[0001] Die Erfindung betrifft ein verglastes Bauelement, insbesondere Fenster, alternativ
aber auch eine Tür, mit einer umkehrbaren Glasscheibenanordnung, bestehend aus einem
mehrkantigen, insbesondere rechteckigen festen Rahmen und einem im festen Rahmen um
eine zu einer Kante parallelen Achse, wie z. B. um eine Rechteckmittellinie aus einer
ersten, fixierbaren, abgedichteten Lage um l80° in eine zweite, fixierbare, abgedichtete
Lage verschwenkbaren beweglichen Rahmen (Flügelrahmen), sowie mit Betätigungseinrichtungen
zur Fixierung und/oder Abdichtung in den beiden Lagen.
[0002] Ein derartiges verglastes Bauelment ist in Form von einem Fenster aus der Zeitschrift
"bauplan", Internationale technisch wirtschaftliche Zeitschrift, veröffentlicht am
4. Juli l986, Seite 206, 207, bereits bekannt. Mit der einen fixierbaren Stellung
kann im Winter solare Wärme gewonnen (und Raumwärme zurückgehalten) werden, während
in der anderen fixierbaren Stellung im Sommer ein großer Teil der sonst durch das
Fenster eindringenden Wärmestrahlung abgehalten werden kann. Dieses Fenster hat gegenüber
den üblichen isolierverglasten "Normalfenster" Vorteile, weil dieses "Normalfenster"
hinsichtlich seiner Wärmedurchgangswerte noch eine "Schwachstelle" in der Wärmedämmung
des Gebäudes darstellt. Den oft nicht gewünschten "Wärmezugewinnen" in der warmen
Jahreszeit stehen bei diesem Normalfenster in der Heizperiode Wärmeverluste gegenüber.
Zwar konnten durch die Entwicklung von Wärmeschutzverglasungen die Wärmeverluste über
die Verglasung von Fenstern erheblich gesenkt werden, jedoch blieb damit der "sommerliche
Wärmeschutz" (wenn nicht Rolladen, Jalousetten oder Vorhänge als Hilfsmittel benutzt
wurden, die aber den Tageslichteinfall begrenzten) ein Problem. Ähnliches beschreibt
die DE-Gbm 85 08 040.
[0003] Durch das in der genannten Zeitschrift beschriebene drehbare Wendeflügelelement wird
in der Sommerstellung mittels einer nach außen gerichteten Reflektionsschicht einer
Dreifachverglasung nicht erwünschte solare Wärmeenergie abgemindert, während mit einer
l80°-Wendung des Fensterflügels für die Winterstellung erreicht wird, daß eine Absenkung
des Austritts von Strahlungswärme aus dem Raum über die dann zum Innenraum weisende
Reflektionsschicht erfolgt, wobei die Wärmeisolierung des Fensters angenähert so gut
wird wie die der Wand, womit sowohl den winterlichen Wärmeverlusten entgegengewirkt
wird als auch ein sommerlicher Wärmeschutz bei hohen Außentemperaturen erreicht wird.
Diese Konstruktion, die von der Anmelderin stammt, ermöglicht eine Absenkung des Heizwärmebedarfs
um bis zu 80 %. Wie in der Druckschrift ausgeführt wird, ermöglicht die spezielle
Verglasung und die Möglichkeit des Wendens um l80° die gleichzeitige Verwirklichung
von zwei Funktionen:
[0004] In einer Winterstellung führt eine thermische Nutzung dazu, daß die langwelligen
Strahlen der Sonne von der Verglasung in Wärme umgewandelt werden. Diese Erwärmung
erfolgt auf der zum Raum hin stehenden Scheibe. Ab einer Lichteinstrahlung von knapp
25 W/m² wird eine Scheibenoberflächentemperatur von über 20° C erreicht. In diesem
Zustand ist das Fenster wärmetechnisch neutral, d. h., daß keine Wärmeverluste mehr
auftreten. Steht eine höhere Einstrahlung an, wirkt das Fenster als Heizkörper. Der
Wärmeüberschuß steht dem Raum zur Verfügung, die Leistung der installierten Heizung
kann heruntergeregelt werden. Damit wird das bisher als schlechtes physikalisches
Bauteil angesehene Fenster zum Heizkörper.
[0005] Diese für den Winter ideale Situation ist im Sommer jedoch ungüngstig. Aufgrund der
Schwenkbarkeit in eine Sommerstellung läßt sich aber erreichen, daß dann die Wärme
von außen auf der ersten Scheibe abgefangen wird, wobei Sondereinrichtungen, die in
der Druckschrift nicht näher beschrieben werden, die Wärme zum größten Teil abweisen.
Die thermischen Grundvoraussetzungen einer Hochdruckwetterlage unter
stützen dabei die konvektive Wärmeentlastung der nach außen stehenden Scheibe, so
daß ein guter sommerlicher Wärmeschutz erreicht wird.
[0006] Das in der Druckschrift beschriebene Fenster besitzt auch eine Lüftung, die zum einen
einstellbar ist, zum anderen eine Wärmerückgewinnung erlaubt. Einzelheiten dazu werden
jedoch nicht beschrieben.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Fenster (oder die verglaste Tür) hinsichtlich
der Kühlungseigenschaften und der Belüftungsmöglichkeiten noch weiter auszugestalten
und zu verbessern, bei gleichzeitiger günstiger Mechanik und Verbesserungen bei anderen
Merkmalen, wie Schalldämpfung, Schlagregensicherheit und ähnlichem.
[0008] Bei dem bekannten Fenster erfolgt die Lüftung durch zwei seitlich angeordnete Lüftungsschlitze,
die durch Klappen verschlossen werden können, wie die Fig. l erläutert. Eine wesentlich
bessere Lüftung ist jedoch erreichbar, wenn sich Lüftungsschlitze am oberen und am
unteren Ende des Fensters befinden, weil dadurch die natürliche Konvektionsenergie
der Luft ausgenutzt werden kann. Die Lüftungswirkung läßt sich im übrigen noch durch
Ausnutzung von Schornsteinwirkung erhöhen, wie sich im nachfolgenden noch näher zeigen
wird.
[0009] Das Fenster gemäß dem Stand der Technik wird dadurch fixiert, daß der bewegliche
Fensterflügel in den beiden fixierbaren Stellungen sich in eine Nut innerhalb des
festen Fensterrahmens absenken läßt. Dies bedeutet, daß die Lüftungsschlitze notgedrungen
links und rechts vom Fenster angeordnet werden müssen.
[0010] Um die Anordnung von Lüftungsschlitzen beispielsweise oben und unten zu ermöglichen,
muß daher eine andere Konstruktion gefunden werden.
[0011] Gelöst wird die Aufgabe der Erfindung gemäß einer Ausführungsform dadurch, daß am
festen Rahmen seitlich ein zweiter beweglicher Rahmen (Fensterflügel) mittels eines
Drehlagers angelenkt ist, wobei der Rahmen senkrecht zur Ebene des festen Rahmens
begrenzt verschieblich ist. Durch diese Maßnahme ist zwar der Gesamtaufwand für Beschlageinrichtungen
unter Umständen etwas größer, jedoch ergibt sich eine noch weiter verbesserte K-Zahl,
ein erheblich verbesserte Schalldämpfung insbesondere aber die hier angestrebte bessere
Lüftung, weil durch die Verwendung dieses zweiten Fensterflügels (anstelle der Klappen
gemäß dem Stand der Technik) zwischen der Scheibe dieses zusätzlichen Flügels und
der im Abstand dazu angrenzenden Scheibe des ersten Flügels eine Kaminwirkung entsteht,
die von den Scheiben absorbierte Wärme einerseits schnell abkühlt, andererseits eine
sehr wirksame einstellbare Belüftungswirkung erzeugt, wenn sich der zweite Flügel
in einem Abstand zum ersten Flügel befindet und dadurch insbesondere oben und unten
ein Luftspalt entsteht.
[0012] Der verschwenkbare Rahmen kann in seinen beiden fixierbaren Stellungen durch Stifte
fixierbar sein, die z. B. vom festen Rahmen oder vom beweglichen Rahmen her ausschiebbar
sind und in Bohrungen, Nuten o. dgl. des jeweils anderen verschwenkbaren Rahmens fixierend
eintreten.
[0013] Alternativ kann aber auch der erste bewegliche Rahmen (der verschwenkbare Fensterflügel)
in seinen beiden fixierbaren Stellungen durch Vorsprünge, Dichtleisten o. dgl. fixierbar
sein, die vom zweiten beweglichen Rahmen (dem seitlich wegklappbaren Fensterflügel)
oder vom festen Rahmen bzw. ersten beweglichen Rahmen ausgehen.
[0014] Der zweite bewegliche Rahmen ist in einer ersten Stellung fixierbar, der die Luftspalte
zwischen festem Rahmen und erstem beweglichen Rahmen abdichtet, sowie in einer weiteren
Stellung (oder mehreren weiteren Stellungen), in der ein Luftspalt definierter Größe
zwischen zweitem beweglichen Rahmen und festem Rahmen bzw. beweglichen Rahmen verbleibt.
Diese weitere Stellung ergibt eine verbesserte Lüftungsmöglichkeit gegenüber dem Stand
der Technik und bewirkt auch eine verbesserte Scheibenkühlung in der Sommerstellung.
[0015] Der zweite bewegliche Rahmen kann eine feste Glasscheibe, klar oder eingefärbt, aufweisen,
alternativ aber au ch eine um l80° wendbare Glasscheibenanordnung
tragen, wobei diese gemäß einer noch anderen Ausfüh rungsform der Erfindung dadurch
verwirklicht werden kann, daß der zweite bewegliche Rahmen zweiteilig ist, wobei der
erste Teil seitlich am festen Rahmen angelenkt ist, und der zweite Teil am ersten
Teil über ein Schwenklager angelenkt ist, welches in einer Schiene des ersten Teils
verschieblich gelagert ist, derart, daß das Schwenklager sowohl an der zur angelenkten
Seite naheliegenden Seite als auch an der zur angelenkten Seite fernliegenden Seite
des ersten Teil zu liegen kommen kann.
[0016] Bei einer derartigen Schwenkbarkeit kann der zweite Teil des zweiten beweglichen
Rahmens eine anisotrope Glasscheibenanordnung aufweisen und in beiden Schwenklagerstellungen
mit dem ersten Teil verriegelt werden.
[0017] Diese Art, ein Wendefenster zu verwirklichen, läßt sich selbstverständlich auch für
den ersten schwenkbaren beweglichen Rahmen anwenden, falls dies zweckmäßig ist.
[0018] Eine andere derartige Luftschlitze oben und unten ermöglichende Konstruktion ließe
sich dadurch erreichen, daß das in Fig. l dargestellte bekannte Fenster beispielsweise
um 90° in der Zeichenebene gedreht wird, so daß die Schwenkachse waagerecht liegt.
Da dann eine Verriegelung des Fensters durch eigene Schwerkraft nicht mehr ausgenutzt
werden kann, könnte in der bereits erwähnten Weise eine Verriegelung durch Stifte
erfolgen, die vom festen Rahmen ausgehen und in den beweglichen Rahmen in entsprechend
vorgesehe Nuten oder Bohrungen eintreten.
[0019] Bei einem derartigen Fenster mit unterem und oberem Lüftungsschlitz wird eine Scheibenanordnung
zweckmäßig, bei der die Rahmenkonstruktion und die Beschlagkonstruktion derart ausgestaltet
ist, daß zwischen einer nach außen liegenden Doppelscheibe und einer nach innen gerichteten
dritten Scheibe eine Luftströmung von unten nach oben sich ergibt.
[0020] Eine derartige Scheibenanordnung wäre beispielsweise eine solche, bei der eine einfache
Scheibe, außerdem eine mit einem eine Anisotropie erzeugenden Belag versehene zweiten
Scheibe sowie eine sogenannte "grüne" Scheibe miteinander kombiniert werden, welche
grüne Scheibe die Wärmestrahlung zu einem bestimmten Teil, z. B. 50%, absorbiert.
Bei Verwendung von drei derartigen Glasscheiben ergibt sich eine Ausführungsform der
Erfindung, bei der die umkehrbare Glasscheibenanordnung aus zwei im Abstand zueinander
in einem gemeinsamen Rahmen (erster Rahmen) angeordneten Glasscheiben besteht, wobei
die eine Scheibe an ihrer von der anderen Scheibe abgewandten Seite eine Beschichtung
trägt, die direkt auf die Beschichtung fallende Wärmestrahlung wesentlich stärker
reflektiert bzw. absorbiert als über die Glasscheibe kommende Wärmestrahlung, und
eine dritte Glasscheibe im Abstand zur umkehrbaren Glasscheibenanordnung in einem
eigenen Rahmen (zweiter Rahmen) and der dem Hausinneren o. dgl. zugewandten Seite
des Fensters oder der Tür angeordnet ist.
[0021] Diese Anordnung verbessert den Wärmeschutz bei sommerlicher Sonneneinstrahlung noch
weiter und ergibt gleichzeitig die Möglichkeit, die Lüftung noch weiter zu verbessern.
[0022] Besonders günstig ist es, wenn erster und zweiter Rahmen in dem Bauelement (Tür oder
Fenster) so gehalten sind, daß der Raum zwischen der umkehrbaren Glasscheibenanordnung
und der dritten Glasscheibe zumindest am unteren und oberen Bereich des Bauelements
über Lüftungsschlitze mit der Umgebung in Verbindung steht. Durch diese Anordnung
entsteht eine "Schornsteinwirkung" und damit eine besonders wirksame Lüftung und führt
gleichzeitig zu einer besonders intensiven konvektiven Kühlung der die Wärmestrahlung
aufnehmenden Glasscheiben, das ist zum einen die Glasscheibe mit der Beschichtung
sowie zum anderen die dritte Glasscheibe, insbesondere dann, wenn diese dritte Glasscheibe
gemäß einer noch anderen Weiterbildung der Erfindung derartig eingefärbt ist, daß
sie einen erheblichen Anteil, insbesondere einen Anteil in der Größenordnung von 50
%, der langwelligen Sonnenstrahlung (Wärmebestrahlung) absorbiert.
[0023] Die eingangs genannten Druckschriften beschreiben Konstruktionen, die in ihren Details,
soweit diese überhaupt angegeben werden, noch nicht optimale Ergebnisse liefern. Zum
Beispiel fehlt es an einem wirksamen Schutz gegen Schlagregen, wenn die Lüftungsklappen
geöffnet sind, des weiteren hat sich die in der Gebrauchsmusterschrift G 85 08 040.3
dargestellte obere Klappe zum Schließen des für das Verschwenken gemäß dem bekannten
Konstruktionsprinzipien notwendigen Luftspaltes als insbesondere bei Türanwendungen
nachteilig erwiesen, insbesondere aber ergibt sich aus dem Stand der Technik nicht,
wie ein mit anisotroper Glasscheibenanordnung arbeitendes Bauelement mit zwei beweglichen
Rahmen verwirklicht werden kann, wie es bei als Tür einzusetzenden verglasten Bauelementen
beispielsweise notwendig ist.
[0024] Die Erfindung ermöglicht dagegen die Verwendung von zwei beweglichen Rahmen auch
bei einer Tür, wie Außentür, Verandatür, Balkontür oder Haustür, wobei gemäß der Erfindung
gleichzeitig noch die Möglichkeit eröffnet wird, die bei diesen Anwendungsfällen besonders
wichtige Schlagregensicherheit zu erreichen und die Anordnung so zu treffen, daß mit
(bei rechteckiger Form des Bauelements) nur zwei ggf. verschließbaren Luftspalten
auszukommen ist.
[0025] Erreicht wird die Lösung dieses Problems gemäß der Ausführungsform von Anspruch l3,
nämlich dadurch, daß der erste Rahmen mit dem darin eingesetzten zweiten Rahmen eine
in einem dritten, festen Rahmen verschwenkbare Einheit bildet, wobei der erste Rahmen
an einer Längskante über Scharnierbänder am dritten Rahmen derart gelagert ist, daß
der Betätigungsbeschlag für die Fixierung des zweiten Rahmens in dem ersten Rahmen
und die Scharnierbänder zwischen ersten und dritten Rahmen auf der zum Gebäudeinneren
weisenden Seite von erstem und drittem Rahmen angeordnet sind.
[0026] Insbesondere stellt der erste Rahmen mit dem darin eingesetzten zweiten Rahmen das
Blatt einer Außentür, wie Verandatür, Balkontür oder Haustür dar, während der dritte
Rahmen die Zarge dieser Tür bildet. Die Fixierung des zweiten (verschwenkbaren) Rahmens
könnte durch Verschiebung des zweiten Rahmens in Richtung der Schwenkachse vorgenommen
werden, wobei in der einen fixierbaren Lage zwischen den senkrecht zur Schwenkachse
liegenden Rahmenseiten der beiden Rahmen eine Nut-Federverbindung besteht und die
Betätigungseinrichtung einen an einem Achsenende angeordneten Schubantrieb umfaßt.
Zur Vermeidung einer dritten Dichtungsklappe, wie sie beim Stand der Technik, repräsentiert
durch das DE-Gbm 85 08 040, noch vorhanden ist, könnte eine senkrecht zur Achse verlaufenden
Hubleiste vorgesehen werden, die bezüglich des zweiten Rahmens in Richtung der Achse
verschieblich ist, wobei die Hubleiste an der vom Schubantrieb abgewandten Seite des
zweiten Rahmen im ersten Rahmen geführt ist und für diese Rahmenseite die Nut bildet,
in die eine vom zweiten Rahmen gebildete Feder eingreifen kann.
[0027] Dabei wäre es günstig, wenn die Hubleiste innerhalb einer vom ersten Rahmen gebildeten,
im wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt aufweisenden Nut geführt ist. Diese Hubleiste
könnte für die ihr zugeordnete Seite des zweiten Rahmens eine keilförmige Nut bilden,
in die eine ebenfalls keilförmig ausgebildete Feder des zweiten Rahmens eingreifen
kann.
[0028] Die Hubleiste könnte im oberen horizontalen Raum des festen Rahmens in vertikaler
Richtung auf und ab beweglich angeordnet sein, wobei vorzugsweise die Hubleiste über
Federbänder, über Hydraulikeinrichtungen oder über Wellen- und Zahnradschneckengetriebe
oder auch über Zahnstangen mittels eines Schlüssels oder eines Griffs ggf. unter gleichzeitiger
Betätigung eines Vorreibers bewegbar sein könnte. Die Hubleiste könnte aber auch mittels
eines thermomechanischen oder mittels eines elektrischen Antriebs betätigbar sein.
[0029] Grundsätzlich kann der für das Wenden des zweiten Rahmens in dem ersten Rahmen vorgesehene
Luftspalt mittels einrastbarer Gummidichtungen geschlossen
werden, die auch die beiden Rahmen fixierend zueinander festhalten. Bei den hier vorgesehenen
Anwendungen als Tür ist dies jedoch unzweckmäßig und stattdessen wird eine Ausführungsform
vorgeschlagen, die ähnlich wie beim Stand der Technik zwischen den vertikalen Holmen
des ersten und des zweiten Rahmens mittels Lüftungsklappen verschließbare Lüftungsspalte
vorsieht. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist in jedem Lüftungsspalt ein in
den Schenkeln mit Lüftungsdurchbrüchen versehenes U-Profil angeordnet, das aus Metall
oder Kunststoff bestehen kann, wobei dieses Profil derart am zweiten Rahmen befestigt
ist, daß vom nicht durchbrochenen Steg des U-Profils ausgehende Dichtleisten in der
fixierten Stellung des zweiten Rahmens mit dem vertikalen Holm des ersten Rahmens
in Berührung stehen.
[0030] Die Druchbrüche des U-Profils können an der Seite, die der durch die Klappen verschließbaren
Seite zugewandt sind, mit Insektengaze überdeckt sein.
[0031] Das U-Profil kann zweckmäßigerweise aus zwei ineinander steckbaren Teilen bestehen,
was insofern Vorteile hat, als dadurch in dem von dem U-Profil umschlossenen Raum
beispielsweise Betätigungseinrichtungen für die Betätigung der Hubleiste angeordnet
werden können, oder auch Heizeinrichtungen zum Anwärmen von durchströmender Frischluft.
[0032] Das U-Profil könnte außerdem ein drittes einsteckbares Teil zur Aufnahme der Insektengaze
ersetzen, was den Vorteil hat, daß das Auswechseln der Insektengaze sehr vereinfacht
wird.
[0033] Das U-Profil sollte vorzugsweise eine im Profil pilzförmige Leiste aufweisen, die
zusammen mit vom U-Profil ausgehenden Vorsprüngen einen meanderförmigen Weg für Frischluft
bilden und gleichzeitig als Schlagregenabdeckung dienen.
[0034] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion liegt darin, daß die Betätigungseinrichtungen
wie auch Scharniereinrichtungen der verschiedenen Rahmen von außen unzugänglich sind,
so daß eine auch für Türanwendungen ausreichende Einbruchsicherheit gewährleistet
ist.
[0035] Als Material für die Rahmenelemente hat sich Holz bewährt, jedoch kann auch Kunststoff
oder Metall eingesetzt werden. Bei Verwendung von Metall ist allerdings Sorge dafür
zu tragen, daß durch eine entsprechende Querschnittsform für die Rahmenelemente eine
ausreichende Wärmeisolierung sich ergibt, wobei auch die für die vorliegende Anwendung
notwendige Symmetrie beim zweiten Rahmenelement geachtet werden sollte. Die Anordnung
des Lüftungsspaltes und der darin angeordneten Profilein richtung hat noch den Vorteil,
daß diese Betätigungs-elemente nicht im Außenbereich des ersten Rahmens angeordnet
werden müssen, welcher Außenbereich für Verschlußeinrichtungen des Türblattes in der
Türzarge freigehalten werden sollte.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in den Zeichnungen dargestellt sind.
[0037] Es zeigt:
Fig. l ein verglastes Bauelement mit einer umkehrbaren Glasscheibenanordung gemäß
der eingangs genannten Druckschrift (Bauplan 4/86);
Fig. 2 in einer schematischen Darstellung neben einem ersten beweglichen Rahmen einen
weiteren beweglichen Rahmen, der mittels eines Drehlagers an einem festen Rahmen angelenkt
ist, welches Drehlager senkrecht zur Ebene des festen Rahmens verschieblich ist;
Fig. 3 eine schematische Darstellung, um zu erläutern, wie der (erste) bewegliche
Rahmen im festen Rahmen fixierbar ist;
Fig. 4 bis 6 eine Detaildarstellung eines Beschlages in drei Ausführungsformen, mit
der die Verschiebung des Lagers für den weiteren (zweiten) beweglichen Rahmen bewerkstelligt
werden kann;
Fig. 7 die Detaildarstellung eines Schließbleches zur Verriegelung des zweiten beweglichen
Rahmens im festen Rahmen;
Fig. 8 eine schematische Darstellung mit sechs Teilfiguren a, b, c, d, e, f zur Erläuterung
einer Anordnung, mit der der zweite bewegliche Rahmen ebenfalls mit einer schwenkbar
en Glasscheibenanordnung ausgestattet werden kann;
Fig. 9 eine schematische Darstellung der Strahlungsverteilung zwischen den Scheiben
bei Anordnung der umkehrbaren Glasscheibenanordnung in "Winterstellung" (W) und "Sommerstellung"
(S);
Fig. l0 ein erfindungsgemäßes verglastes Bauelement in Form einer Verandatür in einer
Draufsicht von der Gebäudeinnenseite aus;
Fig. ll eine Schnittansicht vergrößerten Maßstabes entlang der Schnittlinie XI-XI
der Fig. l0 zur Erläuterung insbesondere der Fixierung des zweiten Rahmens im ersten
Rahmen mittels einer Hubleiste; und
Fig. l2 eine noch weiter vergrößerte Schnittansicht entlang der Schnittlinie XII-XII
der Fig. l0 zur Erläuterung des Klappenmechansimus sowie der U-Profil-Anordnung für
die Belüftung.
[0038] In Fig. l ist ein verglastes Bauelement in Form eines sogenannten Wende- oder Wärmefensters
l0 zu erkennen, bestehend aus einer in einem umkehrbaren beweglichen Rahmen l2 angeordneten
Glasscheibenanordnung ll, die in einem eine rechteckige Form aufweisenden festen Rahmen
l4 um eine Rechteckmittellinie 28 aus einer ersten, fixierbaren, abgedichteten Stellung
um l80° in eine zweite, fixierbare, abgedichtete Stellung verschwenkbar ist. Das bekannte
Fenster besitzt eine Dreifachverglasung in einer solchen Anordnung, daß in der "Sommer
stellung" des beweglichen Rahmens eine nach außen gerichtete Reflektionsschicht der
Dreifachverglasung nicht erwünschte solare Wärmeenergie nach außen wieder teilweise
abstrahlt und dadurch den nach innen eindringenden Anteil der Wärmestrahlung vermindert,
während in einer um l80° gewendeten "Winterstellung" des beweglichen Rahmens erreicht
wird, daß eine Abstrahlung von Strahlungswärme aus dem Innenraum, der von dem Fenster
abgeschlossen wird, vermindert wird, und zwar mittels der dann zum Innenraum weisenden
Reflektionsschicht, die von innen kommende Wärmestrahlung zurückreflektiert, während
andererseits von außen kommende Wärmestrahlung weitgehend ungehindert hindurchgelassen
wird.
[0039] Mittels Lüftungsklappen 20 können zwischen dem beweglichen Rahmen l2 und dem festen
Rahmen l4 seitlich freigelassene Lüftungsschlitze l6 bei Bedarf geschlossen werden.
[0040] Beschlageinrichtungen, die zum Fixieren des in der eingangs genannten Druckschrift
beschriebenen Fensters verwendet werden, sind in der DE-GM 85 08 040 näher erläutert.
Diese Konstruktion hat jedoch den Nachteil, daß in der fixierten Stellung zur Lüftung
nur die beiden seitlichen Lüftungsschlitze l6 zur Vergügung stehen.
[0041] Es kann auch auf noch ältere Druckschriften verwiesen werden, beispielsweise auf
die deutsche Patentveröffentlichung 28 5l7 vom l3. Mai l956, aus der in Verbindung
mit einem Fenster zum Zwecke des Falzausgriffes mit Hilfe eines Beschlages ein Horizontalschenkel
in vertikaler Richtung verschiebbar ist. Eine andere Möglichkeit zeigt die DE-OS 27
54 955, bei der eine über angeklemmte Drehlager verschenkbare rahmenlose Glasscheibe
mit Hilfe von glaslosen Fensterflügeln in ihrer fixierten Stellung festgehalten wird.
[0042] Für Lüftungszwecke günstiger ist eine Anordnung, wie sie schematisch aus Fig. 3 zu
erkennen ist: Dort ist innerhalb eines festen Rahmens ll4 ein (erster) beweglicher
Rahmen ll2 um eine vertikale Achse 28, die gleichzeitig die Symmetrieachse der beiden
Rechteckrahmen ll2, ll4 darstellt, um l80° verschwenkbar, wobei zwischen dem festen
Rahmen ll4 und dem beweglichen Rahmen ll2 parallel zu den beiden unteren Rahmenstreben
des festen Rahmens (ll4) und beweglichen Rahmens (ll2) ein Luftschlitz 22 wie auch
entsprechend am oberen Ende ein Luftschlitz 24 vorgesehen ist. An den seitlichen Bereichen,
zwischen den vertikalen Streben 33 bzw. 37 von festen bzw. beweglichen Rahmen können
ebenfalls Luftschlitze 26 bzw. 30 vorgesehen sein, diese Lüftungsschlitze können aber
auch wegfallen bzw. es sind nur so schmale Schlitze vorhanden, daß eine Verschwenkung
des beweglichen Rahmens ll2 in dem festen Rahmen ll4 noch ermöglicht wird, der dafür
notw endige Abstand zwischen den Rahmen ll2, ll4 aber
durch entsprechende Dichtungsmaßnahmen keinen Lüftungsdurchtritt ergibt.
[0043] Zur Fixierung des beweglichen Rahmens ll2 im festen Rahmen ll4 in den beiden Dauerstellungen
(Winterstellung und Sommerstellung) können vorteilhafterweise Stifte vorgesehen werden,
die z. B. vom festen Rahmen (ll4) oder auch vom beweglichen Rahmen (ll2) ausschiebbar
sind und in Bohrungen, Nuten oder dgl. des jeweils anderen Rahmens fixierend eintreten,
in diesem Zusammenhang sei auf die Pfeile 32 in Fig. 3 verwiesen, die derartige Stifte
andeuten sollen.
[0044] Eine weitere Alternative ergibt sich aus Fig. 2, bei der an dem festen Rahmen ll4,
der ein Fenster- oder Türstock sein kann, ein zweiter beweglicher Rahmen 2l2 vorgesehen
wird, der den ersten beweglichen Rahmen ll2 in den beiden fixierbaren Stellungen festhält.
Der zweite bewegliche Rahmen 2l2 ist seitlich am festen Rahmen ll4, beispielsweise
am vertikalen Holm oder Strebe 33 mittels eines speziellen Scharniers 36 angelenkt,
das eine Verschiebung der Drehachse 38 in Richtung der Pfeile 40, also senkrecht zur
Fensterebene, um ein bestimmtes Ausmaß ermöglicht. In der einen, eingezeichneten Stellung
des Scharniers 36, die nahe dem festen Rahmen ll4 liegt, liegt der bewegliche Rahmen
2l2 mit einer nachgeibigen Dichtung 42 sowohl an einer vorspringenden Anlagefläche
44 des festen Rahmens ll4 als auch an einer entsprechenden Anlagefläche 46 des ersten
beweglichen Rahmens ll2 an und gibt dadurch gleichzeitig einen abdichtenden Verschluß
für den Luftspalt 30, andererseits eine zusätzliche Fixierung des beweglichen Rahmens
ll2 im festen Rahmen ll4. Bewegt man die Schwenkachse 38 von dem festen Rahmen ll4
in Richtung der Pfeile 40 weg, wird sich der Dichtungsstreifen 42 von der Auflagefläche
44 bzw. 46 entfernen und dadurch einen Luftspalt freigeben, der vorzugsweise um die
gesamte Fensterfläche des beweglichen Rahmens herumreicht, insbesondere aber einen
unteren und den oberen horizontalen Luftspalt 22 bzw. 24 gemäß Fig. 3 freigibt, wobei
jedoch der zweite bewegliche Rahmen 2l2 parallel zum ersten beweglichen Rahmen ll2
verbleibt. In dieser Stellung wird der erste bewegliche Rahmen ll2 vom zweiten beweglichen
Rahmen 2l2 nicht mehr festgehalten, jedoch bleiben die anderen bereits geschilderten
Fixierungseinrichtungen weiterhin wirksam, wie z. B. die Fixierungsstifte, die in
Verbindung mit der Bezugszahl 32 in Fig. 3 bereits erläutert wurden.
[0045] Wie erwähnt, ist im festen Rahmen ll4 der erste bewegliche Rahmen ll2 derart eingebaut,
daß dieser bewegliche Rahmen ll2 entweder in der dargestellten Stellung fixierbar
ist, oder in einer gegenüber dieser Stellung um l80° gedrehten Stellung. Zur Fixierung
dieses beweglichen Rahmens ll2 können neben den bereits erwähnten Stiften 32 auch
Schnappeinrichtungen vorhanden sein, die den beweglichen Rahmen ll2 in diesen beiden
Stellungen festhalten, beispielsweise in Form von Gummidichtungsleisten 50, die von
einem Lüftungsgitter 48, das in der Strebe 33 des festen Rahmens ll4 in geeigneter
Weise verankert ist, ausgehen und sich an entsprechenden Vorsprüngen oder Einsenkungen
52 des ersten beweglichen Rahmens ll2 festhalten können.
[0046] Das Lüftungsgitter 48, durch den Lüftungsluft hindurchstreichen kann, kann auch Fliegengaze
sowie Einrichtungen zum Abhalten von Schlagregen, Insekten, Staub oder dgl. umfassen,
wie schematisch in Fig. 2 dargestellt ist und später noch anhand von Fig. l2 näher
erläutert werden wird.
[0047] Wie Fig. 2 erkennen läßt, kann der erste bewegliche Rahmen ll2 aus mehreren Teilen
zusammengefügt sein, um z. B. den Einbau der Scheibe zu erleichtern, siehe die unterschiedliche
Schraffierung, wobei hier als Material Holz angenommen ist.
[0048] Die Verglasung besteht aus zwei im Abstand zueinander angeordneten Glasscheiben 54,
56, die in üblicher Weise innerhalb des Rahmens mittels einer Dichtungsmasse 58 gehalten
werden. Der zweite bewegliche Rahmen ll2 trägt hier nur eine Glasscheibe 60, die sich
allerdings in einem gr ößeren Abstand zu der Scheibe 56 befindet,
als es dem Abstand zwischen den beiden Scheiben 54 und 56 entspricht. Der Sinn davon
ist, daß zwischen den beiden Scheiben 54 und 56 eine Luftkonvektion nach Möglichkeit
nicht stattfinden soll, um möglichst hohe Wärmeisolierung zu erreichen, während zwischen
den Scheiben 56 und 60 diese Zirkulation erwünscht ist, insbesondere dann, wenn durch
entsprechende Abstandsstellung des zweiten beweglichen Rahmens 2l2 am unteren und
oberen Ende zwischen dem zweiten beweglichen Rahmen ll2 und dem festen Rahmen ll4
bzw. ersten beweglichen Rahmen ll2 ein Luftspalt vorhanden ist, so daß Luft von unten
nach oben zwischen den Scheiben 56 und 60 hindurchströmen kann. Dies hat folgende
Vorteile: Die Außenfläche der Anordnung ist auf der linken Seite gemäß Fig. 2, so
daß Sonnenstrahlung in der hier dargestellten Sommerpostiion des Fensterflügels ll2
von links auf die Oberfläche a der Scheibe 54 auftrifft. Die Rückseite dieser Scheibe
54 sei in an sich bekannter Weise, siehe dazu auch die DE-GM 85 08 040, mit einer
Schicht 55 belegt, die der Scheibenanordnung die erwünschten anisotropen Eigenschaften
gibt. Diese Schicht bewirkt, daß von l00% eingestrahlter Sonnenenergie z. B. nur 30%
aus der Oberfläche b in Richtung auf die Scheibe 56 wieder austritt (um ein Ausführungsbeispiel
zu nennen). Ein weiterer Teil von z. B. l6% wird an der Fläche a reflektiert, der
Rest der Strahlung wird in der Scheibe 54 in Wärme umgewandelt und zu einem Teil als
Konvektionswärme an der Oberfläche a abgeführt, zu einem anderen Teil über die Flächen
a und b als Wärmestrahlung abgegeben.
[0049] Von der verbleibenden, auf die Oberfläche c der Scheibe 56 auftreffenden Wärmestrahlung
wird wiederum ein Teil, etwa 4 bis 5%, zur Oberfläche 55 zurückreflektiert, weitere
4 bis 6% werden in der Scheibe 56 absorbiert und ein Rest von ca. 20% der ursprünglichen
Wärmestrahlung tritt schließlich an der Oberfläche d der Scheibe 56 wieder aus, zzgl.
etwa 2% Wärmestrahlung aufgrund der Erwärmung der Scheibe 56 und aufgrund anderer
Anteile. Benutzt man als Scheibe 60 eine Scheibe, die erneut 50% langwellige Wärmestrahlung
absorbiert, verbleiben letztlich nur noch etwa l0% der ursprünglich eingetretenen
Wärmestrahlung, die in den Innenraum (rechts gemäß Fig. 2) gelangen und zu (im Sommer
u. U.) unerwünschte Aufheizung des Raumes führen. Die in der Scheibe 60 aufgefangene
Wärmeenergie wird teilweise abgestrahlt, teilweise durch Konvektion beseitigt, und
zwar insbesondere durch Konvektion über eine Luft strömung, die infolge von Schornsteinwirkung
am unteren Schlitz 22 des Fensters eintritt und am oberen Schlitz 24 (siehe Fig. 3)
wieder austritt, wenn der zweite bewegliche Rahmen bzw. der Fensterflügel 2l2 im Abstand
zum festen Rahmen ll4 bzw. zum ersten beweglichen Rahmen ll2 angeordnet ist.
[0050] In der Winterposition, die hier nicht dargestellt ist, gelangt das Licht der Sonne
zunächst auf die Oberfläche d der Scheibe 56 des beweglcihen Rahmens ll2 (der in Winterposition
um l80° bezüglich der in Fig. 2 dargestellten Position gedreht ist), wobei etwa 8%
der Wärmestrahlung an der Oberfläche d direkt nach außen zurückreflektiert wird, während
ein etwa gleich großer Anteil von der Scheibe 56 absorbiert wird. In diesem Falle
würden l6% der zunächst l00% an der Oberfläche b der Scheibe 54 auftreffenden Sonnenenergie
verloren gehen. Auf der Scheibe 54 werden wiederum etwa 8 bis l0% direkt reflektiert,
ein weiterer Anteil von etwa 30% in Wärme umgewandelt und ein restlicher Anteil von
35 bis 40% tritt aus der Oberfläche a der Scheibe 54 aus und wandert weiter in Richtung
auf die Scheibe 60. In den Innenraum gelangen schließlich etwa 30% der ursprünglichen
Sonnenenergie, zzgl. Wärmestrahlung die von der erwärmten Scheibe 52 ausgeht und die
zwischen l0 und 20% liegt.
[0051] Neben diesem Gewinn an Energie durch direkte Sonneneinstrahlung bewirkt die Dreifachverglasung
eine ausgezeichnete Isolierung gegenüber Verlust von Wärme aus dem Innenraum und eine
ausgezeichnete Schallisolierung, ebenfalls infolg e der Dreifachverglasung mit entsprechenden
Abständen zwischen den einzelnen Glasscheiben. Auch ist die Belüftung, die im Winter
ebenfalls zumindest kurzfristig in regelmäßigen Abständen zweckmäßig ist, mit sehr
wirksamen Mitteln durch Verschieben des Rahmens 2l2 weg von dem Rahmen ll2 möglich.
[0052] Bei der hier neu entwickelten Konstruktion mit zwei beweglichen Rahmen kann es günstig
sein, von der bisher verwendeten anisotropen Scheibenanordnung abzuweichen und die
Schicht 55 nicht auf die Fläche b der Scheibe 54 aufzubringen, sondern stattdessen
auf die Fläche d der Scheibe 56, während die Scheibe 60 als sogenannte "grüne" Scheibe
einer Absorption von beispielsweise 50 % der langwelligen Strahlungsanteile bewirkt,
siehe auch Fig. 9. Durch diese Anordnung ergibt sich ein Ping-Pong-Effekt zwischen
den Oberflächen d und e, was insbesondere dazu führt, daß ein noch größerer Anteil
der Wärmestrahlung zur Erwärmung der beiden Scheiben 56 und 60 herangezogen wird,
wodurch sich die Kühlungsverhältnisse in der Sommerposition noch weiter verbessern,
weil noch weniger störende Wärmestrahlung in den Innenraum gelangt, stattdessen wird
diese Wärmestrahlung in den beiden Scheiben 56 und 60 in Scheibenerwärmung umgesetzt
und mittels Konvektion über die Lüftungseinrichtung abgeführt.
[0053] In der Fig. 9 ist schematisch die Scheibenanordnung in Winterstellung (oben) bzw.
Sommerstellung (unten) dargestellt, um die Wärmestrahlungsverhältnisse noch näher
erläutern zu können. Von links eindringende Sonnenenergie wird zum größten Teil von
der normalen Scheibe 54 hindurchgelassen, nur ein kleiner Teil wird reflektiert. Der
durchgelassene Teil gelangt zur mit einer Folie 55 versehenen Scheibe 56 und wird
infolge der besonderen Eingenschaften dieser mit der Folie 55 belegten Scheibe 56
wiederum weitgehend hindurchgelassen, wobei nur ein kleiner Teil reflektiert und ggf.
erneut zurückreflektiert wird. Der größte Teil der Wärmestrahlung gelangt somit zur
Glassscheibe 60, die eingefärbt ist und daher einen größeren Teil der Wärmestrahlung
absorbiert, und einen weiteren erheblichen Teil an den Innenraum rechts gelegen) abgibt
und einen weiteren Teil reflektiert bzw. Durch Wärmestrahlung an die Scheibe 56 zurückgibt.
Infolge der Schicht 55 wird diese zurückgestrahlte Wärme jedoch erneut an die Scheibe
60 zurückreflektiert (Ping-Pong-Effekt), so daß nur sehr wenig Strahlung letztlich
zurück zur Scheibe 54 gelangt. Das bedeutet, daß in der dargestellten Winterstellung
ein ganz erheblicher Anteil der einfallenden Wärmestrahlung als Wärmestrahlung bzw.
Konvektionswärme für den Innenraum gewonnen werden kann.
[0054] In der darunter dargestellten Sommerstellung sehen die Verhältnisse ganz anders aus.
Bereits von der Schicht 55 auf der Glasscheibe 56 wird ein ganz erheblicher Teil der
eintreffenden langwelligen Bestandteile der Sonnenstrahlung zurück in den Außenraum
geworfen, nur ein relativ kleiner Teil gelangt durch die Scheibe 56 hindurch zur Scheibe
54, wobei ein zunächst nur geringer Anteil zurückreflektiert wird. Der größte Anteil
durchläuft die Scheibe 54 und erreicht die Scheibe 60, die sich aufgrund ihrer Einfärbung
durch Absorption von z. B. 50 % der eintreffenden Wärmebestrahlung aufheizt und dadurch
selber Wärmestrahlung abgibt und diese zum einen in den Innenraum wirft, zum anderen
zurück zur Scheibe 54 und von dort weiter zur Scheibe 56, wobei die Scheibe 56 diese
zurücklaufende Bestrahlung weitgehend hindurchläßt und somit wieder an den Außenraum
abgibt. Auch vom Innenraum eintreffende Wärmestrahlung wird von der Scheibe 60 aufgefangen
und teilweise nach außen abgegeben. Diese Anordnung zeigt somit erhebliche Vorteile
gegenüber anderen anisotropen Scheibenanordnungen, welche Vorteile sich durch die
vorstehend beschriebene Lüftung des Raumes zwischen den an den Positionen 2 und 3
stehenden Scheiben (siehe Fig. 9) noch verstärken, in dem eine Kühlung der Scheibe
60 (Fig. 2) erfolgt.
[0055] Als Material für die Scheibe 60 kommt insbesondere ein Scheibensicherheitsglas in
Betracht, wäh rend für die Scheiben 54 und 56 das übliche Material für
doppelt verglaste Scheibeneinheiten zur Anwendung kommen kann, zuzüglich der beispielsweise
als Kunststoffolie aufgebrachten Schicht 55.
[0056] Es sei noch näher auf die besondere Scharnierform insbesondere gemäß Fig. 2, 4, 5
und 6 eingegangen. Das in diesen Figuren dargestellte Scharnier 36 erlaubt die erwähnte
Abstandsänderung der Scharnierachse 38 von der Ebene des festen Rahmens ll4 bzw. dessen
Strebe 33 und ermöglicht so die Einstellung des Abstandes der Scheibe 60 von der Scheibe
55 und damit die Konvektion bzw. Lüftung im dazwischenliegenden Raum 6l.
[0057] Das Scharnier 36 kann unterschiedliche Gestalt annehmen. In den Fig. 4, 5 und 6 sind
drei verschiedene Ausführungsformen eines derartigen Scharniers dargestellt. Gemäß
Fig. 2 besteht das Scharnier aus einem Bock 62, der auf den festen Rahmen ll4 in üblicher
Weise aufgeschraubt sein kann. Von dem Bock 62 geht ein Vorsprung 64 mit einer schlitzartigen
Schienenführung 66 aus, in der ein Scharnierwagen 68 mittels hier nicht dargestellter
Beschlageinrichtungen in Richtung der Pfeile 40 hin und her verschieblich ist. Dieser
Scharnierwagen trägt in üblicher Weise ein Lager 70 für ein Gelenk 72, das in geeigneter
und an sich bekannter Weise in die anliegende Seitenstrebe 74 des zweiten beweglichen
Rahmens 2l2 hineinreicht und somit diesen Rahmen 2l2 um die Achse 38 verschwenkbar
hält, wobei gleichzeitig dieser Rahmen 2l2 parallel zum festen Rahmen ll4 und damit
auch zum ersten beweglichen Rahmen ll2 so verschieblich ist, daß sich der Abstand
der Fensterebenen voneinander verändern läßt. Das Scharnier 36 kann so gestaltet sein,
daß beim vollständigen Herausfahren des Wagens 68 bis zum Anschlag 76 der bewegliche
Rahmen 2l2 über den vollen Winkel von l80° um die Achse 38 verschwenkt werden kann,
was eine Erleichterung des Reinigens der Scheibe hinsichtlich der Scheibenfläche e
ermöglicht.
[0058] Die in den Fig. 4, 5 ind 6 dargestellten Scharnierkonstruktionen erlauben ebenfalls
eine Verschwenkung um l80°, wobei der Vorteil dieser Konstruktionen darin liegt, daß
das Scharnier weniger in den Raum vorspringt, stattdessen aber eine entsprechende
Bohrung im Rahmen ll4 erfordert.
[0059] Nicht dargestellt ist ein entsprechend verschieblicher Anschlag und Fensterverschluß
am freien Ende des Rahmens 2l2.
[0060] Eine andere Möglichkeit, den Abstand des Rahmens 2l2 bezüglich des festen Rahmens
ll4 zu Lüftungszwecken zu verändern und gleichzeitig eine Verriegelung vorzunehmen,
ist in Fig. 2 dargestellt:
[0061] Um den zweiten beweglichen Rahmen 2l2 innerhalb des festen Rahmens ll4 nicht nur
verschieben, sondern auch verriegeln zu können, können Führungs- und Schließbleche
80, siehe auch Fig. 7, vorgesehen werden, die mittels durch Bohrungen 82 im Schließblech
hindurchgeführter Senkkopfschrauben beispielsweise in einer Einsenkung 84 des festen
Rahmens (Fig. 2) befestigt werden können. Mit Hilfe eines üblichen Betätigungsgestänges
für Fensterflügel kann ein Zapfen 86, der vom zweiten beweglichen Rahmen 2l2 vorspringt
(Fig. 2), beim Schließen in einen Schlitz 88 des Schließbleches (Fig. 7) eindringen,
woraufhin der Stift 86 zum Verschlieben der Lüftungsschlitze und zum Veriegeln beispeilsweise
nach unten geschoben wird und dabei entlang einer Bahn 90 in Richtung des Pfeils 92
vordringt und dabei den Fensterrahmen 2l2 gegen den festen Rahmen ll4 verschiebt und
schließlich Dichtungen 42 bzw. 94, siehe Fig. 2, zusammendrückt. (Die Öffnung des
Schlitzes 88 ist in Fig. 2 in diesem Fall nach rechts gerichtet zu denken).
[0062] Das Schließblech kann auch am Rahmen 2l2 montiert sein und der Stift vom festen Rahmen
ll4 ausgehen. In deisem Fall ist das Schließblech mit der Öffnung des Schlitzes nach
links anzuordnen, wie in Fig. 7 dargestellt. Anstelle der nockenartigen Anordnung
mit glattem Stift, wie sie gerade beschrieben wurde, kann in dem Schließblech auch
ein gezahnter Rollzapfen eingreifen, der noch eine sicherere Führung und Verriegelung
ermögl icht.
[0063] Der in Fig. 2 dargestellte zweite bewegliche Rahmen 2l2 besitzt nur eine Glasscheibe
60.
[0064] Es ist jedoch denkbar, für diesen zweiten beweglichen Rahmen 2l2 selbst wieder eine
Glasscheibenanordnung vorzusehen, die anisotrop und um l80° wendbar ist, ähnlich wie
es beim ersten beweglichen Rahmen ll2 der Fall ist. Dabei ist folgende Konstruktion
möglich, die in Fig. 8 schematisch erläutert wird: Der Rahmen 2l2 umfaßt eine zweiteilige
Scheibenanordnung, wobei der erste Teil 2l4 seitlich am Grundrahmen 2l6, der aus Holz
oder auch aus Kunststoff oder Metall bestehen kann, mittels an sich herkömmlichen
festen Scharniereinrichtungen 2l8 angelenkt ist. Der zweite Teil 220 ist am ersten
Teil über ein Schwenklager 222 angelenkt, welches Schwenklager 222 an einer Schiene
224 des ersten Teils 2l4 derart verschieblich gelagert ist, daß das Schwenklager sowohl
an der der angelenkten Seite naheliegenden Seite (siehe die Teilfiguren b und c der
Fig. 8) gelagert sein kann, als auch durch Verschiebung (siehe Teilfig. d, Pfeil 228)
an der der angelenkten Seite fernliegenden Seite des ersten Teils 240 zu liegen kommen
kann, siehe Teilfigur d und e der Fig. 8
[0065] Klappt man den zweiten Teil 220 um dieses Lager 222 gemäß Teilfig. c der Fig. 8 auf,
siehe Pfeil 230, und verschiebt man dann das Lager 22 in diese zweite Stellung, siehe
Teilfig. d, kann man entlang dem Pfeil 232 den Flügel 220 wieder auf den Flügel 2l4
zurückschwenken, wobei jedoch eine Umkehrung um l80° entstanden ist. Wird jetzt die
zweiteilige Anordnung aus den beiden Flügeln 2l4 und 220 in die in Teilfig. a dargestellte
Ausgangsstellung zurückgebracht, siehe Teilfig. f, ist die im Flügel 220 angeordnete
Scheibe um l80° gewendet. Handelt es sich dabei um eine anisotrope Glasscheibenanordnung,
lassen sich ähnliche Vorteile erreichen, wie sie hinsichtlich des ersten beweglichen
Rahmens 2l2 geschildert wurden. Zu diesem Zweck ist es lediglich notwendig. daß das
zweite Teil 220 eine anisotrope Glasscheibenanordnung aufweist und in beiden Schwenklagerstellungen
mit dem ersten Teil verriegelt werden kann.
[0066] Es sei nunmehr auf Fig. l0 eingegangen, in der in Draufsicht ein verglastes Bauelement
in Form einer Verandatür 3l0 dargestellt ist, die eine umkehrbare Glasscheibenanordnung
ll besitzt und hier aus einem rechteckigen festen dritten Rahmen oder Türzarge l3,
einem beweglichen ersten Rahmen oder Türblatt 3l4 und einem zweiten ebenfalls beweglichen
Rahmen 3l8 besteht, wobei der zweite bewegliche Rahmen 3l8 um eine vertikale Rechteckmittelinie
28 innerhalb des ersten beweglichen Rahmen 3l8 verschwenkbar ist, wobei die Darstellung
noch im folgenden näher zu beschreibende Lüftungsklappen 20 sowie ein schmales Stück
einer Hubleiste 2l erkennen läßt.
[0067] Zum Verschließen der Lüftungsklappen dienen hier schematisch angedeutete Schwenkhebel
23, während zur Betätigung des noch näher zu beschreibenden Schwenk- und Hubmechanismus
Ansatzpunkte 25, 27 oder 29 für einen Steckschlüssel vorgesehen sein können, wobei
die Steckschlüsselbetätigung deshalb günstig ist, weil das Wenden des Fensters vom
Sommer- auf Winterbetrieb nur relativ selten erforderlich sein wird. Stattdessen ist
aber auch die Anbringung von festen Griffen möglich.
[0068] Aus Fig. ll, einem Schnitt entlang der Linie XI/XI der Fig. l0, ergibt sich eine
Schnittansicht durch den oberen und unteren Horizontalholm des verglasten Bauelementes,
wobei jedoch die Türzarge l3 zur Vereinfachung der Darstellung wegelassen ist. Wie
sich aus der Zeichnung ergibt, umfaßt der Rahmen oder das Türblatt 3l4 einen oberen
horizontalen Holm 34, der im Querschnitt ein nach unten hin offenes U bildet und dadurch
sich eine Nut 38 von im wesentlichen Rechteckform ergibt, die dazu dient, eine Hubleiste
2l aufzunehmen. Diese Hubleiste 2l besteht wiederum aus Profilholz mit H-förmigem
Profil, das nach unten hin einen trichterförmig sich erweiternde Nut 45 bildet, in
die eine entsprechende Feder 47 des beweglichen zweiten Rahmens 3l8 eingreifen kann.
Dieser bewegli che zweite Rahmen 3l8 läßt sich bezüglich des ersten
beweglichen Rahmens 3l4 verschwenken, in dem zunächst der zweite bewegliche Rahmen
3l8 mittels eines Beschlags am unteren Schwenklager 86 soweit angehoben wird, daß
er mit seiner in Fig. ll am unteren Ende erkennbare Nut aus einer ensprechenden unteren
Feder des unteren Holms 92 des ersten beweglichen Rahmens 3l4 freikommt, wobei gleichzeitig
die Hubleiste 2l um das gleiche Ausmaß angehoben und dann noch weiter angehoben wird,
bis auch die Nut 45 an der Unterseite der Hubleiste 2l die entsprechende Feder 47
des oberen horizontalen Holms 35 des zweiten beweglichen Rahmens 3l8 freigegeben hat.
Damit ist der Rahmen 3l8 frei um die Achse 28 (Fig. l0) verschwenkbar und kann z.
B. um l80° gedreht und wieder fixiert werden. Diese Konstruktion vermeidet die beim
Stand der Technik noch vorhandene Klappe zum Verdecken eines oberen horizontalen Luftspalts.
[0069] Die in Fig. ll bereits erkennbaren und in Fig. l2 genauer herausgezeichneten Glasscheiben
72, 74 und 76 sind derart aufgebaut, daß eine der beiden äußeren Scheiben, z. B. 72,
eine höhere Energieabsorptionsfähigkeit für Sonnenstrahlung aufweist, als es bei den
beiden anderen Scheiben, z. B. 74, 76, der Fall ist. Gleichzeitig weist diese stärker
absorbierende Scheibe 72 an einer Scheibenfläche, die einer weiteren Scheibe 74 zugewandt
ist, eine lichtdurchlässige Beschichtung aus einem die Emissionsfähigkeit der beschichteten
Fläche für Infrarotstrahlung vermindernden Material auf.
[0070] Um die Hubleiste 2l auf und ab zu bewegen, und um gleichzeitig auch den Rahmen 3l8
bezüglich des Rahmens 3l4 auf und ab zu bewegen, können verschiedenartige Einrichtungen
eingesetzt werden.
[0071] So läßt sich eine im Fensterbau häufig angewandte Einrichtung auch hier einsetzen,
nämlich Federbänder, die in entsprechend dafür vorgesehenen Einschnitten angeordnet
sind, siehe beispielsweise den Einschnitt l02 (Fig. ll) in einem keilförmigen Vorsprung
l04 am Boden der Nut 38 des oberen Holms 34, in welchen Einschnitt sich die Federbänder,
geführt in entsprechenden Umhüllungen, axial verschieben lassen. An bestimmten Umlenkstellen
sind sie dann an der Hubleiste 2l befestigt und ziehen diese nach oben oder drücken
sie nach unten, je nach Betätigung des anderen Endes des Federbandes.
[0072] Eine andere Möglichkeit ist die Betätigung mit Hilfe von Zahnradschneckengetrieben,
die über entsprechende Wellen und Umlenkgetriebe betätigbar sind. Sowohl der letzgenannte
Antrieb wie auch das Federband sind an sich bekannt. Denkbar sind auch hydraulische
Betätigungseinrichtungen.
[0073] Eine noch andere Möglichkeit liegt darin, mit Hilfe von Miniatruelektromotoren und
entsprechenden Hebe- und Senkgetriebe die Leiste 2l anzuheben und abzusenken, oder
aber auch mit Hilfe von thermomechanischen Einrichtungen, die durch (z. B. elektrisch
erzeugte) Wärme sich ausdehnen und bei Abkühlung sich wieder zusammenziehen und dabei
eine Hubbewegung ausführen. Derartige Einrichtungen finden sich beispielsweise auch
in den Thermostatventilen von Heizungsradiatoren.
[0074] Es wird deutlich geworden sein, daß zur Verschwenkung des zweiten beweglichen Rahmens
3l8 sowohl ein Anheben des Rahmens 3l8 um einen bestimmten Betrag wie auch ein Anheben
der Hubleiste 2l um einen 2 - 3mal so großen Betrag notwendig ist. Das Anheben der
Hubleiste 2l wie auch des zweiten beweglichen Rahmens 3l8 kann nacheinander erfolgen,
falls für diesen Zweck getrennte Beschläge vorhanden sind, oder es kann eine simultane
Bewegung erfolgen, falls eine entsprechende Verkopplung der Betätigungseinrichtungen
durchgeführt wird, was allerdings verhältnismäßig komplizierte Einrichtungen notwendig
macht, da unterschiedliche Anhebungswege sich ergeben und daher z. B. unterschiedliche
Getriebeübersetzungen erforderlich sind.
[0075] Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht es, in einfacher Weise auch eine Lüftung
vorzusehen, wobei sich die dafür notwendigen Maßnahmen aus der Fig. l2 ergeben, die
eine Schnittansicht längs der Linie XII/XII der Fig. l0 darstellt.
[0076] Grundsätzlich ist es zwar möglich, an den seitlichen, vertikalen Holmen l08 des ersten
beweglichen Rahmens 3l4 und dem entsprechenden seitlichen Holm ll0 des zweiten beweglichen
Rahmens 3l8 lediglich einfache Dichtungslippen vorzusehen und ergänzend ggf. von dem
einen Rahmen in den anderen Rahmen verschiebbare Vorsprünge anzuordnen, jedoch hat
sich als zweckmäßig erwiesen, zur besseren Klimatisierung eines mit den erfindungsgemäßen
verglasten Bauelement auszustattenden Raumes eine Lüftungsanordnung vorzusehen, die
aus einem Lüftungsspalt l26 besteht, der zwischen den vertikalen Holmen l08, ll0 des
ersten bzw. zweiten beweglichen Rahmens 3l4, 3l8 gelassen wird. Dieser Lüftungsspalt
l26 läßt sich verschließen durch eine Verschlußkappe 20, die vorzugsweise auf der
Innenseits des Rahmens 3l4 mittels eines Vertikalscharniers ll8 vom Lüftungsspalt
l26 wegschwenkbar gelagert ist. Die Klappe 20 besitzt erste Dichtleisten l20, l22,
mit denen sich der Deckelbereich der Klappe 20 an die Stirnflächen der vertikalen
Holme l08 bzw. ll0 vom ersten bzw. zweiten beweglichen Rahmen 3l4, 3l8 anlegen kann.
Weitere Dichtungseinrichtungen l24, l26 befinden sich innerhalb des Lüftungsspalts.
Die Dichtungen l20, l22, l24, l26 geben aufgrund von Selbstverklemmung bei von außen
kommendem Winddruck eine besonders gute Abdichtung. Die Klappe 20 ist mit Hilfe von
bereits erwähnten Verschlußeinrichtungen, die durch Griffe 23 betätigt werden können,
zu öffnen und zu schließen.
[0077] Wie die Fig. l2 weiterhin erkennen läßt, ist innerhalb des Lüftungsspaltes l26 ein
U-Profil l28 angedeutet, das aus Kunststoff oder Metall besteht und mit seinen mit
Lüftungsdurchbrüchen l30 versehenen U-Profilschenkeln l32 am Rahmen 3l4 befestigt
ist, beispielsweise durch Einstecken der Schenkel in entsprechende Nuten. Der Steg
l38 des U-Profils l28 dient dabei als Träger für die Dichtleiste ll3 zur Anlage an
den zweiten beweglichen Rahmen 3l8. Die Durchbrüche l30 des U-Profils können an der
Seite, die der durch die Klappen 20 verschließbaren Seite zugewandt ist, mit Insektengaze.
l40 bedeckt sein, oder es wird dafür ein besonderer Ansatz l4l vorgesehen, der am
U-Profil l28 beispielsweise durch Vorsprünge l42 auswechselbar gehalten wird. So könnte
nach Wegschwenken des Rahmens 3l8 und ggf. der Klappe 20 das U-Profil l28 aus den
Schlitzen l34, l36 herausgezogen, die Gaze l40 erneuert und das Profil weider eingeschoben
werden, oder aber der Ansatz l4l könnte ausgewechselt werden.
[0078] Der von dem Profil freigehaltene Raum l44 kann dazu dienen, die Betätigungseinrichtungen
für die Hubleiste 2l aufzunehmen. Alternativ kann innerhalb des U-Profils aber auch
eine Heizeinrichtung angeordnet werden, die z. B. elektrisch beheizt ist und die durch
den Spalt eintretende Luft anwärmt.
[0079] Um Schlagregen abzuhalten, dient ein im Profil pilzförmiger Aufsatz l45, der mit
seinem Fuß l47 in einen Trägerschlitz l49 des U-Profils l28 eingedrückt ist. Vom U-Profil
gehen zudem Schutzwände l5l aus, die die Öffnungen l30 schräg abdeckend in den vom
Pilzhut überdeckten Raum hineinreichen.
[0080] Wie Fig. l2 weiterhin erkennen läßt, ist auch das U-Profil l28 zweiteilig, wobei
die ersten Teile durch eine Steckverbindung l53 im Steg l38 untereinander verbunden
sind.
[0081] Die Schutzwände l5l springen in das Lumen oder dem Pilzhut nur soweit vor, daß ein
meanderförmiger Weg ll9 für Frischluft verbleibt, wenn die Klappe 20 geöffnet ist.
[0082] Wie zu erkennen ist, weist das U-Profil l28 im Steg l38 zwei nach außen offene hinterschnittene
Nuten auf, in die die in Richtung des Rahmens 3l8 weisenden Dichtungsprofile ll3 eingesetzt
werden können. Dadurch entsteht eine Vorkammer 223 für den Regenschlag als Entwässerungskanal.
Die Dichtung ll3 selbst ist so ausgebildet, daß sie unter Pressdruckeinfluß ihre dichtenden
Wirkung vergrößert. Ähnliche Dichtungsprofile finden sich auch zwischen festem Rahmen
(Türzarge) l3 und erstem beweglichen Rahmen (Türblatt) 3l4 siehe, Bezugszahl
l23 und l25, wobei das Türblatt 3l4 mittels üblicher Scharnierbänder l2l in der Türzarge
l3 gehalten ist, während die Klappen 20 ihrerseits wiederum mittels prinzipiell herkömmlicher
Türbänder ll7 am ersten beweglichen Rahmen 3l4 angelenkt sind.
[0083] Ebenfalls zur Ableitung von ggf. eingedrungenen Schlagregen dienen Nuten 225 und
227 im ersten Rahmen 3l4 bzw. in der Klappe 20.
1. Verglastes Bauelement, insbesondere Fenster, mit einer umkehrbaren Glasscheibenanordnung,
bestehend aus einem mehrkantigem, insbesondere rechteckigen festen Rahmen (l4, ll4)
und einem im festen Rahmen (l4, ll4) um eine zu einer Kante parallelen Achse (z. B.
28), wie z. B. um eine Rechteckmittellinie aus einer ersten, fixierbaren, abgedichteten
Lage um l80° in eine zweite, fixierbare, abgedichtete Lage verschwenkbaren ersten
beweglichen Rahmen (l2), sowie mit Betätigungseinrichtungen zur Fixierung und/oder
Abdichtung des beweglichen Rahmens in den beiden Lagen, dadurch gekennzeichnet, daß
am festen Rahmen (l4, ll4) seitlich ein zweiter beweglicher Rahmen (l2, ll2) mittels
eines Drehlagers (36) angelenkt ist, wobei der zweite bewegliche Rahmen (l2, 2l2)
senkrecht zur Ebene des festen Rahmens (l4, ll4) begrenzt verschieblich ist.
2. Verglastes Bauelement nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite bewegliche
Rahmen (2l2) in einer ersten Stellung fixierbar ist, in der er die Luftspalte (22,
24, 26, 30) zwischen festem Rahmen (ll4) und erstem beweglichen Rahmen (ll2) abdichtet,
und in einer zweiten (oder mehreren) weiteren Stellung, in der Luftspalte definierter
Größe zwischen zweiten beweglichen Rahmen (2l2) und festem Rahmen (ll4) bzw. ersten
beweglichen Rahmen (ll2) verbleiben (Fig. 2).
3. Verglastes Bauelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite bewegliche
Rahmen (2l2) oder der feste Rahmen (ll4) Führungs- oder Schließplatten 80) mit einem
Führungsschlitz (88) mit derart schräg verlaufenden Nockenbahn (90) tragen, daß mittels
vom festen Rahmen (ll4) bzw. zweiten beweglichen Rahmen (2l2) ausgehenden, parallell
zur Rahmenkante verschieblichen Nocken (86) oder Rollzapfen bei Verschiebung der Nocken
oder Rollzapfen der Abstrand zwischen festem Rahmen (ll4) und zweitem beweglichen
Rahmen (2l2) verändert wird (Fig. 2, 7).
4. Verglastes Bauelement nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite bewegliche Rahmen (2l2) eine feste Glasscheibe (60), klar oder absorbierend
("grün") eingefärbt, aufweist (Fig. 2).
5. Verglastes Bauelement nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß auch der zweite bewegliche Rahmen (2l2) eine um l80° verwendbare Glasscheibenanordnung
trägt.
6. Verglastes Bauelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite bewegliche
Rahmen (2l2) aus einer in einem Grundrahmen (2l6) an geordneten zweiteiligen Glasscheibenanordnung
besteht, wobei der erste Teil (2l4) seitlich am Grundrahmen (2l6) angelenkt ist (2l8),
und der zweite Teil (220) am ersten Teil (2l4) über ein Schwenklager (222) angelenkt
ist, welches Schwenklager (222) derart in einer Schiene (226) des ersten Teils (2l4)
verschieblich gelagert ist (228), daß das Schwenklager (222) sowohl an der der angelenkten
Seite naheliegenden Seite als auch an der der angelenkten Seite fernliegenden Seite
des ersten Teils (2l4) zu liegen kommt (Fig. 8).
7. Verglastes Bauelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teil
(220) eine anisotrope Glasscheibenanordnung umfaßt und in beiden Schwenklagerstellungen
mit dem ersten Teil (2l4) verriegelbar ist.
8. Verglastes Bauelement nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die umkehrbare
Glasscheibenanordnung aus zwei im Abstand zueinander in einem gemeinsamen Rahmen (ll2)
angeordneten Glasscheiben (54, 56) besteht, wobei die eine Scheibe (56) an ihrer von
der anderen Scheibe (54) abgewandten Seite eine Beschichtung (55) trägt, wobei die
direkt a uf die Beschichtung (55) fallende Wärmestrahlung wesentlich stärker
reflektiert bzw. absorbiert wird als in die Glasscheibe (56) eindringende Wärmestrahlung,
und daß eine dritte Glasscheibe (60) im Abstand zur umkehrbaren Glasscheibenanordnung
(54, 56) in einem eigenen Rahmen (2l2) an der dem Hausinneren oder dergleichen zugewandten
Seite des Bauelements angeordnet ist (Fig. 2).
9. Verglastes Bauelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß erster und zweiter
Rahmen (ll2, 2l2) in dem Bauelement so gehalten sind, daß der Raum (6l) zwischen der
umkehrbaren Glasscheibenanordnung (54, 56) und der dritten Glasscheibe (60) zumindest
am unterren und oberen Bereich des Bauelements über Lüftungsschlitze (30;48) mit der
Umgebung in Verbindung steht.
l0. Verglastes Bauelement nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
dritte Scheibe (60) derart eingefärbt ist, daß sie einen erheblichen Anteil der langwelligen
Sonnenstrahlung (Wärmestrahlung) absorbiert.
11. Verglastes Bauelement nach einem der Ansprüche 9 oder l0, dadurch gekennzeichnet,
daß Einrichtungen (36; 80, 86; Fig. 2) vorgesehen sind, um die Große der Lüftungsschlitze
zu verändern.
12. Verglastes Bauelement nach einem der Ansprüche 9 bis ll, dadurch gekennzeichnet,
daß Einrichtungen (36; 80, 86; Fig. 2) vorgesehen sind, um den Abstand zwischen der
dritten Glasscheibe (60) und der nächstliegenden Oberfläche (d oder a von 56 bzw.
54) der umkehrbaren Glasscheibenanordnung (54, 56) zu verändern.
13. Verglastes Bauelement, insbesondere Tür, mit einer umkehrbaren Glasscheibenanordnung,
bestehend aus einem mehrkantigen, insbesondere rechteckigen ersten Rahmen (3l4) und
einem im ersten Rahmen (3l4) um eine zu einer Kante parallelen Achse, wie z. B. um
eine Rechteckmittellinie (28) aus einer ersten, fixierbaren abgedichteten Lage um
l80° in eine zweite, fixierbare, abgedichtete Lage ver schwenkbaren zweiten Rahmen
(3l8), sowie mit Betätigungseinrichtungen zur Fixierung und/oder Abdichtung des zweiten
Rahmens (3l8) in den beiden Lagen, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Rahmen (3l4)
mit dem darin eingesetzten zweiten Rahmen (3l8) eine in einem dritten, festen Rahmen
(l3) verschwenkbare Einheit bildet, wobei der erste Rahmen (3l4) an einer Längskante
über Scharnierbänder (l2l) am dritten Rahmen (l3) derart gelagert ist, daß der Betätigungsbeschlag
(25, 27, 29) für die Fixierung des zweiten Rahmens (3l8) in dem ersten Rahmen (3l4)
und die Scharnierbänder (l2l) zwischen erstem (3l4) und drittem (l3) Rahmen auf der
zum Gebäudeinneren weisenden Seite von erstem und drittem Rahmen (3l4, l3) angeordnet
sind (Fig. l0, ll, l2).
14. Verglastes Bauelement nach Anspruch l3, wobei die Fixierung des zweiten Rahmens
(3l8) durch Verschiebung des zweiten Rahmens (3l8) in Richtung der Schwenkachse (28)
erfolgt, wobei in der einen fixierbaren Lage zwischen den senkrecht zur Schwenkachse
(28) liegenden Rahmenseiten (34, 35) der beiden Rahmen (3l4, 3l8) eine Nut-Federverbindung
entsteht, und die Betätigungseinrichtung einen an einem Achsenende angeordneten Schubantrieb
umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubantrieb eine senkrecht zur Achse (28)
verlaufende Hubleiste (2l) umfaßt, die bezüglich des zweiten Rahmens (3l8) in Richtung
der Achse (28) verschieblich ist, und daß die Hubleiste (2l) an der vom Schubantrieb
abgewandten Seite des zweiten Rahmens (3l8) im ersten Rahmen (3l4) geführt ist und
für diese Rahmenseite die Nut (45) bildet, in die eine vom zweiten Rahmen (3l8) gebildete
Feder (47) eingreifen kann (Fig. l0, ll, l2).
15. Verglastes Bauelement nach Anspruch l4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubleiste
(2l) im oberen horizontalen Raum oder Nut (38) des festen Rahmens (3l8) in vertikaler
Richtung auf und ab beweglich angeordnet ist.
16. Verglastes Bauelement nach einem der Ansprüche l3 bis l5, wobei zwischen den vertikalen
Holmen (l08, ll0) des ersten (3l4) und des zweiten (3l8) Rahmens ein mittels Lüftungsklappen
(20) verschließbare Lüftungsspalt (l26) verbleibt, dadurch
gekennzeichnet, daß im Lüftungsspalt (l26) ein in den Schenkeln mit Lüftungsdurchbrüchen
(l30) versehenes U-Profil (l28), das aus Metall oder Kunststoff bestehen kann, derart
am zweiten Rahmen (3l4) befestigt ist, daß vom nicht durchbrochenem Steg des U-Profils
(l28) ausgehende Dichtleisten (ll3) in der fixierten Stellung des zweiten Rahmens
(3l8) mit dem vertikalen Holm (ll0) des zweiten Rahmens (3l8) in Berührung stehen
(Fig. l2).
17. Verglastes Bauelement nach Anspruch l6, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche
(l30) des U-Profils (l28) an der Seite, die der durch die Klappen (20) verschließbaren
Seite zugewandt ist, mit Insektengaze (l40) überdeckt sind.
18. Verglastes Bauelement nach Anspruch l6 oder l7, dadurch gekennzeichnet, daß das
U-Profil (l28) aus zwei ineinandersteckbaren Teilen besteht (l53).
19. Verglastes Bauelement nach Anspruch l6, l7 oder l8, dadurch gekennzeichnet, daß
das U-Profil (l28) ein drittes ansteckbares Teil (l4l) zur Aufnahme der Insektengaze
(l40) aufweist.
20. Verglastes Bauelement nach einem der Ansprüche l6 bis l9, dadurch gekennzeichnet,
daß das U-Profil (l28) eine im Profil pilzförmige Leiste (l45) umfaßt, die zusammen
mit vom U-Profil ausgehenden Vorsprüngen (l5l) einen meanderförmigen Weg (ll9) für
Frischluft und dadurch eine Schlagregenabdeckung bildet.