[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schleifen der Schneiden von Bohrern bestehend
aus einer verschieb-und/ oder drehbaren Grundplatte und einem auf dieser befestigten
Standteil mit einer Einspannvorrichtung für den zu schleifenden Bohrer in Form von
zwei als Einheit verbundenen Spannbacken, welche an einem Aufnahmeteil am Standteil
umsteckbar angeordnet sind, sowie einem eine Schleifscheibe tragenden Schleifaggregat.
[0002] Eine solche Haltevorrichtung für Spiralbohrer ist beispielsweise bekannt nach der
DE-PS 29 15 601 sowie DE-PS 31 46 664. Hierbei findet in beiden Fällen eine Einspannvorrichtung
für den Bohrer in Form von zwei Spannbacken, hier Prismen, welche als Einheit verbunden
sind, zum Einspannen des Spiralbohrers Verwendung. Diese Prismeneinheit ist sodann
an einem waagrechten Drehzapfen eines Standteils vor dem Schleifaggregat umsetz-
und schwenkbar angeordnet. Hierbei ist die Einspannvorrichtung beim Nachschleifen
an der Stirn- bzw. Umfangseite der Schleifscheibe auf seiner Schwenklagerung von
Hand gegenzuhalten.
[0003] Desweiteren ist aus der nachveröffentlichten DE-PS 35 17 034 eine solche Haltevorrichtung
bekannt geworden mit einem L-förmigen Aufnahmeteil für die Spannbackeneinheit, wobei
der Bolzen zum festen Aufstecken derselben am Basisteil des Aufnahmeteils sitzt und
von diesem nach oben steht, während das Rückenteil des Aufnahmeteils am Standteil
um eine Waagrecht im Standteil vorgesehene und zum Bolzen rechtwinklig verlaufende
Lagerachse schwenkbar ist. Hierdurch wird ein präziser Sitz der Spannbackeneinheit
erreicht, welche nicht mehr von Hand gegenzuhalten ist, so daß auch Bohrer mit größerem
Durchmesser im Werkstattbetrieb zu schleifen sind. Bei dieser Vorrichtung wird aber
durch Ausbildung der der Spannbackeneinheit zugekehrten Seite als schräg verlaufende
Flächen, gegen welche die auf den Bolzen aufgesteckte Spannbackeneinheit spielfrei
anliegt, eine Verklemmung erreicht,welche schwer nur von Hand zu lösen ist. Außerdem
ist auch die Handhabung bei der Bohrereinstellung nicht ganz einfach.
[0004] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine industriell verwertbare Vorrichtung zum Schleifen
der Schneiden von Bohrern auch mit großen Durchmessern zu schaffen, welche sich beim
Umstecken der Einspannvorrichtung auch ohne Werkzeug leicht lösen läßt und überdies
eine leichte Einstellung ohne Ausspannen des Bohrers allein durch verschiedene Verstellmöglichkeiten
erlaubt, das heißt die Handhabung erleichtert und verfeinert.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 gemäß
der Erfindung dadurch erreicht, daß am Aufnahmeteil seitliche Winkelnutführungen angeordnet
sind, und daß die Spannbacken an den vier Außenkanten am Aufsteckende Winkelnutführungen
beim Umstecken zusammenwirken, wobei eine Druckschraube am Aufnahmeteil der lösbaren
Verklemmung der Spannbacken einheit dient.
[0006] Desweiteren kann der Aufnahmeteil am Standteil neben der Verstellung um eine waagrechte
Achse zusätzlich um eine senkrecht zu dieser verlaufenden Achse dreh- und feststellbar
sein, wobei sich die Bohrerachse und die waagrechte Achse jeweils im Raum kreuzen.
Hierdurch wird bei präziser Halterung in der Winkelnutführung mit Schraubklemmung
eine leichte Lös- und Umsteckbarkeit erreicht und durch die kombinierte waagrechte
und senkrechte Schwenkachsverstellbarkeit eine leichte Bohrereinstellung für den Schleifvorgang
ermöglicht.
[0007] Auch kann hierbei der Aufnahmeteil am um eine Achse verstell und feststellbaren
Rückenteil selbst wiederrum um eine parallele Achse hierzu verschwenk- und feststellbar
sein, wobei der Führungsteil für die umsteckbare Spannbackeneinheit sodann um die
senkrecht verlaufende Achse drehbar ist, wodurch zusätzlich eine Seitenverschwenkbarkeit
ohne Verdrehung des Standteils erreicht wird.
[0008] Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung; in dieser zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer Vorrichtung zum Schleifen der Schneiden
von Bohrern mit angedeuteter Spannbackeneinheit und eingespanntem Bohrer beim Nachschleifen,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Spannbackeneinheit mit eingespanntem Bohrer,
durch die Perspektive verkürzt dargestellt,
Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht des Aufnahmeteils mit Führungs- und Rückenteil,
und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Exzenterverstellung zwischen Rückenteil und
Führungsteil.
[0009] Wie aus der Zeichnung ersichtlich wird, dient die Vorrichtung zum Schleifen der
Schneiden von Bohrern und zwar in Verbindung mit einem Schleifaggregat 1 mit Schleifscheibe
2. Hierfür ist eine Einspannvorrichtung für den Bohrer 3 in Form einer umsteckbaren
Spannbackeneinheit 4 nach Art der DE-PS 29 15 601 bzw. DE-PS 31 46 664 für ein Aufnahmeteil
5 vorgesehen. Die Spannbackeneinheit 4 besteht aus zwei Prismen 6 und 7 mit Winkelnuten
6a, 7a und umgreifendem U-Führungsstück 8, wobei das eine Prisma 6 bei 8a festgeschraubt
und das zweite Prisma 7 mittels Keilnut 8b geführt durch eine Spannschraube 9 verschiebbar
gehalten ist. Die Prismen 6 und 7 weisen an allen vier Aussenkanten am Aufsteckende
Winkelschieneneinschnitte 10 zum Umsetzen beim Bohrerschleifen einerseits und andererseits
auf. Überdies besitzen die beiden Spannbacken der Spannbackeneinheit 4 an jedem Prisma
ein auszieh-und feststellbares Endstück 6b bzw. 7b zur Halteverlängerung für lange
Bohrer 3, wie dies aus Fig. 2 ersichtlicht wird.
[0010] Die Spannbackeneinheit 4 wird hier mittels den vier Winkeleinschnitten 10 an den
Außenkanten der Prismen 6,7 am Aufnahmeteil 5 und zwar dessen seitlicher Winkelnutführung
11, 12 im Führungsteil 13 durch Aufschieben in Richtung D umsteckbar aufgenommen
um mittels Druckschraube 14 nach dem Einführen lösbar festgeklemmt, wie dies Fig.
1 zeigt.
[0011] Der Aufnahmeteil 5 ist am Standteil 15 sowohl um die waagrechte Achse A-A in Drehrichtung
E als auch am Rückenteil 16 um die parallele Achse A₁-A₁ in Drehrichtung F hierzu
verschwenk- und feststellbar. Hierbei ist die verstellung des Rückenteils 16 am Standteil
15 mittels Bolzen- Lochverbindung 17, 18 stufenweise festzulegen, wie dies Fig. 3
zeigt. Die zusätzliche Verschwenkung des Führungsteils 13 erfolgt über einen in einem
Ovalloch 19 drehbeweglichen Exzenterkopf 20 mit Festspannschraube 21 als Feinverstellung,
wie dies Fig. 4 zeigt.
[0012] Während das Aufnahmeteil 15 mit Rückenteil 16 um die waagrechte Achse A-A in Drehrichtung
E und mit seinem Führungsteil 13 am Rückenteil 16 um eine parallele Achse A₁-A₁ in
Drehrichtung F hierzu verstellbar ist, ist zusätzlich eine weitere Verschwenkung um
eine senkrecht dazu verlaufende Achse B-B in Richtung G des Führungsteils 13 vorgesehen,
wobei sich die Bohrerachse C-C und die waagrechte Achse A-A jeweils im Raum kreuzen.
Hierfür ist der zum Rückenteil 16 verschwenkbar angeordnete Führungsteil 13 zweiteilig
und zwar besteht dieser (13) aus der Winkelnutführung mit Drehauge 13a und der Aufnahmeschulter
13b sowie dem zum Feststellen des Gelenks vorgesehenen Spannhebels 22.
[0013] Das Standteil 15 ist seinerseits mittels einer Drehplatte 23 mit Feststellhebel
24 zum Drehen H auf einem Schlitten 25 rechtwinklig zum Schleifaggregat 1, das heißt
in Richtung J gegen die Umfangsfläche der Schleifscheibe 2 zustellbar, wobei das Schleifaggregat
1 quer hierzu in Richtung K zur weiteren Einstellung verschiebbar ist. Sowohl die
Drehplatte 23 als auch die Zustellung für den Schlitten 25 können hierbei mit Einstellskalen
23a bzw. 25a versehen sein, wie dies Fig. 1 zeigt.
1. Vorrichtung zum Schleifen der Schneiden von Bohrern
bestehend aus einer verschieb- und/oder drehbaren Grundplatte, einem auf dieser
befestigten Standteil und einem an diesem verschwenkbar gelagerten Aufnahmeteil, zur
Aufnahme einer Einspannvorrichtung für den zu schleifenden Bohrer, in Form von zwei
als einheit verbundenen Spannbacken, die um 180° umsteckbar mit dem Aufnahmeteil
verbindbar sind, sowie mit einem eine Schleifscheibe tragenden Schleifaggregat,
dadurch gekennzeichnet, daß am Aufnahmeteil (5) seitliche Winkelnutführungen (11,
12) angeordnet sind, und daß die Spannbacken (6,7) an den vier Außenkanten am Aufsteckende
Winkelschieneneinschnitte (10) aufweisen, die mit den Winkelnutführungen (11,12) beim
Umstecken zusammenwirken, wobei eine Druckschraube (14) am Aufnahmeteil (5) der lösbaren
Verklemmung der Spannbackeneinheit (4) dient.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeteil (5) am Standteil (15) neben der Verstellung
um eine waagrechte Achse (A-A) zusätzlich um eine senkrecht zu dieser verlaufenden
Achse (B-B) dreh- und feststellbar (22) ist, wobei sich die Bohrerachse (C-C) und
die waagrechte Achse (A-A) jeweils im Raum kreuzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeteil (5) am um eine waagrechte Achse (A-A)
verstell- und feststellbaren Rückenteil (16) selbst wiederrum um eine parallele Achse
(Aʹ-Aʹ) hierzu verschwenk- und feststellbar (21) ist, wobei der Führungsteil (13)
für die umsteckbare Spannbackeneinheit (4) sodann um die senkrecht verlaufende Achse
(B-B) drehbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Rückenteil (16) am Standteil (15) mittels
Bolzen- Lochverbindung (17,18) stufenweise festlegbar ist.
5. Vorrichtung nach Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der gegenüber dem Rückenteil (16) vom Aufnahmeteil (5)
zusätzlich verschwenkbare Führungsteil über ein in einem Ovalloch 819) verdreh- und
festspannbaren Exzenterkopf (20) fein einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der zum Rückenteil (16) schwenkbar angeordnete Führungsteil
(13) zweiteilig ist, bestehend aus der Winkelnutführung (11,12) mit Drehauge (13a)
und eine Aufnahmeschulter (13b) sowie Spannhebel (22).
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbackeneinheit (4) an jedem Spannbacken (6,7)
ein ausziehbar- und festspannbares Endstück (6b, 7b) zur Halteverlängerung für lange
Bohrer (3) besitzt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei mittels umgreifendem U-Führungsstück (8) zueinander verschiebbar gehaltenen
Prismen (6,7) als Spannbacken bei aussenseitig festgeschraubtem (8a) Prisma (6) das
innere Prisma (7) mittels Keilnutverbindung (8b) mittels Spannschraube (9) verschiebbar
ist.