schlitzen einer Kurbelscheibe 4l geführt sind. Die Elastomer-Saugglocke 39 steht
über einen elastischen Schlauch 42 mit einem Entsorgungsbehälter 43 in Verbindung,
dem eine Unterdruck erzeugende Einrichtung in Form einer Pumpe zugeordnet sein kann.
Dieser die Spültinte aufnehmende Entsorgungsbehälter 43 ist in einer Halterung 45
auswechselbar befestigt.
[0026] Nach einem Auswechseln des Tintendruckkopfes ll und nachdem sich mittels des oben
beschriebenen Schwenkmechanismus die Saugglocke 39 wieder um die Austrittsbereiche
des Tintendruckkopfes ll gelegt hat, wird die Unterdruck erzeugende Einrichtung
44 (Pumpe) betätigt und damit Tinte in den Tintenkanal l3 eingesaugt. Gleichzeitig
werden die Düsen l6 der Düsenplatte l5 durchgespült und damit die im Tintendruckkopf
ll befindliche Luft entfernt.
[0027] Auch in Schreibpausen kann in Abständen ein Durchspülen des Tintenschreibkopfes und
damit ein Reinigen der Schreibdüsen l6 erfolgen.
1. Tintendruckeinrichtung mit einem elektrothermische Wandler (l7) mit zugeordneter
Ansteueranordnung (20) aufweisenden Tintendruckkopf (ll) der über eine Halterung
auswechselbar auf einem Druckerwagen (l0) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tintendruckkopf über die Halterung aus einem stationär dem Drucker zugeordneten
Vorratsbehälter (29) mit Tinte versorgt wird, wobei die Halterung einen Tintenkoppelmechanismus
mit Verschluß- und Kontaktmechanismus aufweist, der derart ausgestaltet ist, daß beim
Einsetzen des Tintendruckkopfes (ll) in die Halterung die Tintenzufuhr geöffnet und
die Ansteueranordnung kontaktiert und daß beim Entfernen des Tintendruckkopfes aus
der Halterung die Tintenzufuhr nachlaufsicher unterbrochen wird.
2. Tintendruckeinrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß in Flußrichtung der Tinte vor der Halterung ein Rücklaufsperrfilter (27) z.B.
ein Kapillarfilter vorgesehen ist.
3. Tintendruckeinrichtung nach einem der Ansprüche l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung eine Hohlnadel (25) aufweist und der Tintendruckkopf (ll) im
Bereich der Halterung einen Elastomerverschluß (24) aufweist, der beim Koppelungsvorgang
von der Hohlnadel (25) durchstoßen wird.
4. Tintendruckeinrichtung nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußmechanismus einen Schlauchklemmenhebel (3l) aufweist, der mit
einem Betätigungsstück (34) des Tintendruckkopfes (ll) zusammenarbeitet und der bei
abgenommenem Tintendruckkopf die Tintenzufuhrleitung (28) unter der Wirkung einer
Feder (32) abklemmt.
5. Tintendruckeinrichtung nach einem der Ansprüche l bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Tintendruckkopf als Mehrfarbentintendruckkopf ausgebildet ist, wobei jeder
Farbe eine Gruppe von auf einer Substratfläche (l8) angeordneten Düsen (l6) zugeordnet
ist.
6. Tintendruckeinrichtung nach einem der Ansprüche l bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abdichteinrichtung (39) für den Tintendruckkopf vorgesehen ist, die im
Ruhezustand der Tintendruckeinrichtung bedarfsweise den Tintenaustrittsbereich (l6)
des Tintendruckkopfes (ll) abdeckt.
7. Tintendruckeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung einen saugglockenartigen Bereich (39) mit angeschlossener
Absaugleitung aufweist, der mit einem Entsorgungsbehälter (43) in Verbindung steht,
der die beim Spülen des Tintendruckkopfes aus den Düsen austretende Verlusttinte
aufnimmt.
8. Tintendruckeinrichtung nach einem der Ansprüche l bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrothermischen Wandler (l7), die zugehörige Ansteueranordnung (20)
und die die Ansteueranordnung (20) kontaktierenden Kontaktflächen (2l) in integrierter
Form auf einer gemeinsamen Substratfläche (l8) angeordnet sind.
9. Tintendruckeinrichtung nach einem der Ansprüche l bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Ansteueranordnung (20) um eine DemultiplexerTreiberschaltung
handelt.
l0. Tintendruckeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlnadel (25) im Bereich der Halterung des Druckerwagens (l0) von einem
Resttinte aufnehmenden Element (26) umgeben ist.