(19)
(11) EP 0 256 446 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.02.1988  Patentblatt  1988/08

(21) Anmeldenummer: 87111453.4

(22) Anmeldetag:  07.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01D 15/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB SE

(30) Priorität: 20.08.1986 DE 3628273

(60) Teilanmeldung:
92116939.7 / 0523757

(71) Anmelder: Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp
D-45143 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kahmann, Rüdiger
    D-4130 Moers (DE)
  • Wiedeck, Hans-Norbert
    D-4330 Mülheim/Ruhr (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verlegesystem für eine zerlegbare Brücke


    (57) Bei einem Verlegesystem für eine zerlegbare Brücke, das mindestens ein eine Verlegeeinrichtung (8) auf­weisendes Fahrzeug (A) und mehrere miteinander ver­bindbare im Querschnitt U-förmig nach unten hin offen gestaltete Brückenteile (1, 2, 1ʹ, 2ʹ) um­faßt, die zum Verlegen in Längsrichtung des Fahr­zeugs verschiebbar angeordnet sind, und zwei Ram­penabschnitte (1, 1ʹ) und ggf. mindestens einen In­nenabschnitt (2, 2ʹ) umfassen, wobei jedem der Ab­schnitte ein in ihm verschiebbar gelagerter Vorbau­trägerabschnitt zugeordnet ist, werden mit einer verhältnismäßig kleinen Verlegeeinrichtung (8) auch größere Brückenlängen schnell und sicher dadurch verlegbar, daß die Brückenteile an den unteren einander zugewandten Ecken ihrer Träger Führungs­schienen (16) aufweisen, in die an der Verlege­einrichtung (8) angeordnete Rollen (15) eingreifen und daß ein mit den Brückenteilen und den Vorbau­trägerabschnitten alternierend verbindbarer An­trieb (23) vorgesehen ist. Eine Brücke nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß zur Ver­größerung der Stabilität der Brücke der Vorbau­träger (7) als Unterspannung nach unten hin aus­fahrbar ist und dazu zumindest ein Quergelenk (10) aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verlegesystem für eine zerlegbare Brücke nach dem Oberbegriff des An­spruchs 1, sowie auf eine zerlegbare Brücke.

    [0002] Ein Verlegesystem dieser Art ist vorbekannt aus der DE-OS 28 46 182. Bei diesem System wird der Vorbauträger über die als U-förmig oben offener Verlegebalken ausgebildete Verlegeeinrichtung und die vorgeschobene Brücke soweit ausgefahren, daß sein Ende mit dem äußeren Ende des Verlegebalkens über eine dort angeordnete Fangvorrichtung verbun­den werden kann. Der lang und entsprechend schwer ausgeführte Verlegebalken muß mit seinem -Anlenk­punkt über das ganze Fahrzeug vorgefahren werden und übt beim Ablegen des Vorbauträgers auf das jen­seitige Ufer auf das Fahrzeug ein erhebliches zu­sätzliches Kippmoment aus.

    [0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu­grunde, ein Verlegesystem zu schaffen, mit dem mit einer verhältnismäßig kleinen Verlegeeinrichtung eines Fahrzeugs auch größere Brückenlängen sicher und schnell verlegt werden können.

    [0004] Diese Aufgabe ist mit den Merkmalen des kennzeich­nenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.

    [0005] Ein mit dem neuen Verlegesystem erzielter Vorteil liegt darin, daß der nicht wesentlich kürzer als die Gesamtlänge der Brücke ausfallende Vorbau­träger nicht mit der Verlegeeinrichtung verbunden zu werden braucht und trotzdem ein Verlegen der zusammengesetzten Brückenteile mit nur einem Fahrzeug ermöglicht wird.

    [0006] Eine Erweiterung der Erfindung liegt darin, daß bei einer mit mindestens eine zwei Rampenabschnit­te und mindestens einen Innenabschnitt aufweisen­den zerlegbaren Brücke, bei der jedem der Abschnit­te ein Vorbauträgerabschnitt zugeordnet und zen­tral zwischen den beiden die Schenkel eines nach unten hin offenen U bildenden Trägern der Brücken­teile längsverschieblich gelagert sind, und die vorzugsweise eine dem Verlegesystem nach der Erfin­dung verlegbar is, der Vorbauträger als Unterspan­nung nach unten hin ausfahrbar ist.

    [0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen wiedergegeben.

    [0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung, mit deren Hilfe auch der Verlegevorgang nachfolgend näher erläutert wird, schematisch dar­gestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 zwei mit einer Verlegeeinrichtung versehene und jeweils einen Innen- und einen Rampenabschnitt tragende Fahrzeuge in Transportstellung, frontseitig einandergegenüberstehend,

    Fig. 2 die beiden Fahrzeuge mit in Verlege­stellung miteinander gekoppelten Brücken- und Rampenteilen,

    Fig. 3 die beiden Fahrzeuge mit in der Verlegestellung miteinander gekop­pelter Brücke,

    Fig. 4 die von einem der beiden Fahrzeuge übernommene Brücke mit ausgefahrenem Vorbauträger,

    Fig. 5 die über die Verlegeeinrichtung des Fahrzeugs weiter ausgefahrene Brücke beim Absenken des Vorbauträgers auf das jenseitige Ufer,

    Fig. 6 die fertig verlegte Brücke mit aus­gefahrener Unterspannung in Ansicht,

    Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 5,

    Fig. 8 einen Querschnitt durch den Vorbau­träger mit einer Ausrückvorrichtung für dessen Rollenführungen,

    Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 6,

    Fig. 10 einen am Verlegearm angelenkten, mit der Brücke und dem Vorbauträger alternierend verbindbaren Antrieb in Ansicht,

    Fig. 11 ein mit einer Verlegeeinrichtung versehenes Fahrzeug in Seitenan­sicht in größerem Maßstab und

    Fig. 12 bis 14 den Koppel- und Verlegevorgang mit mehreren Fahrzeugen, von denen nur eins mit einer Verlegeeinrichtung versehen ist, in Ansicht.



    [0009] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, tragen die beiden Fahr­zeuge A und B als Brückenteile jeweils einen Ram­penabschnitt 1 und 1ʹ sowie einen Innenabschnitt 2 und 2ʹ, wobei Rampen- und Innenabschnitt jeweils die eine Hälfte der zerlegbaren Brücke bilden. In der gezeigten Transportstellung ist der Rampenab­schnitt 1 direkt auf einem längsverschieblich auf dem Fahrzeug A bzw. B angeordneten Rahmen 3 befe­stigt, während der etwa gleichlange Brückenab­schnitt 2 auf dem Rampenabschnitt 1 aufliegt. Hier­bei bilden Fahrzeug und zugeordnete Brückenteile jeweils eine Einheit, deren Vorteil insbesondere darin besteht, daß sie zur Bildung einer Brücke be­liebig zusammengestellt werden können. Dabei kann jedes Fahrzeug auch nur einen Brückenteil (Rampen­teil) und u.U. drei Brückenteile tragen.

    [0010] Zur Vorbereitung des Verlegens wird das Fahrzeug A rückwärts bis nahe an das zu überbrückende Hinder­nis, z. B. einen Fluß 4, herangeführt. Das Fahrzeug B wird dem Fahrzeug A gegenüber in umgekehrter Rich­tung mit einem Abstand von etwa einer Fahrzeuglänge aufgestellt. Nach der Aufstellung der Fahrzeuge A und B werden die Brückenteile in an sich bekannter Weise aus der Transportstellung in die Verlegstel­lung verfahren (Fig. 2). Das geschieht dadurch, daß die Rampenabschnitte 1 und 1ʹ auf ihren Fahrzeugen nach hinten verfahren werden und gleichzeitig die Innenabschnitte 2 und 2ʹ durch einen Arm 39 soweit angehoben werden, daß das Verfahren der Rampenab­schnitte ermöglicht wird. Sobald die Stellung der Rampen- und Innenabschnitte voreinander erreicht ist, werden die jeweils miteinander biegestief verriegelt. Die in den Brückenteilen angeordneten Vorbauträgerabschnitte, die in den Fig. 1 bis 3 nicht erkennbar sind, werden dabei gleichzeitig miteinander verriegelt.

    [0011] In Fig. 3 ist erkennbar, wie anschließend die durch die Verriegelung hergestellte eine Brückenhälfte in Richtung auf die andere Brückenhälfte in bezug auf das betreffende Fahrzeug nach vorne verfahren wird und nach dem Zusammenstoßen miteinander verriegelt wird. Dabei erfolgt ebenfalls wieder eine gleich­zeitige Koplung der innenliegenden Vorbauträgerab­schnitte. Die Verriegelung erfolgt vorzugsweise selbsttätig durch entsprechende Einrastkupplungen. Danach wird der Rahmen 3 des Fahrzeugs A nach hin­ten, also zum Hindernis 4 hin, vollständig ausge­fahren, so daß die am Ende des Rahmens an seinen Ecken angeordneten zwei Stützen 6 in nach unten ausgefahrenem Zustand sich in ausreichendem Ab­stand kurz vor der Böschung 5 auf dem Erdreich abstützen.

    [0012] Daran anschließend wird die gesamte Brücke zum Ver­legen in Richtung auf das Hindernis verschoben. In dieser Stellung wird der in der Brücke längsver­schiebliche Vorbauträger 7 vollständig bis zu sei­ner Endstellung oder zumindest so weit ausge­fahren, daß das Hindernis vollständig überspannt wird, wenn die in der in Fig. 4 erkennbare Stel­lung, die anschließend angefahren wird und in welcher die Brückenmitte etwa über den Stützen 6 angeordnet ist, erreicht ist. Das Fahrzeug B ist dadurch von der Brücke freigegeben worden und kann entfernt werden.

    [0013] Anschließend wird, wie in Fig. 5 gezeigt, die Brücke noch etwas weiter über das Hindernis ge­fahren, bis die Brückenmitte etwa am Ende eines als Verlegeeinrichtung dienenden Verlegearms 8 liegt, der im Bereich der Stützen 6 um ein hori­zontale Achse 8ʹ schwenkbar am Rahmen 3 angelenkt ist. Durch Verschwenken des Verlegearms 8 mittels eines in einem Gelenk 9ʹ an ihn angreifenden, und mit dem anderen Ende am Rahmen 3 angelenkten Hy­draulikzylinders 9 nach unten wird das freie Ende des Vorbauträgers 7 auf das jenseitige, nicht dar­gestellte Ufer abgesetzt. Danach wird die Brücke sich am Vorbauträger abstützend bis zum jenseiti­gen Ufer verfahren. Die Abstützung auf dem jensei­tigen Ufer ist dabei in bekannter Weise so gestel­tet, daß genügend Freiraum für die die Spitze 1a des Rampenabschnitts 1 der Brücke vorhanden ist, so daß die Brücke bis in ihre Endstellung verfahren werden kann. Die Innen- und Rampenabschnitte weisen jeweils eine Länge von 13 m auf, so daß sich für die Brücke eine Gesamtlänge von 52 m ergibt. Die Länge des Vorbauträgers beträgt etwa drei Viertel dieser Länge.

    [0014] Fig. 6 zeigt die fertig verlegte Brücke nach dem Absenken des Rampenteils 1ʹ in bekannter Weise mittels des vollständig nach unten geschwenkten Verlegearms 8. Anschließend wird der Vorbauträger 7 in seine Ausgangsstellung vor dem Verlegen zu­rückgefahren und eine Unterspannung bildend nach unten ausgefahren, was dadurch ermöglicht wird, daß der Vorbauträger 7 im Bereich der Brückenmitte ein mit seiner Achse quer zu seiner Längser­streckung verlaufendes Gelenk 10 aufweist.

    [0015] Die Innenabschnitte 2 bzw. 2ʹ der Brücke weisen, wie es Fig. 7 zeigt, zwei parallel zueinander ver­laufende Träger 11 und 12 auf, die über eine Fahr­bahnplatte 13 an ihrer Oberseite miteinander ver­bunden sind, so daß sich im Querschnitt ein nach unten hin offenes U ergibt. An den einander zuge­wandten Innenseiten der Träger 11 und 12 ist je­weils eine U-förmige Schiene 14 in Längsrichtung so angeordnet, daß die offenen Seiten der beiden Schienen einander zugewandt sind. In die Schienen 14 greifen im Vorbauträger 7, der in der Mitte zwischen den beiden Trägern 11 und 12 in Längs­richtung verläuft, gelagerte und aus diesem her­vortretende Rollen 15 ein, die gleichachsig paar­weise einander gegenüberliegen und die Längsver­schiebung des Vorbauträgers 7 in der Brücke da­durch ermöglichen, daß diese Führung in den Rampen­abschnitten fortgesetzt ist. Jeder Brückenabschnitt weist mindestens zwei Paar Rollen 15 auf.

    [0016] An den unteren einander zugewandten Ecken der Trä­ger 11 und 12 sind U-förmig Schienen 16 in glei­cher Weise wie die Schienen 14 einander gegenüber­liegend angeordnet, in welche fliegend gelagerte Rollen 17 von am Verlegearm 8 beidseitig gegenüber­liegend angeordneten Rollensätzen 18 und 19, wie aus Fig. 11 ersichtlich, angeordnet sind. Etwas über den Schienen 16 sind parallel zu diesen Zahn­stangen 20 angeordnet, während die unteren äußeren Ecken des Vorbauträgers 7 mit ebenfalls parallel verlaufenden Zahnstangen 21 versehen sind. In die Zahnstangen 20 und 21 sind zwei fliegend gelagerte Ritzel 22 einrückbar, die gleichachsig an einem Antrieb 23 gegenüberliegend angeordnet sind. Der mit einem Antriebsmotor und einem Getriebe verse­hene Antrieb 23 ist um eine horizontale Achse 24 schwenkbar an der Verlegeeinrichtung 8 so ange­lenkt, daß die Ritzel 22 etwa in der Mitte zwi­schen den beiden Rollensätzen 18 und 19 liegen. Die Schwenkung um die Achse 24 wird durch hydrau­lische Hubzylinder 25 bewirkt, die einerseits an der Unterseite des Antriebs und andererseits an dem Verlegearm 8 angelenkt sind (Fig. 10). Das Fahrzeug A weist wie das Fahrzeug B auf der Ober­seite seines am Front-Ende angeordneten Fahrer­hauses 43, das auch den Fahrzeug-Antriebsmotor um­schließt, Stützrollen 40 auf, deren Achsen quer zur Verschieberichtung verlaufen, und auf welche sich die Brückenteile im Falle eines Durchhängens abstützen.

    [0017] Beim Verfahren einer Brückenhälfte bzw. der ge­samten Brücke nach dem Zusammenkoppeln, wie es in Fig. 2 und 3 dargestellt ist, wird der Antrieb 23 nach unten verschwenkt, so daß die Ritzel 22 in die Zahnstangen 20 eingreifen. Für das Verfahren der gesamten Brücke genügt das Eingreifen des Antriebs des Fahrzeugs A. Danach wird der Antrieb 23 nach oben geschwenkt, so daß die Ritzel 22 in die Zahn­stangen 21 eingreifen und dadurch der Vorbauträger 7 in Richtung über das Hindernis ausgefahren werden kann (Fig. 4). Nach dem Überspannen des Hindernis­ses durch den Vorbauträger wird zum Eingriff der Ritzel 22 in die Zahnstangen 20 wieder nach unten geschwenkt und die sich jetzt auf der Spitze des Vorbauträgers 7 einerseits und auf den Rollen 16 andererseits abstützende Brücke vollständig über das Hindernis gefahren. Weitere Stützrollen 40 be­finden sich auf dem Fahrerhaus 43 der Fahrzeuge A und B. Auf diesen Stützrollen stützt sich die Brücke lediglich beim Verfahren in horizontaler Richtung ab (Fig. 2 bis 4). Nachdem die Brücke auf den jenseitigen Ufer des Hindernisses ihre End­stellung erreicht hat, sind nur noch die Rollen 17 der am Verlegearm 8 außenliegend angeordneten Rollensätze 18 mit den Schienen 16 in Eingriff. Durch Verschwenken des Verlegearms nach unten wird dann die Brücke hinter dem Fahrzeug am Ufer abge­legt, wobei die entsprechend schwenkbar gelagerten Rollensätze 18 die Richtung der Schiene 16 ständig beibehalten. Nach dem Ablegen wird das Fahrzeug A vorgefahren und damit von der Brücke entkoppelt. Nicht dargestellte Absenkvorrichtung an beiden Enden der Brücke legen diese endgültig auf den beiden Ufern ab.

    [0018] Nach dem Ablegen der Brücke wird der Vorbauträger 7 in die Ausgangslage, d.h. symmetrisch zur Brücken­mitte, zurückgefahren. Durch die Verbindung in den Rollenführungen 14, 15 ist der Vorbauträger 7 mit der Brücke verbunden und trägt entsprechend seiner Höhensteifigkeit an der Last mit. Eine erhebliche Vergrößerung der Brückensteifigkeit wird durch den Einsatz des Vorbauträgers als Unterspannung be­wirkt, wie es in Fig. 6 dargestellt ist. Zu diesem Zweck werden - bis auf die vier an den beiden Enden des Vorbauträgers 7 angeordneten Rollen 15ʹ - sämt­liche über die Länge des Vorbauträgers verteilten Rollen 15 in Richtung ihrer Drehachsen so nach innen verschoben, daß sie nicht mehr in die Schie­nen 14 eingreifen und jeweils in einer Ausnehmung 27 des Vorbauträgers 7 versenkt werden, wie es in Fig. 8 angedeutet ist. Das Verschieben der Rollen 15 wird durch eine Doppel-Schrägführung 28 bewirkt, bei der eine auf und ab bewegbare V-förmige Schiene 29 vorgesehen ist, in welche eine Verschieberolle 30 eingreift. Die Verschieberolle 30 ist am innen­liegenden Ende einer längsverschieblichen Achse 31 angeordnet, die am anderen Ende die Rolle 15 trägt. Das Verschieben der Achsen 31 und damit der Rollen 15 erfolgt dadurch, daß ein an der untenliegenden Spitze der V-förmigen Schiene 29 angreifener Stem­pel 32 auf- und abbewegt wird, der in der senkrech­ten Längsmittelebene des Vorbauträgers 7 höhenver­stellbar geführt ist und etwa-bis zur Obereite des Vorbauträgers reicht. Das Verstellen kann von Hand oder mittels einer entsprechenden Einrichtung zen­tral erfolgen. Anstelle der V-förmigen Schiene kann auch ein Kniehebelsystem eingesetzt werden.

    [0019] Der durch das Versenken der Rollen 15 freigegebene Vorbauträger 7 kann sich nunmehr infolge des Ge­lenks 10 nach unten aus der Brücke herausbewegen. Danach wird eine Abstützvorrichtung 33 im Bereich des Gelenks 10 mit dem Vorbauträger einerseits und mit den Schienen 14 andererseits verbunden. Die Abstützvorrichtung 33 weist einen oberen Querträ­ger 34, an dessen Ende Rollen 35 in die Schie­nen 14 eingreifen, und einen unteren an der Ober­seite des Vorbauträgers 7 befestigten Querträger 36 auf. Zwischen den Querträgern 34 und 36 erstrek­ ken sich in senkrechter Richtung zwei quer zur Brücke nebeneinanderliegende Hydraulikzylinder 37, die zur Verspannung ausgefahren werden. Zwischen den beiden Hydraulikzylindern 37 wird eine drei­eckförmige Querstabilisation 38 eingesetzt. Die Abstützvorrichtung 33 ist an ihren Enden schubfest verbunden, was auch für die beiden Endbefesti­gungen des Vorbauträgers in der Brücke gilt.

    [0020] Es ist möglich, insbesondere bei längeren Brücken oder einem nicht ausreichend knicksteifen Vorbau­träger, mehrere Abstützvorrichtungen und zugeord­nete Gelenke vorzusehen, so daß die Unterspannung in Form einer Kettenlinie verläuft.

    [0021] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 12 bis 14 trägt das wieder mit einem Verlegearm 8 und einem Rahmen 3 versehene Fahrzeug A nur einen Rampenabschnitt 1, während ein weiteres Fahrzeug C, das nur dem Tansport von Brückenteilen dient, und aufeinander gestapelt zwei Innenabschnitte 2, 2ʹ trägt, rück­wärts an die Stirnseite des Fahrzeugs A heranfährt (Fig. 12). Zum Koppeln werden die Abschnitte durch eine scherenartige an ihren oberen Enden mit Stütz­rollen 41 versehene Hebeeinrichtung 42, die wie aus Fig. 13 ersichtlich, auf dem Fahrzeug C ange­ordnet ist, leicht angehoben, bis der oben liegen­de und am Fahrzeugende leicht vorkragende Innenab­schnitt 2 mit dem Rampenabschnitt 1 auf dem Fahr­zeug A auf gleicher Höhe liegt. Nach dem Koppeln wird die Hebeneinrichtung 42 wieder abgesenkt und die gekoppelten Brückenteile 1 und 2 mit dem Ver­legearm 8 zum Hindernis 4 hin verfahren. Danach wird der noch auf dem Fahrzeug C befindliche Innen­abschnitt 2ʹ mit der Hebeeinrichtung 42 so weit an­ gehoben, daß er durch leichtes Rückwärtsfahren des Fahrzeugs C oder Vorfahren der gekoppelten Ab­schnitte 1 und 2 mit dem Innenabschnitt 2 gekoppelt wer­den kann. Nach Absenken der Hebeeinrichtung 42 wird das Fahrzeug C entfernt und ein auf einem weiteren ebenfalls eine Hebeeinrichtung 42 aufweisenden Fahrzeug D befindlicher Rampenabschnitt 1ʹ mit dem Innenabschnitt 2ʹ durch Herausfahren gekoppelt. Nachdem sich das Fahrzeug D entfernt hat, wird der Rahmen 3 des Fahrzeugs A ausgefahren und der Ver­legevorgang wie beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 bis 6 durchgeführt.

    [0022] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird nur ein mit einer Verlegeeinrichtung versehenes Fahrzeug be­nötigt und die übrigen Brückenteile können beliebig auf die einfacher ausgebildeten und damit billige­ren "Hilfs"-Fahrzeuge verteilt werden. Ferner kann auf diese Weise die Ladehöhe der Fahrzeuge gering gehalten werden.

    [0023] Die Anzahl der verlegbaren Innenabschnitte kann - je nach Länge der zu verlegenden Brücke und der Ab­schnitte sowie der Verlegekapazität des mit einer Verlegeeinrichtung versehenen Fahrzeugs - beliebig sein. Im Falle der Verwendung einer ungeraden Zahl von Innenabschnitten wird die Abstützvorrichtung 33 für die Unterspannung vorzugsweise in die senkrech­te Ebene zwischen zwei Innenabschnitten gelegt.


    Ansprüche

    1. Verlegesystem für eine zerlegbare Brücke, das mindestens ein eine Verlegeeinrichtung aufwei­sendes Fahrzeug und mehrere jeweils parallele Träger aufweisende, im Querschnitt U-förmig nach unten hin offen gestaltete Brückenteile umfaßt, die zum Verlegen miteinander verbindbar und in Längsrichtung des Fahrzeugs verschiebbar und durch zwei Rampenabschnitte und ggf. mindestens einen Innenabschnitt und jeweils einem der Ab­schnitte zugeordneten, gleichzeitig mitverbind­baren Vorbauträgerabschnitt gebildet sind, und die Verlegeeinrichtung Antriebe zum Verschieben der Brücke und des in dieser verbleibenden und über Rollenführungen längsverschieblich gelager­ten Vorbauträgers aufweist, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Brückenteile an den unteren einander zugewandten Ecken ihrer Träger Führungsschienen (16) aufweisen, in die an der Verlegeeinrichtung (8) angeordnete Ro­len (15) eingreifen, und daß ein mit den Brückenteilen und den Vorbauträgerabschnitten alternierend verbindbarer Antrieb (23) vorge­sehen ist.
     
    2. Verlegesystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Antrieb (23) zwei gleichachsig fliegend gelagerte Ritzel (22) aufweist, deren Antriebswelle in der Weise schwenkbar angeordnet ist, daß in den Schwenk-Endstellungen jedes Ritzel in eine sich in Längsrichtung der Teile bzw. Abschnitte zueinander parallel er­streckende zugeordnete Zahnstange (20 bzw. 21) eingreift.
     
    3. Verlegesystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die über Rollenführungen in den Brückenteilen verschieb­baren Vorbauträgerabschnitte biegesteif gela­gert sind.
     
    4. Verlegesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ver­legearm (8) der Verlegeeinrichtung am freien Ende eines auf dem Fahrzeug in Längsrichtung ausfahrbar angeordneten Rahmens (3) um eine quer zur Fahrtrichtung verlaufende Achse (8ʹ) schwenkbar angelenkt ist, und der Rahmen (3) im Bereich der Achse (8ʹ) an der Außenseite mit jeweils einer nach-unten ausfahrbaren Stütze (6) versehen ist.
     
    5. Verlegesystem nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Fahrzeug (A B) Luftbereifung aufweist und sein Antreibsmotor an seinem der Verlegeeinrichtung abgewandten Front-Ende angeordnet ist.
     
    6. Verlegesystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß weitere, nicht mit einer Verlegeeinrichtung versehene Fahrzeuge zum Transport zumindest eines Teils der Brückenabschnitte eingesetzt werden.
     
    7. Verlegesystem nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß zumindest ein Teil der weiteren Fahrzeuge (C, D) eine - vorzugsweise scheren­artige - Hebeeinrichtung (42) aufweist.
     
    8. Verlegesystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer Ver­legeeinrichtung oder einer Hebeeinrichtung ver­sehenen Fahrzeuge (A, B, C, D) mit einem an der Oberseite Stützrollen (40) für die Brückenteile aufweisenden Fahrerhaus (43) versehen sind.
     
    9. Zerlegbare Brücke, die zwei Rampenabschnitte und mindestens einen Innenabschnitt aufweist, wobei jedem der Abschnitte ein Vorbauträgerabschnitt zu­geordnet und zentral zwischen den beiden die Schen­kel eines nach unten hin offenen U bildenden Trägern der Brückenteile langsverschieblich gelagert ist, und die vorzugsweise nach dem Verlegesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche verlegbar ist dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens ein Quergelenk (10) aufweisende Vorbauträger (7) als Unterspannung nach unten hin ausfahrbar ist.
     
    10. Brücke nach Anspruch 9 , dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (15) der Rollenführungen, mit denen der Vorbauträger (7) in der Brücke ver­schiebbar gelagert ist, zum Ausrücken aus den Führungen (Schienen 14) in Richtung ihrer Dreh­achsen verschiebbar sind.
     
    11. Brücke nach Anspruch 10 , dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (15) paarweise gleichachsig im Vorbauträger (7) gelagert sind und als Ausrück­ vorrichtung eine in seiner senkrechten Längs­mittelebene höhenverstellbare und von außen be­tätigbare Doppel-Schrägführung (28) angeordnet ist.
     
    12. Brücke nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn­zeichnet, daß die die Brückenmitte bildenden En­den der Innenabschnitte des Vorbauträger- und Brückenteils mit den beiden Enden einer längs­verstellbaren Stütze (33) verbindbar ist.
     
    13. Brücke nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze in dem Vorbauträgerteil ausklappbar an­geordnet ist.
     




    Zeichnung