[0001] Die Erfindung betrifft ein Farbband zur Farbstoffübertragung unter Wärmeeinwirkung
mit einer Trägerschicht und einer Farbschicht, die unter Zwischenlage einer wärmelöslichen
Ablöseschicht an der Trägerschicht haftet.
[0002] Ein derartiges, aus der EP-OS 0 096 740 bekanntes Farbband weist eine Trägerschicht
auf, die aus festen Polymeren unter Einschluß von elektrisch leitendem Ruß besteht;
die Trägerschicht kann zusätzlich mit einer dünnen Aluminiumschicht überzogen sein.
Auf der Trägerschicht bzw. der Aluminiumschicht ist eine Ablöseschicht (sog. Release-Schicht)
bestehend aus einem Alkan oder aus kristallinem Polyethylen mit einer Schmelztemperatur
von etwa 108 °C aufgebracht. An dieser Ablöseschicht haftet eine Farb- und Bindemittel
enthaltende Farbschicht. Zum Drucken eines Bildpunktes wird über Elektroden eines
Thermodruckkopfes elektrischer Strom in die elektrisch leitende Trägerschicht eingeleitet.
Der Stromfluß führt zu einer lokalen Aufheizung der Trägerschicht, so daß die darunterliegende
Ablöseschicht schmilzt und die sich von ihr lösende Farbschicht auf einen mit dem
Farbband in Kontakt gebrachten Aufzeichnungsträger - in der Regel Papier - übertragen
wird. Unmittelbar nach diesem Farbübertrag muß das Farbband von dem Aufzeichnungsträger
getrennt werden, um die aufgetragene Farbe von der aufgeschmolzenen Ablöseschicht
zu trennen, bevor sich diese wieder verfestigt und die Farbe wieder an ihr haften
kann. Hierzu wird das Farbband unmittelbar hinter der Druckzone unter einem großen
Winkel von dem Aufzeichnungsträger abgezogen. Dabei ist jedoch ein schrittweiser
Vorschub des Auf zeichnungsträgers, wie er insbesondere bei Thermodruckköpfen mit
in Reihe angeordneten und gruppenweise nacheinander angesteuerten Druckelementen zumeist
erforderlich ist, nicht möglich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbband anzugeben, bei dem nach dem
Farbübertrag auf einen Aufzeichnungsträger ein erneutes Haften der abgekühlten Farbe
an dem Farbband ausgeschlossen ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei dem Farbband der eingangs
angegebenen Art die Ablöseschicht aus einem sublimierbaren Material besteht.
[0005] Aus der DE-PS 33 15 265 ist beispielsweise bekannt, sublimierbare Farbstoffe zu
verwenden, wobei diese Farbstoffe aus der Farbschicht heraussublimiert und auf einen
Aufzeichnungsträger übertragen werden; die bekannten Farbbänder enthalten jedoch
keine Ablöseschicht, so daß auch das Farbübertragungsverfahren ein völlig anderes
ist.
[0006] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Farbbandes besteht darin, daß bei der
lokalen Aufheizung des Farbbandes die sublimierbare Ablöseschicht im Bereich der Druckzone
verdampft und danach ein Ankleben der auf den Aufzeichnungsträger übertragenen Farbe
an dem Farbband nicht mehr möglich ist.
[0007] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Abkühlverhalten der Ablöse- und Farbschicht
im Unterschied zu dem bekannten Farbband beim Bedrucken des Aufzeichnungsträgers unberücksichtigt
bleiben kann. So ist es insbesondere nicht mehr erforderlich, das Farbband unmittelbar
hinter der Druckzone sofort von dem Aufzeichnungsträger abzulösen, so daß in Verbindung
mit dem erfindungsgemäßen Farbband auch solche Thermodruckköpfe Verwendung finden
können, die lediglich für eine Verwendung mit Farbbändern ohne Ablöseschicht ausgebildet
sind.
[0008] Die Ablöseschicht des erfindungsgemäßen Farbbandes ist vorzugsweise zwischen 50 °C
und 90 °C sublimierbar, so daß die Sublimationstemperatur einerseits deutlich über
der normalen Umgebungstemperatur und der Betriebstemperatur eines Druckers liegt,
andererseits die zum Drucken erforderliche Drucktemperatur und damit die erforderliche
Ansteuerenergie für einen Thermodruckkopf verhältnismäßig gering ist.
[0009] Bei bevorzugten Ausbildungen des erfindungsgemäßen Farbbandes besteht die Ablöseschicht
entweder aus 2-Chloracrylsäure, 5-Nitrochinolin oder 2-Chlor-anilin-N-acetat. Mit
diesen Stoffen ergibt sich eine unterhalb der Sublimationstemperatur stabile, nur
schwer wasserlösliche Ablöseschicht, an der die Farbschicht gut haftet. Die Sublimationstemperatur
liegt bei etwa 50 °C bis 90 °C und die sich beim Erhitzen verflüchtigenden Stoffe
sind nicht gesundheitsschädlich.
[0010] Zur Erläuterung der Erfindung zeigt die Figur einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Farbbandes mit einem Thermodruckkopf und einem Aufzeichnungsträger.
[0011] Der Aufzeichnungsträger 1 - in der Regel Papier - wird unter Zwischenlage des Farbbandes
2 an einem Thermodruckkopf 3 in Richtung des Pfeiles 4 vorbeigeführt. Das Farbband
2 weist eine Trägerschicht 5 auf, die aus Polyvinyl unter Einschluß elektrisch leitender
Rußpartikel besteht. Die Trägerschicht 5 trägt eine Ablöseschicht (Release-Schicht)
6, die beispielsweise aus 2-Chloracrylsäure, 5-Nitrochinolin oder 2 Chloranilin-N-acetat
besteht. An der Ablöseschicht 6 haftet eine dem Aufzeichnungsträger 1 zugewandte Farbschicht
7, die in Wachsen gebundene Farbstoffe enthält. Die Release-Schicht 6 ist sublimierbar
und verflüchtigt sich oberhalb der Sublimationstemperatur von etwa 50° C bis 90° C.
[0012] Das Farbband 2 befindet sich mit seiner Trägerschicht 5 im Bereich einer Druckzone
8 in Kontakt mit dem Thermodruckkopf 3. Dieser weist eine Vielzahl von quer zur Zeichenebene
angeordneten Elektrodenpaaren 9 auf, deren Einzelelektroden durch einen Isolierkörper
10 voneinander getrennt sind. Zum Drucken eines Bildpunktes wird zwischen die Elektroden
eines Elektrodenpaares 9 eine Spannung gelegt, so daß im Bereich der Druckzone 8 durch
die elektrisch leitende Trägerschicht 5 ein Strom 11 fließt, der die Trägerschicht
5 und die darunterliegende Ablöseschicht 6 punktuell aufheizt. Sobald sich dabei die
Ablöseschicht 6 auf eine Temperatur oberhalb der Sublimationstemperatur erwärmt, verflüchtigen
sich die Stoffe der Ablöseschicht 6, so daß die von dem Thermodruckkopf 3 gegen den
Aufzeichnungsträger 1 gedruckte Farbe 7 an dem Aufzeichnungsträger 1 haften bleibt.
Aufgrund des Fehlens der Ablöseschicht 6 im Bereich der abgelösten Farbe 7 kann diese
auch nach dem Abkühlen der Druckzone 8 nicht mehr an dem Farbband 2 kleben, so daß
eine einwandfreie Farbübertragung auf den Aufzeichnungsträger 1 gewährleistet ist.
[0013] Alternativ zu dem dargestellten Ausführungsbeispiel läßt sich das erfindungsgemäße
Farbband beim Vorsehen einer nicht leitenden Trägerschicht auch in Verbindung mit
anderen Wärmequellen, wie z.B. Laser oder Thermodruckköpfe, die Heizelemente aufweisen,
verwenden.
1. Farbband zur Farbstoffübertragung unter Wärmeeinwirkung mit einer Trägerschicht
und einer Farbschicht, die unter Zwischenlage einer wärmelöslichen Ablöseschicht an
der Trägerschicht haftet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablöseschicht (6) aus einem sublimierbaren Material besteht.
2. Farbband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablöseschicht (6) zwischen 50 °C und 90 °C sublimierbar ist.
3. Farbband nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablöseschicht (6) aus 2-Chloracrylsäure.
4. Farbband nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablöseschicht (6) aus 5-Nitrochinolin besteht.
5. Farbband nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablöseschicht (6) aus 2-Chlor-anilin-N-acetat besteht.