[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hochfördern eines Schwemmstroms gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Das erfindungsgemäße Verfahren kommt besonders in einer Zuckerrübenfabrik zum Einsatz,
wo die zu verarbeitenden Zuckerrüben in einem Schwemmstrom hydraulisch gefördert werden.
Dazu wird der Schwemmstrom aus Wasser, den Zuckerrüben und ihren Anhangstoffen, beispielsweise
Kraut, Sand, Steine etc., gebildet. Mittels Schwemmstromrinnen wird dieser Schwemmstrom
von der Zuckerrübenannahme bis zur eigentlichen Rübenverarbeitung durch unterschiedliche
Vor-Bearbeitungsstationen geleitet zur Entfernung der Anhangstoffe und Reinigung der
Rüben.
[0003] Eine Strömung des Schwemmstroms in Längsrichtung der Schwemmstromrinne wird dadurch
erreicht, daß diese (zur Horizontalen) leicht geneigt verlaufend angeordnet ist. Die
Förderung erfolgt also durch Aufzerrung von potentieller Energie. Bei längeren Schwemmstromrinnen
wird es daher notwendig, den Schwemmstrom zwischendurch auf ein höheres Niveau zu
bringen, das heißt ihm potentielle Energie zuzuführen. Ebenso können es räumliche
Bedingungen in der Zuckerrübenfabrik erfordern, den Schwemmstrom auf (höhere) Ebenen
zu transportieren. Zu diesem Zwecke ist es bekannt, den Schwemmstrom von einer (niedrigeren)
Schwemmstromrinne in eine (höhere) Schwemmstromrinne durch entsprechende Pumpen hydraulisch
hochzufördern. Da der Schwemmstrom aber stark abrasive Stoffe, insbesondere Sand,
enthält, sind die Pumpen naturgemäß einem hohen Verschleiß ausgesetzt. Es müssen daher
stets redundante Pumpen bereitgehalten werden. Dadurch sind beim bekannten Verfahren
nicht nur die Betriebs- sondern auch die Anlagekosten relativ hoch.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Hochfördern eines
Schwemmstroms zu schaffen, welches mit geringen Betriebskosten zuverlässig arbeitet
und geringer Investitionen bedarf.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe weist das erfindungsgemäße Verfahren das kennzeichnende
Merkmal des Anspruchs 1 auf. Durch den Einsatz eines relativ robusten und langsam
laufenden Becherwerks läßt sich der Schwemmstrom in optimaler Weise hochfördern. Es
tritt auch keine Verringerung der Förderleistung gegenüber den bisher verwendeten
Pumpen auf; vielmehr wird eine bei der hydraulischen Förderung gegebene Verstopfungsgefahr
weitestgehend vermieden und eine Energieeinsparung erreicht, da die relativ hohen
Rohrreibungsverluste der hydraulischen Förderung nicht mehr auftreten. Wegen der hohen
Betriebssicherheit von Becherwerken sind redundante Becherwerke beim erfindungsgemäßen
Verfahren nicht erforderlich.
[0006] Zweckmäßigerweise wird in weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
der Schwemmstromm von der (unteren) Schwemmstromrinne durch ein (rohrförmiges) Zufuhrorgan
dem unteren Bereich des Becherwerks zugeführt, und zwar vorzugsweise durch eines der
(unteren) Umlenkräder hindurch. Der Schwemmstrom gelangt dadurch ohne störende Einbauten
passieren zu müssen unmittelbar auf die zu befüllenden Schöpfbecher.
[0007] Genausogut ist es denkbar, daß Zufuhrorgan radial außen am unteren Ende des hochfördernden
Trumes münden zu lassen, wodurch der Schwemmstrom von außen in die Schöpfbecher gelangt.
[0008] Die Entleerung der Schöpfbecher erfolgt nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung,
nach dem Prinzip der Mittenentleerung. Dazu ist unterhalb der (oberen) Umlenkräder
zwischen beide Trume hindurch eine Rutsche, Schurre oder dergleichen zur anschließenden
(oberen) Schwemmstromrinne geführt. Der Austrag des Fördergutes erfolgt daher quer
zu den Ebenen der Becherwerk-Trume.
[0009] Die eingangs genannten alternativen Aufgabemöglichkeiten kommen vorzugsweise unter
dem Gesichtspunkt bestimmter Abwurfrichtungen des Fördergutes relativ zum Becherwerk
in Betracht. Demnach erfolgt die Abförderung gleichgerichtet oder entgegengesetzt
zur Zuförderung, wenn diese durch die Nabe eines Umlenkrades hindurch verläuft. Dagegen
wird das Fördergut unter einem Winkel von 90° zur Zuförderrichtung abgefördert, wenn
die Zufuhr des Schwemmstroms von außen in eine senkrecht zur Ebene des hochlaufenden
Trums stehende Richtung erfolgt. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich daher
prinzipiell für alle üblichen Gegebenheiten, insbesondere räumlicher Natur. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines zwischen einer unteren Schwemmrinne und
einer oberen Schwemmrinne angeordneten Becherwerks,
Fig. 2 eine um 90° gedrehte Ansicht des Becherwerks gemäß der Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Becherwerk,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Becherwerks gemäß der Fig. 4 im Bereich der oberen Umlenkung,
und zwar im vergrößerten Maßstab,
Fig. 5 eine um 90° gedrehte Ansicht gemäß der Fig. 4,
Fig. 6 eine alternative Ausbildung der (oberen) Umlenkung des Becherwerks in einer
Ansicht gemäß der Fig. 4, und
Fig. 7 eine um 90° gedrehte Ansicht der Fig. 6.
[0010] In den Figuren ist ein zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders
geeignetes Becherwerk 10 gezeigt. Dieses ist in seiner Gestaltung auf die besonderen
Einsatzbedingungen abgestellt, die in einer Zuckerrübenfabrik bei einem Schwemmstrom
aus einem Gemisch von Wasser und Zuckerrüben sowie deren Anhangstoffen, nämlich Kraut,
Sand, Steinen etc. auftreten.
[0011] Aus der Fig. 1 ist zu erkennen, wie eine untere Schwemmstromrinne 11 leicht geneigt
zum unteren Teil des Berherwerks 10 hin verläuft und eine obere Schwemmstromrinne
12 vom oberen Bereich des Becherwerks 10 ebenfalls leicht geneigt weiterverläuft,
und zwar in gleicher Richtung.
[0012] Das Becherwerk 10 ist stehend in einem stirnseitig an die untere Schwemmstromrinne
11 anschließenden Behälter 13 angeordnet. Es steht dort in einem sockelförmigen Tragrahmen
14, der nach oben hin turmartig erweitert ist durch ein (flüssigkeitsdichtes) Gehäuse
15 aus mehreren miteinander lösbar verbundenen Gehäuseabschnitten 16. Die Oberseite
des Gehäuses 15 ist durch eine Gehäusehaube 17 verschlossen.
[0013] Im Gehäuse 15 ist ein umlaufendes Förderorgan aus zwei mit Abstand voneinander angeordneten,
endlosen Zug- und Tragorganen, nämlich (schmalen) Gurten 18, die durch eine Mehrzahl
quergerichteter Schöpfbecher 19 verbunden sind, gelagert. Die flüssigkeitsdichten
Schöpfbecher 19 sind fest, also unverdrehbar, an den Gurten 18 befestigt, derart,
daß am aufwärtsführenden Trum 20 die einseitig mit einer Öffnung 21 versehenen Schöpfbecher
19 nach oben hin offen sind, während am abwärtsfördernden Trum 22 die Schöpfbecher
19 mit ihren Öffnungen 21 nach unten weisen.
[0014] Im unteren Bereich des Becherwerks 10 erfolgt eine Umlenkung der Gurte 18 durch zwei
mit Abstand voneinander angeordnete Umlenkräder 23, die etwa der Breite des jeweiligen
Gurts 18 entsprechen. Ebenso erfolgt im oberen Bereich des Becherwerks 10 eine Umlenkung
der Gurte 18 durch zwei Umlenkräder 24.
[0015] Die unteren Umlenkräder 23 sind fliegend im Gehäuse 15 bzw. im Tragrahmen 14 gelagert,
das heißt sie verfügen über keine zur Verbindung derselben dienende, mittige Achse.
Auf Abstand werden die Umlenkräder 23 gehalten durch die mittels der Schöpfbecher
19 beabstandeten Gurte 18, während ein seitliches Auswandern der Umlenkräder 23 im
Tragrahmen 14 durch äußere umlaufende Kragen 25 an den Umlenkrädern 23, denen seitliche
Stützprofile 26 im Tragrahmen 14 zugeordnet sind, verhindert wird. Durch diese Ausbildung
verfügen die Umlenkräder 23 über keine Nabe, wodurch ein Zuführorgan, nämlich ein
Schwemmstromrinnenverlängerungsrohr 27 durch das zur unteren Schwemmstromrinne 11
gerichtete Umlenkrad 23 hindurchtreten kann. Gehalten ist das Schwemmstromverlängerungsrohr
27 in einer die untere Schwemmstromrinne 11 begrenzende, aufrechte Seitenwand 28 des
Behälters 30. Dieser weist dazu eine entsprechende Öffnung auf, die dem Schwemmstromrinnenverlängerungsrohr
27 angepaßt ist. Letzteres verfügt bezüglich der unteren Hälfte über einen etwa an
den Querschnitt der unteren Schwemmstromrinne 11 angepaßten Verlauf. Dazu ist das
Schwemmstromrinnenverlängerungsrohr 27 im vorliegenden Ausführungsbeispiel, wie die
Fig. 2 zeigt, kreisförmig mit gegenüberliegenden, aufrechten Abflachungen 29 ausgebildet.
Diese Anpassung des Schwemmstromrinnenverlängerungsrohres 27 an den unteren Bereich
der Schwemmstromrinne 11 verhindert, daß am übergang zum Schwemmstromrinnenverlängerungsrohr
27 keine störenden Kanten entstehen, vor denen sich Feststoffe des Schwemmstroms,
insbesondere Sand, absetzen können.
[0016] Die Länge des Schwemmstromrinnenverlängerungsrohres 27 ist derart bemessen, daß dieses
eine die untere Schwemmstromrinne 11 verlängernde überbrückung im Behälter 13 bildet,
die - von der Schwemmstromrinne 11 gesehen - hinter dem ihr zugerichteten Umlenkrad
23 mündet und die Schöpfbecher 19 geringfügig überlappt. Dadurch wird der aus der
unteren Schwemmstromrinne 11 kommende und über das Schwemmstromrinnenverlängerungsrohr
27 geführte Schwemmstrom unmittelbar zu den jeweils im unteren Umkehrpunkt des Becherwerks
10 sich befindenden Schöpfbecher 19 geleitet, dessen Öffnung 21 an dieser Stelle mit
etwas Neigung nach oben gerichtet ist. Dadurch ist eine präzise Übergabe des Schwemmstroms
auf das Becherwerk 10 gewährleistet.
[0017] Über die Schöpfbecher 19 fließendes Wasser oder dergleichen bzw. bei Überfüllung
der Schöpfbecher austretendes Wasser kann sich in dem Behälter 13 sammeln, wo es von
nicht vollständig gefüllten, nachfolgenden Schöpfbechern 19 im aufwärtsführenden Trum
20 mitgenommen wird.
[0018] Die Umlenkräder 24 im oberen Bereich des Becherwerks 10 sind in konventioneller Weise
feststehend gelagert auf einer mittigen Drehachse 30. Letztere ist mittels entsprechender
- nicht gezeigter - Lagerböcke am oberen Rand des Gehäuses 15 gelagert. Zum Antrieb
dienen-hier zwei Elektromotoren 31, die außen am Gehäuse 15 angeflanscht sind und
mit ihren Ritzeln 32 in getrieblichem Eingriff mit einem Zahnkranz 33 stehen, der
außen vorstehend an einem der Umlenkräder 24 befestigt ist.
[0019] Unterhalb der Umlenkräder 24 ist zwischen den beiden Gurten 18 eine Auffangschurre
34 angeordnet, die durch eine seitliche Verlängerung, nämlich ein Ablaufkanal 35 unter
einem Umlenkrad zwischen das aufwärtsführende Trum 20 und das abwärtsführende Trum
22 eines Gurtes 18 hindurchgeführt ist. Der Ablaufkanal 35 endet in der oberen Schwemmstromrinne
12, durch die der mittels des Becherwerks 10 hochgeförderte Schwemmstrom abfließen
kann. Der Schwemmstromablaufkanal 35 verfügt hier über einen in der Fig. 2 erkennbaren,
rechteckförmigen Querschnitt, demgegenüber die obere Schwemmstromrinne 12 einen abweichenden
Querschnitt aufweisen kann. Alternativ kann der aus dem Becherwerk 10 ausgetragene
Schwemmstrom auch direkt in eine entsprechend ausgebildete Schwemmstromsrinne. geleitet
werden.
[0020] Der durch die Schöpfbecher 19 des Becherwerks 10 hochgeförderte Schwemmstrom gelangt
auf die Auffangrutsche 34 durch einen sogenannten Mittenaustrag, in dem die Unverschwengbar
mit den Gurten 18 verbundenen Schöpfbecher 19 in bzw. kurz vor dem oberen Umlenkpunkt
des aufwärtsführenden Trum 20 über Kopf bewegt werden, also kurzzeitig die Öffnung
21 der Schöpfbecher 19 mit Richtung auf die Auffangrutsche 34 nach unten geneigt ist.
[0021] Wie den Fig. 1 und 2 andeutungsweise entnommen werden kann, sind die Schöpfbecher
19 dicht aufeinanderfolgend am Gurt 18 angeordnet. Dadurch weist das Becherwerk 10
eine maximal mögliche Anzahl von Schöpfbechern 19 auf, von denen sich stets ein Schöpfbecher
19 in einer unteren Befüllstellung und einer oberen Austragstellung befindet. Dadurch
ist ein weitestgehend kontinuierliches Hochfördern des Schwemmstromes mit dem Becherwerk
10 möglich, so daß diesbezüglich in bezug auf die ansonsten üblichen Pumpen zur hydraulischen
Förderung kaum Einbußen im Förderfluß vorhanden sind.
[0022] Nach einem weiteren, wesentlichen Vorschlag der Erfindung sind den (oberen) Umlenkrädern
24 des Becherwerks 10 entsprechende Organe zugeordnet, die eine reibschlüssige Mitnahme
der infolge der fliegenden Lagerung der unteren Umlenkräder 23 nur mit dem Eigengewicht
an den oberen Umlenkrädern 24 angepreßten Gurte 18 gewährleisten.
[0023] Die Mitnahmeorgane für die Gurte 18 können als Andruckrollen 36 ausgebildet sein.
Diese sind den Umlenkrädern 24 im oberen Bereich radial gerichtet von außen zugeordnet,
derart, daß sie die Gurte 18 mit Vorspannung gegen die Umlenkräder 24 drücken. Jeweils
zwei Andruckrollen 36 sind im Abstand der parallel geführten Gurte 18 auf einer gemeinsamen,
nicht angetriebenen Achse 37 gelagert. Am Außenumfang verfügen die Andruckrollen 36
über einen großvolumigen Gummimantel 38, durch dessen Vorspannung die notwendige Andruckkraft
der Gurte 18 an die Umlenkräder 24 erzeugt wird. Durch entsprechende Verformungen
des Gummimantels 38 können sich diese an eventuelle Dickenschwankungen der Gurte 18
schadlos anpassen.
[0024] Bei dem in den Fig. 4 und 5 gezeigten Ausführungsbeispiel sind drei Paare von Andruckrollen
36 mit einem derartigen Abstand von den Gurten 18 den Umlenkrädern 24 angeordnet,
daß nur außen auf den Gurten 18 angeordnete Befestigungslaschen 39 für die Schöpfbecher
19 in Kontakt mit dem Gummimantel 38 der Andruckrollen 36 treten. Die Anzahl und der
Durchmesser der Andruckrollen 36 ist dabei derart auf die Länge der Befestigungslaschen
39 abgestimmt, daß stets mindestens zwei auf einer Achse 37 angeordnete Andrückrollen
36 die Gurte 18 an die Umlenkräder 24 andrücken. Bei Bedarf kann alternativ die Anzahl
der Andrückrollen 36 verringert oder vergrößert werden.
[0025] Die Fig. 6 und 7 zeigen ein weiteres wesentliches Ausführungsbeispiel für Organe
zur 0bertragung der Antriebskraft von den Umlenkrädern 24 auf die Gurte 18. Hierbei
sind im inneren der Umlenkräder 24 gleichmäßig am Unfang verteilt mehrere Mitnehmernasen
40 angeordnet, die unter formschlüssigem Eingriff die Gurte 18 mitnehmen. Dazu treten
die Mitnehmernasen 40 und zwar vorstehende Anschlagenden 42 derselben, durch entsprechende
öffnungen im Anlagemantel 41 für die Gurte 18 auf den Umlenkrädern 24 hindurch. Die
gegenüber dem Anlagemantel 41 nach außen vorstehenden Anschlagenden 42 greifen hinter
entsprechende Anschläge auf den Gurten 18 zur Mitnahme derselben beim Umlauf der Umlenkräder
24. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Anschläge auf den Gurten 18 durch
die Befestigungslaschen 39 für die Schöpfbecher 19 gebildet, nämlich durch einen seitlich
gegenüber den Gurten 18 vorstehenden Bereich der Befestigungslasche 39. Die Anschlagenden
42 der Mitnehmernasen 40 treten vor dem Auflaufen des aufwärtsgerichteten Trums 20
der Gurte 18 hinter die Befestigungslaschen 39 und nehmen durch Anlage an denselben
die Gurte 18 während eines halbkreisförmigen Umlaufs der Umlenkräder 24 unter formschlüssiger
Anlage mit.
[0026] Die Lagerung der Mitnehmernasen 40 an den Umlenkrädern 24 ist erfindungsgemäß derart
getroffen, daß diese um eine parallel zur Drehachse 30 der Umlenkräder 24 verlaufende
Schwenkachse unter Vorspannung verdrehbar sind, und zwar so weit, daß das durch den
Anlagemantel 41 der Umlenkräder 24 ragende Anschlagende 42 in radialer Richtung hinter
den Anlagemantel 41 verschwenkt werden kann, falls die Anschlagenden 42 beim Auflaufen
der aufwärtsführenden Trume 21 auf die Umlenkräder 24 einmal nicht hinter eine Befestigungslasche
39 sondern unter dieselbe geraten. Zur Erzeugung der im Urzeigersinn gerichteten Vorspannkraft
an der Mitnehmernase 40 dienen im vorliegenden Falle buchsenförmige Gummi/Metall-Verbindungen
40. Alternativ können auch -Torsionsfedern oder dergleichen verwendet werden.
[0027] Die in den Fig. 4 - 7 dargestellten Vorrichtungen lassen sich nicht nur - wie im
vorliegenden Ausführungsbeispiel gezeigt - im Zusammenhang mit einem Becherwerk einsetzen;
vielmehr können sie in analoger Weise in Stetigförderern jeglicher Art, insbesondere
an Kratzerförderern mit zwei (schmalen) seitlichen Zug- und Tragorganen zum Einsatz
kommen.
[0028] Während das in den Ausführungsbeispielen dargestellte Becherwerk 10 dazu dient, den
aus der unteren Schwemmstromrinne 10 kommenden Schwemmstrom hochzufördern und in die
gleichgerichtete, obere Schwemmstromrinne 12 auszutragen, ist es auch denkbar, das
Becherwerk zwischen zwei in unterschiedlichen Ebenen rechtwinklig zueinander verlaufende
Schwemmrinnen anzuordnen, wenn dies die räumlichen Gegebenheiten einer Zuckerfabrik
erfordern. Dann erfolgt die Aufgabe des Schwemmstroms auf das Becherwerk 10 in einer
vom vorliegenden Ausführungsbeispiel abweichenden Weise, nämlich von außen auf das
aufwärtsführende Trum 20. Das Schwemmstromrinnenverlängerungsrohr 27 würde dann senkrecht
zur Ebene des aufwärtsführenden Trums 20 verlaufen und unmittelbar von außen vor den
Schöpfbecher 19 münden. Es könnte dann ggf. auf die fliegende Lagerung der Umlenkräder
23 verzichtet werden, das heißt diese könnten analog zu den Umlenkrädern 24 an einer
ortsfesten (horizontalen) Drehachse gelagert sein. Dann wäre es auch möglich, die
Gurte 18 mit einer ausreichenden Vorspannung zu versehen, die die hier in den Fig.
4 bis 7 gezeigten Organe zur Übertragung der Antriebskraft auf die Gurte 18 ggf. überflüssig
machen würden.
[0029] Ein weiteres, wesentliches Merkmal der Erfindung bezieht sich auf die Ausbildung
der zum Antrieb der Gurte 18 dienenden Umlenkräder (hier: Umlenkräder 24), deren Laufflächen
für die Gurte mit Reibbelägen versehen sind. Diese Reibbeläge sind erfindungsgemäß
segmentartig ausgebildet, indem nämlich Segmente aus (Stahl-)Platten mit aufvulkanisiertem
Gummi auf die Laufflächen der Umlenkräder geschraubt sind. Die Reibbeläge lassen sich
so - wenn das Gummi abgerieben ist, sie also verschliesseh sind - einfach durch Segmente
mit einer erneuerten Gummischicht bzw. komplette neue Segmente ersetzen.
[0030] Meissner, Bolte & Partner
1. Verfahren zum Hochfördern eines Schwemmstroms, insbesondere in einem Wasserstrom
geführter Zuckerrüben und/oder Anhangstoffe (Steine, Kraut, Sand etc.), wobei der
Schwemmstrom aus einer (unteren) Schwemmstromrinne durch einen stetig arbeitenden
Förderer in eine (obere) Schwemmstromrinne höheren Niveaus gefördert wird, da- durch
gekennzeichnet , daß der Schwemmstrom durch ein Becherwerk (10) in die obere Schwemmstromrinne
(12) gefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwemmstrom von der
(unteren) Schwemmstromrinne (11) aus dem Becherwerk (10) im Bereich der unteren Umlenkung
der Schöpfbecher (19) zugeführt wird, vorzugsweise vom Ende der (unteren) Schwemmstromrinne
(11) aus durch ein Zuführorgan (Schwemmstromrinnenverlängerungsrohr 27).
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwemmstrom über das
Zuführorgan (Schwemmstromrinnenverlängerungsrohr 27) durch ein unteres Umlenkrad (23)
hindurch den Schöpfbechern (19) zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwemmstrom durch das
Zuführorgan (Schwemmstromrinnenverlängerungsrohr 27) von außen an die unteren Schöpfbecher
(19) eines aufwärtsführenden Trums (20) des Becherwerks (10) herangeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwemmstrom mit gleicher Fließrichtung und bezüglich der
Zufuhr an der entgegengesetzten Seite aus dem Becherwerk (10) herausgeleitet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwemmstrom mit entgegengesetzter Fließrichtung und bezüglich
der Zufuhr an der gleichen Seite aus dem Becherwerk (10) herausgeleitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Becherwerk (10) (oben) durch einen Mittenaustrag entleert
wird, insbesondere unmittelbar auf eine (obere) Schwemmstromrinne (12) geleitet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der (oben) mittig ausgetragene
Schwemmstrom auf eine Rutsche (Auffangschurre 34), insbesondere unter einem Umlaufrad
(24),aufgegeben und von der Rutsche zwischen die Trume (20; 22) hindurch seitlich
aus dem Bereich des Becherwerks (10) hinausgeleitet wird zu der (oberen) Schwemmstromrinne
(12), vorzugweise über einen dazwischen angeordneten Ablaufkanal (35).
9. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Zufuhr des Schwemmstroms zum Becherwerk (10) bzw. bei
der Förderung aus den Schöpfbechern (19) entweichende Komponenten des Schwemmstroms,
insbesondere Wasser, in einem den unteren (Sockel-)Bereich des Becherwerks (10) zugeordneten
(flüssigkeitdichten) Behälter (13) gesammelt und von nachfolgenden Schöpfbechern (19)
hochgefördert wird.
10. Verwendung eines Becherwerks zum Hochfördern eines Schwemmstroms, insbesondere
in einem Wasserstrom geführten Zuckerrüben und/oder Anhangstoffe (Steine, Kraut, Sand
etc.) von einer unteren Schwemmstromrinne (11) in eine (obere) Schwemmstromrinne (12).
Meissner, Bolte & Partner