[0001] Die Erfindung betrifft ein schwer brennbares Flächenelement für den Schiffsbau, insbesondere
ein Decken- oder Wandelement für Schiffe oder künstliche Inseln für die Offshore-Gewinnungstechnik,
mit einem Metallkern und an diesem durch Stifte od. dgl. festgelegte Brandschutzmatten
od. dgl.
[0002] Schiffbauliche Wände sind im allgemeinen tragende Verbände des Schiffes. Sie bestehen
aus Blechen mit regelmäßigen Versteifungen, die aufgeschweißt oder als Sicken ausgebildet
sind. Alle außenliegenden Wände werden im Schiffsbau gegen Wärme und Kälte isoliert.
So besteht beispielsweise eine auf dem Markt befindliche Schiffswand aus einer Stahlplatte
mit daran angeschweißten L-Profilen als Versteifungen. Sowohl die L-förmigen Profile
als auch die Stahlplatte selbst sind durch Brandschutzmatten, beispielsweise der
Handelsmarke ISOVER, belegt; die Brandschutzmatten sind durch dünne Befestigungsstifte
gehalten. Die so aufgebrachte Mineralwolle muß dann noch mit Planen, Dekorwänden
od. dgl. Schutzflächen versehen werden. Als nachteilig hat sich der gesamte Aufbau
mit seiner leicht zu beschädigenden Außenseite erwiesen. Außerdem bilden die Befestigungsstifte
unerwünschte Wärmebrücken.
[0003] Angesichts dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, ein schwer
brennbares Flächenelement der eingangs erwähnten Art so auszugestalten, daß letzteres
ein kompaktes und dennoch sehr leichtes Bauelement bildet, dem die nachteiligen Wärmebrücken
fehlen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß der Metallkern von wenigstens einem Leichtmetallprofil
gebildet ist, welches an einer Profilplatte in Abstand zueinander Ausnehmungen als
Öffnungen von Kammern in Form hinterschnittener Nuten aufweist sowie nahe jeder Kammer
wenigstens eine sich zur Gegenseite hin öffnende andere hinterschnittene Kammer.
Darüber hinaus sollen mehrere Leichtmetallprofile so angeordnet sein, daß die Profilplatten
miteinander fluchten und deren Kammern zueinander parallel verlaufen.
[0005] In die Kammern werden Dübelprofile aus schwer brennbarem Werkstoff, bevorzugt aus
Fibersilikat, eingeführt und dienen als Anker für beidseits der Profilplatte verlaufende
Feuerschutzplatten. Diese können mit den Dübelprofilen durch Metallstifte, Nägel oder
Schrauben verbunden sein, ohne daß sich hier Wärmebrücken bilden könnten.
[0006] Dank dieser Maßgaben entstehen schiffbauliche Wände, die gegen Feuer isoliert sind
und erheblich kleinere Bauhöhen haben als vergleichbare Wände bekannter Art mit gleichen
Festigkeitswerten - dies führt zu einem erheblichen Raumgewinn. Darüber hinaus sind
die erfindungsgemäßen Flächenelemente erheblich leichter als die Flächenelemente
nach dem Stande der Technik. Sie lassen sich auch sehr schnell montieren, was zu einer
Reduzierung der Lohnkosten führt. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß schon beim
Aufbringen der Feuerschutzplatten glatte und ebene Außenflächen entstehen.
[0007] Derartige Flächenelemente können problemlos für Aufbauten und Wohnmodule von Bohrinseln
verwendet werden, aber auch für Schiffseinbauten. Insbesondere bei Bohr inseln sind
die Sicherheitsvorschriften sehr streng. Beispielsweise muß eine Wand bei einer Außentemperatur
von 1150° C eine Stunde die volle statische Last übernehmen und darf auf der dem Feuer
abgewandten Seite nicht mehr als 140° C am Metallkern messen. Da aber auch Feuer auf
der Innenseite in den Räumen entstehen kann, gelten in der umgekehrten Richtung 970°
C für 60 Minuten. Diesen Vorgaben wird das erfindungsgemäße Flächenelement gerecht
und bietet darüber hinaus die bereits beschriebenen Vorzüge an.
[0008] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Metallkern bzw. das Leichtmetallprofil
mit jeweils zwei gegenläufig sich öffnenden Kammern versehen, die einander benachbart
sind und von drei an die Profilplatte angeformten Stegen begrenzt sind, von denen
zwei an ihren der Profilplatte fernen Ende durch miteinander fluchtende Anformungen
einen L-förmigen Querschnitt anbieten. Es entsteht so ein äußerst stabiler Metallkern,
welcher den Abstand der Feuerschutzplatten fixiert und als Leichtmetall-Strangprofil
auch in einfacher Weise herzustellen ist. Weitere Ausgestaltungen des Leichtmetallprofiles
sind in den Unteransprüchen beschrieben und haben gemeinsam, daß Einschubbahnen für
schwer entflammbare Dübelprofile entstehen, die von beiden Profilseiten zugänglich
sind und Nägel, Schrauben oder entsprechende Verbindungselemente aufnehmen können,
ohne daß dadurch Temperaturbrücken entstehen würden.
[0009] Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel ist dafür gesorgt, daß das eingeschobene
Dübelprofil in Abstand zur Kammerrückwand steht, so daß die freien Enden der Nägel
oder Schrauben in einem Hohlraum enden und den Leichtmetallkern nicht berühren. Gleichem
Effekt dient die Maßgabe, in der Kammerrückwand eine Rinne vorzusehen.
[0010] Die Breite des erfindungsgemäßen Flächenelementes kann nach einem anderen Merkmal
der Erfindung dadurch variiert werden, daß man zwischen ein die Kammer bildendes
Rinnenprofil und die Profilplatte einen Steg einfügt, dessen Länge gewählt werden
kann.
[0011] Als günstig hat es sich auch erwiesen, die hinterschnittenen Kammern für das Einsetzen
an sich bekannter Klemmstücke zu verwenden, welche dem Anschluß von Stahlteilen an
den Leichtmetallkern dienen.
[0012] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
Fig. 1: den Längsschnitt durch eine mehrschichtige Innenwand eines Schiffes oder
einer Bohrinsel;
Fig. 2: eine von einem Leichtmetallprofil gebildete Schicht aus Fig. 1;
Fig. 3: das Leichtmetallprofil der Fig. 2 in Schrägsicht;
Fig. 4: ein anderes Leichtmetallprofil in schematischem Querschnitt;
Fig. 5: einen gegenüber den Fig. 1 bis 4 vergrößerten Querschnitt durch ein anderes
Ausführungsbeispiel einer Wand;
Fig. 6: den gegenüber Fig. 5 verkleinerten Schnitt gemäß deren Linie VI - VI;
Fig. 7: den gegenüber Fig. 5 verkleinerten Schnitt entsprechend deren Linie VII -
VII.
[0013] Eine in Fig. 1 wiedergegebene Innenwand 10 eines nicht weiter dargestellten Schiffes
oder einer Bohrinsel weist beidseits eines Kernes aus Leichtmetallprofilen 11 --
einer jeweiligen Querschnittslänge a von hier 600 mm und einer Querschnittsbreite
b von 45 mm -- feuerhemmende Wandplatten 12 einer Dicke e von 12 mm aus Fibersilikat
od. dgl. Werkstoff mit einem Gewicht von etwa 10,5 kg je Plattenquadratmeter auf.
[0014] In Fig. 1 ist bei 14 ein Stoß zwischen zwei Wandplatten 15 zu erkennen, der die Verwendung
eines Schraubenpaares 31 erforderlich werden läßt. Bei 35 ist eine Schweißnaht zwischen
einer Rinnenkante 36 eines Leichtmetallprofiles 11 und der angefasten Längskante 37
des anstoßenden Leichtmetallprofiles 11 ersichtlich.
[0015] In die nach Einschub der Dübelprofile 30 verbleibenden Wandhohlräume sind nichtbrennbare
Mineralwollmatten 40 eingesetzt.
[0016] Beim Leichtmetallprofil 11a der Fig. 4 sind die dem Schlitz 16 der Profilplatte 15
benachbarten Stege 17
a, 18
a querschnittlich zueinander gestuft und bilden zwei Anlageschultern 42 sowie eine
dazu versetzte Rückwand 43; auch hier ist die Querschnittsmittelachse M₁ bzw. M₂ Symmetrieachse
des Kammerquerschnitts.
[0017] Die -- der sich an der Profilplatte 15 öffnenden Kammer 25a -- benachbarte Kammer
26
a wird von einem T-förmigen Verlängerungsabschnitt 45 des Steges 18
a einerseits sowie einer seitlichen Anformung 46 an den Steg 18
a begrenzt; diese Anformung 46 bildet jenseits der Symmetrieachse M₂ die andere Wand
26
a, deren Rückwand 43
a zur Profilplatte 15 in einem Abstand t von 16 mm steht. Dabei bildet der Kopfteil
47 des T-artigen Verlängerungsabschnittes 45 mit einem fluchtenden Teil 48 der Anformung
46 eine Anlagefläche in einem der Profilbreite b entsprechenden Abstand zur Profilplatte
15.
[0018] Im übrigen sind die Abstände s₁ bzw. s₂ der Profilenden 36 bzw. 37 von den nächstliegenden
Mittelachsen M₂ bzw. M₁ ungleich, nämlich etwa 50 mm bzw. 110 mm.
[0019] Jenes Leichtmetallprofil 11 besteht querschnittlich aus einer Profilplatte 15 mit
--hier drei -- Längsschlitzen 16 der Breite i (beispielsweise 30 mm) und beidseits
jenes Längsschlitzes 16 rechtwinklig angeformten Stegen 17,18, die unter Bestimmung
jener Querschnittsbreite b durch eine parallel zur Profilplatte 15 verlaufende Querwand
20 verbunden sind. Letztere kragt über den einen Steg 18 hinaus und fluchtet mit
einem Schenkel 22 eines dritten Steges 19; Schenkel 22 und die freie Kante 21 der
Querwand 20 begrenzen ihrerseits einen Schlitz 23 der Breite i. Die Breiten der Schlitze
16 und 23 sind hier gleich bemessen, können jedoch auch differieren.
[0020] Die Stege 17 bis 19 begrenzen zwei einander benachbarte Kammern 25,26 mit zueinander
gegenläufigen Zugangsöffnungen in Form der Schlitze 16 und 23. Der Abstand h der Querschnittsmittelachsen
M₁ und M₂ benachbarter Kammern 25,26 mißt 56 mm, der Abstand f zwischen den Querschnittsmittelachsen
M₁ bzw. M₂ gleichgerichteter Kammern 25 bzw. 26 mißt 200 mm. Die lichte Kammerbreite
m beträgt hier etwa 52 mm, die Kammertiefe n 37 mm.
[0021] In den lichten Kammerquerschnitt ragen von jedem angrenzenden Steg 17 und 18 bzw.
18 und 19 in Abstand q₁ (beispielsweise 6 mm) von der jeweiligen Kammerrückwand 20
bzw. 15 miteinander fluchtende Rippen 28 ab, die mit der Kammerfrontwand 15 bzw. 20,
22 (Abstand q₂ = 27 mm) ihrer Kammer 26 bzw. 27 eine Einschubbahn für ein Dübelprofil
30 aus Fibersilikat begrenzen; letzteres ist von Schrauben 31 durchsetzt, welche
durch die Wandplatte 12 sowie die Schlitze 16, 23 greifen. Die Enden 32 der Schraube
31 ragen in einen durch jene Rippen 28 bestimmten Endraum ein.
[0022] Die eine Kammer 25
b am Schlitz 16 der Profilplatte 15 in Fig. 5 entspricht in ihrem Querschnitt etwa
der Kammer 25
a der Fig. 4, wobei die Kammerrückwand 43
e hier halbkreisförmigen Querschnittes ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der
Abstand h₁ zwischen den Querschnittsmittelachsen M₁ und M₂ so groß -- hier: 100 mm
--, daß die gegenläufig sich öffnende Kammer 26
b nicht von Begrenzungswänden der anderen Kammer 25
b gebildet werden kann; vielmehr ist hier ein Rinnenprofil 50 als Kammerbegrenzung
vorgesehen, welches durch einen in die Querschnittsmittelachse M₂ fallenden Stiel
51 an die Innenfläche der Profilplatte 15 angeformt ist. Die Kontur der Kammer 26
b enspricht jener der Kammer 25
b, wobei auch hier angeformte Teile 47, 48 miteinander fluchten und den Schlitz 23
begrenzen. Die Profilbreite b beträgt hier 70 mm bei unterschiedlicher Dicke e bzw.
e₁ der Wandplatten 12.
[0023] Die Kammer 26
b nimmt ein plattenartiges Klemmstück 53 parallelogrammartigen Umrisses auf, dessen
Breite c geringer ist als die Breite i des Schlitzes 23 und das dank dieser Maßgabe
in die Kammer 26
b eingeführt und darin gedreht werden kann, bis die in Fig. 7 dargestellte Endlage
erreicht ist, in welcher eine Schraube 54 festgezogen werden kann, um einen Stahlanschluß
60 am Leichtmetallprofil 11
b festzulegen.
1. Schwer brennbares Flächenelement für den Schiffsbau, insbesondere Decken- oder
Wandelemente für Schiffe oder künstliche Inseln für die Offshore-Gewinnungstechnik,
mit einem Metallkern und an diesem durch Stifte od. dgl. festgelegten Brandschutzmatten
od. dgl.,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Metallkern von wenigstens einem Leichtmetallprofil (11,11a,11b) gebildet ist, welches an einer Profilplatte (15) in Abstand (f) zueinander Ausnehmungen
(16) als Öffnungen von Kammern (25) in Form hinterschnittener Nuten aufweist sowie
nahe jeder Kammer wenigstens eine sich zur Gegenseite hin öffnende weitere hinterschnittene
Kammer (26).
2. Flächenelement nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrere Leichtmetallprofile
(11,11a,11b), deren Profilplatten (15) miteinander fluchten und deren Kammern (25,26) zueinander
parallel verlaufen.
3. Flächenelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei
gegenläufig sich öffnende Kammern (25,26) benachbart sind und von drei an die Profilplatte
(15) angeformten Stegen (17,18,19) begrenzt sind, von denen zwei (18,19) an ihren
der Profilplatte fernen Ende durch miteinander fluchtende Anformungen (21,22) einen
L-förmigen Querschnitt aufweisen.
4. Flächenelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei
gegenläufig sich öffnende Kammern (25,26) benachbart sind und von drei Stegen begrenzt
sind, von denen zwei an die Profilplatte (15) angeformt sind und einer von einem der
beiden anderen Stege abragt (Fig. 4)
5. Flächenelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden an die Profilplatte
(15) angeformten Stege unter Bildung von Anlageschultern (42) der Kamnern verbunden
sowie mit einem querschnittlich T-förmigen Verlängerungsabschnitt versehen sind,
dem ein seinerseits T-förmiges End (46) des dritten Steges gegenübersteht.
6. Flächenelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Kammern
(25,26) von einem an die Profilplatte (15) gesondert angeformten Rinnenprofil ( 50)
gebildet ist und die sich von der Profilwand weg öffnende Kammer an zumindestens einen
Stiel (51) der Profilwand angefügt ist.
7. Flächenelement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Rückwand (15,20) der Kammer (25a,26a;50) eine Rinne (43;43b) eingeformt ist.
8. Flächenelement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Stege (17, 18,19) Rippen (28) angeformt sind, die in der Kammer (25,26)
mit deren Rückwand (20,15) und/oder mit deren Frontwand (15,20) eine Einschubbahn
bilden.
9. Flächenelement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der Kammer (50) oder der Einschubbahn (Abstand q₁ oder q₂) von
einem Dübelprofil (30) insbesondere aus Fibersilikat ausgefüllt ist.
10. Flächenelement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dübelprofil (30) durch wenigstens einen der Stifte (31) mit einer der Profilplatten
(15) oder der Außenseite der Ausformungen (21,22;47,48) anliegenden und nichtbrennbaren
Feuerschutzplatte (12) verbunden ist.
11. Flächenelement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume zwischen der Profilplatte (15) und der/den Feuerschutzplatte/n
(12) mit der Brandschutzmatte (40) gefüllt sind.
12. Flächenelement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß in eine der Kammern (50) ein plattenartiges Klemmstück (53) eingesetzt und über
eine Schraube (54) mit einem Stahlanschluß (60) versehen ist.