(19)
(11) EP 0 256 987 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.02.1988  Patentblatt  1988/08

(21) Anmeldenummer: 87810457.9

(22) Anmeldetag:  11.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A41D 15/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 12.08.1986 CH 3323/86
19.06.1987 CH 2309/87

(71) Anmelder: Kopp-Turtschi, Henriette
CH-3072 Ostermundigen bei Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • Kopp-Turtschi, Henriette
    CH-3072 Ostermundigen bei Bern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) In ein Kleidungsstück umwandelbare Decke


    (57) Eine Decke oder entsprechende Meterware wird an ihren Längs- oder Breitseiten gegenseitig mit je einem (l02) oder vorzugsweise mit je zwei unterschiedlich langen verschließbaren Einschnitten (3 , 4) versehen. Unter den auseinandergeklappten Einschnittsrändern des Haupteinschnittes (3) sind Hilfsstoffteile (5) mit Verschlußelementen angebracht. Die dazugehörenden Part­nerelemente befinden sich an je zwei schmäleren Hilfs­stoffteilen (6 , 7), die im Winkel unter den oberen Ecken auf der Innenseite der Decke angebracht sind. Beim Zusammenfügen dieser Schließelemente verbinden sich vorne das Oberteil mit dem Unterteil. Durch Öff­nen der kirzeren Zusatzeinschnitte (4) bilden sich frei bewegliche Ärmel und es entsteht ein vollständi­ges Kleidungsstück, z.B. Mantel, Jacke oder Morgenrock. Die minimal benötigte Stoffmenge für ein derartiges Klei­dungsstück und die jederzeit mögliche Zurückverwandlung in eine Decke bieten ein leichtes und platzsparendes Gepäckstück für Reisen und Notsituationen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine in ein Kleidungsstück umwandel­bare Decke oder Meterware entsprechender Abmessungen.

    [0002] Es ist aus der Praxis bekannt, Decken oder Tücher zum Schutze des Körpers um Schultern und Hals zu legen, etwa in der Art eines Umhanges wie ein Cape oder Poncho. Ein üb­liches Cape ist aber meist aus mehreren Teilen zusammenge­fügt, ein Poncho dagegen aus einem flachen, rundum ge­schlossenen Überwurf mit einem Loch in der Mitte für den Durchtritt des Kopfes. Aus der US-PS 4l 24 264 ist eine Bettdecke bekannt, bei der an den Längs- und Querkanten Schließelemente wie etwa Druckknöpfe angebracht sind, so daß die Bettdecke bei Bedarf in ein schlafsackähnliches Kleidungsstück umgewandelt werden kann, wobei nur Kopf und Hände unbedeckt bleiben. Allerdings ist dieses Kleidungs­stück recht unförmig und besitzt keine richtigen Ärmel, denn diese bestehen nur aus weiten, umgelegten Stoffkeilen. Es ist eher eine behelfsmässige Bedeckung, die zum Sitzen und Liegen vorgesehen und wegen seiner schlafsackbedingten Länge nur in der Wohnung tragbar ist.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Decke so zu ge­stalten, daß daraus durch einfaches Umwandeln ein gut trag­bares Kleidungsstück mit modischem Aussehen und mit ge­schlossenen Vorderärmeln gebildet werden kann, so daß ein Kleidungsstück aus einem Stück entsteht. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Decke der eingangs genannten Art mittels der Merkmale der Patentansprüche gelöst (beson­ders gemäß dem kennzeichnenden Teil der Ansprüche l bis 5).

    [0004] In einer speziellen erfinderischen Gestaltung werden je­weils zwei Haupteinschnitte und zwei Zusatzeinschnitte so vorgesehen, wie es im kennzeichnenden Teil des Patentan­spruches 2 genau und im einzelnen angegeben ist.

    [0005] Dadurch ist es möglich, eine besonders gute Beweglichkeit im Bereich der Arme zu erreichen, gut geformte Ärmel zu bilden und es ist weiterhin möglich, eine Schultertasche oder sogar einen Rucksack über der zu einem Kleidungsstück umgewandelten Decke tragen zu können.

    [0006] In einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind die Zusatz­einschnitte kürzer als die Haupteinschnitte ausgeführt. Diese kürzeren Zusatzeinschnitte bewirken eine wesentlich bessere Beweglichkeit der Ärmel, z.B. beim Hochheben der Arme, beim Führen eines Kindes an der Hand, beim Tragen ei­ner Schultertasche oder eines Tramper-Rucksackes. Auch ist es vorteilhaft möglich, an den lose fallenden Vorderteilen Taschen mit seitlichem Einschlupf auf- oder unterzusteppen, was ein sehr bequemes Einstecken der Hände zum Schutz gegen Wind und Kälte ermöglicht. Auch ein Verlängern der Haupt­einschnitte und die dadurch bedingte Vergrößerung der win­kelförmigen Hilfsstoffteile bringt eine Verbesserung, und zwar eine gute Beweglichkeit und mehr Weite. Dadurch ist auch das ungehinderte Lenken von Auto, Motorrad oder Fahr­rad möglich und das Kleidungsstück sieht noch chicer aus. Außerdem ist dadurch das Gestalten von großen Konfektions­nummern möglich. Der Erfindungsgegenstand ist mit Haupt­und Zusatzeinschnitten vielseitig geworden. Als Standard­produkt wird es viele Jahre dienen und nicht nur eine Sai­son.

    [0007] Eine weitere erfinderische Gestaltung der Decke besteht da­rin, daß gegenseitig nur je ein an der Längs- oder Breit­seite vom Rand her quer eingearbeiteter verschließbarer Ein­schnitt vorgesehen ist, unter dessen Kanten je ein Hilfs­stoffteil angebracht ist und wie es weiterhin im kennzeich­nenden Teil des Patentanspruches 4 genau und im einzelnen angegeben ist. Diese Gestaltung hat den großen Vorteil, den Gegenstand der Erfindung in einer etwas vereinfachten, billigeren und rationelleren Art und Weise herstellen zu können.

    [0008] In einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind die Ein­schnitte etwas weiter unten als bei den direkten Ein­schnitten und vorzugsweise abgewinkelt gestaltet, bei gleichbleibendem Endpunkt. Dies bedingt eine Anpassung der Hilfsstoffteile, weil der Teil am Vorderärmel dabei wegfällt, da es hiermit angeschnitten wird. Diese Aus­bildung ermöglicht, das Kombinieren des Hilfsstoffes mit einer angeschnittenen Futtertasche, wobei die Kante des Einschnittes als Taschenrand dienen kann.

    [0009] Es kann weiterhin vorteilhaft sein, für eine vereinfachte Fertigung, die Hilfsstoffteile aus dem gleichen Material wie aus dem der Decke herzustellen.

    [0010] Vorzugsweise werden die beim Umwandeln der Decke in ein Kleidungsstück benötigten Verbindungsmittel als teilbare Reißverschlüsse vorgesehen. Es können auch andere Verbin­dungsmittel, an sich bekannte Knöpfe, Druckknöpfe, Schließen, Haken, Ringe, Ösen, Schnallen, Bänder, Klett­verschlüsse usw. verwendet werden. Außerdem können zu­sätzlich eine Kapuze sowie Taschen, Gürtel, Kordeldurch­züge usw. angebracht werden.

    [0011] Durch die Merkmale der Erfindung bezw. durch diese Maß­nahmen ist es also möglich, eine Reisedecke oder entspre­chende Meterware ohne große Mühe bei plötzlichem Bedarf in nur wenigen Minuten in einen Mantel oder Jacke usw. um­zuwandeln. Ein solches Kleidungsstück mit capeartig aus­gebildeten Vorderärmeln sieht modisch aus und kann sehr gut auf der Straße getragen werden.

    [0012] Anstatt einer Reisedecke in einen Mantel umzuwandeln, ist es auch möglich, eine Decke oder Meterware bei anderen Abmessungen und anderem Breiten- und Längenverhältnis so auszubilden, daß diese bei kürzeren unteren Längskanten als Jacke, und bei längeren Längskanten und entsprechend geeignetem Material, als langer Morgenrock, Bademantel, Abendmantel, verwendet werden kann, aber auch fir Cam­pingzwecke als Zeltplane bezw. Wettermantel. Je nach Größe und Art des Materials sind also verschiedene Ver­wendungen möglich. Durch modische Zusätze wie Taschen, Gürtel, Kordeldurchzug, Kapuze, Ösen usw. können viele Modelle kreiert werden, also nicht nur eine Fasson.

    [0013] Es ist ebenfalls ein Modell als Bébéwagendecke und auch als Wickelunterlage vorgesehen, welches in ein körperum­schließendes Kleidungsstück umgewandelt werden kann, das später dem Kleinkind auch als hübsches, warmes Mäntel­chen dienen wird.

    [0014] Diese Ausbildung der Decke ist absolut umweltgerecht, denn es gibt beim Zuschneiden kaum Abfall, man benötigt für ein derartiges Kleidungsstück ein Minimum an Stoff und erreicht bei geringem Arbeitsaufwand ein Maximum an Benützungskomfort.

    [0015] Da der Erfindungsgegenstand beide, aber verschiedene Funktionen als Decke oder Mantel erfüllt, ist er sehr praktisch als Wärmespender unterwegs, denn man benötigt nur einen Gegenstand. Die minimal benötigte Stoffmenge für ein derartiges Kleidungsstück und die jederzeit mög­liche Zurückverwandlung in eine Decke sind weitere Vor­züge dieses leichten und platzsparenden Gepäckstückes.

    [0016] Geeignet ist diese neuartige Decke besonders für Reisen im Zug, Bus, Auto, Schiff, im Hotel, Camping, am Strand, auch im Haus, Ferienhaus, für Rad- und Wandertouren, sowie für alle Nothilfen wie etwa bei Pannen, Unfällen, Katastrophen, Flüchtlingshilfen, Expeditionen und in Spi­tälern, weil sie umwandelbar, klein und stapelbar ist.

    [0017] Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung in einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert.

    [0018] In der Zeichnung zeigt in schematischer Weise

    Figur l ein Ausführungsbeispiel der Außenseite der um­wandelbaren Reisedecke gemäß der Erfindung,

    Figur 2 die Innenseite der gleichen Decke, links die ge­schlossene und rechts die umgeklappten Einschnit­te mit den Hilfsstoffteilen 5 und den Hilfs­stoffteilen 6 und 7, die in Figur 3 und 4 näher veranschaulicht sind,

    Figur 3 als Detail: die Schnittaufstellung für die Hilfs­stoffteile 5,

    Figur 4 als Detail: die Schnittform der Hilfsstoffteile 6 und 7,

    Figur 5 die Vorderansicht des aus der Decke umgewandelten Mantels mit den Haupt- und Zusatzeinschnitten;

    Figur 6 ein anderes Ausführungsbeispiel der Außenseite einer umwandelbaren Reisedecke mit nur je einem geraden Einschnitt l02 gemäß der Erfindung,

    Figur 7 die Innenseite der gleichen Decke, links der geschlossene und rechts der umgeklappte Ein­schnitt mit den Hilfsstoffteilen l03, die in Figur 8 und 9 näher veranschaulicht sind,

    Figur 8 als Detail: die Schnittaufstellung für die Hilfs­stoffteile l03,

    Figur 9 als Detail: der fertig angebrachte Hilfsstoff­teil bei geöffnetem Einschnitt auf der Außen­seite der Decke,

    Figur l0 bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ein Detail der Erfindung: nach Patentanspruch 5 weiter unten erfolgter geschlossener Einschnitt l02c mit Knopfverschluß, Außenseite der Decke,

    Figur ll als Detail: Darstellung des offenen Einschnittes mit dem veränderten Hilfsstoffteil l20 bedingt durch den Patentanspruch 5,

    Figur l2 die Vorderansicht des aus der Decke umgewandel­ten Mantels mit je nur einem Einschnitt l02.



    [0019] Figur l: Für die hier dargestellte Reisedecke der Abmes­sungen l40 cm/l20 cm ist zum Umwandeln in einen Mantel gemäß Figur 5 das längere Maß als Breite und das kürze­re als Länge genommen. Auf beiden Seiten der Längskan­ten 2 sind in ihrem oberen Teil je zwei verschieden lan­ge Einschnitte 3 und 4 vom Rand her quer angebracht und mit Reißverschlüssen schließbar gemacht. Bei diesem Bei­spiel sind die längeren Haupteinschnitte 3 in einer Ent­fernung a = 56 cm von der oberen Querkante und die kürze­ren Zusatzeinschnitte 4 in einer Entfernung b =

    - 3,5 cm von der oberen Querkante angebracht.

    [0020] Die Tiefe der längeren Haupteinschnitte 3 entspricht der Länge des Unterarmes vom Ellbogen bis zum Ansatz des Zeige­fingers des Trägers des Kleidungsstückes, hier etwa 35 cm. Diese Einschnitte 3 sind jeweils mit einem winkelförmi­gen Hilfsstoffteil 5 unterlegt, welches Schließelemen­te 8 aufweist. Die Tiefe der kürzeren oberen Zusatzein­schnitte 4 entspricht der Länge von b =

    - 3,5 cm. Die Schließelemente 8 sind in Figur 2 veranschaulicht.

    [0021] Die gestrichelten Linien an den oberen Ecken ll be­zeichnen jeweils die Steppnähte 9 und l0 der auf der Innenseite der Decke l3 (siehe Figur 2) angebrachten Hilfsstoffteile 6 und 7. Die Steppnähte 9 beginnen je­weils an der oberen Längskante 2 in einer Entfernung b + 7 cm von der oberen Querkante aus und verlaufen schräg bis zu einem Punkt Pa, der jeweils etwas unterhalb des Endes des kürzeren Zusatzeinschnittes 4 liegt. Die an­deren Steppnähte l0 beginnen an der oberen Querkante l in einer Entfernung

    von der Längskante aus und verlaufen rechtwinklig bis zu einem Punkt Pb, der in einer Entfer­nung b von der oberen Querkante l liegt.

    [0022] An der oberen Querkante l, die beim Tragen vorn zusammen­stößt, sind zum Schließen beidseitig teilbare Reißver­schlußelemente l4 so angebracht, daß der den Halsumfang l5 bildende mittlere Teil der Querkante freigelassen wird. Der untere Teil der Decke oder der Meterware kann unter­schiedlich lang gestaltet werden, je nachdem, ob man ei­ne Jacke, einen Mantel oder bodenlang umwandeln will. An der unteren Längskante l6 sind Druckknöpfe l7 ange­bracht, die sich gegenseitig schließen mit schmalem Ober- ­und Untertritt. An den Zusatzeinschnitten 4 sind Reiß­verschlüsse 25 angebracht.

    [0023] Figur 2 zeigt die Innenseite der gleichen Decke mit den hier sichtbaren Haupteinschnitten 3 und Zusatzeinschnitten 4, dem Hilfsstoffteil 5 und den Hilfsstoffteilen 6 und 7, jeweils mit den entsprechenden Verschlußelementen; links ist der geschlossene und rechts der geöffnete, umgeklappte längere Haupteinschnitt 3 und die beiden, hier geschlossen dargestellten kürzeren Zusatzeinschnitte 4. Die Schnitt­formen der Hilfsstoffteile 5 und der Hilfsstoffteile 6 und 7 werden in den Figuren 3 und 4 näher und vergrößert dargestellt.

    [0024] Jede der schräg aufgesteppten schmalen Hilfsstoffteile 6 wird mit dem ihm jeweils gegenüberliegenden Teil der breiten Hilfsstoffteile 5 verbunden (siehe Pfeil A), da­mit die Ärmel l8 des Mantels (siehe Figur 5) gebildet werden. Jede der zu der oberen Querkante l rechtwinklig aufgesteppten schmalen Hilfsstoffteile 7 wird mit dem abgewinkelten, dann noch freien übrigen Teil der breiten Hilfsstoffteile 5 verbunden (siehe Pfeil B) und bewirkt jeweils die Verbindung des oberen und des unteren Tei­les der Decke zum Mantel.

    [0025] Figur 3 zeigt, wie die Schnittform 22 des breiten Hilfs­stoffteiles zu ermitteln ist (in diesem Beispiel ist die Länge a = 56 cm):

    [0026] Es wird ein Quadrat mit der Seitenlänge

    = 28 cm gebil­det (mit den Seiten q₁, q₂, q₃ und q₄ und den Eckpunk­ten P₁, P₂,P₃ und P₄) Dann wird q₂ um l0 cm nach rechts verlängert, was den Punkt P₆ ergibt, desgl. wird q₄ um l0 cm nach rechts verlängert, was den Punkt P₅ ergibt. Die Verlängerung der Linie P₆ nach P₅ ergibt im Abstand von l0 cm unterhalb von P₅ den Punkt P₇. Dann wird die Linie P₁ über P₄ hinaus nach unten verlängert, was 7 cm unterhalb P₄ den Punkt P₈ ergibt und l0 cm unterhalb von P₈ ergibt sich auf dieser Verlängerungslinie der Punkt P₉, während 8 cm unterhalb von P₈ der Punkt P₁₀ liegt. Jetzt wird P₉ mit P₇ verbunden, auf dieser Verbin­dungslinie ergibt sich in einer Entfernung von l0 cm von P₉ aus der Punkt P₁₁. Auf der Verlängerung der Strecke P₂ nach P₃ liegt in einer Entfernung von l5 cm unterhalb von P₃ der Punkt P₁₂. Die ellbogenseitige Be­grenzung der Schnittform verläuft dann in einem leich­ten Bogen durch die Punkte P₇, P₁₂, P₁₁ nach P₁₀. Die Verbindung der Punkte
    P₂ - P₆ - P₅ - P₇ - P₁₂ - P₁₁ - P₁₀ - P ₈ - P₃ - P ₂
    bildet das Schnittmuster des Hilfsstoffteiles, das am Haupteinschnitt 3 untergenäht ist. Mit den strichpunk­tierten Linien ist in dieser Figur die Kontur des Schnittmusters des Hilfsstoffteiles ll4 eingezeichnet, wie sie auch in Figur 8 dieser Patentanmeldung mit der Nummer ll4 angegeben wird.(Dieses Teil ll4 wird in der jetzigen Patentanmeldung ebenfalls als erfinderisch be­ansprucht).

    [0027] Figur 4 zeigt die beiden schmalen Hilfsstoffteile in ihrer rechteckigen Form und wie sie mit den Schließele­menten verbunden werden. Diese beiden Hilfsstoffteile 6 und 7 haben in diesem Beispiel jeweils eine Länge b (siehe Figur l) und sind je 3,5 cm breit. Sie sind mit je 4 gleich angeordneten Knopf- bezw. Durckknopfele­menten 24 versehen. Die Hilfsstoffteile verbinden sich mit den entsprechenden Partnerteilen, die am inneren Rand des winkelförmigen Hilfsstoffteiles angebracht sind. Die Schnittform aus Figur 3 ist gestrichelt angedeutet und mit 22 bezeichnet.

    [0028] Figur 5 zeigt rechts beim angehobenen Ärmel l8 das win­kelförmige Hilfsstoffteil 5, das unter dem längeren Haupteinschnitt 3 angebracht ist, wie dieses 5 mit den beiden an der oberen Ecke ll angebrachten schmalen Hilfs­stoffteilen 6 und 7 mittels der entsprechenden Verschluß­elemente 24 zusammengefügt ist. Die linke Seite dieser Figur zeigt das fertige Aussehen des aus der Decke gebil­deten Mantels l9 mit dem freien Ärmel l8, der durch das Öffnen des Reißverschlusses 25 im kürzeren Zusatzein­schnitt 4 entsteht. Das Oberteil des Mantels 20 wird in diesem Beispiel mit den, an der oberen Querkante l der Decke angebrachten teilbaren Reißverschlußelementen geschlossen, der Unterteil 2l des Mantels wird hier mit den vorgesehenen Druckknöpfen geschlossen.

    [0029] Figur 6 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Er­findung, wo nur ein, jeweils gegenseitig quer eingear­beiteter verschließbarer Einschnitt l02 vorgesehen ist. Diese Gestaltung ermöglicht es, den Gegenstand der Er­findung in einer etwas vereinfachten und rationelleren Weise herzustellen. Für die hier dargestellte Reise­decke der Abmessung l50 cm/l20cm ist zum Umwandeln in einen Mantel gemäß Figur l2 das längere Maß als Breite und das kürzere als Länge genommen. Die beidseitig zwischen den Längskanten l05 und l06 vom Rand her quer eingearbeiteten Einschnitte l02 sind hier bei der Man­tellänge l08 in der Mitte der Längskante angebracht, wodurch je ein gleich großer Oberteil ll0 und Unter­teil lll entsteht. Für eine Jacke wären die unteren Längskanten bei l07 kürzer und etwa für einen Boden­mantel bei l09 entsprechend länger auszubilden. Die Tiefe des Einschnittes l02E entspricht mindestens der Länge des Unterarmes einer Person.

    [0030] Unter den eingefassten Einschnittkanten l02a und l02b ist rechts ein Hilfsstoffteil l03 in der Form einer winkeligen Leiste aus dünnerem Material sichtbar, an welcher sich knapp hinter der Kante zwei sich ergänzen­de Druckknopfreihen l03a und l03b befinden, mittels welchen der Einschnitt wieder zur ursprünglichen Decke geschlossen werden kann.

    [0031] An der oberen Querkante l0l schließen dort angebrachte, sich ergänzende Druckknopfreihen ll0a mit ll0b den obe­ren Teil ll0 und an der Längskante l06 die Druckknöpfe llla mit lllb den unteren Teil des Mantels. Die gestri­chelten Linien ll3 an der oberen Ecke ll2 (siehe Figur 7) weisen auf die an der Deckenunterseite angebrachten Reißverschlußelemente ll3a hin, deren Pla zierung in Figur 3 beschrieben ist.

    [0032] Figur 7 zeigt die Innenseite der gleichen Decke, links der geschlossene und rechts der umgeklappte Einschnitt mit den hier angebrachten winkelförmigen Hilfsstofftei­len l03, die in Figur 8 und 9 näher veranschaulicht sind. An den Hilfsstoffteilen l03 sind die Partnerteile ll3b der Reißverschlüsse angebracht. Zur Verbesserung der Paßform des Mantels ist zwischen den Endpunkten l02E (siehe Figur 6) auf der Innenseite der Decke ein Hilfs­stoffstreifen als Elastikdurchzug aufgenäht, dessen ge­gestrichelte Stepplinien l04 auch in der Figur l ange­ deutet sind, womit der Rückenteil zusammengerafft werden kann.

    [0033] Figur 8 zeigt, wie die Schnittform ll4 eines Hilfsstoff­teiles l03 zu ermitteln ist. Von der jeweiligen Ecke ll2 an der Querkante l0l geht man um die Länge des Einschnit­tes l02 nach innen, was Punkt ll6 ergibt. Desgleichen geht man um die Länge an der Längskante l05 nach unten, was den Punkt ll3B ergibt. Durch Hilfslinien parallel zu l0l und l05 von diesen beiden Punkten ll6 und ll3B aus ermittelt man den Punkt ll5. Von ll6 geht man um 7 cm zur Ecke, was Punkt ll3A ergibt, von ll3B um 5,5 cm nach unten, was den Punkt ll7 ergibt. Die Verbindung der Punkte ll7 - ll5 - ll6 - ll3A - ll3B mit einer Rundung beim inneren Winkel bildet das Schnittmuster des Hilfs­stoffteiles l03. Die Linie ll3 markiert die Plazierung der Reißverschlußelemente ll3a auf Figur 7 und zwar bei A der Anfang, bei B das Ende.

    [0034] Figur 9 zeigt das fertig angebrachte Hilfsstoffteil l03, das aus einem dünneren Material ausgeführt ist, mit dem angebrachten Reißverschluß ll3b der Anfang A l an der Längskante l06, das Ende B l an der Längskante l05.

    [0035] Figur l0 zeigt den geschlossenen abgewinkelten Einschnitt l02c nach Patentanspruch 5 an der Längskante, der um Leistenbreite weiter unten als Einschnitt l02 erfolgt und abgewinkelt bei Endpunkt l02E endet. Eine Knopfreihe ll8a an der Kante ll8 schließt hier den Einschnitt mit den Knopflochschlaufen ll9a an der Kante ll9.

    [0036] Figur ll zeigt den offenen Einschnitt nach Patentanspruch 5 mit dem unterlegten Hilfsstoffteil l20, der hier als Taschenfutter verlängert wird und eine rechteckige Form aufweist. Bei diesem Schnitt ist der Leistenteil beim Ärmel angeschnitten und muß deshalb vorne ersetzt wer­den, wobei die Kante ll9 als Taschenrand dient. Die Brei­te des Hilfsstoffes l20 richtet sich nach der Einschnitt­ länge l02 und die Länge nach der doppelten Leistenbreite plus der gewünschten Taschentiefe. Das angeschnittene Taschenfutter wird unter der versäuberten Kante ll9 di­rekt auf die Decke so aufgesteppt, daß an der geraden Linie eine Taschenöffnung freibleibt.

    [0037] An der Einschnittkante ll8 sowie am Hilfsstoffrand l2l sind je eine Reihe Knöpfe angebracht, welche sich wie bei Patentanspruch 4 mit der oberen Ecke ll2 verbindet, wo an Stelle der Reißverschlüsse ll3a ein Knopfloch­band ll3c angebracht ist.

    [0038] Figur l2 zeigt unter dem angehobenen Ärmel l22 den win­kelförmigen Hilfsstoffteil l03 und zeigt, wie die bei­den Reißverschlußelemente ll3a und ll3b zusammengefügt sind, jeweils die beiden Anfänge ll3A und A l, sowie die Enden ll3b und B l miteinander (siehe die Figuren 7 und 8). Die andere Seite zeigt das fertige Aussehen mit dem gebildeten Ärmel l22 des aus der Decke umgewandelten Mantels. Der Mantel schließt vorne mit irgendwelchen Verschlußmitteln. Hier sind an der Querkante l0l die sich ergänzenden Druckknopfreihen ll0a und ll0b (siehe Figur 6) vorgesehen, die zusammengebracht den Oberteil schließen. Der Unterteil schließt mittels der Druckknopf­reihen llla und lllb (siehe Figur 6) an den Längskan­ten l06.

    [0039] An Stelle der in den vorstehenden Ausführungsbeispielen gewählten teilbaren Reißverschlüsse und Druckknöpfe können auch andere Verschlußarten vorgesehen werden, wie z.B. Knöpfe, Schließen, Haken, Ringe, Ösen, Schnallen, Bänder und Klettverschlüsse, um mit dieser erfindungs­gemäßen Reisedecke jederzeit auch einen - durch die Um­wandlungselemente ermöglichten - gut tragbaren, modischen und vorzugsweise warmen Mantel zur Verfügung zu haben.


    Ansprüche

    1. In ein Kleidungsstück umwandelbare Reisedecke oder Meterware entsprechender Abmessungen, gekennzeichnet durch gegenseitig mindestens je einen oder mehrere an der Längs- oder Breitsei­te vom Rand her, sich gegenüberliegend quer eingearbeitete verschließbare Einschnitte (3, 4, l02)mit darunter angebrach­ten Hilfsstoffteilen (5, 6, l03 ) und Verbindungsmitteln (8,24, ll3b, ll3a), wobei die dafür vorgesehenen Hilfsstoffteile jeweils mit ihren entsprechenden, an der Innenseite der obe­ren Ecke der Decke angebrachten Partnerteilen so zusammenge­fügt werden können, daß beim Schließen ihrer Verbindungsmit­tel die obere Querkante(l,l0l) der Decke mit den beiden unte­ren, gegen die Mitte gefalteten Längskanten(2,l06) in fortge­setzter Linie überdeckend zusammenhängt, also Oberteil und Unterteil sich vorne verbinden und fortsetzend capeähnliche Ärmel gebildet werden, wodurch ein tragbares vollständiges Kleidungsstück entsteht.
     
    2. Decke nach Patentanspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß außer gegenseitig je einem quer eingearbeiteten, sich gegen­überliegenden Haupteinschnitt ( 3 ) zusätzlich je ein weite­rer, an der Längs- ( 2 ) oder Breitseite vom Rand her sich gegenüberliegend quer eingearbeiteter, ebenfalls ver­schließbarer Zusatzeinschnitt ( 4 ) im Bereich zwischen der oberen Querkante ( l ) und dem Haupteinschnitt ( 3 ) ange­bacht ist, daß weiterhin jeweils die eine Seite (5a ) des Hilfsstoffteiles ( 5 ) als Unterärmel gestaltet ist und einen bogenförmigen Rand ( 5b ) aufweist, daß die Haupteinschnitte ( 3 ) mindestens die Länge vom Ellbogen bis zum Ansatz des Zeigefingers des Trägers des Kleidungsstückes aufweisen und daß jeweils zwei auf der Innenseite der Decke annähernd im rechten Winkel, aber doch etwas schräg voneinander gestell­te und getrennt angeordnete Hilfsstoffteile ( 6 ) und ( 7 ) als Verbindungsmittel mit den Verschlußelementen ( 8 ) der beiden Hilfsstoffteile ( 5 ) der Haupteinschnitte ( 3 ) so zusammengefaßt werden, daß sich beim Schließen der Ver­ schlußelemente Ober- und Unterteil der Decke vorn verbinden und durch das Öffnen der Zusatzeinschnitte ( 4 ) bewegungs­freie und gut geformte Ärmel gebildet werden und dadurch ein vielseitig benutzbares Kleidungsstück entsteht, was leicht wieder in die ursprüngliche Decke zurückverwandelt werden kann.
     
    3. Decke nach den Patentansprüchen l und 2, dadurch gekennzeich­net, daß die Zusatzeinschnitte ( 4 ) kürzer als die Haupt­einschnitte ( 3 ) ausgeführt werden.
     
    4. Decke nach Patentanspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß gegenseitig nur je ein an der Längs- oder Breitseite vom Rand her quer eingearbeiteter verschließbarer Einschnitt ( l02) vorgesehen ist, unter dessen Kanten je ein Hilfs­stoffteil (l03) angebracht ist, woran sich der eine Teil eines Verbindungsmittels (ll3) befindet, während der ent­sprechende Partnerteil (l3a) an der Innenseite der oberen Ecke (ll2) in einem Winkel von der oberen Querkante zur Längskante so angebracht ist, daß beim Zusammenfügen der beidseitigen Schließelemente (ll3b mit ll3a ) die obere Quer­kante der Decke mit den beiden unteren Längskanten zusammen­hängt und ebenfalls capeähnliche Ärmel gebildet werden, wo­durch auch ein vollständiges Kleidungsstück entsteht.
     
    5. Decke nach den Patentansprüchen l und 4, dadurch gekennzeich­net, daß die Einschnitte (l02 ) vorzugsweise als abgewinkelte Einschnitte (l02c) ausgebildet sind, wobei der Anfang des Einschnittes jeweils weiter unten an der Längskante (l06) an geordnet ist, der Endpunkt aber an der gleichen Stelle (l02E) liegt und der Hilfsstoffteil statt abgewinkelt (l03) eine gerade Form annimmt (l20).
     
    6. Decke nach den Patentansprüchen l, 2 und 3 oder nach den Pa­tentansprüchen l, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Hilfsstoffteile ( 3 ),(6.7),(l03 ) aus dem glei­chen Material wie das der Decke sein kann.
     
    7. Decke nach den Patentansprüchen l und 2 oder l und 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindungs- und Ver­schlußmittel teilbare Reißverschlüsse, Knöpfe, Druck­knöpfe, Haken, Schließen, Ringe, Ösen, Schnallen, Bänder, Klettverschlüsse usw. vorgesehen werden können.
     
    8. Decke nach den Patentansprüchen l und 2 oder l und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Kapuze, Taschen, Gürtel, Kordeldurchzüge usw. angebracht werden können.
     




    Zeichnung