[0001] Für die Präsentierung von Kleidungsstücken in Ausstellungs- und Verkaufsräumen ist
es von wesentlicher Bedeutung, dass auf einem vorgegebenen Raumabschnitt eine maximale
Anzahl Kleidungsstücke optimal vorgezeigt werden kann. Eine Möglichkeit hiezu besteht
darin, dass die einzelnen Kleidungsstücke so gegeneinander versetzt aufgehängt werden,
dass nicht nur vom jeweils vordersten Kleidungsstück ein grösserer Flächenbereich,
sondern auch von den dahinterliegenden wenigstens ein schmaler vertikaler Ausschnitt
sichtbar ist. Solche Gestelle sind in einer ersten Ausführungsform beispielsweise
durch die DE-PS 2 941 648 und die DE-OS 2 916 226 bekannt geworden, wobei durch auf
schrägen gegenseitig versetzten Tragstangen exzentrisch angebrachte Anschlagbolzen
als Rückhaltemittel für übliche Kleiderbügel verwendet werden. Diese Rückhaltemittel
bewirken, dass den Aufhängehaken von frei auf den Tragstangen aufliegenden Kleiderbügeln
eine natürliche Ausschwenktendenz erteilt wird, durch die sich in der Horizontalprojektion
eine Schrägstellung der Kleiderbügel von etwa 60° zur Tragstangen-Längsachse, und
aus der Anordnung der Tragstangen selbst eine gute Raumausnützung ergibt.
[0002] Die Schrägstellung der Kleiderbügel erbringt zwar bei ausreichender Beweglichkeit
zweier benachbarter Kleidungsstücke automatisch die erwünschte Exposition des Ausstellungsgutes.
Wenn jedoch die Kleidungsstücke satt aneinanderliegen, reicht die dabei auftretende
Haftung aus, um eine frei ablaufende Bewegung zu blockieren. Die Kleidungsstücke müssen
dann von Hand bewegt werden, um den gewünschten Expositionseffekt erzielen zu können.
[0003] In der europäischen Patentanmeldung 0 069 876 ist ein Kleiderständer gezeigt, bei
dem die vorzugsweise radial von einer zentralen Säule abstehenden Tragarme mit einem
Kunststoffüberzug versehen sind, der einen kammartig gestalteten Auflageabschnitt
für die Aufnahme der Aufhängehaken von Kleiderbügeln aufweist. Die Kammzähne stehen
unter einem Winkel von etwa 60° zur Tragarmlängsachse und erteilen den Aufhängehaken
der Kleiderbügel eine entsprechend erzwungene Schrägstellung, so dass ein Ausrichten
der Kleiderbügel entfallen kann. Der kammartig gestaltete Auflageabschnitt vermag
zwar den gewünschten Ausrichteeffekt auf die Kleiderbügel zu erzeugen, doch bedingt
die Erstellung des Kunststoffüberzuges eine Beschränkung auf Standardlängen, und die
Ausformung der Zähne auf dem Kunststoffüberzug ist nicht problemlos.
[0004] Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Kleiderpräsentiergestells gemäss dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, bei dem insbesondere die Vorzüge einer fest indexierenden Rückhalte-Verzahnung
auf den Auslegerarmen mitbenützt werden, aber darüberhinaus mit einer einfach anbringbaren
spezifischen Verzahnung versehen ist. Ausserdem sollen die Auslegerarme an der Gestellkonstruktion
wegnehmbar gestaltet sein, um eine optimale Ausnützung eines gegebenen Ausstellungsbereiches
zu ermöglichen.
[0005] Die Lösung der sich daraus ergebenden Aufgabe geht aus den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 1 hervor. Ausführungsformen davon sind durch die abhängigen Ansprüche
definiert.
[0006] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigen:
Fig. la bis c, und 2a bis c das erfindungsgemässe Kleiderpräsentiergestell in zwei
typischen Wand-Ausführungsformen mit je einem perspektivischen, einer Grundrissdarstellung
und einer Seitenrissdarstellung (Fig. lc, 2c) der Kleidertraganordnung;
Fig. 3a, 3b eine Einsäulenausführungsform mit einem Standrohr und fester oder fahrbarer
Fussanordnung und Auslegerarmen, die fest an einem im Standrohr teleskopisch höhenverstellbaren
Auszugsrohr angeordnet sind; und
Fig. 4a bis c eine weitere Einsäulenausführungsform mit horizontal-radialen Auslegern,
an deren Enden je ein höhenverstellbares Auszugsrohr mit einem Kleiderbügelausleger
festgehalten ist.
[0007] In Fig. la ist eine erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Kleiderpräsentiergestells
gezeigt, wo an Säulengliedern 1 oder anderen Trag- oder Befstigungsmitteln einer aus
Wandelementen 2 aufgebauten Raumunterteilungs-oder Rückwandanordnung Auslegerarme
3 mit einer Rastenanordnung 4 gemäss Fig. lc auf bekannte Weise auf wählbaren Höhenlagen
einhängbar sind. Die Auslegerarme sind etwa um den Winkel α = 90+15
0 = 105° abwärts geneigt.
[0008] Aus der Grundrissdarstellung von Fig. lb sind die beiden in der Perspektivzeichnung
gezeigten Auslegerarme 3 in ihrer winkelmässigen Beziehung bezüglich der Wandelemente
2 ersichtlich. Der Auslegerarm links steht linksdrehend unter einem spitzen Winkel
ß
1, der Ausleger rechts rechtsdrehend unter einem etwa gleich grossen Winkel ß
2 zu den Wandelementen 2. Die Winkel ß
1, ß
2 betragen je ca. 90 -30°=60°, so dass die Kleidungsstücke etwa parallel zur Wand hängen.
Die Schiefstellung benachbarter Ausleger kann selbstverständlich an der gleichen Wandanordnung
einheitlich nach links oder nach rechts drehend gewählt werden. Massgebend hiefür
ist die Relativstellung eines Anklemmgliedes 5 am Auslegerarm 3, wie aus Fig. lc ersichtlich
ist. An diesem Anklemmglied 5, bestehend aus einer aus einem flachen Bandmaterial
gestanzten Hakenlasche 5.1 und einer der Oberfläche des Säulengliedes 1 angepassten
Schildplatte 5.2, ist unter einem Winkel γ von etwa 15° der die Rasteranordnung 4
aufweisende Auslegerarm 3 angebracht. Der Auslegerarm 3 steht unter einem Winkel ω
von etwa 30° zur Hakenlasche und enthält V-förmige Nuten 6, deren untere Flanke 6.1
etwa rechtwinklig zur Auslegerarm-Erstrekkung steht, während die obere Flanke 6.2
unter einem Winkel von 35-38° nach oben geneigt ist. Ausserdem stehen die Nuten 6,
von oben gesehen, unter einem Winkel τ von etwa 60° schräg zum Auslegerarm 3. Diese
Schrägstellung der etwa 10 mm tiefen und unter einer Teilung T von etwa 20-25 mm stehenden
Nuten 6 bewirkt, dass die (in Fig. lb) schematisch gezeigten Haken 7 der Kleiderbügel
8 diesen in eine entsprechende Schrägstellung zum Auslegerarm 3 drängen. Damit ist
die erwünschte gestaffelte Präsentation des auf derbügel 8 aufgelegten Kleidungsstückes
zwangsweise herbeigeführt.
[0009] Es versteht sich, dass die T-Schrägstellung der Nuten 6 auch spiegelsymmetrisch gewählt
werden kann, um eine entgegengesetzte Schrägstellung der Kleiderbügel erzielen zu
können. Siehe hiezu auch Fig. 3b.
[0010] Fig. 2a zeigt eine zweite Ausführungsform des Kleiderpräsentiergestells, bei dem
als Trageinrichtung wiederum eine Raumunterteilungs- oder Rückwandanordnung nach Fig.
la verwendbar ist. An den Säulengliedern 1 sind horizontale Ausleger 9 eingehängt,
an deren vorderem Ende jeweils das eine Ende einer die Aufgabe eines Auslegerarms
3 übernehmenden Tragstange 10 mit einer schematisch gezeigten Rasteranordnung 4 nach
Fig. lc befestigt ist. Die Tragstange 10 verläuft gemäss Fig. 2c und analog Fig. lc
zwischen den Säulengliedern 1 unter dem Winkel γ von etwa 15
0 geneigt, wobei die Neigung im Uhrzeigersinn oder im Gegenzeigersinn laufen kann.
Der sich dabei ergebende Höhenunterschied H bei den Auslegern 9 entspricht einem ganzzahligen
Vielfachen des Abstandes benachbarter indexierter Einhängestellen an den Säulengliedern
1. Wie die Grundrissdarstellung Fig. 2b zeigt, stehen die Kleiderbügel 8 unter dem
Winkel τ schräg zur Tragstange. Diese Schrägstellung kann bedarfsweise links- oder
rechtsdrehend verlaufen.
[0011] Eine Einsäulen-Ausführungsform des Kleiderpräsentiergestells geht aus den Fig. 3a,
3b hervor. Ein Standrohr 13, das auf einer ortsfesten oder fahrbaren Fussanordnung
14 angeordnet ist, führt ein in seinem Inneren teleskopierendes und fixierbares Auszugsrohr
15. An dessen oberem Ende ist eine Anzahl (im Beispiel zwei) mit je einer Rastenanordnung
4 (Fig. lc) versehene Auslegerarme 3 angebracht, die analog der früher beschriebenen
Darstellungen unter einem Winkel r von ca. 15° nach aussen-abwärts geneigt sind. Die
Anzahl der Auslegerarme 3' kann an sich beliebig gewählt werden. Bei der in Fig. 3b
gezeigten zweiarmigen Ausführungsform stehen die Arme 3' unter einem Winkel von etwa
120° V-förmig zueinander, wobei sie symmetrisch zur Auszugrohrebene X-X angeordnet
sind. Zusammen mit den Anwinklungen 1 der Nuten 6 (Fig. lc), die-wie erwähnt, an den
Armen 3' nach links oder nach rechts orientiert sein können. ergibt sich für die Kleiderbügel
8 auf den beiden Armen 3' eine Parallelstellung.
[0012] In den Fig. 4a bis 4c ist schliesslich eine Ausführungsform des Kleiderpräsentiergestells
gezeigt, die von einer Einsäulen-Trageinrichtung 16 ausgeht, wo vom oberen Ende eines
Standrohres 17 drei symmetrisch verteilte horizontale Ausleger 18 ausgehen. Jeder
dieser Ausleger 18 weist an seinem radial äusseren Ende eine Spanneinrichtung 19 auf,
in welcher auf bekannte Weise dreh-indexierbare Auszugrohre 20 vertikal verschiebbar
(und arretierbar) gehalten sind. Jedes Auszugrohr 20, in Fig. 5b einzeln dargestellt,
trägt an seinem oberen Ende einen Auslegerarm 3', der mit dem Auszugrohr 20 fest verbunden
ist. Der Neigungswinkel γ des Auslegerarms 3' beträgt wie früher erwähnt, ca. 15°.
[0013] Aus der Grundrissdarstellung (Fig. 4c) ist ersichtlich, wie die Auszugrohre 20 durch
die dreh-indexierten Spanneinrichtungen 19 auf definierte Winkelstellungen relativ
zu den horizontalen Auslegern 18 ausrichtbar sind. Durch vorzugsweise gleichmässiges
vertikalen Verschwenken der Auszugrohre 20 in den Spanneinrichtungen 19 in Pfeilrichtung
A lassen sich Kleiderpräsentierständer nach Fig. 4a-c leicht an unterschiedlich grosse
Kleidungsstücke anpassen.
1. Kleiderpräsentiergestell mit mindestens einem an einer Traganordnung (1.2; 13;
l6) höhenverstellbar angebrachten Auslegerarm (3, 3'; 10) aus Flachbandmaterial mit
Mitteln (4) zum Einhängen von Kleiderbügeln (8) in horizontal und vertikal gestaffelter
Anordnung, derart, dass von benachbart daraufliegenden Kleidungsstücken ein für Präsentationszwecke
optimaler Ansichtsbereich resultiert, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Auslegerarm
(3, 3'; 10) gegenüber der Traganordnung unter einem vorgegebenen Winkel (α bzw. 90°+γ)
abwärts geneigt ist, und dass die Mittel zum Einhängen der Kleiderbügel (8) eine auf
der Oberseite des Flachband-Auslegerarmes (3, 3'; 10) angebrachte Rastenanordnung
(4) aus einer Anzahl V-förmiger, längs des Auslegerarms (3, 3'; 10) in etwa gleichmässigen
Abständen (T) angebrachte Nuten (6) sind, die zur Längsrichtung des Auslegerarms (3,
3'; 10) unter einem vorbestimmten spitzen Winkel (τ) schräg verlaufen.
2. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 1, wobei die Traganordnung (1, 2) aus einer
Anzahl linear aufeinander ausgerichteten Säulengliedern (1) und dazwischenliegenden
Wandfeldern bzw. -elementen (2) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslegerarme
(3) gegenüber der Fluchtrichtung der Traganordnung (1, 2) um einen von der Nutenschrägstellung
(τ) am Auslegerarm (3) abhängigen Winkel (β) ausgelenkt sind (Fig. la, lb)
3. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 1, wobei der Auslegearm (3) mit einem Anklemmglied
(5) zum wahlweisen Anbringen in Rastöffnungen (12) der Traganordnung (1,2; 11) versehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Anklemmglied aus einer Hakenlasche (5.1) und
einer Schildplatte (5.2) besteht, an der der Auslegerarm (3) befestigt ist (Fig. lc).
4. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm
(3) unter einem Winkel (ω) von etwa 30° an der Schildplatte (5.2) befestigt ist.
5. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 1, wobei die Traganordnung (1, 2) aus einer
Anzahl linear aufeinander ausgerichteten Säulengliedern (1) und dazwischenliegenden
Wandfeldern (2) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (10) durch an
benachbarten Säulengliedern gestützten horizontalen Auslegern (9) so gehalten ist,
dass er unter einem Neigungswinkel (γ) von etwa 15° verläuft, wobei die Ausleger (9)
bezüglich ihrer Höhendifferenz (H) um eine geradzahlige Höhenteilung der Einhängeschlitze
(12) gegeneinander versetzt sind (Fig. 2a bis 2c).
6. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 1, wobei die Traganordnung (13-15) aus einem
Standrohr (13), einer Fussanordnung (14) und einem relativ zum Standrohr (13) teleskopisch
verschiebbaren und darin sperrbaren Auszugsrohr (15) besteht, an welchem Auszugsrohr
eine Anzahl Auslegerarme (3') befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Auslegerarme
(3') mit spiegelbildlich angebrachten Nuten (6, 6') versehen sind, um eine Parallelanordnung
der Kleiderbügel (8) beider Auslegerarme (3') zu erzielen (Fig. 4a, 4b).
7. Kleiderpräsentiergestell nach Anspruch 1, wobei die Traganordnung als Einsäulen-Trageinrichtung
(16) mit einem zentralen Standrohr (17) und von diesem radial ausgehenden Auslegern
(18) gestaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausleger (18) an ihrem radial
äusseren Ende mit je einer Spanneinrichtung (19) zur verschiebbaren Aufnahme und Höhenfixierung
eines Auszugsrohrs (20) versehen ist, und dass das Auszugsrohr (20) an seinem oberen
Ende mit einem radial abstehenden Auslegerarm (3') versehen ist, der unter einem Winkel
(0) von etwa 15° geneigt ist.
8. Kleiderpräsentiergestell nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schrägstellungswinkel der Nuten (6) zur Längsrichtung des Auslegerarms (3,
3'; 10) etwa 60° beträgt und bezüglich der Längsrichtung links-oder rechtslaufend
angeordnet sein kann.
9. Kleiderpräsentiergestell nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass der Nutenöffnungswinkel δ zwischen 35° und 38° liegt.