(19)
(11) EP 0 255 884 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.02.1988  Patentblatt  1988/07

(21) Anmeldenummer: 87110271.1

(22) Anmeldetag:  16.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47F 7/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB NL

(30) Priorität: 08.08.1986 CH 3200/86

(71) Anmelder: Fehlbaum & Co.
CH-4125 Riehen (CH)

(72) Erfinder:
  • Walter, Herbert
    D-7840 Müllheim 13 (DE)

(74) Vertreter: Gehrig, Peter et al
A. Braun, Braun, Héritier, Eschmann AG Holbeinstrasse 36-38
4051 Basel
4051 Basel (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kleiderpräsentiergestell


    (57) Die am Kleiderpräsentiergestell höhenverstellbar angebrachten Auslegearme (3) sind gegenüber ihrer Tragan- . ordnung (1, 2) unter einem Winkel α von etwa 105° schräg abwärts geneigt. Sie sind auf ihrer Oberseite mit V-förmigen Nuten (6) versehen, in welchen Kleiderbügel in horizontal und vertikal gestaffelter Anordnung einhängbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Für die Präsentierung von Kleidungsstücken in Ausstellungs- und Verkaufsräumen ist es von wesentlicher Bedeutung, dass auf einem vorgegebenen Raumabschnitt eine maximale Anzahl Kleidungsstücke optimal vorgezeigt werden kann. Eine Möglichkeit hiezu besteht darin, dass die einzelnen Kleidungsstücke so gegeneinander versetzt aufgehängt werden, dass nicht nur vom jeweils vordersten Kleidungsstück ein grösserer Flächenbereich, sondern auch von den dahinterliegenden wenigstens ein schmaler vertikaler Ausschnitt sichtbar ist. Solche Gestelle sind in einer ersten Ausführungsform beispielsweise durch die DE-PS 2 941 648 und die DE-OS 2 916 226 bekannt geworden, wobei durch auf schrägen gegenseitig versetzten Tragstangen exzentrisch angebrachte Anschlagbolzen als Rückhaltemittel für übliche Kleiderbügel verwendet werden. Diese Rückhaltemittel bewirken, dass den Aufhängehaken von frei auf den Tragstangen aufliegenden Kleiderbügeln eine natürliche Ausschwenktendenz erteilt wird, durch die sich in der Horizontalprojektion eine Schrägstellung der Kleiderbügel von etwa 60° zur Tragstangen-Längsachse, und aus der Anordnung der Tragstangen selbst eine gute Raumausnützung ergibt.

    [0002] Die Schrägstellung der Kleiderbügel erbringt zwar bei ausreichender Beweglichkeit zweier benachbarter Kleidungsstücke automatisch die erwünschte Exposition des Ausstellungsgutes. Wenn jedoch die Kleidungsstücke satt aneinanderliegen, reicht die dabei auftretende Haftung aus, um eine frei ablaufende Bewegung zu blockieren. Die Kleidungsstücke müssen dann von Hand bewegt werden, um den gewünschten Expositionseffekt erzielen zu können.

    [0003] In der europäischen Patentanmeldung 0 069 876 ist ein Kleiderständer gezeigt, bei dem die vorzugsweise radial von einer zentralen Säule abstehenden Tragarme mit einem Kunststoffüberzug versehen sind, der einen kammartig gestalteten Auflageabschnitt für die Aufnahme der Aufhängehaken von Kleiderbügeln aufweist. Die Kammzähne stehen unter einem Winkel von etwa 60° zur Tragarmlängsachse und erteilen den Aufhängehaken der Kleiderbügel eine entsprechend erzwungene Schrägstellung, so dass ein Ausrichten der Kleiderbügel entfallen kann. Der kammartig gestaltete Auflageabschnitt vermag zwar den gewünschten Ausrichteeffekt auf die Kleiderbügel zu erzeugen, doch bedingt die Erstellung des Kunststoffüberzuges eine Beschränkung auf Standardlängen, und die Ausformung der Zähne auf dem Kunststoffüberzug ist nicht problemlos.

    [0004] Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Kleiderpräsentiergestells gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, bei dem insbesondere die Vorzüge einer fest indexierenden Rückhalte-Verzahnung auf den Auslegerarmen mitbenützt werden, aber darüberhinaus mit einer einfach anbringbaren spezifischen Verzahnung versehen ist. Ausserdem sollen die Auslegerarme an der Gestellkonstruktion wegnehmbar gestaltet sein, um eine optimale Ausnützung eines gegebenen Ausstellungsbereiches zu ermöglichen.

    [0005] Die Lösung der sich daraus ergebenden Aufgabe geht aus den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 hervor. Ausführungsformen davon sind durch die abhängigen Ansprüche definiert.

    [0006] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigen:

    Fig. la bis c, und 2a bis c das erfindungsgemässe Kleiderpräsentiergestell in zwei typischen Wand-Ausführungsformen mit je einem perspektivischen, einer Grundrissdarstellung und einer Seitenrissdarstellung (Fig. lc, 2c) der Kleidertraganordnung;

    Fig. 3a, 3b eine Einsäulenausführungsform mit einem Standrohr und fester oder fahrbarer Fussanordnung und Auslegerarmen, die fest an einem im Standrohr teleskopisch höhenverstellbaren Auszugsrohr angeordnet sind; und

    Fig. 4a bis c eine weitere Einsäulenausführungsform mit horizontal-radialen Auslegern, an deren Enden je ein höhenverstellbares Auszugsrohr mit einem Kleiderbügelausleger festgehalten ist.



    [0007] In Fig. la ist eine erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Kleiderpräsentiergestells gezeigt, wo an Säulengliedern 1 oder anderen Trag- oder Befstigungsmitteln einer aus Wandelementen 2 aufgebauten Raumunterteilungs-oder Rückwandanordnung Auslegerarme 3 mit einer Rastenanordnung 4 gemäss Fig. lc auf bekannte Weise auf wählbaren Höhenlagen einhängbar sind. Die Auslegerarme sind etwa um den Winkel α = 90+150 = 105° abwärts geneigt.

    [0008] Aus der Grundrissdarstellung von Fig. lb sind die beiden in der Perspektivzeichnung gezeigten Auslegerarme 3 in ihrer winkelmässigen Beziehung bezüglich der Wandelemente 2 ersichtlich. Der Auslegerarm links steht linksdrehend unter einem spitzen Winkel ß1, der Ausleger rechts rechtsdrehend unter einem etwa gleich grossen Winkel ß2 zu den Wandelementen 2. Die Winkel ß1, ß2 betragen je ca. 90 -30°=60°, so dass die Kleidungsstücke etwa parallel zur Wand hängen. Die Schiefstellung benachbarter Ausleger kann selbstverständlich an der gleichen Wandanordnung einheitlich nach links oder nach rechts drehend gewählt werden. Massgebend hiefür ist die Relativstellung eines Anklemmgliedes 5 am Auslegerarm 3, wie aus Fig. lc ersichtlich ist. An diesem Anklemmglied 5, bestehend aus einer aus einem flachen Bandmaterial gestanzten Hakenlasche 5.1 und einer der Oberfläche des Säulengliedes 1 angepassten Schildplatte 5.2, ist unter einem Winkel γ von etwa 15° der die Rasteranordnung 4 aufweisende Auslegerarm 3 angebracht. Der Auslegerarm 3 steht unter einem Winkel ω von etwa 30° zur Hakenlasche und enthält V-förmige Nuten 6, deren untere Flanke 6.1 etwa rechtwinklig zur Auslegerarm-Erstrekkung steht, während die obere Flanke 6.2 unter einem Winkel von 35-38° nach oben geneigt ist. Ausserdem stehen die Nuten 6, von oben gesehen, unter einem Winkel τ von etwa 60° schräg zum Auslegerarm 3. Diese Schrägstellung der etwa 10 mm tiefen und unter einer Teilung T von etwa 20-25 mm stehenden Nuten 6 bewirkt, dass die (in Fig. lb) schematisch gezeigten Haken 7 der Kleiderbügel 8 diesen in eine entsprechende Schrägstellung zum Auslegerarm 3 drängen. Damit ist die erwünschte gestaffelte Präsentation des auf derbügel 8 aufgelegten Kleidungsstückes zwangsweise herbeigeführt.

    [0009] Es versteht sich, dass die T-Schrägstellung der Nuten 6 auch spiegelsymmetrisch gewählt werden kann, um eine entgegengesetzte Schrägstellung der Kleiderbügel erzielen zu können. Siehe hiezu auch Fig. 3b.

    [0010] Fig. 2a zeigt eine zweite Ausführungsform des Kleiderpräsentiergestells, bei dem als Trageinrichtung wiederum eine Raumunterteilungs- oder Rückwandanordnung nach Fig. la verwendbar ist. An den Säulengliedern 1 sind horizontale Ausleger 9 eingehängt, an deren vorderem Ende jeweils das eine Ende einer die Aufgabe eines Auslegerarms 3 übernehmenden Tragstange 10 mit einer schematisch gezeigten Rasteranordnung 4 nach Fig. lc befestigt ist. Die Tragstange 10 verläuft gemäss Fig. 2c und analog Fig. lc zwischen den Säulengliedern 1 unter dem Winkel γ von etwa 150 geneigt, wobei die Neigung im Uhrzeigersinn oder im Gegenzeigersinn laufen kann. Der sich dabei ergebende Höhenunterschied H bei den Auslegern 9 entspricht einem ganzzahligen Vielfachen des Abstandes benachbarter indexierter Einhängestellen an den Säulengliedern 1. Wie die Grundrissdarstellung Fig. 2b zeigt, stehen die Kleiderbügel 8 unter dem Winkel τ schräg zur Tragstange. Diese Schrägstellung kann bedarfsweise links- oder rechtsdrehend verlaufen.

    [0011] Eine Einsäulen-Ausführungsform des Kleiderpräsentiergestells geht aus den Fig. 3a, 3b hervor. Ein Standrohr 13, das auf einer ortsfesten oder fahrbaren Fussanordnung 14 angeordnet ist, führt ein in seinem Inneren teleskopierendes und fixierbares Auszugsrohr 15. An dessen oberem Ende ist eine Anzahl (im Beispiel zwei) mit je einer Rastenanordnung 4 (Fig. lc) versehene Auslegerarme 3 angebracht, die analog der früher beschriebenen Darstellungen unter einem Winkel r von ca. 15° nach aussen-abwärts geneigt sind. Die Anzahl der Auslegerarme 3' kann an sich beliebig gewählt werden. Bei der in Fig. 3b gezeigten zweiarmigen Ausführungsform stehen die Arme 3' unter einem Winkel von etwa 120° V-förmig zueinander, wobei sie symmetrisch zur Auszugrohrebene X-X angeordnet sind. Zusammen mit den Anwinklungen 1 der Nuten 6 (Fig. lc), die-wie erwähnt, an den Armen 3' nach links oder nach rechts orientiert sein können. ergibt sich für die Kleiderbügel 8 auf den beiden Armen 3' eine Parallelstellung.

    [0012] In den Fig. 4a bis 4c ist schliesslich eine Ausführungsform des Kleiderpräsentiergestells gezeigt, die von einer Einsäulen-Trageinrichtung 16 ausgeht, wo vom oberen Ende eines Standrohres 17 drei symmetrisch verteilte horizontale Ausleger 18 ausgehen. Jeder dieser Ausleger 18 weist an seinem radial äusseren Ende eine Spanneinrichtung 19 auf, in welcher auf bekannte Weise dreh-indexierbare Auszugrohre 20 vertikal verschiebbar (und arretierbar) gehalten sind. Jedes Auszugrohr 20, in Fig. 5b einzeln dargestellt, trägt an seinem oberen Ende einen Auslegerarm 3', der mit dem Auszugrohr 20 fest verbunden ist. Der Neigungswinkel γ des Auslegerarms 3' beträgt wie früher erwähnt, ca. 15°.

    [0013] Aus der Grundrissdarstellung (Fig. 4c) ist ersichtlich, wie die Auszugrohre 20 durch die dreh-indexierten Spanneinrichtungen 19 auf definierte Winkelstellungen relativ zu den horizontalen Auslegern 18 ausrichtbar sind. Durch vorzugsweise gleichmässiges vertikalen Verschwenken der Auszugrohre 20 in den Spanneinrichtungen 19 in Pfeilrichtung A lassen sich Kleiderpräsentierständer nach Fig. 4a-c leicht an unterschiedlich grosse Kleidungsstücke anpassen.


    Ansprüche

    1. Kleiderpräsentiergestell mit mindestens einem an einer Traganordnung (1.2; 13; l6) höhenverstellbar angebrachten Auslegerarm (3, 3'; 10) aus Flachbandmaterial mit Mitteln (4) zum Einhängen von Kleiderbügeln (8) in horizontal und vertikal gestaffelter Anordnung, derart, dass von benachbart daraufliegenden Kleidungsstücken ein für Präsentationszwecke optimaler Ansichtsbereich resultiert, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Auslegerarm (3, 3'; 10) gegenüber der Traganordnung unter einem vorgegebenen Winkel (α bzw. 90°+γ) abwärts geneigt ist, und dass die Mittel zum Einhängen der Kleiderbügel (8) eine auf der Oberseite des Flachband-Auslegerarmes (3, 3'; 10) angebrachte Rastenanordnung (4) aus einer Anzahl V-förmiger, längs des Auslegerarms (3, 3'; 10) in etwa gleichmässigen Abständen (T) angebrachte Nuten (6) sind, die zur Längsrichtung des Auslegerarms (3, 3'; 10) unter einem vorbestimmten spitzen Winkel (τ) schräg verlaufen.
     
    2. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 1, wobei die Traganordnung (1, 2) aus einer Anzahl linear aufeinander ausgerichteten Säulengliedern (1) und dazwischenliegenden Wandfeldern bzw. -elementen (2) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslegerarme (3) gegenüber der Fluchtrichtung der Traganordnung (1, 2) um einen von der Nutenschrägstellung (τ) am Auslegerarm (3) abhängigen Winkel (β) ausgelenkt sind (Fig. la, lb)
     
    3. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 1, wobei der Auslegearm (3) mit einem Anklemmglied (5) zum wahlweisen Anbringen in Rastöffnungen (12) der Traganordnung (1,2; 11) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Anklemmglied aus einer Hakenlasche (5.1) und einer Schildplatte (5.2) besteht, an der der Auslegerarm (3) befestigt ist (Fig. lc).
     
    4. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (3) unter einem Winkel (ω) von etwa 30° an der Schildplatte (5.2) befestigt ist.
     
    5. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 1, wobei die Traganordnung (1, 2) aus einer Anzahl linear aufeinander ausgerichteten Säulengliedern (1) und dazwischenliegenden Wandfeldern (2) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (10) durch an benachbarten Säulengliedern gestützten horizontalen Auslegern (9) so gehalten ist, dass er unter einem Neigungswinkel (γ) von etwa 15° verläuft, wobei die Ausleger (9) bezüglich ihrer Höhendifferenz (H) um eine geradzahlige Höhenteilung der Einhängeschlitze (12) gegeneinander versetzt sind (Fig. 2a bis 2c).
     
    6. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 1, wobei die Traganordnung (13-15) aus einem Standrohr (13), einer Fussanordnung (14) und einem relativ zum Standrohr (13) teleskopisch verschiebbaren und darin sperrbaren Auszugsrohr (15) besteht, an welchem Auszugsrohr eine Anzahl Auslegerarme (3') befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Auslegerarme (3') mit spiegelbildlich angebrachten Nuten (6, 6') versehen sind, um eine Parallelanordnung der Kleiderbügel (8) beider Auslegerarme (3') zu erzielen (Fig. 4a, 4b).
     
    7. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 1, wobei die Traganordnung als Einsäulen-Trageinrichtung (16) mit einem zentralen Standrohr (17) und von diesem radial ausgehenden Auslegern (18) gestaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausleger (18) an ihrem radial äusseren Ende mit je einer Spanneinrichtung (19) zur verschiebbaren Aufnahme und Höhenfixierung eines Auszugsrohrs (20) versehen ist, und dass das Auszugsrohr (20) an seinem oberen Ende mit einem radial abstehenden Auslegerarm (3') versehen ist, der unter einem Winkel (0) von etwa 15° geneigt ist.
     
    8. Kleiderpräsentiergestell nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrägstellungswinkel der Nuten (6) zur Längsrichtung des Auslegerarms (3, 3'; 10) etwa 60° beträgt und bezüglich der Längsrichtung links-oder rechtslaufend angeordnet sein kann.
     
    9. Kleiderpräsentiergestell nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutenöffnungswinkel δ zwischen 35° und 38° liegt.
     




    Zeichnung