[0001] Die Erfindung betrifft eine Entstaubungsvorrichtung für Flachstrickmaschinen, mit
am Schlitten der Flachstrickmaschine einstellbar angeordneten, auf die Nadelbetten
ausgerichteten Absaugdüsen, die mit einem auf dem Schlitten angeordneten, elektromotorisch
angetriebenen Sauggebläse verbunden sind.
[0002] Eine Entstaubungsvorrichtung der eingangs genannten Art ist in der DE-OS 33 05 795
vorgeschlagen worden.
[0003] Am Schlitten von Flachstrickmaschinen angeordnete Entstaubungsvorrichtungen bedeuten
zwangsläufig eine Erhöhung des Schlittengewichtes. Um diese Gewichtserhöhung in Grenzen
zu halten, muß man bestrebt sein, die Entstaubungsvorrichtung so kompakt und massearm
wie möglich auszubilden. Anderseits muß aber auch eine ausreichende Entstaubungswirkung
gewährleistet bleiben. Ausgehend von dieser Problem stellung liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Entstaubungsvorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß sie einen hohen Wirkungsgrad bei einem günstigen Leistungsgewicht ergibt und so
wartungsfrei und energiesparend wie möglich betrieben werden kann.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird bei der Entstaubungsvorrichtung der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für das vordere und das hintere Nadelbett
gesonderte und einzeln schalt- und steuerbare Sauggebläse vorgesehen und mit ihnen
verbundene Absaugdüsen bis in den Maschenbildungsbereich der Nadelköpfe abgesenkt
sind.
[0005] Die Verwendung von zwei gesondert steuer- und schaltbaren Sauggebläsen ergibt den
Vorteil, daß an Stelle einer großvolumigen und dadurch sperrigen Entstaubungsvorrichtung
zwei kleinere und am Schlitten leichter unterbringbare Sauggebläse verwendet werden
können. Wenn auf einer zweibettigen Flachstrickmaschine nur oder überwiegend auf einem
Nadelbett gearbeitet wird, läßt sich bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Entstaubungsvorrichtung
die Entstaubung auf das vordere Nadelbett beschränken, ohne daß Sperrvorrichtungen
für einen Teil der Absaugkanäle erforderlich sind, und der Energieaufwand für die
Entstaubung des vorderen und des hinteren Nadelbettes läßt sich an den unterschiedlichen
Benutzungsgrad durch unterschiedliche Betätigungsintervalle rationell anpassen.
[0006] Der zur Flaumabsaugung erforderliche Energieaufwand wird bei der erfindungsgemäß
ausgebildeten Entstaubungsvorrichtung durch die Absenkung der Absaugdüsen bis in
den Maschenbildungsbereich der Nadelköpfe hinein sehr stark vermindert, wobei vorteilhafterweise
die Absaugdüsen auf ihren beiden Schlittenlaufrichtungsseiten seitliche Öffnungsrandausnehmungen
aufweisen können, die den überfahrenen und der Absaugwirkung ausgesetzten Nadelköpfen
Freiraum zum Eintauchen und zur Ausführung des Nadelzungenschlages verschaffen.
Durch den verminderten Energieaufwand lassen sich kleinere und leistungsärmere und
damit auch leichtere Sauggebläse einsetzen, wobei die Energieeinsparung durch die
Ausbildung der Sauggebläse und der von den Absaugdüsen zu den Sauggebläsen führenden
Absaugkanäle noch weiter vermindert werden kann. Hierzu können zweckmäßig die Absaugkanäle
aus Schläuchen mit kreisrundem Querschnitt bestehen, die eine hochglatte und vorteilhafterweise
auch eine elektrisch antistatische Innenfläche aufweisen, wodurch ein widerstandsarmer
Flaum- und Staubtransport in die Staubsammelbehälter der Sauggebläse gewährleistet
wird.
[0007] Vorteilhafterweise können die Sauggebläse so ausgebildet sein, daß die von den Absaugdüsen
zu dem zugehörigen Sauggebläse führenden Absaugkanäle tangential in den oberen Stirnseitenbereich
eines vertikal ausgerichteten, kreiszylindrischen Staubsammelbehälters münden, dessen
obere Stirnseite eine zentrale Sieböffnung aufweist, über welcher das Sauggebläse
angeordnet ist. Bei dieser Anordnung in Verbindung mit einem Sauggebläse-Lüfterrad
für eine axiale Luftansaugung und eine tangentiale Luftabgabe ergibt sich ein guter
Staubaustrag in den Staubsammelbehälter und entfällt die Gefahr einer Verstopfung
der zum Lüfterrad des Sauggebläses führenden Sieböffnung, was für die Aufrechterhaltung
eines hohen Unterdruckwertes an den Saugdüsen wichtig ist und den Wartungsaufwand
für die Entstaubungsvorrichtung klein hält. Durch zyklonartige Verwirbelung wird der
angesaugte Staub zusammengeballt und fällt durch diese Verdichtung rascher zu Boden.
Der zweckmäßig kreiszylindrische Staubsammelbehälter kann mit relativ kleinem Volumen
ausgbildet werden, ohne die Entleerungsintervalle zu verkürzen. Eine erfindungsgemäß
ausgebildete Entstaubungsvorrichtung kann so in relativ kleiner und kompakter Bauweise
bei kurzen Absaugkanälen seitlich und oberhalb der Schlittenmitnahmeeinrichtung am
Schlitten angeordnet werden, wobei die beiden Sauggebläse zweckmäß in Laufrichtung
des Schlittens hintereinander und mit gegenläufigen Rotoren angeordnet sind. Durch
die gegenläufigen Rotoren werden die Drehmomentbelastungen des Schlittens beim gleichzeitigen
Betrieb beider Sauggebläse weitgehend gegenseitig aufgehoben, wodurch sich die Befestigungskonstruktion
für die Entstaubungsvorrichtung leichter ausbilden läßt.
[0008] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Enstaubungsvorrichtung
anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
[0009] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine stark schematisierte Stirnseitenansicht einer Flachstrickmaschine mit
zwei Nadelbetten;
Fig. 2 eine Einzeldarstellung des Sauggebläseteils der Entstaubungsvorrichtung der
Flachstrickmaschine in einer Seitenansicht in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Sauggebläseanordnung in Richtung des Pfeiles III in
Fig. 2;
Fig. 4 einen Teilquerschnitt durch die beiden Nadelbetten im Strickbereich mit den
dort angeordneten Absaugdüsen der Entstaubungsvorrichtung.
[0010] Die schematische Stirnseitenansicht der Fig. 1 zeigt von einer Flachstrickmaschine
das Maschinengestell 10, die beiden Nadelbetten 11 und 12, den Maschinenschlitten
13 mit seinen beiden durch Bügel 14 miteinander verbundenen Schloßplatten 15 und 16,
drei von den Bügeln 14 überspannte Fadenführerschienen 17, einen Spulentisch 18,
einen Antriebsmotor 19 zum Antrieb des Schlittens 14 mittels Riementrieben 20 und
21 über Zwischenwellen 22 und 23 sowie Teile der Schlittenmitnahmeeinrichtung 24.
Von den Bügeln 14 des Schlittens erstreckt sich in dem zwischen dem Spulentisch 18
und der Schlittenmitnehmereinrichtung 24 befindlichen Bereich ein Tragbalken 25 zur
Rückseite der Flachstrickmaschine hin. Über diesen Tragbalken 25 erfolgt von einer
Kabelführungseinrichtung 26 aus die Stromzufuhr zum Schlitten 13, und an diesem Tragbalken
25 sind auch Sauggebläse 27 einer Entstaubungsvorrichtung des Schlittens 13 befestigt,
welche bis in den Strickbereich 28 reichende vordere und hintere Saugdüsen 29 und
30 aufweisen, die über Rundschläuche 31 und 32 mit glatter Innenfläche mit dem Sauggebläseteil
der Entstaubungsvorrichtung verbunden sind.
[0011] Gemäß Fig. 2 und 3 weist die am Schlitten 13 der Flachstrickmaschine befestigte
Entstaubungsvorrichtung zwei in der Schlittenbewegungsrichtung hintereinander angeordnete
Sauggebläse 27 und 27.1 auf, die gleich ausgebildet sind. Ihr elektrischer Antriebsmotor
33 ist mit seiner Achse vertikal angeordnet und treibt ein in einem schneckenartigen
Gehäuse 34 angeordnetes Lüfterrad. Die beiden Sauggebläse 27 und 27.1 sind so angeordnet,
daß ihre Rotoren mit den nicht dargestellten Flügelrädern gegeläufig sind. Die Flügelräder
saugen die Luft jeweils durch eine Sieböffnung 35 in axialer Richtung an und befördern
die angesaugte Luft über einen Tangentialkanal 36 bzw. 36.1 zur Rückseite der Flachstrickmaschine
hin nach außen. Unterhalb der Sauggebläse 27 und 27.1 ist jeweils ein abnehmbarer,
geschlossener Staubsammelbehälter 37 angeordnet, in dessen oberer Wandung sich die
Sieböffnung 35 als Ansaugöffnung des Sauggebläses 27 befindet. Außerdem mündet in
seinen oberen Bereich in tangentialer Richtung der von den Absaugdüsen 29 bzw. 30
kommende, aus einem innen durch eine antistatische Beschichtung hochglatt ausgebildeten
Rundschlauch bestehender Absaugkanal 31 bzw. 32. Die Absaugkanäle 31 und 32 können
sich in nicht dargestellter Weise zu mehren Absaugdüsen 29 und 30 hin verzweigen.
[0012] Wie Fig. 4 zeigt, sind die Absaugdüsen 29 und 30 so weit wie möglich an den Maschenbildungsbereich
oberhalb des von den beiden Nadelbetten 11 und 12 gebildeten Kammspaltes herangeführt.
Sie sind am Düsenende mit seitlichen Öffnungsrandausnehmungen 38 versehen, die den
von den Absaugdüsen 29 und 30 bei der Schlittenbewegung überfahrenen Nadelköpfen
39 mit ihren Nadelzungen 40 Freiraum zum Aufnehmen des zu verstrickenden Fadens 41
und für den Zungenschlag geben.
[0013] In Fig. 2 ist die Bedienungsplatte 42 einer Steuereinrichtung der Entstaubungsvorrichtung
dargestellt, mit welcher ein intermittierender Betrieb der beiden Sauggebläse 27 und
27.1 unabhängig voneinander über einstellbare Zeitstufen eingestellt werden kann.
Die Saug- und Intervallzeiten können über Tasten 43 in Anpassung an die verarbeiteten
Garne und die Art des gebildeten Gestrickes gewählt und an einer Anzeigevorrichtung
44 auch sichtbar gemacht werden.
1. Entstaubungsvorrichtung für Flachstrickmaschinen, mit am Schlitten der Flachstrickmaschine
einstellbar angeordneten, auf die Nadelbetten ausgerichteten Absaugdüsen, die mit
einem auf dem Schlitten angeordneten elektromotorisch angetriebenen Sauggebläse verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß für das vordere und für das hintere Nadelbett (11,
12) gesonderte und einzeln schalt- und steuerbare Sauggebläse (27, 27.1) vorgesehen
und mit ihnen verbundene Absaugdüsen (29, 30) bis in den Maschenbildungsbereich (28)
der Nadelköpfe (39) abgesenkt sind.
2. Entstaubungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugdüsen
(29, 30) auf ihren beiden Schlittenlaufrichtungsseiten seitliche Öffnungsrandausnehmungen
(38) aufweisen, die den überfahrenen Nadelköpfen (39) Freiraum zum Eintauchen und
zur Ausführung des Nadelzungenschlages schaffen.
3. Entstaubungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
von den Absaugdüsen (29, 30) zu dem zugehörigen Sauggebläse (27, 27.1) führenden Absaugkanäle
(31, 32) tangential in den oberen Bereich eines vertikal ausgerichteten kreiszylindrischen
Staubsammelbehälters (37) münden, dessen obere Stirnseite eine zentrale Sieböffnung
(35) aufweist, über welcher das Sauggebläse (27, 27.1) angeordnet ist.
4. Entstaubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Sauggebläse (27, 27.1) in Laufrichtung des Schlittens (13) hintereinander
angeordnet sind und ihre Rotoren gegenläufig sind.
5. Entstaubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die von den Absaugdüsen (29, 30) zu den Staubsammelbehältern (37) der Absauggebläse
(27, 27.1) führenden Absaugkanäle (31, 32) aus Schläuchen mit kreisrundem Querschnitt
bestehen, die eine hochglatte Innenfläche aufweisen.
6. Entstaubungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die hochglatte
Innenfläche durch eine elektrisch antistatisch wirkende Beschichtung gebildet ist.
7. Entstaubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Sauggebläse (27, 27.1) mit einer Steuereinrichtung (42) gekoppelt sind,
die einstellbare Zeitstufen für eine automatische und voneinander unabhängige Intervallschaltung
der Sauggebläse aufweist.
8. Enstaubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotor der Sauggebläse (27, 27.1) jeweils als Lüfterrad für eine axiale Luftansaugung
und eine tangentiale Luftabgabe ausgebildet ist.
9. Entstaubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sauggebläse (27, 27.1) am Schlitten (13) seitlich und oberhalb seiner Koppelstellen
mit der Schlittenmitnahmeeinrichtung (24) angeordnet sind.