(19)
(11) EP 0 256 329 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.02.1988  Patentblatt  1988/08

(21) Anmeldenummer: 87110494.9

(22) Anmeldetag:  20.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01F 27/30, H01F 27/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 31.07.1986 DE 3625866

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Alber, Freidrich, Dipl.-Ing. (FH)
    D-7316 Köngen (DE)
  • Seeliger, Klaus
    D-7315 Weilheim/T. (DE)
  • Bendel, Wolfgang
    D-7250 Leonberg (DE)
  • Link, Rudolf
    D-7311 Bissingen/T (DE)
  • Dedelmahr, Rudolf
    D-7447 Aichtal (DE)
  • Altmann, Gerhard, Dipl.-Ing.
    D-7312 Kirchheim/T. (DE)
  • Weiss, Siegfried, Dipl.-Ing. (FH)
    D-7311 Bissingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Unterspannungswicklung für luftgekühlte, giessharzisolierte Verteilungstransformatoren


    (57) Derartige Wicklungen werden üblicherweise aus Blech­band (15) mit einer der axialen Wicklungslänge gleichen Breite spiralig mit allseitig überstehenden Zwischen­lagen aus Kunststoffolie oder harzgetränktem Gewebe (16) gewickelt und an den Stirnseiten mit je einem Gießharz­ring (17) vergossen, wobei über die volle Breite des Blechbandes (15) an dieses angeschweißte Ausleitungen aus Leiterschienen (18) mit Rechteckquerschnitt mit ihrer Breitseite an den Wickel angeklebt sind. Er­findungsgemäß greift mindestens die innerhalb der Wicklungsröhre (5) liegende Ausleitung mindestens an ihrem aus dem Wickel herausgeführten Ende über Anker (19) in den benachbarten Gießharzring (17) ein und ist dieser mindestens im Bereich jedes Ankers (19) armiert (20). Diese Ausführung von Unterspannungswicklungen (5) erlaubt eine besonders kurzschlußsichere Ausführung von gießharzisolierten Verteilungstransformatoren und er­weitert deren Einsatzmöglichkeit in Richtung auf noch größere Nennleistungen als bisher.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Unterspannungswicklung für luftgekühlte gießharzisolierte Verteilungstransformato­ren,
    wobei ein als Wickelleiter dienendes Blechband mit einer der axialen Wicklungslänge gleichen Breite spiralig mit allseitig überstehenden Zwischenlagen aus Kunststoff­folie oder harzgetränktem Gewebe aufgewickelt ist,
    wobei an die Stirnseiten des so gebildeten Wickels je ein Gießharzring angegossen ist und
    wobei über die volle Breite des Blechbandes an dieses angeschweißte Ausleitungen aus Leiterschienen mit Recht­eckquerschnitt mit ihrer Breitseite an den Wickel ange­klebt sind.

    [0002] Derartige Unterspannungswicklungen sind beispielsweise in Wicklungsanordnungen von luftgekühlten Transforma­toren gemäß DE-OS 22 46 235 vorgesehen. Dabei dienen die Angüsse auf den ringförmigen Stirnflächen der Unter­spannungswicklungen, zu deren feuchtigkeitsdichtem und elektrisch isolierenden Abschluß. Hierzu werden bisher üblicherweise peroxidisch härtende ungesättigte Poly­esterharze verwendet.

    [0003] Als Wicklungsausleitung dienen in derartigen Unter­spannungswicklungen Leiterschienen, die meist unter Ver­wendung von vorimprägnierten Streifen bei der Wärmebe­ handlung der bereits die Gießharzringe tragenden Unter­spannungswicklung mit dem Wicklungskörper verklebt wer­den. Diese Klebstelle hat nicht nur einfache Halte­funktionen während der Montage und im Betrieb zu er­füllen, sondern muß auch den mehr oder weniger oft auftretenden Kurzschlußkräften standhalten.

    [0004] Kurzschlußströme verursachen für die üblicherweise innen angeordnete Unterspannungswicklung Kräfte, die in Rich­tung auf den Eisenkern wirken. Diese Kräfte belasten insbesondere auch innerhalb der Wicklungsröhre ange­ordnete stromführende Leiterschienen. Mit zunehmender Nennleistung der Verteilungstransformatoren wird der Abstand zwischen der von einem Kurzschluß verursach­ten Kraft und der diese aufnehmenden durch die Klebv­erbindung maximal erreichbaren Haltekraft immer kleiner. Dadurch wird in unerwünschter Weise die ausführbare Nennleistung begrenzt.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Be­festigung der Leiterschienen der Ausleitungen der Unter­spannungswicklungen bei Verteilungstransformatoren so zu verbessern, daß die Haltekraft der Leiterschienen auch bei größeren Nennleistungen mit Sicherheit aus­reichend groß ausführbar ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird bei einer Unterspannungswicklung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß mindestens die innerhalb der Wicklungsröhre liegende Ausleitung mindestens an ihrem aus dem Wickel herausgeführten Ende über Anker in den benachbarten Gießharzring eingreift und daß der Gießharzring mindestens im Bereich jedes Ankers armiert ist.

    [0007] Nach vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung ist vorgesehen, daß die Anker aus metallischem Werkstoff bestehen und zur Armierung des Gießharzringes Glas­fasergewebe dient und daß je Verankerung zwei zueinander spiegelbildlich in einer rechtwinklig zur Wickelachse liegenden Ebene vorgesehene Metallbolzen dienen, die sich jeweils in der Leiterschiene über einen gestauch­ten Kopf und in dem Gießharzring über eine Abwinklung abstützen.

    [0008] Nach zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind je­weils zu derselben Verankerung gehörende Anker durch das gleichzeitig zur Armierung des Gießharzringes dienende Glasfasergewebe in Umfangsrichtung miteinander verbunden oder sind die jeweils zu derselben Verankerung gehören­den Anker durch eine von einer Vielzahl von Löchern durchsetzte Ankerplatte gekoppelt. Weiterhin ist es ins­besondere bei sehr großen Nennleistungen zweckmäßig, die mechanische Verspannung zwischen den Ankern und der von ihnen gehaltenen Leiterschiene nach dem Aushär­ten des Gießharzringes, beispielsweise über von den Ankern getragene Gewindemuttern, einzustellen.

    [0009] Erfindungsgemäß gestaltete Unterspannungswicklungen sind sehr vorteilhaft, weil die mechanische Festigkeit der Verbindung zwischen der Wicklungsröhre und der als Ausleitung dienenden Leiterschiene beliebig groß ausführbar ist, so daß die Formstabilität der Wick­lungsröhre selbst die Grenzbelastung im Kurzschlußfall bestimmt. Dabei wird die Festigkeitsverbesserung ohne Vergrößerung des Raumbedarfs und ohne Verschlechterung der elektrischen Festigkeit erreicht.

    [0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:

    FIG 1 Ansicht und Halbschnitt von einem Gießharztrans­formator.

    FIG 2 einen achsparallelen Querschnitt durch eine Unter­spannungswicklung in größerem Maßstab und

    FIG 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in FIG 2 ebenfalls in größerem Maßstab.



    [0011] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0012] Ein aus Blechlamellen zusammengesetzter Eisenkern 1 mit Jochen 2 wird durch Bandagen 3 zusammengehalten. Die Joche 2 werden außerdem durch Jochpreßbalken 4 zusammengehalten, die gleichzeitig axiale Einspann­kräfte einer Unterspannungswicklung 5 sowie einer Oberspannungswicklung 6 auf an dem Eisenkern anliegen­de Zugdeckplatten 7 übertragen. Die Jochpreßbalken 4 am unteren Joch 6 tragen Winkel 8, die Teil eines Fahr­gestelles 9 mit Rollen 10 sind.

    [0013] Die Unterspannungswicklung 5 und die Oberspannungs­wicklung 6 sind zwischen ihnen gemeinsamen Preßklötzen eingespannt, wobei die erforderliche Spannkraft durch sich am an dem äußeren Joch 2 abstützende Preß­elemente 13 eingestellt ist. Die Preßklötze 11 sind mit elastischen, gegenüber der Zeichnungsebene um etwa 45° verdrehten Auflagen 12 versehen, die gleichzeitig Fertigungstoleranzen der Unterspannungswicklung 5 sowie der Oberspannungswicklung 6 ausgleichen und die Wicklungen schwingungstechnisch von dem Eisenkern 1 und den Jochen 2 entkoppeln.

    [0014] Die Oberspannungswicklung 6 ist vollständig in Gieß­harz eingehüllt und besteht aus elektrisch in Reihe geschalteten nicht näher bezeichneten Spulen. Die Ober­spannungswicklungen 6 der drei Phasen des gleichen Transformators sind durch Schaltleisten 14, vorzugs­weise in einer Dreiecksschaltung, miteinander verbunden.

    [0015] Die Unterspannungswicklung 5 besteht im wesentlichen aus einem spiralig aufgewickelten Bandwerkstoff 15, dessen Breite annähernd gleich der Länge der Eisen­kernschenkel in Achsrichtung ist. Zur elektrischen Isolierung der aufeinanderliegenden Windungen dient eine Folie 16, die etwas breiter ist als der Bandwerk­stoff 15 und demzufolge an beiden Enden des Wickels in Achsrichtung etwas vorsteht.

    [0016] Der Wickel aus dem Bandwerktoff 15 und der Folie 16 ist auf seinen ringförmigen Stirnseiten mit je einem angegossenen Gießharzring 17 versehen. Jeder dieser Gießharzringe 17 versiegelt die von ihm abgedeckte Wicklungsstirnfläche und schützt gleichzeitig die von ihm umhüllten Ränder der Folie 16 vor mechanischen Beschädigungen.

    [0017] Die Enden des Wickelleiters aus dem Blechband 15 sind über ihre gesamte Breite mit als Ausleitung dienenden Leiterschienen 18 verschweißt, von denen jedoch nur die innerhalb der Unterspannungswicklung 5 liegende dargestellt ist. Die Leiterschiene 18 erstreckt sich nach unten bis an den unteren Rand des Gießharzringes 17 und ist oben aus der Wicklung heraus- und durch Abbiegungen seitlich vom oberen Joch 2 weggeführt. Das obere freie Ende der Leiterschiene 18 ist in nicht dar­gestellter Art und Weise mit Bohrungen versehen und dient zum Anschluß der Unterspannungswicklung 5 an ein ebenfalls nicht dargestelltes Niederspannungsver­sorgungsnetz.

    [0018] Die Leiterschiene 18 weist jeweils in Höhe der Gießharz­ringe 17 zwei Löcher auf, die von je einem Anker 19 durchgesetzt sind. Die jeweils in die Gießharzringe 17 hineinragenden Enden der Anker 19 sind um etwa 90° abgebogen und sorgen so zusammen mit den innerhalb der Leiterschienen 18 kegelförmig gestauchten Köpfen der Anker 19 für eine formschlüssige Verbindung zwischen den sie tragenden Teilen. Die Leiterschiene 18 ist darüber hinaus in nicht dargestellter Art und Weise sowohl mit den Gießharzringen 17 als auch mit dem Wickel aus dem Blechband 15 und der Kunststoffolie 16 verklebt. Zur besseren Ausnutzung der mechanischen Festigkeit der Gießharzringe 17 sind diese im Bereich der Anker 19 durch eine Armierung 20, vorzugsweise aus Glasfasergewebe, verstärkt. Dabei werden durch die Armierung 20 insbesondere auch zwischen den Ankern 19 auftretende Zugkräfte aufgenommen.

    [0019] Bei besonders großen Belastungen ist es zweckmäßig, die im Bereich der Gießharzringe 17 umgebogenen und paar­weise angeordneten in Umfangsrichtung durch die Armie­rung 20 zusammengehaltenen Anker 19 durch nicht darge­stellte, von einer perforierten in Umfangsrichtung inner­halb der Gießharzringe 17 angeordneten Platte gehaltenen Bolzen zu ersetzen, deren die Leiterschienen 18 durch­dringende Enden mit Gewinde versehen sind, das über ebenfalls nichtdargestellte Muttern ein Nachstellen der Anpreßkraft der Leiterschiene 18 gegen die Gieß­harzringe 17 gestattet.


    Ansprüche

    1. Unterspannungswicklung für luftgekühlte gießharz­isolierte Verteilungstransformatoren
    - wobei ein als Wickelleiter dienendes Blechband (15) mit einer der axialen Wicklungslänge gleichen Breite spiralig mit allseitig überstehenden Zwischenlagen aus Kunststoffolie oder harzgetränktem Gewebe (16) aufgewickelt ist,
    - wobei an die Stirnseiten des so gebildeten Wickels je ein Gießharzring (17) angegossen ist und - wobei über die volle Breite des Blechbandes (15) an dieses angeschweißte Ausleitungen aus Leiterschie­nen (18) mit Rechteckquerschnitt mit ihrer Breitsei­te an den Wickel angeklebt sind,
    dadurch gekennzeichnet, - daß mindestens die innerhalb der Wicklungsröhre (5) liegende Ausleitung mindestens an ihrem aus dem Wik­kel herausgeführten Ende über Anker (19) in den be­nachbarten Gießharzring (17) eingreift und
    - daß der Gießharzring (17) mindestens im Bereich jedes Ankers (19) armiert (20) ist.
     
    2. Unterspannungswicklung nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß die Anker (19) aus metallischem Werkstoff bestehen und daß zur Armierung (20) des Gießharzringes (17) Glas­fasergewebe dient.
     
    3. Unterspannungswicklung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß je Verankerung zwei zueinander spiegelbildlich in einer rechtwinklig zur Wickelachse liegenden Ebene vorge­sehene Metallbolzen als Anker (19) dienen, die sich jeweils in der Leiterschiene (18) über einen gestauch­ ten Kopf und in dem Gießharzring (17) über eine Ab­winklung abstützen.
     
    4. Unterspannungswicklung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zu derselben Verankerung gehörende Anker (19) durch das gleichzeitig zur Armierung (20) des Gießharzringes (17) dienende Glasfasergewebe in Um­fangsrichtung miteinander verbunden sind.
     
    5. Unterspannungswicklung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zu derselben Verankerung gehörende Anker (19) durch eine von einer Vielzahl von Löchern durch­setzte Ankerplatte miteinander verbunden sind.
     
    6. Unterspannungswicklung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Verspannung zwischen den Ankern (19) und der von ihnen gehaltenen Leiterschiene (18) nach dem Aushärten des Gießharzringes (17) einstell­bar ist.
     
    7. Unterspannungswicklung nach Anspruch 6, da­durch gekennzeichnet, daß die Einstellung dieser mechanischen Verspannung über von den die Leiterschiene (18) durchsetzende Enden der Anker (19) getragene Gewindemuttern erfolgt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht