(19)
(11) EP 0 256 497 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.02.1988  Patentblatt  1988/08

(21) Anmeldenummer: 87111621.6

(22) Anmeldetag:  11.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 71/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 14.08.1986 DE 3627564

(71) Anmelder:
  • UNILEVER N.V.
    3013 AL Rotterdam (NL)

    BE CH DE ES FR GR IT LI NL SE AT 
  • UNILEVER PLC
    London EC4P 4BQ (GB)

    GB 

(72) Erfinder:
  • Bienaimé, Patrick
    F-60112 Milly-sur-Therain (FR)

(74) Vertreter: Hutzelmann, Gerhard 
Duracher Strasse 22
87437 Kempten
87437 Kempten (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flaschenträger


    (57) Flaschenträger aus einem einteiligen Kartonzuschnitt mit Ausnehmungen, in welche die Flaschen mit ihrem Kopf ein­greifen und mit einem Wulst abstützen. Ein ringförmiger Kragen (102) umgibt die Flaschenschultern, der in einer Klebenaht verschlossen ist. Zwischen die Flaschen sind Wandstücke (104) und Zwickelflächen (118, 120, 120') eingefaltet, welche dem Flaschenträger eine ausreichende Steifigkeit und damit den Flaschen einen guten Halt gewährleisten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen aus einem einteiligen Karton­zuschnitt hergestellen Flaschenträger für wenigstens zwei oder mehr Flaschen, der mit Ausnehmungen versehen ist, in welche die Flaschen mit ihrem Kopf eingreifen, wobei sich ein vorstehender Wulst der Flaschen an den die Ausnehmungen umgebenden Randabschnitten abstützt.

    [0002] In der Praxis ist eine Vielzahl solcher Flaschenträger bekannt. Darüber hinaus zeigt die EP-OS 01 08 614 einen Flaschenträger, der aus einem einteiligen Kartonzuschnitt hergestellt ist. Dieser Kartonzuschnitt ist im Bereich der Ecken und der Ausnehmungen für die Flaschenköpfe mit ange­spritztem Kunststoff verstärkt. Dadurch ergibt sich zwar ein sehr guter Halt des Trägers selbst und der Flaschen, der Träger ist jedoch verhältnismässig aufwendig und teuer. Darüber hinaus ist der maschinelle Aufwand für das Ansprit­zen des Kunststoffes sehr groß, weshalb er nur fertig herge­stellt zum Verwender geliefert werden kann.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flaschen­träger der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass seine Herstellung einfach und kostengünstig ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass ein ringförmig ausgebildeter Kragen vorgesehen ist, der die Schultern der Flaschen umgreift und durch eine Klebenaht verschlossen ist, dass der Kragen im Bereich jeder Flasche mit mehreren Prägelinien versehen ist, dass im Bereich zwischen jeweils zwei Flaschen am oberen Rand des Kragens jeweils ein Wandstück angelenkt ist, wobei die Wandstücke in die horizontale Lage gefaltet einander berühren und eine im wesentlichen geschlossene Fläche bilden und dass die Wand­stücke durch in sich faltbare Zwickelflächen verbunden sind.

    [0005] Ein derartiger Flaschenträger wird nur durch eine einzige Klebenaht verschlossen, kann dann flachgelegt und erst beim Aufstülpen auf die Flaschen wieder aufgerichtet werden. Er erhält durch die nach unten umgefalteten und durch die Zwickelflächen unter Spannung gehaltenen Wandstücke eine sehr grosse Eigenstabilität und damit einen sehr guten Halt für die Flaschen.

    [0006] Bei einem Flaschenträger, der für wenigstens drei Flaschen vorgesehen ist, liegt eine besonders vorteilhafte Ausgestal­tung darin, dass die am Kragen angelenkten Wandflächen im wesentlichen die Form eines Dreiecks aufweisen. Durch diese erfinderische Ausgestaltung wird eine besonders hohe Stabi­lität des Flaschenträgers erzielt.

    [0007] Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn erfindungsgemäss an den Wandstücken beiderseits je ein in eine Ausnehmung hineinra­gender Ansatz über eine Faltlinie angelenkt ist.

    [0008] Beim Durchstecken des Flaschenkopfes weichen diese Ansätze zurück, um dann aufgrund ihrer Elastizität unter den vorste­henden Wulst der Flasche zu greifen und deren sicheren Halt zu gewährleisten.

    [0009] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass in den zwischen jeweils zwei Ausnehmungen lie­genden Bereichen des Kragens eine Fingeröffnung vorgesehen ist. Dadurch lässt sich der Flaschenträger leicht erfassen und transportieren.

    [0010] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von zwei Ausfüh­rungsbeispielen veranschaulicht. Dabei zeigen:

    Fig. 1 einen flachliegenden Kartonzuschnitt zum Herstellen eines Flaschenträgers für drei Flaschen,

    Fig. 2 den Kartonzuschnitt gemäß Fig. 1, jedoch mit verschlossener Klebenaht und wieder flach­gelegt,

    Fig. 3 ebenfalls einen flachliegenden Kartonzu­schnitt zum Herstelen eines Flaschenträgers, allerdings für vier Flaschen und

    Fig. 4 einen aufgerichteten und mit Flaschen be­stücken Flaschenträger, der aus dem Zu­schnitt gemäss Fig. 3 gebildet ist.



    [0011] Mit 1 ist in Fig. 1 ein Kartonzuschnitt bezeichnet, der einen Kragen 2 aufweist, an den Wandstücke 3,4 und 5 ange­lenkt sind. Diese Wandstücke sind im wesentlichen dreieckig ausgebildet und liegen mit ihrer Grundlinie über eine Falt­linie 6,7 bzw. 8 am Kragen 2 an. Beiderseits dieser Wand­stücke ist, die Faltlinien 6,7 und 8 unterbrechend, je eine Ausnehmung 9,10,11 und 11ʹ vorgesehen, wobei die beiden Ausnehmungen 11 und 11ʹ in aufgerichtetem Zustand des Kar­tonzuschnittes eine einzige Ausnehmung ergeben.

    [0012] Die beiden der Grundlinie gegenüber liegenden Begrenzungs­kanten der Wandstücke 3,4 und 5 sind als Faltlinien 12 bis 17 ausgebildet und verbinden die Wandstücke mit Zwickel­flächen 18,19,20 und 20ʹ. An der Zwickelfläche 20 ist eine Klebelasche 21 angeformt, mit deren Hilfe die beiden Zwi­ckelflächen 20 und 20ʹ beim Aufrichten des Zuschnittes zu einer einzigen Zwickelfläche verbunden werden. Dem gleichen Zweck, nämlich der Bildung eines Flaschenträgers aus dem Kartonzuschnitt, dient auch eine Klebelasche 22, die an einem Ende des Kragens 2 angeformt ist und dessen Vereini­gung zu einem geschlossenen Ring ermöglicht.
    An den Wandstücken 3,4 und 5 sind über weitere Faltlinien 23 bis 28 Ansätze 29 bis 34 angeformt, die in die Ausnehmungen 9,10 und 11 bzw. 11ʹ hineinragen. In den Bereichen des Kragens 2, die zwischen zwei Ausnehmungen liegen, ist je­weils eine Fingeröffnung vorgesehen, zu deren Bildung ein Lappen 35,36 bzw. 37 entlang einer Linie 38,39 bzw. 40 ausgestanzt ist. Diese Linie endet jeweils an der Faltlinie 6,7 bzw. 8, so dass der Lappen entlang dieser Linie nach innen umgebogen werden kann.

    [0013] Durch das Wandstück 3, den Lappen 35 sowie den darunter liegenden Abschnitt des Kragens 2 verläuft eine Faltlinie 41, während sich eine zweite Faltlinie 42 durch die Zwickel­fläche 19 und den darunter liegenden bogenförmigen Abschnitt des Kragens 2 erstreckt. Darüber hinaus weist auch die Zwickelfläche 18 eine Faltlinie 43 die Zwickelfläche 20 eine Faltlinie 44 auf, über welche die Klebelasche 21 an ihr angelenkt ist.
    In den bogenförmigen Abschnitten des Kragens 2 sind noch Prägelinien 45 vorgesehen, die eine Verformung des Kragens erleichtern.

    [0014] Zum Herstellen eines Flaschenträgers wird der Kartonzu­schnitt 1 derart aufgerichtet, dass der Kragen 2 einen Ring bildet. Die Klebelasche 22 wird mit dem gegenüberliegenden freien Ende des Kragens verklebt; das gleiche geschieht mit der Klebelasche 21, die mit der Zwickelfläche 20ʹverbunden wird.

    [0015] Entlang der Faltlinien 41 und 42 kann der nun gebildete Flaschenträger, der für drei Flaschen vorgesehen ist, flach­gelegt werden, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.

    [0016] In Fig. 3 ist ein weiterer Kartonzuschnitt 101 dargestellt, der im wesentlichen dem nach Fig. 1 entspricht, jedoch für einen Flaschenträger zum Zusammenfassen von vier Flaschen vorgesehen ist. Der Kragen 102 hat deshalb jeweils vier bogenförmige und vier geradlinige Abschnitte sowie drei gleiche Ausnehmungen 109 und eine zusammengesetzte Ausneh­mung 111 bzw. 111ʹ. Alle übrigen Teile entsprechen völlig denen des Kartonzuschnittes 1. So sind über Faltlinien 106 bzw. 107 Wandstücke 104 am Kragen 102 angelenkt. Diese Wand­stücke 104 tragen über Faltlinien 112 und 113 Zwickelflächen 118, 120 und 120ʹ. Darüber hinaus sind über Faltlinien 123, 124 Ansätze 130,131 angelenkt.

    [0017] Beim in Fig. 4 dargestellen Ausführungsbeispiel sind vier Flaschen 100 in einem Flaschenträger zusammengefasst, der aus dem Kartonzuschnitt 101 gemäss Fig. 3 aufgerichtet ist. Die Flaschen sind mit Schraubverschlüssen 150 ausgerüstet, die von unten durch die Ausnehmungen 109 (in Fig. 4 durch die Flaschenhälse ausgefüllt) gesteckt sind. Mit einem Wulst 151 stützen sich dabei die Flaschen 100 auf den die Ausneh­mungen umgebenden Rand des Kragens 102 bzw. an den Ansätzen 130, 131 ab. Die Wandstücke 104 sind nach unten gefaltet und werden durch die in sich gefalteten Zwickelflächen 118, 120,120ʹ in dieser Stellung gehalten. Eine zusätzliche Fixierung der Wandstücke bzw. der Zwickelfläche ist dabei nicht vorgesehen.


    Ansprüche

    1. Aus einem einteiligen Kartonzuschnitt hergesteller Fla­schenträger für wenigstens zwei oder mehr Flaschen, der mit Ausnehmungen versehen ist, in welche die Flaschen mit ihrem Kopf eingreifen, wobei sich ein vorstehender Wulst der Flaschen an den die Ausnehmungen umgebenden Randabschnitten abstützt, dadurch gekennzeichnet, dass ein ringförmig ausge­bildeter Kragen (2,102) vorgesehen ist, der die Schultern der Flaschen (100) umgreift und durch eine Klebenaht ver­schlossen ist, dass der Kragen im Bereich jeder Flasche mit mehreren Prägelinien (45) versehen ist, dass im Bereich zwischen jeweils zwei Flaschen (100) am oberen Rand des Kragens jeweils ein Wandstück (3,4,5,104) angelenkt ist, wobei die Wandstücke in die horizontale Lage gefaltet einan­der berühren und eine im wesentlichen geschlossene Fläche bilden, und dass die Wandstücke durch in sich faltbare Zwickelflächen (18,19,20,20ʹ, 118,120,120ʹ) verbunden sind.
     
    2. Flaschenträger für wenigstens drei Flaschen, gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die am Kragen (2,102) ange­lenkten Wandstücke (3,4,5,104) im wesentlichen die Form eines Dreiecks aufweisen.
     
    3 Flaschenträger nach Anspruch 1 od. 2, dadurch gekennzeich­net, dass an den Wandstücken (3,4,5,104) beiderseits je ein in eine Ausnehmung hineinragender Ansatz (29,30,31,32,33, 34,130) über eine Faltlinie (12,13,14,15,16,17,112,113) angelenkt ist.
     
    4. Flaschenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den zwischen jeweils zwei Ausnehmungen liegenden Bereichen des Kragens eine Fingeröff­nung (Lappen 35,36,37; Stanzlinie 38,39,40) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung