[0001] Die Erfindung betrifft eine Unterspannungswicklung für luftgekühlte gießharzisolierte
Verteilungstransformatoren,
wobei ein als Wickelleiter dienendes Blechband mit einer der axialen Wicklungslänge
gleichen Breite spiralig mit allseitig überstehenden Zwischenlagen aus Kunststofffolie
oder harzgetränktem Gewebe aufgewickelt ist,
wobei an die Stirnseiten des so gebildeten Wickels je ein Gießharzring angegossen
ist und
wobei über die volle Breite des Blechbandes an dieses angeschweißte Ausleitungen aus
Leiterschienen mit Rechteckquerschnitt mit ihrer Breitseite an den Wickel angeklebt
sind.
[0002] Derartige Unterspannungswicklungen sind beispielsweise in Wicklungsanordnungen von
luftgekühlten Transformatoren gemäß DE-OS 22 46 235 vorgesehen. Dabei dienen die
Angüsse auf den ringförmigen Stirnflächen der Unterspannungswicklungen, zu deren
feuchtigkeitsdichtem und elektrisch isolierenden Abschluß. Hierzu werden bisher üblicherweise
peroxidisch härtende ungesättigte Polyesterharze verwendet.
[0003] Als Wicklungsausleitung dienen in derartigen Unterspannungswicklungen Leiterschienen,
die meist unter Verwendung von vorimprägnierten Streifen bei der Wärmebe handlung
der bereits die Gießharzringe tragenden Unterspannungswicklung mit dem Wicklungskörper
verklebt werden. Diese Klebstelle hat nicht nur einfache Haltefunktionen während
der Montage und im Betrieb zu erfüllen, sondern muß auch den mehr oder weniger oft
auftretenden Kurzschlußkräften standhalten.
[0004] Kurzschlußströme verursachen für die üblicherweise innen angeordnete Unterspannungswicklung
Kräfte, die in Richtung auf den Eisenkern wirken. Diese Kräfte belasten insbesondere
auch innerhalb der Wicklungsröhre angeordnete stromführende Leiterschienen. Mit zunehmender
Nennleistung der Verteilungstransformatoren wird der Abstand zwischen der von einem
Kurzschluß verursachten Kraft und der diese aufnehmenden durch die Klebverbindung
maximal erreichbaren Haltekraft immer kleiner. Dadurch wird in unerwünschter Weise
die ausführbare Nennleistung begrenzt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Befestigung der Leiterschienen
der Ausleitungen der Unterspannungswicklungen bei Verteilungstransformatoren so zu
verbessern, daß die Haltekraft der Leiterschienen auch bei größeren Nennleistungen
mit Sicherheit ausreichend groß ausführbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Unterspannungswicklung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß mindestens die innerhalb der Wicklungsröhre liegende Ausleitung mindestens
an ihrem aus dem Wickel herausgeführten Ende über Anker in den benachbarten Gießharzring
eingreift und daß der Gießharzring mindestens im Bereich jedes Ankers armiert ist.
[0007] Nach vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung ist vorgesehen, daß die Anker aus
metallischem Werkstoff bestehen und zur Armierung des Gießharzringes Glasfasergewebe
dient und daß je Verankerung zwei zueinander spiegelbildlich in einer rechtwinklig
zur Wickelachse liegenden Ebene vorgesehene Metallbolzen dienen, die sich jeweils
in der Leiterschiene über einen gestauchten Kopf und in dem Gießharzring über eine
Abwinklung abstützen.
[0008] Nach zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind jeweils zu derselben Verankerung
gehörende Anker durch das gleichzeitig zur Armierung des Gießharzringes dienende Glasfasergewebe
in Umfangsrichtung miteinander verbunden oder sind die jeweils zu derselben Verankerung
gehörenden Anker durch eine von einer Vielzahl von Löchern durchsetzte Ankerplatte
gekoppelt. Weiterhin ist es insbesondere bei sehr großen Nennleistungen zweckmäßig,
die mechanische Verspannung zwischen den Ankern und der von ihnen gehaltenen Leiterschiene
nach dem Aushärten des Gießharzringes, beispielsweise über von den Ankern getragene
Gewindemuttern, einzustellen.
[0009] Erfindungsgemäß gestaltete Unterspannungswicklungen sind sehr vorteilhaft, weil die
mechanische Festigkeit der Verbindung zwischen der Wicklungsröhre und der als Ausleitung
dienenden Leiterschiene beliebig groß ausführbar ist, so daß die Formstabilität der
Wicklungsröhre selbst die Grenzbelastung im Kurzschlußfall bestimmt. Dabei wird die
Festigkeitsverbesserung ohne Vergrößerung des Raumbedarfs und ohne Verschlechterung
der elektrischen Festigkeit erreicht.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
FIG 1 Ansicht und Halbschnitt von einem Gießharztransformator.
FIG 2 einen achsparallelen Querschnitt durch eine Unterspannungswicklung in größerem
Maßstab und
FIG 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in FIG 2 ebenfalls in größerem Maßstab.
[0011] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0012] Ein aus Blechlamellen zusammengesetzter Eisenkern 1 mit Jochen 2 wird durch Bandagen
3 zusammengehalten. Die Joche 2 werden außerdem durch Jochpreßbalken 4 zusammengehalten,
die gleichzeitig axiale Einspannkräfte einer Unterspannungswicklung 5 sowie einer
Oberspannungswicklung 6 auf an dem Eisenkern anliegende Zugdeckplatten 7 übertragen.
Die Jochpreßbalken 4 am unteren Joch 6 tragen Winkel 8, die Teil eines Fahrgestelles
9 mit Rollen 10 sind.
[0013] Die Unterspannungswicklung 5 und die Oberspannungswicklung 6 sind zwischen ihnen
gemeinsamen Preßklötzen eingespannt, wobei die erforderliche Spannkraft durch sich
am an dem äußeren Joch 2 abstützende Preßelemente 13 eingestellt ist. Die Preßklötze
11 sind mit elastischen, gegenüber der Zeichnungsebene um etwa 45° verdrehten Auflagen
12 versehen, die gleichzeitig Fertigungstoleranzen der Unterspannungswicklung 5 sowie
der Oberspannungswicklung 6 ausgleichen und die Wicklungen schwingungstechnisch von
dem Eisenkern 1 und den Jochen 2 entkoppeln.
[0014] Die Oberspannungswicklung 6 ist vollständig in Gießharz eingehüllt und besteht aus
elektrisch in Reihe geschalteten nicht näher bezeichneten Spulen. Die Oberspannungswicklungen
6 der drei Phasen des gleichen Transformators sind durch Schaltleisten 14, vorzugsweise
in einer Dreiecksschaltung, miteinander verbunden.
[0015] Die Unterspannungswicklung 5 besteht im wesentlichen aus einem spiralig aufgewickelten
Bandwerkstoff 15, dessen Breite annähernd gleich der Länge der Eisenkernschenkel
in Achsrichtung ist. Zur elektrischen Isolierung der aufeinanderliegenden Windungen
dient eine Folie 16, die etwas breiter ist als der Bandwerkstoff 15 und demzufolge
an beiden Enden des Wickels in Achsrichtung etwas vorsteht.
[0016] Der Wickel aus dem Bandwerktoff 15 und der Folie 16 ist auf seinen ringförmigen Stirnseiten
mit je einem angegossenen Gießharzring 17 versehen. Jeder dieser Gießharzringe 17
versiegelt die von ihm abgedeckte Wicklungsstirnfläche und schützt gleichzeitig die
von ihm umhüllten Ränder der Folie 16 vor mechanischen Beschädigungen.
[0017] Die Enden des Wickelleiters aus dem Blechband 15 sind über ihre gesamte Breite mit
als Ausleitung dienenden Leiterschienen 18 verschweißt, von denen jedoch nur die innerhalb
der Unterspannungswicklung 5 liegende dargestellt ist. Die Leiterschiene 18 erstreckt
sich nach unten bis an den unteren Rand des Gießharzringes 17 und ist oben aus der
Wicklung heraus- und durch Abbiegungen seitlich vom oberen Joch 2 weggeführt. Das
obere freie Ende der Leiterschiene 18 ist in nicht dargestellter Art und Weise mit
Bohrungen versehen und dient zum Anschluß der Unterspannungswicklung 5 an ein ebenfalls
nicht dargestelltes Niederspannungsversorgungsnetz.
[0018] Die Leiterschiene 18 weist jeweils in Höhe der Gießharzringe 17 zwei Löcher auf,
die von je einem Anker 19 durchgesetzt sind. Die jeweils in die Gießharzringe 17 hineinragenden
Enden der Anker 19 sind um etwa 90° abgebogen und sorgen so zusammen mit den innerhalb
der Leiterschienen 18 kegelförmig gestauchten Köpfen der Anker 19 für eine formschlüssige
Verbindung zwischen den sie tragenden Teilen. Die Leiterschiene 18 ist darüber hinaus
in nicht dargestellter Art und Weise sowohl mit den Gießharzringen 17 als auch mit
dem Wickel aus dem Blechband 15 und der Kunststoffolie 16 verklebt. Zur besseren Ausnutzung
der mechanischen Festigkeit der Gießharzringe 17 sind diese im Bereich der Anker 19
durch eine Armierung 20, vorzugsweise aus Glasfasergewebe, verstärkt. Dabei werden
durch die Armierung 20 insbesondere auch zwischen den Ankern 19 auftretende Zugkräfte
aufgenommen.
[0019] Bei besonders großen Belastungen ist es zweckmäßig, die im Bereich der Gießharzringe
17 umgebogenen und paarweise angeordneten in Umfangsrichtung durch die Armierung
20 zusammengehaltenen Anker 19 durch nicht dargestellte, von einer perforierten in
Umfangsrichtung innerhalb der Gießharzringe 17 angeordneten Platte gehaltenen Bolzen
zu ersetzen, deren die Leiterschienen 18 durchdringende Enden mit Gewinde versehen
sind, das über ebenfalls nichtdargestellte Muttern ein Nachstellen der Anpreßkraft
der Leiterschiene 18 gegen die Gießharzringe 17 gestattet.
1. Unterspannungswicklung für luftgekühlte gießharzisolierte Verteilungstransformatoren
- wobei ein als Wickelleiter dienendes Blechband (15) mit einer der axialen Wicklungslänge
gleichen Breite spiralig mit allseitig überstehenden Zwischenlagen aus Kunststoffolie
oder harzgetränktem Gewebe (16) aufgewickelt ist,
- wobei an die Stirnseiten des so gebildeten Wickels je ein Gießharzring (17) angegossen
ist und - wobei über die volle Breite des Blechbandes (15) an dieses angeschweißte
Ausleitungen aus Leiterschienen (18) mit Rechteckquerschnitt mit ihrer Breitseite
an den Wickel angeklebt sind,
dadurch gekennzeichnet, - daß mindestens die innerhalb der Wicklungsröhre (5) liegende Ausleitung mindestens
an ihrem aus dem Wikkel herausgeführten Ende über Anker (19) in den benachbarten
Gießharzring (17) eingreift und
- daß der Gießharzring (17) mindestens im Bereich jedes Ankers (19) armiert (20) ist.
2. Unterspannungswicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anker (19) aus metallischem Werkstoff bestehen und daß zur Armierung (20)
des Gießharzringes (17) Glasfasergewebe dient.
3. Unterspannungswicklung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß je Verankerung zwei zueinander spiegelbildlich in einer rechtwinklig zur Wickelachse
liegenden Ebene vorgesehene Metallbolzen als Anker (19) dienen, die sich jeweils
in der Leiterschiene (18) über einen gestauch ten Kopf und in dem Gießharzring (17)
über eine Abwinklung abstützen.
4. Unterspannungswicklung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zu derselben Verankerung gehörende Anker (19) durch das gleichzeitig
zur Armierung (20) des Gießharzringes (17) dienende Glasfasergewebe in Umfangsrichtung
miteinander verbunden sind.
5. Unterspannungswicklung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zu derselben Verankerung gehörende Anker (19) durch eine von einer Vielzahl
von Löchern durchsetzte Ankerplatte miteinander verbunden sind.
6. Unterspannungswicklung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Verspannung zwischen den Ankern (19) und der von ihnen gehaltenen
Leiterschiene (18) nach dem Aushärten des Gießharzringes (17) einstellbar ist.
7. Unterspannungswicklung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung dieser mechanischen Verspannung über von den die Leiterschiene
(18) durchsetzende Enden der Anker (19) getragene Gewindemuttern erfolgt.