(19)
(11) EP 0 255 986 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.02.1988  Patentblatt  1988/07

(21) Anmeldenummer: 87730091.3

(22) Anmeldetag:  05.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 19/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 06.08.1986 DE 3626550

(71) Anmelder: Zeiss Ikon AG
D-7000 Stuttgart 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Krühn, Jürgen
    D-1000 Berlin 45 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schloss-Schlüsselkombination


    (57) Die Erfindung betrifft eine Schloß-Schlüsselkombination mit einer Profilierung der Seitenflächen des Schlüssels. Um die Ersatzbeschaffung von Schlüsselkopien zu erschweren, wird vorgeschlagen, daß die Profilierung (1, 2) unter einem von 0° verschiedenen Winkel (α) zum Schlüsselrücken verläuft.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schloß-Schlüsselkombination mit einer Profilierung der Seitenflächen des Schlüssels.

    [0002] Das Anfertigen von Schlüsselduplikaten aus Rohlingen, die nicht vom Hersteller des Schloß-Schlüsselsystems der Ursprungslieferung stammen, macht die kontrollierte Ersatzbeschaffung von Schlüsselkopien unmöglich. Die Schlüsselkopien können bei dem Vorhandensein von geeigneten Schlüsselrohlingen auf konventionellen Kopiermaschinen gefertigt werden.

    [0003] Für eine genaue Fertigung der Kerbentiefen wird dabei der Schlüsselrücken als Bezugskante verwendet.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ersatzbe­schaffung von Schlüsselkopien zu erschweren.

    [0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Profilierung unter einem von 0° verschiedenen Winkel zum Schlüsselrücken verläuft.

    [0006] Die erfindungsgemäße Profilierung ist also nicht, wie allgemein üblich - parallel zum Schlüsselrücken ausgebildet, sondern unter einem Winkel, der vorzugsweise zwischen 5 und 10° liegt.

    [0007] Durch diese Ausbildung der Profilierung wird die unkon­trollierte Ersatzbeschaffung von Schlüsselduplikaten wesentlich erhöht, und zwar - insbesondere bei der Einzelanfertigung bei nicht vorhandenem Rohling durch den zusätzlich zu berücksichtigenden Freiheitsgrad der Winkelanordnung.

    [0008] Zusätzlich besteht die Möglichkeit, im Bereich des Schlüsselrückens bzw. mit diesem zusammen wirkend "Schikanen" im Schloßzylinder vorzusehen, also eine Art zusätzlicher Codierung.

    [0009] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Dabei zeigt:

    Figur 1 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Schlüssel in einem schematisch im Schnitt dargestellten Schloßzylinder,

    Fig. 2 und 4 Einzelheiten der Profilierung,

    Figur 3 eine besondere Ausführung des Zylinderkernes,

    Figur 5 Schnitt durch einen Schloßzylinder ohne Schlüssel, mit Stiftzuhaltungen und Feldern oder Vorsprüngen und

    Figur 6 Schlüssel mit Aussparung, welche das Unterfahren der Felder oder Vorsprünge ermöglicht.



    [0010] In der Figur 1 ist mit 13 das Zylindergehäuse und mit 14 der Zylinder­kern angedeutet.

    [0011] Der Schlüssel 15 weist erfindungsgemäß eine Profilierung 1 auf, die unter einem Winkel α zum Schlüsselrücken 16 verläuft. Der Schlüssel 15 wird, wie üblich, in den Schlüsselkanal des Zylinderkernes 14 eingeführt, wobei er aber eine Bewegung schräg nach oben ausführt. Diese Bewegung wird aber - je nach Winkel - vom Betätiger kaum bemerkt werden. Die Profilierung und die Schlüsselkerben wirken mit den üblichen Abtastein­richtungen zusammen, wobei in der Figur 1 lediglich die Zuhaltungen 17 angedeutet sind.

    [0012] Die Bewegung des Schlüssels schräg nach oben ermöglicht es, weitere Sicherungen vorzusehen, und zwar sogenannte Schikanen. Hierzu ist der Schlüsselrücken 16 in geeigneter Weise bereichsweise ausgespurt und wirkt mit Feldern oder Vorsprüngen 6-8 am Zylinderkern 14 zusammen. Diese Felder oder Vorsprünge 6 bis 8 wirken als Art Anschläge, die beim Einführen des Schlüssels in den Schlüsselkanal unterfahren werden. Nur ein Schlüssel, dessen Rücken auf die Anordnung dieser Felder oder Vorsprünge abgestimmt ist, kann vollständig in den Schlüsselkanal eingeführt werden.

    [0013] Um zu vermeiden, daß auch ein generell abgeschliffener Schlüsselrücken ein vollständiges Einführen des Schlüssels und evt. eine Schließung zuläßt (vorausge­setzt das Duplikat entspricht sonst dem Original), können im Zylinderkern - wie in Figur 3 gezeigt - Senkungen vorgesehen sein. Ein Teil dieser wird entsprechend der Codierung von den Feldern oder Vorsprüngen 6-8 ausgefüllt, während die übrigen frei bleiben, so daß bei Drehung des Zylinderkernes Stifte, z.B. Gehäusestifte, in die Senkungen einfallen können. Auf diese Weise kann eine weitere Drehung verhindert werden. Selbstverständlich ist es möglich, die Senkungen so auszubilden, daß noch eine Rückdrehung erfolgen kann.

    [0014] In Figur 4 ist angedeutet, daß die Profilierung 2 auch bogenförmig - also mit sich änderndem Winkel verlaufen kann.

    [0015] Es sei abschließend noch erwähnt, daß es zweckmäßig ist, die erfindungsgemäße Profilierung erst an der Schlüsselspitze beginnen zu lassen, um scharfe Kanten am Schlüsselrücken zu vermeiden.


    Ansprüche

    1. Schloß-Schlüsselkombination mit einer Profilierung der Seitenflächen des Schlüssels,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Profilierung (1; 2) unter einem von 0° verschiedenen Winkel (α) zum Schlüsselrücken verläuft.
     
    2. Schloß-Schlüsselkombination nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Profilierung (2) unter einem sich ändernden Winkel z.B. bogenförmig verläuft.
     
    3. Schloß-Schlüsselkombination nach einem der Ansprüche 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß am Schlüsselrücken mindestens eine Ausnehmung (4) angeordnet ist, die mit entsprechenden zylinderkernseitigen Feldern oder Vorsprüngen (6-8) derart zusammenwirkt, daß diese beim Einführen des Schlüssels in den Zylnder unterfahren werden und ein passender Schlüssel vollständig in den Schlüsselkanal (9) einführbar ist.
     
    4. Schloß-Schlüsselkombination nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Zylinderkern (10) in dem Bereich, der dem Schlüsselrücken (11) zugewandt ist, Senkungen (12) aufweist, von denen ein Teil durch die Felder oder Vorsprünge (6-8) ausfüllbar ist, während in die frei gebliebenen Senkungen bei Drehung des Kernes mit einem am Schlüsselrücken generell abgefeilten Schlüssel Stifte einfallen können.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht