(19)
(11) EP 0 256 249 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.02.1988  Patentblatt  1988/08

(21) Anmeldenummer: 87108772.2

(22) Anmeldetag:  19.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B24B 3/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 09.08.1986 DE 3627012

(71) Anmelder:
  • Reiling, Reinhold
    D-75203 Königsbach-Stein (DE)
  • Reiling, Karl
    D-75203 Königsbach-Stein (DE)

(72) Erfinder:
  • Reiling, Reinhold
    D-75203 Königsbach-Stein (DE)
  • Reiling, Karl
    D-75203 Königsbach-Stein (DE)

(74) Vertreter: Hubbuch, Helmut, Dipl.-Ing et al
Patentanwälte Dr. Rudolf Bauer Dipl.-Ing. Helmut Hubbuch Dipl.-Phys. Ulrich Twelmeier Westliche Karl-Friedrich-Strasse 29-31
D-75172 Pforzheim
D-75172 Pforzheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Schleifen der Schneiden von Bohrern


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schleifen der Schneiden von Bohrern bestehend aus einer verschieb- und/oder drehbaren Grundplatte (23) und einem auf dieser befestigten Standteil (15) mit einer Einspannvorrichtung (4) für den zu schleifenden Bohrer (3) in Form von zwei als Einheit verbundenen Spannbacken (6, 7), welche an einem Aufnahmeteil (5) am Standteil (15) umsteck­bar angeordnet sind, sowie eine Schleifscheibe (2) tragenden Schleifaggregat. Hierbei sind am Aufnahmeteil (5) als Führungsteil für die Spannbackeneinheit (4) seitlich Winkel­nutführungen (6a, 7a) eingelassen und die Spannbacken (6, 7) weisen an den vier Aussenkanten am Aufsteckende Winkelschieneneinschnitte (10) auf, welche mit den ersteren beim Umstecken zusammenwirken, wobei eine Druckschraube (9) am Führungsteil nach dem Ein­führen der Spannbackeneinheit (4) der lösbaren Verklemmung dient.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schleifen der Schneiden von Bohrern bestehend aus einer verschieb-­und/ oder drehbaren Grundplatte und einem auf dieser befestigten Standteil mit einer Einspannvorrichtung für den zu schleifenden Bohrer in Form von zwei als Einheit verbundenen Spannbacken, welche an einem Aufnahmeteil am Standteil umsteckbar angeordnet sind, sowie einem eine Schleifscheibe tragenden Schleifaggregat.

    [0002] Eine solche Haltevorrichtung für Spiralbohrer ist bei­spielsweise bekannt nach der DE-PS 29 15 601 sowie DE-PS 31 46 664. Hierbei findet in beiden Fällen eine Einspannvorrichtung für den Bohrer in Form von zwei Spannbacken, hier Prismen, welche als Einheit verbunden sind, zum Einspannen des Spiralbohrers Verwendung. Diese Prismeneinheit ist sodann an einem waagrechten Dreh­zapfen eines Standteils vor dem Schleifaggregat umsetz- und schwenkbar angeordnet. Hierbei ist die Einspannvorrich­tung beim Nachschleifen an der Stirn- bzw. Umfang­seite der Schleifscheibe auf seiner Schwenklagerung von Hand gegenzuhalten.

    [0003] Desweiteren ist aus der nachveröffentlichten DE-PS 35 17 034 eine solche Haltevorrichtung bekannt geworden mit einem L-förmigen Aufnahmeteil für die Spannbackeneinheit, wobei der Bolzen zum festen Aufstecken derselben am Basisteil des Aufnahmeteils sitzt und von diesem nach oben steht, während das Rückenteil des Aufnahmeteils am Standteil um eine Waagrecht im Standteil vorgesehene und zum Bolzen rechtwinklig verlaufende Lagerachse schwenkbar ist. Hierdurch wird ein präziser Sitz der Spannbackeneinheit erreicht, welche nicht mehr von Hand gegenzuhalten ist, so daß auch Bohrer mit größerem Durchmesser im Werkstatt­betrieb zu schleifen sind. Bei dieser Vorrichtung wird aber durch Ausbildung der der Spannbackeneinheit zuge­kehrten Seite als schräg verlaufende Flächen, gegen welche die auf den Bolzen aufgesteckte Spannbacken­einheit spielfrei anliegt, eine Verklemmung erreicht,welche schwer nur von Hand zu lösen ist. Außerdem ist auch die Handhabung bei der Bohrereinstellung nicht ganz einfach.

    [0004] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine industriell ver­wertbare Vorrichtung zum Schleifen der Schneiden von Bohrern auch mit großen Durchmessern zu schaffen, welche sich beim Umstecken der Einspannvorrichtung auch ohne Werkzeug leicht lösen läßt und überdies eine leichte Einstellung ohne Ausspannen des Bohrers allein durch verschiedene Verstellmöglichkeiten erlaubt, das heißt die Handhabung erleichtert und verfeinert.

    [0005] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung nach dem Ober­begriff des Anspruchs 1 gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß am Aufnahmeteil seitliche Winkelnutführungen angeordnet sind, und daß die Spannbacken an den vier Außenkanten am Aufsteckende Winkelnutführungen beim Umstecken zusammenwirken, wobei eine Druckschraube am Aufnahmeteil der lösbaren Verklemmung der Spannbacken­ einheit dient.

    [0006] Desweiteren kann der Aufnahmeteil am Standteil neben der Verstellung um eine waagrechte Achse zusätzlich um eine senkrecht zu dieser verlaufenden Achse dreh- und feststellbar sein, wobei sich die Bohrerachse und die waagrechte Achse jeweils im Raum kreuzen. Hierdurch wird bei präziser Halterung in der Winkelnutführung mit Schraubklemmung eine leichte Lös- und Umsteck­barkeit erreicht und durch die kombinierte waagrechte und senkrechte Schwenkachsverstellbarkeit eine leichte Bohrereinstellung für den Schleifvorgang ermöglicht.

    [0007] Auch kann hierbei der Aufnahmeteil am um eine Achse ver­stell und feststellbaren Rückenteil selbst wiederrum um eine parallele Achse hierzu verschwenk- und feststellbar sein, wobei der Führungsteil für die umsteckbare Spann­backeneinheit sodann um die senkrecht verlaufende Achse drehbar ist, wodurch zusätzlich eine Seitenverschwenkbar­keit ohne Verdrehung des Standteils erreicht wird.

    [0008] Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung; in dieser zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer Vorrichtung zum Schleifen der Schneiden von Bohrern mit angedeuteter Spannbackeneinheit und eingespanntem Bohrer beim Nachschleifen,

    Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Spann­backeneinheit mit eingespanntem Bohrer, durch die Perspektive verkürzt dargestellt,

    Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht des Aufnahme­teils mit Führungs- und Rückenteil, und

    Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Exzenterver­stellung zwischen Rückenteil und Führungsteil.



    [0009] Wie aus der Zeichnung ersichtlich wird, dient die Vorrich­tung zum Schleifen der Schneiden von Bohrern und zwar in Verbindung mit einem Schleifaggregat 1 mit Schleif­scheibe 2. Hierfür ist eine Einspannvorrichtung für den Bohrer 3 in Form einer umsteckbaren Spannbackeneinheit 4 nach Art der DE-PS 29 15 601 bzw. DE-PS 31 46 664 für ein Aufnahmeteil 5 vorgesehen. Die Spannbackeneinheit 4 besteht aus zwei Prismen 6 und 7 mit Winkelnuten 6a, 7a und umgreifendem U-Führungsstück 8, wobei das eine Prisma 6 bei 8a festgeschraubt und das zweite Prisma 7 mittels Keilnut 8b geführt durch eine Spannschraube 9 verschieb­bar gehalten ist. Die Prismen 6 und 7 weisen an allen vier Aussenkanten am Aufsteckende Winkelschieneneinschnitte 10 zum Umsetzen beim Bohrerschleifen einerseits und an­dererseits auf. Überdies besitzen die beiden Spannbacken der Spannbackeneinheit 4 an jedem Prisma ein auszieh-­und feststellbares Endstück 6b bzw. 7b zur Haltever­längerung für lange Bohrer 3, wie dies aus Fig. 2 ersicht­licht wird.

    [0010] Die Spannbackeneinheit 4 wird hier mittels den vier Winkeleinschnitten 10 an den Außenkanten der Prismen 6,7 am Aufnahmeteil 5 und zwar dessen seitlicher Winkelnutführung 11, 12 im Führungsteil 13 durch Auf­schieben in Richtung D umsteckbar aufgenommen um mittels Druckschraube 14 nach dem Einführen lösbar festge­klemmt, wie dies Fig. 1 zeigt.

    [0011] Der Aufnahmeteil 5 ist am Standteil 15 sowohl um die waagrechte Achse A-A in Drehrichtung E als auch am Rückenteil 16 um die parallele Achse A₁-A₁ in Dreh­richtung F hierzu verschwenk- und feststellbar. Hierbei ist die verstellung des Rückenteils 16 am Stand­teil 15 mittels Bolzen- Lochverbindung 17, 18 stufen­weise festzulegen, wie dies Fig. 3 zeigt. Die zusätz­liche Verschwenkung des Führungsteils 13 erfolgt über einen in einem Ovalloch 19 drehbeweglichen Ex­zenterkopf 20 mit Festspannschraube 21 als Feinver­stellung, wie dies Fig. 4 zeigt.

    [0012] Während das Aufnahmeteil 15 mit Rückenteil 16 um die waagrechte Achse A-A in Drehrichtung E und mit seinem Führungsteil 13 am Rückenteil 16 um eine parallele Achse A₁-A₁ in Drehrichtung F hierzu verstellbar ist, ist zusätzlich eine weitere Verschwenkung um eine senkrecht dazu verlaufende Achse B-B in Richtung G des Führungs­teils 13 vorgesehen, wobei sich die Bohrerachse C-C und die waagrechte Achse A-A jeweils im Raum kreuzen. Hierfür ist der zum Rückenteil 16 verschwenkbar ange­ordnete Führungsteil 13 zweiteilig und zwar besteht dieser (13) aus der Winkelnutführung mit Drehauge 13a und der Aufnahmeschulter 13b sowie dem zum Feststellen des Gelenks vorgesehenen Spannhebels 22.

    [0013] Das Standteil 15 ist seinerseits mittels einer Dreh­platte 23 mit Feststellhebel 24 zum Drehen H auf einem Schlitten 25 rechtwinklig zum Schleifaggregat 1, das heißt in Richtung J gegen die Umfangsfläche der Schleifscheibe 2 zustellbar, wobei das Schleifaggregat 1 quer hierzu in Richtung K zur weiteren Einstellung verschiebbar ist. Sowohl die Drehplatte 23 als auch die Zustellung für den Schlitten 25 können hierbei mit Einstellskalen 23a bzw. 25a versehen sein, wie dies Fig. 1 zeigt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Schleifen der Schneiden von Bohrern
      bestehend aus einer verschieb- und/oder drehbaren Grundplatte, einem auf dieser befestigten Standteil und einem an diesem verschwenkbar gelagerten Aufnahmeteil, zur Aufnahme einer Einspannvorrichtung für den zu schleifen­den Bohrer, in Form von zwei als einheit verbundenen Spannbacken, die um 180° umsteckbar mit dem Aufnahme­teil verbindbar sind, sowie mit einem eine Schleif­scheibe tragenden Schleifaggregat,
    dadurch gekennzeichnet, daß am Aufnahmeteil (5) seit­liche Winkelnutführungen (11, 12) angeordnet sind, und daß die Spannbacken (6,7) an den vier Außenkanten am Aufsteckende Winkelschieneneinschnitte (10) aufweisen, die mit den Winkelnutführungen (11,12) beim Umstecken zusammenwirken, wobei eine Druckschraube (14) am Auf­nahmeteil (5) der lösbaren Verklemmung der Spannbacken­einheit (4) dient.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
      dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeteil (5) am Standteil (15) neben der Verstellung um eine waag­rechte Achse (A-A) zusätzlich um eine senkrecht zu dieser verlaufenden Achse (B-B) dreh- und feststellbar (22) ist, wobei sich die Bohrerachse (C-C) und die waagrechte Achse (A-A) jeweils im Raum kreuzen.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
      dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeteil (5) am um eine waagrechte Achse (A-A) verstell- und feststellbaren Rückenteil (16) selbst wiederrum um eine parallele Achse (Aʹ-Aʹ) hierzu verschwenk- und feststellbar (21) ist, wobei der Führungsteil (13) für die umsteckbare Spannbackeneinheit (4) sodann um die senkrecht verlaufende Achse (B-B) drehbar ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
      dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Rückenteil (16) am Standteil (15) mittels Bolzen- Loch­verbindung (17,18) stufenweise festlegbar ist.
     
    5. Vorrichtung nach Ansprüche 2 bis 4,
      dadurch gekennzeichnet, daß der gegenüber dem Rückenteil (16) vom Aufnahmeteil (5) zusätzlich ver­schwenkbare Führungsteil über ein in einem Ovalloch 819) verdreh- und festspannbaren Exzenterkopf (20) fein einstellbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
      dadurch gekennzeichnet, daß der zum Rückenteil (16) schwenkbar angeordnete Führungsteil (13) zweiteilig ist, bestehend aus der Winkelnutführung (11,12) mit Dreh­auge (13a) und eine Aufnahmeschulter (13b) sowie Spannhebel (22).
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
      dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbackeneinheit (4) an jedem Spannbacken (6,7) ein ausziehbar- und fest­spannbares Endstück (6b, 7b) zur Halteverlängerung für lange Bohrer (3) besitzt.
     
    8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,   dadurch gekennzeichnet, daß bei mittels umgreifen­dem U-Führungsstück (8) zueinander verschiebbar gehaltenen Prismen (6,7) als Spannbacken bei aussenseitig festge­schraubtem (8a) Prisma (6) das innere Prisma (7) mittels Keilnutverbindung (8b) mittels Spannschraube (9) ver­schiebbar ist.
     




    Zeichnung