[0001] Die Erfindung betrifft ein Flammenphotometer der im Oberbegriff des Anspruches 1
genannten Art.
[0002] Flammenphotometer mit Konstantflußregelung wenigstens einer der Brenngaskomponenten
ermöglichen die Einstellung einer mit zeitlich konstanter Helligkeit brennenden Flamme,
die eine zeitlich konstante Meßauswertung der von in die Flamme eingebrachten Testsubstanzen
erzeugten Spektrallinien gestattet. Auf diese Weise werden genaue und reproduzierbare
Messungen ermöglicht. Dabei ist zu beachten, daß sowohl Langzeitkonstanz als auch
Kurzzeitkonstanz gegeben sein muß, um auswertbare Meßwerte zu ermöglichen.
[0003] Derartige Flammenphotometer der eingangs genannten Art sind seit längerem bekannt,
beispielsweise aus der Literaturstelle
R. Herrmann - C.Th.J. Alkemade: Flammenphotometrie.
[0004] Hieraus ist es bekannt, als Steuerventil der eingangs genannten Art, Reduzierventile
zu verwenden, die mit einer differenzdruckgesteuerten Membran ein Ventil steuern.
Die Membran wird einerseits von der Atmosphäre beaufschlagt, die zumeist im wesentlichen
dem Druck hinter der Drossel entspricht und andererseits über die Ausgangsleitung
des Ventiles vom Druck im Pufferbehälter. Bei gleichmäßig arbeitendem Brenner, also
im wesentlichen gleichmäßigem Gasfluß, regelt die Membran das eigentliche Ventil des
Reduzierventiles auf eine mittlere Stellung mit konstantem Fluß ein, woraus sich ein
gleichmäßiger Gasfluß ergibt. Störendes Flattern eines solchen Reduzierventiles soll
nach Möglichkeit vermieden werden.
[0005] Auch in jüngerer Zeit werden für die eingangs genannten Zwecke noch derartige Reduzierventile
verwendet, wie die DE-OS 34 07 552 zeigt. Das membrangesteuerte Reduzierventil ist
bei dieser Konstruktion dahingehend verbessert, daß es mit einer motorisch arbeitenden
Einstelleinrichtung ausgerüstet ist.
[0006] Die bekannten Reduzierventile arbeiten in der Regel befriedigend, lassen sich aber
nicht mit heutzutage erforderlicher sehr hoher Präzision regeln und weisen den Nachteil
einer komplizierten Konstruktion mit entsprechender Anfälligkeit und hohen Kosten
sowie den Nachteil aufwendiger Ansteuertechnik auf.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Flammenphotometer
der eingangs genannten Art zu schaffen, daß hinsichtlich der Konstantflußregelung
wesentlich kostengünstiger, präziser und zuverlässiger ausbildbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles des
Anspruches 1 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß wird als Steuerventil ein Schaltventil vorgesehen, daß nicht wie
die bisher verwendeten Reduzierventile kontinuierlich arbeitet, sondern digital mit
nur zwei Schaltstellungen AUF und ZU. Ein solches Schaltventil kann also in heute
üblicher Technik digital angesteuert werden und erlaubt in einfacher Anpassung die
Verwendung digitaler Steuer- und Regeleinrichtungen, die in einfacher Weise an Computersteuerungen
angeschlossen werden können. Das erfindungsgemäße Schaltventil zeichnet sich durch
erhebliche Kostenvorteile aus sowie aufgrund seiner einfachen Bauform durch wesentlich
verringerte Störanfälligkeit. Durch den dem Schaltventil nachgeschalteten Pufferbehälter
werden die aus der diskontinuierlichen Arbeitsweise des Schaltventiles sich ergebenden
Druck- bzw. Flußschwankungen vergleichmäßigt. In unterschiedlicher Ansteuerungstechnik
des Schaltventiles, worauf im folgenden noch eingegangen wird (z. B. Zweipunktregelung,
Pulsbreitenregelung oder Pulsfrequenzregelung) kann in engen Toleranzgrenzen ein
hochkonstanter Differenzdruck an der Drossel und somit ein hochkonstanter Fluß erzielt
werden. Der Erfindung liegt also die Erkenntnis zugrunde, daß ein bisher für die vorliegenden
Zwecke nicht für verwendbar gehaltenes Schaltventil für Flammenfotometer einsetzbar
ist, und zwar in Funktionseinheit mit einem Pufferbehälter, wobei durch Zusammenwirken
von Schaltventil und Pufferbehälter eine gleichmäßige konstante Gasversorgung ermöglicht
wird.
[0010] Vorteilhaft sind dabei die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Hierbei wird eine
gewisse Druckhysterese zugelassen, damit beim Arbeiten des Schaltventiles der Differenzdruck
zwischen zwei vorgegebenen Werten pendelt. Die Druckhysterese kann jedoch sehr klein
gewählt werden. Der Schaltungsaufwand kann bei einer solchen Betriebsart sehr klein
gehalten werden. Die Schaltfrequenz des Schaltventiles ist bei dieser Betriebsart
vom Volumen des Pufferbehälters abhängig. Bei sehr großem Volumen schaltet das Ventil
sehr langsam. Schaltventil und Regelung können entsprechend einfach und kostengünstig
ausgelegt werden.
[0011] Weiterhin vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Bei diesen
Betriebsarten des Schaltventiles, die an sich aus der Regelungstechnik bekannt sind,
kann eine hochgenaue Differenzdruckregelung erreicht werden, wobei wiederum der Regelungsaufwand
kleingehalten und ein mechanisch sehr einfaches Schaltventil verwendet werden kann.
[0012] Weiterhin vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 4 vorgesehen. Hierdurch wird
der Regelungs- und Installationsaufwand verringert. Wenn der Strömungswiderstand der
der Drossel nachgeschal teten Gasstrecke, die im wesentlichen nur aus dem Brenner
besteht, ausreichend konstant ist, was in der Regel der Fall ist, so ergibt sich auch
mit einer solchen einfachen Konstruktion eine ausreichend genaue Regelung.
[0013] Dabei sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 5 vorgesehen. Auf diese Weise
wird erreicht, daß Änderungen des Strömungswiderstandes der der Drossel nachgeschalteten
Gasstrecke gegenüber dem sehr großen Strömungswiderstand der Drossel vernachlässigt
werden können, also Flußschwankungen ergeben, die unterhalb der Toleranzgrenze bleiben
und den Betrieb des Brenners nicht stören. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn
Brenner mit schwankendem Strömungswiderstand verwendet werden oder Brenner unterschiedlichen
Strömungswiderstandes ausgewechselt werden sollen.
[0014] Schließlich sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 6 vorgesehen. Auf diese
Weise kann sehr einfach durch Verstellung an der Regeleinrichtung der gewünschte Sollfluß
eingestellt werden.
[0015] In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
[0016] Die in der Figur dargestellte Gasflußregelung ist in einem Flammenphotometer vorgesehen,
dessen sonstige Teile der Einfachheit halber weggelassen sind.
[0017] Von einer ebenfalls nicht dargestellten Gasversorgung, beispielsweise einer Gasflasche,
wird über eine Gasleitung 1 in Pfeilrichtung Gas dem Brenner 2 zugeführt.
[0018] Bei dem über die Gasleitung 1 geführten Gas kann es sich um eine brennfähige Gasmischung
oder um eine der zur Verbrennung benötigten Gaskomponenten (Brenngas, Oxydans) handeln.
Das durchströmende Gas ist mit der dargestellten Regelung im Fluß konstant zu halten,
damit der Brenner 2 zeitkonstant arbeitet.
[0019] In der Gasleitung 1 ist ein Schaltventil 3 zwischengeschaltet, das, wie mit entsprechenden
Schaltsymbolen angedeutet, die beiden Schaltstellungen AUF und ZU aufweist. Es wird
elektrisch betrieben und über eine Steuerleitung 4 taktweise angesteuert.
[0020] Dem Schaltventil 3 ist in der Gasleitung 1 ein Pufferbehälter 5 nachgeschaltet.
Über eine Leitung 6 wird der Gasdruck im Behälter 5 einem Druck-/Spannungswandler
7 zugeführt, der über eine Leitung 8 an einen Eingang einer Steuereinrichtung 9 angeschlossen
ist. Diese vergleicht den Druckwert im Behälter 5 mit einem vorgegebenen Sollwert
und regelt entsprechend über die Steuerleitung 4 das Taktverhältnis AUF/ZU des Schaltventiles
3 derart nach, daß der Druck im Behälter 5 im wesentlichen konstant gehalten wird.
[0021] Dem Behälter 5 ist eine Drossel 10 nachgeschaltet, durch die das Gas über die Gasleitung
1 dem Brenner 2 zufließt.
[0022] Der in der Figur mit dem entsprechenden Symbol angedeutete Strömungswiderstand des
Brenners 2 ist bei Flammenphotometern in der Regel sehr klein und gleichmäßig. In
der Gasleitung 1 herrscht an der Stelle zwischen der Drossel 10 und dem Brenner 2
daher in der Regel konstanter, im wesentlichen dem Atmosphärendruck entsprechender
Druck. Die Druckdifferenz zwischen Eingang und Ausgang an der Drossel 10 wird somit
durch die Druckregelung im Behälter 5 konstant gehalten. Daher ist der Durchfluß
durch die Drossel 10 und somit der Gesamtgasfluß im gewünschten Sinne konstant.
[0023] Sind Schwankungen des Strömungswiderstandes im Brenner 2 zu befürchten oder soll
von der Konstruktion her zugelassen werden, daß der Brenner 2 gegen einen anderen
Brenner anderen Strömungswiderstandes gewechselt werden kann, so ist eine Drossel
10 zu verwenden, die einen gegenüber dem Strömungswiderstand des Brenners 2 (einschließlich
des Gasleitungssystems zwischen der Drossel 10 und dem Brenner 2) erheblich größeren
Strömungwiderstand aufweist. Der gesamte Druckabfall zwischen dem Behälter 5 und
dem Ausgang 11 des Brenners in die Atmosphäre wird dann durch den Strömungswiderstand
der Drossel 10 bestimmt, gegen den der Strömungswiderstand des Brenners 2 vernachlässigt
werden kann. Änderungen des Widerstandes am Brenner 2 ergeben dann nur vernachlässigbar
kleine Durchflußänderungen.
[0024] In der beschriebenen Ausführungsform erfaßt die Regeleinrichtung 9 über den Druck-/Spannungwandler
7 nur den Druck im Behälter 5, also den Vordruck der Drossel 10. Als Druck hinter
der Drossel 10 wird bei dieser Ausführungsform der Atmosphärendruck berücksichtigt.
Der Druck-/Spannungswandler 7 kann in üblicher Weise so ausgelegt sein, daß er den
Druck auf der Leitung 6 mit dem Atmosphärendruck vergleicht und den Differenzdruck
wandelt und an den Regler 9 weitergibt.
[0025] Zur exakten Erfassung der Druckdifferenz an der Drossel 10 kann eine alternative
Konstruktion wie folgt vorgesehen sein.
[0026] Am Ausgang der Drossel 10 ist ein zweiter Druck-/Spannungswandler 12 über eine Leitung
13 angeschlossen, der über eine Leitung 14 parallel zur Leitung 8 des Wandlers 7
an die Steuereinrichtung 9 angeschlossen ist, die in diesem Falle als Differenzschaltung
arbeitet und das Taktverhältnis des Schaltventiles 3 derart nachregelt, daß die Druckdifferenz
zwischen den Gasdrucken in den Leitungen 6 und 13, also am Eingang und Ausgang der
Drossel 10, konstant bleibt.
[0027] Bei dieser Differenzdruckregelung kann der Strömungswiderstand im Brenner 2 und
dessen Leitungssystem beliebige Werte annehmen, ohne die Konstanthaltung des Gasflusses
zu stören.
[0028] Da in der Regel der ohnehin stets vorhandene Druck/Spannungswandler 7 ein Differenzdruckaufnehmer
ist, dessen einer Druckeingang an den Behälter 5 und dessen anderer Druckeingang an
die Atmosphäre angeschlossen ist, kann dieser Wandler 7 in vereinfachter Ausführungsform
auch zur Bestimmung des Differenzdruckes über der Drossel 10 verwendet werden. Dazu
wird sein einer Druckeingang an die Leitung 6 und sein anderer Druckeingang an die
Leitung 13 angeschlossen. Der ermittelte Differenz druck wird in Spannung gewandelt
und der Steuereinrichtung 9 als Eingangsgröße zugeführt. Auf diese Weise kann bei
Ermittlung des Differenzdruckes der zweite Wandler 12 eingespart werden.
[0029] Dem Schaltventil 3 kann in üblicher Weise ein Druckminderer, z. B. in Form einer
weiteren Drossel, vorgeschaltet sein, um den hohen Speisedruck, beispielsweise einer
Gasflasche, auf ein vom Schaltventil 3 verarbeitbares Druckniveau zu reduzieren.
[0030] Die Steuereinrichtung 9 ist vorzugsweise als elektronische Steuereinrichtung ausgebildet,
die die über die Leitung 8 ankommende Steuergröße bzw. die Differenz der über die
Leitung 8 und 14 ankommenden Steuergrößen mit einem elektrisch vorgegebenen Sollwert
vergleicht und bei Abweichungen über die Steuerleitung 4 das Taktverhältnis des Schaltventiles
entsprechend nachregelt. Dabei kann vorzugsweise eine Verstelleinrichtung, beispielsweise
in Form eines Stellpotentiometers 15 vorgesehen sein, mit der die elektrische Sollwertvorgabe
verstellt werden kann. Auf diese Weise kann der Druck im Behälter 5 bzw. der Differenzdruck
an der Drossel 10 und damit der Sollwert des konstant zu haltenden Gasflusses auf
den gewünschten Wert eingestellt werden, um beispielsweise im Brenner 2 die gewünschte
Flammengröße zu erhalten.
[0031] Die erwähnte Verstelleinrichtung für die Steuereinrichtung 9 kann beispielsweise
auch als Vorwahlsteuerung ausgebildet sein, mit der beispielsweise über Tastendruck
bestimmte voreingestellte Flüsse wählbar sind. Es kann auch eine Ansteuerung aus einem
Computer erfolgen, z. B. nach einem bestimmten Programm. Auf diese Weise ist es möglich,
je nach Anforderung bestimmte Flüsse zu wählen, beispielsweise je nach dem im Flammenphotometer
zur Zeit verwendeten Meßverfahren, wenn also beispielsweise für unterschiedliche
fotometrische Verfahren unterschiedliche Flammenintensitäten erforderlich sind.
[0032] Die Regeleinrichtung 9 kann das Schaltventil 3 in Abhängigkeit vom Differenzdruck
an der Drossel 10 in unterschiedlichen Betriebsarten steuern.
[0033] Eine schaltungstechnisch sehr einfach realisierbare Konstruktion, die sich in Versuchen
bewährt hat, besteht darin, das Schaltventil 3 bei Unterschreiten eines ersten tieferliegenden
Druckes aufzuschalten und bei Überschreiten eines vorgegebenen höheren Druckes zuzuschalten.
Hierbei ergibt sich also im Behälter 5 ein zwischen den beiden vorgegebenen Druckwerten
schwankender Druck, wobei diese Hysterese aber sehr klein gehalten werden kann. Wenn
der Behälter in seinem Volumen entsprechend groß ist, arbeitet das Schaltventil 3
sehr langsam. Die Regelung und das Schaltventil können folglich sehr einfach konstruiert
werden.
[0034] In anderen Betriebsarten kann beispielsweise das Schaltventil bei konstanter Schaltfrequenz
mit unterschiedlichen Pulsbreiten angesteuert werden, also beispielsweise mit unterschiedlichen
Längen der Auf-Zeit. Es kann auch bei konstanter Länge der Auf-Zeit die Folgefrequenz
verändert werden.
1. Flammenphotometer mit Konstantflußregelung wenigstens einer der Brenngaskomponenten
mittels eines Steuerventiles, das den Gaszufluß zu einem Pufferbehälter steuert, welchem
über eine Drossel der Brenner nachgeschaltet ist, wobei das Steuerventil in Abhängigkeit
vom Differenzdruck über der Drossel den Druck im Pufferbehälter derart regelt, daß
der Differenzdruck konstant bleibt, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil als AUF/ZU-Schaltventil (3) ausgebildet ist, das von einer
in Abhängigkeit vom Differenzdruck regelnden Regeleinrichtung (9) gesteuert wird.
2. Flammenphotometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (9) das Schaltventil (3) bei Unterschreiten eines vorgegebenen
Differenzdruckes Auf-schaltet und bei überschreiten eines vorgegebenen zweiten höheren
Differenzdruckes Zu-schaltet.
3. Flammenphotometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (9) das Schaltventil (3) in Abhängigkeit von einem vorgewählten
Differenzdruck in Pulsbreitenregelung bzw. Pulsfrequenzregelung steuert.
4. Flammenphotometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (9) in Abhängigkeit vom Vordruck (6) der Drossel (10) regelt,
wobei als Ausgangsdruck der Drossel (10) der Atmosphärendruck berücksichtigt wird.
5. Flammenphotometer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungswiderstand der Drossel (10) um so viel größer ist als der der nachgeschalteten
Gasstrecke (2), daß bei Änderung des Restwiderstandes sich ergebende Gasflußfehler
unterhalb einer vorgegebenen, zulässigen Fehlergrenze bleiben.
6. Flammenphotometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (9) eine Verstellvorrichtung zur Einstellung des gewünschten
Differenzdruckes aufweist.