(19)
(11) EP 0 255 945 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.02.1988  Patentblatt  1988/07

(21) Anmeldenummer: 87111295.9

(22) Anmeldetag:  05.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B63B 1/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 07.08.1986 DE 8621141 U

(71) Anmelder: Guergen, Karl-Heinz
D-2116 Hanstedt (DE)

(72) Erfinder:
  • Guergen, Karl-Heinz
    D-2116 Hanstedt (DE)

(74) Vertreter: Schmidt-Bogatzky, Jürgen, Dr. Ing. Huth, Dietrich & Partner et al
Warburgstrasse 50
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mehrfachrumpfboot


    (57) Die Erfindung betrifft ein Mehrfachrumpfboot wie insbesondere Katamaran oder Trimaran. Als Auftriebskörper dienen langgestreckte Rumpfe 1 unterschiedlicher Quer­schnittsgestaltung. Die Dicke der Rümpfe 1 nimmt im decksnahen Bereich bzw. im oberen Rumpfdrittel in Hori­zontalrichtung von vorn nach achtern kontinuierlich bis zu einer Rumpfstelle größter Höhe sowie Breite zu und verringert sich hiervon wieder kontinuierlich bis zum Heckteil. Das vordere Rumpfende bildet eine schneiden­förmig ausgebildete Bugspitze. Die Decksfläche 8 ist seitlich stärker gewölbt ausgebildet. Die Rümpfe 1 sind mittels Quertraversen 13, 14 miteinander verbunden. Zwischen den Rümpfen 1 ist ein Deck 24 angeordnet. Der Rumpfkörper 4 weist einen unterseitigen Kiel 5 auf, der sich mit weitgehend gleichbleibender Dicke von der Bug­spitze 2 bis zum Heck 3 erstreckt und mit einer Mittel­flosse 6 versehen ist. Die rohrskelettartig ausgebildeten vorderen und hinteren Quertraversen 13, 14 sind lösbar in Buchsen 19 eingesteckt, die in die Rümpfe 1 einlaminiert sind. Unterhalb der Decksflächen 8 der Rümpfe 1 sind an den einander entgegengesetzten außenseitigen Rumpfsei­tenflächen 9 hakenförmige Halter 23 zur lösbaren Be­festigung des Decks 24 angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Mehrfachrumpfboot, insbeson­dere Katamaran oder Trimaran, das als Auftriebskörper ausgestaltete langgestreckte Rümpfe unterschiedlicher Querschnittsgestaltung aufweist, deren Dicke in Horizon­talrichtung von vorn nach achtern kontinuierlich bis zu einer Rumpfstelle größter Höhe sowie Breite zunimmt und sich hiervon wieder kontinuierlich bis zum Heckteil ver­ringert, wobei das vordere Rumpfende eine schneidenformig ausgebildete Bugspitze bildet und die Decksfläche seit­lich stärker gewölbt ausgebildet ist, und bei dem die Rümpfe mittels Quertraversen miteinander verbunden sind und zwischen den Rümpfen ein Deck angeordnet ist.

    [0002] Bei derartigen bekannten Mehrfachrumpfbooten besteht der Nachteil, daß die Rümpfe im vorderen Rumpfabschnitt nur wenig Auftrieb entwickeln. Hierdurch kann bei einem Ein­satz als Segelfahrzeug insbesondere bei größeren Wind­stärken nicht mit Sicherheit verhindert werden, daß der Rumpf in Wasser eintaucht, also unterschneidet. Hierdurch wird die Sicherheit des gesamten Segelfahrzeugs beein­trächtigt. Insbesondere besteht die Gefahr eines schnel­len Kenterns. Ein weiterer Nachteil gerade kleinerer Mehrfachrumpfboote der gattungsgemäßen Art besteht darin, daß die Verbindung der Quertraversen an den Rümpfen Schraubverbindungen erfordert. Ein Zerlegen und Montieren derartiger Mehrfachrumpfboote ist daher umständlich.

    [0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Mehrfach­rumpfboot der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß es einfach und schnell zu montieren ist und insgesamt eine gute Stabilität besitzt sowie bei optimaler Segelsicher­ heit eine hohe Geschwindigkeit ermöglicht und bei einem eventuellen Eintauchen eines Rumpfes keine Gefahr des Kentern bewirkt.

    [0004] Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß jeder Rumpf aus einem Rumpfkörper besteht, dessen unterseitiger Kiel sich mit weitgehend gleichbleibender Dicke von der Bugspitze bis zum Heck erstreckt und im Bereich des mittleren Rumpfdrittels mit einer Mittelflos­se versehen ist, dessen Decksfläche in Rumpflängsrichtung im mittleren Rumpfdrittel horizontal ausgebildet ist und zur Bugspitze und zum Heck zur Wasserlinie abfallend gewölbt ist, dessen Rumpfseitenflächen von der Bugspitze bis zum Heck eine unterschiedliche Krümmung derart auf­weisen, daß im vertikalen Querschnitt die stark gewölbte Decksfläche sich etwa über den Bereich des oberen hori­zontalen Rumpfdrittels erstreckt und hieran im mittleren horizontalen Rumpfdrittel ein Flächenabschnitt an­schließt, der im Vergleich zur Decksfläche etwa eben jedoch leicht konvex gekrümmt ist und dessen Krümmung in den einzelnen Querschnitten von der Bugspitze bis zum Heck variiert und der im unteren horizontalen Rumpfdrit­tel in einen stark gewölbten Flächenabschnitt übergeht, der sich bis zum Kiel erstreckt, wobei die dickste Rumpf­stelle im mittleren Rumpfdrittel des Rumpfes liegt und von dort nach achtern innerhalb des hinteren Rumpfdrit­tels stark abnimmt bis zu jeweils einer Übergangslinie zwischen Rumpfkörper und Kiel,daß ferner im oberen Rumpf­drittel in die eine Rumpfseitenfläche Buchsen als Steck­verbinder für die Quertraversen eingesetzt und auf der anderen Rumpfseitenfläche Haltemittel zur lösbaren Be­festigung des Decks angeordnet sind.

    [0005] Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Rumpfform ergibt sich einer außerordentlich hohe Anfangsstabilität, die auch im Gegensatz zu den Eigenschaften der bei herkömm­lichen Mehrfachrumpfbooten verwendeten Rümpfe auch bei hoher Geschwindigkeit beibehalten bleibt. Die Rumpfform gewährleistet bei einem Segelfahrzeug ein stets ausge­wogenes Verhältnis zwischen Segeldruck- und Lateral­fläche, so daß eine optimale Kursstabilität gegeben ist. Aufgrund der vorgesehenen, speziell ausgebildeten Rumpf­stelle größter Höhe und Breite ist weiterhin gewähr­leistet, daß das Rumpfvorderteil unter keinen Umständen in die Wasseroberfläche eintaucht und somit auch nicht die Sicherheit des gesamten Segelfahrzeuges beeinträch­tigt. Durch die spezielle Ausbildung der Rumpfoberkante ist sichergestellt, daß der leeseitige Rumpf unter Wasser tauchen kann, ohne abgebremst zu werden. Insgesamt weist der erfindungsgemäß Rumpf beträchtlich verbesserte Eigen­schaften auf, unterliegt nicht der Gefahr des Eintauchens bzw. Unterschneidens und erzeugt an der Stelle seines größten Querschnittes einen hohen Auftrieb. Bei guter Stabilität ist eine hohe Segelgeschwindigkeit zu er­zielen, dies auch mit optimaler Sicherheit für ungeübte Segler. Von besonderer Bedeutung ist weiterhin, daß die Höhe der Mittelflosse derart ausgestaltet ist, daß die Anströmung an das Ruder ohne Verwirbelung erfolgt. Hier­durch wird die erwünschte hohe Anfangsstabilität des Rumpfes erzielt und gewährleistet, daß ein schneller Übergang in ein schnelles Gleiten des Rumpfes erfolgt, ohne daß sich der Rumpf festsaugt.

    [0006] Die Steckverbindungen zwischen den Rümpfen und den Quer­traversen ermöglichen ferner ein schnelles Montieren und Demontieren des Mehrfachrumpfbootes. Durch die An­ordnung der hakenförmigen Halter sind die Rümpfe und Quertraversen bei eingebautem Deck ausreichend verwin­dungssteif miteinander verbunden. Diese Formstabilität wird bei der Verspannung eines Mastes an den Rümpfen noch vergrößert.

    [0007] Weitere Merkmale der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben und nachfolgend am Beispiel der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 bis 3  drei verschiedene als Katamaran ausgebildete Mehrfachrumpfboote in jeweils einer schematischen Draufsicht,

    Fig. 4 bis 4h  einen Rumpf der Mehrfachrumpfboote nach Fig. 1 bis 3 in einer schematischen Seitenansicht sowie verschiedene unterschiedliche Querschnittsdar­stellungen,

    Fig. 5  den Decksverlauf eines gemäß der Erfindung ausge­führten Rumpfes,

    Fig. 6  dem Rumpf nach Fig. 5 in einer Ansicht von unten,

    Fig. 7a bis 7n  Queransichten einer Rumpfschale des Rumpfes nach Fig. 5,

    Fig. 8  die Anordnung von Buchsen in einem Rumpf zur Halterung einer Quertraverse in einer Detailansicht,

    Fig. 9  die Anordnung eines hakenförmigen Halters zur lösbaren Befestigung eines Decks in einer Detailansicht,



    [0008] Das in Fig. 1 dargestellte als Katamaran 20 ausgebildete Mehrfachrumpfboot besteht aus zwei Rümpfen 1, die mit­tels einer vorderen Quertraverse 13 und einer hinteren Quertraverse 14 miteinander verbunden sind. In der vor­deren Quertraverse 13 ist eine Haltebuchse 25 zur Auf­nahme eines Mastes vorgesehen. Die den inneren Rumpf­seitenflächen 7 zugewandten Endabschnitte 26 der Quer­ traversen 13, 14 sind in Buchsen eingesteckt, die in die Rümpfe 1 einlaminiert sind. Eine schematische Darstellung dieser Buchsen 19 ist in Fig. 8 dargestellt. Am Heck 3 der Rümpfe 1 ist jeweils ein Ruder 12 angelenkt. Im Be­reich der Bugspitze 2 ist jeweils eine Öse 36 vorgesehen, die im Zusammenwirken mit einer weiteren auf dem Rumpf 1 angeordneten Öse 37 zum Verspannen eines nicht näher dargestellten Mastes dienen.

    [0009] Das Deck 24 ist als zweiteilige Plane 29 ausgebildet. Die äußeren Randabschnitte 32 der Planenteile 30, 31 sind an den hakenförmigen Haltern befestigt 23. Die stoßseitigen Abschnitte 33 der Planenteile 30, 31 sind mittels einer Leine 38 miteinander verspannt. Hierdurch werden die Rümpfe 1 auf die Endabschnitte 26 der Quertraversen 13, 14 gepreßt, so daß ohne besondere Schraubverbindungen eine ausreichende Formstabilität des Katamarans 20 gegeben ist. Bei größer dimensionierten Katamaranen ist es möglich, ergänzend zu den Steckverbindungen mittels der Buchsen 19 die Endabschnitte 26 der Quertraversen 13, 14 mit dem jeweiligen Rumpf 1 zu verriegeln. In diesem Fall sind in den Rümpfen 1 mittels Klappen verschließbare Ausnehmungen vorgesehen, in denen die Schraubverbindungen zur Befestigung der Quertraversen 13, 14 an dem Rumpf 1 ausgeführt werden.

    [0010] Fig. 2 zeigt ein weiteres als Katamaran 21 ausgebildetes Mehrfachrumpfboot. Bei diesem Katamaran sind die Quer­traversen 13, 14 teleskopisch stufenlos verschieblich ausgebildet, so daß ein Katamaran 21 unterschiedlicher Breite hergestellt werden kann. Hierdurch ist es möglich, die Segeleigenschaften des Katamarans 21 an verschiedene Windstärken anzupassen sowie auf Liegeplätzen die Rümpfe 1 möglichst dicht aufeinander zu bewegen, um hierdurch den Platzbedarf für die Lagerung des Katamarans 21 zu vermindern. Bei bestimmungsgemäßer Inbetriebnahme des Katamarans 21 können die Quertraversen 13, 14 dann wieder verlängert werden, so daß die Rümpfe 1 wieder einen grös­ seren Abstand voneinander erhalten. Hierdurch wird die Stabilität des Katamarans 21 verbessert.

    [0011] Das Deck 24 ist als faltbare Platte 35 ausgebildet, die mit den Quertraversen 13, 14 lösbar verbunden ist. Bei größerer Ausführung des Katamarans 21 können in den Rümpfen 1 Stauräume, Aufenthaltsräume und eine Kammer für einen motorischen Antrieb vorgesehen werden.

    [0012] In Fig. 3 ist ein Katamaran 22 schematisch dargestellt, der wahlweise auch als Motorboot betrieben werden kann. Hierzu ist das Deck 24 durch eine Platte 34 gebildet, die im mittigen Bereich eine Ausnehmung aufweist. Diese Aus­nehmung ist einer Längstraverse 27 zwischen der vordere Quertraverse 13 und der hintere Quertraverse 14 zugeord­net. In der Längstraverse 27 ist eine Halteeinrichtung 28 angeordnet, an der ein Motor befestigt werden kann. Mit der Halteeinrichtung 28 ist der nicht näher dargestellte Motor parallel zu Längsachse des Katamarans 22 verschieb­lich, so daß der Katamaran 22 stets optimal eingetrimmt werden kann.

    [0013] Wie aus Fig. 4 deutlich ersichtlich, weist der Rumpf 1 eines Mehrfachrumpfbootes gemäß der Erfindung eine lang gestreckte Form auf, die sich von der Bugspitze 2 nach achtern bis zu dem Heck 3 erstreckt. Der Rumpf 1 besteht aus einem als Auftriebskörper ausgestalteten langge­strecken Rumpfkörper 4 unterschiedlicher Querschnitts­gestaltung, wie aus den einzelnen Querschnittsdarstel­lungen gem. Fig. 4a bis 4h ersichtlich ist. Unterseitig ist am Rumpfkörper 4 ein Kiel 5 vorgesehen. Der Kiel 5 ist unterseitig mit einer Mittelflosse 6 versehen. Der eigentliche Rumpfkörper 4 des Rumpfes 1 erstreckt sich von der Bugspitze 2, die schneidenförmig angedeutet aus­gebildet ist nach achtern uber eine bauchig ausgebildete, etwa im mittleren Rumpfdrittel 17 liegende Rumpfstelle 1D größter Höhe und Breite mit hierauf folgenden abneh­ menden Querschnitten bis zu einer in vertikaler Er­streckung eingeschnürten, im hinteren Rumpfdrittel 18 liegenden Rumpfstelle 1 H, die das Heck 3 bildet.

    [0014] Soweit hier nicht näher beschrieben, ist die jeweilige konstruktive und dimensionsmäßige Ausgestaltung der ein­zelnen Stellen des Rumpfes 1 sowie des gesamten Rumpf­verlaufes deutlich aus den Fig. 4 bis 7n ersichtlich, auf die ausdrücklich Bezug genommen wird.

    [0015] Der äußere Konturenverlauf des Rumpfkörpers 4 ist nicht nur durch die spezielle Querschnittsgestaltung (Fig. 4a bis 4h) geprägt, sondern auch durch den Konturenverlauf im Bereich der oberseitigen Decksfläche 8, der beider­seitigen Rumpfseitenflächen 7, 9 sowie der unteren Be­grenzungskante 10 des Rumpfkörpers 4, die den Übergang zwischen dem Rumpfkörper 4 und dem Kiel 5 bildet. Vorne und hinten weist der Rumpf 1 einen im wesentlichen gleichen Aufbau auf.

    [0016] Die Decksfläche 8 des Rumpfes 1 fällt von dem den Mittel­abschnitt des Rumpfes 1 bildenden mittleren Rumpfdrittel 17 zur Bugspitze 2 und zum Heck 3 ab und ist seitlich gewölbt ausgeformt. Hierdurch wird ein guter Wasserablauf von der Bugspitze 2 bis zum Heck 3 gewährleistet und ein Eintauchen des Bugs verhindert. Die beiden Rumpfseiten­flächen 7, 9, die sich von der Deckfläche 8 nach unten bis zur unteren Begrenzungskante 10 des Rumpfkörpers 4 erstrecken, verlaufen von oben nach unten im Bereich des vorderen und hinteren Rumpfdrittels 16, 18 abschnitts­weise etwa eben, jedoch leicht konvex gekrummt, wobei der jeweils spezielle Verlauf aus den einzelnen Querschnitts­darstellungen (Fig. 4a bis 4h) gemäß Fig. 4 ersichtlich ist.

    [0017] Die untere Begrenzungskante 10 des Rumpfkörpers 4 ver­läuft mit Ausnahme des Bereichs der Bugspitze 2 und des Hecks 3 horizontal und parallel zur Decksfläche 8 im mittleren Rumpfdrittel 17. Die hierdurch definierte Höhe des Rumpfkörpers 4 nimmt von vorn nach achtern bis zu der Rumpfstelle 1 D größter Höhe und Breite zu und danach nach achtern wieder ab.

    [0018] Die hierdurch aufgrund der Ausgestaltung der Deckfläche 8, der beiden Rumpfseitenflächen 7, 9 sowie der unteren Begrenzungskante 10 vorgegebene unterschiedliche Quer­schnittsausgestaltung des Rumpfkörpers 4 ist deutlich den einzelnen Querschnittsdarstellungen gem. Fig. 4a bis 4h zu entnehmen. Der Querschnitt des Rumpfkörpers 4 ist derart ausgestaltet, daß seine Dicke horizontal von vorn nach hinten etwa im decksnahen Bereich sowie auch auf mittlerer Höhe kontinuierlich bis zu der Rumpfstelle 1 D größter Höhe und Breite zunimmt und sich danach wieder kontinuierlich bis zum Heck 3 verringert. Vorzugsweise ist die Ausgestaltung hierbei derart, daß sich die Dicke des Rumpfkörpers 4 von der Rumpfstelle 1 D größter Höhe und Breite bis zum Heckteil 3 auf weniger als 1/3 der größten Rumpfbreite verringert. Demgegenuber ist das Ausmaß der Zunahme der Querschnittsfläche bzw. der Dicke des Rumpfkörpers 4 im Bereich der Querschnitte 1 A bis 1 D größer als das Ausmaß der Abnahme der jeweiligen Quer­schnittsfläche bzw. Dicke des Rumpfkörpers 4 im Bereich der Querschnitte 1 D bis 1 H.

    [0019] Im Bereich der in Fig. 4 gestrichelt angedeuteten Wasser­linie 11 herrscht grundsätzlich die gleiche oder ähnliche Rumpfquerschnittsausgestaltung wie im decksnahen Bereich sowie auf halber Rumpfhöhe vor, allerdings mit dem Unter­schied, daß die jeweiligen Dimensionen anders sind. Die Querschnittsausbildung des Rumpfes 1 ist so, daß im Be­reich des Segelschwerpunktes ein größtmöglicher Auftrieb erzielt wird. Im Kielbereich schließlich liegt die brei­ teste bzw. dickste Rumpfstelle im mittleren Rumpfdrittel 17, wobei diese breiteste Rumpfstelle von dort aus nach achtern stark abnimmt bis zur jeweiligen unteren Begren­zungskante 10 des Rumpfkörpers 4. An dieser unteren Be­grenzungskante 10 erfolgt ein nahtloser Übergang in den Kiel 5, wobei außerdem an der im hinteren Rumpfdrittel 18 liegenden Übergangsstelle zwischen Rumpfkörper 4 und Kiel 5 die jeweilige Breite des Rumpfkörpers 4 etwa der Breite des Kieles 5 entspricht. Die schneidenförmige Bugspitze 2 am vorderen Ende des Rumpfkörpers 4 fällt von oben nach unten flach bzw. eben ab und geht unterseitig in den Kiel 5 über. Der Kiel 5 erstreckt sich von der Bugspitze 2 über die Mittelflosse 6 zum Heck 3 gleichmäßiger Dicke. Am Heck 3 ist ein Ruder 12 angelenkt, daß in der üblichen Weise angeströmt wird. Die Abschlußkante des Hecks 3 ist um etwa 5 Grad nach innen eingezogen, um dadurch einen zu hohen Ruderdruck zu vermeiden.

    [0020] Die Mittelflosse 6, die im Bereich der Rumpfstelle 1 D größter Höhe und Breite angeordnet ist, liegt somit in vorteilhafter Weise unter dem Segelschwerpunkt und ge­währleistet dadurch, daß keine Lee-und Luvgierigkeit auf­tritt.

    [0021] Die geometrischen Verhältnisse am Rumpf 1 werden am Beispiel eines ausgeführten Rumpfes 1 in den Fig. 5 bis 7n dargestellt. Die Gesamtlänge des Rumpfes 1 beträgt 450 cm. Er ist aus zwei Rumpfschalen 48 zusammengesetzt, die miteinander verklebt werden. Die auf der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Maße der verschiedenen Abschnitte des Rumpfes verdeutlichen dessen Kontur.



    [0022] Die in der Zeichnung deutlich dargestellte und vorstehend im Einzelnen beschriebene Ausbildung des Rumpfes erlaubt eine unterschiedliche beliebige Mastanordnung im vor­deren, mittleren oder letzten Rumpfdrittel 16, 17, 18 und ermöglicht auch eine unterschiedliche Segelausbildung, ohne ein Schwert vorsehen zu müssen. Der beschriebene Rumpf 1 ist außerordentlich kentersicher aufgrund seiner tiefen Schwerpunktlage bewirkt kein Unterschneiden, und einem gleichmäßigen Strömungsverlauf an der gesamten Rumpflänge.

    [0023] Der Halter 23 zur Befestigung des Decks 24 ist in Fig. 9 schematisch dargestellt. Er besteht aus einem Haken 41, der an eine Grundplatte 42 angeformt ist. Die Grundplatte 42 ist der Form der äußeren Rumpfseitenfläche 9 eines Rumpfes 1 im oberen Rumpfdrittel angepaßt. Der Halter 23 ist mittels Schraubverbindungen mit dem Rumpf 1 ver­bunden.

    [0024] Es ist möglich, an der vorderen Quertraverse 13 einen Brückenaufbau vorzusehen, der sowohl zur Halterung eines Mastes dient wie auch einen verschließbaren Stauraum aufweisen kann. Wie in Fig. 2 dargestellt kann auch vor und hinter dem Deck 24 zusätzlich jeweils ein Fangnetz 39 vorgesehen werden.


    Ansprüche

    1. Mehrfachrumpfboot, insbesondere Katamaran oder Trima­ran, das als Auftriebskörper ausgestaltete langge­streckte Rümpfe unterschiedlicher Querschnittsgestal­tung aufweist, deren Dicke in Horizontalrichtung von vorn nach achtern kontinuierlich bis zu einer Rumpf­stelle größter Höhe sowie Breite zunimmt und sich hiervon wieder kontinuierlich bis zum Heckteil ver­ringert, wobei das vordere Rumpfende eine schneiden­förmig ausgebildete Bugspitze besitzt und die Decks­fläche seitlich stärker gewölbt ausgebildet ist, und bei dem die Rümpfe mittels Quertraversen miteinander verbunden sind und zwischen den Rümpfen ein Deck angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Rumpf (1) aus einem Rumpfkörper (4) besteht, dessen unterseitiger Kiel (5) sich mit weitgehend gleich­bleibender Dicke von der Bugspitze (2) bis zum Heck (3) erstreckt und im Bereich des mittleren Rumpfdrit­tels (17) mit einer Mittelflosse (6) versehen ist, dessen Decksfläche (8) in Rumpflängsrichtung im mit­tleren Rumpfabschnitt (17) horizontal ausgebildet ist und zur Bugspitze (2) und zum Heck (3) zur Wasser­linie (11) abfallend gewölbt ist, dessen Rumpfseiten­flächen (7, 9) von der Bugspitze (2) bis zum Heck (3) eine unterschiedliche Krümmung derart aufweisen, daß im vertikalen Querschnitt die stark gewölbte Decks­fläche (8) sich etwa über den Bereich des oberen horizontalen Rumpfdrittels (45) erstreckt und hieran im horizontalen mittleren Rumpfdrittel (46) ein Flä­chenabschnitt anschließt, der im Vergleich zur Decks­fläche (8) etwa eben jedoch leicht konvex gekrümmt ist und dessen Krümmung in den einzelnen Querschnit­ten von der Bugspitze (2) bis zum Heck (3) variiert und der im horizontalen unteren Rumpfdrittel (47) in einen stark gewölbten Flächenabschnitt übergeht, der sich bis zum Kiel (5) erstreckt, wobei die dickste Rumpfstelle im mittleren Rumpfdrittel (17) des Rump­fes (1) liegt und von dort nach achtern innerhalb des hinteren Rumpfdrittels (18) stark abnimmt bis zu jeweils einer Übergangslinie (10) zwischen Rumpfkör­per (4) und Kiel (5), daß ferner im oberen horizon­talen Rumpfdrittel (45) in die eine Rumpfseitenfläche (7) Buchsen (19) als Steckverbinder für die Quertra­versen (13, 14) eingesetzt und auf der anderen Rumpf­seitenfläche (9) Haltemittel zur lösbaren Befestigung des Decks (24) angeordnet sind.
     
    2. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß sich die Dicke des Rumpfkörpers (4) von der Rumpfstelle (1 D) größter Höhe und Breite bis zum Heck (3) auf weniger als ein Drittel der größten Rumpfbreite verringert.
     
    3. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Rumpfkörpers (4) im Wasserlinienbereich von der Rumpfstelle (1 D) größter Höhe und Breite bis nach achtern nur relativ wenig abnimmt.
     
    4. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß sich die breiteste Rumpfstelle im Bereich der Wasserlinie befindet.
     
    5. Mehrfachrumpfboot nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß daß die untere Begren­zungskante (10) des Rumpfes (1) mit Ausnahme des Bereichs der Bugspitze (2) und des Hecks (3) hori­zontal und parallel zur Decksfläche (8) im mittleren Rumpfabschnitt (17) verläuft.
     
    6. Mehrfachrumpfboot nach enem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende des Rumpfes (1) von oben nach unten flach bzw. eben ab­fällt sowie unterseitig in den Kiel (5) übergeht.
     
    7. Mehrfachrumpfboot nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelflosse (6) an der Rumpfstelle (1 D) größter Höhe und Breite an­geordnet ist und unterhalb des Segelschwerpunktes liegt.
     
    8. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Quertraversen (13, 14) teleskopisch stufenlos verschieblich sind.
     
    9. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die vordere und hintere Quertraverse (13, 14) mittels einer Längstraverse (27) miteinander verbunden sind und daß in der Längstraverse (27) eine Halteeinrichtung (28) für einen Motor verschieblich gelagert ist.
     
    10. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Haltemittel für das als Plane (29) oder Platte (43) ausbildbare Deck (24) als haken­förmige Halter (23) ausgebildet sind.
     




    Zeichnung