[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verschlußventil für Schutzraumbelüftungsleitungen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Bei einem bekannten Verschlußventil der genannten Art (DE-AS 12 93 605) ist die Luftzuführungsleitung
von zwei gleichachsigen Kanälen ringförmig umgeben, die an ihren dem Ventilverschlußkörper
entgegengesetzten Enden miteinander in Verbindung stehen. Die Stoßfront einer Druckwelle
trifft hier direkt auf das Ventilverschlußglied auf, während der massebehafteten
Druckwelle vom Ende der Luftzuführungsleitung zum Ventildurchgang ein verlängerter
Weg aufgezwungen wird, um sicherzustellen, daß die Stoßfront den Ventilkörper in seine
Schließlage gebracht hat, bevor die Druckwelle über die Luftführung durch die Kanäle
den Ventildurchgang erreicht hat.
[0003] Es ist weiter ein Verschlußventil bekannt, bei dem ein einziger Kanal vorgesehen
ist, der an der Einmündung einer zum Ventilverschlußteller führenden Druckleitung
beginnt und in dem durch eine schraubenförmig angeordnete Wandung eine Wegverlängerung
in der Luftführung zum Ventildurchgang bewirkt wird (DE-AS 11 53 259).
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kombination bestehend aus einer Druckstoßsicherung
mit Wegumlenkung und -verlängerung und einem mechanischen Staubfilter zu schaffen,
die in kompakter Bauweise realisierbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung ausgehend von einem Verschlußventil nach
dem Patentanspruch 1 gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1 herausgestellten Merkmale.
[0006] Zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Die Funktion der Wegumlenkung und -verlängerung, die zum Heraufsetzen der Laufzeit
der einfallenden Stoßfront bzw. massebehafteten Druckwelle erforderlich ist, wird
hierbei durch das als Zentrifugalabscheider ausgebildete mechanische Filter durch
die in den Abscheideraum (Zyklonen) funktionsmäßig zur Staubabscheidung benötigten
Drallkräfte und zum Tauchrohr hin gegebene 180° Umlenkung mit benutzt. Drallkanäle,
180° Umlenkung und Tauchrohr erfüllen somit zwei Funktionen. Sie bewirken die Staubabscheidung
durch Fliehkraft und Umlenkung und dienen der Verlängerung der Laufzeit der Stoßfront
und Druckwelle, relativ betrachtet zur Schließzeit des Schließtellers.
[0008] Die Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen veranschaulicht
und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform.
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform.
[0009] Das in Fig. 1 dargestellte Verschlußventil 2 weist ein ringförmiges Luftgehäuse
4 auf, das auf seinem einen Ende mit einem deckelförmigen Auslaßgehäuse 6 mit einem
Auslaßstutzen 8 versehen ist. Am anderen Ende des Gehäuses 4 ist ein deckelförmiges
Lufteinlaßgehäuse 10 vorgesehen, der mit einem Einlaßstutzen 12 versehen ist. Dieses
Gehäuse 10 ist über einen Zwischenflansch 14 mit dem Gehäuse 4 verbunden, in dem ein
Restgasauslaßkanal 16 ausgebildet ist.
[0010] Zwischen dem Auslaßgehäuse 6 und dem Gehäuse 4 ist eine Zwischenwand 18 angeordnet,
die in der Mitte in Richtung auf den Auslaßstutzen 8 mit einem zylinderringförmigen
Kragen 20 versehen ist, der zusammen mit einem Zylinderring 22 einen U-förmigen Ringkanal
24 bildet, in dem ein Ventilverschlußkörper 26 mit einem zylindrischen Ansatz 27 geführt
ist. Der Ventilverschlußkörper ist axial beweglich und wird durch im wesentlichen
radiale Zugfedern 28 mit leichter Vorspannung in der dargestellten Offen-Stellung
gehalten. Der zugehörige Ventilsitz 30 ist am Auslaßstutzen 8 des Auslaßgehäuses 6
ausgebildet.
[0011] Im Bereich des Einlaßgehäuses10 und des Zwischenflansches 14 ist in einer durch die
beiden Teile gebildeten Erweiterung 32 des Luftzufuhrkanals 34 ein Ventilverschlußkörper
36 einer Sogsicherung angeordnet, die wiederum über Zugfedern 38 in der Offen-Stellung
gehalten wird, in der es gegen Anschlagrippen 40 anliegt, die am Zwischenflansch 14
ausgebildet sind. Der Ventilverschlußkörper 36 arbeitet mit einem Ventilsitz 42 am
inneren Ende des Einlaßstutzens 12 zusammen.
[0012] Im Einlaßstutzen 12 bzw. im Auslaßstutzen 8 ist jeweils sternförmig eine Vielzahl
radialer Rippen 13 bzw. 9 als Anschläge für die Ventilverschlußglieder 36 bzw. 26
vorgesehen. In dem ringförmigen Gehäuse 4 ist ein zentraler Luftzuführungskanal 44
ausgebildet, der hier an seinem stromabwärtigen Ende mit einem Luftleitprofil 46 versehen
ist, an das sich eine radiale Erweiterung 48 anschließt, die zusammen mit der Zwischenwand
18 einen radial nach innen offenen Ringkanal als Luftzuführkammer für die unten zu
beschriebenden Zyklone bildet.
[0013] In der Wandung des ringförmigen Gehäuses 4 sind auf zwei Teilkreisen A und B Gehäuseinnenkonturen
50 einer Vielzahl von Zyklonen eines Multizyklons ausgebildet. Diese Gehäusekonturen
sind in die Wandung des Rumpfgehäuses mit zur Gehäuseachse parallelen Achsen eingegossen.
In diese integral in dem Rumpfgehäuse 4 ausgebildeten Zyklongehäuse greifen Luftauslaßrohre
52 ein, um die außen herum in üblicher Weise im Gehäuseeinlaß Drallkörper 54 vorgesehen
sind. Mit ihrem gegenüberliegenden Ende sind die Auslaßrohre 52 der einzelnen Zyklone
dichtend durch die Zwischenwand 18 hindurchgeführt. Sie münden in einem Ringkanal
56, der in den Ventildurchgang 29 übergeht.
[0014] Das Staubaustragsende 58 der Zyklongehäuse 50 endet in der radialen Endwand 60 des
Gehäuses 4, die den zum Gehäuse 4 offenen Ringkanal 16 in dem Zwischenflansch 14 abschließt.
Der Ringkanal 16 ist mit einem Auslaßstutzen 62 versehen, durch den die staubbeladene
Restluft austritt, die aus den Zyklonen in den Ringkanal 16 austritt.
[0015] An das Ventil kann saug- oder druckseitig ein die Luft förderndes Gebläse angeordnet
sein. An den Austritt 62 kann, soweit erforderlich, ein Sauggebläse angeschlossen
werden.
[0016] Wie durch den Stromfaden 64 angedeutet, gelangt Rohluft durch den Ansaugstutzen 34
und, soweit vorgesehen, außen an dem Ventilverschlußkörper 36 der Sogsicherung in
den Luftführungskanal 44 und von hier radial in den Ringkanal 48, aus dem er mit umgekehrter
Strömungsrichtung über die Drallkörper 54 in gleichmäßiger Verteilung in die einzelnen
Zyklone eintritt, aus denen im Wirbelkern Reinluft über die Luftauslaßrohre 52 abgeführt
wird, die dann über den Ventildurchgang des Druckstoßventils und den Auslaßstutzen
8 austritt. Der Querschnitt des Luftführungskanal 44 ist in Abhängigkeit vom Luftdurchsatz
aller Zyklone zu wählen.
[0017] Die beschriebene Anordnung ergibt ein Multizyklon sehr gedrängter Bauweise, das hier
im wesentlichen ohne zusätzliches Bauvolumen mit einer Druckstoß- und Sogsicherung
kombiniert ist. Tritt ein Druckstoß auf, bewegt dessen Stoßfront den Ventilverschlußkörper
26 in die Schließstellung. Die Luft der massebehafteten Druckwelle wird radial nach
außen umgelenkt und auf die Vielzahl von einzelnen Zyklonen aufgeteilt. Zur Drallerzeugung
in den Drallkanälen der Zyklone wird Energie verbraucht. Diese in den Drallkanälen
der Zyklone verbrauchte Drallenergie, ausgedrückt durch den Strömungswiderstand, bewirkt
zusätzlich zur Laufzeitverzögerung eine Druckabsorption der massebehafteten Druckwelle.
[0018] Mit den gleichen Bauteilen, aus denen aus vorbeschriebene Ventil ausgebildet ist,
läßt sich auch ein reiner Multizyklon herstellen. In diesem Fall entfällt der Ventilverschlußkörper
26, und es wird dann eine durchgehende Zwischenwand 18 vorgesehen, vor der dann die
Luftzuführungsleitung 44 endet. Auch der Ventilverschlußkörper 36 des Sogventils
wird hierbei fortgelassen.
[0019] Bei der zweiten Ausführungsform, die in Fig. 2 dargestellt ist, ist wiederum ein
Verschlußventil mit einem ringförmigen Gehäuse 70 vorgesehen, an das einseitig ein
Multizyklon 72 angeschlossen ist, vorzugsweise direkt angegossen ist. In diesem Multizyklon
sind in Reihen jeweils die Zyklongehäuse 74 eingegossen. Die Zyklongehäuse benachbarter
Reihen sind vorzugsweise um eine halbe Teilung T/2 versetzt, so daß die Zyklongehäuse
benachbarter Reihen jeweils genestet sind, um in einem gegebenen Volumen eine möglichst
große Anzahl von Zyklongehäusen unterbringen zu können. Oberhalb des Multizyklons
72 ist hier wiederum ein Luftübertrittskanal 75 angeordnet, in den die Luft entsprechend
dem eingezeichneten Stromfaden 76 seitlich aus dem Luftführungskanal 78 übertritt.
Auch die Trennwand 84 zwischen der Reinluftsammelkammer 80 mit dem Luftaustrittsstutzen
82 und dem Ventildurchgang 81 einerseits und dem Gehäuse 70 andererseits erstreckt
sich bis über die Zyklongehäuse des Multizyklons 72. Durch die Trennwand 84 sind hier
wiederum abdichtend die Enden der Reinluftauslaßrohre 86 hindurchgeführt. Bezüglich
Einzelheiten der Druckstoßsicherung 88 und der Sogsicherung 90 wird auf die Beschreibung
der Ausführungsform nach Fig. 1 verwiesen.
[0020] Der Restluftsammelkanal 92, in den die Restluftauslaßöffnungen der Zyklone münden,
ist hier am Lufteinlaßgehäuse 94 ausgebildet, der den Einlaßstutzen 96 trägt. Der
Restluftsammelkanal 92 ist mit einem Auslaßstutzen 98 versehen.
[0021] Ein seitlich an dem Rumpfgehäuse 74 des Verschlußventils angeordneter Multizyklon
kann senkrecht zur Ansicht in der Zeichnung gesehen eine Breite haben, die dem Durchmesser
des ringförmigen Gehäuses 70 entsprechen kann. Die Zyklone des Multizyklons können
sich aber auch als Kreisringabschnitte über einen begrenzten Teil des Umfangs des
Gehäuses 70 erstrecken. Durch entsprechende Wahl ist das Verschlußventil mit dem angebauten
Multizyklon an die jeweiligen Einbauverhältnisse anpaßbar.
[0022] Im vorstehenden sind die Gehäuse der Zyklone in ein Gehäuse integral eingegossen.
Es ist aber auch möglich, die Zyklone mit gesonderten Gehäusen, beispielsweise aus
kunststoffgespritzen Gehäusen, in entsprechend vorbereitete Kammern des Ventils einzusetzen.
1. Verschlußventil für Schutzraumbelüftungsleitungen mit einem gegen eine in Öffnungsrichtung
wirkende Federkraft verschieblichen Ventilverschlußkörper und einer gegen den Ventilverschlußkörper
gerichteten, im Abstand vor diesem endenden Luftzuführungsleitung sowie mit einer
Luftführung zwischen dem Ende der Luftzuführungsleitung und dem Ventildurchgang,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftführung als Multizyklon mit einer Vielzahl zueinander
paralleler Zyklone (50;74) ausgebildet ist, deren Reinluftauslaßleitungen (52;86)
abgedichtet durch eine quer zur Luftzuführungsleitung (44;78) des Ventils liegende
Trennwand (18;84) in einen Raum (56;80) geführt sind, der mit dem Ventildurchgang
(29;81) in Verbindung steht, und daß am Ventilgehäuse (4;70) ein Restluftsammelkanal
(16;92) vorgesehen ist, in den die Zyklone mit ihrem Konusende (58) münden und der
mit einer Restluftauslaßöffnung (62;98) versehen ist.
2. Verschlußventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zyklone (50;74)
mit ihrer Achse parallel zur Achse der Luftzuführungsleitung (44,78) liegen.
3. Verschlußventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilverschlußkörper
(26;88) koaxial mit der Luftzuführungsleitung (44,78) angeordnet ist.
4. Verschlußventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Multizyklon (72)
einseitig im/am Ventilgehäuse (70) angeordnet ist.
5. Verschlußventil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Multizyklon
ringförmig um die Luftzuführleitung (44) herum angeordnet ist und daß zwischen der
Trennwand (18) und dem Einlaß der Zyklone (50) ein zur Luftzuführungsleitung hin offener
Ringkanal (48) ausgebildet ist, durch den die Reinluftauslaßrohre (52) der Zyklone
(50) hindurchgeführt sind.
6. Verschlußventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zyklone (50) auf
wenigstens zwei Teilkreisen (A,B) mit unterschiedlichen Durchmessern angeordnet sind.
7. Verschlußventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Einlaßende der
Luftzuführleitung (44;78) ein Sogventil (36;90) angeordnet ist.
8. Verschlußventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zyklone (50;74) integral in einem Gußgehäuse (4;72) ausgebildet sind.
9. Verschlußventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zyklone (50) integral
in einem gegossenen ringförmigen Gehäuse des Ventils ausgebildet sind.