[0001] Die Erfindung betrifft einen Bagger, insbesondere einen selbstfahrenden, hydraulischen
Universal-Kleinbagger für Erdarbeiten, zum Verlegen von Versorungsleitungen, Ausheben
von Gräben, Fundamentlöchern usw., mit vorzugsweise über eine Dreheinrichtung an einem
Fahrgestell angeordneten Baggerarm, mit Steuer- und Antriebseinrichtungen, sowie mit
mindesten seinem an den Enden einer Achse abgestützten Räderpaar.
[0002] Bagger der vorgenannten Art sind allgemein bekannt und werden für die verschiedensten
Arbeiten bei unterschiedlichsten Umgebungsbedingungen eingesetzt. Selbst relativ kleine
Bagger, sogenannte Universal-Kleinbagger, müssen dabei erhebliche Reißkräfte und Losbrechkräfte
aufbringen, was von der Motorisierungseite her an sich keine Schwierigkeiten bereitet.
Jedoch ist es insbesondere bei bestimmten Bodenbeschaffenheiten, beispielsweise beim
Arbeiten auf harten Flächen, wie beispielsweise Beton, Asphalt, usw., schwierig, die
bekannten Bagger örtlich ausreichend zu fixieren, so daß sie die an sich zur Verfügung
stehenden Kräfte auch voll einsetzen können. Zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen,
beispielsweise mit ausfahrbaren Stützen, bringen nur teilweisen Erfolg. Andererseits
ist es der Wunsch der Anwender, daß die Bagger auch voll geländegängig sind, d. h.
daß sie auch auf beispielsweise weniger festen Böden arbeiten können und dabei möglichst
nicht zu tief einsinken, d. h. die Auflagepressung des Baggers sollte möglichst gering
sein. Es versteht sich, daß auch der Schwenkpunkt des Baggers möglichst tief liegen
soll und daß vor allem der Baggerarmdrehpunkt so tief wie möglich angeordnet werden
soll. Wendigkeit, Schnelligkeit und kompakte Bauweise bei geringem Raumbedürfnis sind
ebenfalls bedeutende anwenderseitig geforderte Voraussetzungen. Mit den bisher bekannten
Baggern konnten diese Forderungen nur teilweise realisiert werden. Der Grund hierfür
liegt zum einen darin, daß möglichst hohe Räder benötigt werden, um den Bagger ausreichend
geländegängig zu machen, d. h'. daß er auch über unebene Böden mit Vertiefungen und
Löchern fahren kann, ohne aufzusetzen. Andererseits wird automatisch mit der Erfüllung
dieser Forderung der Schwerpunkt des Baggers und insbesondere der Baggerarmdrehpunkt
höher verlegt, sofern eine 360°-Drehung eines den Baggerarm aufnehmenden Aufbaus erwünscht
ist. Im anderen Fall ist mit dem Größerwerden der Räder eine Reduzierung der Wendigkeit
des Aufbaus verbunden.
[0003] Von diesen mehr oder weniger bei allen bekannten Baggern anzutreffenden Nachteilen
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Bagger, insbesondere
selbstfahrende hydraulische Universal-Kleinbagger, so zu verbessern, daß im Baggerbetrieb,
verglichen mit den bekannten Baggern, eine erhöhte Standfestigkeit erreicht wird und
daß dabei unter Beibehaltung einer 360°-Drehung des Baggerarms bzw. der Aufbauten
der Baggerschwerpunkt und der Baggerarmdrehpunkt niedriger gelegt werden können, als
dies bei vergleichbaren bekannten Baggern der Fall ist und wobei eine gute Weichbodeneignung,
d. h. eine hohe Einsinksicherheit, erreicht werden soll. Darüberhinaus soll beim Transport,
d. h. im normalen Fahrbetrieb des Baggers, die Schnelligkeit trotzdem nicht geringer
als bei vergleichbaren Baggern sein und eine gute Rangierfähigkeit und eine Punktwendigkeit
um die eigene Achse möglich sein.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß jedes Rad mit mindestens einer Achse
um eine parallel zur Baggerlängsachse seitlich abkippbar und in der aufgerichteten
Stellung stabilisierbar, kippbar verbunden ist.
[0005] Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, während des Baggerbetriebs, insbesondere
dann, wenn der Bagger auf weichen Böden oder auf empfindlichen Böden, wie Ziergras,
arbeitet, oder wenn besonders hohe Reißkräfte oder Losbrechkräfte aufgebracht werden
sollen oder wenn beispielsweise beim Ausheben eines tiefen Grabens trotz eines besonders
tiefen Baggerarmdrehpunkts und großer Räder eine 360°-Drehbarkeit des Aufbaus erforderlich
ist, die Räder, vorzugsweise alle vorhandenen Räder, von ihrer senkrechten Normalstellung
seitlich nach außen abzukippen, so daß die Außenseite der Räder in Bodenkontakt kommt.
Durch diese Maßnahme wird automatisch die Höhe des Baggers von Anfang an niedrig,
d.h. das Baggerchassis liegt tiefer, wodurch auch der Baggerschwerpunkt tiefer zu___liegen
kommt und somit ein Kippen beispielsweise auf schrägem Gelände, vermeidbar ist. Durch
das vorzugsweise seitliche Wegkippen der Räder wird auch der Baggerarmdrehpunkt tiefer
legbar, so daß bei gleichen voraussetzungen tiefere Löcher oder Gräben gezogen werden
können und dennoch kann der Baggerarm eine 360°-Drehung ausführen. Durch das Abkippen
der Räder wird zusätzlich eine Vergrößerung der Bodenauflagehaftung erreicht, dennochwird
bei gleichem Baggergewicht die Auflagepressung, d.h. die Pressung des Bodens pro Flächeneinheit
verringert. Zusätzlich wird durch die Erhöhung der Bodenauflagehaftung die von dem
Bagger aufbringbare Reißkraft und Losbrechkraft erhöht. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Baggers besteht darin, daß eine ausreichende Schnelligkeit des Baggers von Einsatzort
zu Einsatzort erreicht wird, denn die Räder können ausreichend groß gemacht werden,
was sich für den Baggertransport erkennbar günstig auswirkt. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil ist das geringere Raumbedürfnis, was beispielsweise vorteilhaft bei Arbeiten
im Tunnel oder unter Brücken ist. Sollten dennoch trotz abgekippter Räder die Bodenauflagekräfte
beispielsweise für extreme Reißarbeiten nicht ausreichen, so ist es möglich, bei dem
erfindungsgemäßen Bagger zusätzlich Stützen und/oder ein Planierschild einzusetzen.
Der Erfindungsgegenstand hinterläßt wesentlich weniger Spuren im Vergleich zu den
bekannten Baggern, weil er größere und dafür ggf. schmälere Räder aufweisen kann.
[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung der übergeordneten, erfindungsgemäßen Maßnahmen besteht
darin, daß die Radaufhängung jeweils mit mindestens einem verschieblichen Achsverlängerungsstück
verbunden ist, das seinerseits im Baggerfahr- bzw. Transportbetrieb in einer eingezogenen
achsnahen Position und im Baggerbetrieb in einer ausgezogenen oder ausgeschobenen
achsfernen Position fixiert ist, wobei beim Ausfahren des Achsverlängerungsstückes
jedes an ihm abgestützte Rad von der senkrechten Normal- bzw. Fahrstellung nach außen
kippt und das Rad jeweils mit seiner Außenseite in Bodenberührung kommt.
[0007] Eine vorteilhafte konstruktive Ausführungsform der im Rahmen der Erfindung verwendbaren
Achsen besteht darin, daß letztere als Hohlrohre ausgebildet sind, in denen seitlich
jeweils die Achsverlängerungsstücke herausragen und verschieblich sind. Hierbei wird
zweckmäßigerweise für die Betätigung bzw. Verschiebung der Achsverlängerungsstücke
ein Zylinder, vorzugsweise ein Hydraulikzylinder verwendet. Dieser kann wiederum ebenfalls
in der hohlen Achse angeordnet werden, wodurch dieser vor Verschmutzung und Beschädigung
geschützt ist. Wenn der Bagger an Hanglagen oder beispielsweise in Gräben mit seitlichen
Schrägen eingesetzt wird, ist es nicht erforderlich, die Räder um volle 90° zur Seite
hin umzulegen.
[0008] Weiter ist es vorteilhaft, eine am Chassis befestigte rolle vozusehen, um gezielt
und sicher das Aufstellen der Räder zu bewerkstelligen.
[0009] Um den Bagger schnell und straßens'chonend von einem Einsatzort zum anderen, beispielsweise
durch eine Zugmaschine oder durch einen Eigenantrieb, bewegen zu können, sollten die
Räder gummibereift sein.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im einzelnen beschrieben,
wobei Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen wird.
[0011] In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 ein mit Einzelradaufhängungen versehenes Chassis eines erfindungsgemäßen Baggers
in der Fahrstellung,
Figur 2 die Anordnung gemäß Figur 1 bei Baggerbetrieb,
Figur 3 eine teilweise geschnittene, schematische Seitenansicht des gesamten Baggers
mit der Figur 1 entsprechender Radstellung,
Figur 4 eine teilweise geschnittene, schematische Seitenansicht des Baggers mit der
Figur 2 entsprechender Radstellung,
Figur 5 ein mit spurparallelen Doppelradaufhängungen versehenes Baggerchassis in Figur
2 entsprechender Darstellung und
Figur 6 eine schematische Draufsicht von unten auf ein mit zwei spurparallelen Doppelradaufhängungen
versehenes Baggerchassis in der Fahrstellung.
[0012] Der den Figuren 1 bis 6 zugrundeliegende Bagger ist vorzugsweise ein hydraulischer,
selbstfahrender Universal-Kleinbagger, der sich für die eingangs angeführten Arbeiten
besonders eignet. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Universal-Kleinbagger
beschränkt, sondern kann mit Vorteil auch bei allen anderen bekannten Baggerformen
eingesetzt werden. Figur 1 zeigt von dem hier im einzelnen beschriebenen Bagger 1
das Fahrgestell bzw. das Chassis 2. Dieses umfaßt ein vorderes und ein hinteres Räderpaar
3 bzw. 4. Die Räder 3 bzw. 4 sind hier einzeln auf zugeordneten backenförmigen Radaufhängungen
10 aufgenommen und jeweils beider seits von parallel zueinander an dem Chassis 2 befestigten
Achsen 5, 6 angeordnet. Etwa in der Mitte des Chassis ist ein Drehzapfen bzw. eine
Säule 7 zur Aufnahme der Aufbauten bzw. des Turmes angedeutet.
[0013] Erfindungsgemäß sind die Räder 3, 4 nicht in üblicher Weise starr an den jeweiligen
Achsen 5 bzw. 6 angebracht, sondern kippbar. Bei der in Figur 1 dargestellten Normalstellung
können alle Räder 3, 4 in üblicher Weise rotieren, so daß der Bagger 1 bewegbar ist.
Für den Baggerbetrieb jedoch werden die Räder 3, 4 seitlich abgekippt, wie Figur 2
erkennen läßt.
[0014] Im Falle eines mechanischen Antriebs der Räder erfolgt ein Abkuppeln des Antriebs
vor oder während des Kippvorganges. Vorzugsweise können aber, wie Figuren 3 und 4
zeigen, an den Rädern bzw. Radaufhängungen 10 angeordnete, mitkippende, einzeln steuerbare
Hydraulikmotoren 27 Verwendung finden. Bei der Verwendung von Hydraulikmotoren, die
über flexible Schläuche versorgt werden können, ist das Abkuppeln beim Abkippen nicht
erforderlich. Entweder sind sämtliche Räder oder zwei einander diagonal gegenüberliegende
Räder angetrieben, wodurch sich eine Punktwendung des Baggers erreichen läßt.
[0015] Um das seitliche Abkippen der Räder 3, 4 zu ermöglichen, sind verschiebliche Achsverlängerungsstücke
8 vorgesehen, an denen die Räder 3, 4 in Figur 1 bis 4 einzeln über ihre Radaufhängungen
aufgenommen sind. In jeder Achse 5, 6 sind zwei einander gegenüberliegende Achsverlängerungsstücke
8 gleitend geführt und ragen jeweils an einem Ende aus den Achsen 5, 6 heraus. Die
Achsen 5, 6 besitzen einen rechteckförmigen Hohlquerschnitt. Zur Verdrehsicherung
besitzen die Achsverlängerungsstücke eine hieran angepaßte Querschnittskonfiguration.
An jedem der Achsverlängerungsstücke 8 ist hier beispielsweise über einen Bolzen 9
eine Einzelbefestigung für eines der Räder 3, 4, also eine Radaufhängung 10 schwenkbar
angeordnet.
[0016] Die in Figur 2 dargestellte abgekippte Stellung ermöglicht ein Arbeiten des Baggers
insbesondere auf weichen Böden, da die Auflagefläche durch die Außenseiten der Räder
3, 4 wesentlich erhöht wurde. Erkennbar sind Bodendruck pro Flächeneinheit dadurch
erheblich reduziert, wobei der Schwerpunkt des Baggers und der Baggerarmdrehpunkt
tief liegen, was die in der Beschreibungseinleitung angegebenen Vorteile bewirkt.
Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel können die einzelnen Verlängerungsstücke
8 jeweils mit Hilfe eines Zylinder-Kolbenaggregats 11, 12 aus der in Figur 1 dargestellten
eingezogenen Stellung in die ausgeschobene Stellung gemäß Figur 2 gebracht werden.
Vorzugsweise wird hierfür ein Hydraulikzylinder eingesetzt. Wie aus Figur 3 hervorgeht,
ist dieser vorzugsweise ebenfalls im Inneren der zugeordneten Achse 5 bzw. 6 angeordnet.
Dadurch ist er vor Verschmutzung und Beschädigung geschützt. Die Sicherung des Zylinder-Kolbenaggregats
11, 12 im Inneren der Achsen 5 bzw. 6 und dessen Ansteuerung erfolgt in üblicher Weise.
Bei Verwendung eines einfachen, lose angeordneten Zylinder-Kolbenaggregats sind sowohl
die Kolbenstange 12 als auch der Zylinder 11 über jeweils einen Bolzen 13 mit einem
zugeordneten Achsverlängerungsstück 8 verbunden. Bei Verwendung eines Aggregats mit
zwei einander gegenüberliegenden Kolben in einem Zylinder kann dieser starr angeordnet
sein.
[0017] Wie in Figur 4 gestrichelt dargestellt ist, kann der abgekippte Reifen 3
1 selbst zum Aufstellen zunächst gegen eine Anschlagrolle 16 gezogen und dann unter
Bewerkstelligung einer Abwälzbewegung aufgestellt werden. Wie aus Figuren 3 und 4
hervorgeht, wird die Aufrichtbewegung der Räder einseits durch an den Radaufhängungen
10 befestigte Anschlagstücke in Form von Anschlagschienen 14 begrenzt. Die Anordnung
der Anschlagschienen 14 kann so getroffen sein, daß diese bei der Aufstellung der
Räder 3 bzw. 4 an eine Anschlagrolle 16 anlaufen. Zur verbesserten Fixierung bzw.
Stabilisierung der Räder können diese im aufgestellten Zustand über die Radaufhängung
10 noch an einem weiteren chassisfesten Anschlag 28 anliegen. Dieser befindet sich
oberhalb des Radschwenkpunkts. die Anschlagrolle befindet sich unterhalb hiervon.
[0018] Für das Abkippen sind keine Anschläge erforderlich. Hierfür reicht in der Regel die
Bodenhaftung der Reifen aus. Zum Abkippen werden die Räder 3, 4 durch die Achsverlängerungsstücke
8 einfach nach außen gedrückt. Der Schwenkpunkt der Räder kann tiefer liegen als die
Radmitte. Der Bodenabstand des Radschwenkpunkts ist gleich dem Abstand zur äußeren
Radfläche, die in Bodenkontakt kommt, so daß der Bodenabstand des Chassis 2 gleichbleibt.
Die Radgröße unterliegt hierbei praktisch keiner Beschränkung nach oben. Dennoch kann
bei abgekippten Rädern eine 360
0-Drehung des drehbaren Chassisaufbaus, der der den bei 22 angedeuteten Baggerarm trägt,
ausgeführt werden.
[0019] Am Drehzapfen 7 ist gemäß den Figuren 3 und 4'eine Drehauflage 17 beispielsweise
über einen nicht näher dargestellten Zahnkranz angeordnet. Oberhalb ist ein Steuerturm
18 mit Steuer- und Bedienungshebel 19 angedeutet, die bequem von dem Sitz 20 des Baggers
1 aus erreichbar sind. Außerdem ist an der Drehauflage bzw. an einer darüber angeordneten,
nicht näher bezeichneten Platte über ein Gelenk 21 der Baggerarm 22 befestigt. Durch
das Gelenk 21 kann der Baggerarm 22 vertikal bewegt werden, während die Drehbewegung
um den Zapfen 7 abläuft. Durch eine Zusatzeinrichtung kann der Baggerarm 22 bei der
Anordnung gemäß Figuren 3, 4 auch noch um die zum Zapfen 7 parallele Achse 21a geschwenkt
werden, was eine exakte Bearbeitung der Wände von auszubaggernden Gräben bei neben
dem Graben plaziertem Bagger ermöglicht.
[0020] Wenn während des Baggerbetriebes mit der in Figur 2 dargestellten abgekippten Stellung
der Räder 3, 4 noch eine zusätzliche Erhöhung der Standfestigkeit, beispielsweise
für die Ausführung extremer Reißarbeiten oder Brech- bzw. Schubarbeiten, erreicht
werden soll, so ist es möglich, das an einer Schubstange 23 befestigte Planierschild
24 auf den Boden abzusenken. Zusätzlich können ggf. an dem Chassis 2 des Baggers 1
schwenkbar angeordnete Stützen 25 auf den Boden gebracht werden. Planierschild und
Stützen sind in Figur 3 aus Gründen einer übersichtlichen Darstellung um 90° versetzt
gezeichnet.
[0021] Zur besseren Anpassung an Bodenunebenheiten kann, wie Figuren 1 und 2 erkennen lassen,
eine Achse, z. B. die Achse 6 um einen Bolzen 26 schwenkbar sein. Werden beide Achsen
schwenkbar ausgebildet, sollte eine Sperrung, z. B.hydraulisch., vorgesehen werden,
was auch bei einer verschwenkbaren Achse vorteilhaft ist.
[0022] Der grundsätzliche Aufbau der Anordnung gemäß Figuren 5 und 6 entspricht der Anordrung
gemäß Figuren 1 bis 4. Für gleiche Teile finden daher gliche Bezugszeichen Verwendung.
Es gilt lediglich die Ausnahme, daß die Räder 3, 4 nicht einzeln auf zugeordneten
Radaufhängungen aufgenommen sind. Vielmehr sind die Räder 3, 4 jeder Spur auf einer
gemeinsamen Doppelradafhängung 30 abgestützt, die ihrerseits um eine zur Baggermittellängsachse
parallele Kippachse seitlich abkippbar am Baggerchassis 2 aufgenommen ist. Dieses
besitzt im dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls zwei quer zur Längsrichtung
verlaufende Achsen 5, 6, die beidseitig mit ein-und ausfahrbaren Achsverlängerungsstücken
8 versehen sind. Die auf der jeweils selben Seite angeordneten Achsverlängerungsstücke
8 sind durch in Fahrzeuglängsrichtung fluchtende Bolzen 31 scharnierartig mit jeweils
einer sie überbrückenden Doppelradaufhängung 30 verbunden. Die zweifache Abstützung
der Doppelradaufhängungen 30 und die Überbrückung der Achsen 5, 6 durch die in Längsrichtung
verlaufenden, seitlichen Doppelradaufhängungen 30 ergeben eine hohe Stabilität. Eine
der Achsen 5, 6 kann zur Bewerkstelligung einer guten Geländeanpassung wie bei den
obigen Beispielen um einen in Baggerlängsrichtung verlaufenden Bolzen 26 kippbar sein.
Zur Vermeidung von Zwangskräften besitzen in diesem Fall die in Fahr-zeuglängsrichtung
verlaufenden Bolzen 31 einen entsprechenden Freiheitsgrad.
[0023] Die hier spurweise vorgesehenen Doppelradaufhängungen 30 ermöglichen auch eine antriebsmäßige
Verbindung der hintereinander angeordneten Räder 3, 4 jeder Spur. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die vorderen Räder 3 mittels jeweils eines direkt hiermit
gekuppelten Antriebsmotors in Form eines Hydraulikmotors 27 antreibbar. Die hinteren
Räder 4 sind durch ein Übertragungsgetriebe 32, in Form eines Kettentriebs, antriebsmäßig
mit dem jeweils benachbarten vorderen Rad 3 verbunden. Es ergibt sich daher ein Allradantrieb
und dennoch wird lediglich ein Antriebsmotor pro Spur benötigt, was den Bauaufwand
verkleinert. Zur Aufnahme des jeweils zugeordneten Kettentriebs 32 sind die jeweils
ein Vorderrad und das antriebsmäßig hiermit verbundene Hinterrad aufnehmenden Doppelradaufhängungen
30 als hohle Kastenträger ausgebildet. Dies ermöglicht eine geschützte Unterbringung
der übertragungsgetriebe 32. Die Zugänglichkeit kann durch geeignete Revisionsklappen
oder dergleichen gewährleistet werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
Abtriebswellen der Hydraulikmotoren 27 direkt mit dem jeweils zugeordneten Vorderrad
3 verbunden und mit einem Kettenrad zum Antrieb des zugeordneten Hinterrads 4 versehen.
Die Hydraulikmotoren 27 sind hier dementsprechend koaxial zum jeweils zugeordneten
Vorderrad 3 angeordnet. Es wäre aber auch ohne weiteres denkbar, die beiden Räder
einer Spur in der vorgesehenen Weise durch ein Übertragungsgetriebe in Form eines
Kettentriebs etc. miteinander zu verbinden und das Antriebsdrehmoment außerhalb einer
Radachse in das Übertragungsgetriebe einzuleiten, sofern dies platzmäßig erwünscht
sein sollte.
[0024] Hinsichtlich der Bewerkstelligung der Abkipp- und Aufstellbewegung der Doppelradaufhängungen
30 gilt praktisch dasselbe wie für die Einzelradaufhängungen 10 gemäß Figuren 1 bis
4. Dasselbe gilt für die sichere Stabilisierung der Doppelradaufhängungen 30 in der
Fahrstellung. Hierzu kann das Chassis 2 mit hier nicht näher dargestellten, gegenüber
der Kippachse nach oben bzw. nach unten versetzten Anschlägen der in Figuren 3 und
4 bei 16 bzw. 28 angedeuteten Art versehen sein, an denen die hier kastenförmigen
Doppelradaufhängungen 30 mit ihrer Innenseite zur Anlage kommen. In Figur 5 sind entsprechende
Anlagenocken 33 schematisch angedeutet. Die Betätigung der an den Radaufhängungen
30 angreifenden Achsverlängerungsstücke 8 kann in der im Zusammenhang mit den Figuren
1 bis 4 geschilderten Weise durch im Bereich der Achsen 5 bzw. 6 angeordnete Einzelantriebseinrichtungen
in Form jeweils zugeordneter Zylinder-Kolbenaggregate erfolgen. Die jeweils zwei Achsverlängerungsstücke
8 miteinander verbindenden Doppelradaufhängungen 30 ermöglichen aber auch diesbezüglich
eine Reduzierung der Antriebsaggregate, wie in Figur 6 schematisch angedeutet ist.
[0025] Die Figur 6 zeigt in der rechten Hälfte ein Beispiel mit einem mittig an der zugeordneten
Doppelradaufhängung 30 angreifenden, andererseits am Chassis 2 abgestützten Zylinder-Kolbenaggregat
34. In der linken Hälfte der Figur 6 findet zum Ein- bzw. Ausfahren der Achsverlängerungsstücke
8 ein Rotationsmotor 35, beispielsweise in form eines hydraulischen Rotationskolbenmotors,
Verwendung. Zur Synchronisierung der jeweils paarweise zu betätigenden, an derselben
Radaufhängung angreifenden Achsverlängerungsstücke 8 der beiden Achsen 5, 6 dient
jeweils eine den Abstand zwischen den paarweise betätigbaren Achsverlängerungsstücken
8 überbrückende, achsseitig gelagerte Synchronisierwelle 36, die über aufgekeilte,
den beiden Achsverlängerungsstücken 8 zugeordnete Zahnräder 37 im Eingriff mit auf
die zugeordneten Achsverlängerungsstücke 8 aufgesetzten Zahnstangen 38 ist. Die Zahnräder
37 können zur Vermeidung von Zwangskräften in-folge der hier vorgesehenen Schwenkbarkeit
der Achse 6 bezüglich des Bolzens 26 bombiert ausgeführt sein. Zur Aufnahme der Zahnstangen
38 können die Achsverlängerungsstücke 8 mit kammerförmigen Ausnehmungen versehen sein,
so daß trotz der benötigten Verzahnung eine zuverlässige Längsführung der Achsverlängerungsstücke
8 in der zugehörigen Achse 5, 6 geäwhrleistet ist. Zum Ausgleich einer u. U. möglichen
Verdrillung der Synchronisierwellen 36 können die Zahnstangen 38 justierbar angeordnet
sein.
[0026] Bei der Ausführung gemäß Figur 6 rechts mit einer direkt an der Radaufhängung 30
angreifenden Ausschubeinrichtung in Form des-Zylinder-Kolbenaggregats 34 ist die Synchronisierwelle
36 einfach frei drehbar gelagert. Eine Anordnung dieser Art kann auch bei einzelangetriebenen
Achsverlängerungsstücken 8 etwa der den Figuren 1 bis 4 zugrundeliegenden Art Verwendung
finden, sofern dabei eine mechanische Synchronisierung erwünscht ist. Bei der in Figur
6 links gezeichneten Ausführung wird die Synchronisierwelle 36 mittels des Rotationsmotors
35 direkt angetrieben. Die Synchronisierwelle 36 ist dabei dementsprechend mit dem
am Chassis 2 befestigten Motor 35 antriebsmäßig verbunden, beispielsweise durch den
Rotor hindurchgesteckt und hiermit verkeilt.
[0027] Wie die vorangehenden Ausführungen zeigen, ist das der Erfindung zugrundeliegende
Prinzip nicht nur auf die im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 6 beschriebenen Ausführungsbeispiele
anwendbar. So könnten die Doppelradaufhängungen 30 gemäß Figuren 5 und 6 auch auf
jeweils lediglich einem kippsicher angeordneten Achsverlängerungsstück aufgenommen
sein, so daß sich anstelle der H-förmigen Chassisform eine kreuzförmige Chassisform
ergäbe. Ebenso wäre es denkbar, bei der Ausführung gemäß Figuren 1 bis 4 die Achsverlängerungsstücke
8 paarweise zu synchronisieren und mittels einer gemeinsamen Betätigungseinrichtung
zu verschieben.
1. Bagger, insbesondere selbstfahrender, hydraulischer Universal-Kleinbagger für Erdarbeiten,
zum Verlegen von Versorgungsleitungen, Ausheben von Gräben, Fundamentlöchern und dergleichen,
mit vorzugsweise über eine Dreheinrichtung an einem Fahrgestell angeordnetem Baggerarm
(22), mit Steuer- und Antriebseinrichtungen sowie mit mindestens einem an den Enden
einer Achse (5, 6) abgestützten Räderpaar, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Rad (3
bzw. 4) mit mindestens einer Achse (5 bzw. 6) um eine parallel zur Baggerlängsachse
verlaufende Kippachse seitlich abkippbar und in der aufgerichteten Stellung stabilisierbar
verbunden ist.
2. Bagger n-ach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Chassis (2) des Baggers
mindestens eine vorzugsweise rechteckförmigen Hohlquerschnitt aufweisende Achse (5
bzw. 6) mit zwei den beiden Spuren zugeordneten, ein- und ausschiebbaren, vorzugsweise
entsprechenden Rechteckquerschnitt aufweisenden Achsverlängerungsstücken (8) vorgesehen
ist, die im Baggerfahr-' bzw. Transportbetrieb in einer eingezogenen, achsnahen Position
und im Baggerbetrieb in einer ausgezogenen oder ausgeschobenen, achsfernen Position
gehalten werden, wobei beim Ausfahren jedes Achsverlängerungsstücks (8) jedes an ihm
abgestützte Rad (3 bzw. 4) von der senkrechten-Normal- bzw. Fahrstellung nach außen
kippt, so daß jeweils die Außenseite des Rads (3 bzw. 4) in Bodenberührung kommt.
3. Bagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an
jedem Achsverlängerungsstück (8) der vorzugsweise vorgesehenen zwei Achsen (5, 6)
jeweils ein zugeordnetes Rad (3 bzw. 4) einzeln kippbar aufgenommen ist, wobei vorzugsweise
an den äußeren Enden jedes Achsverlängerungsstücks (8) jeweils über einen in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufenden Bolzen (9) eine jeweils ein Rad (3 bzw. 4) aufnehmende, backenförmige,
um etwa 90° nach außen schwenkbare Einzelradaufhängung (10) gelagert ist.
4. Bagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Räder (3 bzw. 4) spurpaarweise an jeweils einer gemeinsamen Doppelradaufhängung
(30) abgestützt sind, die an mindestens einem zugeordneten Achsverlängerungsstück
(8) vorzugsweise an jeweils zwei synchron bewegbaren Achsverlängerungsstücken (8)
paralleler Achsen (5, 6) um einen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Bolzen (31)
kippbar aufgenommen ist.
5. Bagger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die an jeweils einer Doppelradaufhängung
(30) angreifenden Achsverlängerungsstücke (8) mit jeweils einer Zahnstange (38) versehen
und spurpaarweise durch eine hiermit zusammenwirkende Zahnräder (38) tragende Synchronisierwelle
(36) antriebsmäßig miteinander verbunden sind, der mindestens eine Antriebseinrichtung
(34 bzw. 35) zugeordnet ist.
6. Bagger nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß/wenigstens zwei der vorzugsweise gummibereiften Räder (3, 4),-vorzugsweise zwei
diagonal einander gegenüberliegende Räder (3, 4) mit auf diese bzw. auf die zugeordneten
Radaufhängungen (10 bzw. 3=) aufgesetzten, vorzugsweise als Hydraulikmotoren ausgebildeten
Antriebseinrichtungen (27) versehen sind.
7. Bagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils zwei Räder (3, 4) aufnehmenden Doppelradaufhängungen (30) als Kastenträger
ausgebildet sind, in denen jeweils ein mit einer Antriebseinrichtung (27) zusammenwirkendes,
als Kettentrieb ausgebildetes Übertragungsgetriebe (32) aufgenommen ist, durch das
die beiden zugeordneten Räder (3, 4) antriebsmäßig miteinander verbunden sind.
8. Bagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß einander gegenüberliegende Achsverlängerungsstücke (8) durch mindestens ein, vorzugsweise
in der zugeordneten Achse (5, 6) positioniertes Zylinder-Kolbenaggregat (11,. 12)
verschiebbar sind.
9. Bagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufstellbewegung der Räder (3, 4) durch mindestens einen radaufhängungsseitigen, vorzugsweise
zwei radaufhängungsseitige, an jeweils einem chassis- bzw. achsseitigen Gegenanschlag
(16 bzw. 28) zur Anlage bringbaren Anschlag bzw. bringbare Anschläge (14 bzw. 33)
begrenzt ist.
10. Bagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Radaufhängung (10 bzw. 30) mindestens eine chassisfeste Rolle zugeordnet ist, an der
mindestens ein zugeordnetes Rad (3 bzw. 4) bzw. ein an der Radaufhängung befestigter
Anschlag (14) beim Aufstellvorgang aufläuft.
11. Bagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Achse (6) um einen vorzugsweise in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Bolzen
(26) kippbar am Chassis (2) aufgenommen ist und daß vorzugsweise wenigstens eine kippbare
Achse (6) mittels einer vorzugsweise hydraulischen Sperre blockierbar ist.
12. Bagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kippachse (Bolzen 9 bzw. 31) der Räder (3, 4) bzw. der diese aufnehmenden Radaufhängungen
(10, 30) tiefer als der Radmittelpunkt liegt und einen Bodenabstand aufweist, der
etwa gleich dem Abstand zwischen den äußeren Seiten der Räder (3, 4), die im gekippten
Zustand in Bodenauflage kommen und der Kippachse ist, so daß das Chassis (2) in gekipptem
und nichtgekipptem Zustand der Räder (3, 4) etwa die gleiche horizontale Höhe aufweist.