(19)
(11) EP 0 256 971 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.02.1988  Patentblatt  1988/08

(21) Anmeldenummer: 87730092.1

(22) Anmeldetag:  13.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41M 5/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 20.08.1986 DE 3628194

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Drees, Friedrich-Wilhelm, Dipl.Ing.
    D-1000 Berlin 45 (DE)
  • Grethen, Hartmut, Dr.-Ing.
    D-1000 Berlin 27 (DE)
  • Hagemeyer, Friedrich, Dr. phil.
    D-1000 Berlin 46 (DE)
  • Pekruhn, Wolfgang, Dr.-Ing.
    D-1000 Berlin 33 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Farbband zur Farbstoffübertragung unter Wärmeeinwirkung


    (57) Die Erfindung betrifft ein Farbband (2) zur Farbstoff­übertragung unter Wärmeeinwirkung mit einer Trägerschicht (5) und einer Farbschicht (7), die unter Zwischenlage einer wärmelöslichen Ablöseschicht (6) an der Trägerschicht (5) haftet.
    Um beim Drucken nach dem Farbübertrag ein erneutes Haften der abgelösten Farbe an dem Farbband (2) auszuschließen, besteht die Ablöseschicht (6) aus einem sublimierbaren Material.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Farbband zur Farbstoffübertragung unter Wärmeeinwirkung mit einer Trägerschicht und einer Farbschicht, die unter Zwischenlage einer wärmelöslichen Ablöseschicht an der Trägerschicht haftet.

    [0002] Ein derartiges, aus der EP-OS 0 096 740 bekanntes Farbband weist eine Trägerschicht auf, die aus festen Polymeren unter Einschluß von elektrisch leitendem Ruß besteht; die Träger­schicht kann zusätzlich mit einer dünnen Aluminiumschicht überzogen sein. Auf der Trägerschicht bzw. der Aluminium­schicht ist eine Ablöseschicht (sog. Release-Schicht) be­stehend aus einem Alkan oder aus kristallinem Polyethylen mit einer Schmelztemperatur von etwa 108 °C aufgebracht. An dieser Ablöseschicht haftet eine Farb- und Bindemittel ent­haltende Farbschicht. Zum Drucken eines Bildpunktes wird über Elektroden eines Thermodruckkopfes elektrischer Strom in die elektrisch leitende Trägerschicht eingeleitet. Der Stromfluß führt zu einer lokalen Aufheizung der Träger­schicht, so daß die darunterliegende Ablöseschicht schmilzt und die sich von ihr lösende Farbschicht auf einen mit dem Farbband in Kontakt gebrachten Aufzeichnungsträger - in der Regel Papier - übertragen wird. Unmittelbar nach diesem Farbübertrag muß das Farbband von dem Aufzeichnungsträger getrennt werden, um die aufgetragene Farbe von der aufge­schmolzenen Ablöseschicht zu trennen, bevor sich diese wieder verfestigt und die Farbe wieder an ihr haften kann. Hierzu wird das Farbband unmittelbar hinter der Druckzone unter einem großen Winkel von dem Aufzeichnungsträger abge­zogen. Dabei ist jedoch ein schrittweiser Vorschub des Auf­ zeichnungsträgers, wie er insbesondere bei Thermodruckköpfen mit in Reihe angeordneten und gruppenweise nacheinander angesteuerten Druckelementen zumeist erforderlich ist, nicht möglich.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbband anzu­geben, bei dem nach dem Farbübertrag auf einen Aufzeichnungsträger ein erneutes Haften der abgekühlten Farbe an dem Farbband ausgeschlossen ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei dem Farbband der eingangs angegebenen Art die Ablöseschicht aus einem sublimierbaren Material besteht.

    [0005] Aus der DE-PS 33 15 265 ist beispielsweise bekannt, subli­mierbare Farbstoffe zu verwenden, wobei diese Farbstoffe aus der Farbschicht heraussublimiert und auf einen Aufzeich­nungsträger übertragen werden; die bekannten Farbbänder ent­halten jedoch keine Ablöseschicht, so daß auch das Farbüber­tragungsverfahren ein völlig anderes ist.

    [0006] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Farbbandes besteht darin, daß bei der lokalen Aufheizung des Farbbandes die sublimierbare Ablöseschicht im Bereich der Druckzone verdampft und danach ein Ankleben der auf den Aufzeichnungs­träger übertragenen Farbe an dem Farbband nicht mehr mög­lich ist.

    [0007] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Abkühlverhalten der Ablöse- und Farbschicht im Unterschied zu dem bekannten Farbband beim Bedrucken des Aufzeichnungsträgers unberück­sichtigt bleiben kann. So ist es insbesondere nicht mehr er­forderlich, das Farbband unmittelbar hinter der Druckzone sofort von dem Aufzeichnungsträger abzulösen, so daß in Ver­bindung mit dem erfindungsgemäßen Farbband auch solche Thermodruckköpfe Verwendung finden können, die lediglich für eine Verwendung mit Farbbändern ohne Ablöseschicht aus­gebildet sind.

    [0008] Die Ablöseschicht des erfindungsgemäßen Farbbandes ist vorzugsweise zwischen 50 °C und 90 °C sublimierbar, so daß die Sublimationstemperatur einerseits deutlich über der normalen Umgebungstemperatur und der Betriebstempera­tur eines Druckers liegt, andererseits die zum Drucken er­forderliche Drucktemperatur und damit die erforderliche An­steuerenergie für einen Thermodruckkopf verhältnismäßig gering ist.

    [0009] Bei bevorzugten Ausbildungen des erfindungsgemäßen Farb­bandes besteht die Ablöseschicht entweder aus 2-Chloracryl­säure, 5-Nitrochinolin oder 2-Chlor-anilin-N-acetat. Mit diesen Stoffen ergibt sich eine unterhalb der Sublimationstemperatur stabile, nur schwer wasserlösliche Ablöseschicht, an der die Farbschicht gut haftet. Die Sublimationstemperatur liegt bei etwa 50 °C bis 90 °C und die sich beim Erhitzen verflüchtigenden Stoffe sind nicht gesundheitsschädlich.

    [0010] Zur Erläuterung der Erfindung zeigt die Figur einen Quer­schnitt durch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsge­mäßen Farbbandes mit einem Thermodruckkopf und einem Auf­zeichnungsträger.

    [0011] Der Aufzeichnungsträger 1 - in der Regel Papier - wird unter Zwischenlage des Farbbandes 2 an einem Thermodruckkopf 3 in Richtung des Pfeiles 4 vorbeigeführt. Das Farbband 2 weist eine Trägerschicht 5 auf, die aus Polyvinyl unter Einschluß elektrisch leitender Rußpartikel besteht. Die Trägerschicht 5 trägt eine Ablöseschicht (Release-Schicht) 6, die beispielsweise aus 2-Chloracrylsäure, 5-Nitrochinolin oder 2 Chloranilin-N-acetat besteht. An der Ablöseschicht 6 haftet eine dem Aufzeichnungsträger 1 zugewandte Farbschicht 7, die in Wachsen gebundene Farbstoffe enthält. Die Release-­Schicht 6 ist sublimierbar und verflüchtigt sich oberhalb der Sublimationstemperatur von etwa 50° C bis 90° C.

    [0012] Das Farbband 2 befindet sich mit seiner Trägerschicht 5 im Bereich einer Druckzone 8 in Kontakt mit dem Thermodruck­kopf 3. Dieser weist eine Vielzahl von quer zur Zeichenebene angeordneten Elektrodenpaaren 9 auf, deren Einzelelektroden durch einen Isolierkörper 10 voneinander getrennt sind. Zum Drucken eines Bildpunktes wird zwischen die Elektroden eines Elektrodenpaares 9 eine Spannung gelegt, so daß im Bereich der Druckzone 8 durch die elektrisch leitende Trägerschicht 5 ein Strom 11 fließt, der die Trägerschicht 5 und die darunterliegende Ablöseschicht 6 punktuell aufheizt. Sobald sich dabei die Ablöseschicht 6 auf eine Temperatur oberhalb der Sublimationstemperatur erwärmt, verflüchtigen sich die Stoffe der Ablöseschicht 6, so daß die von dem Thermodruckkopf 3 gegen den Aufzeichnungsträger 1 gedruckte Farbe 7 an dem Aufzeichnungsträger 1 haften bleibt. Aufgrund des Fehlens der Ablöseschicht 6 im Bereich der abgelösten Farbe 7 kann diese auch nach dem Abkühlen der Druckzone 8 nicht mehr an dem Farbband 2 kleben, so daß eine einwand­freie Farbübertragung auf den Aufzeichnungsträger 1 gewähr­leistet ist.

    [0013] Alternativ zu dem dargestellten Ausführungsbeispiel läßt sich das erfindungsgemäße Farbband beim Vorsehen einer nicht leitenden Trägerschicht auch in Verbindung mit anderen Wärmequellen, wie z.B. Laser oder Thermodruckköpfe, die Heizelemente aufweisen, verwenden.


    Ansprüche

    1. Farbband zur Farbstoffübertragung unter Wärmeeinwirkung mit einer Trägerschicht und einer Farbschicht, die unter Zwischenlage einer wärmelöslichen Ablöseschicht an der Trägerschicht haftet,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ablöseschicht (6) aus einem sublimierbaren Material besteht.
     
    2. Farbband nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ablöseschicht (6) zwischen 50 °C und 90 °C sublimierbar ist.
     
    3. Farbband nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ablöseschicht (6) aus 2-Chloracrylsäure.
     
    4. Farbband nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ablöseschicht (6) aus 5-Nitrochinolin besteht.
     
    5. Farbband nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ablöseschicht (6) aus 2-Chlor-anilin-N-acetat besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht