[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Vergasungsreaktor für die Herstellung brennbarer
Gase aus Abfällen, bei welchen die Abfälle bzw. Abfallbrennstoffe an einem Aufgabeende
zugeführt und in Abstand von dem Aufgabeende in einer Verbrennungszone mit Flammen
und/oder Flammgasen einer Feuerung unter Verwendung von Zusatzbrennstoffen beaufschlagt
werden und die gebildeten Gase aus einer zwischen Aufgabeende und Verbrennungszone
gelegenen Vergasungszone abgezogen werden. Vergasungsreaktoren der eingangs genannten
Art sind insbesondere für die Herstellung von brennbaren Gasen aus nicht unmittelbar
zur Verbrennung geeigneten Abfällen verwendbar. Besonders bei Abfällen, deren Verbrennung
unmittelbar zu einer großen Schadstoffbelastung der Umwelt führen würde, haben solche
Vergasungsreaktoren den Vorteil, daß ein Großteil der in den Abfällen enthaltenen
Schadstoffe mit der Schlacke bzw. Asche ausgetragen werden kann und nicht in die Brennkammer
einer Energieerzeugungsanlage gelangt. Aus der AT-PS 379 618 ist es bereits bekannt,
derartige Vergasungsreaktoren mit hoher Temperatur zur gleichzeitigen Entsorgung
von schwermetallhältigen Abfällen einzusetzen.
[0002] Bei den bisher bekannten Einrichtungen zur Energieerzeugung unter Verwendung von
Gasen aus Vergasungsreaktoren zur Herstellung von brennbaren Gasen aus Abfällen wird
ein Teil der in den Rauchgasen der Brennkammer für die Energieversorgung enthaltenen
Energie ungenutzt gelassen.
[0003] Für verschiedene Abfallstoffe, insbesondere für vorgetrockneten Klärschlamm, Brennstoff
aus Müll oder Kunststoffabfälle ist die Verwendung von Hochtemperaturvergasungsreaktoren
nicht ohne weiteres wirtschaftlich. Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Vergasungsreaktor
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem auch relativ feuchte Abfallstoffe
wirtschaftlich zu einer Verbrennung zugänglichen Gasen umgesetzt werden können, und
bei welchem Rauchgase aus einer Energieerzeugungsanlage sinnvoll verwendet werden
können. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht der erfindungsgemäße Vergasungsreaktor
im wesentlichen darin, daß am Aufgabeende und an die Verbrennungszone des Vergasers
je eine Rauchgasleitung angeschlossen ist über welche Rauchgase einer gesonderten
Brennkammer dem Vergasungsreaktor zuführbar sind und daß die Rauchgaszuführung in
Abhängigkeit von Temperaturmeßwerten, insbesondere einem vorgegebenen Temperaturprofil
über die Länge des Vergasers regelbar ist. Dadurch, daß an einen darartigen Vergasungsreaktor
Rauchgasleitungen angeschlossen werden, eignet sich der Vergasungsreaktor zwar nur
mehr bedingt für die Erzielung hoher Temperaturen. Für eine Mitteltemperaturvergasung
bei Temperaturen zwischen 500 und 1200 °C, bei welcher ein Großteil der anfallenden
Abfallstoffe und insbesondere auch vorgetrockneter Klärschlamm in sinnvoller Weise
für Gaserzeugung eingesetzt werden kann, hat aber ein derartiger Reaktor den wesentlichen
Vorteil, daß die rückgeführten Rauchgase, welche unter Druck dem Vergasungsreaktor
rückgeführt werden können, zusätzlichen Wasserdampf für die Vergasung des zu vergasenden
Brennstoffes liefert und gleichzeitig die entsprechende Vorwärmung für die Vergasung
ermöglicht. Die Rückführung von Rauchgasen über eine Rauchgasleitung hat darüberhinaus
den Vorzug, daß innerhalb eines derartigen Vergasungsreaktors ein Mitteltemperaturvergasungsverfahren
besonders wirtschaftlich und den jeweiligen Ausgangsprodukten angepaßt durchgeführt
werden kann. Durch die Rückführung eines Teilstromes der Rauchgase in die Verbrennungszone
kann das Temperaturprofil und damit die Lage der Vergasungszone im Vergasungsreaktor
beeinflußt werden. Ebenso läßt sich das Vergasungsmilieu durch Rückführung von Rauchgasen
entsprechend regeln und mehr oder minder oxidierend oder reduzierend einstellen. Die
gleichzeitige Rückführung von Rauchgasen am Aufgabeende und an die Verbrennungszone
führt auf diese Weise zum einen zur Brennstoffvorwärmung und -trocknung durch direkte
Beaufschlagung mit Rauchgas und zur Einstellung des gewünschten Temperaturprofils
sowie des CO₂-Angebotes in dem Vergaser. Insgesamt läßt sich dadurch die Vergasungszone
in einem derartigen Vergasungsreaktor auf die Ebene der apparativ vorgesehenen Abzugsöffnungen
für das Produktgas einstellen, wodurch eine hohe Gasausbeute auch bei unterschiedlicher
Beschaffenheit der aufgegebenen Abfälle bzw. Abfallbrennstoffe erzielt werden kann.
[0004] Mit Vorteil ist die Ausbildung erfindungsgemäß so getroffen, daß die Rauchgase dem
Vergasungsreaktor unter dem Druck eines Saugzugventilators zugeführt sind, wodurch
die Möglichkeit geschaffen wird, das Rauchgas in beliebige Zonen des Vergasungsreaktors
einzuspeisen und die gewünschte Verschiebung der Vergasungszone auf die Höhe der Abzugsleitungen
für das Produktgas des Vergasungsreaktors zu bewirken.
[0005] Mit Vorteil ist auch das aus der Vergasungszone abgezogene brennbare Gas, welches
üblicherweise einen geringeren Heizwert aufweist als Primärbrennstoffe, wie sie als
Zusatzbrennstoffe eingesetzt werden und aus diesem Grunde als Schwachgas bezeichnet
wird, über eine Saugzugventilator abziehbar. Wenn ein derartiger Saugzugventilator
für den Abzug der Schwachgase eingesetzt wird, ist es von wesentlicher Bedeutung,
die Vergasungszone möglichst exakt in die Ebene der Abzugsöffnungen zu verschieben,
um möglichst weitgehend umgesetztes Produktgas bzw. Schwachgas abziehen zu können.
[0006] Mit Vorteil ist die Ausbildung so getroffen, daß der Vergasungsreaktor als Schachtvergaser
ausgebildet ist, und daß die Abzugsleitung für die brennbaren Gase unterhalb des Aufgabeendes
und oberhalb der Verbrennungszone angeschlossen ist, wodurch sich eine besonders einfache
Einstellung der Höhe der Vergasungszone erzielen läßt. Um diese Einstellbarkeit der
Ebene der Vergasungszone zu verbessern, ist mit Vorteil sowohl in die Rauchgaszuführungsleitung
für das Aufgabeende als auch in die Rauchgaszuführungsleitung für die Verbrennungszone
jeweils ein gesondertes Drosselorgan eingeschaltet, wobei diese Drosselorgane und
damit die Rauchgaszuführung in Abhängigkeit von einem vorgegebenen Temperaturprofil
über die Länge des Vergasers, regelbar sind.
[0007] Die Abzugsleitung für brennbare Gase kann mit Vorteil über einen Kamin an den Vergaser
anschließbar sein, welcher über in die aufgegebenen Abfälle oder Abfallbrennstoffe
eintauchende Begrenzungswände an den Vergaser anschließt. Auf diese Weise kann eine
indirekte Vorwärmung der aufgegebenen Abfälle bzw. Abfallbrennstoffe erzielt werden,
da die heißen Produktgase bzw. Schwachgase der Aufgabe benachbart über den Kamin abgezogen
werden können.
[0008] Eine besonders gute Vorwärmung und damit Vortrocknung der aufgegebenen Abfälle läßt
sich dadurch erzielen, daß der Abzugskamin für die brennbaren Gase den Vergasungsreaktor
konzentrisch umgibt.
[0009] Eine derartige konstruktive Ausgestaltung des Abzugskamines erlaubt es auch in einfacher
Weise die für die nachfolgende Verbrennung in einer Brennkammer gewünschte Gaskonditionierung
in platzsparender Weise innerhalb des Abzugskamines unterzubringen.
[0010] Für die gleichzeitige Aufgabe unterschiedlicher Abfälle bzw. Abfallbrennstoffe kann
die erfindungsgemäße Ausbildung mit Vorteil so getroffen sein, daß wenigstens zwei
Aufgabeeinrichtungen, insbesondere eine Förderschnecke, Förderbänder und/oder eine
Aufgabeöffnung für stückige Abfälle bzw. Abfallbrennstoffe, vorgesehen sind. Mit einer
derartigen Einrichtung lassen sich unterschiedliche Abfälle bzw. Abfallbrennstoffe
verschiedener Konsistenz und Zusammensetzung gleichzeitig und in einstellbaren Mengenverhältnissen
zuführen, so daß das Vergasungsverhalten weiter optimiert werden kann. Mit Vorteil
ist hiebei die Ausbildung so getroffen, daß wenigstens eine Aufgabeeinrichtung für
im wesentlichen horizontalen Einstoß von Abfall bzw. Abfallbrennstoffen ausgebildet
ist und daß zusätzliche Aufgabeeinrichtungen parallel zur Achse der ersten Aufgabeeinrichtung
oder diese kreuzend oder schneidend münden und daß die Brenner an der einer Aufgabeeinrichtung
gegenüberliegenden Seite des Vergasungsreaktors angeordnet sind. Bei einer derartigen
Ausbildung ist der Vergasungsreaktor als im wesentlichen horizontale Kammer ausgebildet,
welchem an einem seitlichen Ende unterschiedliche Materialien über gesonderte Fördereinrichtungen
zugeführt werden können, wobei zusätzlich stückiges und loses Material unter Einwirkung
der Schwerkraft von oben aufgebracht werden kann. Der Transport erfolgt hiebei in
Richtung zur Vergasungszone und einer Aufgabeeinrichtung, insbesondere einer Förderschnecke
oder einem Förderband, gegenüberliegend sind an der gegenüberliegenden Seite zur horizontalen
Kammer die Brenner für die Zusatzbrennstoffe vorgesehen. Das Schwachgas bzw. Vergaserproduktgas
wird wiederum an einer Stelle zwischen Brennern und Aufgabeeinrichtungen abgezogen,
wobei hiefür ein Kamin vorgesehen sein kann.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In dieser zeigen: Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen
erfindungsgemäßen Reaktor, Fig. 2 und Fig. 3 abgewandelte Ausbildungen für die Aufgabe
von losen, stückigen Abfällen bzw. Abfallbrennstoffen, Fig. 4 eine Ausbildung nach
Fig. 1 mit einer Aufgabevorrichtung, welche beispielsweise für entwässerten Klärschlamm
verwendbar ist, Fig. 5 eine abgewandelte Ausführung mit den Reaktor konzentrisch umgebendem
Abzugskamin, Fig. 6 eine Ausbildung für die Beschickung mit Brennstoff in Ballenform,
Fig. 7 eine abgewandelte Ausbildung der Einrichtung nach Fig. 6 für die zusätzliche
Aufgabe stückigen Brennstoffes und Fig. 8 eine weitere abgewandelte Ausbildung entsprechend
den Fig. 6 und 7 mit einer zusätzlichen Aufgabeeinrichtung für Brennstoff, beispielsweise
in Form von Klärschlamm.
[0012] In Fig. 1 ist ein Mitteltemperaturvergasungsreaktor 1 dargestellt, an dessen Aufgabeende
2 wie durch den Pfeil 3 schematisch angedeutet, Brennstoff aufgegeben werden kann.
[0013] Am Fußende 4 des Vergasungsreaktors 1 ist eine Austragsöffnung für Asche vorgesehen,
welche schematisch durch den Pfeil 5 angedeutet ist. Nahe dem Fußende 4 des Vergasungsreaktors
wird Zusatzbrennstoff über eine Leitung 6 und Verbrennungsluft über eine Leitung 7
zugeführt, wobei im Fuß des Vergasungsreaktors eine Verbrennungszone 8 ausgebildet
wird. Als Zusatzbrennstoff kommt in erster Linie Gas oder Öl in Betracht. Der Vergasungsreaktor
1 wird mit Abfällen oder Abfallbrennstoffen gefüllt, und nach Beaufschlagung mit den
Flammen oder Flammgasen der Brenner in der Verbrennungszone 8 einer Vergasung unterworfen.
Die Vergasungszone ist hiebei mit 9 im mittleren Bereich des Vergasungsreaktors 1
angedeutet. Die Kopfzone des Vergasers stellt eine Trocknungszone 10 für das aufgegebene
Material dar. In der Ebene der Vergasungszone 9 sind Ableitungen 11 für das Produktgas
bzw. Schwachgas vorgesehen.
[0014] Nahe dem Kopfende 2 und dem Fußende 4 des Vergasungsreaktors sind Rauchgasrückführungsleitungen
12 und 13 angeschlossen. Die Zuführung des Rauchgases über die Leitung 13 in die Verbrennungszone
beeinflußt in erster Linie das Temperaturprofil und verändert das CO₂-Angebot für
die Vergasung, wohingegen die Zuführung des Rauchgases über die Leitung 12 in der
Trocknungszone 10 eine intensive Vortrocknung des zu vergasenden Materials bewirkt.
In die Zuführungsleitungen 12 und 13 für die Rauchgase sind Drosselventile 14 und
15 eingeschaltet, welche die zugeführte Rauchgasmenge beeinflussen. Die Regelung
dieser Drosselventile 14 und 15 erfolgt unter Auswertung von Meßwerten von schematisch
mit 16 angedeuteten Temperaturfühlern, wobei die richtige Einstellung der Vergasungszone
auf die Ebene der Abzugsleitungen 11 für das Schwachgas durch Messung das Schwachgas-
bzw. Produktgaszusammensetzung überprüft werden kann.
[0015] Bei der Darstellung nach Fig. 2 ist der Vergasungsreaktor 1 schachtförmig ausgebildet
und weist eine Trennwand 17 zur Begrenzung eines Abzugskamines 18 auf, aus welchem
das Schwachgas über die Leitung 11 abgezogen wird. Der Vergasungsreaktor 1 nach Fig.
2 kann mit losen bzw. stückigen Brennstoffen bzw. Abfallbrennstoffen oder Müll gefüllt
werden, wobei am Fußende eine Verbrennungszone 8 mit Brennern vorgesehen ist, deren
Flammen schematisch mit 19 angedeutet sind. Unterhalb der Brennkammer ist eine Aschensammelkammer
20 vorgesehen, aus welcher die durch Roststäbe 21 hindurchtretende Asche ausgetragen
werden kann. Die Vergasungszone 9 liegt knapp unterhalb der Unterkante 22 der vertikalen
Trennwand 17 des Kamins 18, so daß das Produktgas bzw. Schwachgas unmittelbar in den
Kamin 18 austreten kann. Das über die Trennwand 17 aufsteigende Schwachgas wärmt hiebei
teilweise indirekt die Beschickung in der Trocknungszone 10 vor, wobei innerhalb des
Kamins 18 eine Gaskonditionierung beispielsweise in Form einer Schüttung von Briketts,
insbesondere Koks, vorgesehen sein kann, wobei diese Gaskonditionierung mit 23 angedeutet
ist.
[0016] Bei der Ausbildung nach Fig. 3 welche gleichfalls für losen und stückigen Brennstoff
bzw. Abfallbrennstoff geeignet ist, ist die Brennkammer mit den Flammen 19 durch Roststäbe
24 von der Verbrennungszone 8 getrennt. Die Roststäbe 21 oberhalb der Aschesammelkammer
20 sind am Fußende der Beschickung vorgesehen, und erstrecken sich bis in den Bereich
der Vergasungszone 9, wobei durch den Druck der rückgeführten Rauchgase über die Leitungen
12 und 13 das Schwachgas in den benachbarten Abzugskamin 18 ausgepreßt wird. Zusätzlich
kann an die Schwachgasabzugsleitung 11 ein Saugluftgebläse angeschlossen sein. In
Fig. 3 ist die fakultativ vorgesehene Gaskonditionierung wiederum mit 23 angedeutet.
[0017] Bei der Ausbildung nach Fig. 4 ist nahe dem Kopfende 2 des Reaktors 1 eine Förderschnecke
25 für die Aufgabe von entwässertem Klärschlamm bzw. von losem Brennstoff vorgesehen.
Im übrigen entspricht die Ausbildung nach Fig. 4 im wesentlichen der Ausbildung nach
Fig. 3, wobei hier der Anschluß der Rauchgasleitung 12 am Kopfende des Reaktors an
die Stelle der Aufgabe für Abfallbrennstoffe bei der Ausbildung nach Fig.3 gelegt
ist.
[0018] Bei der Ausbildung nach Fig. 5 umgibt der Abzugskamin 18 den schachtförmig ausgebildeten
Vergasungsreaktor konzentrisch. Die aus der Vergasungszone 9 abgezogenen Produktgase
bestreichen somit die Außenwände des Vergasungsreaktors 1 vollständig, so daß eine
intensive Vorwärmung des aufgegebenen Materials auf indirektem Wege erfolgt. Bei
der Ausbildung nach Fig. 5 ist eine zusätzliche konzentrische Brennkammer 26 vorgesehen
und es kann eine Mehrzahl von Brennern über die Zuführungsleitungen 6 und 7 mit Brennstoffen
bzw. Verbrennungsluft versorgt werden. Zusätzlich kann Verbrennungsluft auch in die
Aschesammelkammer 20 eingeleitet werden, welche zwischen den Roststäben 21 in die
Verbrennungszone 8 gelangen kann. Das Rauchgas wird wiederum über die Leitungen 12
und 13 sowohl am Kopfende als auch in die Verbrennungszone eingeleitet, so daß sich
das gewünschte Temperaturprofil einstellen läßt.
[0019] Die Ausbildung nach Fig. 6 weist eine an den Vergasungsreaktor 1 seitlich angeschlossene
Einstoßvorrichtung 27 für Brennstoff in Ballenform auf. Die Zufuhr von Zusatzbrennstoffen
bzw. von Verbrennungsluft über die Leitungen 6 und 7 erfolgt am gegenüberliegenden
Ende und die in diesem Bereich ausgebildete Brennkammer 28 weist eine Gewölbeform
auf, um den Wärmeübergang durch Strahlung zu begünstigen. Der Schwachgasabzug ist
wiederum zwischen Brennkammer 28 und Aufgabe 27 angeordnet und durch die Leitung 11
bezeichnet. Rauchgas wird bei dieser Ausbildung über die Leitung 13 in die Aschenkammer
20 und damit in die Verbrennungszone eingebracht, wobei zusätzlich die Rauchgaszuführung
nahe dem Aufgabeende wiederum durch die Leitung 12 sichergestellt ist. Der Brennstoff
wird bei derartigen Ausbildungen in Ballenform zugeführt, wobei ein derartiger Ballen
beispielsweise mit 29 bezeichnet ist. Der Einstoß kann diskontinuierlich erfolgen
und entsprechend dem Abbrand bzw. der Vergasung gesteuert werden.
[0020] Für die zusätzliche Beschickung einer derartigen Einrichtung nach Fig. 6 mit losem,
stückigem Material oder entwässertem Klärschlamm ist die Ausbildung nach Fig. 7 geeignet.
Die zusätzliche Aufgabeöffnung 30 für die Aufgabe derartigen losen, stückigen Abfallbrennstoffes
oder entwässerten Klärschlamms befindet sich der Einstoßvorrichtung 27 für Brennstoff
in Ballenform benachbart und der Abzug von Schwachgas erfolgt zwischen der Brennkammer
28 und der vorangehenden Aufgabeöffnung. Den Aufgabeöffnungen benachbart befindet
sich jeweils die Vorwärmzone 10 und es sind in diesem Falle 2 Rauchgasrückführungsleitungen
12 nach den jeweiligen Aufgabeenden angeordnet. Die zusätzliche Einführung von Rauchgas
in die Verbrennungszone 8 erfolgt wiederum durch Einleiten von Rauchgas über die Leitung
13 in die Aschekammer 20, wobei das Rauchgas zwischen den Roststäben 21 durchtreten
kann und in die Verbrennungszone 8 gelangt.
[0021] Alternativ zu der Ausbildung nach Fig. 7, bei welcher neben der Zuführung von Brennstoff
in Ballenform in erster Linie stückiges Gut aufgegeben werden kann, kann gemäß der
Ausbildung nach Fig. 8 oberhalb der Zuführung für Brennstoff in Ballenform wiederum
eine Fördereinrichtung, welche von einer Schnecke 25 gebildet ist, angeordnet sein,
um beispielsweise vorentwässerten Klärschlamm einzubringen. Die Rauchgaszuführung
zu den Aufgabeenden erfolgt hier über die Leitungen 12, wobei die Rauchgasrückführungsleitung
13 wiederum in die Aschesammelkammer 20 mündet und zwischen den Roststäben 21 in die
Verbrennungszone 8 gelangt. Die Vergasungszone 9 ist wiederum zwischen der Verbrennungszone
8 und der Vorwärmzone 10 angeordnet.
1. Vergasungsreaktor für die Herstellung brennbarer Gase aus Abfällen, bei welchem
die Abfälle bzw. Abfallbrennstoffe an einem Aufgabeende zugeführt und in Abstand von
dem Aufgabeende in einer Verbrennungszone mit Flammen und/oder Flammgasen einer Feuerung
unter Verwendung von Zusatzbrennstoffen beaufschlagt werden und die gebildeten Gase
aus einer zwischen Aufgabeende und Verbrennungszone gelegenen Vergasungszone abgezogen
werden, wobei Abgase einer gesonderten Brennkammer im Bereich der Verbrennungszone
in den Reaktor zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß am Aufgabeende (2; 27,
30) und an die Verbrennungszone (8) des Vergasers (1) je eine Rauchgasleitung (12,13)
angeschlossen ist, über welche Rauchgase einer gesonderten Brennkammer dem Vergasungsreaktor
(1) zuführbar sind und daß die Rauchgaszuführung in Abhängigkeit von Temperaturmeßwerten,
insbesondere einem vorgegebenen Temperaturprofil über die Länge des Vergasers regelbar
ist.
2. Vergasungsreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauchgase dem
Vergasungsreaktor (1) unter dem Druck eines Saugzugventilators zugeführt sind.
3. Vergasungsreaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aus
der Vergasungszone (9) abgezogenen brennbaren Gase über einen Saugzugventilator abziehbar
sind.
4. Vergasungsreaktor nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergasungsreaktor
als Schachtvergaser ausgebildet ist und daß die Abzugsleitung (11) für die brennbaren
Gase unterhalb des Aufgabeendes (2) und oberhalb der Verbrennungszone (8) angeschlossen
ist. (Fig. 5)
5. Vergasungsreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rauchgaszuführungsleitung (12,13) für das Aufgabeende (2) und die Verbrennungszone
(8) gesonderte Drosselorgane (14, 15) aufweisen.
6. Vergasungsreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abzugsleitung (11) für brennbare Gase über einen Kamin (18) an den Vergaser (1)
angeschlossen ist, welcher über in die aufgegebenen Abfälle oder Abfallbrennstoffe
eintauchende Begrenzungswände (17) an den Vergaser anschließt (Fig. 2)
7. Vergasungsreaktor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzugskamin
(18) für die brennbaren Gase dem Vergasungsreaktor konzentrisch umgibt. (Fig. 5)
8. Vergasungsreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb des Abzugskamines (18) eine Gaskonditionierungsstufe (23) angeordnet ist.
9. Vergasungsreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens zwei Aufgabeeinrichtungen, insbesondere eine Förderschnecke (25), Förderbänder
und/oder eine Aufgabeöffnung (30) für stückige Abfälle bzw. Abfallbrennstoffe vorgesehen
sind.
10. Vergasungsreaktor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
Aufgabeeinrichtung (27) für im wesentlichen horizontalen Einstoß von Abfall bzw. Abfallbrennstoffen
ausgebildet ist und daß zusätzliche Aufgabeeinrichtungen (25, 30) parallel zur Achse
der ersten Aufgabeeinrichtung oder diese kreuzend oder schneidend münden und daß
die Brenner an der einer Aufgabeeinrichtung gegenüberliegenden Seite des Vergasungsreaktor
(1) angeordnet sind. (Fig. 7,8)