[0001] Die Erfindung betrifft ein Mehrfachrumpfboot, insbesondere Katamaran oder Trimaran,
das als Auftriebskörper ausgestaltete langgestreckte Rümpfe unterschiedlicher Querschnittsgestaltung
aufweist, deren Dicke in Horizontalrichtung von vorn nach achtern kontinuierlich
bis zu einer Rumpfstelle größter Höhe sowie Breite zunimmt und sich hiervon wieder
kontinuierlich bis zum Heckteil verringert, wobei das vordere Rumpfende eine schneidenformig
ausgebildete Bugspitze bildet und die Decksfläche seitlich stärker gewölbt ausgebildet
ist, und bei dem die Rümpfe mittels Quertraversen miteinander verbunden sind und zwischen
den Rümpfen ein Deck angeordnet ist.
[0002] Bei derartigen bekannten Mehrfachrumpfbooten besteht der Nachteil, daß die Rümpfe
im vorderen Rumpfabschnitt nur wenig Auftrieb entwickeln. Hierdurch kann bei einem
Einsatz als Segelfahrzeug insbesondere bei größeren Windstärken nicht mit Sicherheit
verhindert werden, daß der Rumpf in Wasser eintaucht, also unterschneidet. Hierdurch
wird die Sicherheit des gesamten Segelfahrzeugs beeinträchtigt. Insbesondere besteht
die Gefahr eines schnellen Kenterns. Ein weiterer Nachteil gerade kleinerer Mehrfachrumpfboote
der gattungsgemäßen Art besteht darin, daß die Verbindung der Quertraversen an den
Rümpfen Schraubverbindungen erfordert. Ein Zerlegen und Montieren derartiger Mehrfachrumpfboote
ist daher umständlich.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Mehrfachrumpfboot der gattungsgemäßen
Art so auszubilden, daß es einfach und schnell zu montieren ist und insgesamt eine
gute Stabilität besitzt sowie bei optimaler Segelsicher heit eine hohe Geschwindigkeit
ermöglicht und bei einem eventuellen Eintauchen eines Rumpfes keine Gefahr des Kentern
bewirkt.
[0004] Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß jeder Rumpf aus einem
Rumpfkörper besteht, dessen unterseitiger Kiel sich mit weitgehend gleichbleibender
Dicke von der Bugspitze bis zum Heck erstreckt und im Bereich des mittleren Rumpfdrittels
mit einer Mittelflosse versehen ist, dessen Decksfläche in Rumpflängsrichtung im
mittleren Rumpfdrittel horizontal ausgebildet ist und zur Bugspitze und zum Heck zur
Wasserlinie abfallend gewölbt ist, dessen Rumpfseitenflächen von der Bugspitze bis
zum Heck eine unterschiedliche Krümmung derart aufweisen, daß im vertikalen Querschnitt
die stark gewölbte Decksfläche sich etwa über den Bereich des oberen horizontalen
Rumpfdrittels erstreckt und hieran im mittleren horizontalen Rumpfdrittel ein Flächenabschnitt
anschließt, der im Vergleich zur Decksfläche etwa eben jedoch leicht konvex gekrümmt
ist und dessen Krümmung in den einzelnen Querschnitten von der Bugspitze bis zum Heck
variiert und der im unteren horizontalen Rumpfdrittel in einen stark gewölbten Flächenabschnitt
übergeht, der sich bis zum Kiel erstreckt, wobei die dickste Rumpfstelle im mittleren
Rumpfdrittel des Rumpfes liegt und von dort nach achtern innerhalb des hinteren Rumpfdrittels
stark abnimmt bis zu jeweils einer Übergangslinie zwischen Rumpfkörper und Kiel,daß
ferner im oberen Rumpfdrittel in die eine Rumpfseitenfläche Buchsen als Steckverbinder
für die Quertraversen eingesetzt und auf der anderen Rumpfseitenfläche Haltemittel
zur lösbaren Befestigung des Decks angeordnet sind.
[0005] Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Rumpfform ergibt sich einer außerordentlich
hohe Anfangsstabilität, die auch im Gegensatz zu den Eigenschaften der bei herkömmlichen
Mehrfachrumpfbooten verwendeten Rümpfe auch bei hoher Geschwindigkeit beibehalten
bleibt. Die Rumpfform gewährleistet bei einem Segelfahrzeug ein stets ausgewogenes
Verhältnis zwischen Segeldruck- und Lateralfläche, so daß eine optimale Kursstabilität
gegeben ist. Aufgrund der vorgesehenen, speziell ausgebildeten Rumpfstelle größter
Höhe und Breite ist weiterhin gewährleistet, daß das Rumpfvorderteil unter keinen
Umständen in die Wasseroberfläche eintaucht und somit auch nicht die Sicherheit des
gesamten Segelfahrzeuges beeinträchtigt. Durch die spezielle Ausbildung der Rumpfoberkante
ist sichergestellt, daß der leeseitige Rumpf unter Wasser tauchen kann, ohne abgebremst
zu werden. Insgesamt weist der erfindungsgemäß Rumpf beträchtlich verbesserte Eigenschaften
auf, unterliegt nicht der Gefahr des Eintauchens bzw. Unterschneidens und erzeugt
an der Stelle seines größten Querschnittes einen hohen Auftrieb. Bei guter Stabilität
ist eine hohe Segelgeschwindigkeit zu erzielen, dies auch mit optimaler Sicherheit
für ungeübte Segler. Von besonderer Bedeutung ist weiterhin, daß die Höhe der Mittelflosse
derart ausgestaltet ist, daß die Anströmung an das Ruder ohne Verwirbelung erfolgt.
Hierdurch wird die erwünschte hohe Anfangsstabilität des Rumpfes erzielt und gewährleistet,
daß ein schneller Übergang in ein schnelles Gleiten des Rumpfes erfolgt, ohne daß
sich der Rumpf festsaugt.
[0006] Die Steckverbindungen zwischen den Rümpfen und den Quertraversen ermöglichen ferner
ein schnelles Montieren und Demontieren des Mehrfachrumpfbootes. Durch die Anordnung
der hakenförmigen Halter sind die Rümpfe und Quertraversen bei eingebautem Deck ausreichend
verwindungssteif miteinander verbunden. Diese Formstabilität wird bei der Verspannung
eines Mastes an den Rümpfen noch vergrößert.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben und
nachfolgend am Beispiel der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 bis 3 drei verschiedene als Katamaran ausgebildete Mehrfachrumpfboote in jeweils
einer schematischen Draufsicht,
Fig. 4 bis 4h einen Rumpf der Mehrfachrumpfboote nach Fig. 1 bis 3 in einer schematischen
Seitenansicht sowie verschiedene unterschiedliche Querschnittsdarstellungen,
Fig. 5 den Decksverlauf eines gemäß der Erfindung ausgeführten Rumpfes,
Fig. 6 dem Rumpf nach Fig. 5 in einer Ansicht von unten,
Fig. 7a bis 7n Queransichten einer Rumpfschale des Rumpfes nach Fig. 5,
Fig. 8 die Anordnung von Buchsen in einem Rumpf zur Halterung einer Quertraverse
in einer Detailansicht,
Fig. 9 die Anordnung eines hakenförmigen Halters zur lösbaren Befestigung eines Decks
in einer Detailansicht,
[0008] Das in Fig. 1 dargestellte als Katamaran 20 ausgebildete Mehrfachrumpfboot besteht
aus zwei Rümpfen 1, die mittels einer vorderen Quertraverse 13 und einer hinteren
Quertraverse 14 miteinander verbunden sind. In der vorderen Quertraverse 13 ist eine
Haltebuchse 25 zur Aufnahme eines Mastes vorgesehen. Die den inneren Rumpfseitenflächen
7 zugewandten Endabschnitte 26 der Quer traversen 13, 14 sind in Buchsen eingesteckt,
die in die Rümpfe 1 einlaminiert sind. Eine schematische Darstellung dieser Buchsen
19 ist in Fig. 8 dargestellt. Am Heck 3 der Rümpfe 1 ist jeweils ein Ruder 12 angelenkt.
Im Bereich der Bugspitze 2 ist jeweils eine Öse 36 vorgesehen, die im Zusammenwirken
mit einer weiteren auf dem Rumpf 1 angeordneten Öse 37 zum Verspannen eines nicht
näher dargestellten Mastes dienen.
[0009] Das Deck 24 ist als zweiteilige Plane 29 ausgebildet. Die äußeren Randabschnitte
32 der Planenteile 30, 31 sind an den hakenförmigen Haltern befestigt 23. Die stoßseitigen
Abschnitte 33 der Planenteile 30, 31 sind mittels einer Leine 38 miteinander verspannt.
Hierdurch werden die Rümpfe 1 auf die Endabschnitte 26 der Quertraversen 13, 14 gepreßt,
so daß ohne besondere Schraubverbindungen eine ausreichende Formstabilität des Katamarans
20 gegeben ist. Bei größer dimensionierten Katamaranen ist es möglich, ergänzend zu
den Steckverbindungen mittels der Buchsen 19 die Endabschnitte 26 der Quertraversen
13, 14 mit dem jeweiligen Rumpf 1 zu verriegeln. In diesem Fall sind in den Rümpfen
1 mittels Klappen verschließbare Ausnehmungen vorgesehen, in denen die Schraubverbindungen
zur Befestigung der Quertraversen 13, 14 an dem Rumpf 1 ausgeführt werden.
[0010] Fig. 2 zeigt ein weiteres als Katamaran 21 ausgebildetes Mehrfachrumpfboot. Bei diesem
Katamaran sind die Quertraversen 13, 14 teleskopisch stufenlos verschieblich ausgebildet,
so daß ein Katamaran 21 unterschiedlicher Breite hergestellt werden kann. Hierdurch
ist es möglich, die Segeleigenschaften des Katamarans 21 an verschiedene Windstärken
anzupassen sowie auf Liegeplätzen die Rümpfe 1 möglichst dicht aufeinander zu bewegen,
um hierdurch den Platzbedarf für die Lagerung des Katamarans 21 zu vermindern. Bei
bestimmungsgemäßer Inbetriebnahme des Katamarans 21 können die Quertraversen 13, 14
dann wieder verlängert werden, so daß die Rümpfe 1 wieder einen grös seren Abstand
voneinander erhalten. Hierdurch wird die Stabilität des Katamarans 21 verbessert.
[0011] Das Deck 24 ist als faltbare Platte 35 ausgebildet, die mit den Quertraversen 13,
14 lösbar verbunden ist. Bei größerer Ausführung des Katamarans 21 können in den Rümpfen
1 Stauräume, Aufenthaltsräume und eine Kammer für einen motorischen Antrieb vorgesehen
werden.
[0012] In Fig. 3 ist ein Katamaran 22 schematisch dargestellt, der wahlweise auch als Motorboot
betrieben werden kann. Hierzu ist das Deck 24 durch eine Platte 34 gebildet, die im
mittigen Bereich eine Ausnehmung aufweist. Diese Ausnehmung ist einer Längstraverse
27 zwischen der vordere Quertraverse 13 und der hintere Quertraverse 14 zugeordnet.
In der Längstraverse 27 ist eine Halteeinrichtung 28 angeordnet, an der ein Motor
befestigt werden kann. Mit der Halteeinrichtung 28 ist der nicht näher dargestellte
Motor parallel zu Längsachse des Katamarans 22 verschieblich, so daß der Katamaran
22 stets optimal eingetrimmt werden kann.
[0013] Wie aus Fig. 4 deutlich ersichtlich, weist der Rumpf 1 eines Mehrfachrumpfbootes
gemäß der Erfindung eine lang gestreckte Form auf, die sich von der Bugspitze 2 nach
achtern bis zu dem Heck 3 erstreckt. Der Rumpf 1 besteht aus einem als Auftriebskörper
ausgestalteten langgestrecken Rumpfkörper 4 unterschiedlicher Querschnittsgestaltung,
wie aus den einzelnen Querschnittsdarstellungen gem. Fig. 4a bis 4h ersichtlich ist.
Unterseitig ist am Rumpfkörper 4 ein Kiel 5 vorgesehen. Der Kiel 5 ist unterseitig
mit einer Mittelflosse 6 versehen. Der eigentliche Rumpfkörper 4 des Rumpfes 1 erstreckt
sich von der Bugspitze 2, die schneidenförmig angedeutet ausgebildet ist nach achtern
uber eine bauchig ausgebildete, etwa im mittleren Rumpfdrittel 17 liegende Rumpfstelle
1D größter Höhe und Breite mit hierauf folgenden abneh menden Querschnitten bis zu
einer in vertikaler Erstreckung eingeschnürten, im hinteren Rumpfdrittel 18 liegenden
Rumpfstelle 1 H, die das Heck 3 bildet.
[0014] Soweit hier nicht näher beschrieben, ist die jeweilige konstruktive und dimensionsmäßige
Ausgestaltung der einzelnen Stellen des Rumpfes 1 sowie des gesamten Rumpfverlaufes
deutlich aus den Fig. 4 bis 7n ersichtlich, auf die ausdrücklich Bezug genommen wird.
[0015] Der äußere Konturenverlauf des Rumpfkörpers 4 ist nicht nur durch die spezielle Querschnittsgestaltung
(Fig. 4a bis 4h) geprägt, sondern auch durch den Konturenverlauf im Bereich der oberseitigen
Decksfläche 8, der beiderseitigen Rumpfseitenflächen 7, 9 sowie der unteren Begrenzungskante
10 des Rumpfkörpers 4, die den Übergang zwischen dem Rumpfkörper 4 und dem Kiel 5
bildet. Vorne und hinten weist der Rumpf 1 einen im wesentlichen gleichen Aufbau auf.
[0016] Die Decksfläche 8 des Rumpfes 1 fällt von dem den Mittelabschnitt des Rumpfes 1
bildenden mittleren Rumpfdrittel 17 zur Bugspitze 2 und zum Heck 3 ab und ist seitlich
gewölbt ausgeformt. Hierdurch wird ein guter Wasserablauf von der Bugspitze 2 bis
zum Heck 3 gewährleistet und ein Eintauchen des Bugs verhindert. Die beiden Rumpfseitenflächen
7, 9, die sich von der Deckfläche 8 nach unten bis zur unteren Begrenzungskante 10
des Rumpfkörpers 4 erstrecken, verlaufen von oben nach unten im Bereich des vorderen
und hinteren Rumpfdrittels 16, 18 abschnittsweise etwa eben, jedoch leicht konvex
gekrummt, wobei der jeweils spezielle Verlauf aus den einzelnen Querschnittsdarstellungen
(Fig. 4a bis 4h) gemäß Fig. 4 ersichtlich ist.
[0017] Die untere Begrenzungskante 10 des Rumpfkörpers 4 verläuft mit Ausnahme des Bereichs
der Bugspitze 2 und des Hecks 3 horizontal und parallel zur Decksfläche 8 im mittleren
Rumpfdrittel 17. Die hierdurch definierte Höhe des Rumpfkörpers 4 nimmt von vorn nach
achtern bis zu der Rumpfstelle 1 D größter Höhe und Breite zu und danach nach achtern
wieder ab.
[0018] Die hierdurch aufgrund der Ausgestaltung der Deckfläche 8, der beiden Rumpfseitenflächen
7, 9 sowie der unteren Begrenzungskante 10 vorgegebene unterschiedliche Querschnittsausgestaltung
des Rumpfkörpers 4 ist deutlich den einzelnen Querschnittsdarstellungen gem. Fig.
4a bis 4h zu entnehmen. Der Querschnitt des Rumpfkörpers 4 ist derart ausgestaltet,
daß seine Dicke horizontal von vorn nach hinten etwa im decksnahen Bereich sowie auch
auf mittlerer Höhe kontinuierlich bis zu der Rumpfstelle 1 D größter Höhe und Breite
zunimmt und sich danach wieder kontinuierlich bis zum Heck 3 verringert. Vorzugsweise
ist die Ausgestaltung hierbei derart, daß sich die Dicke des Rumpfkörpers 4 von der
Rumpfstelle 1 D größter Höhe und Breite bis zum Heckteil 3 auf weniger als 1/3 der
größten Rumpfbreite verringert. Demgegenuber ist das Ausmaß der Zunahme der Querschnittsfläche
bzw. der Dicke des Rumpfkörpers 4 im Bereich der Querschnitte 1 A bis 1 D größer als
das Ausmaß der Abnahme der jeweiligen Querschnittsfläche bzw. Dicke des Rumpfkörpers
4 im Bereich der Querschnitte 1 D bis 1 H.
[0019] Im Bereich der in Fig. 4 gestrichelt angedeuteten Wasserlinie 11 herrscht grundsätzlich
die gleiche oder ähnliche Rumpfquerschnittsausgestaltung wie im decksnahen Bereich
sowie auf halber Rumpfhöhe vor, allerdings mit dem Unterschied, daß die jeweiligen
Dimensionen anders sind. Die Querschnittsausbildung des Rumpfes 1 ist so, daß im Bereich
des Segelschwerpunktes ein größtmöglicher Auftrieb erzielt wird. Im Kielbereich schließlich
liegt die brei teste bzw. dickste Rumpfstelle im mittleren Rumpfdrittel 17, wobei
diese breiteste Rumpfstelle von dort aus nach achtern stark abnimmt bis zur jeweiligen
unteren Begrenzungskante 10 des Rumpfkörpers 4. An dieser unteren Begrenzungskante
10 erfolgt ein nahtloser Übergang in den Kiel 5, wobei außerdem an der im hinteren
Rumpfdrittel 18 liegenden Übergangsstelle zwischen Rumpfkörper 4 und Kiel 5 die jeweilige
Breite des Rumpfkörpers 4 etwa der Breite des Kieles 5 entspricht. Die schneidenförmige
Bugspitze 2 am vorderen Ende des Rumpfkörpers 4 fällt von oben nach unten flach bzw.
eben ab und geht unterseitig in den Kiel 5 über. Der Kiel 5 erstreckt sich von der
Bugspitze 2 über die Mittelflosse 6 zum Heck 3 gleichmäßiger Dicke. Am Heck 3 ist
ein Ruder 12 angelenkt, daß in der üblichen Weise angeströmt wird. Die Abschlußkante
des Hecks 3 ist um etwa 5 Grad nach innen eingezogen, um dadurch einen zu hohen Ruderdruck
zu vermeiden.
[0020] Die Mittelflosse 6, die im Bereich der Rumpfstelle 1 D größter Höhe und Breite angeordnet
ist, liegt somit in vorteilhafter Weise unter dem Segelschwerpunkt und gewährleistet
dadurch, daß keine Lee-und Luvgierigkeit auftritt.
[0021] Die geometrischen Verhältnisse am Rumpf 1 werden am Beispiel eines ausgeführten Rumpfes
1 in den Fig. 5 bis 7n dargestellt. Die Gesamtlänge des Rumpfes 1 beträgt 450 cm.
Er ist aus zwei Rumpfschalen 48 zusammengesetzt, die miteinander verklebt werden.
Die auf der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Maße der verschiedenen Abschnitte des
Rumpfes verdeutlichen dessen Kontur.

[0022] Die in der Zeichnung deutlich dargestellte und vorstehend im Einzelnen beschriebene
Ausbildung des Rumpfes erlaubt eine unterschiedliche beliebige Mastanordnung im vorderen,
mittleren oder letzten Rumpfdrittel 16, 17, 18 und ermöglicht auch eine unterschiedliche
Segelausbildung, ohne ein Schwert vorsehen zu müssen. Der beschriebene Rumpf 1 ist
außerordentlich kentersicher aufgrund seiner tiefen Schwerpunktlage bewirkt kein Unterschneiden,
und einem gleichmäßigen Strömungsverlauf an der gesamten Rumpflänge.
[0023] Der Halter 23 zur Befestigung des Decks 24 ist in Fig. 9 schematisch dargestellt.
Er besteht aus einem Haken 41, der an eine Grundplatte 42 angeformt ist. Die Grundplatte
42 ist der Form der äußeren Rumpfseitenfläche 9 eines Rumpfes 1 im oberen Rumpfdrittel
angepaßt. Der Halter 23 ist mittels Schraubverbindungen mit dem Rumpf 1 verbunden.
[0024] Es ist möglich, an der vorderen Quertraverse 13 einen Brückenaufbau vorzusehen, der
sowohl zur Halterung eines Mastes dient wie auch einen verschließbaren Stauraum aufweisen
kann. Wie in Fig. 2 dargestellt kann auch vor und hinter dem Deck 24 zusätzlich jeweils
ein Fangnetz 39 vorgesehen werden.
1. Mehrfachrumpfboot, insbesondere Katamaran oder Trimaran, das als Auftriebskörper
ausgestaltete langgestreckte Rümpfe unterschiedlicher Querschnittsgestaltung aufweist,
deren Dicke in Horizontalrichtung von vorn nach achtern kontinuierlich bis zu einer
Rumpfstelle größter Höhe sowie Breite zunimmt und sich hiervon wieder kontinuierlich
bis zum Heckteil verringert, wobei das vordere Rumpfende eine schneidenförmig ausgebildete
Bugspitze besitzt und die Decksfläche seitlich stärker gewölbt ausgebildet ist, und
bei dem die Rümpfe mittels Quertraversen miteinander verbunden sind und zwischen den
Rümpfen ein Deck angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Rumpf (1) aus einem
Rumpfkörper (4) besteht, dessen unterseitiger Kiel (5) sich mit weitgehend gleichbleibender
Dicke von der Bugspitze (2) bis zum Heck (3) erstreckt und im Bereich des mittleren
Rumpfdrittels (17) mit einer Mittelflosse (6) versehen ist, dessen Decksfläche (8)
in Rumpflängsrichtung im mittleren Rumpfabschnitt (17) horizontal ausgebildet ist
und zur Bugspitze (2) und zum Heck (3) zur Wasserlinie (11) abfallend gewölbt ist,
dessen Rumpfseitenflächen (7, 9) von der Bugspitze (2) bis zum Heck (3) eine unterschiedliche
Krümmung derart aufweisen, daß im vertikalen Querschnitt die stark gewölbte Decksfläche
(8) sich etwa über den Bereich des oberen horizontalen Rumpfdrittels (45) erstreckt
und hieran im horizontalen mittleren Rumpfdrittel (46) ein Flächenabschnitt anschließt,
der im Vergleich zur Decksfläche (8) etwa eben jedoch leicht konvex gekrümmt ist
und dessen Krümmung in den einzelnen Querschnitten von der Bugspitze (2) bis zum
Heck (3) variiert und der im horizontalen unteren Rumpfdrittel (47) in einen stark
gewölbten Flächenabschnitt übergeht, der sich bis zum Kiel (5) erstreckt, wobei die
dickste Rumpfstelle im mittleren Rumpfdrittel (17) des Rumpfes (1) liegt und von
dort nach achtern innerhalb des hinteren Rumpfdrittels (18) stark abnimmt bis zu jeweils
einer Übergangslinie (10) zwischen Rumpfkörper (4) und Kiel (5), daß ferner im oberen
horizontalen Rumpfdrittel (45) in die eine Rumpfseitenfläche (7) Buchsen (19) als
Steckverbinder für die Quertraversen (13, 14) eingesetzt und auf der anderen Rumpfseitenfläche
(9) Haltemittel zur lösbaren Befestigung des Decks (24) angeordnet sind.
2. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Dicke
des Rumpfkörpers (4) von der Rumpfstelle (1 D) größter Höhe und Breite bis zum Heck
(3) auf weniger als ein Drittel der größten Rumpfbreite verringert.
3. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke
des Rumpfkörpers (4) im Wasserlinienbereich von der Rumpfstelle (1 D) größter Höhe
und Breite bis nach achtern nur relativ wenig abnimmt.
4. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die breiteste
Rumpfstelle im Bereich der Wasserlinie befindet.
5. Mehrfachrumpfboot nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
daß die untere Begrenzungskante (10) des Rumpfes (1) mit Ausnahme des Bereichs der
Bugspitze (2) und des Hecks (3) horizontal und parallel zur Decksfläche (8) im mittleren
Rumpfabschnitt (17) verläuft.
6. Mehrfachrumpfboot nach enem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das vordere Ende des Rumpfes (1) von oben nach unten flach bzw. eben abfällt sowie
unterseitig in den Kiel (5) übergeht.
7. Mehrfachrumpfboot nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittelflosse (6) an der Rumpfstelle (1 D) größter Höhe und Breite angeordnet
ist und unterhalb des Segelschwerpunktes liegt.
8. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Quertraversen
(13, 14) teleskopisch stufenlos verschieblich sind.
9. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere und
hintere Quertraverse (13, 14) mittels einer Längstraverse (27) miteinander verbunden
sind und daß in der Längstraverse (27) eine Halteeinrichtung (28) für einen Motor
verschieblich gelagert ist.
10. Mehrfachrumpfboot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel
für das als Plane (29) oder Platte (43) ausbildbare Deck (24) als hakenförmige Halter
(23) ausgebildet sind.